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  • ☛ Filmtipp: Giovannis Insel – Kinder von Soldaten im Krieg

    ☛ Filmtipp: Giovannis Insel – Kinder von Soldaten im Krieg

    „Giovannis Insel“, ein Film, (leider) so aktuell wie eh und je. Das gilt für syrische, ukrainische, afghanische, vietnamesische Kinder genau so wie für alle übrigen Kinder, die in einen Krieg hineingezogen werden.
    Wann hören Kriege endlich auf??? Es gibt keine Gewinner, nur Verlierer!!!

    Die Geschichte spielt im Krieg von 19443357146a04ab439aa437c962e6fc2cf2 bis 1947 in Japan und Russland. Dieser Film setzt große Emotionen frei. Er zeigt bewegende Szenen, jedoch keine Schwarz-Weiß-Malerei, sondern ein buntes Bild, das beiden Seiten gerecht wird.

    Alltag auf einer japanischen Insel.

    trickfilm giovannis insel

    Gezeigt werden die Alltäglichkeiten, die Veränderungen, die Nöte, die Freuden, das Leid, glückliche und traurige Momente. Im Mittelpunkt stehen die Menschen.
    Erzählt wird aus der Sicht zweier japanischer Brüder, zeigt aber auch die  russischen Besatzer von ihrer menschlichen Seite, nämlich die Kinder der Soldaten, die es auf die Insel verschlagen hat.

    Zwei Brüder führen ein Leben, wie es wohl auf einer Insel üblich ist.

    Sie klettern auf die Felsen zu den Nestern der Papageientaucher und stehlen ihnen die Eier aus dem Nest, werfen sie unter Vogelgeschrei ins Wasser und tauchen danach. Eine typische Mutprobe unter Jungen. Vom Krieg haben sie wenig mitbekommen. Das ändert sich, als ihr Dorf von russischen Truppen besetzt wird. Gerade sind sie mit anderen Kindern in der Schule, als aus Militärautos Soldaten mit Maschinengewehren die Schule stürmen. Nur die junge Lehrerin behält die Nerven. Sie schreibt eine Formel an die Tafel. Als ein Soldat mit vorgehaltener Waffe die Klasse stürmt, herrscht sie ihn an, er solle den Unterricht nicht stören. Verdutzt hält er inne, bis der Kommandant kommt. Der reagiert anders als von den Zuschauern befürchtet. Er schreibt die Lösung an die Tafel und schickt den Soldaten hinaus.

    Das Leben der Jungen ändert sich.

    In der Schule werden fortan neben ihrer japanischen Klasse – nur durch eine Bretterwand getrennt – eine Klasse mit russischen Schulkindern unterrichtet. Sie stören sich gegenseitig mit ihren Hymnen, die beide Parteien so laut wie möglich singen. Eines Tages fangen die russischen Kinder mit ihrem Lied an, und die Japaner stimmen einer nach dem anderen ein. Nach einer Pause, in der sie selbst über ihren Eifer geschockt sind, stimmen die russischen Kinder die japanische Hymne an. Damit ist der Bann gebrochen.

    Neben Schmunzel-Episoden gibt es Momente, die ans Herz gehen.

    Der Vater wird vom russischen Militär abgeführt; an der Bevölkerung vorbei, auch an seinen Söhnen. Mit einem Boot wird er auf ein Schiff gebracht – blutrot von der Morgensonne angestrahlt.
    Zusammen mit der Lehrerin kommen die beiden Brüder auf ein Schiff, von dem sie meinen, dass es sie nach Japan bringt. Gelandet sind sie in Russland. Hier erfahren sie, dass ihr Vater noch lebt, allerdings in einem Lager hinter den Bergen. Bei Nacht und Schnee klettern sie auf einen Zug und verstecken sich auf ihrer Reise ins Ungewisse im offenen Zugwaggon zwischen Säcken. Immer wieder finden sie Hilfe, wenn sie gar nicht daran denken. Hier ist der Kleine schon krank, hält aber noch so lange durch, bis er seinen Vater sieht. Im russischen Lager wird das Neujahrsfest gefeiert.
    Das heißt, dass alle Soldaten betrunken sind und der Zaun zeitweise unbewacht. Auf der einen Seite des Stacheldrahts stehen die Kinder, auf der anderen Seite, mit einem Meter Niemandsland dazwischen, der Vater. Sie schaffen es, sich über die Distanz hinweg mit den Fingern zu berühren – wieder ein starker Moment.
    Sie erleben Freunde und Feinde sowohl unter Japanern als auch unter politischen Gegnern. Das macht den Film so sehenswert. Ein Hoch auf die Völkerverständigung.

