Schlagwort: Rückblende

  • Landtagswahl – zwei Fragen an die Vertreter von den Grünen, FDP, Linken, SPD, CDU und Piraten

    Landtagswahl – zwei Fragen an die Vertreter von den Grünen, FDP, Linken, SPD, CDU und Piraten

    d019a95fade74665b63056e4820ebf3fWie fördert Ihre Partei Kunst und Kultur? Was tun Sie für die Senioren?
    Diese beiden Fragen stelle ich in der Kirchheimer Fußgängerzone den Vertretern der Parteien, die 2011 in den Baden-Württembergischen Landtag einziehen möchten.

    Was hat sich an den Werbesprüchen der Parteien vor Wahlen seit 2011 geändert?

    w.wahl .prospekt 002Die Marktstraße ist gespickt mit bunten Parteischirmen, Tischen mit Prospekten, Kugelschreibern, Bonbons und Luftballons mit Parteilogo. Atomkraft und Stuttgart21 sind die kontrovers diskutierten Spitzenthemen in diesem Wahlkampf, auf die sich alle vorbereitet haben; aber ich möchte nicht mit emotionalen oder rhetorisch geschulten Parteireden überrannt werden.
    Meine beiden Themen spielen in diesem Wahlkampf nur eine untergeordnete Rolle. Wie sehr, werde ich erst gewahr, als keiner spontan darauf antworten kann. Alle schlagen noch schnell ihr Parteiprogramm auf, nach einem überraschten:  „Da haben Sie mich auf dem kalten / falschen / linken Fuß erwischt“
    Alle? Alle, bis auf einen!

    Andreas Schwarz von den Grünen antwortet mir freundlich, sachlich und kompetent.

    Für die Senioren setzen die Grünen sich für eine Grundsicherung ein, mit der die Rentner ihr eigenes Leben selbst gestalten können.
    In Kunst und Kultur möchten sie nicht nur die Landestheater und großen Galerien fördern, sondern auch die Situation der selbstständigen und freischaffenden Künstler verbessern – um nur einige Punkte zu nennen.

    Der FDP ist das Eintrittsalter für Rentner egal.

    Ein beachtenswerter Vorschlag: Jeder kann bestimmen, wann er/sie die Rente erhalten will. Die Höhe der Rente richtet sich nach den eingezahlten Beiträgen. Mit siebzig dürfte die monatliche Rente üppiger ausfallen als mit fünfzig. Gut könnte sich diese individuelle  Lösung für Künstler oder Freiberufler auswirken, die damit eine Grundsicherung erhalten, aber dennoch weiter in ihrem Beruf arbeiten, in dem sie nur sporadisch etwas verdienen.
    Beim Thema „Kunst und Kultur“ musste der FDP-Mann erst nachschlagen – also nix damit.

    Die Linken sind ganz klar gegen eine Rente mit 67.

    Kunst und Kultur halten sie für wichtig, können aber spontan nichts darüber sagen. Als sich selbst mit Nachschlagen im Parteiprogramm kein Hinweis dafür ergibt, klären sie mich auf, dass das Geld dafür da sein wird, sobald die Reichensteuer eingeführt wird, und die  (hier setzt die Wahlkampfrede gegen Reiche und für die arbeitende Klasse ein)…
    Darauf warte ich nicht, also: nix mit Kunst und Kultur.

    Auf meine Frage: „Was tun Sie für die Senioren?“

    sieht mich der Mann von der SPD an, als hätte ich etwas unanständiges gesagt und erwidert mit Bestimmtheit: „Also – bis 67 werden Sie schon noch arbeiten müssen. Anders ist die Rente nicht zu finanzieren!“
    Zum Thema Kunst zählt er mir alles auf, was die SPD in Kirchheim auf die Beine gestellt hat. Auf Landesebene fällt ihm nichts aus Vergangenheit oder Zukunft ein: „Sobald wir an der Regierung sind, wird sich das ergeben.“
    Von einem Blanko-Auftrag träumen andere Parteien auch.

    Der Vertreter der CDU musste auch erst im Parteiprogramm nachschauen.

    Immerhin hat er herausgefunden, dass seine Partei schon immer das Staatstheater gefördert hat.
    Auch zu den Senioren, der wohl stärksten Wählergruppe, fällt ihm nicht viel ein. „Sie erhalten bei uns kein Rundum-Sorglos-Paket. Wir fördern Hilfe zur Selbsthilfe.“ Dreimal wiederholte er diesen Satz, aber wie die Selbsthilfe auszusehen hat, konnte er mir nicht sagen. Zuerst kam er darauf zu sprechen, dass die Förderung sich auf ein ganzes Leben beschränkt, angefangen bei den Kindergärten. Bei der nächsten Wiederholung wollte er mir etwas über die Hochschulförderung erzählen. Auf meine Bitte, beim Thema zu bleiben, wiederholte er sein Sprüchlein und ich bedankte mich artig.
    Nix da mit bei der CDU mit Senioren, Kunst und Kultur.

    Bei der Piratenpartei hatte der junge Mann gerade sein Abitur hinter sich gebracht.

    Noch hatte er keine Zeit, sich mit derartigen Themen zu beschäftigen.

    Fazit: Ich gehe morgen zur Wahl.

    Wie immer mache ich auch morgen von meinem Wahlrecht Gebrauch. Ich verschwinde in der Kabine, mache mein Kreuzchen und stecke meinen Wahlzettel in die Urne.
    Und wen werde ich wählen?
    Das verrate ich nicht – denn wozu haben wir ein geheimes Wahlrecht?!

