Ausgerechnet Frauen-Fußball verbindet vier Kölner Frauen, eine chinesische Großfamilie und die Ur-Einwohner von Altenahr.
Bea bekommt einen neuen Chef vor die Nase gesetzt, ohne dass sie vorher gefragt wurde, ob sie nicht diesen Posten einnehmen wolle. Dass Caro so eine große Anziehungskraft auf junge Männer ausübt, missfällt nicht nur ihrer erwachsenen Tochter. Ulrike mag nicht mehr für ihre Familie die Managerin, Köchin, Nachhilfelehrerin spielen, um dafür noch von ihrem Mann betrogen zu werden. Bruni schreibt zwar als ewige Assistentin in der Uni zahlreiche Artikel und ergattert immer wieder Zeitverträge, sieht aber im Uni-Betrieb keinen Chancen mehr für sich und ihre Arbeit.
Als 60 Kilometer von Köln entfernt das Ausflugslokal „Ahrstübchen“ zur Wiederverpachtung ansteht, greifen die Freundinnen zu. Mit dem Pächter, einem heimischen Winzer, sind sie sich sofort einig – alles klar zum Neuanfang. Sie lassen ihre bisherigen Existenzen hinter sich, ziehen in das heruntergekommene Gasthaus ein und renovieren es gründlich. Als sie nach mehreren Wochen getaner Arbeit die Honoratioren und Bewohner des Winzerstädtchens zur Eröffnung einladen, kommt keiner. Damit hatten sie nicht gerechnet.
Sie wussten nicht, dass sich im Ort noch mehrere Interessenten um das „Ahrstübchen“ bemüht hatten, unter anderem der Bürgermeister, der schon mit dem Pächter darum feilschte. Als Großstädter kümmerten sich vorher nicht um die Nachbarn. Das rächt sich! Ähnlich ergeht es auch einer chinesischen Familie, die in Altenahr ein Chinarestaurant eröffnet hat.
Die beiden Außenseiter wider Willen – vier Großstadt-Frauen und die traditionsbewusste chinesische Großfamilie – freunden sich miteinander an.
Glücklicherweise halten die Landfrauen, dank der toleranten Vorsitzenden, ihre Zusammenkünfte im „Ahrstübchen“ ab. Zum Erstaunen der neuen Wirtinnen kennen diese Frauen nur zwei Themen: Kochen und – da staunt frau – Fußball. Nicht etwa aus der Sportschau oder als Groupie hinter dem Zaun – nein, sie spielen selbst Fußball. Und genau das ist der gemeinsame Nenner, über den sich Frauen, Chinesen und Einheimische annähern.
Bunt geht es zu in diesem Roman – mit fundierten Informationen über chinesische Kultur.
Vor allen Dingen erzählt dieser Roman von Frauen. Von gestandenen Frauen, die ihren Weg suchen, selbst wenn der krumm und steinig sein sollte – auch wenn sie sich mit der Machete durchschlagen müssen. Freundinnen dieser Literatur finden hier ähnliche Geschichten:
Die Dienstagsfrauen – pilgern für Anfänger
und Lavendelblues – Kontrastprogramm
und Alle meine Schwestern, historischer Roman von Judith Lennox
Unsere persönlichen Empfehlungen für Bücherwürmer und Vielleser
Mit 50 hat man noch Träume von Bärbel Böcker
Gmeiner Verlag (7. Februar 2011)
Preis: EUR 11,90