Spannung baut sich manchmal im Schneckentempo auf
Krimis stehen auf der Liste der Entspannungsliteratur, obwohl bei Dorle Knapp-Klatsch, Elke Wilkenstein und Gesine Bodenteich die Begeisterung für dieses Genre mit den Jahren und einigen Regalmetern an Krimi-Taschenbüchern deutlich nachgelassen hat.
Spannende Unterhaltung bedeutet, in ein Buch regelrecht hineingezogen zu werden und erst mit dem Lesen aufzuhören, bis am Schluss alles anders kommt, als die Leserin es erwartet hat – wenn der Mörder zum Beispiel nicht der Gärtner ist, obwohl es über mehrere Kapitel so aussieht.
Spannende Geschichten
Den Göttern trotzt man nicht – Kriminalmuseum
Dieses Buch schrieb Pentii Kirstilä 1981, aber erst 2008 wurde es ins Deutsche übersetzt. Dieser fast 30 Jahre alte Roman gehört also eher ins Kriminalmuseum.
Gelöst werden die Fälle mit den damaligen neusten Mitteln – aber noch ohne Handy. Der Weg zur nächsten Telefonzelle kann dauern.
Die Themen sind für die Zeit sicher hochaktuell, handeln sie doch von Drogenproblemen und spielen im Pornomilieu.
Er ist ein richtiger Stinkstiefel, dieser Piskonen aus Pentii Kirstiläs Kriminalroman. Er sagt allen Leuten das, was sie am liebsten nicht hören wollen. Piskonen trifft bei seinen Mitmenschen genau die empfindlichste Stelle, die am meisten weh tut und an die keiner gern erinnert wird.
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Lied der Insel – Sehnsucht, Fernweh, Heimweh
Der Roman spielt sich ab zwischen der irischen „Insel der Meerjungfrauen“ und dem amerikanischen Boston mit drei Generationen von Frauen. Es ist ein Roman der Sehnsucht, Fernweh und Heimweh. Jede dieser Frauen möchte alles anders und/oder besser machen als die andern. Trotzdem ähneln sich ihre Schicksale in fataler Weise.
Cliona hat die Enge der irischen Insel satt, die ihr das Schicksal einer wartenden Seemannsfrau mit vielen Kindern bescheren wird. Sie möchte den Beruf einer Krankenschwester lernen, was zu ihrer Zeit – in den Sechzigern des letzten Jahrtausends – noch nicht üblich ist.
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Vondenloh – Autor sucht Autorin
Er möchte seine Jugendliebe wiederfinden. Es ist nicht ganz klar, ob er seine Helga – die sich jetzt Bettine Vondenloh nennt – liebt, oder die Bücher, die sie schreibt. Nach getaner Arbeit als Chef des Verkehrsbüros in seinem Geburtsort Leinheim, setzt er sich an seinen Schreibtisch und schreibt, genau wie sie (wahrscheinlich).
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„Komm, süßer Tod“ – wörtlich genommen
Deutscher Krimibuchpreis von 1999.
Das klingt nach Spannung, Action, Nervenkitzel.
Dieses Buch passt nicht so recht in die Krimischublade, sondern empfiehlt sich für alle, die es gern kompliziert mögen – nicht unbedingt von der Handlung, sondern von der Erzählweise.
Im Schnitt muss man drei Seiten lesen, bevor die Quintessenz kommt. Oft habe ich nach diesen drei Seiten gedacht: „Alte Laberbacke!“ Dann merkte ich, wie kurzweilig doch diese Seiten waren. So erfährt die Leserin allerhand über den Wiener Rettungsdienst im Allgemeinen und über die Rettungsdienstler im Besonderen.
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Solange du da bist – Liiiiebe bis zum Schluss
Manchmal erweckt eine Information auf dem Buchdeckel Neugierde. Wenn ein Erstlingsroman gleich in 28 Sprachen übersetzt wird, muss schon etwas dran sein. Welches Thema reizt oder eint so viele Kulturen?
Die Liebe natürlich – die ist international. Fast jede(r) hat sie einmal glücklich, schmerzhaft, flüchtig… zu spüren bekommen. In diesem Fall ist es aber eine Liebe zu einer – für normal Sterbliche – nicht existierenden Person.
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