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☛ Kunst am Bahnhof: Warum „Die Reisende“ keinen Kopf hat

Kunst am Bahnhof von Wendlingen: Eine kopflose Dame sorgt für Spekulationen und Rätselraten. Warum fehlt ihr der Kopf? Hat es historische Hintergründe oder steckt mehr dahinter? Ein Blick auf die faszinierende Installation „Die Reisende“ und die Fragen, die sie aufwirft.

Eine Frau ohne Kopf dreht ihre Runden – ganz gleichmäßig, einmal pro Minute. Um sie herum kreisen Ringe, als hätten sie einen eigenen Plan. Wer zu lange hinschaut, könnte ins Grübeln geraten. Oder einfach mitrotieren.

Sie dreht sich unaufhörlich, die Dame ohne Kopf. Ihr rotes Kleid strahlt weit über den Bahnhof von Wendlingen hinaus und zieht die Blicke der Reisenden magisch an. Jedes Mal, wenn ich sie sehe, frage ich mich, warum sie keinen Kopf hat.

Künstlerisches Mysterium: Die rätselhafte Figur ‚Die Reisende‘ in Wendlingen

Gab es in der Geschichte von Wendlingen einst eine kopflose Frau, ähnlich wie der legendäre Pirat Störtebeker? Der soll ja angeblich noch kopflos an 18 seiner Männer vorbeigelaufen sein und hat ihnen damit das Leben gerettet. Doch so sieht sie nicht aus!

Hat die Dame vielleicht ihren Kopf verloren, weil sie die endlosen Lautsprecher-Ansagen zu den verspäteten Zügen nicht mehr ertragen konnte? Das erscheint mir schon wahrscheinlicher. Das würde auch ihr ewiges Kreisen erklären.

Oder ist den Auftraggebern schlicht das Geld ausgegangen? Auch das ist denkbar, denn wenn irgendwo gespart wird, dann zuerst an der Kunst, dann an den Kindern und schließlich an den Alten.

Die kopflose Dame von Wendlingen: Ein Rätsel in Rot

Eine weitere Möglichkeit kommt mir in den Sinn: Hat die Künstlerin vielleicht ein zehnseitiges Pamphlet verfasst, in dem sie das Fehlen des Kopfes aus philosophischer, politischer und feministischer Sicht erläutert – nur um zu verschleiern, dass sie zwar Körper, aber keine Köpfe gestalten kann?

„Die Reisende“ – Kunst am Bahnhof Wendlingen
Am Bahnhof Wendlingen dreht sich eine Frau. Keine echte, sondern eine aus Metall – und ohne Kopf. Sie steht nicht einfach da, sie bewegt sich. Ganz langsam, einmal pro Minute, macht sie eine vollständige Drehung. Dabei gleiten große Ringe um sie herum – mal näher am Körper, mal etwas entfernt, als wollten sie sie einrahmen oder durchqueren.
„Die Reisende“ selbst bleibt im schlichten roten Kleid:
ohne Gesicht, ohne Gepäck, ohne Pose.
Man möchte fast sagen: Sie ist unterwegs, auf ihre Art. Nicht hastig, nicht zielstrebig – aber stetig.

Vielleicht werde ich eines Tages das Geheimnis lüften.

Meine Beobachtung vor zwei Jahren:

Ein Hingucker ist diese Kunst am Bahnhof von Wendlingen. Fesselnd erweist sich meine kleine Pause zum Umsteigen. „Die Reisende“ wird gerade aufgestellt.

Kunst am Bahnhof von Wendlingen mit 2 Zuschauerinnen

Blickfang für Reisende auf „Die Reisende“

Kunst am Bahnhof von Wendlingen mit 2 Arbeitern

Mit einem Hebebühnenkran hieven zwei Männer die überdimensionale Dame in die richtige Position. Sie wird sich Tag und Nacht drehen, wie ich von einem Beobachter erfahren habe.

Kunst am Bahnhof von Wendlingen mit rotem Kran

Ich bin gespannt auf meine nächste Umsteigepause. Vermutlich hat die Dame dann schon einen Kopf.

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