Penelope Lively beschreibt in ihrem Roman, wie durch einen Zufall das Leben verschiedener Menschen durcheinander gerät.
Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.
Diese Weisheit bekommt als erste die pensionierte Lehrerin Charlotte zu spüren. Sie stürzt, bricht sich die Hüfte und kann sich vorerst nicht selbst versorgen. Pflichtbewusst nimmt ihre Tochter Rose sie auf. Damit bringt sie ihren Arbeitgeber, den ehemaligen Hochschullehrer Lord Henry, in eine peinliche Situation. Sie kann ihn nicht zu seinem Vortrag begleiten. Das übernimmt Lord Henrys Nichte, die Innenarchitektin Marion. Sie vergisst prompt seine Aufzeichnungen für die Rede. Nach dem vergeigten Vortrag ihres Onkels sitzt Marion beim Bankett neben einem Investor, der Wohnungen für potentielle Kunden aus den Emiraten feudal ausbauen lässt und vermietet. Er engagiert Marion für das nächste Luxusobjekt. Damit treibt er sie in den finanziellen Ruin. Sie muss ihr Haus verkaufen und in eine andere Wohngegend umziehen. Hier findet sie die Liebe ihres Lebens.
Charlotte langweilt sich. Wegen ihrer gebrochenen Hüfte kann sie ihren ehrenamtlichen Englischunterricht für Migranten nicht in den Schulräumen absolvieren. Deshalb bestellt sie einen russischen Aussiedler in Roses Wohnung. Als Rose einmal früher zurückkommt, funkt es zwischen den Beiden. Daraus wird mehr, als die verheiratete Rose mit Ehemann und zwei erwachsenen Kindern es sich zugestehen mag.
So geht das Pingpong-Spiel fröhlich weiter.
Unverhofft kommt oft!
Nach dieser alten Lebenserfahrung ist der kurzweilige Roman aufgebaut. Es fügt sich so, wie das Leben spielt. Im Rückblick wirkt alles gradlinig. Wer vor einem Problem steht, sieht sämtliche Wege verrammelt oder hat das Gefühl, nur den falschen wählen zu können. Ein Roman, der von den Alltäglichkeiten des Lebens erzählt – überraschend, lebendig, logisch.
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Wenn eins zum andern kommt: Roman von Penelope Lively, C. Bertelsmann Verlag (27. April 2015) | ISBN-10: 3570101576
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