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  • ♫ Inhalt / Handlung: Walküre – Oper von Richard Wagner

    ♫ Inhalt / Handlung: Walküre – Oper von Richard Wagner

    Walküre: Die Kriegsgöttinnen holen die toten Helden vom Schlachtfeld nach Wallhall, musikalisch begleitet mit ihrem Walkürenritt. Brünhilde zeigt Mitleid. 

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    Auch die Oper Walküre hat eine Vorgeschichte:

    Fafner hat sich mit dem Goldschatz in eine Höhle zurückgezogen und sich mittels des Zauberringes in einen Drachen verwandelt. Zwar vergeht laut Richard Wagner zwischen dem Rheingold und der Walküre nur ein Tag, aber es passiert viel in dieser Zeit. Das Ergebnis bietet Stoff für eine weitere Oper – Siegfried.

    Walküren stellen Kleiderpuppen auf - Helden in Wallhall

    Im Raum steht der von Urmutter Erda angekündigte Untergang der Götter. Der Testosteron-gesteuerte Wotan löst das Problem auf seine Weise. Er versucht von Erda den genauen Ablauf der Götterdämmerung zu erfahren und zeugt nebenbei mit ihr neun Töchter, von denen Brünnhilde sich zu seiner Lieblingstochter entwickelt. Sie verbindet Erdas Weisheit mit Wotans Stärke. Da aber von Alberich Gefahr droht, macht sich Wotan als ewiger Wanderer (erkennbar an der Augenklappe) auf den Weg, gründet mit einer Menschenfrau eine neue Familie, die Wälsungen, die er nach der Geburt der Zwillinge Siegmund und Sieglinde verlässt. Schon früh werden die Zwillinge getrennt und wachsen in feindlichen Lagern auf. Sieglinde wird später an Hunding verschachert. Siegmund kann aus der Gefangenschaft fliehen.

    Erster Aufzug – Sieglinde findet ihren Zwillingsbruder; Hunding findet seinen Feind im eigenen Haus; Siegmund findet das Schwert Nothung

    Auf seiner Flucht findet Siegmund ausgerechnet in Hundings Hütte Zuflucht, wo er erschöpft zusammenbricht. Sieglinde kuriert den Erschöpften mit frischem Wasser. Sie schauen sich in die Augen, und schon funkt es bei beiden. Noch wissen sie nichts voneinander. Das ändert sich, als Hunding von der vergeblichen Jagd auf einen Flüchtling zurückkommt. Er fragt Siegmund aus und erkennt, dass er den Gesuchten vor sich hat, genießt die Bosheit, ihn noch zappeln zu lassen, da das Gastrecht ihm gebietet, selbst einen Feind eine Nacht zu beherbergen. Vorsichtshalber nimmt er nicht nur Sieglinde, sondern auch alle Waffen mit, bevor er sich zurückzieht.

    Sieglinde erkennt ihre Chance, mixt Hunding einen Schlaftrunk und schleicht sich zu Siegmund, der schon sinnend vor einem funkelnden Schwertknauf wartet. Er erinnert sich daran, dass sein Vater ihm für die höchste Not ein Schwert namens Nothung versprochen hat. Sieglinde erzählt ihm, dass einmal ein Fremder bei ihrer Hochzeit dieses Schwert in die Esche schlug. Es solle demjenigen gehören, der es herauszieht. Weder Hunding noch irgendein Mann seines Stammes hat das Schwert bewegen können. Sieglinde und Siegmund erkennen hiermit ihre Geschichte und – ganz der Vater – zeugen noch schnell Siegfried („so blühe denn Wälsungenblut“). Siegmund zieht das Schwert Nothung aus dem Stamm. Beide stürmen hinaus in den sonnigen Frühlingsmorgen.

    Dauer des 1. Aufzugs: circa 65 Minuten

    Zweiter Aufzug: Frickas Sieg über Wotan – Brünhilde missachtet Wotans Gebot – Siegmunds Tod

    Wotan weist seine Lieblingstochter Brünhilde an, beim bevorstehenden Kampf Siegmund siegen, jedoch Hundig verlieren zu lassen. Brünnhilde verzieht sich vorsichtshalber, denn schon rauscht Wotans rechtmäßige Gattin Fricka heran. Fricka, die sich als Göttin der Familie sieht, hat vom Ehebruch und der inzestuösen Geschwisterliebe Wind bekommen. Ebenso stört es sie, dass Wotan Siegmund – der zwar sein Sohn, aber nicht ihr Sohn ist – im Kampf gegen Hundig zum Sieg verhelfen will. Beides lehnt sie aus moralischen Gründen ab. Wotan ist wegen seines chronisch schlechten Gewissens in einer miesen Verhandlungsposition, was Fricka gekonnt ausnutzt. Um nicht noch mehr Staub aufzuwirbeln verspricht er seiner Frau, Siegmund im Kampf gegen Hunding verlieren zu lassen.

    Bei Brünnhilde macht Wotan seinen vorigen Befehl wieder rückgängig und lässt seinen angestauten Ärger über die Niederlage aus. Siegmund sollte seine lebende Waffe gegen die Nibelungen sein, denn die bedrohen immer noch Walhall. Das sieht Brünnhilde genau so, kündigt aber als brave Tochter Siegmund den Tod als freudiges Ereignis an, denn er darf danach in die Götterburg Walhall einziehen. Als Siegmund erfährt, dass seine Sieglinde nicht mitkommt, verzichtet er auf Walhall, den Traum aller Helden. Sein Verzicht wiederum rührt die Kriegerin so sehr, dass sie Siegmund im Kampf gegen Hunding beisteht. Diese Befehlsverweigerung geht Wotan zu weit. Mit seinem Speer zerstört er Siegmunds Schwert Nothung; Hunding sticht Siegmund nieder; Wotan tötet Hunding aus Verärgerung über seine missliche Lage mit einem göttlichen Fingerzeig. Brünnhilde schnappt sich die ohnmächtige Sieglinde und das zerbrochene Schwert. Mit beiden flieht sie vor Wotans Zorn nach Walhall zu ihren Schwestern. Wotan braust, von Donner und Blitz begleitet, hinterher.

    Dauer des 2. Aufzugs: circa 80 Minuten

    Dritter Aufzug: Walkürenritt – Sieglinde flieht mit dem Schwert Nothung – Brünhilde schläft im Feuerreif

    Gleich am Anfang des dritten Aufzugs ertönt (endlich!) das Hojotoho des Walkürenritts, bekannt von Handys, Film und Fernsehen. Die Walküren sammeln jauchzend nach jedem Schlachtengetümmel besonders tapfere Kämpfer ein, um sie nach Walhall, dem Traum aller Kriegshelden, zu begleiten. Brünnhilde kommt mit Sieglinde geritten, um sie hier zu verstecken. Dafür fehlt den Walküren allerdings entweder die Solidarität oder der Mut, denn schon hört man Wotan nahen. Also schickt Brünnhilde die erschöpfte Sieglinde in den Fafnerwald, den Wotan aus bekannten Gründen meidet. Vorher verkündigt sie ihr die Geburt eines Sohnes. (Vielleicht weiß Brünnhilde schon zu diesem Zeitpunkt, dass er einmal ihr Ehemann wird.) Die zerborstenen Teile des Schwertes Nothung, das den Heranwachsenden unbesiegbar machen soll, bekommt Sieglinde mit auf den Weg.
    Brünnhilde versteckt sich zwischen den Walküren, wird aber von dem rasenden Wotan entdeckt. Auf das Nichtbeachten seines Befehls erhält sie die schlimmste vorstellbare Strafe – sie verliert ihren göttlichen Status und wird ein normales „Weib“. Sie soll als leichte Beute dem nächstbesten Mann gehören, der sie findet. Mit einer derart drakonischen Strafe haben die Walküren nicht gerechnet. Panisch sprengen sie in verschiedene Richtungen auseinander. Brünnhilde, die Tochter der klugen Erda, verhandelt. Sie argumentiert, dass sie Wotans ersten Befehl befolgte. Außerdem brauchte Wotan Siegmund, um Alberich Paroli bieten zu können. Und schließlich – war denn ihr Tun wirklich so schlimm? Wotan muss sich eingestehen, dass Brünnhilde seine geheimsten Gedanken erraten hat. Da er aber durch einen Rückzieher seine Autorität verlieren würde, mildert er die Strafe ab. Er versenkt Brünnhilde in einen tiefen Schlaf, legt einen Feuerreif um sie herum und bestimmt, dass nur ein Held das Feuer durchschreiten kann, der Wotans Speerspitze nicht fürchtet. Damit ist gewährleistet, dass nur seiner Ebenbürtige Brünnhilde zur Frau nehmen können.

