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  • ❢ Land-Art im Kornhaus | Ausstellungs-Tipp

    ❢ Land-Art im Kornhaus | Ausstellungs-Tipp

    Land-Art2e3ba5763fff44e694f234d875493dca heißt die Kunst, die sich mit Naturmaterialien beschäftigt und normalerweise in der freien Natur stattfindet. Für die Ausstellung installierte HAMA Lohrmann ein Kunstwerk in der Städtischen Galerie Kirchheim.

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    Land-Art: Von Kirchheims Umgebung ab ins Kornhaus

    Eine Rollbahn führt schnurstracks durch das Obergeschoss des Kirchheimer Kornhauses, in dem früher die Vorräte für Notzeiten lagerten. Wer meint, eine Flugschneise von Außerirdischen vor sich zu haben, irrt.

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    Akkurat auf Linie gelegtes Totholz führt in zwei Streifen – Fließbändern gleich – geradewegs auf einen Halbkreis mit senkrecht gestellten Schieferplatten zu und darüber hinaus. Verstärkt werden die beiden Pfade am Ende durch einen Bollerweg aus weißen Kalksteinen. Sämtliche Materialien stammen aus der Umgebung von Kirchheim unter Teck. Die Schieferplatten holte HAMA Lohrmann in Holzmaden aus dem Steinbruch, in dem auch schon prähistorische Dinosaurier gefunden wurden. Die Kalksteine liegen auf Steinhaufen unterhalb der Alb. Sie werden aus Feldern gesammelt, damit diese besser beackert werden können.

    Auslöser für diese Art von Kunst ist die Leidenschaft fürs Bergsteigen und Reisen.

    Beim Klettern spürt er die Steine und kann sie fühlend, tastend erfassen. Auf seinen Reisen durch Wüsten und Gebirge dieser Welt beobachtet er die unterschiedliche Bodenbeschaffenheit, und vor allen Dingen die natürlichen Farben der Naturmaterialien, die sich darauf befinden. Seine Farbtabellen reichen von Weiß bis Ocker, Ziegelrot, alle möglichen Brauntöne und graue Nuancen. Wenn er einmal nicht die richtige Farbe für sein Objekt direkt in der Umgebung findet, greift er zu anderen Hilfsmittel. Für ein Bodenrelief in Afrika findet er weiße Sedimente, die er mahlen und mit seinem (Trink)Wasser zu einer weißen Paste anrühren kann. Damit bemalt er die Steine. Wichtig ist ihm dabei, dass er nicht zu viel von seinem kostbaren Trinkwasser verbraucht – das wäre fatal!.

    Land-Art: Seine Plätze sucht HAMA Lohrmann intuitiv aus.

    In der Wüste ist es einfach, einen Stock als Mittelpunkt in den Boden zu stecken und mit einer Schnur einen Kreis zu ziehen. Für gerade Linien langt es, zwischen zwei Stöcken eine Leine zu spannen. Auf einem Gebirgsplateau wird es schon schwieriger, als Mittelpunkt für seine Kreisform einen Nagel hineinzuschlagen. Doch irgendwann ruht auf diesem kahlen Plateau aus Steinen ein Kreis, das Grundmotiv des Künstlers. Würde er sich hineinlegen, könnte er mit gestreckten Armen und Beinen an die Kreislinie stoßen.
    Sein zweites Format ist das Viereck, wobei Länge und Breite variieren, vom Quadrat bis zur Linie. Immer sind es klare Formen, die mit den Materialien gefüllt werden, die in der unmittelbaren Umgebung herumliegen. Bis zu einem Umkreis von 200 Metern schleppt er die Steine herbei, ohne Hilfsmittel. Selbst dieser starke 1,95-Mann stiesse an seine Grenzen, wäre da nicht der Flow, der ihn traumwandlerisch genau die Steine aussuchen lässt, die von Farbe, Form und Größe passen.

    Großformatige Fotos an den Wänden zeigen in dieser Ausstellung HAMA Lohrmanns Kunst in den verschiedensten Gegenden der Erde. Auf seinen Bildern sieht es so aus, als liege jedes Objekt seit ewigen Zeiten auf dem Platz und gehöre genau da hinein. Manche Fotos seiner bisher mehr als 1.000 Objekte dienen allerdings nur zu seiner eigenen Erinnerung, denn die äußeren Umstände sind nicht immer ideal. Auch bei Fotos achtet HAMA Lohrmann auf Qualität.

    Land-Art von HAMA Lohrmann

    Die Ausstellung in der Städtischen Galerie im Kornhaus in Kirchheim/Teck ist geöffnet vom 29. März bis 3. Mai 2015


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  • ✿ Gartenbuch-Tipp: Kunst Garten Kunst

    ✿ Gartenbuch-Tipp: Kunst Garten Kunst

    Cordula Hamann zeigt in ihrem Fotobuch sowohl Kunst mit den Pflanzen des Gartens als auch Kunst, die im Garten steht – im Freien statt in der Galerie.

