Schlagwort: Kurzgeschichte

  • ♫ Inhalt / Handlung: Der Nussknacker von E. T. A. Hoffmann

    ♫ Inhalt / Handlung: Der Nussknacker von E. T. A. Hoffmann

    Das berühmte Ballett „Der Nussknacker“ von Tschaikowsky begeistert seit Jahrzehnten Jung und Alt mit Mäusen, Nüssen und zauberhaften Welten. Erfahren Sie in einer spannenden Erzählung die Handlung in 12 Bildern.

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    Inhalt / Handlung: Der Nussknacker von E. T. A. Hoffmann - walnuss mit Burg

    Der Weihnachtsabend

    Fritz und Marie, Kinder des Medizinalrats Stahlbaum, warten am Heiligen Abend auf die Bescherung. Marie wünscht sich eine Puppe, Fritz möchte seine Spielzeugarmee erweitern. Gespannt sind sie auf das Geschenk des Paten Droßelmeier, der bekannt ist für sein selbst gebautes, mechanisches Spielzeug. In diesem Jahr hat der Tüftler ein Schloss gebaut, in dem die Prinzen, Prinzessinnen und Husaren ein- und ausgehen.

    Der Schützling

    Inhalt / Handlung Ballett: Der Nussknacker von E. T. A. Hoffmann. Nutcracker Ukrain National Opera & Ballet Photo by Sasha Zlunitsyna (3)
    Ein (hoch)klassisches Ballett, getanzt in märchenhaften Kulissen, wie aus dem Bilderbuch.
    Nussknacker aus der Ukrain National Opera & Ballet Photo by Sasha Zlunitsyna (3)

    Marie entdeckt einen Nussknacker, den sie liebevoll mit den kleinsten Nüssen füttert. Fritz ist weniger zartfühlend. Er gibt dem hölzernen Männchen die größten Nüsse und knack, brechen ihm drei Zähne heraus. Vater Stahlbaum überträgt die Betreuung des Kerlchens an Marie, die ihn wie eine Puppe in den Armen wiegt.

    Wunderdinge

    Alle gehen schlafen, nur Marie erbettelt sich ein Aufbleiben bei ihren Weihnachtsgeschenken. Sie verbindet den kranken Nussknacker und legt ihn ins Puppenbett in den Schrank neben die Spielzeugarmee. Dann schließt sie die Glastür und beabsichtigt, stracks ins Bett zu gehen. Da schlägt die Uhr Mitternacht. Fritzens Soldaten erwachen, ebenso Maries hölzerner Schützling. Sie stellen sich in Formation, angeführt vom Nussknacker. Der Fußboden öffnet sich und heraus kommen dutzende Mäuse, befehligt von einem Mausekönig mit einer schrecklichen Gestalt. Zu erkennen ist er an sieben Köpfen, auf denen jeweils ein Krönchen sitzt.

    Der Nussknacker und Mäusekönig – die Schlacht

    Die Spielzeugsoldaten formieren sich. Sie greifen von verschiedenen Seiten an. Sie verschießen Munition aus Zuckerperlen, die leider an den Mäusen abprallen. Die Schlacht tobt. Während die Nager zielgerichtet näher kommen, ziehen sich die Soldaten zurück. In diesem Augenblick löst sich der Mausekönig aus der Mäusemeute, setzt zu einem Sprung auf den Nussknacker an. Schier bekäme er ihn gepackt, wenn Marie nicht geistesgegenwärtig ihren Schuh nach dem siebenköpfigen Ungeheuer geworfen hätte.

    Die Krankheit

    Marie erwacht fiebernd im Bett. Sie vertraut der Mutter die Ereignisse der Nacht an, worauf die Mutter ihre Version erzählt. Sie fand Marie kurz nach Mitternacht. Puppen, Soldaten – selbst ihr Schuh – lagen zerstreut im Zimmer. Marie hatte zu viel und zu lange gespielt.
    Der Pate Droßelmeier brachte den reparierten Nussknacker wieder zurück. Da sie im Bett bleiben musste, erzählte er ihr an drei folgenden Tagen eine Geschichte.

    Das Märchen von der harten Nuss

    Zur Freude über die Geburt seiner Tochter Pirlipat lud ein König viele Gäste zum Schmaus ein. Die Frau Königin bereitete eigenhändig die Wurst zu. Als sie den Speck schnitt, kam Frau Mausering, Königin von Mausolien, und verlangte ihren Anteil. Nicht nur sie, sondern alle Kinder, Vettern, Muhmen und deren Anverwandte fraßen den Speck auf, so dass für das Festmahl lediglich eine magere Wurst übrig blieb. Das erboste den König so sehr, dass er den Uhrmacher Droßelmeier mit der Lösung des Problems beauftragte. Der Uhrmacher Droßelmeier erfand eine Mausefalle, die in kürzester Zeit fast alle Mäuse dahinraffte. Da erschien Frau Mausering und drohte der Königin, dass ihrer Tochter Pirlipat etwas zustoßen würde.

