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  • ☛ Migranten in der Wüste – leider immer noch aktueller Trickfilm

    ☛ Migranten in der Wüste – leider immer noch aktueller Trickfilm

    Das Schicksal6801a5f7eb51427abd4c45fd817020c1 von Migranten behandelt dieser französische Zeichentrickfilm „MINIYAMBA“ von Luc Perez. Erzählt wird die monatelange Irrfahrt  zweier Männer aus Mali bis zu ihrem Ziel Barcelona – ihre Hoffnungen, ihre Enttäuschungen, ihre Qualen.

    trickfilm.miniyaamba

    Abu lebt in Mali für, aber leider nicht von seiner Musik. In Europa hofft er, mit seinen Liedern eine CD aufzunehmen und berühmt zu werden. Sein junger Weggefährte fühlt sich als Kellner von seinem Chef unterdrückt und beschließt spontan, mitzukommen. Sein gespartes Geld soll ihnen dabei helfen. Das Geld ist schneller weg als verdient, denn die Backgammon spielenden Schlepper verlangen das Doppelte. Abu legt seinen Ring dazu, obwohl er ihn nie verkaufen wollte. Unterwegs verlangen die Wegelagerer, Polizisten und Soldaten Schweigegeld, damit sie sich umdrehen und sie weiterziehen lassen.

    An der ersten Grenze müssen diejenigen Passagiere, die keine Papiere besitzen, den Bus verlassen und allein 25 Kilometer durch die Wüste Sahara gehen. Treffend dargestellt mit Zeichnungen auf Papier, immer etwas körnig, als ob ein Sandsturm über allem liegt. Auf dem Weg durch die Wüste lösen sich die Figuren fast auf – wie vom Winde verweht. Ihr Weg führt an Skeletten und Autowracks vorbei. Mit von der Partie sind noch zwei Männer und eine junge Frau mit ihrem kranken Vater, der unterwegs stirbt. Abu und die Tochter kommen sich während ihrer Flucht näher. Abu singt ihr Liebeslieder vor – eine kleine Romanze abseits der Erschöpfung, unter der alle leiden. Nach Monaten voller Hindernisse gelangen sie ans Meer, fast zum Greifen nah sehen sie Europa. Sie kommen nicht weiter, denn an dieser Stelle ist die Grenze durch einen hohen Stacheldraht gesichert.

    Eines Nachts versuchen sie, die Hürde mit Leitern zu überwinden. Schon naht mit Blaulicht die Grenzpolizei. Abu wird auf marokkanischem Boden, die junge Frau auf der Höhe des Zaunes erschossen. In dieser Nacht sind die Figuren in Rot und Schwarz gemalt. Nasse Tusche verleiht den Bildern den Anschein von künstlichem Licht und viel fließendem Blut.

    Einzig der Junge gelangt in die Freiheit. Nach drei Monaten sieht man ihn in Barcelona auf der Straße. Er versucht vergeblich, etwas zu verkaufen, um seinen Lebensunterhalt damit zu finanzieren.
    Wo lebt es sich besser?

    MINIYAMBA von Luc Perez | Frankreich 2012 | 14:37 Minuten | Mischtechnik, Tusche auf Papier, Zeichnungen auf Papier | Musik: Moussa Diallo


     

     

     

    Spiegelbild:
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  • ☛ Trickfilm: Leonids Geschichte – Tschernobyl lebt

    ☛ Trickfilm: Leonids Geschichte – Tschernobyl lebt

    Ein Film über einen Mann und seine Familiedef5883715294ad58169554647955944 in der Nähe von Tschernobyl – wie der Super-GAU ihr Leben verändert.

    Leonid wuchs in einem kleinen Ort nahe Tschernobyl auf.

    trickfilm.leonidEr wurde nicht Fischer wie seine Vorfahren, sondern Polizeisoldat. In dieser Funktion wurde er nach Sibirien versetzt, wo er seine spätere Frau und ihren kleinen Sohn kennenlernte. Leonid plagt in Sibirien das Heimweh, jedoch alle Versetzungsgesuche schlugen fehl. Endlich, im Jahre 1986, darf die kleine Familie ausreisen. Sie leben in dem Haus von Leonids Eltern mit der ganzen Groß-Familie zusammen. Ihr sehnlichster Wunsch geht in Erfüllung – Leonids Frau wird schwanger.

    Eines Morgens fliegen unzählige Hubschrauber über ihr Haus hinweg.