    Weiß gehört zu den neutralen Farben, und meines Wissens vollkommen unpolitisch 😉


    Farbe zeigen:

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  • ♫ La Boheme im Pfalztheater: Betonwand öffnet sich zum nachtblauen Meeresblick

    ♫ La Boheme im Pfalztheater: Betonwand öffnet sich zum nachtblauen Meeresblick

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    395a7b07914f4b569944e6049cc6da4cEine Neuinterpretation der Oper La Boheme von Giacomo Puccini bringt das Pfalztheater Kaiserslautern. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie viel Kreativität mit jeder neuen Inszenierung freigesetzt wird. Selbst bei diesem oft gespielten Stück variieren Bühne (Thomas Dörfler), Kostüme (Heiko Mönnich) und Inszenierung (Thomas Wünsch).  Sie zaubern eine Stimmung fremdartigen Künstlerlebens.
    Ein Industrie-Wendeltreppe – bevorzugter Aufgang und Abgang der Sänger – führt hinunter ins Untergeschoss einer großen Halle. Hier leben die vier Freunde.  Rodolfo (Pedro Velázquez Díaz) der Dichter, wirkt noch am bürgerlichsten in seinem Anzug, die Krawatte immer offen herunter hängend. Marcello (Gukhoe Song), der eifersüchtige Maler und Schaunard (Daniel Böhm), der immer gut gelaunte Musiker kommen eher als Bohemiens daher. Und der griesgrämige Philosoph Colline (Alexis Wagner) sieht in seiner schwarzen Kluft mit den Springerstiefeln aus, als gehöre er zu den Grufties, die den Platz direkt vor dem Theater bevölkern. Mimi (Adelheid Fink) kleidet sich straßenköterfarben unauffällig, während Musette (Arlette Meißner) in rotem Abendkleid und weißem Hosenanzug schillerndes Flair hineinbringt.

    Betonmauern brechen auf und geben den Blick aufs Meer frei

    In der Liebesszene von Rodolfo und Mimi teilt sich die Betonmauer und gibt den Blick aufs dunkelblaue Meer frei – am Horizont ein nachtblauer Himmel. Beide gehen Hand in Hand ins immer heller werdende Blaue, während sie sich klar mit ihren dunklen Silhouetten vor der beginnenden Tageshelle abgrenzen.
    In Mimis Sterbeszene beherrscht die Bühne ein riesiges Loch in der Wand. Die Steine liegen dazwischen auf einem Haufen, darauf thront der Mond als Riesenkugel. Im Laufe von Mimis Krankheit öffnen sich die Mauern und lassen den Blick frei auf das dunkelblaue Meer mit einem nachtblauen Horizont, der immer dunkler wird.
    Adelheit Fink als Mimi agiert sowohl mit Stimme als auch Darstellung stark überzeichnet.
    während Pedro Velázquez Díaz (Rodolfo), Arlette Meißner (Musetta), Gukhoe Song (Marcello),
    Daniel Böhm (Schaunard) und Alexis Wagner (Colline) sich stimmlich eher zurückhalten, darstellerisch aber gut in Form sind.
    Das gut aufgelegte Pfalzorchester spielt unter dem Dirigat von Till Hass.

    La Bohème – Oper von Giacomo Puccini im Pfalztheater Kaiserslautern

    Till Hass (Musikalische Leitung)
    Thomas Wünsch (Inszenierung)
    Thomas Dörfler (Bühne)
    Heiko Mönnich (Kostüme)
    Ulrich Nolte (Choreinstudierung)

    Besetzung am 19. März 2011
    Adelheid Fink (Mimi)
    Pedro Velázquez Díaz (Rodolfo)
    Arlette Meißner (Musetta)
    Gukhoe Song (Marcello)
    Daniel Böhm (Schaunard)
    Alexis Wagner (Colline)
    Shin Nishino (Parpignol)
    Frank Gersthofer (Benoît/Alcindor)
    Hubertus Bohrer (Sergeant)

    Mehr zum Thema „La Boheme“:

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  • ♫ 50 Jahre Stuttgarter Ballett – CRANKO / VAN MANEN / BÉJART – drei wichtige Choreographen

    w.all .stei47e74110bb4d4238aa6c9d127ba171c4Das Stuttgarter Ballett feiert sein 50-jähriges Jubiläum zum Auftakt mit Cranko, van Manen und Béjard. Drei große Choreographen mit unterschiedlichen  Sichtweisen auf menschliche Beziehungen:
    Initialen R.B.M.E. Harmonie und Zusammengehörigkeit / Frank Bridge Variations Tanz der Individualisten / Bolero Streben nach der Mitte.

    Cranko – INITIALEN R.B.M.E. Harmonie – Harmonie – Harmonie

    John Cranko widmete den Tänzern Richard Cragun, Birgit Keil, Márcia Haydée und Egon Madsen seine Choreographie, die er nach ihren Initialen R.B.M.E. nannte. Als Musik nahm er die vier Sätze von Brahms Zweitem Klavierkonzert – uraufgeführt wurde das Werk 1972.

    Bernsteingelb, Mondsteingrau, Aquamarinblau, Chrysocollgrün.