    Fortsetzung des Märchens von der harten Nuss

    Obwohl die kleine Prinzessin Pirlipat Tag und Nacht unter Beobachtung stand, schaffte es Frau Mausering, sie in eine häßliche Missgestalt zu verwandeln. Der Hofastronom fand heraus, dass Pirlipat ihre vorige Größe und Schönheit wieder erlangt, wenn ein Jüngling die harte Zaubernuss Kratatuk knackt. Er muss ihr die Hälfte davon mit geschlossenen Augen darreichen und alsdann 10 Schritte rückwärts gehen, ohne zu stolpern.

    Schluss des Märchens von der harten Nuss

    Der König versprach demjenigen Tochter und Reich, der die Prinzessin entzaubert. 10 Jahre suchten der Hofastronom und der Uhrmacher Droßelmeier nach der Nuss Kratatuk und dem Jüngling mit den tadellosen Zähnen. Sie fanden beide – Nuss und Jüngling – beim Vetter in ihrer Heimatstadt Nürnberg. Der Bursche knackte die Goldnuss und reichte sie Pirlipat, die daraufhin sofort wieder die Gestalt eines bildhübschen Mädchens annahm. Er ging sechs Schritte zurück. Dabei trat er auf Frau Mausering, die aus einer Fußbodenritze lugte. Im selben Augenblick verwandelte sich der aparte Neffe des Uhrmachers Droßelmeier in einen mickrigen, hölzernen Nussknacker. Noch im Sterben verfluchte die Mäusekönigin den Jüngling, den ihr Sohn mit den sieben Köpfen zerbeißen wird.

    Pirlipat befahl, den schäbigen Holzgnom hinauszuwerfen. Der Hofastronom jedoch prophezeite dem Nussknacker, dass er sich in einen Prinzen verwandelt. Zwei Dinge sind notwendig: Erstens muss er den Mausekönig mit den sieben Köpfen besiegen. Zweitens muss eine Frau ihn trotz seines reizlosen Aussehens lieben.
    Marie hat Mitleid mit dem armen Nussknacker.

    Der Sieg

    In der Nacht setzt sich der Mausekönig mit den sieben Köpfen an Maries Bett. Er droht ihr, den Nussknacker zu zerbeißen, wenn sie ihm nicht ihre Zuckerperlen gibt. Marie gibt. In der folgenden Nacht verlangt er ihre Zuckerpuppen. Marie gibt. Eine Nacht später will er ihre Bilderbücher auffressen. Das bringt den Nussknacker in Rage. Für einige kurze Momente wird er lebendig und bittet Marie um einen Säbel von Fritzens Soldaten. In der Nacht hört Marie Schlachtengetümmel im Wohnzimmer. Kurz darauf überreicht der Nussknacker ihr die sieben goldenen Krönchen des Mausekönigs, den er gerade besiegt hat – sein Dank für Maries Fürsorge.

    Das Puppenreich

    © ZDF/ORF, Ashley Taylor/Wiener Staatsballett.
    Mila Schmidt (Jolanthe), Ensemble Ballett.
    © ZDF/ORF, Ashley Taylor/Wiener Staatsballett.

    Der Nussknacker lädt Marie ein, mit ihm zu kommen. Sie gelangen durch das Mandel- und Rosinentor an einen duftenden Orangenbach. Dann gehen sie entlang am Limonadenstrom, der in den Mandelmilchsee mündet.
    Sie lassen das Dörfchen Pfefferkuchenheim links liegen, ebenso Bonbonhausen. Am Rosensee – ein rosenrot glänzendes, duftendes Gewässer – in dem goldene Fischlein schwimmen, steigen sie in einen Kahn.

    Die Hauptstadt

    Delphine mit diamantenbesetzten Krönchen ziehen den Kahn zur Konfektburg des Prinzen. Die Häuser glitzern von feinster Zuckerarbeit. Marie sieht ein Schloss mit funkelnden Sternlein – das Marzipanschloss. Sieben Prinzessinen, die Schwestern des Nussknackers, stürmen auf sie zu. Marie hebt ab, steigt höher und höher und höher.

    Zum guten Schluss

    Marie schlägt die Augen auf und erblickt ihre Mutter. Marie liegt in ihrem Bett. Ihre Mutter mag nicht an den Traum glauben. Nicht einmal, als Marie ihr die sieben goldenen Krönchen des Mausekönigs zeigt.

    In der Folgezeit sieht Marie die Bilder wieder und wieder vor sich und träumt vor sich hin. Als sie einmal dem hölzernen Nussknacker versichert, dass sie ihn – im Gegensatz zur Prinzessin Pirlipat – trotz seiner häßlichen Gestalt liebt, gab es einen Knall, und ein bezaubernder Prinz steht vor ihr. Er nimmt sie als seine Braut mit auf sein Marzipanschloss. Und noch heute soll Marie als Königin im Land der funkelnden Weihnachtswälder regieren.
    Alle diejenigen, die an Wunder glauben, vermögen sie zu sehen.

    Aufführungen vom Nussknacker

    Seit seiner Entstehung hat das Ballett zahlreiche Aufführungen auf der ganzen Welt erlebt. Doch nicht nur auf der Bühne hat der Nussknacker seinen Platz gefunden. Entdecken Sie, wie Teile dieser Geschichte als Vorlage für Film, Comic, Musical und Schauspiel dienten. Tauchen Sie ein in eine märchenhafte Welt voller Magie und Abenteuer.