    Dauer des 3. Aufzugs: circa 75 Minuten


    ♫ Bayreuther Festspiele: Der neue Ring – Musik, Bühne, Regie

    Drei Künstler – Kirill Petrenko, Aleksandar Denić, Frank Castorf – prägen bei den Bayreuther Richard-Wagner-Festspielen 2013 den neuen „Ring des Nibelungen“, bestehend aus den Opern Rheingold, Walküre, Siegfried und Götterdämmerung.

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    Kirill Petrenkos Dirigat

    zeichnet sich durch eine sehr genaue und durchdachte Lesart der Partitur aus.  Er legt großen Wert auf rhythmische Transparenz, die sich auch auf die Durchhörbarkeit im Klang der Partitur auswirkt. Kirill Petrenko hat eine Leichtigkeit in den Orchesterklang gebracht, die die Handlung in immerwährendem Fluss und Spannung hält. Auch nach der Götterdämmerung bleibt das hervorragende und frenetisch gefeierte Festspielorchester unter Kirill Petrenko lange im Ohr.
    Bühnenarchitektur von Aleksandar Denić

    Die Oper „Rheingold“ spielt an der Route 66 im „Golden Motel“

    das seine besten Jahre schon hinter sich hat. Über dem Motel, das mit der Drehbühne mal den geschwungenen Swimmingpool, die Terrasse oder die Tankstelle anzeigt, hängt eine Leinwand. Dort wird gezeigt, was sich im Inneren des Motels oder auf der Rückseite abspielt. Die Geschichte spielt sowohl drinnen wie draußen. Im Inneren des Motels sind Kameras angebracht. Somit ist den Zuschauern klar, was gleichzeitig passiert.
    In der Walküre zeigt das fantastische Bühnenbild von Aleksandar Denić ein hölzernes Fort mit einem Wachtturm – solide Zimmermannsarbeit, innen wie außen – laut Eigenangabe ein Ölbohrturm in Aserbaidschan. Siegfrieds Zuhause ist ein Campingwagen mitten in einer Felsenschlucht mit überdimensionalen Köpfen, geformt wie in Mount Rushmore. Aber nicht die amerikanischen Präsidenten, sondern Marx, Lenin, Stalin und Mao blicken ins Tal. Die Götterdämmerung besteht aus vier Ansichten: verhüllter Reichstag (Christo), der sich später als die New Yorker Börse entpuppt, Hinterhof mit Gemüselager und Kiosk “Döner Box”, “Plaste & Elaste” Fabrikfassade, Industriegebäude mit hohem, metallenen Treppenhaus.

    Eines zeichnet sämtliche Bühnenbilder von Aleksandar Denić aus: sie sind sowohl sängerfreundlich (tragende Akkustik) als auch publikumsfreundlich (gut einsehbar).

    Regie Frank Castorf

    Früher war es üblich, dass sich die Opernbesucher im Opernführer über die Handlung und die Musik informierten. Heute müssen sie sich noch in die Gedankenwelt des Regisseurs hineinversetzen, um überhaupt den Faden zu behalten. Inszeniert Frank Castorf, langt nicht einmal das. Von Vorteil sind auch Kenntnisse über seine eigene Biografie im Besonderen und die Geschichte des Kommunismus im Allgemeinen. Oder anders herum: Frank Castorf inszeniert nicht den Ring – oder Zauberflöte, Aida, Carmen, … – sondern sich selbst und sein großes Thema.

    Weil Frank Castorf eine Szene aus einem russischen Propagandafilm – ein Kinderwagen steht auf einer hohen Treppe und setzt sich samt Baby nach unten in Bewegung – dermaßen imponierte, kommt Brünnhilde am Anfang ihres Rachefeldzuges, bei dem laut Richard Wagner keiner überlebt, mit einem Kinderwagen die Treppe heruntergepoltert. Aus diesem Wagen fliegen Steine, oder Kartoffeln, oder deformierte Äpfel der Freia, oder …, auf die Stufen und poltern nach unten.
    Weil Stalin 1902(!) als Arbeiter in der Öl-Hochburg Baku gejobbt hat, wird klar, warum die kommunistischen Größen Marx, Lenin, Stalin und Mao statt der amerikanischen Präsidenten in Stein gehauen sind.

    Auf solche und ähnliche Gedankenverbindungen muss eine Opernbesucherin kommen – bei fortlaufender Aufführung. Diese Inszenierung eignet sich als Leckerbissen für Umdieeckedenker.


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    Die Walküre mit Text und Musik von Richard Wagner ist nach dem Vorspiel „Das Rheingold“ der erste Tag der Operntetralogie „Der Ring des Nibelungen“. Die Uraufführung fand am 26. Juli 1870 im Königlichen Hof- und Nationaltheater München statt.

    Walküre:

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    Personen:
    Siegmund (Tenor), Hunding (Bass), Wotan (Bariton), Sieglinde (Sopran), Fricka (Mezzosopran),

    Die Walküren: Brünnhilde (Sopran), Helmwige (Sopran), Gerhilde (Sopran), Ortlinde (Sopran), Waltraute (Mezzosopran), Siegrune (Mezzosopran), Roßweiße (Mezzosopran), Grimgerde (Alt), Schwertleite (Alt)

    Ring des Nibelungen:

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  • SND Bratislava – edles Theaterhaus mit Oper, Ballett, Schauspiel

    SND Bratislava – edles Theaterhaus mit Oper, Ballett, Schauspiel

    Nationaltheater Bratislava SND mit Fotos von innen und außen, bei Tag und bei Nacht aus Zuschauer-Sicht.1156c2bc9f7c43ada43c1289c1cdf3a6 Aber wie sieht es Backstage aus – hinter der Bühne?

    SND Slowakisches Nationaltheater – 3-Spartenhaus mit Oper, Ballett und Schauspiel

    Bratislava ist bis zum heutigen Tage eine Kulturstadt, und zeigt es stolz nach außen.

    SND Slowakisches Nationaltheater Bratislava - Rückseite

    Von der Rückseite wirkt der Bau trutzig und uneinnehmbar wie die Burg hoch über Bratislava.

    SND Slowakisches Nationaltheater - hell erleuchtet bei Nacht, Brunnen im Vordergrund

    Bei Tag von der Sonne beschienen; bei Nacht strahlt das Haus mit vielen Lichtern von innen heraus. Das Opernhaus zieht wie mit ausgestreckten Armen die Zuschauer in sich hinein.

    Ein Opernbesuch war und ist etwas Besonderes

    Das Orchester im Orchestergraben begleitet auf der Bühne die Sänger, die den Saal mit ihren Stimmen füllen. Der Aufwand, der in das Bühnenbild und die Kostüme gesteckt wird, wird entsprechend belohnt. Festlich gekleidet zu den Vorstellungen zu erscheinen ist besonders für die Damen ein Genuss. Hier führen sie ihre Abendkleider aus, in Kombination mit dem trendigen Make-up und der raffinierten Frisur. Sehen und gesehen werden. Genau das ist das Motto, das schon seit Urzeiten der Oper besteht.
    Aber Sie können es als Opernbesucherin auch so halten wie in den anderen Opernhäusern. Kleiden Sie sich so, wie Sie sich am wohlsten fühlen – und das ist immer passend.

    SND Slowakisches Nationaltheater bietet ein anspruchsvolles Programm

    Die Oper und das Schauspiel gestalten ideenreiche Inszenierungen, während die Ballettkompanie mit eigenständigen Choreografien beeindruckt.

    SND Slowakisches Nationaltheater - Orchestergraben


    900 Zuschauer finden ihre Plätze auf roten Sesseln mit einem ausgezeichneten Blick auf die Bühne. Der Orchestergraben bleibt für die meisten Zuschauer unsichtbar, denn ihr Blick wird auf das Geschehen auf der Bühne gelenkt. Aber gerade hier spielt die Musik, die jeden Opernabend unverwechselbar macht. Der Klang von Geigen, Trompeten, Oboen, Harfen und Pauken erfüllt den ganzen Raum – unsichtbar, aber zum Greifen nah und allgegenwärtig.

    Im Bauch des Slowakisches Nationaltheaters

    Die Proben finden in der Regel vormittags statt. Einstudiert werden Stücke, die in der Zukunft aufgeführt werden. Eine Probebühne dient dazu, dass Inszenierung und Orchester zusammen kommen. Vorher haben sie getrennt geprobt.
    Während die Orchestermusiker ihre Stimmpartien aus den Noten spielen können, müssen die Sänger ihre Partien gut einstudiert auswendig singen.