    Militärkonvois fahren in Richtung Atomkraftwerk, das alle Anwohner in der Umgebung bisher als eine normale Fabrik ansahen. Die Kinder werden normal zur Schule geschickt und kehren freudig zurück – schulfrei, weil die Atomfabrik in die Luft flog. Sie machen sich auf den Weg, um den Zustrom von Militärfahrzeugen am Atomkraftwerk zu beobachten.
    Erst wird innerhalb von drei Tagen eine 50.000-Einwohner-Stadt evakuiert. Leonids Familie steht in dem atomar verseuchten Staub am Straßenrand und winkt den Leuten in den Bussen zum Abschied nach. Als sie selbst drankommen, nehmen sie nur Papiere für drei Tage und das Nötigste mit. Die Großmutter stellt den Hühnern noch eine große Wanne Korn hin – ausreichend für drei Tage. Diese Zeit bis hin zu Fast-Abtreibung und der chronischen Strahlenkrankheit Leonids erleben die Zuschauer in gezeichneten Bildern, geschildert in einem ruhigen Erzählton.

    Berührender Film

    Die kolorierten Bleistiftzeichnungen erwecken den Eindruck, als ob der Erzähler sie aus der Erinnerung zeichnet. Am Schluss des Films sehen die Zuschauer viele Fotos von der ganzen Familie in dem letzten Vierteljahrhundert seit der Explosion.
    Das Einzelschicksal einer Familie steht stellvertretend für das Ausmaß der Atom-Katastrophe. Der Film ist eine leise, aber umso eindringlichere Warnung vor dieser Technologie.

    Leonids Geschichte (Leonids Story) von Rainer Ludwigs | Ukraine 2011

     

     

     

     

    Krankheit:

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  • ☛ Trickfilm-Tipps – traurig und erschütternd

    ☛ Trickfilm-Tipps – traurig und erschütternd

    640569d3931a4602bb22c8a9bd9a96bbWährend vor einigen Jahren noch die humorigen Filme vorherrschten, sind es zur Zeit die nachhaltigen, traurigen, Erschütterung hervorrufenden Filme.

     Abuelas (Grandmas) von Afarin Eghbal

    w.abuelasEine Großmutter denkt zurück an die Zeit, in der ihre Tochter klein war. Sie schaut sich die alten Fotos an, und siehe da, ihre Tochter wird lebendig. Sie tanzt, lacht, freut sich ihres Lebens. Dann kommt der Abschied. Die Mutter gibt ihr mit auf den Weg, ja vorsichtig zu sein. Ihre Tochter beruhigt sie, wünscht ihr alles Gute, sendet ihr Luftküsse und verschwindet – auf Nimmerwiedersehen.

    Irgendwann bekommt die Mutter eine Nachricht, dass ihre Tochter verunglückt sei.

    Die Mutter schaut auf ihre Fotos – eines nach dem anderen – die ihre Tochter im Kreise der Familie zeigt. Strahlend und glücklich sehen alle aus, wenn sie lachend in die Kamera schauen. Die Tochter löst sich auf und hinterlässt eine schwarze Silhouette zwischen den übrigen Familienmitgliedern.
    Die Mutter  mag nicht glauben, dass ihre Tochter tot ist; sie forscht weiter. Durch einen Gentest findet sie zu ihrem Enkel, nach dreißig Jahren. Trotz aller Freude darüber macht sie sich jede Woche aufs Neue auf den Weg. Sie bindet ihr weißes Kopftuch um, gefertigt aus einer Babywindel. Zusammen mit anderen Müttern und Großmüttern, den Madres de la Plaza de Mayo, trifft sie sich, um gegen die Verschleppung ihrer Kinder und Enkel zu protestieren, die während der Militär-Diktatur  in Argentinien verschwunden sind.
    Dieser Film lässt in seiner Eindringlichkeit sprachlose Stille zurück. Bei mir auch noch Tränen in den Augen.