    Jolanthe und der Nussknacker – Wiener Volksoper

    2 Werke von Tschaikowsky – Oper „Jolanthe“ und Ballett „Der Nussknacker“ – verschmelzen in der Wiener Volksoper zu einer Ballett-Geschichte.
    Tschaikowskys „Nussknacker“-Musik und die Tänzer/innen des Wiener Staatsballetts unter der Choreografie von Andrey Kaydanovskiy stellen die Welt vor Jolanthes innerem Auge dar.

    © ZDF/ORF, Ashley Taylor/Wiener Staatsballett. "Jolanthe und der Nussknacker": Mila Schmidt (Jolanthe), Ensemble Ballett.
    Mila Schmidt (Jolanthe), Ensemble Ballett. „Jolanthe und der Nussknacker“:
    © ZDF/ORF, Ashley Taylor/Wiener Staatsballett

    Information von 3sat zur Aufführung:

    © ZDF/ORF, Ashley Taylor/Wiener Staatsballett.
    Mila Schmidt (Jolanthe), Ensemble Ballett.
    © ZDF/ORF, Ashley Taylor/Wiener Staatsballett.

    >>>In „Jolanthe und der Nussknacker“ wird aus den zwei Bühnenwerken eine neue Geschichte. Jolanthe (Olesya Golovneva) ist eine wohlbehütete, blinde Prinzessin, die sich ihrer Blindheit nicht bewusst ist. Ihr Vater König René (Stefan Cerny) möchte ihr die Wahrheit – aus Sorge, ihr durch die Erkenntnis Schmerzen zu bereiten – vorenthalten, auch wenn das bedeutet, dass sie nicht geheilt werden kann. Ein unerwarteter Besucher, der zukünftige Geliebte Jolanthes, erklärt ihr schließlich, was es bedeutet, sehen zu können.

    © ZDF/ORF, Ashley Taylor/Wiener Staatsballett. "Jolanthe und der Nussknacker":
    „Jolanthe und der Nussknacker“: Olesya Golovneva (Jolanthe), Mila Schmidt (Jolanthe).
    © ZDF/ORF, Ashley Taylor/Wiener Staatsballett.

    Nicht nur in „Jolanthe“ führt ein Riss durch die geordneten Strukturen der Kindheit in eine neue Welt, sondern auch im „Nussknacker“, der die zuckersüße kindliche Fantasiewelt Jolanthes symbolisiert: Ein Mädchen erkennt in dem Nussknacker einen Prinzen, mit dem es zu einer Traumreise in ein märchenhaftes Schlaraffenland aufbricht. <<<

    © ZDF/ORF, Ashley Taylor/Wiener Staatsballett. "Jolanthe und der Nussknacker":
    Annelie Sophie Müller (Laura), Olesya Golovneva (Jolanthe), Anita Götz (Brigitte). „Jolanthe und der Nussknacker“
    © ZDF/ORF, Ashley Taylor/Wiener Staatsballett.

    3sat-Mediathek:

    Hallo, ich möchte Ihnen den folgenden Inhalt der 3sat Mediathek empfehlen: Jolanthe und der Nussknacker – Wiener Volksoper 2022. Diesen Link mal anklicken: Jolanthe und der Nussknacker in 3sat – ist leider schon vorbei.
    Musiktheater gratis und umsonst für die ganze Familie, mit Tanz und Gesang, fantasievollen Kostümen, einem siebenköpfigen Mäusekönig im Schnee und einem utopischen Ende!

    Der Nussknacker – Nationaloper der Ukraine

    „Der Nussknacker“ ist ein Ballett, das uns zum Träumen bringt und uns daran erinnert, dass die Fantasie eine mächtige Kraft ist, die uns in eine andere Welt entführen kann. Der Nussknacker wird uns auch in Zukunft weiterhin verzaubern und uns daran erinnern, dass wir die Macht haben, unsere Träume zu verwirklichen.

    Der Nussknacker – National Opera of Ukraine

    Wer an klassisches Ballett denkt, hat sofort vor dem geistigen Auge grazile Tänzerinnen in bauschigen Tutus. Auf Spitzen bewegen sie sich elegant in einer immer wechselnden Anordnung …
    Dies und viel mehr bietet die Ballett Company der National Oper der Ukraine.

    Der Nussknacker - Ukrain National Opera & Ballet Photo by Sasha Zlunitsyna (3)
    Nussknacker Ukrain National Opera & Ballet Photo by Sasha Zlunitsyna (3)

    Ein (hoch)klassisches Ballett, getanzt in märchenhaften Kulissen, wie aus dem Bilderbuch. Die Tänzer tragen prachtvolle Kostüme, in jeder Tanzszene neue. Von festlichen, weiten Ballkleidern bis hin zu Mäusekostümen. Sie schweben auf Booten durch die Traumwelt, tanzen auf Spitze, begeistern mit gewagten Sprüngen. Sie hinterlassen Bilder, die noch lange im Kopf bleiben.
    Und nicht zu vergessen – es spielt das fabelhafte Orchester der Nationaloper der Ukraine. Bevor es im Graben verschwindet, bleibt es für die Ouvertüre sichtbar.