    Ballettprobe im Opernhaus: „Die Kleinen Schwäne“ aus dem Ballett Schwanensee mit Musik von Tschaikowski.

    Um einen Tanz einfach und federleicht aussehen zu lassen, erfordert es harte Arbeit und üben, üben, üben. Der Klassiker „Die Kleinen Schwäne“ aus dem Schwanensee ist ein gutes Beispiel dafür. Selbst diejenigen, die selten ins Ballett gehen, kennen den Tanz der kleinen Schwäne.

    SND Slowakisches Nationaltheater Bratislava - Regisseur Tomáš Ondřej Pilař und Dirigent Pietro Rizzo bei der Bauprobe
    Regisseur Tomáš Ondřej Pilař, Dirigent Pietro Rizzo

    In der Bauprobe werden die Ideen von Regisseur, Bühnenbildner und Kostümbildnerin zusammen geführt.

    SND Slowakisches Nationaltheater Bratislava - Bühnenbildner Petr Vítek zeigt sein Bühnenmodell zur Oper Nabucco
    Bühnenbildner Petr Vítek

    Der Regisseur erläutert seine Inszenierung mit Hilfe des Bühnenbildes, das der Bühnenbildner exakt als kleines Modell gebaut hat.

    SND Slowakisches Nationaltheater Bratislava - Skizzen des Bühnenbildes und Figurinen zur Oper Nabucco
    Kostüme Dana Haklová

    Anhand der Figurinen zeigt die Kostümbildnerin, wie die Gewänder einmal aussehen werden.
    Anschließend gehen die Entwürfe in die Schreinerei, Schlosserei, Malsaal, Schneiderei und andere Werkstätten, um spätestens bis zur Hauptprobe auf der Bühne zu landen.

    In der Musikstadt Bratislava wurden und werden Opern aufgeführt

    Schon das klassische Opernhaus von 1920 wirkt glanzvoll, und mit dem neuem SND Slowakischen Nationaltheater aus dem Jahre 2008 setzt sich diese Tradition fort.
    Es spiegelt, wie das historische Vorbild, den Baustil seiner Zeit wider und zeigt durch die Verwendung von hochwertigen Materialien den hohen Stellenwert der Kunst in der Slowakei.

    SND Slowakisches Nationaltheater - Foyer mit Licht und Schatten

    Schon bei Tag wird beim Betreten des Gebäudes deutlich, dass hier etwas Besonderes geschaffen wurde. Die gläsernen Wände, die vom Boden bis zur Decke reichen, verleihen dem Nationaltheater eine einzigartige Atmosphäre. Das Spiel von Licht und Schatten, das durch die Glasflächen entsteht, erzeugt eine magische Stimmung und lässt die Räume erstrahlen. Tonangebend sind die Farben Weiß und Rot, eine starke Kombination. Die Sitze im Zuschauerraum und die Teppiche leuchten in kräftigem Rot – ein Gefühl, als würde man auf Moos laufen.

    SND Slowakisches Nationaltheater - Innenausstatung mit weißem Marmor

    Vorherrschendes Material an Wänden, Treppen und Böden ist weißer Marmor, der das Licht zurückgestrahlt, Spiegelbilder erzeugt und durch seine Eleganz eine festliche Stimmung in die Räume bringt. So entsteht ein Ort, der nicht nur durch seine Architektur, sondern auch durch seine Atmosphäre besticht. Ein Ort, der die Kunst in der Slowakei in all ihrer Pracht und Bedeutung darstellt.

    Klare geometrische Formen bestimmen den Bau des SND

    SND Slowakisches Nationaltheater - weißer Marmor, geometrische Form, Fenster

    Der Bau des SND zeichnet sich durch klare geometrische Formen aus, gerade Linien und Rundungen, die akkurat wie mit Lineal und Zirkel gezogen wirken. Doch das bedeutet nicht, dass alles im rechten Winkel stehen muss.
    Genau wie das historische Theater ist das neue SND ebenfalls eingebunden in ein aufstrebendes Viertel mit Glasbauten, Bürotürmen und Einkaufszentren. Am nahen Donauufer reihen sich – wie Perlen auf der Schnur – internationale Restaurants, Cafés, Bistros aus aller Herren Länder.

    SND Slowakisches Nationaltheater Bratislava
    Das SND Bratislava ist zweckmäßig und elegant zugleich, ein Ort für feierliche Momente mit dem Charme des 21. Jahrhunderts. Ein Blick hinter die Kulissen des SND ermöglicht es, die harte Arbeit und die Leidenschaft der Künstler hautnah zu erleben. Es ist ein Ort, an dem die Magie der Bühne zum Leben erwacht und die Zuschauer in eine andere Welt entführt. Ein Besuch im SND ist nicht nur ein kulturelles Ereignis, sondern auch eine Reise in eine Welt voller Eindrücke und Aha-Effekte.

    Mehr über Bratislava

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  • ♫ Inhalt /Handlung:  Zauberflöte – Oper von Mozart mit Regieanweisungen

    ♫ Inhalt /Handlung: Zauberflöte – Oper von Mozart mit Regieanweisungen

    Ein magisches Spiel der Macht und Liebe: In Mozarts Zauberflöte kämpfen die ägyptischen Götter Isis und Osiris um das Schicksal von Pamina. Während die Königin der Nacht ihre Tochter befreien will, schickt Sarastro, ihr Priester, eine unerwartete Wendung ins Spiel. Doch wer wird am Ende die Oberhand behalten? Tauchen Sie ein in eine Welt voller Intrigen und unerwarteter Allianzen.

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    Die Oper Zauberflöte mit Original Regieanweisungen für Bühnenbild und Kostüme zu den einzelnen Szenen aus dem Libretto von Emanuel Schikaneder.

    Die Zauberflöte: Nach Ansicht der beiden ägyptischen Götter Isis und Osiris übt die Königin der Nacht einen ungünstigen Einfluss auf ihre Tochter Pamina aus. Sie schicken ihren Priester Sarastro los, um Pamina zu entführen. So etwas  lässt die Königin der Nacht sich nicht so einfach gefallen. Sie überredet den Prinzen Tamino, ihre Tochter zu befreien. Das läuft anders als gedacht. Tamino lernt den Priester Sarastro wegen seiner Weisheit schätzen und läuft mit fliegenden Fahnen zu ihm über. Außerdem verliebt er sich in Pamina. Papageno, der ihm helfen soll, erscheint immer zum ungünstigsten Zeitpunkt am falschen Ort.

    Erster Akt

    1. Szene: „Das Theater ist eine felsichte Gegend, hie und da mit Bäumen überwachsen;

    auf beyden Seiten sind gangbare Berge, nebst einem runden Tempel. Tamino kommt in einem prächtigen japonischen Jagdkleide rechts von einem Felsen herunter, mit einem Bogen, aber ohne Pfeil; eine Schlange verfolgt ihn.“

    Michal Doron (Dritte Dame), Anna Kudriashova-Stepanets (Zweite Dame), Menna Cazel (Erste Dame), Klaus-Florian Vogt (Tamino) © Semperoper Dresden/Ludwig Olah
    Michal Doron (Dritte Dame), Anna Kudriashova-Stepanets (Zweite Dame), Menna Cazel (Erste Dame), Klaus-Florian Vogt (Tamino)
    Zauberflöte online aus der Semperoper © Semperoper Dresden/Ludwig Olah

    Die Königin der Nacht lässt Tamino von einer Schlange verfolgen und die Schlange von ihren Dienerinnen töten. Davon hat Tamino nicht viel mitbekommen, denn der Held fiel ob der Gefahr in Ohnmacht. Als er wieder erwacht, steht Papageno (Der Vogelfänger bin ich ja) vor ihm, der behauptet, die Schlange getötet zu haben. Die drei Dienerinnen verschließen dem Großmaul daraufhin den Mund. Sie zeigen dem entzückten Tamino das Bildnis der entführten Pamina (Dies Bildnis ist bezaubernd schön). Die Königin der Nacht tritt auf, erzählt ihm, dass sich ihre Tochter in den Klauen der Götter befindet, und fordert ihn auf, sie zu befreien. Als Werkzeug bekommt er eine goldene Zauberflöte und den wieder sprechenden – mit einem Glockenspiel ausgerüsteten – Papageno mit. Drei Knaben zeigen Tamino und Papageno den Weg.