    Manchmal hilft ein kleiner Talisman.

    Giovanni no Shima
    (Giovanni’s Island) (ab 12 Jahren)
    Japan 2014 | 102 Minuten
    Regie: Mizuho Nishikubo
    Deutschlandpremiere im Internationalen Trickfilmfestival in Stuttgart am 25.4.2014

    Giovannis Insel – kurzer Überblick im Video

    Giovannis Insel – Trailer (deutsch/german)

    Noch mehr Kinderfilme

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  • ☛ Crossfire – Feu croisé – Kreuzfeuer | Trickfilm

    ☛ Crossfire – Feu croisé – Kreuzfeuer | Trickfilm

    Cross5d933c675b9243a8a6a9572c194c662dfire – Kreuzfeuer: Trickfilm über Leben und Sterben im türkisch/kurdischen Kriegsgebiet. Mahmut zieht mit seiner kleinen Ziegenherde durchs Gebirge.

    Trickfilm: Crossfire - Feu croisé – Kreuzfeuer
Hirte
    (c) Ekin Koca

    Gekleidet ist Mahmut, der alte kurdischer Ziegenhirte, in traditioneller Tracht – ein dunkler Schäferumhang, kapuzenähnliche Kopfbedeckung, Hosen mit dem Schritt nahe der Kniekehle.


    Keine Menschenseele im Gebirge – nur Soldaten

    Crossfire - Feu croisé – Kreuzfeuer | Trickfilm
    (c) Ekin Koca


    Ständig begegnet Mahmut Soldaten in neusten Armeeuniformen mit Hightech-Maschinengewehren. Mit denen ist nicht zu spaßen. Sie stehlen ihm mit vorgehaltenem Gewehr eine Ziege oder schubsen ihn um, treten auf ihn drauf.

    Crossfire: Nachts fliegen die Granaten, Schüsse knallen.

    Mahmuts Tiere sind unruhig. Er versucht, sie zu beruhigen, läuft ihnen in Schluchten hinterher. Der Hirt und die Soldaten führen ein Eigenleben. Sie möchten am liebsten nichts miteinander zu tun haben. Jeder fühlt sich vom anderen gestört. Leider zieht der Ziegenhirt im Kreuzfeuer den Kürzeren – von den Soldaten kaum beachtet.


    Bilder voll Licht und Schatten.

    Landdschaft: Crossfire - Feu croisé – Kreuzfeuer | Trickfilm
    (c) Ekin Koca

    Schön komponierte Landschaftsbilder, flächig wie Poster. Wenige Farben, meist ein Umbra für den Wüstensand und ein Blau für Himmel und Berge. Ein ruhiger Film, der es in sich hat.

    Crossfire: Ein nachdenklicher Film über den Sinn und Wert des Lebens.

    Auf der einen Seite Mahmut, der mit und von seiner kleinen Herde lebt. Seine Aufgabe ist es, die Ziegen zu ihren wenigen Futterplätzen zu führen. Auf der anderen Seite die Soldaten, die, mit den neusten Fahrzeugen und Waffen ausgerüstet, immer im Kreuzfeuer stehen. Sie müssen irgendwelche Feinde töten, um nicht selbst getötet zu werden. Ein toter Hirte am Wegesrand wird bei dieser Mission kaum beachtet.