    Pastellfarben sind die hautengen Trikots der Tänzerinnen und Tänzer. In den gleichen Farben das Riesenposter, das den Hintergrund der Bühne einnimmt.
    Man stelle sich vor, der Kostümbildner Jürgen Rose hat auf ein saugfähiges Blatt Japanpapier als Farbprobe von jeder Kostüm-Farbe einen Tropfen fallen lassen, der sich darin bizarr ausgebreitet hat. Dieses Tropfenmuster sieht man in hundertfacher Vergrößerung, wie durch eine Lupe, als Bühnenhintergrund. Vor dieser Farben-Poesie tanzen sie mit eleganten, fließenden Bewegungen – Ton in Ton. Elegante Bewegungen und Brahms Musik sind eins. Jede Geste und jeder Schritt findet seine Spiegelung im Rhythmus des Klavierkonzertes.
    Der dritte, langsame Satz ist in Zartblau gehalten, genau die Farbe des Edelsteins Aquamarin. Kostüme, Bildhintergrund und halbdunkle Bühne bilden eine Einheit mit den elegischen Melodien und fließenden Tanzschritten.
    Großes Ballett – die (gefühlte) vollzählige Anzahl der ganzen Stuttgarter Kompanie befindet sich auf der Bühne, und alle zusammen ergeben ein Ganzes. Ein Organismus, der sich zwischendrin teilt und wieder findet. Jeder Tänzer veranschaulicht einen Teil der Zusammengehörigkeit.

    Van Manen – Frank Bridge Variations – Tanz der Individualisten.

    Sie kommen hereingewirbelt, tanzen ihre Pirouetten und werden, wie vom Sturm, wieder hinaus gepustet. Lauter Individualisten – Schwarzoliv die eng anliegenden Trikots der Herren, Schwarzrot die der Damen. Selbst wenn sie im Gleichschritt gehen – einige Schritte vor, seitwärts, herumdrehen – geht jeder für sich, den Kopf nach unten gesenkt. Es stoßen einige Tänzer zu dieser Gruppe, die ein paar Schritte mitgehen. Andere verschwinden zur Seite weg.
    Paare gehören nur für eine begrenzte Zeit zusammen. Plötzlich, abrupt, dreht sich einer um und verschwindet zur Seite. Der Expartner hält für eine Schrecksekunde inne und tanzt dann umso kraftvoller seine Soli.

    Alle drei Choreographien sind gleich – aber eine ist gleicher

    Alle Choreographien zeichnen sich aus durch Tänzer, die gleich akkurat ihre formvollendeten Bewegungsabläufe zur Musik tanzen. Das Orchester spielt ebenso melodisch die großen Werke. Mimik, Gestik und Musik passen ohne Unterschied exakt zueinander.

    Aber eine der drei Choreographien kitzelt die Emotionen. Es ist die mittlerweile – fast auf den Tag genau – 50 Jahre alte Choreographie von Maurice Béjart mit dem Bolero von Ravel. Am 10. Januar 1961 wurde sie im Théâtre de la Monnaie in Brüssel uraufgeführt. Béjart – BoleroStreben zum Mittelpunkt.

    INITIALEN R.B.M.E.

    Choreographie John Cranko
    Musik Johannes Brahms
    Bühnenbild und Kostüme Jürgen Rose
    Uraufführung 19. Januar 1972, Stuttgarter Ballett

    Weitere große Choreographen:

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    Besetzung am 13. Januar 2011 im Staatstheater Stuttgart:
    I. Satz
    Filip Barankiewicz
    Rachele Buriassi, Ami Morita

    II. Satz
    Alicia Amatriain
    Anna Osadcenko, Alessandra Tognoloni
    Evan McKie, Nikolay Godunov, William Moore

    III. Satz
    Sue Jin Kang, Jason Reilly
    IV. Satz
    Alexander Zaitsev
    Laura O’Malley

    FRANK BRIDGE VARIATIONS
    Choreographie Hans van Manen
    Musik Benjamin Britten
    Bühne und Kostüme Keso Dekker
    Licht Bert Dalhuysen
    Uraufführung 18. März 2005, Het Nationale Ballet, Amsterdam
    Erstaufführung beim Stuttgarter Ballett 14. Januar 2011

    Besetzung am 13. Januar 2011 im Staatstheater Stuttgart:
    Maria Eichwald, Marijn Rademaker
    Katja Wünsche, Jason Reilly
    Rachele Buriassi, Jelena Bushuyeva, Alessandra Tognoloni
    Roland Havlica, David Moore, Daniel Camargo

  • ♫ Stuttgarter Ballett – Bolero in 3 Farben: Rot, Schwarz, Haut

    ♫ Stuttgarter Ballett – Bolero in 3 Farben: Rot, Schwarz, Haut

    47e74110bb4d4238aa6c9d127ba171c4Zeitlos: Bolero mit Musik von Maurice Ravel, eine Choreographie von Maurice Béjart, getanzt vom  Stuttgarter Ballett.

    Der „Bolero“ reißt mit!

    w.sonnenuntergang 065… reißt allein schon durch die Musik  mit; immer die gleiche Melodie. Erst erklingt nur die Klarinette, dann folgen andere Instrumente, dann Instrumentengruppen wie Streicher und Bläser, bis das ganze Orchester spielt. Die Emotionen schrauben sich von selbst hoch. Mit dem Tanz – konkret:  mit diesem Tanz – potenziert sich das Erlebnis. Erst eine dunkle Bühne, dann ein kleiner Scheinwerferpunkt genau in der Mitte. Abwechselnd werden Arme, Hände, Kopf, dann der ganze Körper des Solotänzers (mitreißender Friedemann Vogel) angestrahlt. Allmählich kommt der riesige, runde, blutrote Tisch zum Vorschein – eine Bühne im Mittelpunkt der Bühne. Auf ihm tanzt Friedemann Vogel auf einer Stelle – kleine schnelle Schritte – während seine Arme die Bewegungen einer indischen Tempeltänzerin figurieren.

