Schlagwort: Bühnenbild

  • ♫ Oper Stuttgart: Luisa Miller von Giuseppe Verdi

    ♫ Oper Stuttgart: Luisa Miller von Giuseppe Verdi

    „Luisa5ead195ad86347a0b858794dd2445091 Miller“ mit Musik von Giuseppe Verdi in der Inszenierung von Markus Dietz  in der Stuttgarter Staatsoper.

    Luisa Miller liebt einen jungen Mann, ohne zu ahnen, dass er Rodolfo – der Sohn von Graf Walter – ist, der undercover das Leben seiner zukünftigen Untergebenen auskundschaftet. Dmytro Popov als Rodolfo – mit klarem Tenor – bringt sowohl Schmerz und Trauer als auch wahre Liebe zum Ausdruck. Annemarie Kremer als Luisa zieht alle Register mit ihrer warmen, schön gefärbten Stimme.
    w.efeu1Luisas Vater ist zwar nicht ganz einverstanden mit ihrer Wahl, sieht aber das Glück seiner Tochter als höchste Priorität. Andrey Breus glänzt ausdrucksstark als Vater, der das beste für seine geliebte Tochter wünscht. (mehr …)

  • ♫ Herzog Blaubarts Burg / Quartett/ Erwartung – 3 Opern an einem Abend

    ♫ Herzog Blaubarts Burg / Quartett/ Erwartung – 3 Opern an einem Abend

    3 Opern an einem Abend – Erinnerung an eine spannende Inszenierung an der Staatsoper Stuttgart.

    Herzog Blaubarts Burg / Quartett/ Erwartung

    Béla49d0d642a00e41d6bd1a636f3f6663d2 Bartók / Heiner Müller / Arnold Schönberg

    Ein Fries verläuft oben über die Bühne. Zu sehen ist, in drei Variationen, ein Jungfrauen-Quartett in Partykleidern und ebensolcher -laune. Sie scharen sich um einen Mann, der ungefähr so alt ist wie die vier Glitzergirls zusammen. Alle vier fallen auf durch ihre wallenden Haare. Der strahlende ältere Herr im Fellsessel mit den Insignien eines reichen Salonhelden hat dafür kein einziges auf dem blanken Kopf. Ein typischer Altmänner-Wunschtraum eines Möchtegern-Schwerenöters.
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  • Unterm hohen Himmel: Parzival

    Unterm hohen Himmel: Parzival

    Ein Familienstück von Katrin Lange61396b76b0ea9e319c482727770db4 im Schauspielhaus Stuttgart

    w.ritterParzival (Jan Krauter) möchte wissen, was hinter den Bergen steckt, woher die Vögel kommen, wohin die Wolken ziehen.
    Zwei behelmte Ritter (Boris Koneczny, Markus Lerch), einer davon mit echtem Schmerbauch, und eine Ritterin (Nadja Stübiger ) kommen vorbei auf der Suche nach einem Königssohn, nämlich ihm (das wissen aber nur die Zuschauer). Blechtüren als Schilde, an den Hüften aufgeblasene Rettungsringe wie bei Schwimmneulingen, Stiefel unter Boxershorts. Ritterin Kundry trägt nicht nur ein Röckchen wie ein römischer Gladiator; sie kann auch hervorragend knutschen.
    Die Ritter imponieren dem tumben Tor. Er möchte so sein, wie sie sich in ihrem gerappten Werbespot (Musik: Michel Baur) darstellen: „Einer für alle; alle für einen“

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  • ♫ Pinocchios Abenteuer: Theater im Schuhkarton – überdimensional

    ♫ Pinocchios Abenteuer: Theater im Schuhkarton – überdimensional

    Bühnenbilder von Robert Schweerea05b27cf7d045a292a3594920ed3a03 in „Pinocchios Abenteuer“.

    Die Kutsche Richtung Spaßland besteht aus einer ausgesägten flachen Holzplatte mit aufgemaltem Wagen und Rädern. Mitten drin befindet sich eine Tür, durch die Pinocchio (Tina Hörhold) und Lampwick (Nam Won Huh) einsteigen und sich scheinbar gegenüber hinsetzen, jedoch sind unten ihre Füße zu sehen. Mal bewegen sie sich vor, mal zurück, und natürlich ruckeln dabei auch Pinocchio, Lampwick und der Kutscher (Michael Hofmeister), der sich hinterher als Bösewicht herausstellt.
    Die Bühne sieht aus wie ein riesiges, aufgeklapptes Bilderbuch.