    Feu croisé – Crossfire – Kreuzfeuer | Trickfilm

    Regie: Ekin Koca
    Frankreich 2019 7:05 Min 2D Computer
    Animation: Ekin Koca
    Schule: Ecole des Métiers du Cinéma et d’Animation (EMCA)

    Internationales Trickfilm-Festival:

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  • ✍ Buchtipp: Wahrscheinlich guckt wieder kein Schwein

    ✍ Buchtipp: Wahrscheinlich guckt wieder kein Schwein

    Der Diogenes77239947bdbc46aa96bc43e1b5c22afd Verlag wird 60. Aus diesen sechs Jahrzehnten werden die beliebtesten, interessantesten, überraschendsten Veröffentlichungen noch einmal neu aufgelegt. Wie die frech/satirischen Zeichnungen von F.K.Waechter von 1978, als die Jüngeren noch in den Nachwehen der 68er steckten, alte Ordnungen auf den Kopf stellten, gern und mit Wonne provozierten.

    cover.wahrscheinlich.guckt .wieder.kein .schweinSie provozierten gern die über Dreißigjährigen, die nach ihrer Ansicht zum alten Eisen gehörten. Sie provozierten gern, weil sie damit immer Erfolg hatten. Es war die Blütezeit der Protestbewegungen, die auch diejenigen mitriss, die eigentlich ganz zufrieden mit ihrer Situation waren und keinen rechten Grund zum Protest sahen.

    Der damals viel gehörte Spruch: „Was ist denn das für ein Sauhaufen“ setzt F.K. Weachter in einer Karikatur wörtlich um. Voller Anspielungen, die heute keine Sau mehr versteht. Ein Bauer schaut auf seine Schweine, die übereinander und nebeneinander auf einem Haufen liegen und dösen. Im nächsten Bild stehen besagte Schweine stramm in Reih‘ und Glied nebeneinander und übereinander und salutieren wie Soldaten.

    Damals prustete jeder (unter dreißig) bei diesem Anblick sofort los, denn es war die hohe Zeit der Hippy-Bewegung. Zum Verdruss der Älteren lagen junge Leute in Grüppchen nur herum und taten nichts Produktives, also langweilten und bekifften sich. Würde man das heute Chillen nennen? Außerdem begann damals der steile Aufschwung der Kriegsdienstverweigerer. Alles, was mit militärischem Drill zu tun hatte, galt als hinterwäldlerisch, rückständig und bekämpfenswert. In der Folge bildete sich eine andere Gruppe junger Menschen, die das herrschende System infrage stellten und die Welt retten, oder zumindest zum Guten verändern wollten – make love not war!

    Wahrscheinlich guckt wieder mal kein Schwein ist ein Zeitdokument, schön und witzig, aber nur noch mit Gebrauchsanleitung zu verstehen. Damals waren diese Zeichnungen Kult. Heute regt sich keiner mehr darüber auf – ist das laaangweilig!

    Wahrscheinlich guckt wieder kein Schwein von F. K. Waechter | Diogenes

    Soldaten:

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  • ♫ Chowanschtschina von Modest Mussorgski  in der Hamburger Staatsoper

    ♫ Chowanschtschina von Modest Mussorgski in der Hamburger Staatsoper

    Wie die Zeit vergeht …

    28458e561b2749b289b72cc99f7b77afAufführung der Oper Chowanschtschina am 18. November 2010 mit Matti Salminen, der an diesem Tag sein 40jähriges Bühnenjubiläum an der Hamburger Staatsoper feiert.
    Schöne, dunkle Stimmen dominieren diese Opernaufführung. Als Mittelpunkt des Abends sei Matti Salminen genannt mit seinem schwarzen Bass, gepaart mit darstellerischen Talent. Meine Favoritin des Abends ist Elena Zaremba als Marfa mit ihrer warmen, tiefen Stimme. Ebenfalls volltönend und dunkel die Stimme von Tigran Martirossian als der Priester Dossifej.

    Inszenierung von Harry Kupfer, Bühnenbild von Hans Schavernoch, Kostüme von Reinhard Heinrich

    Das Bühnenbild der Oper Chowanschtschina von Hans Schavernoch wirkt wie ein Parkhaus von außen. Durch die Betonpfosten fällt der Blick bis zum Bühnenende. In jedem Akt ändert sich der Hintergrund. Hauptsächlich der Chor spielt hinter diesen Mauern. Dieser hervorragende Chor unter der Leitung von Christian Günther singt nicht nur, sondern belebt die Bühne, ohne von der Handlung abzulenken. Hier ist viel von der Personenführung zu spüren, für die die Inszenierungen Harry Kupfers bekannt sind.

