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  • Wohnbuch-Tipp: Wohnen mit Holz – Konzepte für den Innenraum

    Wohnbuch-Tipp: Wohnen mit Holz – Konzepte für den Innenraum

    14 Wohnprojekte von neuer Klassik, neuer Romantik, neuer Einfachheit. Sie kommen aus verschiedenen Ländern, haben aber eines gemeinsam – luxuriöses258c206afcf94914adb7f8b52bb2c7dc Ambiente. Von elegant bis rustikal reichen die Wohnbeispiele, die Wim Pauwels und Simona Heuberger in diesem beachtlichen Bildband zusammengefasst haben.

    Weiß, vollkommen Weiß strahlt eine Wohnung

    Pauwels Heuberger Wohnen mit HolzWeiße Wände, Boden, Fensterrahmen, Decken, Sessel, Betten, Tisch. Griffe in den Wänden zeigen Schränke an, die sich dahinter verbergen. (Fast) alles Holz ist weiß lackiert. Nur ab und an trägt eine Tür, ein Schreibtisch, ein Bild oder eine Stehlampe Schwarz. Wohnung der Kontraste – Ying und Yang.
    Warme Farben dagegen kennzeichnen ein altes Chalet in den französischen Alpen. Neu renoviert setzt es die Tradition fort, viel naturbelassenes Holz aus der Umgebung einzubinden. Klare Formen ohne Schnickschnack, luxuriös bis ins Detail. Der Kamin aus Naturstein gemauert, Ledersofas, solides getischlertes Hochbett für die Kinder, Marmorbadewanne.
    Manche Einrichtungen wirken etwas nach Reißbrett, wie Theorie ohne Praxisbezug. Wenn eine Küche mit anschließendem Riesentisch in einem breiten Flur steht, wird sie wohl nur für einen Catering-Service genutzt. Wer möchte von seinem Zimmer aus schon auf Kartoffelschalen, ungespültes Geschirr und gebrauchte Töpfe schauen?
    Im einem Bad versprühen graue Wände mit einer Decken-Dusche den Charme einer Gaskammer. Die Ränder der Keramikschale als Waschbecken sehen aus, als ob sie keinen Schubs vertragen, ohne einen Riss zu hinterlassen. Planschen ist verboten, denn sonst steht die Wanne dauerhaft in einer Pfütze – mitten auf dem Tisch.
    Bei einigen Tischen und Bänken aus massiven, alten Holzbohlen spüre ich schon die Spreisel in meinem Finger.

    Ein umfangreicher Fachteil rundet das Buch ab.

    Meine Begeisterung für Holz reicht sehr weit. Allerdings hat sie im Wohnbereich immer vor der Badezimmertüre Halt gemacht. Im Fachteil erfahre ich, dass Holz widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Pilzbefall wird, wenn es auf mindestens 160 Grad erhitzt wird. Ohne Einsatz von Chemie eignen sich einige Hölzer sogar für den Außenbereich.
    Neben Oberflächenbehandlung verraten Wim Pauwels und Simona Heuberger Pflegetipps. Wussten Sie, dass man Holzdellen ausbügeln kann?
    Welches Holz ist das schönste, wärmste, eleganteste, robusteste? Der Fachteil hilft bei der Suche, mit einem handygroßen Farbfoto von jeder Maserung, daneben die Eigenschaften, die Verwendung und Witterungsbeständigkeit. Laubhölzer reichen von Abachi bis Zebrano; Nadelhölzer von Douglasie bis Zeder – einheimische sowie exotische Holzarten.

    Großformatige Fotos auf allen Seiten.

    Ein Fest für Fantasiebegabte. Die Wohnungen sind gerade eingerichtet und noch frei von persönlichen Gegenständen. Somit können die Betrachter sich darin ausbreiten und ihre Lieblingsplätze aussuchen; ihre Bücher in die Regale stellen; den Tisch mit ihrem Kaffeeservice decken, einen Platz für ihre Kräutersammlung suchen…
    Oder geht es nur mir so?

    WOHNEN MIT HOLZ – Konzepte für den Innenraum von Wim Pauwels und Simona Heuberger | Verlag: Callwey

      

    Holz:

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  • ☺Trickfilm-Tipps: Möbel sind auch nur Menschen

    ☺Trickfilm-Tipps: Möbel sind auch nur Menschen

    w.stuhl .aStühle und Sessel und sonstige Möbel spielen in diesen Trickb4d8a74510614384b05fa0e66bff025ffilmen eine Hauptrolle, wenn auch ganz unterschiedlich. Lustig verbiegen sich die Möbel, die fast menschliche Züge annehmen, winken mit Armen und Beinen, wirken geknickt, geben an wie Gorillamännchen. Im zweiten Trickfilm geht es darum, einen wichtigen, wenn auch defekten Stuhl zu besetzen. Die Ausgewählten werden von ihren Kollegen daran gehindert. Einer schafft es.