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  • ♫ Pinocchios Abenteuer: von ausgestopften Hasenschenkeln bis zu lebensgroßen Marionetten

    ♫ Pinocchios Abenteuer: von ausgestopften Hasenschenkeln bis zu lebensgroßen Marionetten

    Kostümeea05b27cf7d045a292a3594920ed3a03 von Justina Klimczyk in „Pinocchios Abenteuer“

    Stuttgarter Staatsoper
    Grüner Anzug mit seitlich ausgestopften Sprungbeinen und hinten Flügeln, auf dem Kopf eine Maske mit Augen, Nase, Mund, darunter das grün angemalte Gesicht von Yuko Kakuta – (fast) fertig ist die Grille. Durch die typischen Flügelbewegungen und ihr hohes „tschiep, tschiep“ wird sie lebendig. Viele prall ausgestopfte Schenkel, wohin man blickt: Grille, Kater, Fuchs, Kaninchen sehen aus wie in dem Kinderbuch „Die Hasenschule“, in der die Häschen aufrecht laufen und Anzüge tragen. Die Kostüme von Justina Klimczyk, besonders die Tierkostüme, sind ein Gedicht.

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  • Mein Freund Harvey – Elwood tanzt sein Leben

    Mein Freund Harvey – Elwood tanzt sein Leben

    Mein Freund Harvey4fce3e7478804e678805ff38ef413060 von Mary Chase

    Die Badische Landesbühne

    Elwood ist der Größte

    Was ist er nur für ein reizender Mann, Stefan Holm als Elwood P. Dowd. Er geht nicht, er tanzt durch sein Leben. Nach jedem zweiten Schritt folgt ein Hüpfer; der Arm lädt so weit aus, dass er gerade noch die Welt umarmen könnte. Zu jedem, der ihm begegnet, ist er freundlich und hört sich seine Sorgen an. Der Krankenschwester Kelley (reizend schmachtende Carolin Elsner) in der Psychiatrischen Klinik macht er Komplimente, erkennt sofort, dass sie in den Stationsarzt (fachidiotischer Philipp Dürrschmied) verliebt ist und lässt die beiden zusammen tanzen.

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  • ♫ La Boheme – Arme Künstler im idyllischen Paris

    ♫ La Boheme – Arme Künstler im idyllischen Paris

    Bühnenbild und Kostüme im Film „La Boheme“395a7b07914f4b569944e6049cc6da4c

    doppelte Damen aus Pflastersteinen

    Ein Atelier mit riesigen Dachflächenfenstern gibt den Blick frei über die Dächer von Paris – sofern die Scheiben von den Eisblumen befreit werden. In der spärlich möblierten Mansarde mit vielen an die Wände gelehnten Bildern steht als Mobiliar ein Tisch zum Schreiben der Romane, vier Stühle, an denen die Freunde ihr gemeinsames Mahl einnehmen und eine vollkommen zerschlissene Ottomane (auf der Mimi am Ende stirbt).
    Die Kulissen erinnern stark an Bühnenbilder (Ausstattung: Florian Reichmann).

    Der Blick in den Innenhof und die Gassen mit ihren Kopfsteinpflastern bezaubert. Wie von Puccini vorgeschrieben, laufen dort geschäftig die Studenten, Näherinnen, Bürger, Hausierer, Soldaten, Spielzeugverkäufer hin und her und singen oder bewegen sich im Takt der Zwischenmusik. Gehalten sind die Kostüme genau in der 1830er Mode (Kostüm: Uli Fessler).

    Ausstattung im Film „La Boheme“

    Diejenigen, die romantische Opern mit einer opulenten Ausstattung lieben, erleben eine Aufführung, die sich eng an die Regieanweisungen des Originals von Henri Murger hält, mit einem leichten Disney-Touch.

    Film oder Opernbühne?

