Animierte Filmversion von Wolfgang Amadeus Mozarts berühmter Oper – das Märchen von der Zauberflöte in einem Zug durcherzählt. Prachtvolle Ausstattung, fantasievolle Kostüme, genau in der Tradition der Oper Zauberflöte.

Die Kleine Zauberflöte – Figuren mit Pfiff

Dramatisch beginnt der Film. Eine Schlange windet sich um Taminos Hals, der länger und länger und länger wird. Tamino fällt in Ohnmacht.
Am Sternenhimmel regiert eine ausgesprochen reizbare Königin der Nacht, der keiner so schnell begegnen möchte. Ihre drei Damen wirken echt damenhaft, können aber auch richtig rabiat werden, wenn Papageno mal wieder nicht spurt.

Papageno, der Vogelfänger, sympathische Figur als Mittelding zwischen Vogel und Mensch mit zerzaustem Haar, fantasievollem Federkleid und einer frechen Klappe. Einfallsreich in seinen Erläuterungen zum Fortgang der Geschichte.

Die drei Knaben Genius, Logikus und Einfalt schwirren um Tamino und Papageno herum. Sie kommentieren und greifen ein, wenn es nötig ist.

Wie ein altägyptischer Sonnentempel sieht der Palast des Sarastro aus, mit einem sehr jungen und sympathischen Herrscher – das Gegenteil der Königin der Nacht.
Die kleine Zauberflöte – weichgespülte Filmmusik, die sich dezent im Hintergrund hält.
Teilweise sind Motive aus der Zauberflöte zu erkennen wie „dies Bildnis ist bezaubernd schön“. Eine heitere Form von Filmmusik, die sich nicht vordrängt. Bei diesem Film zählt der starke visuelle Eindruck. Erzählt wird die Geschichte der Zauberflöte – nein, es ist die Geschichte des Vogelfängers Papageno. Er ist die Identifikationsfigur, die bei den Kindern wohl am besten ankommt. Die Königin der Nacht als Böse gegen den guten Herrscher des Tages haben auf der Beliebtheitsskala ebenso wenig Chancen wie der brave Tamino und die schöne Pamina.

Mit Papageno bibbern die Kinder mit. Je jünger die Zuschauer sind, umso treffender wissen sie, was er besser machen, tun und lassen sollte. Die Lautstärke im Publikum gilt als Barometer eines Kinderfilms.
Die Kleine Zauberflöte – in einem Zug durcherzählt
Bilder, die hängen bleiben und zum Nachspielen verführen. Wie das Glockenspiel – die Glocken kommen geflogen, jede mit einem eigenen Ton. Sie setzen sich mit der Melodie im Rhythmus übereinander, platzsparend bereit für das große Abenteuer.

Der Film ist eine gute Vorbereitung für einen Opernbesuch, denn der Ablauf der Geschichte steckt schon im Kopf, und der ist dann frei, um die Musik zu hören und aufzunehmen.
DIE KLEINE ZAUBERFLÖTE
Regie Curt Linda, Deutschland, 1997, 60 Minuten.
Online beim Trickfilmfestival in Stuttgart am 4. Mai 2021
Bestellen als DVD oder Download im Filmsortiment für Schulen und kulturellen Institutionen.