    So richtig zeigt sich das Regietheater – mit der für Harry Kupfer typischen Personenführung – sonst fast nur noch bei Matti Salminen, der auch schon in der Premiere 1994 den Chowanskij sang und spielte. Wie er als Chowanskij am Tisch sitzt und sich eine Leckerei nach der anderen auftragen lässt, während das Volk draußen hungert und stirbt, das hat was. Abrupt teilt er die Tischplatte mit beiden Armen in der Mitte und fegt die Tischdekoration auf den Boden. Es poltern die Becher, die Metallschale trudelt geräuschvoll am Boden entlang, die die Speisen fliegen durch den Raum. Chowanskij, mehr breit als hoch, befiehlt, die Persermädchen zu bringen. Es folgt die Balletteinlage (Choreographie Roland Giertz ) der persischen Mädchen, die auf dem frei gewordenen Tisch tanzen. Der Kostümbildner Reinhard Heinrich schien für die Kostüme der Tänzerinnen einmal über die Reeperbahn geschlendert zu sein.

    Es kann sein, dass dieser Mix aus alten und neuen Kostümen  zur Popularität dieser Inszenierung beigetragen hat. Der Chor als Hintergrund kleidet sich in neutralen Farben von Grau bis Beige mit ländlich-russisch angehauchten Kostümen. Soldaten treten in stalinistischen Uniformen auf. Die Sänger/Solisten wirken in ihren prachtvollen Gewändern. Fürst Golizyn sitzt an einem modernen Managerschreibtisch im Riesenformat.

    Matti Salminens 40jähriges Bühnenjubiläum

    Matti Salminen glänzt am heutigen Tag als der Star des Abends. Fast auf den Tag genau, am 1. November 1970, stand er zum ersten Mal auf der Bühne der Hamburger Staatsoper. Man kann ihn getrost als Ausnahmeerscheinung bezeichnen, denn sowohl seine Stimme als auch seine Darstellungskraft haben sich über all die Jahre gehalten. Auf einem überdimensionalen Sessel in der Mitte der Bühne, umringt von den Darstellern der Oper, thront Matti Salminen, gekleidet als Fürst Chowanskij. Riesig und erhaben wirkt er mit seinem Fellmantel, über den noch einmal ein goldener Umhang geworfen ist.
    Simone Young, die auch die Vorstellung dirigierte, gratuliert ihm zu diesem Jubiläum. Als Dank umarmt er sie, dass den Zuschauern angst und bange wird, denn Matti Salminen ist mindestens zwei Kopf größer, bei einem dreifachen Körperumfang. Ein paar Schrecksekunden lang verschwindet die zierliche Simone Young in den Fängen eines Bären, kann sich aber ohne äußerlich sichtbare Quetschungen wieder befreien.
    Die nächste Vorstellung ist gerettet.

    Chowanschtschina von Modest Mussorgski der Hamburger Staatsoper

    INSZENIERUNG: Harry Kupfer
    BÜHNENBILD: Hans Schavernoch
    KOSTÜME: Reinhard Heinrich
    CHOREOGRAFIE: Roland Giertz
    Es spielen die Philharmoniker Hamburg.
    Es singt der Chor der Hamburgischen Staatsoper

    Besetzung am 18. November 2010

    Musikalische Leitung: Simone Young
    Chor: Christian Günther
    Kinderchor: Jürgen Luhn
    Fürst Iwan Chowanskij: Matti Salminen
    Fürst Andrej Chowanskij: Michael König
    Fürst Wassilij Golizyn: Peter Galliard
    Schaklowitij: Lauri Vasar
    Dossifej: Tigran Martirossian
    Marfa: Elena Zaremba
    Ein Schreiber: Jürgen Sacher
    Emma: Katerina Tretyakova
    Kusjka: Dovlet Nurgeldiyev
    1. Strelez: Levente Páll
    Strechnjew / 2. Strelez: Dong-Hwan Lee

     

     

    Chowanschtschina:


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  • ☛ Potsdam: Hotel am Großen Waisenhaus

    ☛ Potsdam: Hotel am Großen Waisenhaus

    Eine lange Tradition hat dieses Gebäude hinter sich. Gebaut wurde es zwar auch als Herberge, aber zu anderen Zwecken.

