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❢ Wissen aktuell: Kunstgeschichte und ihre Stile

Seitdem in einer Münchener Wohnung Kunstschätze im Wert von Millionen, wenn nicht Milliarden Euro gefunden wurden, dreht sich in den Medien wieder einmal alles um Kunst. Aber wer kennt sich in Kunst wirklich aus? Wohl nur wenige Kunstliebhaber, die sowohl Kunstgeschichte studiert als auch die Liebe zur Kunst entwickeln und sich mit ihr identifizieren.

Kunst verstehen lernen kann aber jeder, so werden unter anderem Fernkurse für diese Interpretation angeboten. Danach kann man durch sein Wissen spannende Kulturmomente erleben und findet neue Perspektiven und Zugänge zu den verschiedenen Kunstwerken und den verschiedenen Kunstepochen. Denn seit prähistorischen Zeiten spielt Kunst eine mehr oder weniger bedeutende Rolle im Leben der Menschen.

Am Anfang stand die antike Kunst
Die erste Kunstepoche war die Antike von 300 vor bis 300 nach Christi Geburt. Besonders unter den Römern fand die Kunst großen Anklang. 500 v. Chr. gab es drei Techniken, die Tempera-, Enkaustik- und die Freskomalerei. Bei diesen Techniken wurden Mauern und Wände mit Farbpulver und eiweißhaltigen Bindemitteln oder Wachs bemalt. Auch Marmor oder Holz wurden bemalt und dienten als Schmuck für Gräber oder auch für griechische Vasen.

Gotik und Renaissance
Die Gotik dauerte von 1200 bis 1500 n. Chr., dabei standen nicht die naturalistischen Darstellungen im Vordergrund, sondern wie einzelne Elemente angeordnet und proportioniert waren. Auch die Farbgebung war bei den Kunstwerken, die vorwiegend religiösen Hintergrund hatten, von Bedeutung. Im 14. Und 15. Jahrhundert wurde die Gotik unter dem Begriff Renaissance wiederbelebt, dabei kamen zu religiösen Themen noch die Darstellung der Natur, von Personen und Gegenständen möglichst originalgetreu dazu. Erstmals wurden Schönheitsideale gemalt, wie zum Beispiel „die Dame mit Hermelin“ von Leonardo da Vinci. Weitere Künstler dieser Epoche waren Giovanni Boccaccio und Leon Battista Alberti.

Die barocke Malerei war dramatisch und verschnörkelt
Zwischen dem 17 und 18. Jahrhundert war die Barockzeit angesiedelt. Das Wort kommt übrigens aus den italienischen barocco und bedeutet so viel, wie eigenartig oder schief. Und genau das war der Stil des Barock, überladene und verschnörkelte Werke über die Scheinhaftigkeit der Welt, über den Wandel des Daseins und die Vergänglichkeit der Dinge. Dramatische Handlungen wurden ebenso dargestellt, wie Motive aus dem Theater mit dem Bild des barocken Menschen.

Die Zeit der Romantik
In der Romantik, von 1790 bis 1850 gab es viele verschiedene Strömungen. Alle Strömungen drehten sich jedoch um die Darstellung der emotionalen Seite der Welt. Beliebte Motive waren die Berge und das Meer vermischt mit Mystischem und Theologischem. Das „Eismeer“ von Caspar David Friedrich ist ein typisches Beispiel dafür.

Naturgetreue Malerei war das Thema des Realismus
Im Realismus, von 1830 bis 1880 wurden nur Dinge dargestellt, die der Künstler selbst sehen oder anfassen konnte. Dabei wurden die Stile der Antike und der Renaissance vermischt und die Landschaftsmalerei hatte einen neuen Höhepunkt erreicht. Neben Landschaften wurden auch Bilder aus dem Leben, die voller Demut waren, geschaffen. Figuren und Handlungen wurden möglichst originalgetreu wiedergegeben. Ein bedeutender Maler dieser Zeit war Edward Hopper, der vor allem die Einsamkeit in den Städten zum Mittelpunkt seiner Werke machte.

Der Surrealismus, Anfang des vorigen Jahrhunderts
Eine Kunstrichtung der jüngeren Vergangenheit war der Surrealismus von 1922 bis 1930, beeinflusst durch den Psychoanalytiker Sigmund Freud. Künstler wie Salvador Dali erzeugten eine überwirkliche Darstellung von Menschen und Szenen. Dabei wurde die Wirklichkeit mit eigenen Träumen und Rauscherlebnissen vermischt. Traum und Realität in einem Bild, auch der Betrachter wird sofort in diesen Traum hineingezogen.

Pop-Art ein Stil der jüngsten Vergangenheit
Der Pop-Art-Kunst ist eine der jüngsten Stilepochen und dauerte von 1959 bis 1970, sie entstand vorwiegend in den USA und England. Pop-Art orientiert sich an der Werbung und am Großstadtleben. Damit wurde das Massentaugliche zur Kunst. Einige der bekanntesten Vertreter waren Andy Warhol, Jasper Johns, Roy Lichtenstein oder Robert Rauschenberg.