    2. Szene: „Zwey Sclaven tragen,

    so bald das Theater in ein prächtiges ägyptisches Zimmer verwandelt ist, schöne Pölster nebst einem prächtigen türkischen Tisch heraus, breiten Teppiche auf, sodann kommt der dritte Sclav.“

    DIE KLEINE ZAUBERFLÖTE - Pamina und Papageno (c) Curt Linda
    Papageno findet Tamina, Tochter der Königin der Nacht
    Trickfilm: DIE KLEINE ZAUBERFLÖTE (c) Curt Linda

    Inzwischen wird die entführte Pamina in Sarastros Palast von dem Mohren Monostatos, der sie bewachen soll, der Einfachheit halber gefesselt. Sie reagiert mit einem Ohnmachtsanfall. Der pfiffige Papageno hat sie entdeckt und damit den ängstlichen Monostatos in die Flucht geschlagen. Er hält Papageno in seinem Federkleid schlichtweg für den Teufel. Papageno erzählt Pamina von der geplanten Rettungsaktion und von Taminos Fernliebe zu ihr. Gleichzeitig beklagt Papageno sich über seinen Mangel an Liebe (Bei Männern, welche Liebe fühlen). Beide fliehen.

    3. Szene:Das Theater verwandelt sich in einen Hayn.

    Ganz im Grunde der Bühne ist ein schöner Tempel, worauf diese Worte stehen: Tempel der Weisheit; dieser Tempel führt mit Säulen zu zwey andern Tempeln; rechts auf dem einen steht: Tempel der Vernunft. Links steht: Tempel der Natur.“

    Die drei Knaben führen Tamino zu den drei Tempeln. Sie beherbergen die Vernunft, die Natur und die Weisheit. Im Tempel der Weisheit erhält Tamino Auskunft über Pamina und Sarastro.
    Papageno und Pamina treten auf, gefolgt von Monostatos, der sich inzwischen von dem Schrecken erholt hat. Auch Sarastro erscheint, tadelt das Verhalten seines Dieners gegenüber Pamina, lässt sie aber nicht gehen. Tamino und Pamina verlieben sich – jetzt ganz real – ineinander. Um in die weiteren Gemächer des Palastes eingelassen zu werden, müssen Papageno und Tamino erst ein Aufnahmeritual im Prüfungstempel ablegen.

    Zweiter Akt

    1. Szene:Das Theater ist ein Palmwald; alle Bäume sind silberartig, die Blätter von Gold.

    18 Sitze von Blättern; auf einem jeden Sitze steht eine Pyramide, und ein grosses schwarzes Horn mit Gold gefasst. In der Mitte ist die grösste Pyramide, auch die grössten Bäume. Sarastro nebst andern Priestern kommen in feyerlichen Schritten, jeder mit einem Palmzweige in der Hand. Ein Marsch mit blasenden Instrumenten begleitet den Zug.“

    In einem Palmenwald erhält Sarastro von den Göttern die Auskunft, dass Tamino und Pamina ein Paar werden dürfen (O Isis und Osiris). Unter der Bedingung, dass Pamina nicht mehr zu ihrer Mutter zurückkehrt.

    2. Szene:Nacht, der Donner rollt von weitem.

    Das Theater verwandelt sich in einen kurzen Vorhof des Tempels, wo man Ruinen von ingefallenen Säulen und Pyramiden sieht, nebst einigen Dornbüschen. An beyden Seiten stehen practicable hohe altägyptische Thüren, welche mehr Seitengebäude vorstellen.“

    Die erste Prüfung Taminos und Papagenos besteht darin, schweigsam zu bleiben, egal was passiert. Die drei Dienerinnen der Königin der Nacht treten auf. Tamino bleibt stumm, aber Papageno plappert.

    3. Szene:Das Theater verwandelt sich in einen angenehmen Garten;

    Bäume, die nach Art eines Hufeisens gesetzt sind; in der Mitte siebt eine Laube von Blumen und Rosen, worin Pamina schläft. Der Mond beleuchtet ihr Gesicht. Ganz vorn steht eine Rasenbank, Monostatos kommt, setzt sich nach einer Pause.“

    Edda Moser, Königin der Nacht ©Edda Moser
    Die Arie der „Königin der Nacht“, gesungen von Edda Moser, gehörte mit zum Weltkulturerbe, das auf einer CD ins Weltall geschossen wurde.
    ©Edda Moser

    Monostatos schleicht sich im Garten an die schlafende Pamina heran. Er ist in sie verliebt und möchte seine Chance nutzen – wie auch immer. Bevor er zuschlägt, erscheint die Königin der Nacht. Sie kann ihre Tochter zwar nicht mitnehmen, übergibt ihr aber einen Dolch, damit sie Sarastro ermordet (Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen) .
    Monostratos sieht das als seine Chance, Pamina zu erpressen. Wenn sie ihn abweist, wird er den Mordplan verraten. Sarastro kommt, um nach dem Rechten zu sehen und vertreibt damit den Rachepläne schmiedenden Monostatos.

    4. Szene:Das Theater verwandelt sich in eine Halle,

    wo das Flugwerk gehen kann. Das Flugwerk ist mit Rosen und Blumen umgeben, wo sich sodann eine Thüre öfnet.

    In der zweiten Prüfung lautet die Aufgabe ebenfalls: Schweigen! Papageno spricht sofort eine alte Frau an, die ihm Wasser reicht. Tamino schweigt. Pamina tritt auf und spricht ihn an. Tamino schweigt. Pamina interpretiert das als ein Zeichen von Gleichgültigkeit und trauert. Tamino schweigt – wenn auch unter sichtlichen Qualen. Die drei Knaben bringen ihnen die Zauberflöte und das Glockenspiel.

    5. Szene:Das Theater verwandelt sich in das Gewölbe von Pyramiden.

    Sprecher und einige Priester. Zwey Priester tragen eine beleuchtete Pyramide auf den Schultern; jeder Priester hat eine transparente Pyramide in der Grösse einer Laterne in der Hand.

    Die Priester besingen Taminos Tugend. Sarastro zeigt sich ebenfalls begeistert von Taminos Standhaftigkeit und kündigt zwei weitere Prüfungen an. Dafür müssen sich Tamino und Papageno allerdings trennen.

    6. Szene:Papageno kommt an die Thüre, wo Tamino abgeführt worden ist.

    Papageno langweilt sich allein. Da erscheint die alte Frau ihm wieder und kündigt ihm an, dass die Strafe aufgehoben wird. Sie verwandelt sich in eine schöne, junge Papagena. Allerdings ist sie für Papageno unerreichbar.

    7. Szene:Das Theater verwandelt sich in einen kurzen Garten.

    Währenddessen verfällt Pamina im Garten in Depressionen. Sie meint, dass Tamino sie nicht mehr liebt. In ihrem Liebeskummer fällt ihr Blick auf den Dolch, den die Königin der Nacht ihr für die Ermordung Sarastros da gelassen hat. Bevor sie sich damit umbringt, schreiten die drei Knaben ein.

    8. Szene:Das Theater verwandelt sich in zwey grosse Berge;

    in dem einen ist ein Wasserfall, worin man sausen und brausen hört; der andre speyt Feuer aus; jeder Berg hat ein durchbrochenes Gegitter, worin man Feuer und Wasser sieht; da, wo das Feuer brennt, muss der Horizont hellroth seyn, und wo das Wasser ist, liegt schwarzer Nebel. Die Scenen sind Felsen, jede Scene schliesst sich mit einer eisernen Thüre. Tamino ist leicht angezogen ohne Sandalien. Zwey schwarz geharnischte Männer führen Tamino herein. Auf ihren Helmen brennt Feuer, sie lesen ihm die transparente Schrift vor, welche auf einer Pyramide geschrieben steht. Diese Pyramide steht in der Mitte ganz in der Höhe nahe am Gegitter.

    Tamino und Pamina treffen sich im Tempel. Sie dürfen miteinander sprechen und sich sogar umarmen. Mit Hilfe der Zauberflöte legen sie die letzten Prüfungen ab – Steine, Feuer und Wasser müssen sie besiegen.

    9. Szene:Das Theater verwandelt sich wieder in vorigen Garten.“

    Zauberflöte Oper stuttgart
    Ronan Collett bring als Papageno nicht nur Stimme mit, sondern auch komödiantisches Talent. In seiner letzten Prüfung muss sich der Naivling in einer Casting-Show beweisen und macht das so gut, dass der Chor im Hintergrund immer dann applaudiert, sobald es auf der Laufschrift angesagt ist. Genau so verfahren sie mit „Lachen“ und Missfallenskundgebungen.
    Zauberflöte in der Oper Stuttgart – Ana Durlovski als brillante Königin der Nacht (c) Oper Stuttgart

    Auch Papageno hegt Weltuntergangsgedanken. Seine Papagena ist verschwunden. Er glaubt, dass er sie niemals wiedersehen wird. Auch hier wissen die drei Knaben Rat. Sie reichen ihm das verzauberte Glockenspiel, mit dem er Papagena herbeilocken kann. Tatsächlich kommt Papagena (Pa – Pa – Pa – Pa – Pa – Pa – Papagena!). Sie umarmen sich und wünschen sich viele Kinder.