    40 junge Männer auf der Bühne

    Rechts, links und hinten sitzen auf Stuhlreihen 40 junge Männer, alle mit bloßem Oberkörper und langen, schwarzen Hosen, die Arme auf die Knie gestützt, blicken sie unverwandt zum Mittelpunkt hin – zum Tänzer auf dem roten Tisch. Das hat etwas Sakrales an sich, wie die Anbetung eines indianischen Sonnengottes.
    Immer, wenn in der Musik eine neue Instrumentengruppe beginnt, stehen jeweils zwei Tänzer auf, nicken im stampfenden Rhythmus der Musik, tanzen danach um den Tisch herum, immer den Solisten im Blick. Die Reihen auf den Seiten lichten sich. Mehr und mehr junge Männer begeben sich in die Arena zu diesem Initiations-Ritus, als würden sie der Gottheit einer Naturreligion huldigen. Wie Derwische in Trance tanzen sie um die Plattform herum.

    Starke Bilder, besonders das letzte.

    Die Tänzer bücken sich im Kreis zu dem riesigen, blutroten Tisch, weiten die rote Scheibe mit ihren Körpern  aus. Ihre ausgestreckten Arme bilden wie Speichen einen hellen Ring, gefolgt vom Kranz ihrer dunklen Köpfe. Die bloßen Oberkörper formen den äußern hellen Ring. Den Abschluss des dreifarbigen Riesenrades begrenzt ein Wall aus schwarzen Hosen.

    Im Schlussakkord springen sie auf und reißen die Arme in die Höhe.
    Genau das Zeichen für die atemlos gewordenen Zuschauer, in Jubel auszubrechen.

    Bolero
    Choreographie Maurice Béjart
    Musik Maurice Ravel
    Licht John van der Heyden
    Uraufführung 10. Januar 1961, Théâtre de la Monnaie, Brüssel
    Erstaufführung beim Stuttgarter Ballett 21. Juli 1984

    Besetzung am 13. Januar 2011 im Staatstheater Stuttgart:
    Friedemann Vogel
    William Moore
    , Alexander Jones
    Damiano Pettenella
    , Nikolay Godunov

    Musikalische Leitung James Tuggle

     

    Mann oh Mann:

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  • Kommissar Kluftinger, Star der Regionalkrimis

    Kommissar Kluftinger, Star der Regionalkrimis

    Im Buch, im Fernsehen, im Theater – Kommissar Kluftinger ist überall anzutreffen – seit Jahren.

    Das Landestheater Schwaben lässt den Allgäuer63cbdcd07f3a4f1f8dd5504830d8b674 Kult-Kommissar samt Verdächtigen in der „Rauhnacht“ auf der Bühne lebendig werden. So lebendig wie im Buch? Fans der Regionalkrimis sind gespannt!

    Bösewicht in der RauhnachtVor der offiziellen Eröffnung ihres Hotels lädt die Wirtin Julia König Gäste ein zu einem Detektivspiel. Als Ehrengast begrüßt sie Kommissar Kluftinger im Kostüm von Hercule Poirot, dem Meisterdetektiv von Agatha Christie – der mit den kleinen grauen Zellen.  Kaum sind alle Gäste da, hält ein Schneesturm sie im Haus gefangen. Alles erinnert stark an die „Mausefalle“ von Agatha Christie – und so geht es auch weiter. Zwei eigens engagierte Schauspieler führen den Krimi auf, damit das Detektivspiel losgehen kann. Tatsächlich wird aber einer der anwesenden Gäste ermordet, nämlich Bankdirektor Weiß.

    Kommissar Kluftinger vernimmt die Verdächtigen

    Und schon stellt sich bei der Vernehmung der einzelnen Gäste heraus, dass alle ihn gut kannten, nicht mochten und ihm alles Schlechte wünschten. Seine Frau hasste ihn, weil er schuld ist an ihrem entstellten Gesicht und dem steifen Bein. Er hat den Unfall verschuldet und ist dabei ohne Verletzung weggekommen. Jetzt erbt sie alles und möchte sich von dem Geld den Luxus leisten, den er ihr nicht gegönnt hat. Das Schauspieler-Ehepaar ist nicht nur für die Darstellung des Krimis zuständig, sondern auch unter sich zerstritten. Als Schauspieler können sie aber nach außen den Schein wahren. Ihr einziger Sohn ist bei dem Unfall – verursacht durch Bankdirektor Weiß – ums Leben gekommen.
    Die junge Reporterin Alexandra Gentler wurde eingeladen, um in der Lokalpresse über dieses Spiel zu berichten und damit die Werbetrommel anzukurbeln. Sie hatte mit Weiß ein Verhältnis. Allerdings wollte sie mehr als er. Gregor Eckstein beschuldigt Weiß, sein Leben, seinen Ruf und seine Finanzen ruiniert zu haben. Eckstein besetzte vor ihm den Posten des Bankdirektors. Julia König hat sich finanziell stark verausgabt. Sie verdankt Bankdirektor Weiß einen hohen Kredit, ist aber auf sein Wohlgefallen angewiesen. Ihr Mann Klaus ist ihr keine Stütze, denn er hält sich nur an der Flasche und am Rotweinglas fest.