    Ein Weihnachtsvergnügen für Jung und Alt

    Der Nussknacker - Ukrain National Opera & Ballet Photo by Sasha Zlunitsyna (4)
    Nussknacker Ukrain National Opera & Ballet Photo by Sasha Zlunitsyna (4)

    Info der Nationaloper der Ukraine: Am Heiligabend träumt ein junges Mädchen, dass es in ein magisches Abenteuer stolpert, als es einen verzauberten Nussknacker geschenkt bekommt. Kann sie den Zauber brechen, der einen Jungen in ein Spielzeug verwandelt hat?

    Der Nussknacker - Ukrain National Opera & Ballet Photo by Sasha Zlunitsyna (2)
    Nussknacker Ukrain National Opera & Ballet Photo by Sasha Zlunitsyna (2)

    Info der Nationaloper der Ukraine: Das Ballet Company of the National Opera of Ukraine hat mit seiner Inszenierung des Nussknackers die Herzen von Jung und Alt auf der ganzen Welt erobert.

    Der Nussknacker - Ukrain National Opera & Ballet Photo by Sasha Zlunitsyna (5)
    Nussknacker Ukrain National Opera & Ballet Photo by Sasha Zlunitsyna (5)

    Info der Nationaloper der Ukraine: Hinter der charmanten Erzählung, die die festlichen Stimmung einfängt, verbirgt sich eine Reise von der Kindheit zum Erwachsenwerden voller Virtuosität. Und All dies zu Tschaikowskys unverwechselbarer großartiger Musik.

    Der Nussknacker - Ukrain National Opera & Ballet Photo by Sasha Zlunitsyna (1)
    Nussknacker Ukrain National Opera & Ballet Photo by Sasha Zlunitsyna (1)

    Alexandre Dumas L’Histoire de Casse-Noisette (Die Geschichte vom Nussknacker) bietet ein leichtes, fröhliches Kindermärchen, das fast fünfzig Jahre später als Libretto für Tschaikowskys romantisches Ballett diente.

    Der Nussknacker – online bis 26.03.2021 um 12:00 MEZ

    Aufgezeichnet am 29. Mai 2018 an der Nationaloper der Ukraine in Kiew.
    Der Nussknacker, Ballett mit Musik von Pyotr Ilyich Tchaikovsky
    Verfügbar auf OperaVision, die kostenlose Streaming-Plattform für Opern vom
    26.12.2020 um 19:00 MEZ bis 26.03.2021 um 12:00 MEZ

    Hörbuch-Tipp: Weihnachten bei Familie Thalbach

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    Den Original-Nussknacker von E. T. A. Hoffmann liest Großmutter Katharina, während Mutter Anna den Part des Jungen und Enkelin Nellie den Part des Mädchen übernimmt.
    Es ist die Originalfassung, die Alexander Dumas als Vorlage für seine Nussknacker-Fassung nutzte, die wiederum Tschaikowski als Grundlage für das Ballett Nussknacker diente. Dieses Ballett gehört für viele Familien zum vorweihnachtlichen MUSS.
    In diesem Ur-Nussknacker geht es rabiat zu. Gruselig kommt der siebenköpfige Mäusekönig daher, der allerdings vom Nussknacker und den braven Zinnsoldaten in einer ausführlich beschriebenen Schlacht geschlagen wird. Auch die Fieber-Krankheit des kleinen Mädchens könnte jungen Zuhörern Tränen in die Augen treiben.

    Weihnachtsgeschichte von Wolfdietrich Schnurre

    Ebenfalls spannend, aber auf andere Weise, ist die Weihnachtsgeschichte von Wolfdietrich Schnurre, die im Jahr 1928 auf dem Berliner Weihnachtsmarkt spielt – direkt vor dem Pergamon-Museum. Erzählt wird die Geschichte von einem Jungen. Sein Vater und er kennen viele Schausteller und Budenbesitzer. So auch den Stinkstiefel von Raritätenkabinettbesitzer namens Pagoden-Ede. Ebenso kennen sie eine Würfelbudenunternehmerin mit dem traurigsten Kind, das man je gesehen hat. Ausgerechnet Pagoden-Ede ist der Vater dieses Kindes namens Echnathon. Pagoden-Ede kümmert sich nicht im Geringsten um ihn, eben sowenig wie um seine anderen Kinder, die in den Städten wohnen, in denen er mit seinem Raritätenkabinett weilte. Gemeinsam retten Vater und Sohn einen Schausteller und seinen Esel vor dem Erfrieren. Mensch und Tier waren in einem Viehwaggon eingeschlossen, der auf dem Abstellgleis gelandet war. Diese Geschichte sorgt für ein glückliches Ende, in dem der kleine Echnathon wohl zum ersten mal in seinem Leben lächelt. Pagoden-Ede kommt mit einem gehörigen Schrecken davon und gelobt für die Zukunft Besserung.