    10. Szene: „Der Mohr, die Königinn mit allen ihren Damen,

    kommen von beyden Versenkungen; sie tragen schwarze Fackeln in der Hand.“

    Die Königin der Nacht sinnt auf Rache, Monostatos ebenfalls. Wenn Monostatos den Tempel zerstört, erhält er von der Königin der Nacht als Lohn Pamina zur Frau. Der Versuch schlägt fehl. Beide kommen um.

    Man hört den stärksten Accord, Donner, Blitz, Sturm. Sogleich verwandelt sich das ganze Theater in eine Sonne. Sarastro steht erhöht; Tamino, Pamina, beyde in priesterlicher Kleidung. Neben ihnen die ägyptischen Priester auf beyden Seiten. Die drey Knaben halten Blumen.

    Wenn alles am Boden liegt, führt Sarastro zu guter Letzt Pamina und Tamino als Paar zusammen.

    Die Zauberflöte ist eine Große Oper in 2 Akten mit Musik von Wolfgang Amadeus Mozart (KV 620).


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    Die Zauberflöte – Aufführungen

    Edda Moser: Die Königin der Nacht – Eine einzigartige Stimme im Weltall

    Die Arie der „Königin der Nacht“, gesungen von Edda Moser, gehörte mit zum Weltkulturerbe, das auf einer CD ins Weltall geschossen wurde. Im Film – bis 19.1.2024 bei arte.tv – blickt Edda Moser zurück auf ihre Paraderolle.

    Edda Moser ©Harry Schlund
    Edda Moser ©Harry Schlund

    Edda Moser – Königin der Nacht – Anekdoten zum Schmunzeln

    Edda Moser, Königin der Nacht ©Edda Moser
    Edda Moser, Königin der Nacht ©Edda Moser

    Die Figur der „Königin der Nacht“ in Mozarts Zauberflöte kurbelte seit der Uraufführung die Fantasie der Kostümbildner an. In vielen Inszenierungen bleibt sie auf ihrem Platz und schmettert ihre Rache-Arie in den höchsten Tönen ins Publikum. Als Edda Moser einmal eine schwere Krone tragen sollte – die sie sehr behindert hat – stellte sie den Regisseur vor die Wahl: „Entweder die Krone oder das hohe „f“.
    Goethes Weimarer Fassung, in der die beliebte Zauberflöte noch um ein Drittel verlängert werden sollte, kommentierte sie mit: „aber nicht mit mir!“
    Mit Karajan am Pult hat sie im „Ring des Nibelungen“ eine der Walküren gesungen. „Mit dieser Rolle fällt man nur auf, wenn man falsch singt“. Nichtsdestotrotz erhielt sie von Karajan eine Fürsprache zum Vorsingen in der Metropolitan Opera in New York. Sie wählte ihre Lieblingsrolle „Königin der Nacht“. Diese schwierigste aller schwierigen Rollen brachte ihr einen Dreijahresvertrag ein – der Traum jeder Sängerin.

    Donna Anna – die zweite große Rolle ihres Lebens

    Edda Moser ©Edda Moser
    Edda Moser ©Edda Moser


    An den Orginalschauplätzen in Venedig entsteht die Oper „Don Giovanni“ als Film. Edda Moser singt ihre Arie als Donna Anna hinter einem lodernden Feuer. Das Feuer ist echt. Aufgenommen in einer Glasbläserei auf der Insel Murano, mit den metallenen Glasöfen im Hintergrund.

    Beendet hat Edda Moser 1994 ihre Karriere in der Wiener Staatsoper mit der Rolle der „Salome“. Für ihr Gefühl war es ihr Schlusspunkt als Sängerin.

    Informationen zum Film von arte-TV

    In ihrer Rolle als „Königin der Nacht“ war die Sopranistin Edda Moser legendär. Die Dokumentation begleitet die Sängerin auf den Spuren ihrer Paraderolle und auf eine Reise in die eigene Lebensgeschichte, die sie von Berlin über Weimar bis nach Venedig und Salzburg führt.
    In ihrer Rolle als Königin der Nacht, die Edda Moser 14 Jahre lang auf den größten Bühnen der Welt gesungen hat, war sie eine Legende. Als Ende der 70er Jahre die Raumsonde „Voyager 2“ mit den Kulturschätzen der Menschheit ins All geschossen wurde, war ihre Arie der Königin der Nacht Teil der ausgewählten Kunstwerke.
    Und doch war ihr eine Karriere an der Oper nicht unbedingt vorherbestimmt. Zwar wuchs sie in einer Musikerfamilie auf und sie wollte schon als Kind zum Theater, aber der Bombenkrieg hatte bei der jungen Edda ein schweres Asthma hinterlassen. In der Dokumentation erzählt Edda Moser, wie sie mit viel Arbeit und Selbstdisziplin die anfänglichen Selbstzweifel überwinden konnte und es bis ganz nach oben schaffte, von ihren Auftritten an der Metropolitan Opera in New York und der Zusammenarbeit mit Herbert von Karajan – aber auch von der Einsamkeit in dem Beruf einer Sängerin.

    Edda Moser, ©Harry Schlund
    Edda Moser, ©Harry Schlund


    Nach ihrem Bühnenabschied arbeitete Moser weiter als gefragte Gesangslehrerin und als langjährige Leiterin der „Festspiele der deutschen Sprache“. In der Dokumentation begibt Edda Moser sich auf die Spuren ihrer Paraderolle als Königin der Nacht in Mozarts „Zauberflöte“ – und auf eine Reise in ihre eigene Lebensgeschichte, die sie von Berlin über Weimar bis nach Venedig und Salzburg führt.

    Edda Moser als „Königin der Nacht“ bis 19. Januar 2024 in der arte-Mediathek.

    Edda Moser, die legendäre Sängerin, erzählt in einem fesselnden Film bei arte.tv von ihren Erlebnissen als ‚Königin der Nacht‘. Von kuriosen Kostümen bis hin zu unvergesslichen Auftritten – lassen Sie sich von den Anekdoten einer außergewöhnlichen Karriere verzaubern. Jetzt auf arte.tv!

    Regie: Hilla Schulte
    Land: Deutschland; Italien; Österreich
    Jahr: 2020
    Herkunft: ZDF


    Edda Moser – Königin der Nacht
    Verfügbar 21/10/2023 bis 19/01/2024
    Nächste Ausstrahlung am Mittwoch, 5. Mai um 05:00

    Wolfgang Amadeus Mozart:

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  • Backstage – hinter der Wiener Staatsopern-Bühne in 3sat

    Backstage – hinter der Wiener Staatsopern-Bühne in 3sat

    Dieser Film hinterlässt glänzende Augen bei Opern-Enthusiasten, die gern live dabei sind. Opernbesucher kennen ihr Opern1ab393f6da35451f8a2f12b42b01e840haus vom Eingang bis zur Bühne, selten Backstage. Sie genießen die spezielle Atmosphäre, ihre Lieblingsopern, ihre Lieblingsstars. Das ist nur die Spitze des Eisbergs. Wie sieht es hinter der Bühne eines großen Opernhauses aus?

    Erst wird die Eintrittskarte gelöst.

    „Backstage Wiener Staatsoper“: Ablöse im Herbst Direktor Dominique
© ZDF und ORF/Prisma Film
    „Backstage Wiener Staatsoper“: Ablöse im Herbst Direktor Dominique
    © ZDF und ORF/Prisma Film

    Welche Plätze sind noch frei und zu welchem Preis? Der Kartenverkäufer berät und zeigt die freien Plätze auf dem Plan. Je nach Sicht auf die Bühne sind sie nach Farben geordnet und nach Preis gestaffelt.
    Operndirektor Herr Meyer informiert sich bei der Tageskasse über die aktuelle Auslastung. Er vergißt auch nicht, darauf hinzuweisen, dass ja alle Karten bis zum letzten Platz verkauft werden müssen.

    Ein Programmheft zur Einführung und späteren Erinnerung.

