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  • ♫ Oper Stuttgart: Onegin – die neue Bewegungssparsamkeit

    ♫ Oper Stuttgart: Onegin – die neue Bewegungssparsamkeit

    Oper Stuttgart im Dezember 2016: Wiederaufnahme der Oper Eugen Onegin. Die Inszenierung von 2008 ist die gleiche geblieben, der Opernchor ebenfalls. Die Sänger jedoch sind neu, nämlich aus dem heutigen Opern-Ensemble. Durch diese Neubesetzung kann die Aufführung eine ganz andere Richtung bekommen, denn jeder Künstler bringt seine Sehweise mit hinein.

    Zur Erinnerung → ♫ Inhalt / Handlung: Eugen Onegin – Oper von Tschaikowski

    Tschaikowski: Eugen Oneginc11845443516c0589f4954f1492913 in der Staatsoper Stuttgart.

    SchneeaugeVom russischen Hinterhof zur russischen Millionärin, das klingt nach ausreichend Konfliktpotential für einen Onegin-Opernabend (Musikalische Leitung Marc Soustrot).  Leider verlieren sich Dynamik und Temperament irgendwo auf der Strecke.
    Vom russischen Plattenbau-Hinterhoffest OHNE Schwoof bis hin zum mondänen Aprés-Ski OHNE ausschweifendes Luxusgelage der schönen und neureichen russischen Millionäre – Schade.

    Renoviert wird im Laufe des ersten Aktes

    Mutter Larina (Trine Øien), Besitzerin eines Plattenbaukomplexes,  setzt die Bewohner mit einer Abfindung an die Luft.
    Arme Leute (Kostüme Werner Pick), sogar ein echter Hund ist dabei. In dem Gewusel muss er am lauten Orchestergraben vorbei. Ob ihm die angelegten Ohren helfen?

    Die beiden Töchter

    Die beiden Töchter Tatjana (Karine Babajanyan) und Olga (Tajana Raj) sehen aus wie Schülerinnen einer Privatschule. Tatjana schreibt ihre Liebesschwüre an Onegin (Shigeo Ishino) auf die Plakate der Bauzäune und als Graffiti an die Hauswände. Erschöpft rollt sie sich danach zum Schlafen in einen Bauplan. Assistentin Filipjewna (Cornelia Wulkopf) darf am Morgen alles sauber machen.


    Festivitäten

    Für das Richtfest (Bühne Kazuko Watanabe ) wird zwischen den grauen Betonwänden – mit abbröckelndem Putz und Stockflecken – in der Mitte eine Rampe hochgefahren. Der Betonboden keilt sich auf und bildet ein Carreé, genau so zweckmässig wie langweilig. Es dient als kaum benutzte Tanzfläche, als Boxring für Lenski (Roman Shulackoff) und Onegin (Shigeo Ishino), später als eine verschneite Skipiste.
    Hinterhofschönheiten mit glitzernden Blusen, knallroten Perücken, obligatorischen Schals (stimmige Kostüme von Werner Pick) feiern ein Fest. Leider kein Schwoof auf dem Hinterhof. Sie flanieren mit dem Sektglas um die Tanzfläche, die kurz von Olga und Onegin benutzt wird.
    Rührend Heinz Göhrig  als Penner, der im perfektem Fronsssösísch die schöne Tatíí-janná besingt.

    Exklusive Wintersportlokalität

    Statt Ballsaal des Fürsten Gremin (Liang Li) ein mondäner Skiort. Ein Langstreckenläufer brettelt quer über die Bühne – auf der Leinwand. Die übrigen Skiläufer halten sich an ihren Sektgläsern fest und prosten sich zu. Tatjana im Designer-Skianzug wird in der neuen Gesellschaft bewundert und geliebt. Sie hat ihren Platz im Leben gefunden.
    Es schneit – kalt und einsam verläuft die Aussprache in einer Schneewüste.
    Nüchtern, ja keine Emotionen zulassen.
    Tatjana schüttelt Onegin ab.
    Sie hat es ihm gezeigt.

    Weiß wie Schnee bedeutet nicht nur Einsamkeit, sondern auch Eleganz.

    Pjotr Iljitsch Tschaikowski: Eugen Onegin

    Staatsoper Stuttgart
    Musikalische Leitung: Marc Soustrot
    Regie: Waltraud Lehner
    Bühne: Kazuko Watanabe
    Kostüme: Werner Pick
    Licht: Reinhard Traub
    Chor: Johannes Knecht
    Dramaturgie: Sergio Morabito

    Besetzung am 27. November 2008

    Larina: Trine Øien
    Tatjana: Karine Babajanyan
    Olga: Tajana Raj
    Filipjewna: Cornelia Wulkopf
    Eugen Onegin: Shigeo Ishino
    Lenski: Roman Shulackoff
    Fürst Gremin: Liang Li
    Triquet: Heinz Göhrig
    Saretzki: Christoph Sökler
    Ein Hauptmann: Chorsoli

     

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