    Weihnachtsgeschichte von Hans Christian Andersen

    Traurig klingt das Weihnachts-Märchen von Hans Christian Andersen. Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern kann nichts von ihren Kienspänen verkaufen, da alle Leute zum Weihnachtsfest nach Hause eilen. Weil es kalt ist, zündet das Mädchen sich ein Hölzchen nach dem anderen an und erfriert trotzdem – allerdings mit einem Lächeln auf den Lippen. Zwar hat das winzige Feuer nicht gewärmt, aber im Feuerschein sah das kleine Mädchen ihre geliebte Großmutter.

    Weihnachtsgeschichte von Erich Kästner

    Ebenfalls zum Nachdenken regt die Geschichte von Erich Kästner an. Darin wird der Weihnachtsabend eines Kellners beschrieben. Er muss ausharren, bis der letzte Gast gegangen ist. Das ist ihm aber weitaus lieber, als allein am Heiligabend vor fremden Fenstern zu stehen.

    Kurze und lange Geschichten machen den Reiz dieser CDs aus – für mehr oder weniger Zeit, die jemand im Weihnachtstrubel erübrigen kann. Großmutter Katharina, Mutter Anna und Enkelin Nellie Thalbach lesen Geschichten, die alle um die Weihnachtszeit herum spielen. Großmutter Katharinas charakteristische Stimme klingt leicht nach Bimsstein-auf-Schmirgelpapier. Rau, aber herzlich. Von der Stimme her ist Tochter Anna ebenfalls schon auf dem Wege dahin.


    Alle Jahre wieder!?

    Weihnachten bei Familie Thalbach.: Geschichten und Gedichte
    Random House Audio
    ISBN-10: 3837128490


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    Mehr vom Ballett Nussknacker

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    Kurzgeschichten von Opern, Ballett, Schauspiel

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  • ✍ Fantasiegeschichte im Umhang, der 24 Stunden unsichtbar macht

    ✍ Fantasiegeschichte im Umhang, der 24 Stunden unsichtbar macht

    Sind Sie als Pendlerin allein unterwegs und langweilen sich? Wie wäre es mit einem Umhang, der unsichtbar macht? Ich sage aus eigener Erfahrung: Das fetzt!!!

    Der unsichtbare Mantel von Harry Potter gehört in die Kategorie „ewige Erfindungen“, weil er schon unzählige Nachahmer – genau so wie Vorreiter – fand.
    Wer geht schon, wenn auch unsichtbar, in ein 5-Sterne-Hotel, um hinterher mit einem roten Kopf dazustehen???

    Fantasiegeschichte im Umhang - strahlende Dame
    Dame aus Licht

    Erste Erfahrungen mit dem Umhang, der unsichtbar macht

    Ich gehe aus dem Haus die Straße entlang. Ich muss aufpassen, denn kein Autofahrer sieht mich, keine Fußgänger oder Radfahrer sehen mich. Rumms, da habe ich schon jemanden angerempelt, weil ich woanders hingeschaut habe. Über das verdutzte Gesicht muss ich derart glucksen, dass die Frau große Augen vor Schreck bekommt und davonläuft. Pardon, das wollte ich nicht. Bloß nicht auffallen.

    Nicht Auffallen ist das richtige Stichwort.

    Ich habe für 24 Stunden einen Umhang, der mich unsichtbar macht. Was mache ich damit? Was schaue ich mir einmal von Nahem an? Wo komme ich normalerweise nicht hinein?
    Ich wäre einmal gern auf einer Opernbühne, wenn gerade gespielt wird. Wie es im Orchestergraben aussieht, weiß ich mittlerweile schon. Wie es in den Umkleidekabinen aussieht, interessiert mich nicht, denn Indiskretion mag ich weder mit noch ohne Umhang.

    Erst muss ich unsichtbar nach Stuttgart kommen.

    Fantasiegeschichte im Umhang - Passagiere im Stuttgarter S-Bahnhof
    S-Bahn kommt angesaust

    Das geht immer noch am besten mit der S-Bahn. Hier habe ich eine Monatskarte. Selbst unsichtbar fahre ich nicht schwarz. Ich steige ein und habe doch tatsächlich meinen Lieblingsplatz ergattert. Ein Zweiersitz statt der normalen Vierersitze. Aber eins habe ich nicht bedacht – diese Sitze sind heiß begehrt. Gerade kann ich es noch abwenden, dass sich jemand auf mich draufsetzt. Ich stemme beide Fäuste gegen den stämmigen Mann, der glücklicherweise sportlich genug ist, um sich im Setzen noch zurückschrecken kann. Mit einem „Danke vielmals“ dränge ich mich an ihm vorbei und genieße das verdatterte Gesicht. Diese Gesichtsausdrücke sind wirklich zum Schießen. Mal sehen, wer der oder die Nächste ist.

