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☛ Raumwelten: Leuchtturm und Vogelgezwitscher

Szenografen sorgen für Überraschungen. Was macht ein Leuchtturm in den Bergen der Alpen und Vogelgezwitscher über der U-Bahn-Rolltreppe?

Leuchtturm von der Nordsee in den Alpen

Spielerisch, mit viel Humor, geht Otto Jolias Steiner seine Projekte an. Mit Geschichten nebst überraschenden Einfällen fesselt er seine Zuschauer.
Eine Raumwelt steht am Ursprung des Rheins hoch auf dem Berg in den Schweizer Alpen. Hierhin setzt Otto Jolias Steiner ein Denkmal vom Endpunkt des Rheins. Der Rhein entspringt auf dem Oberalppass auf einem Berg. Der Fluss mündet in Holland im Meer.

Leuchtturm an der Mündung des Rheins in Holland

Otto Jolias Steiner folgt dem Flusslauf bis zu seiner Mündung in der Nordsee. Hier lacht ein Leuchtturm die Gestalter an. Sie kaufen ihn, bauen ihn so weit auseinander, damit er auf dem Lastwagen über Autobahn transportiert werden kann. Der Schwertransporter bahnt sich über Serpentinen den Weg auf den Bergpass hinauf – mit Polizeibegleitung.

Leuchtturm in den Alpen mit Skifahrer Skispringer

Jetzt steht der Leuchtturm da als meist fotografierte Sensation. Sein Leuchten lockt die Besucher herbei – genau wie früher die Schiffe, die Richtung auf einen sicheren Hafen nahmen.

Vogelgezwitscher über der Rolltreppe der Düsseldorfer U-Bahn.

Raumwelten U-Bahn Rolltreppe Düsseldorf

Für die Sound-Installation in der U-Bahn nimmt Kurt Dahlke Vogelstimmen in der Natur auf. Mit Hilfe von einem Computer werden die Klänge der Vogelgesänge erkannt, kopiert, auf den Synthesizer übertragen. Dadurch entstehen neue Melodien, elektronisch verfremdet. Mit Hilfe des Computers können diese unterschiedlichen Melodien in eine Notenschrift übertragen werden. Jede einzelne Phrase wird unendlich variiert durch sechs Bewegungsmuster. Sie nehmen das Tempo einer laufenden Person an, sind huschend, gehen langsam, entwickeln längere oder verkürzte Melodiefetzen.

Raumwelten U-Bahn Rolltreppe bei Nacht in Düsseldorf

Stimmen, die sich nie wiederholen. Selbst Pendler, die jeden Tag zur gleichen Zeit die Rolltreppen von und zur U-Bahn benutzen, hören nie die gleichen Tonfolgen. Nach Datum, Jahreszeit, Uhrzeit variieren die einzelnen Motive. Nachts erklingen ab und an Geräusche, die nicht verängstigen.
Wo Schall erwünscht ist, darf er bleiben. Wo Schall unerwünscht ist, fällt er weg. Gerichteter Schall – eine dreidimensionale Sound Wolke.

Was haben ein Leuchtturm in den Alpen und Vogelgezwitscher in der Düsseldorfer U-Bahn gemeinsam?

Beide sorgen für Überraschung, versetzen in Erstaunen, zaubern nach einer Gedankenpause ein Lächeln ins Gesicht.

 

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