Ein Medaillon, zusammengeklappt am Silberkettchen, trägt die Frau es ihr ganzes Leben lang in Herznähe, als Zeichen der Treue und innerer Verbundenheit.
Karl in adretter Armeeuniform, mit Bart und stolzem Blick, schaut den Betrachter an. Elise, mit prächtiger Frisur, lächelt aus dem silbernen Bullauge heraus – eine selbstbewusste junge Frau. Kein Wunder, denn sie hatte damals, circa 1915, schon einen Beruf.
Elise, Jahrgang 1889, beginnt ihr Studium im Jahre 1909 in Karlsruhe am Munz’schen Konservatorium, dem Vorläufer der Musikhochschule. Was heute für Frauen selbstverständlich ist, war damals fast eine Sensation. Sie erhält dort nach ihrem Abschluss zur Konzertpianistin eine feste Anstellung als Dozentin. Somit kann sie sich ihren Lebensunterhalt selbst verdienen, obwohl sie „natürlich“ einen niedrigeren Lohn bekommt als ihre männlichen Kollegen, die schließlich eine Familie zu ernähren haben.
Karl studiert ebenfalls am Munz’schen Konservatorium und erhält eine umfassende Ausbildung als Kapellmeister. Da er sich in allen Instrumenten auskennen musste, lernt er neben seinem Hauptinstrument, der Geige, noch weiter Instrumente kennen. Er spielt Trompete, Posaune, Klarinette und Klavier. Später bekommt er ebenfalls am Munz’schen Konservatorium eine feste Anstellung als Dozent. In dieser Zeit haben sich die beiden kennen und lieben gelernt.
Karl posiert stolz in seiner Paradeuniform. Ihm wurde die Ehre zuteil, für „Kaiser und Vaterland“ in den Krieg ziehen zu dürfen, der später als der 1. Weltkrieg in die Geschichte eingehen sollte. Aus dieser Zeit stammt das Medaillon, das bei Familienfeiern manchmal noch heraus geholt und herum gezeigt wird.
Wo, wann und zu welchem Anlass haben sich Opa Karl und Oma Liesel das Medaillon geschenkt?
Das weiß so genau keiner der drei Kinder, fünf Enkel und sieben Urenkel.
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