    Gedreht wurde nur im Studio, und zwar mit den Mitteln des Films.
    Für das Kinopublikum bleibt das Gefühl von Bühne, erlebt aber nicht vom Zuschauerraum aus wie im Theater, sondern mitten drin aus verschiedenen Positionen
    – mit vielen Nahaufnahmen, manchmal sogar von oben herab –
    und es schneit und schneit und schneit…

    Opernneulinge

    Empfehlen kann ich diesen Film auch denjenigen, die einmal in eine Oper hineinschnuppern möchten, ohne sich der Prozedur eines Opernbesuchs unterziehen zu müssen. Sie finden hier einen eleganten Einstieg und vielleicht auch Lust auf mehr.
    Kurze Untertitel tragen viel zum Verständnis bei, ohne vom Geschehen abzulenken. Es ist, als ob in einer fremden Sprache gesprochen wird – in diesem Falle italienisch.

    „LA BOHÈME“ mit Musik von Giacomo Puccini– Film von ROBERT DORNHELM

    Produktion: MR-Film, Unitel
    Produzenten: Kurt J. Mrkwicka, Jan Mojto
    Key Executive Producer: Andreas Kamm
    Executive Producer: Catharina Mojto
    Co-Executive Producer: Oliver Auspitz
    Produktionsleitung: Christian Wolf
    Regie und Drehbuch: Robert Dornhelm
    DOP: Walter Kindler
    Camera Operator: Stephan Mussil, Stefan Biebl
    Oberbeleuchter: Kurt Jancik
    Ton: Thomas Schmidt-Gentner
    Kostüme: Ulli Fessler
    Maske: Hannelore Uhrmacher, Adolf Uhrmacher
    Szenenbild: Florian Reichmann
    Schnitt: Ingrid Koller

    Darsteller: Anna Netrebko, Rolando Villazón, Nicole Cabell, George von Bergen, Adrian Eröd, Vitalij Kowaljow, Tiziano Bracci, Ernst-Dieter Suttheimer, Ioan Holender, Konrad Huber, Mario Steller, Nick von der Nahmer, Bertrand de Billy

  • ♫ Rosenkavalier: Wenn der Pudel mit der Wanze und die Henne mit dem Hahn…

    ♫ Rosenkavalier: Wenn der Pudel mit der Wanze und die Henne mit dem Hahn…

    Kostüme von Gesine Völlm und Bühnenbild von Rebecca Ringst im Rosenkavalier  in der Stuttgarter Staatsoper

    Herr von Faninal, der eitle, prahlerische Beau, bekommt von Gesine Völlm ein Hahnenkostüm verpasst.

    Vorn eine runde Geflügelbrust, hinten einen dicken Sterz, auf dem Kopf einen roten Hahnenkamm. Karl-Friedrich Dürr verkörpert diese Figur mit Würde, während er stolziert und singt – ganz Gockel. Als Glucke passt Jungfer Marianne Leitmetzerin Michaela Schneider mit rotem Hennenkamm hervorragend zum Hahn Friedrich Dürr und auch zu ihrer Rolle als Beschützerin der jungen Sophie.

    Rosenkavalier mopst sich

    Tierische Gesellschaft von Wanze bis Pudel

    Mit einem Schild auf dem Rücken buckelt der Valzacchi Torsten Hofmann wie eine Riesenwanze. Seine Hände und Ellenbögen verbinden sich wie Marionetten mit zwei weiteren Krabbelkäferfüssen. Bei jeder Armbewegung nach oben, unten rechts und links gehen synchron zwei weitere Füsse mit. Seine Gefährtin Annina Carola Guber mit geschminktem Affengesicht, gekleidet wie früher die Tanzäffchen auf den Leierkästen. Tierisch geht es zu im Rosenkavalier, wie zum Beispiel der Strauss (hört der etwa auf den Namen Richard?) , der ein Ei legt, das der Feldmarschallin Christiane Iven auf den Kopf gesetzt wird; oder Polizeikommissar Mark Munkittrick als schwarzer Pudel, der im Takt mit dem Ponpon-Schwanz wedelt.

    Der primitive Baron Ochs von Lerchenau Lars Woldt trägt seinen spärlichen Haarkranz kokett zu zwei Hörnern geformt zum diabolischem, roten Anzug. Im Rokokokostümchen eines Kavaliers gleicht Octavian Marina Prudenskaja einer Porzellanfigur, ebenso wie Sophie Mojca Erdmann im puderfarbenen Rokokokeid. Ein Überbleibsel/Mitbringsel aus dem ersten Akt des Bayreuther Parsifals scheint der geflügelte Sänger Bogdan Mihai zu sein.