    Am Ende des Stückes werden alle zusammengerufen

    Für jede einzelne Person baut Kluftinger einen Tathergang samt Motiven auf, um dieses Motiv wieder zu verwerfen oder zu relativieren, bis zum Schluss nur noch der/die Mörderin übrig bleibt, auf die vorher kein Verdacht fiel. (the same procedure than … Agatha lässt grüßen)

    Kommissar Kluftinger ist Kult!

    Warum? An dem Stück, dieser platten Agatha-Christie-Adaption, kann es wohl nicht liegen, dass dieser Krimi so erfolgreich ist. Es liegt vielmehr an den Typen – und die gibt es hier reichlich. Köstlich zeigt sich Peter Hölscher als der ewig angedudelter Ehemann der Hotelwirtin; wenn er seine Bemerkungen dazwischen ruft, mit denen keiner rechnet; wenn er sich verausgabt, die wirre Perücke abnimmt und sich den Schweiß von der Glatze wischt, um die Perücke noch unpassender aufzusetzen. Jessica Wall als Femme fatale der Lokalnachrichten besticht durch ihre Mimik und Gestik, die die Männer glaubhaft dahinschmelzen lässt. Auch der lange Blick in Richtung einer bestimmten Person, mit dem sie zeigen will, wen sie für den Mörder hält, geht unter die Haut. Ihre geschmeidige Figur mit dem katzenhaften Gang, das männliche Opfer nicht aus ihrem Blickfeld lassend, spricht Bände. André Stuchlick als Kluftinger mimt den immer ruhigen Kommissar, der alles sieht, miteinander  kombiniert und dessen größtes Vergnügen das Essen ist. Der Duft der Kässpätzle ließ wohl bei einigen Zuschauern das Wasser im Munde zusammen laufen. Sein genussvolles essen samt dem Kampf mit den Käsefäden vielleicht weniger. Michaela Fent spielt glaubwürdig die rachsüchtige Frau, die den Verlust ihres Kindes nicht verkraften kann, die aber als Schauspielerin immer wieder in ihre Rolle zurückfindet. Anke Fonferek gibt eine gute Hotelwirtin, die kaum etwas – auch kein Mord – aus der Ruhe bringen kann. Immer nett und freundlich versorgt sie ihre Gäste mit Kaffee und Vitaminen.
    Fridtjof Stolzenwald hat als Doktor Martin Langhammer etwas zu dick aufgetragen. So überkandidelt kann keine glaubwürdige Figur sein. Katharina Puchner als nicht trauernde Witwe, Mario Lohmann als genervter Schauspieler und Ehemann und Helwig Arenz als der miesepetrige Exbankdirektor vervollkommnen diese Welturaufführung (O-Ton Landestheater Schwaben).
    Ein kurzweiliger Abend.

    Rauhnacht
    Nach dem Krimi von M. Kobr und V. Klüpfel Bühnenfassung von Walter Weyers

    Landestheater Schwaben
    Inszenierung: Walter Weyers
    Bühne und Kostüme: Sabine Manteuffel
    Regieassistenz: Christin Alexandrow / Carina Gerwig

    Besetzung am 7. Dezember 2010:
    André Stuchlik – Kommissar Kluftinger
    Fridtjof Stolzenwald – Dr. Martin Langhammer
    Anke Fonferek – Julia König
    Peter Höschler – Klaus Anwander
    Katharina Puchner – Franziska Weiß
    Mario Lohmann – Frank Rieger
    Michaela Fent – Constance Rieger
    Helwig Arenz – Georg Eckstein
    Jessica Wall – Alexandra Gertler

    .

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    Spannung

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  • ♫ Chowanschtschina von Modest Mussorgski  in der Hamburger Staatsoper

    ♫ Chowanschtschina von Modest Mussorgski in der Hamburger Staatsoper

    Wie die Zeit vergeht …

    28458e561b2749b289b72cc99f7b77afAufführung der Oper Chowanschtschina am 18. November 2010 mit Matti Salminen, der an diesem Tag sein 40jähriges Bühnenjubiläum an der Hamburger Staatsoper feiert.
    Schöne, dunkle Stimmen dominieren diese Opernaufführung. Als Mittelpunkt des Abends sei Matti Salminen genannt mit seinem schwarzen Bass, gepaart mit darstellerischen Talent. Meine Favoritin des Abends ist Elena Zaremba als Marfa mit ihrer warmen, tiefen Stimme. Ebenfalls volltönend und dunkel die Stimme von Tigran Martirossian als der Priester Dossifej.

    Inszenierung von Harry Kupfer, Bühnenbild von Hans Schavernoch, Kostüme von Reinhard Heinrich

    Das Bühnenbild der Oper Chowanschtschina von Hans Schavernoch wirkt wie ein Parkhaus von außen. Durch die Betonpfosten fällt der Blick bis zum Bühnenende. In jedem Akt ändert sich der Hintergrund. Hauptsächlich der Chor spielt hinter diesen Mauern. Dieser hervorragende Chor unter der Leitung von Christian Günther singt nicht nur, sondern belebt die Bühne, ohne von der Handlung abzulenken. Hier ist viel von der Personenführung zu spüren, für die die Inszenierungen Harry Kupfers bekannt sind.

