Mitten in Stuttgart steht das Alte Schloss, in dem schon lange keine Könige und Prinzessinnen wohnen, das aber immer noch Schätze beherbergt.
Wer die breiten, ausgetretenen Treppen nach oben stiefelt, kommt in die Schatzkammer im „Jungen Schloss“ – so nennt sich das Museum für Kinder. Dort ist eine Ausstellung aufgebaut, in der die Kinder spielend die Geschichte – von der Urzeit an – erforschen.
Nach so viel Aktivität ist Ruhe und Entspannung angesagt.
Hoch oben im Schloss befindet sich eine Gelehrtenstube, dessen Fenster auf die Dächer von Stuttgart gerichtet sind. Wie ein Studierzimmer eingerichtet ist die “wissenschaftliche” Bibliothek mit Büchern für Vier- bis Zehnjährige. Sie beinhaltet über 100 Bücher zu den Themen der Ausstellung, also vorwiegend Sachbücher zu allen Epochen von der Urzeit bis heute.
An den Wänden zieht sich ein gespiegeltes Bild im Zickzack entlang – eine vergrößerte Zeichnung von Dürer. An der Decke leuchten die Sterne mit ihren Bezeichnungen, die die Astronomen ihnen gegeben haben. Weltkugeln dienen als Sitzbälle. Wie in einem richtigen Studierzimmer ist es hier ruhig.
Wer wählte die Bücher dieser kleinen Bibliothek aus?
Der Kinderbeirat, Ideenlieferant Nummero Eins, überreichte eine Liste von Wunschbüchern. Die Kinderbibliothek der Stadtbibliothek Stuttgart nannte weitere Titel. Als Drittes ergänzte eine Buchhandelskette die Auswahl mit eigenen Vorschlägen. Als sich im Laufe der Ausstellung zeigte, dass immer wieder englisch- und französischsprachige Besucher in der Bibliothek vorbeischauen, wurde sie noch mit fremdsprachigen Kinderbüchern ergänzt.
Begeistert zeigt sich Christoph Fricker, der Leiter des Kindermuseums, von der Disziplin der Kinder: „Wir verzeichnen so gut wie keinen Schwund. Es wird kaum etwas gestohlen; es wird kaum etwas kaputt gemacht. Die Kinder betrachten die wertvollen Stücke als Kostbarkeiten und behandeln sie auch so. Lediglich die empfindlichen Popup-Bücher müssen ab und an ausgetauscht werden.”
Betrachten wir diese Bücher als “ausgeliebt”.
Wie in einem alten Stundenglas läuft die Zeit auch für diese Bibliothek ab.
Wenn das letzte Sandkörnchen durchgelaufen ist – am 16. April 2012 – wird dieses Kleinod geschlossen. Zusammen mit der Ausstellung: „Geheimnisvolle Wunderkammer – Schatzsuche im Jungen Schloss“ wird es abgebaut.
Und was dann???
Dann wird eine andere Ausstellung aufgebaut, ebenfalls für Kinder, unter dem Titel „Tapfer, pfiffig, einfach stark! Die Kelten im Jungen Schloss“. Das kann spannend werden. Die Eröffnung ist am 15. September 2012.
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