    Kunst mit Büschen und Rasen

    cover Kunst Garten KunstKunst im Gelände. Hier bildet der Boden eine Skulptur mit Terrassen in geometrischer Gestalt. Der Gartenboden formt Höhen und Tiefen, er senkt sich und er hebt sich. Die einzelnen mit Rasen bepflanzten Teile wirken wie herausgeschnitten und aufgesetzt. Sehr akkurat – Landart im besten Sinne.
    Geschnittene Buchsbäume und Eiben inspirieren seit Jahrhunderten die Gartenkünstler immer wieder aufs Neue. Normalerweise wird so geschnitten, dass die Pflanzen in der Mitte rund und kompakt sind. In einem Falle wird es genau umgekehrt gemacht. Die Mitte ist hohl, der Rand ist wuchtig. Das Ergebnis zeigt eine riesengroße, grüne Schale, die mitten im Garten steht. Sie besteht aus Eiben, die dicht an dicht beieinander gepflanzt, und danach so beschnitten wurden, dass eine Hohlform entsteht. Formschnitt einmal anders.
    Zusammengepflanzte Eiben können auch große Skulpturen erzeugen. Ihre geometrischen Formen erinnern an überdimensionale Stühle und Bänke. Zu einem Ensemble zusammengestellt, wirken sie wie ein Zimmer mit Einrichtung. Ein Gesicht besteht aus mehreren nebeneinander liegenden Eiben. Mit buschigen Augenbrauen und knuddeliger Nase schaut es den Betrachter an.

    Kunst aus Weidengeflecht

    Mit Weidenruten geflochten bewegen sich in einem Garten keine Körbe, sondern lebensgroße Personen. Eine erhebt sich gerade von einem Gestänge, auf dem sie sitzt. Eine läuft geschwind durch den Garten mit einem Kleid aus langen, schlanken Zweigen. Die geflochtenen Weidengerten wirken sich auf die Geschwindigkeit aus. Sie wirbeln herum, als wären sie vom Winde verweht. Sogar die Haare stehen noch ungekämmt zu Berge. Diese lebensgroßen Figuren wirken sehr lebendig.
    Ein anderer Garten schmückt sich mit Fundstücken aus Naturmaterialien, die so arrangiert sind, dass sie zur Kunst werden. Wer den Blick dafür hat, entdeckt sie überall – ein Ball aus Weidengeflecht, ein Mobile aus weißen Muscheln, an einer Schnur herabhängend zwischen weißen Stauden. Alte Dachziegel sind so gestapelt, dass sie einen Turm bilden, gekrönt mit Keramikkugeln. Farbige Flaschen, umgekehrt auf einen Stock gesteckt, erinnern an die Gartenkugeln frühere Zeiten. Kunst ist eine Frage des Sehens.

    Natur aus anderem Material

    Dieser japanisch angehauchte Garten enthält Keramiken, die an Gingkoblätter erinnern oder an Fächer mit Pilzlamellen. Überdimensionale Samenformen, wie eine riesengroße, natürlich aussehende Mohnkapsel liegen auf dem Boden. Alles sieht lebensecht aus, aber die Dimensionen stimmen nicht. Es ist entweder größer oder kleiner.
    Ebenfalls natürlich, aber doch unwirklich wirkt ein Garten voll bunter Mosaiken, mal Dämonen, mal Drachen. Ein Fantasietier aus Stein liegt auf dem Boden. Das Tier hat sowohl Flügel als auch Hörner. Es sieht ähnlich aus wie eine Kuh, hat auch ein paar Locken und könnte auch mehr als vier Beine haben.

    Holzkunst

    Gruppen mit menschlichen Figuren oder Tiere werden in diesem Garten mit Baumstämmen ohne Rinde gestaltet. Man sieht sehr genau die Struktur des Holzes, mit kleinen Astlöchern, in verschiedenen Holzarten und Farben. Die Oberfläche scheint nicht mit Feilen oder Hobeln bearbeitet worden zu sein. Eine Gruppe von abstrakten Figuren bildet den Ältestenrat. Ihre Roben reichen bis an den Erdboden.

    Glaskunst

    Glas wird häufig in Gärten verwendet, meist als Kugeln. Glasplastiken sind eher ungewöhnlich. So wie eine menschliche Figur, die mit einem Kopfsprung in den Boden gerammt ist. Ab dem Oberkörper ist sie mit zappelnden Beinen zu sehen. Bei Sonnenschein leuchtet sie kobaltblau. In einem Teich ragen gläserne Speerspitzen aus dem Wasser heraus, die sich in der Wasseroberfläche spiegeln. Die Sonne bringt auch hier die transparenten Glasstäbe zum Leuchten. Wie Eiszapfen wirken sie, obwohl die Vegetation drumherum aussieht wie im Sommer.

    Metallkunst

    Nicht sonderlich organisch wirkt Metall, so weit das Auge reicht. Rostrote Stahlplastiken, viel Grün, wenig bunte Blumen. Der Garten bildet einen Hintergrund für die aus der Zeit gefallen Skulpturen.
    Lustig ist noch eine vergoldete Schwimmerin, die einen Bauchklatscher in den Teich macht. In ihrem vorigen Leben war sie eine Schaufensterpuppe.

    Über 20 Gärten sind in diesem Buch vertreten.

    Cordula Hamann hat sie alle besucht und beschreibt sie ganz individuell. Die aussagekräftigen Fotos zeigen Gärten von streng geometrisch bis verspielt, von farbenfreudig bunt bis einfarbig grün. Einige Gärten sind für das Publikum geöffnet.

    Gleich online bestellen:

    KunstGartenKunst  von Cordula Hamann, Deutsche Verlags-Anstalt (28. September 2015), ISBN-10: 3421039682

    Gartenliebhaber:
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