    „Backstage Wiener Staatsoper“: Pensionistinnenjob aus Passion – Ingeborg Pichler © ZDF und ORF/Prisma Film
    „Backstage Wiener Staatsoper“: Pensionistinnenjob aus Passion – Ingeborg Pichler
    © ZDF und ORF/Prisma Film

    Informationen rund um die Oper und die spezielle Inszenierung sind auch für alte Hasen interessant. Welche freudige Überraschung – oder Enttäuschung – bringt die heutige Besetzung?

    Backstage – der Bühneneingang von innen.

    „Backstage Wiener Staatsoper“: Portier Harald Prieseling.
© ZDF und ORF/Prisma Film
    „Backstage Wiener Staatsoper“: Portier Harald Prieseling.
    © ZDF und ORF/Prisma Film

    Wahre Opernenthusiasten kennen den Bühneneingang von außen, wenn sie auf ihre Lieblingssänger oder Balletttänzerinnen warten. Nach innen geht es am Pförtner vorbei. Er kennt jeden Mitarbeiter im Haus, die Probenpläne und erklärt den Weg zu den Werkstätten oder Garderoben.
    Er achtet darauf, dass keine unbefugten Besucher eindringen. So kommt es schon mal vor, dass jemand behauptet, einen Termin bei dem Herrn Intendanten zu haben. Ein Anruf bei der Sekretärin klärt auf, dass der Name vollkommen unbekannt und auch kein Termin angesagt ist. Pech gehabt!

    Backstage – im Probenraum ist immer Hochbetrieb.

    „Backstage Wiener Staatsoper“: Probebühne der Staatsoper im Wiener Arsenal
© ZDF und ORF/Prisma Film
    „Backstage Wiener Staatsoper“: Probebühne der Staatsoper im Wiener Arsenal
    © ZDF und ORF/Prisma Film

    Lange, bevor eine Oper auf die Bühne kommt, wird geprobt, geprobt, geprobt!
    Der Korrepetitor vertritt für diese Probe das Orchester, um den Sängern eine musikalische Stütze zu geben. Mit dabei sind auch der Dirigent der Produktion, der musikalisch mit den Sängern arbeitet. Die Hauptarbeit auf der Probebühne ist aber für das Regieteam reserviert. Sie erarbeiten minutiös – zusammen mit der Dramaturgie – die Inszenierung der Oper. Erst wenn die genauen Bewegungsabläufe mit den Sängern festgelegt sind, kommt das Orchester dazu.

    Backstage – Kostüme fallen sofort ins Auge

    „Backstage Wiener Staatsoper“: Kostüme werden ständig umgearbeitet.
© ZDF und ORF/Prisma Film
    „Backstage Wiener Staatsoper“: Kostüme werden ständig umgearbeitet.
    © ZDF und ORF/Prisma Film

    Die Kostüme werden mit dem Regieteam zusammen entwickelt. So wird der Inhalt der Oper optisch transportiert.
    Selbst wenn die Aufführung schon lange zurückliegt, haben die Besucher noch immer die Sänger in ihren Kostümen vor ihrem inneren Auge. Je ausgefallener, umso länger bleibt der Eindruck haften.

    Backstage – Kostüme mit eingebauter Bewegungsfreiheit.

    „Backstage Wiener Staatsoper“: Anprobe von Maske und Kostüm
© ZDF und ORF/Prisma Film
    „Backstage Wiener Staatsoper“: Anprobe von Maske und Kostüm
    © ZDF und ORF/Prisma Film

    Eine Sängerin muss sich auf der Bühne frei bewegen können, ohne Angst vor einer platzenden Naht! Das könnte zu unfreiwilliger Komik führen.
    Für die Hauptdarsteller entstehen gleich aussehende Kostüme, jedoch in verschiedenen Größen, Längen, Weiten. Je nach Abendbesetzung werden die Kostüme leicht angepasst – vor jeder Vorstellung!

    Backstage – Hauptsitz der Lockenköpfe.

    „Backstage Wiener Staatsoper“: Vor jeder Vorstellung ein Perückenservice.
© ZDF und ORF/Prisma Film
    „Backstage Wiener Staatsoper“: Vor jeder Vorstellung ein Perückenservice.
    © ZDF und ORF/Prisma Film

    Wie machen die Diven das bloß? Sie treten mit perfekt eingerollten Löckchen auf. Dem verwirrten Greis stehen die Haare verstrubbelt nach allen Seiten unter der spiegelblanken Glatze hervor.
    Die hauseigenen Werkstätten haben außer dem Malsaal und der Schreinerei natürlich auch Schuhmacher und Perückenmacher beschäftigt. Diese sind hochspezialisiert, um Kostümierungen aus verschiedenen Jahrhunderten zu verwirklichen.

    Backstage – der letzte Schliff.

    „Backstage Wiener Staatsoper“: Beate Krainer, Maske
© ZDF und ORF/Prisma Film
    „Backstage Wiener Staatsoper“: Beate Krainer, Maske
    © ZDF und ORF/Prisma Film

    Dafür ist die Maske zuständig. Die Perücke mit dem Zopf muss perfekt sitzen, ebenso die roten Bäckchen und die übermüdeten Augenränder, die bis in die letzte Reihe im obersten Rang sichtbar sind und wirken müssen. So kann aus einem jungen Mann einmal ein alter, gebrechlicher Greis entstehen – wenn es sein muss, auch umgekehrt.

    Backstage – Bühnenbilder auf der Rolle.

    „Backstage Wiener Staatsoper“: Arbeiten am Schnürboden.
© ZDF und ORF/Prisma Film
    „Backstage Wiener Staatsoper“: Arbeiten am Schnürboden.
    © ZDF und ORF/Prisma Film

    Wer Prospekte nur aus seinem Briefkasten kennt – in der praktischen Größe für den Papierkorb – wird sich wundern. Bühnenprospekte umfassen 20 Meter oder mehr, je nach Bühnenbreite. Auf ihnen ist der ganze Bühnenhintergrund aufgemalt. Damit der Wald, die Gassen der Fachwerkstadt oder der Palast faltenfrei ihre Illusion verbreiten, werden die jeweiligen Leinwände zu jeder Vorstellung hervorgeholt, abgerollt und danach aufgerollt und ins Depot gebracht.

    Backstage – der Palast rollt heran.

    „Backstage Wiener Staatsoper“: Bühnenarbeit – zwischen zwei Vorstellungen ist die Zeit oft knapp
. © ZDF und ORF/Prisma Film
    „Backstage Wiener Staatsoper“: Bühnenarbeit – zwischen zwei Vorstellungen ist die Zeit oft knapp
    . © ZDF und ORF/Prisma Film

    Wie schön, dass niemand von den Zuschauern sieht, dass die eleganten Räume auf der Rückseite aus zusammengefügten Latten und Pressspan bestehen. Sie müssen stabil, leicht und doch transportabel sein. Ein Bühnenarbeiter bringt Kraft mit. Gemeinsam schieben sie in schwerer körperlicher Arbeit die großen Teile vom Depot auf die Bühne. Zum Umbau gehört Schnelligkeit, damit die Vorstellung weiter läuft.
    Die Säulen und übergroßen Türen, die seidenen Tapeten, der Fensterblick in den Park – alles Illusion, wie wir es vom Theater erhoffen. Was hinter den Kulissen liegt, ist der Fantasie überlassen.

    Backstage – die Bühne steht.

    „Backstage Wiener Staatsoper“: Bühnentechnik – ein harter Job
© ZDF und ORF/Prisma Film
    „Backstage Wiener Staatsoper“: Bühnentechnik – ein harter Job
    © ZDF und ORF/Prisma Film

    Jetzt kann es bald losgehen. Der Inspizient forscht nach, ob sich alle erforderlichen Sänger im Haus befinden.
    Die Bühnentechniker prüfen die Lichtmaschinerie, die Drehbühne und sonstige beweglichen Teile. Hebt und senkt sich die Bühne – möglichst zur richtigen Zeit? Für Licht, Akustik und Bühnenbild sind verschiedene Abteilungen verantwortlich, die exakt zusammen arbeiten. In unserer Zeit nutzen diese Fachleute den Computer zur genauen Steuerung. Lediglich zur Unterstützung – die Hauptarbeit liegt immer noch bei den künstlerischen Menschen.

    Backstage – der Souffleur sitzt im Kasten.

    „Backstage Wiener Staatsoper“: Souffleur Lucio Golino.
© ZDF und ORF/Prisma Film
    „Backstage Wiener Staatsoper“: Souffleur Lucio Golino.
    © ZDF und ORF/Prisma Film

    Sobald die Vorstellung beginnt, ist der Souffleur gefragt. Er gibt mit den richtigen Stichworten den Sängern die Sicherheit bei kurzfristigen Textaussetzern.
    Jetzt kann die Opernaufführung beginnen.

