Immer hat sich Nina nach Liebe, Partnerschaft und Familie gesehnt und nie bekommen. Nicht von ihrer allein erziehenden Mutter, die nur an sich denkt; nicht von den Nonnen im Klosterinternat; ein bisschen von ihrer einzigen Freundin Giselle. Als Roger sie fragt: „Willst du dein Leben mit mir teilen?“ sagt sie sofort zu. Gleich nach der Hochzeit merkt sie, dass damit etwas ganz anderes gemeint war.
Sie durfte fortan die Arbeit mit ihm teilen, und zwar fünfzehn Stunden lang von morgens fünf Uhr bis abends um acht Uhr, sechs Tage in der Woche. Alle drei Stunden wechselten sie sich ab in Rogers Kiosk. In den Zeiten dazwischen erledigt Nina die Wäsche, kocht und kauft ein, während Roger die Kiosk-freie Zeit im Bistro verbringt.
Als Roger den freien Tag nicht mehr mit ihr vor dem Fernseher verbringen mag, sondern allein weggeht, schleicht sie ihm nach und stellt fest, dass er sich nicht – wie vermutet – mit einer anderen Frau trifft, sondern ins Kino geht und sich Kriegsfilme anschaut. Eines Tages umhüllt sie sich mit einer Wolke billigem Orchideenparfums und verkleidet sie sich mit einer wallenden Perücke, karminrotem Lippenstift, Highheels, Strümpfen mit Naht, wie sie es in den Männermagazinen im Kiosk gesehen hat. Im Kino setzt sie sich eine Reihe hinter ihn und bandelt mit ihm an. Mit hoher Stimme und chinesischem Akzent beschwört sie ihn, sie ja nicht anzuschauen. Sie schmusen miteinander, was sie besonders erotisiert, und ihn für sie begehrlich macht. Bevor das Licht angeht, ist sie verschwunden.
Wie sie es sich gewünscht hat, sieht ihr Mann sie mit neuen Augen – aber nicht positiv. Je öfter diese Kinonachmittage stattfinden, umso mehr mäkelt er an ihr herum. Sie findet keine Gelegenheit, ihn aufzuklären, deshalb lässt sie einen Kinotermin verstreichen. Die Woche drauf geht sie aber wieder hin, denn Roger lief herum wie ein Tiger im Käfig, aufs Äußerste gereizt…
Françoise Dorner erzählt die trostlose Geschichte einer Frau, die auf der Suche nach Liebe grundsätzlich am falschen Platz und zur unrechten Zeit genau das verkehrte macht. Was immer sie anpackt, es geht schief. Der Mann, den sie begehrt, möchte nichts von ihr wissen. Die Männer, die sie begehren, übersieht sie. Tja – traurig!
Die Frau in der hinteren Reihe von Françoise Dorner (Autor), Christel Gersch (Übersetzer) Verlag: Diogenes; Originaltitel: La fille du rang derrière
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