    So richtig zeigt sich das Regietheater – mit der für Harry Kupfer typischen Personenführung – sonst fast nur noch bei Matti Salminen, der auch schon in der Premiere 1994 den Chowanskij sang und spielte. Wie er als Chowanskij am Tisch sitzt und sich eine Leckerei nach der anderen auftragen lässt, während das Volk draußen hungert und stirbt, das hat was. Abrupt teilt er die Tischplatte mit beiden Armen in der Mitte und fegt die Tischdekoration auf den Boden. Es poltern die Becher, die Metallschale trudelt geräuschvoll am Boden entlang, die die Speisen fliegen durch den Raum. Chowanskij, mehr breit als hoch, befiehlt, die Persermädchen zu bringen. Es folgt die Balletteinlage (Choreographie Roland Giertz ) der persischen Mädchen, die auf dem frei gewordenen Tisch tanzen. Der Kostümbildner Reinhard Heinrich schien für die Kostüme der Tänzerinnen einmal über die Reeperbahn geschlendert zu sein.

    Es kann sein, dass dieser Mix aus alten und neuen Kostümen  zur Popularität dieser Inszenierung beigetragen hat. Der Chor als Hintergrund kleidet sich in neutralen Farben von Grau bis Beige mit ländlich-russisch angehauchten Kostümen. Soldaten treten in stalinistischen Uniformen auf. Die Sänger/Solisten wirken in ihren prachtvollen Gewändern. Fürst Golizyn sitzt an einem modernen Managerschreibtisch im Riesenformat.

    Matti Salminens 40jähriges Bühnenjubiläum

    Matti Salminen glänzt am heutigen Tag als der Star des Abends. Fast auf den Tag genau, am 1. November 1970, stand er zum ersten Mal auf der Bühne der Hamburger Staatsoper. Man kann ihn getrost als Ausnahmeerscheinung bezeichnen, denn sowohl seine Stimme als auch seine Darstellungskraft haben sich über all die Jahre gehalten. Auf einem überdimensionalen Sessel in der Mitte der Bühne, umringt von den Darstellern der Oper, thront Matti Salminen, gekleidet als Fürst Chowanskij. Riesig und erhaben wirkt er mit seinem Fellmantel, über den noch einmal ein goldener Umhang geworfen ist.
    Simone Young, die auch die Vorstellung dirigierte, gratuliert ihm zu diesem Jubiläum. Als Dank umarmt er sie, dass den Zuschauern angst und bange wird, denn Matti Salminen ist mindestens zwei Kopf größer, bei einem dreifachen Körperumfang. Ein paar Schrecksekunden lang verschwindet die zierliche Simone Young in den Fängen eines Bären, kann sich aber ohne äußerlich sichtbare Quetschungen wieder befreien.
    Die nächste Vorstellung ist gerettet.

    Chowanschtschina von Modest Mussorgski der Hamburger Staatsoper

    INSZENIERUNG: Harry Kupfer
    BÜHNENBILD: Hans Schavernoch
    KOSTÜME: Reinhard Heinrich
    CHOREOGRAFIE: Roland Giertz
    Es spielen die Philharmoniker Hamburg.
    Es singt der Chor der Hamburgischen Staatsoper

    Besetzung am 18. November 2010

    Musikalische Leitung: Simone Young
    Chor: Christian Günther
    Kinderchor: Jürgen Luhn
    Fürst Iwan Chowanskij: Matti Salminen
    Fürst Andrej Chowanskij: Michael König
    Fürst Wassilij Golizyn: Peter Galliard
    Schaklowitij: Lauri Vasar
    Dossifej: Tigran Martirossian
    Marfa: Elena Zaremba
    Ein Schreiber: Jürgen Sacher
    Emma: Katerina Tretyakova
    Kusjka: Dovlet Nurgeldiyev
    1. Strelez: Levente Páll
    Strechnjew / 2. Strelez: Dong-Hwan Lee

     

     

    Chowanschtschina:


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  • ♫ Fledermaus von Johann Strauss in der Staatsoper Stuttgart

    Die Fledermaus von Johanndeeacfe990514ee1a3c61ea2a0e6e327 Strauss, eine spritzige Verwechslungskomödie mit bekannten Zitaten und eingängigen Melodien, löst in einer Neuinszenierung von Philipp Stölzl gemischte Gefühle aus.
    w.markt .masken.beruf004aPrinz Orlofsky langweilt sich und will von seinem Arzt Dr. Falke Miljenko Turk wissen, ob er ihn heute noch zum Lachen bringen wird. Helene Schneidermann singt und spielt ihre Paraderolle als Prinz Orlowski hervorragend wie in der letzten Inszenierung im Jahre 2000.  In einem Fantasiewald – direkt an der Bühnenrampe – geht er/sie herum wie ein Dompteur. An, auf, hinter jedem Baumstumpf stehen leicht bekleidete Revue-Girls einer Burleske-Show in Wartestellung. Auf den Knall seiner Peitsche begeben sich ein paar frivol aussehende Damen auf einen rotierenden Baumstumpf, vollführen einige aufreizende Bewegungen und verharren bei einem weiteren Peitschenschlag in einer obszönen Stellung. Auf den nächsten Peitschenschlag folgt die nächste Dame oder Gruppe. Dass Prinz Orlowsky darüber nicht lachen kann, ist kein Wunder. Das ist nicht lustig, sondern peinlich. Darüber kann nicht nur Prinz Orlofsky nicht lachen. Darüber freuen sich lediglich alte Männer mit Operngläsern.