    Unsichtbar, aber hörbar

    Ich gehe ganz gemütlich durch den Mittelgang und mache hin und wieder Bemerkungen wie „Füße vom Sitz“ oder „Ein Lächeln steht Ihnen gut“ oder „in der Mathearbeit schreibst du heute eine zwei!“. Diese Aufmunterungen kommen besonders gut an, denn die Angesprochenen haben eher das Gefühl, dass sie laut gedacht haben. Erst schauen sie wie ertappt, dann lächeln sie breit – das macht Spaß.
    Schwierig ist es, im Bahnhof die Treppen hoch zu kommen. Mit der Rolltreppe kann ich nicht fahren, denn da werde ich erdrückt. Mit dem Fahrstuhl geht auch nicht aus selbigem Grund. Selbst wenn ich allein fahre, hätte ich Schwierigkeiten, oben heil rauszukommen, wenn noch andere Leute direkt davor stehen. Also marschiere ich die Treppe hoch und muss mich an die Wand drücken, wenn einer besonders schnell die Treppe runtergesaust kommt, um die Bahn noch zu erreichen. Denjenigen, die griesgrämig schauen, raune ich noch ein „ist eh‘ schon zu spät“ zu und blicke in diverse offene Münder – nicht immer ein schöner Anblick.

    Unsichtbar, aber kälteempfindlich

    Auf der Königsstraße angekommen, merke ich, dass der Umhang mich zwar unsichtbar macht, aber nicht gegen Kälte schützt. Bei diesem eisigen Wetter bin ich schnell durchgefroren. Also schnell zur Oper.
    Auf dem Wege komme ich am Fünfsterne-Schlosshotel vorbei. Hier war ich noch nie. Müsste doch warm sein da drinnen. Tatsächlich, kurz am Portier vorbei, durch die Drehtür – Blick zurück und ein verdutzter Livrierter steht draußen und schaut auf die drehende Tür, ohne mich zu sehen. Eine wirklich elegante Halle: Marmorboden, polierte Hölzer und überall Bronzebeschläge, dass es nur so glänzt. Übergroße Sessel mit Lederbezug – Dreißigerjahre Bauhausverschnitt. Die Sitzflächen sind so tief, dass ich mich wie im Liegestuhl fühle. Ein Duft steigt in meine Nase – Kaffee.

    Unsichtbar im 5-Sterne-Hotel

    Ein Kellner geht mit einem Tablett an mir vorbei und bringt es einem Herrn, der mir vorher gar nicht aufgefallen war. Er sitzt versteckt in einer Nische, allein mit einem Buch. Der Mann ist mir sympathisch, denn ich lese auch gern, und Appetit habe ich auch. Also setze ich mich so hin, dass ich sowohl an den Kaffee und die Sahnetorte komme als auch eventuell mitlesen kann. Der Kellner schenkt den Kaffee ein: „Sahne, der Herr?“ Ein Brummen ertönt, ohne dass der Herr von seiner Lektüre aufschaut. Der Kellner nimmt einen Löffel Schlagsahne aus einem silbernen Schälchen und tupft ihn mit Schwung auf den Kaffee. „Zucker?“ „Nein danke“, sage ich, worauf sowohl der Kellner als auch der vorher unbeteiligte Herr in meine Richtung schauen. Upps, jetzt bin ich diejenige, die mindestens den gleichen Gesichtsausdruck hat wie meine beiden Gegenüber. Die schauen sich an; der Kellner wird rot und verzieht sich, der Herr verlegen und vergräbt sich hinter seinem Buch.

    Und ich?

    Fantasiegeschichte im Umhang - Glaskristall
    durchsichtig – transparent

    Ich greife die Tasse mit beiden Händen und wärme mich daran. Den köstlichen Duft atme ich erst tief ein und genieße den ersten Schluck, wie immer mit geschlossenen Augen und einem anschließendem „Ahhh“. Wie gut, dass ich unsichtbar bin, denn so ein weißer Oberlippenbart aus Sahne wäre in dieser eleganten Umgebung sicherlich peinlich. Gerade noch rechtzeitig sehe ich, dass der Herr zwar immer noch in sein Buch schaut, aber mit einer Hand nach der Tasse greift – praktisch blind. Aber da, wo sie sein soll, befindet sich absolut nichts. Mein Wohllaut hat ihn extra aufgescheucht. Er blickt in meine Richtung. Das nutze ich, um die Tasse wieder an ihren Platz zu stellen, und zwar mit einem leisen Plong, damit er sich wieder dem Kaffee zuwenden kann. Ich habe nicht damit gerechnet, dass er so ungeschickt ist und die Tasse umstößt, was wiederum den Kellner herbeiruft, der sofort alles aufwischt. Wo der so schnell hergekommen ist, werde ich noch herausfinden. Also wieder dieselbe Prozedur mit Sahne, ohne Zucker.

    Wie funktioniert Unsichtbarkeit in der Praxis?