    Und der Sessel fliegt durchs Fenster von Raimund Krumme, Deutschland 1984

    Drei Freunde langweilen sich. Sie beschließen, auf Wanderschaft zu gehen.
    Auf den Weg machen sich vorneweg der rote Stuhl, der seine Lehne um die Ecke biegt und mit einem Bein den anderen bedeutet, dass die Luft rein ist. Der gelbe Sessel wackelt mit den Ohren, der grüne Tisch bewegt sich leichtfüßig wie eine Gazelle. Unterwegs treffen sie andere Möbel. Der gelbe Sessel verliebt sich in ein geschwungenes Rokkoko-Fauteuil und weicht nicht mehr von seiner Seite. Vor lauter Liebe wackelt er mit den Ohren und schwingt die Hüften zu ansehnlichen Rundungen.
    Die Liebe hat auch den grünen Tisch gepackt. Er möchte unbedingt einem Schrank imponieren. Dabei manderlt er sich auf zwei Beine auf, biegt die Tischplatte und grätscht die Arme wie ein Bodybuilder. Als das dem Schrank noch nicht imponiert, dreht er eine Pirouette und öffnet die Schublade. Es nützt alles nichts. Der Schrank liebt nicht den Tisch, sondern den roten Stuhl, und zwar so heftig, dass er seine Tür aufreißt und ihn damit umarmt.
    Zusammengesunken kauert der grüne Tisch in der Ecke wie ein Häufchen Elend. Aber siehe da, schon kommt im Zickzack, wie eine Schlange, ein Teppich gekrochen, entrollt sich, legt sich über den Tisch und streichelt ihn sanft.
    Nach verschiedenen phantastischen Abenteuern dieser Art kommen sie glücklich und zufrieden wieder in ihrer Heimatwohnung an.

    „Fotel“ von Daniel Szczechura, Polen 1963

    Die Kamera sieht senkrecht in einem großen Saal auf leere Stühle – in akkuraten Reihen mit einem Mittelgang.
    Männer kommen herein und besetzen sie, bis kein freier Platz mehr übrig bleibt. Vorn auf dem Podium stehen fünf Stühle.Vier Männer mit grünen Häuptern nehmen Platz. Ein Stuhl mit kaputter Sitzfläche bleibt leer. Der fünfte Grünhäuptige kommt von der Seite, zeigt mit dem Pfeil auf einen sitzenden Mann im Saal. Sobald der aufsteht, wird er von seinen Nachbarn wieder auf den Stuhl gedrückt. So geht es einige Male – die Methoden werden immer rabiater. Einer schafft es fast nach vorn, obwohl eine Phalanx von Männern sich vor den Reihen zum Mittelgang aufstellt. In letzter Sekunde schafft es einer aus dem Saal, ihm den Teppich unter seinen Füßen weg zu reißen, bevor er das Podium erreicht. Alle schauen nach vorn und bemerken nicht den Ausreißer, der über Schleichwege von hinten durch die Tür das Podium erreicht und sich auf den kaputten Stuhl setzt. Schon wird der Mann grün wie seine Nebenmänner. Das Publikum, das vorher alles getan hat, um das zu verhindern, applaudiert. Der neue König ist inthronisiert.

    Sessel:
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  • ✒ Designbuch-Tipp: „Büchermöbel“ für Leser und Sammler von Alex Johnson

    ✒ Designbuch-Tipp: „Büchermöbel“ für Leser und Sammler von Alex Johnson

    cover.buechermoebel87f0e94ee2034572b4a929d6ed45c1dfWandregale, Raumteiler, Bücherschränke in Kuhform; Leitersysteme, Dekorationsobjekte mit und für Bücher, Buchhänger wie Kleiderbügel…

    Besitzer von mehr als einem Buch kennen das Problem, vor allen Dingen, wenn noch mehr Bücher dazu kommen. Wohin damit? Irgendwohin, wo man sie schnell zur Hand hat, nicht lange suchen muss – also sein eigenes Ordnungssystem ausleben kann. Für die private Bibliothek fühle ich mich als Fachfrau angesprochen! Dabei achte ich auf Tauglichkeit in der Praxis.

