Am 28. August 2011 findet die letzte Aufführung der diesjährigen Richard Wagner Festspiele statt.
Die Fanfaren auf dem Balkon des Festspielhauses blasen das letzte Mal die Pausenzeichen.
Wagnerianer lieben diese Erkennungszeichen. Fünfzehn Minuten vor Beginn spielen sie 1x das Motiv der Oper – heute aus „Tristan und Isolde“. Zu jeder Wagner-Oper und zu jedem Akt erklingt ein anderes Motiv; eines, das dort vorkommt. Zehn Minuten vor Beginn blasen sie das Motiv 2x, und fünf Minuten vor der Vorstellung ertönt das Motiv 3x hintereinander. Spätestens hier nehmen Kenner die Beine in die Hand und suchen ihre Plätze auf.
In Bayreuth gilt immer noch die eiserne Regel: Sobald die Türen geschlossen werden, kommt niemand mehr hinein.
In diesem Jahr sahen die Zuschauer fünf von Richard Wagners Opern:
Tristan und Isolde, die älteste Inszenierung aus dem Jahre 2005, die heute den Abschluss macht. Sie bleibt dem Publikum auch die nächsten Jahre noch erhalten.
Tannhäuser, die umstrittene Neuinszenierung von 2011. Warten wir erst einmal das nächste Jahr ab, wenn in der „Werkstatt Bayreuth“ die große Renovierung fertig ist.
Lohengrin wurde außerhalb des Festspielhauses auf einer Riesenleinwand gezeigt. Wenn das Unwetter nicht gewesen wäre, hätten viel mehr interessierte Besucher diese hervorragende, ausßergewöhnliche Inszenierung sehen können.
Parsifal, der Publikumsrenner mit dem Wahnfried-Bühnenbild und den aufwändigen Kostümen. Von Engeln bis Transvestiten war alles dabei.
Die Meistersinger von Nürnberg, inszeniert von Katharina Wagner, der jungen Urenkelin Richard Wagners. Diese Inszenierung ist jetzt „abgespielt“. Es war die erste Oper im „Public Viewing“ – Oper umsonst und draußen.
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