    Da beide jetzt wie angefixt den Kaffee anstarren, fokussiere ich mich auf die Sahnetorte. Ich hätte zu gern gewusst, wann die Torte unsichtbar wird – wenn ich sie in die Hand nehme oder wenn ich sie aufgegessen habe? Schwebt sie etwa in der Luft, bis sie in den Schutz meines Umhangs kommt? Mit all diesen praktischen Fragen habe ich mich vorher nicht beschäftigen müssen, und in ein Paar Stunden ist es vorbei. Probieren geht über Studieren, also greife ich mir den Teller und die Kuchengabel, schiebe mir den ersten Bissen der köstlichen Mango-Sahnetorte mit zartem Biskuitboden hinein und schaue belustigt zu. Kellner und Herr schauen beide auf den Fleck, wo vorher der Teller mit dem Tortenstück stand. Beim zweiten Bissen heben beide den Kopf und schauen sich bewegungslos an. Nach dem dritten Bissen stelle ich den Kuchenteller wieder zurück auf den Platz und stehe lautlos auf. Ich möchte nicht durch mein Glucksen enttarnt werden. Der Kellner nimmt, zwar mit zitternder Hand, aber souverän, den Teller mit dem halben Kuchenstück und kommt nach einer Minute mit einem frischen Kuchenstück wieder, ohne eine Miene zu verziehen.

    Überraschung: So ein „feiner“ Herr

    Der Herr tut so, als beachte er das nicht, lediglich sein Buch wackelt. Mich interessiert, was er liest. Es sieht nach einem Klassiker aus – sorgfältig in Leinen gebunden, natürlich mit Goldschrift, die ich aber nicht lesen kann. Also stelle ich mich hinter ihn und raune ihm ins Ohr: „Ferkel!“, woraufhin er das Buch fallen lässt und das darin befindliche Pornoheftchen mit Schwung über den Marmorboden rutscht.

    Was jetzt kommt, ist mir sehr peinlich.

    Fantasiegeschichte im Umhang - durchsichtig wie Glas
    verschwommen durchscheinend unsichtbar

    Ich schreibe es lieber nicht auf, sondern belasse es Ihrer Fantasie …

    Sind sie oft allein unterwegs?
    Was wollten Sie schon immer ausprobieren/verändern?
    Lassen Sie Ihre Fantasie galloppieren!

    Fantasie

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  • ☺Kurzgeschichte: Die Rede des Bürgermeisters vor dem Konzert

    ☺Kurzgeschichte: Die Rede des Bürgermeisters vor dem Konzert

    Die besten Geschichten schreibt das Leben. So auch die denkwürdige Ansprache des Bürgermeisters bei den Sommerlichena9d1fbb579fa4bb1bd2ae301f34c900a Musiktagen in Hitzacker 1971.

    Schwein, Zaun, Wiese, Gatter
    Der ehemalige (kaiserliche) Luftkurort Hitzacker liegt direkt an der Grenze zur DDR, auf der einen Seite von die Elbe umflossen, auf der anderen Seite geprägt vom bäuerlichen Hinterland. Aus Hannover kommen Musikliebhaber, um hochkarätige Kammermusik in grüner Umgebung zu genießen. Die Berliner haben eine weitere Reise durch die Transitstrecke mit Zollkontrollen an den Grenzpunkten hinter sich und die Hamburger kommen mit ihren Yachten die Elbe bis hierhin hochgeschippert.
    Auch aus dem Wendland lassen sich Liebhaber klassischer Musik die Festspiele nicht entgehen. Aus den entferntesten Winkeln des Landkreises treffen sie ein. Pastor Spieler aus Quickborn, der immer noch der Meinung ist, dass der Beruf des Dirigenten ihn besser ausgefüllt hätte; Schuldirektor und Schafzüchter Mohren aus der Swinmark, der als Ausgleich zum freudigen Blöken und Pausenlärm andere Töne hören möchte; der junge Tierarzt Dr. Grau aus Wustrow, der seiner frisch angetrauten Gattin die kulturellen Höhepunkte des Wendlandes zeigt; natürlich die Grafenfamilien aus Gartow, die in ihrem Schloss selbst Konzerte veranstaltet; ebenso derer von dem Bussche, die durch Heirat mit dem holländischen Königshaus verschwippschwägert sind.
    Jetzt sitzen sie im eigens für die „Sommerlichen“ reservierten Tanzsaal des Hotel−Restaurants „Waldfrieden“ und warten darauf, dass es losgeht. Im gut gefüllten Saal verstummt das Gemurmel. Das Streichquartett nimmt Platz und stimmt sich ein, als Bürgermeister Schultze mit einem Zettel in der Hand Bühne betritt. Sofort streicht sich seine Gattin, die Frau Bürgermeisterin, ihr kleines Schwarzes glatt und setzt sich mit einem Lächeln auf den Lippen in Positur. Sparkassendirektor Schultes schaut erwartungsvoll nach vorn, denn sein Institut hat zum Festival mit einer namhaften Spende ihren Beitrag geleistet, der schon einer speziellen Erwähnung wert sein sollte. Drogist Scholtz hat zwar kein Geld gespendet, aber als Mitglied des Gemeinderates hofft er wegen seines Organisationstalentes auf namentliche Nennung, was seinen Kunden imponiert. Die Musiker denken sich im Stillen, dass sie die Zeit hinter der Bühne vielleicht sinnvoller verbringen könnten. Das angereiste Publikum scharrt mit den Füßen, zeigt sich aber erleichtert, da sich die Rede des Bürgermeisters nur auf einen Zettel beschränkt und damit zeitlich begrenzt scheint.
    Schon setzt Bürgermeister Schultze mit weit ausladender Bewegung einer Hand seine Brille auf, hebt dann mit beiden Händen den Zettel, liest zur Kontrolle noch einmal den Text, fasst das Publikum bedeutungsvoll ins Blickfeld und spricht mit fester Stimme: „Herr Doktor Grau möchte bitte nach Waddeweitz kommen. Die Sau von Bauer Schulz will nicht ferkeln.“