    „Backstage Wiener Staatsoper“ – ein Film zum Verlieben

    „Die Wiener Staatsoper genießt nicht nur einen exzellenten Ruf, sie hat auch – in Corona-freien Zeiten – eine konstante Auslastung von 99 Prozent. Regisseur Stephanus Domanig begibt sich bei 3sat am Samstag, 6. Februar 2021, 21.45 Uhr, in seinem Dokumentarfilm „Backstage Wiener Staatsoper“ (Österreich 2019; deutsche Erstausstrahlung) hinter die Kulissen und porträtiert die vielfältige, aber weitgehend unsichtbare Arbeitswelt, die es Sängerinnen und Sänger, Dirigentinnen und Dirigenten sowie Musikerinnen und Musikern erst ermöglicht, ihr Publikum zu begeistern.“

    Noch mehr Werkstätten:

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  • Kapitulation – Uraufführung – Festival junger Künstler Bayreuth

    Kapitulation – Uraufführung – Festival junger Künstler Bayreuth

    Junge Musiker aus unterschiedlichen Nationen erarbeiten – gemeinsam und in kurzer Zeit – diese Opernaufführung.52b8f8f94bde4646bf56cb6082246929 Das Libretto stammt von Richard Wagner, die Musik von Paul Leonard Schäffer, Bearbeitung von Georgios Kapoglou und Kristin Päckert.

    Zur Vorgeschichte des Librettos:

    kapitulation

    Ein beleidigter Richard Wagner wollte sich an den Franzosen rächen, die ihm gleich zweimal eine schroffe Abfuhr erteilten. Erst putzte er umsonst die Klinken in Paris, dann fiel zwanzig Jahre später der „Tannhäuser“ durch.

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  • ♫ „Rheingold“ in Bayreuth 2009:  Blaue Kiesel, rote Rheintöchter, weiße Götter

    ♫ „Rheingold“ in Bayreuth 2009: Blaue Kiesel, rote Rheintöchter, weiße Götter

    Bayreuther Festspiele 2009: „Das Rheingold“  von Richard4707e678547944c0bd4c425a93f23bc2 Wagner

    w.07.festspielhaus.bayreuthFrank Philipp Schlößmann gestaltet das Bühnenbild, Bernd Ernst Skodzig die Kostüme aller vier Ringopern – Rheingold, Walküre, Siegfried, Götterdämmerung.

    Erste Szene – Rheintöchter
    Der Rhein beginnt weit hinten auf der Bühne, erweitert sich und reicht vorn bis zur Rampe. Dunkelblaue Kieselbrocken liegen auf dem Boden, oben spiegelt sich die Wasseroberfläche. Schwimmerinnen tauchen auf und ab. Auf den Kieseln reflektiert das Wasser der Oberfläche – wirkt lebendig.

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  • ❢ Theater Rückblick: Diener zweier Herren

    ❢ Theater Rückblick: Diener zweier Herren

    Originelle Inszenierung des LTT mit dem Dauerbrenner von Carlo Goldoni.
    Doppelt gemoppelt3fc8ce425c024d9393067037be7223b9Diese 250 Jahre alte Komödie katapultiert den Diener in die Jetztzeit. Ohne soziale Hängematte muss er sein Geld als Zeitarbeiter im Dienstleistungsgewerbe verdienen – eine Arbeit im Billiglohnsektor. Das hat was  ;-).
    Als viel beschäftigter Diener Truffaldino macht Patrick Schnicke eine gute Figur. Er versucht, seinen beiden Chefs gleichzeitig das Mittagessen zu servieren, rennt von einem Esszimmer ins andere. Kaum legt er das Geschirr unter Geklapper vorn an der Rampe ab, packt er schon  neues Geschirr und rennt zur anderen Seite. Er stellt sich dumm und ist dann tatsächlich der Dumme. (mehr …)

  • ♫ Ballettklassiker: La fille mal gardée

    ♫ Ballettklassiker: La fille mal gardée

    Seit 1789 steht dieses beliebte Ballett vom schlecht behüteten Mädchen auf der Bühne. Es brachte im Laufe der Zeit eigene Klassiker hervor wie die Inszenierung des Royal Ballet in London von 1960.

    Bühnenbild und Kostüme

    Mädchenkleider an der StangeLa fille mal gardée, ein Dauerbrenner auf den Ballettbühnen dieser Welt, klingt sehr französisch, wurde aber – in dieser Version – von einem Engländer choreografiert, vom Royal Ballet in London uraufgeführt und jahrelang getanzt. Diese Choreografie von Sir Frederick Ashton ist in Stuttgart im Original zu sehen, ebenso wie das Bühnenbild und die Kostüme von Sir Osbert Lancaster. Beides wurde freundlicherweise von der Bayerischen Staatsoper zur Verfügung gestellt.

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  • ♫ Ballett-Klassiker: Cranko / Forsythe / Kylian / Scholz

    ♫ Ballett-Klassiker: Cranko / Forsythe / Kylian / Scholz

    Besondere Choreographien prägen sich im Gedächtnis ein, auch wenn die Aufführungen schon ein paar Jahre zurückliegen – im Februar 2010.
    Vier große6289d5a93635437390750fd18136fb0e Choreographen – vier große Komponisten

    Webern/Britten/Schubert/Beethoven

    w.blatt 027Vergessenes Land

    Bevor die Musik einsetzt, wehen Stürme über die Bühne. Sie werden hin- und hergeweht, von einer Ecke zur anderen geschleudert, diese sechs Paare. Sie kommen von einer Seite herein, stürmen herum und verschwinden zur anderen Seite wie Wirbelwinde. Tänzerinnen in langen, fließenden Kleidern in Schwarz, Weiß, Rot und den Zwischentönen Grau, Altrosa, Rostrot (Ausstattung John MacFarlane). Drei Tänzerinnen in Schwarz-Weiß-Rot biegen sich wie Blätter im Wind um einen Ast, ihre Arme gleichen Stielen; sie wehen ineinander, teilen sich, flattern auseinander. Ganz schön pustig geht es zu in der Choreographie von Jirí Kylián zur Musik von Benjamin Britten Sinfonia da Requiem, op 20.

    Opus 1

    Am Anfang bilden die Tänzerinnen und Tänzer, auf dem Boden liegend, die Blütenblätter einer Blume. Im Mittelpunkt, auf den hochgestellten Beinen (wie Staubgefäße) bewegt sich eine Biene (Solotänzer). Im Takt der Musik öffnet und schließt sich die Blüte. Jeder Ton der Musik findet Gleichklang im Tanz. Weiter geht es mit strenger Symmetrie. John Cranko lässt zur Musik (Anton von Webern Passacaglia, op. 1) Spitzen zulaufen, vom Hintergrund nach vorn – ein Tänzer nach dem anderen vollendet das Dreieck. Hängen bleiben Bilder wie: Eine Phalanx von Tänzern macht die „Kerze“, die wir noch gut aus unserem Turnunterricht kennen. Gerade Rücken, die jeweils von einem Gitterwerk der Arme gestützt werden, Beine in der Luft spreizen und kreuzen – ein lebendiger Jägerzaun bewegt sich hin und her. Eng anliegende Trikots lassen aus Armen und Beinen Formen bilden wie „mit Strichen“ gezeichnet.

    The vertiginous thrill of exactitude

    Expressiv, grell, stark, kräftige Sprünge, zwei Tänzer, drei Tänzerinnen, die nie in Paaren auftreten, dafür in allen möglichen Formationen – so zeigt sich die Choreographie von William Forsythe zur Musik von Franz Schubert aus der Sinfonie Nr. 9 in C-Dur. Die Kostüme (Stephen Galloway) der Männer zeigen Sportler mit Boxershorts und Trikots in Rot mit Streifen – hinten ist das Trikot fleischfarben. Vielleicht sind es Schwimmer ;-). Ebenfalls witzig sind die Kostüme der Tänzerinnen, eng anliegende Trikots in der Farbe unreifer Zitronen. Auf den Hüften klemmt statt eines Tutus eine runde Scheibe.