    Tenor und Adele überkandidelt; Rosalinde und Eisenstein ungezwungen

    Tenor Alfred César Gutiérrez singt mit schöner, melodischer Stimme.  Sein szenisches Potential beschränkt sich auf ein unnatürliches, albernes Getue, das sehr stark an Volkstheater erinnert. Ebenso Adele Anna Palimina, die mit ihrem kräftigen Sopran besticht. Leider fällt ihre Schauspielkunst etwas zu pointiert aus.
    Rosalinde Simone Schneider hingegen punktet sowohl als Schauspielerin als auch als Sängerin. Ihre Körperbeherrschung verblüfft und ruft Bewunderung hervor, wenn sie im trudelnden Zimmer singt, und immer wieder in die Senkrechte kommt.
    Eisenstein Paul Armin Edelmannsingt souverän mit einer melodischen Edelbariton-Stimme, mit der er auch leise singen kann. Auch seine Aussprache ist deutlich zu verstehen, selbst beim Gekraxel durch die Zimmerschlucht. Herrlich, wie er mal über die Stuckdecke am Kronleuchter vorbei läuft, in der Schräge sich am Kachelofen abstützt und immer wieder in der spitzen Ecke aufrecht steht. Echt super!

    Der hervorragende Staatsopern-Chor in der Einstudierung von Michael Alber kann in dieser Inszenierung alle Register ziehen – sowohl stimmlich als auch szenisch top!
    Das Staatsopernorchester unter der Leitung von Manfred Honeck musiziert sehr temperamentvoll und differenziert – wir hören begeistert zu.

    Gemischte Gefühle – Bühnenbild super, Inszenierung weniger

    So sehr uns das Bühnenbild von Philipp Stölzl begeistert, so sehr irritiert uns seine Inszenierung. Genauer gesagt, das Vorspiel. Zum einen wäre es schön, sich auf die Musik einzustimmen, statt durch ständige Aktionen auf der Bühne abgelenkt zu werden. Zum anderen sind derartige Opern-Inszenierungen – von/für Männer in den Wechseljahren – für Frauen eine Zumutung. Siehe: >>> Behüt’ uns, Herr, vor Schnee und Wind, und Männern, die in den Wechseljahren sind.

    Inhalt / Handlung: Die Fledermaus – Oper von Johann Strauss
    Fledermaus von Johann Strauss in der Staatsoper Stuttgart
    Bühnenbild der Stuttgarter Fledermaus – gutbürgerlicher Salon schlägt Purzelbäume

    Die Fledermaus von Johann Strauß in der Staatsoper Stuttgart

    Musikalische Leitung Manfred Honeck
    Regie Philipp Stölzl
    Bühne Philipp Stölzl, Conrad Reinhardt
    Kostüme Ursula Kudrna
    Co-Regie Mara Kurotschka
    Licht Volker von Schwanenflügel
    Chor Michael Alber
    Dramaturgie Xavier Zuber

    BESETZUNG am 28.11.2010
    Eisenstein,  Paul Armin Edelmann
    Rosalinde,  Simone Schneider
    Adele,  Anna Palimina
    Prinz Orlofsky,  Helene Schneiderman
    Dr. Falke,  Miljenko Turk
    Gefängnisdirektor Frank,  Oliver Zwarg
    Alfred,  César Gutiérrez
    Dr. Blind,  Torsten Hofmann
    Frosch,  Josef Ostendorf

    Ida,  Cornelia Lanz (Opernstudio)

    Die Fledermaus:


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  • Hörbuch: Der Waschküchenschlüssel von Hugo Loetscher – gelesen von Emil Steinberger

    Hörbuch: Der Waschküchenschlüssel von Hugo Loetscher – gelesen von Emil Steinberger

    Was hat ein Waschküchenschlüssel mit dem sprichwörtlichen Schweizer020efaf4a61a4f51808c726ab040aefa Pflichtbewusstsein zu tun, und warum findet sich kein gemeinsames deutsch-schweizer Wort für ein Überkleid?
    Der Waschküchenschlüssel steht für Akkuratesse, Eigenverantwortung und Pflichtbewusstsein der Schweizer Seele. waschkueche.coverDie Geschichte spielt in einer Zeit, als die Waschmaschinen noch nicht in jede Wohnung Einzug gehalten hatten, sondern im Mietshaus eine einzige Waschmaschine vorhanden war, die jeder Mieter für eine bestimmte Zeit benutzen durfte. Jede Mietpartei bekam nach einem bestimmten System den Schlüssel zur Waschküche. Dieses System galt für alle – ohne Ausnahme.

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  • ♫ Oper Stuttgart: Luisa Miller von Giuseppe Verdi

    ♫ Oper Stuttgart: Luisa Miller von Giuseppe Verdi

    „Luisa5ead195ad86347a0b858794dd2445091 Miller“ mit Musik von Giuseppe Verdi in der Inszenierung von Markus Dietz  in der Stuttgarter Staatsoper.

    Luisa Miller liebt einen jungen Mann, ohne zu ahnen, dass er Rodolfo – der Sohn von Graf Walter – ist, der undercover das Leben seiner zukünftigen Untergebenen auskundschaftet. Dmytro Popov als Rodolfo – mit klarem Tenor – bringt sowohl Schmerz und Trauer als auch wahre Liebe zum Ausdruck. Annemarie Kremer als Luisa zieht alle Register mit ihrer warmen, schön gefärbten Stimme.
    w.efeu1Luisas Vater ist zwar nicht ganz einverstanden mit ihrer Wahl, sieht aber das Glück seiner Tochter als höchste Priorität. Andrey Breus glänzt ausdrucksstark als Vater, der das beste für seine geliebte Tochter wünscht.