     Wendland:

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  • ✍ Inhalt / Handlung: „Diese Fahrgäste!“ von Anton Tschechow

    ✍ Inhalt / Handlung: „Diese Fahrgäste!“ von Anton Tschechow

    0cda36cdf09f434e9a3157fa763a80b6Einakter und Erzählungen von Kleinbürgern und Großbürgern bis hin zu kleinen und großen Künstlern – Figuren und Charaktere von Anton Tschechow:

    Männer und ModelleisenbahnDiese Fahrgäste!
    Das Jubiläum
    Tragödie wider Willen
    Er und Sie
    Schwanengesang
    Pianist


    Diese Fahrgäste!

    In einem Eisenbahnabteil fragt der Kondukteur nach den Fahrkarten. Er weckt einen schlafenden Fahrgast, bekommt aber einen Schwall von Beschimpfungen ab, warum er ihn wegen solch einer Lappalie aufwecke. Der Kondukteur beruft sich auf seine Pflicht, die Fahrkarten zu kontrollieren. Der Fahrgast ist anderer Meinung und mit ihm allmählich die anderen Fahrgäste. Der Kondukteur hat einen schwierigen Stand und kommt fast vom Kontrolleur in die Rolle des Beschuldigten.

    Das Jubiläum

    Keine Ruhe findet ein griesgrämiger Angestellter, der seinem Chef für die Jubiläumsfeier eine Rede schreiben soll, aber nichts zusammen bekommt, weil er dauernd gestört wird. Er versucht, sich zu konzentrieren, während sein Chef mitteilungsbedürftig die Anfänge seiner Bank vor seinem geistigen Auge Revue passieren lässt. In diese beschauliche Zweisamkeit platzt die Frau Bankdirektor, die ohne Punkt und Komma von ihren Erlebnissen der Bahnfahrt und dem vergangenen Familienbesuch erzählt. Als wenn diese Frau nicht schon genug der Plagen wäre, kommt auch noch eine andere Frau. Sie fordert von dem Bankdirektor Geld, das ihr Mann nicht bekommen hat, als er aus der Armee entlassen wurde. Es nützt nichts, ihr zu erklären, dass sie an der falschen Adresse ist – sie lässt nicht locker. Wer wird siegen?

    Tragödie wider Willen

    Ein viel beschäftigter Ehemann, den seine Frau mit allem möglichen beauftragt, rennt völlig gestresst durch die Gegend. Von einem zum anderen Handwerker, Geschäftsmann, Behörde hat er zu gehen, um ihre Aufträge zu erledigen. Er kann nicht mehr und möchte sich die Kugel geben.
    Als derjenige, den er für diesen Zweck um eine Pistole bittet, ihn wiederum beauftragt, einer Bekannten die Nähmaschine von der Reparatur zu holen und bei der Gelegenheit noch den Vogelbauer mitzunehmen, dreht er durch.

    Er und Sie

    Dieses Ehepaar – sie eine gefeierte Sängerin, er, ein Kassierer ihrer Gagen, der ansonsten ständig betrunken ist – sieht  sich selten an; sie sprechen kaum miteinander. In Gesellschaft setzen sie sich weit voneinander weg. Dann kommen beide zu Wort. Der Mann berichtet, warum er seine Frau hasst, aber dennoch liebt. Sie berichtet, warum sie ihn geheiratet hat, ihn hasst und dennoch liebt.
    Eine eingespielte, aber verfahrene Ehe, an deren Verlauf keiner schuld ist und doch beide beteiligt sind.

    Schwanengesang

    Ein alter Schauspieler schläft betrunken in der Garderobe ein und wähnt sich beim Aufwachen allein im Theater. In einem Monolog lässt er sein Leben theatralisch an sich vorbei ziehen. Später gesellt sich ein Kulissenschieber hinzu, der unter der Garderobe schläft, weil er keine Wohnung hat. Der alte Schauspieler spielt noch einmal seine großen Rollen durch, mit dem Theaterdiener als Stichwortgeber.

    Pianist

    Der Pianist, der auf Festen zum Tanz aufspielt, erzählt lachend sein Erlebnis. Er hatte sich beim Fest kurz eingespielt, da setzte sich ein junges Mädchen zu ihm und plapperte auf ihn ein. Sie hörte erst auf, als eine Gouvernante ihr etwas ins Ohr flüsterte. Es muss derart peinlich gewesen sein, weil sie rot wurde, aufsprang und wegrannte.
    Später erfuhr er, dass sie ihn als einen Gast, nicht als den Tanzpianisten angesehen hatte. Bitter kam ihm hoch, dass er nach Moskau gekommen war, um in den großen Konzertsälen zu spielen – jetzt erkennt er, dass man ihn wegen seiner (Nicht)Kunst flieht. Das Lachen bleibt ihm im Hals stecken.

    Bahnhof:
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