    Siebte Sinfonie

    Uwe Scholz Choreographie zur Musik von Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 7 A-Dur, op 92 erscheint als das Klassischste unter den modernen Balletten. Großes Corps de ballet mit all den meisterlichen Sprüngen, viel Spitzentanz… Uwe Scholz gestaltet mit den klassischen Mitteln etwas Neues, Eigenes; auch die Ausstattung. Im hinteren Drittel der Bühne steht ein Fjord, dessen hohe Berge mit kräftigen Pinselstrichen in bunten Farben gemalt sind. Licht (Uwe Scholz, Dieter Billino) spielt eine große Rolle. Mal bildet hartes, weißes Licht ein Dreieck oder verschieden große Rechtecke nebeneinander. Mal tritt ein Solopaar zur Seite und tanzt in weichem, gelben Licht.

    Ein Abend mit dem Stuttgarter Ballett im Stuttgarter Opernhaus

    Alle Choreographen fordern viel von den Tänzern – und die geben bereitwillig!
    Zu hören und zu sehen sind vier unterschiedliche Werke symphonischer Musik mit einem hervorragenden Staatsorchester Stuttgart unter der Leitung von James Tuggle in Verbindung mit sehr persönlichen Choreographien. Allen ist gemeinsam: Tanz und Musik harmonieren miteinander, jeder Ton/Akkord wird in Bewegung umgesetzt, jede Choreographie ergibt ein harmonisches Ganzes.

    John Cranko: Opus 1 | Musik: Anton von Webern
    Jirí Kylián: Vergessenes Land | Musik: Benjamin Britten
    William Forsythe: The Vertiginous Thrill of Exactitude | Musik: Franz Schubert
    Uwe Scholz: Siebte Sinfonie | Musik: Ludwig van Beethoven

    Mehr über John Cranko:

  • ♫ Chowanschtschina in der Oper Stuttgart – Russisch mit Übertiteln

    ♫ Chowanschtschina in der Oper Stuttgart – Russisch mit Übertiteln

    Chowanschtschina Stuttgart: Mussorgskij setzt in seiner Oper28458e561b2749b289b72cc99f7b77af Chowanschtschina einen Teil der russischen Geschichte als „musikalisches Volksdrama“ um. Konservative religiöse Gruppierungen, machtbesessene Fürsten und westlich orientierte Adlige kämpfen um die Macht, siehe → ♫ Inhalt / Handlung: Chowanschtschina

    Chowanschtschina Stuttgart: Im Zeichen des russischen Bären.

    Foto A.T. Schaefer, Mussorgskij in der Oper StuttgartDer rot angestrahlte russische (Eis)Bär nimmt die halbe Bühne ein. Auf ihm liegt eine Plattform wie ein überdimensionales Tablett – Fürst Golizyns Arbeitszimmer. Ein bisschen Museum, ein bisschen Mielkes Büro mit furnierten Möbeln, weißem Sofa, rotem Telefon. Matthias Klink als reformbemühter Fürst Golizyn steckt voller Selbstzweifel. Er redet sich ein, wie gut er ist und wie viel er für die Russen getan hat.

    Chowanschtschina Stuttgart: Stimmgewaltige russische Sänger.

    Mikhail Kazakov als Pope Dossifej lässt mit seinem kernigen Bass den Bühnenboden schwingen. Er strahlt die Selbstsicherheit eines Herrschers aus, der über den Dingen steht. Iwan Chowanskij, Askar Abdrazakov, ein Fürst durch und durch mit stimmgewaltigen Bass und der Überheblichkeit eines Überlegenen. Er wähnt starke Truppen hinter sich.
    Die drei Stimmen im Wettstreit und gegenseitigem Austausch auf dem Eisbären zu erleben, ist ein Genuss für sich – zum Zurücklehnen. Angenehm ist sowohl die russische Sprache und damit der originale musikalische Sprach-Rhythmus, wie ihn Mussorgskij vorgesehen hat, als auch die deutschen Übertitel.

    Chowanschtschina Stuttgart: Sänger/Darsteller überzeugen.

    Fürst Chowanskij kommt auf einer Gangway herangefahren wie auf einem Thron. Hinter ihm blasen Trompeter, ein paar Stufen tiefer stehen seine persönlichen Gesellschafterinnen wie Stewardessen, mit attraktivem goldenem Kopfputz und goldbestickten Kleidern. Sie singen ihm Volkslieder vor und sind um sein Wohlergehen besorgt. Böse verhält sich der Intrigant Schaklowityi, dem Ashley David Prewett mit gefährlich dunklem Bariton zu arglistigem Auftreten verhilft.
    Christianne Stotijn als Marfa begeistert mit ihrer tiefen Stimme. Laut Libretto ist sie immer noch in den enthemmten groben Andrej Chowanskij verliebt. Unverständlich, denn zu lebensecht verkörpert Mati Turi den unsympathischen Alkoholiker. Doch Marfa träumt bis zum Schluss von einem Zusammensein mit Andrej. Sobald sie sentimental wird, singt sie russische Weisen, die der Oper Lokalkolorit verleihen.

    Chowanschtschina Stuttgart: Inszenierungen von Massenszenen gehören zu Andrea Moses‚ Stärken.

    Die Bühne wimmelt vor Individualisten, egal, wie viele klangstarke Mitglieder des Chors, Extrachors und Kinderchors sich darauf befinden. In den großen Chorszenen erlebt das Publikum eine Rundumbeschallung, denn der Chor singt teilweise aus dem Zuschauerraum.
    Viel Rot verwendet der Bühnenbildner Christian Wiehle. Rot ist der Boden, auf dem im Hintergrund die Silhouette der Kirchen mit ihren Zwiebeltürmen steht, sofort zu erkennen als der Rote Platz in Moskau.
    Foto A.T. Schaefer, Mussorgskij in der Oper StuttgartDer Aufbruch in eine neue Zeit zeigt einen aufgeblasenen Plattenbau, der wie ein Ballon die Bühne beherrscht. Aus ihm schält sich die Silhouette der Kirchen heraus, bemalt mit einem Bild des Künstler Aleksandr Kosolapov. Es zeigt links ein Jesusbild – typisch in Stil der Ikonenmalerei – rechts die Logos von McDonalds und Coca Cola. Christen in Russland fühlten sich in ihren religiösen Gefühlen verletzt. Es ist die Frage, warum diese Provokation ausgerechnet hier angebracht werden musste.
    Starke Bilder. Leider können die Chor-Kostüme nicht mithalten. Zu wenig unterscheiden sie sich, zumindest für diejenigen, die die russischen Geschichte nicht so gut kennen. Somit ist es schwer, der Handlung zu folgen. Irgendwie ähneln sie sich alle, ob Freund oder Feind – gewollt? Zum schnelleren Verständnis wäre eine deutliche Abgrenzung nach Farben besser. Wie in der guten, alte Zeit 😉

    Chowanschtschina von Modest P. Mussorgskij in russischer Sprache mit deutschen Übertiteln in der Oper Stuttgart

    Unter der Leitung von Simon Hewett spielte das Staatsorchester Stuttgart die Partitur in der Instrumentation von Dimitri Schostakowitsch. Das Schlussbild erklingt in der Orchesterfassung von Igor Strawinsky, da Modest Mussorgskij keine instrumentierte Fassung hinterlassen hat, sondern nur eine Reduktion als Klavierauszug. Die Orchesterfarben unterstützen die dramatische Handlung und heben die emotionale Ebene noch intensiver hervor. Dirigent und Orchester agieren sehr sensibel. Besonders die Holzbläser haben einen wichtigen Part und sehr heikle Passagen zu bewältigen.

    Chowanschtschina von Modest P. Mussorgskij in russischer Sprache mit deutschen Übertiteln in der Oper Stuttgart

    Musikalische Leitung: Simon Hewett, Regie: Andrea Moses, Bühne und Kostüme: Christian Wiehle, Video: Niklas Ritter, Chor und Kinderchor: Johannes Knecht, Dramaturgie: Thomas Wieck, Moritz Lobeck

    Besetzung am 10. Dezember 2014
    Fürst Iwan Chowanskij: Askar Abdrazakov, Fürst Andrej Chowanskij: Mati Turi, Fürst Wassilij Golizyn: Matthias Klink, Schaklowityi: Ashley David Prewett, Dossifej: Mikhail Kazakov, Marfa: Christianne Stotijn, Ein Schreiber: Daniel Kluge, Emma: Rebecca von Lipinski, Warssonofjew: Eric Ander, Erster Strelitze: Matthias Nenner, Zweiter Strelitze: Tommaso Hahn, Kuska: Thomas Elwin, Susanna: Catriona Smith, Mit: Staatsopernchor Stuttgart, Kinderchor der Oper Stuttgart, Staatsorchester Stuttgart, Statisterie der Oper Stuttgart

    Foto A.T. Schaefer

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