Fünf unterschiedliche Frauen unternehmen zusammen eine Pilgerreise nach Lourdes. Sie kommen zwar gemeinsam an ihr Ziel – aber ihre Beziehung zueinander hat sich geändert.
Nach einem Französischkurs beschließen fünf Teilnehmerinnen, den Abend in einem Lokal ausklingen zu lassen. Sie essen und trinken zusammen, amüsieren sich über dieses und jenes – immer dienstags nach dem Kurs. Selbst als der Kurs beendet ist, behalten sie den Dienstagstermin bei, allerdings monatlich – 15 Jahre lang.
Kiki, die lebenslustige und vergnügte Designerin, die immer noch an die große Liebe glaubt und an einen großen Entwurf, der sie in die Top-Liga der Designer katapultierten wird. Estelle liebt das Luxusleben, das ihr der Apothekenkettenbesitzer von Ehemann bieten kann. Ihre Prachtentfaltung trägt sie so gern zur Schau wie ihre Schlagfertigkeit auf der Zunge. Entwaffnend ist ihre Gabe, anfallende Probleme mit einer humorvollen Bemerkung zu entschärfen. Caroline lässt die Männer zittern, besonders die schweren Jungs. Als Star-Anwältin hat sie schon so manchen von ihnen vor dem Knast bewahrt oder hinein gebracht. Analytisch denken, alles hinterfragen, straff organisieren ist ihr in Fleisch und Blut über gegangen. Eva plant, ihr Medizinstudium in Paris abzuschließen, lernt aber Frido kennen und heiratet ihn. Während der 15 Jahre bekommt sie vier Kinder und einen Mann, der sich fast nur in Vorstandssitzungen aufhält, geht vollkommen im Haushalt auf und mit der Figur in die Breite. Judith zieht das Unglück geradezu an. Ihre erste Ehe beendet sie mit Hilfe der Freundinnen. Ihren zweiten Ehemann findet sie mit Hilfe der Freundinnen und seinen Tod versucht sie mit Hilfe der Freundinnen zu verwinden.
Warum ausgerechnet eine Pilgereise nach Lourde?
Judith beschließt, im Andenken ihres verstorbenen Mannes die letzte Etappe nach Lourdes zu pilgern – die Freundinnen begleiten sie auf ihrem Zehn-Tages-Marsch. Während der Tour stellt sich heraus, dass jede der Frauen ihr Päckchen zu tragen hat. Obwohl die fünf Frauen sich seit 15 Jahren kennen und zusammen halten, hat jede ihr Geheimnis. Fast wie in einem Krimi haben es Diejenigen, die am unauffälligsten sind, faustdick hinter den Ohren.
Ein spannender Roman, in dem Frauen die Hauptrolle spielen
Monika Peetz versteht es hervorragend, die einzelnen Charaktere zu zeichnen, plastisch darzustellen und folgerichtig agieren zu lassen. Unterschiedliche soziale Schichten und Weltanschauungen lässt sie aufeinander prallen. Komische Situationen wechseln sich ab mit dramatischen Szenen. Am Ende der Pilgerfahrt hat sich jede Frau verändert – sich selbst und die Beziehung zueinander.
Spannend, lustig, voller Wendungen, dramatisch, leicht. Die Leserinnen haben genügend Zeit, ihre Sympathien und Antipathien zu verteilen und nach der nächsten Wendung wieder zu wechseln.
Sie leben mit den Frauen mit, erkennen vielleicht sich selbst oder sind ganz froh, dass sie auf keinen Fall sind – oder etwa doch?
Die Dienstagsfrauen: Roman von Monika Peetz | EUR 8,95 | 320 Seiten |
Kiepenheuer & Witsch; Auflage: 1., Auflage (18. November 2010)
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