Bayreuther Festspiele 2010 – zum letzten mal spielt der Ring des Nibelungen in dieser Inszenierung.
Vorbei sind die fünf Jahre, die jede Ring-Produktion läuft. Viel hat sich getan. Tankred Dorst und Ursula Ehler probten Jahr für Jahr mit den Mitwirkenden, veränderten viele Details, nutzten die Möglichkeiten der „Werkstatt Bayreuth“ voll aus.
Was ist im Jahre 2010 neu im Rheingold?
Gleich phänomenal geblieben ist der Klang des Festspielorchesters unter der Leitung von Christian Thielemann, ebenso die gesangliche Leistung der Solisten und Chorsänger. Die Darstellung war allerdings im Jahre 2009 am Ausdrucksvollsten. Da passte einfach alles zusammen.
Nicht verändert hat sich das Bühnenbild. Gerade der Anfang ist wuchtig geblieben. Der blaue Rhein kommt in einem Bogen auf die Zuschauer zu geschwommen. Unten häufen sich die blauen Kiesel, oben plätschert das Wasser. Die Bühne steckt mittendrin, genau wie die Rheintöchter.
Etwas wurde verschlimmbessert, siehe->> Rheingold: Blaue Kiesel, rote Rheintöchter, weisse Götter
Auf der Rhein-Oberfläche, besser gesagt der Unterfläche, schwamm ab und an eine nackte, wohlproportionierte Frau, die ab und an eintauchte und im Wasser Purzelbäume schlug. Diese Schwimmerin erscheint in diesem Jahr nicht nur ziemlich oft, sie hat sich vermehrt wie ein Algenteppich. Eine ganze Armada an nackten Schwimmerinnen nimmt über einige Minuten den Bühnenhimmel ein und lenkt vom Geschehen auf der Bühne ab.
Vorher wurden ab und an die blauen Steine lebendig. Einer der „Kiesel“ richtete sich auf zu einer Flussnixe. Sobald Alberich (ein wunderbar garstiger Andrew Shore) sie erblickte, verschwand sie wieder als Stein auf dem Meeresgrund. Alberich umarmte statt dessen einen Flusskiesel. In diesem Jahr hat sich die Anzahl der Flussnixen deutlich erhöht. Es wird zur Gewöhnung und damit langweilig.
Wohl allen, die das Rheingold im Jahre 2009 sahen – das war eine in jeder Beziehung runde Aufführung.
Die Sängerin der Fricka wurde ausgetauscht, siehe ->> Gold für Rheingold
Michele Breedt war im vorigen Jahr die wahre Herrscherin über die Götter. Sowohl von der Stimme als auch gerade von ihrer Darstellung nahm sie eine besondere Vormachtstellung ein. Selbst dann, wenn sie nicht sang, gab sie durch ihr Auf- und Abschreiten und gebieterische Handzeichen Befehle. In diesem Jahr hat Mihoko Fujimura, die weder darstellerisch noch von der Stimme Michele Breedt ersetzt, diese Partie übernommen.
Das Rheingold – Bayreuther Festspiele 2010
Musikalische Leitung Christian Thielemann
Regie Tankred Dorst
Bühnenbild Frank Philipp Schlößmann
Kostüme Bernd Ernst Skodzig
Dramaturgie Norbert Abels
Besetzung 2010
Wotan Albert Dohmen
Donner Ralf Lukas
Froh Clemens Bieber
Loge Arnold Bezuyen
Fasolt Kwangchul Youn
Fafner Diógenes Randes
Alberich Andrew Shore
Mime Wolfgang Schmidt
Fricka Mihoko Fujimura
Freia Edith Haller
Erda Christa Mayer
Woglinde Christiane Kohl
Wellgunde Ulrike Helzel
Floßhilde Simone Schröder
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