    Friedrich, der Soldatenkönig, baute Potsdam zur Garnisonsstadt aus.

    Demzufolge schwamm die Stadt über von jungen Männern, die ihre Energie nicht immer in Schlachten austoben konnten. Wer von den kräftigen jungen Männern es geschafft hat, sich eine Partnerin zu angeln, besorgt sich einen Liebchen-Schein und bekommt somit das Anrecht, ein Zimmer oder Wohnung in dem langgestreckten Bau zu beziehen, dem „Haus für beweibte Grenadiere“.
    Später kam auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Waisenhaus hinzu, ein „Abfallprodukt“ der Garnisonsstadt. Das Risiko der Soldaten, schneller ihr Leben zu verlieren als andere Berufstätige, ist enorm hoch. Nach jeder Schlacht, egal, ob verloren oder gewonnen, verringert sich das Heer um Familienväter. Folglich erhöht sich die Zahl der Waisen, was in einer Garnisonsstadt deutlich sichtbar wird.
    Deshalb läßt der König ein Waisenhaus bauen, das erste bekannte seiner Art. Vielleicht war das für die vaterlosen Kinder die Chance auf eine bessere Zukunft, denn sie erhalten neben dem Drill eine Ausbildung. Sie lernen lesen, schreiben, rechnen. Ein guter Start in eine eigenständige Zukunft.

    heruntergefallene Kirschblüten am Hotel am großen Waisenhaus

    Nach dieser Zeit wandelt sich die Herberge vom Lazarett bis hin zu Amtsstuben. Behutsam renoviert, entwickelt es sich zu einem außergewöhnlichen Hotel in jeder Beziehung. Die Einteilung der Räumlichkeit ist gleich geblieben, seitlich ein langer Gang, von dem die Zimmer abgehen. Freundliches Personal betreut die Gäste, in dem es unter anderem Zimmer gibt, in denen sich Rollstuhlfahrer wohlfühlen.

    Etwas ganz Besonderes ist das feudale Frühstücksbuffet.

    Es beginnt mit einem frisch gepressten Smoothie, serviert vom freundlichen Service.
    Dann kommt die Qual der Wahl. Brot oder Vollkornbrötchen, oder doch lieber helle Schrippen, Nusskuchen, Croissants, Laugenzöpfe oder duftende, frische Waffeln?
    Herzhaften angemachten Quark oder Rührei mit Speck. Oh, diese Entscheidungen für diejenigen, die nur einen Magen haben und in absehbarer Zeit satt werden.

    Ich probiere gerne etwas Neues und entscheide mich für ein Müsli mit mindestens 15 verschiedenen Backobstsorten. Ingwer, Rhabarber, Passionsfrucht, Waldbeeren, Bananen, Mango, Pflaumen, Aprikosen dazu Haferflocken und Dinkelflocken. Mehr geht nicht in meinen Magen und das Schälchen. Ein Genuss, wer lange vorhält.
    Beim Trinken beschränke ich mich auf grünen Tee, obwohl loser Fenchelsamen und Minzblätter im Glas eben so lecker aussehen.
    Dieses Frühstück ist ein Erlebnis für Feinschmecker, die das Ursprüngliche lieben.

    Was macht das Hotel am Großen Waisenhaus so liebenswert?

    Serviererin im Hotel

    Aufmerksamer Service, ein feudales Frühstück, das Gespür bei der Ausstattung der Zimmer. Die Freundlichkeit der Mitarbeiter entsteht nicht zufällig, sondern ist gewollt. Wie drückt es der Hoteldirektor Dieter H. Dudeck so schön aus: „Dieses Haus hat schon so viel Leid gesehen. Wir möchten dem mit unserer Arbeit etwas entgegensetzen.“

     

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