    Abuelas (Grandmothers)

    United Kingdom 2011, Regie: Afarin Eghbal, 9 min HD, engl. OF
    Drehbuch: Afarin Eghbal, Francesca Gardiner, Produzent/in: Kasia Malipan, Kamera: Claire Buxton, Schnitt : Katherine Lee, Musik: Lennert Busch
    Darsteller: Geraldine McEwan (narrator), Joy McBrinn, Alexia James

    Zeinek gehiago iraun (Who last’s longer? Wer hält länger aus?)  Von Gregorio Muro

    w.zeinek.film Es fängt an mit einem Kinderspiel. Vier Freunde stehen auf den Gleisen und spornen sich gegenseitig an. Wer springt zuletzt, wenn der Zug kommt? Anders Schuhband hat sich in den Gleisen verfangen. Der Zug erfasst ihn. Er wird zwar gerettet, bleibt aber für sein Leben behindert, körperlich und geistig. Er erkennt seine Freunde nicht mehr.
    Seine Eltern bringen ihn im Rollstuhl nach Hause. Sie freuen sich über die kleinsten Fortschritte. Ander erkennt das Akkordeon. Der Vater holt es hervor und spielt einen lustigen Tanz, zur Freude der ganzen Familie. Ander lernt, mit Krücken zu gehen, erkennt langsam seine Umgebung wieder. Jahrein und jahraus begleiten die Eltern ihn zur Therapie in die Klinik.
    Seine Freunde werden groß, sie verlieben sich, sie heiraten und bekommen Kinder. Auch Ander wird größer und immer unförmiger. Sein Verstand ist seit dem Unfall gleich geblieben. Seine Mutter begleitet ihn zu den Therapiesitzungen – alt, krank und mutlos. Da kommt der letzte Zug, der sich ebenfalls verhängnisvoll auswirkt.

    Dieser Augenblick, der das Leben eines Kindes und auch das der Eltern verändert. Ein Film, der viel über die Liebe der Eltern erzählt, die er Film über Jahre und Jahrzehnte begleitet. Sie stellten sich ihre Zukunft anders vor, sind aber bis zur Erschöpfung für ihren Sohn da.

    366 Tage von Johannes Schiehsl

    Der autobiographisch gefärbte Film erzählt die Geschichte eines

    w.366tage

    Zivildienstleistenden, der voller Elan seinen Dienst antritt. Er fährt in einem Krankenwagen mit dem stoischen Fahrer, der mit seinem dicken Bauch kaum hinter das Lenkrad passt und sofort den Radetzkymarsch auf volle Lautstärke stellt. Das Leid der Menschen lässt er nicht an sich heran. Er schlägt den angebotenen Kaffee genau so aus wie er jedes mal dem Beinamputierten Fußballzuschauer in den Rollstuhl hebt.
    Der junge Mann mag das nicht so hinnehmen, Er besucht die alte Dame in seiner Freizeit. Mit dem Fußballfan sitzt er zusammen vor dem Fernseher. Einem Schachspieler bildet er den Spielpartner. Er merkt, dass er gebraucht wird, kann aber nicht mehr abschalten. Als sie wieder zu der alten Dame gerufen werden und nur noch deren Tod feststellen können, droht er daran zu zerbrechen.
    Ausgerechnet hier hilft ihm der Fahrer, dem weder der junge Zivi noch die Zuschauer eine menschliche Regung zugetraut hätten.

    Ein berührender Film, der die Zuschauer mitreißt. Es entsteht das Gefühl, selbst im Sanitätsauto zu sitzen; selbst diesem abgestumpften Fahrer die laute, unpassende Musik abdrehen zu müssen; selbst zu verzweifeln.

    366 Tage: Animationsfilm; Kurzfilm

    Darsteller: Hosea Ratschiller; Peter Hörmanseder; Johannes Schiehsl
    Regie, Drehbuch, Kamera, Schnitt: Johannes Friedrich Schiehsl
    Musik: Alexander Zlamal
    Länge: 12 Minuten
    Produktion: Filmakademie Baden-Württemberg GmbH

     

     

     

    Großmutter:
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  • ♀ Coco Chanel – Wegbereiterin der emanzipierten Frau

    ♀ Coco Chanel – Wegbereiterin der emanzipierten Frau

    Coco Chanelad0cc9912dfd41468282404670fd96ea gehört wohl zu den bemerkenswertesten starken Frauen des letzten Jahrhunderts. Viele Geschichten ranken sich um ihren eisernen Willen, mit dem sie auf ihrem Weg als Modeschöpferin schreitet; von ihren Erfolgen, ihren Rückschlägen, ihrem Durchbruch als Frau in einer Männerdomäne.

    Im Gedächtnis geblieben ist das rosa Chanelkostüm und das Parfum Chanel No.5.