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  • ♫ Pnima – Oper ohne Worte von Chaya Czernowin

    ♫ Pnima – Oper ohne Worte von Chaya Czernowin

    Zurück ans Licht – was ist hängen geblieben von dieser Geräuschmusik? Diese Musik in Bilder umzusetzen ist ein Kunststück der Regisseurin Yona Kim.

    Kammeroper ohne Text, ohne Libretto, in der Stuttgarter Staatsoper.

    Kind mit Seifenblasen, ins Spiel vertieftWer die Musik von Chaya Czernowin schon im Kammer4a6d4775c76e473b9f8b7ff997672c41konzert gehört hat, wird sie sofort wieder erkennen. Viele Töne, Klänge, Geräusche, die mit den Musikinstrumenten erzeugt werden. Arien oder Musik im üblichen Sinne sind nur mit sehr viel Phantasie herauszuhören. In dieser Oper wird nur auf Vokale gesungen. Diese Vokalisen stellen Lieder dar, die Emotionen ausdrücken, wenn auch ohne Worte.
    Die Regisseurin Yona Kim ist das Kunststück gelungen, die Bewegungen der Sänger und Darsteller exakt mit der Musik zu verbinden. Sie ist somit eher einer Choreographin vergleichbar. Yona Kim – und natürlich den Sängern/Darstellern, allen voran Yuko Kakuta – ist diese stimmige und unbedingt sehenswerte Inszenierung zu verdanken. Sie verlegt die Handlung in eine geschlossene Abteilung einer Psychiatrischen Anstalt. „Aus einem Irrenhaus“  wäre wohl der treffendere Titel.
    Ein kleiner Junge lebt in einem Raum zusammen mit acht Erwachsenen, die alle einen psychischen Knacks haben. Der Junge reißt sich los und spielt für sich allein. Yuko Kakuta, die großartige Sängerin/Darstellerin, trifft genau den Charakter des Kindes.

    Sie sitzen um den Tisch herum, essen; Tischmanieren sind out. Das Orchester spielt die Ess- und Schmatzgeräusche, ebenso das Zureichen der Speisen. Ein Mann in gestreifter Sträflingskleidung (Daniel Gloger, überzeugend von Stimme und Darstellung) sitzt vollkommen apathisch daneben, ohne zu essen. Irgendwann steht er auf und schaut durch ein kleines vergittertes Fenster, das aussieht wie die Luke in einer Gefängnistür oder in einem Irrenhaus. Letzteres trifft wohl eher auf die Personen zu. Sie stehen auf, reißen im Rhythmus Klebebänder ab, verkleben das Mobiliar mit dem senkrecht aufgestellten Fußboden. Nach einer Weile treffen sie wieder am Tisch zusammen, um Karten zu spielen. Die immer heftiger werdenden Geräusche liefert das Orchester.

    Der Junge versucht, ein Eigenleben zu führen. Aber dann nimmt er sich aber immer wieder der Personen an, die nach seiner Aktivität in Starre verfallen. Gesungen werden Urlaute, die das Kind und die Erwachsenen verbinden.
    Ein Sturm, ausgelöst von Kindern in Nazi-Uniformen, fegt über die Gesellschaft hinweg. Mit der einkehrenden Ruhe stehen über hundert winkende Kinder auf der Empore und zeigen eine neue Zeit an. Hundert Kinder symbolisieren einen Neuanfang und einen Blick in die Zukunft.
    Als alles vorbei ist, kommen die Bewohner zusammen, versuchen, ihre zerstörten Musikinstrumente mit Klebeband zu reparieren. Auch der kleine Junge zeigt jetzt Ticks. Alle leiden unter Schüttelkrämpfen und Zittern, von der Musik kommentiert.

    Fazit: einfach irre – das muss man gesehen haben

     

    Kammeroper ohne Worte, ohne Text, ohne Libretto: Dem Stuttgarter Publikum sind derartige Töne, die Geräuschhaftes in die Musik transportieren, nicht unbekannt, siehe „Das Mädchen mit den Schwefelhölzchen“ von Helmut Lachemann und „Randolfs Erben“ von Ruedi Häusermann…

    Pnima von Chaya Czernowin

    Staatsoper Stuttgart
    Musikalische Leitung Johannes Kalitzke
    Regie Yona Kim
    Bühne Herbert Murauer
    Kostüme Katharina Weissenborn
    Licht Reinhard Traub
    Klangregie Dieter Fenchel
    Dramaturgie Angela Beuerle, Albrecht Puhlmann

    Besetzung
    Frauenstimme, hoch Yuko Kakuta
    Frauenstimme, tief Noa Frenkel
    Männerstimme, hoch Daniel Gloger
    Männerstimme, tief Andreas Fischer

    Klarinette Volker Hemken
    Saxophon Rico Gubler
    Posaune Uwe Dierksen
    Singende Säge David Shively
    Viola Mary Oliver
    Violoncello Séverine Ballon

    Staatsorchester Stuttgart
    Statisterie der Staatsoper Stuttgart
    Kinder aus Schulen in Stuttgart und Umgebung

    Geräusche:
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