    Gesine Völlms überschäumende Fantasie und Kreativität zeigt sich in den Massenszenen.

    Mir kommt sogar der Verdacht, dass die Statisten nur eingesetzt werden, um ihre wunderschönen Kostüme zu zeigen. Die Lakaien-Livree hat, von Hals bis Fuss, vorn und hinten die gleiche Einteilung. Vorn lässt die Perücke ein Gesicht frei und hinten einen Schafkopf. Je nach Situation wenden sich die Lakaien und wirken entweder höflich oder animalisch – super Idee.

    Bühnenbild von Rebecca Ringst

    Teufel im Anmarsch

    Die kreisrunde Bühne, die an einen überdimensionalen Reifrock erinnert, lässt die Zuschauern hineinschauen. Mal stellt sie einen geschlossenen Raum dar, mal wird sie durch ein breites Sternenband rechts und links zum Universum vergrössert.

    Im Schlafzimmer der Feldmarschallin Christiane Iven bestehen die Wände aus einer durchgehenden Allegorie im Rokokostil – eine Massensexszene – die wahrscheinlich auf ein Bordell hindeuten soll. Vielleicht ist damit auch die Freizügigkeit gemeint, wie der Regisseur sie sieht. In der Wirtshausszene öffnen sich die Wände und zeigen an Tischen ein Varietee-Publikum, das auf eine runde Tanzfläche schaut und sich die Vorstellung ansieht. Auf dem Höhepunkt drehen sich selbst diese Tische. Als besonderer Gag muss unbedingt noch der Abgang des Barons Ochs von Lerchenau Lars Woldt erwähnt werden. Er entschwindet nach oben wie eine Rakete – mit dem sprühenden Feuer einer Wunderkerze unterm Hintern.

    Mein Tipp: Unbedingt anschauen und auch auf  Details achten – es lohnt sich!
    Unbedingt die hervorragenden Stimmen der Sänger sowie das exzellente Staatsorchester unter der Leitung Manfred Honeck hören – es lohnt sich!

    Der Rosenkavalier von Richard Strauss
    Libretto: Hugo von Hofmannsthal

    Staatsoper Stuttgart
    Musikalische Leitung Manfred Honeck
    Regie Stefan Herheim
    Bühne Rebecca Ringst
    Kostüme Gesine Völlm
    Licht Olaf Freese
    Chor Michael Alber
    Kinderchor Johannes Knecht
    Dramaturgie Xavier Zuber

    Besetzung
    Feldmarschallin
    Christiane Iven
    Baron Ochs von Lerchenau Lars Woldt
    Octavian Marina Prudenskaja
    Herr von Faninal Karl-Friedrich Dürr
    Sophie Mojca Erdmann
    Jungfer Marianne Leitmetzerin Michaela Schneider
    Valzacchi Torsten Hofmann
    Annina Carola Guber
    Polizeikommissar / Notar Mark Munkittrick
    Haushofmeister Marshallin / Haushofmeister Faninal / Wirt Heinz Göhrig
    Ein Sänger Bogdan Mihai

    Drei adlige Waisen
    Isolde Daum / Anke Maurer,
    Cristina Otey / Martina Langenbucher,
    Gudrun Wilming / Regina Friedek-Maciolek

    Eine Modistin Karin Horvat
    Ein Tierhändler Alois Riedel
    Vier Lakaien Peter Schaufelberger, Urs Winter, Henrik Czerny, Siegfried Laukner

    Vier Kellner Rüdiger Knöß, Tommaso Hahn, Ivan Yonkov, Daniel Kaleta
    Hausknecht Ulrich Frisch
    Leopold Thomas Schweiberer


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    Der Rosenkavalier:

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  • ♫ Teseo: Medea im Kapuzen-Cape zwischen vibrierenden Industriefassaden

    ♫ Teseo: Medea im Kapuzen-Cape zwischen vibrierenden Industriefassaden

    Teseoddca9d611ae34d65899539fa37f78bb4 von Georg Friedrich Händel in der Stuttgarter Staatsoper

    Bühnenbild und Kostüme bleiben nach einem Opernbesuch noch lange im Gedächtnis, siehe  Inhalt/Handlung: Teseo – Oper von Georg Friedrich Händel

    Zusammen mit der Musik, den Sängern und Darstellern poppen sie auch nach Jahren wieder auf, siehe Drei Soprane, drei Countertenöre – welch ein Erlebnis!