    Chanel-Farben, Chanel-Duft No. 5Auch war Coco Chanel Wegbereiterin für eine ganz neue Lebenseinstellung, in der Frauen sich emanzipierten. Das galt selbst für notwendige Gebrauchsgegenstände wie die Brille, die vorher bestimmt nicht sexy aussah – im Gegenteil. Ohne ihre Pionierarbeit würden heute nicht führende Modeschöpfer immer neue Kollektionen von Brillengestellen kreieren. Man schaue nur einmal in einem gut sortierten Brillenshop wie Optikonline.ch, wie viele Modemarken dort vertreten sind. Immer mit den neusten Trends, passend zur aktuellen Mode.

    Ihr Leben vor ihrem Durchbruch als Trendsetterin der modernen Frau wurde mit Audrey Tautou in der Hauptrolle verfilmt.

    Dieser Film erzählt von der Halbwaise Coco, die mit ihrer Schwester zusammen von ihrem Vater in einem Waisenhaus abgeliefert wird. Danach bleiben die Schwestern zusammen, arbeiten beide in einer Schneiderei, bessern ihr Einkommen auf, indem sie Lieder in anrüchigen Lokalen singen. Hier lernen sie junge, adlige Offiziere kennen, von denen einer die Schwester heiraten möchte. Die allein gelassene Coco quartiert sich bei einem Adligen ein, der sie zwar als Sängerin in dem Lokal ganz gern hatte, aber keinerlei ernste Interessen verfolgt. Ihn interessieren nur seine Pferde und die Gesellschaften, die er in seinem Schloss ausrichtet. Dort geht es ähnlich zu wie in den Lokalen, in denen sie gesungen hat, nur die Gäste sind etwas besser betucht.
    Die Zeit geht ins Land und der Adlige hat sich an Coco gewöhnt, die sich aber langweilt, obwohl sie reiten lernt, für sich und manche Gäste Hüte entwirft und in Kleiderfragen berät.
    Sie trifft die Liebe ihres Lebens – einen Mann, der in Kürze eine reiche Frau heiraten wird. Er gibt ihr das Kapital für einen kleinen Salon und behält sie als Mätresse. Mit diesem Zustand könnten beide glücklich sein, wenn …

    Schönes Interieur in französischen Schlössern zeigt dieser Film.

    Lebendige Bilder von Gesellschaften mit liebreizenden Kostümen aus der Zeit der Impressionisten. Pferderennen mit Publikum, Damen mit großen Hüten, Herren im Gehrock, stimmungsvolle Landschaftsaufnahmen wie gemalt. Was an Bildern sonst noch im Kopf bleibt, ist eine kettenrauchende, immer miesepetrig dreinschauende Audrey Tautou als Coco Chanel – von frühester Jugend bis ins Alter die gleiche zarte Figur und die großen Augen, lediglich mit immer stärkeren Falten. Vor einem Sprung von Jahren oder Jahrzehnten wird sie bei der (harten) Arbeit in ihrem Atelier gezeigt. Erst in der Schlusssequenz schreiten Mannequins in Coco Chanels Modellen die Treppe herunter, während sie wie unbeteiligt dasitzt und raucht, raucht, raucht.

     

     

    Starke Frauen:
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    Darsteller: Audrey Tautou (Coco Chanel), Benoit Poelvoorde (Balsan), Alessandro Nivola (Arthur Capel), Marie Gillain (Adrienne Chanel), Emmanuelle Devos (Emilienne d’Alencon), Régis Royer (Alec)

    Regie: Anne Fontaine

    Drehbuch: Anne Fontaine, Camille Fontaine, Christopher Hampton, Jacques Fieschi

  • Trickfilm-Tipps zum Schmunzeln – Tiere und ein Monsterstar

    Trickfilm-Tipps zum Schmunzeln – Tiere und ein Monsterstar

    Lustige Hunde, Kühe, Hühner und ein Zoowärter, der einmal ein Monster war.

    w.hund1Es darf gelacht werden, wie in „12 Jahre“ (12 years) von Daniel Nocke.
    Wirklich zum Brüllen ist die (aller)letzte Aussprache eines vornehmen aristokratischen Paares, das sich nach 12 Jahren trennt, kultiviert  bei einem Glas Rotwein in einem hochpreisigen Restaurant. Sie – eine elegante Rottweilerhündin mit stilvoller Halskette – wirft ihm unter Tränen, aber sichtlich gefasst, vor, ihre Freunde und ihre Karriere seinetwegen aufgegeben zu haben. Zwölf lange Jahre, und jetzt will er sie wegen eines Pudels verlassen!

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