     

    Bühnenbild von Igor Bauersima

    Alles nur Fassade

    Ein Riesen-Wellblech-Kasten nimmt fast die ganze Bühne ein. Was am Anfang aussieht wie die langweiligen Kästen, Schachteln, Kuben, die uns fast ein Jahrzehnt lang als Bühnenbild verkauft wurden, entpuppt  sich als „lebende“  Wand.

    Am Anfang vibriert dieser Kasten wie der Generator, den ein Arbeiter oben angebracht hat. Alles nur Schau, denn die Fassade hat Georg Lendorff lediglich auf die Wand projiziert. Dieser Kasten teilt sich immer neu. Mal stehen die Wände als Arkaden nebeneinander, mal bilden sie eine Schlucht aus Industriefassaden, mal wird eine Gewölbedecke aus unterschiedlichen Blickwinkeln an die Wände geworfen, mal zeigt es eine Säulenhalle von Innen oder Aussen, mal ziehen Wolken vorbei. Als Medea sich von ihrer bösesten Seite zeigt, stehen die Wände in Flammen. Herumgefahren und verändert werden die Wandelemente von Alexandra Dieterle, Nadine Holländer, Yun Huang, Lena Zimmermann, Tobias Fischer, Benjamin Karagöz, Konrad Lucas, Jossip Sisilovic, die auch stumme Rollen in dieser Oper einnehmen.

    Kostüme von Johanna Lakner

    Kostüme wie in meiner Kindheit. Im Gegensatz zu Anna Viebrocks Stereotypen scheinen sie bewusst eingesetzt und passen zu diesem Thema, denn die beiden Paare Teseo / Agilea und Clizia/Arcane sehnen sich danach, ein Leben in geregelten Bahnen zu führen. Die engen Röcke mit den rückwärtigen Gehschlitzen, die taillierten Prinzesskleider mit dem Rüschenbesatz und vor allen Dingen die dicken Strümpfe weisen eine Frau als solide aus. Die beiden Damen Agilea Jutta Böhnert und Clizia Olga Polyakova tun durch ihre Kleidung kund, dass sie sich mit ihrer gesellschaftlichen Rolle identifizieren.

    Der weit gereiste Teseo Franco Fagioli darf sich leger geben im Seemannspullover, aber Hose mit Bügelfalten. Arcane Matthias Rexroth weist sich durch die hohen Stiefel und den Mantel mit Pelzbesatz als Landedelmann aus. Mit seinem „Westover“ tut er kund, dass er sich in festen Händen befindet, denn der wurde traditionsgemäss von seiner zukünftigen Frau gestrickt, womit diese der Aussenwelt ihre hausfraulichen Fähigkeiten unter Beweis stellen musste.

    Medea Helene Schneiderman / Stella Doufexis – mit ihrem breitkrempigen Hut, dem riesigen Kapuzen-Cape mit Fellbesatz und dem mondänen silberfarbenen Hosenanzug, nicht zu vergessen die kunstvolle Hochfrisur – tritt auf wie die Filmdiva Sophia Loren in ihren besten Jahren: fern, schön, unnahbar, unwirklich, abgehoben vom Alltag.

    Kai Wessel als König Egeo zieht sich ständig um, was ihn als Mann mit gesellschaftlichen Verpflichtungen ausweist.

    Oh ja, die „gute“, alte Zeit mit ihren Regeln – nonverbale Zeichen, die damals jeder kannte.

     

    Teseo:
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  • Elling schafft das!

    Elling2fd0e0dbda234d649f0fbe38c360e29d – Schauspiel von Axel Hellstenius
    Theater 58 Zürich | 13.10.2009

    Elling findet seinen WegVorgezogene, hängende Schultern, kleine Trippelschritte, Kopf eingezogen, den Mund etwas schief – Elling scheint immer auf dem Sprung, immer schreckhaft. Elmar Schubert lebt diese Figur. Der zwanghafte, von Phobien verfolgte Elling gewinnt durch ihn Persönlichkeit, macht ihn sympathisch.
    Der fantasiebegabte Elling lebt seit zwei Jahren mit dem einfach strukturierten Kjell Bjarne – Maurillio Nussio, zwar hervorragend in Mimik und Gestik, (mehr …)