    Praktisch sind die Büchermöbel, besonders die Sessel, von denen verschiedene Variationen vorgestellt werden. Mal ist es ein Gestell aus Regalen, in das ein Sitzplatz mit Lehne eingelassen ist. Allerdings befinden sich Regale leider auch direkt unter dem Fußteil auf dem Boden. Das ist unpraktisch, da die Bücher stark einstauben. Besser gelöst in der Pyramiden-Sessel aus Regalen, die eine Handbreit über dem Boden beginnen. Der gut gepolsterte Sessel sieht aus wie ein Thron. Ein weiterer Sessel wirkt wie eine aus Kästen zusammengebaute Schubkarre. Unter der leicht nach hinten fallenden Sitzfläche ist Platz für ein Rad, mit dem die Bücherschubkarre auch in vollem Zustand mobil bleibt.

    Noch mobiler gibt sich ein mannshohes Bücherrad mit einem Doppel-Rad-Reifen, dessen Speichen als Bücherregal dienen. Die Bücher stehen in der Doppelwand und können von beiden Seiten genutzt werden. Direkt auf der „Regaloberseite“ im hohlen Innenraum lädt die gepolsterte Sitzfläche zum Lesen ein – und zum leichten hin und her rollen. Praktisch, innovativ, formschön – die Bücher stützen sich selbst und können nicht herausfallen. Ideal für lange Flure. So einen Leseflur mit langer Fensterfront wünsche ich mir 😉

    Schräg an die Wand gestellte Leitern, deren Sprossen bis an die Wand reichen und das Regal stabilisieren, sind ideal. Sie müssen nicht befestigt werden, halten sich aber durch ihr Gewicht. Werden die Bretter leicht schräg gestellt, ersetzen sie durch die Schwerkraft die Bücherstützen. Manche Regale sehen aus wie überdimensionale Mikadostäbe. Ein Regal kümmert sich nicht um die Schwerkraft. Wie eine gotische Madonna verteilt es sein Gewicht in S-Form.

    Für die Besitzer kleinerer Bibliotheken bieten sich rein dekorative Lösungen wie einzelne – vor einen Kasten gesetzte – Bilderrahmen an.

    Über 300 Ideen für das Leben mit Büchern stellt Alex Johnson vor – eine fantasievoller als die andere. Sogar die guten alten Wandregale geraten aus ihrer starren Form. Sind sie rund, ersetzen sie die Bücherstützen. Sind sie schräg, werden die Bücherrücken leserlicher…

    Bücher-Möbel: Über 300 Ideen für das Leben mit Büchern von
    Alex Johnson (Autor), Barbara Meder (Übersetzer) | DVA

    Innenarchitektur:
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  • ✍ Buchtipp: Bernd Pfarr – Meister der komischen Kunst

    ✍ Buchtipp: Bernd Pfarr – Meister der komischen Kunst

    Dieser Bildband zeigt Bilder, Zeichnungen, Cartoons und die verblüffend komischen Texte des Multitalents Bernd279c023f73f6482cb50e3660f55dbc82 Pfarr.

    Keiner wäre erstaunt, Bernd Pfarrs Ölbilder in einer Kunstausstellung zu besichtigen.

    cover.pfarrMit ihren kubischen Formen und dicken Pinselstrichen wirken sie leicht expressionistisch. Mediterrane Flachdachhäuser mit herunter gelassenen Rollläden, Stromleitungen quer über die Straße, zart rostroter Himmel mit weißen Wolken, ein paar kahle Bäume, gelber Straßenbelag. Die Sonne scheint gleißend auf den Mann im schwarzen Anzug und wirft ihre Schatten von ihm, den Häusern, Bäumen und drei kleinen Haufen voraus, die den Weg des Mannes kennzeichnen. Als Titel könnte neben dem Bild stehen: „Straße in Marrakesch“ oder „12 Uhr mittags mit rotem Himmel“ oder einfach „Ohne Titel“. Bernd Pfarrs Titel lautet: „Nach dem Tritt in das Hundehäufchen versuchte Erwin intensiv, durch Meditation mit der ausgeschiedenen Tiernahrung in Kontakt zu treten um so die Sinnhaftigkeit des Fehltritts zu ergründen.“

    Ein Portrait – Orangener Hintergrund, kubischer Sessel, Bodendielen nicht perspektivisch, Tütenlampen.

    Im Sessel sitzt ein Mann im grauen Anzug, ein Bein über das andere geschlagen, die beiden Hände auf die Knie gepresst, mit eingezogenem Kopf ausdruckslos auf den Betrachter starrend. Hier könnte der Titel heißen: „Grauer Mann in Orange“ oder „Beinumschlag Variation VII“ oder… Pfarrs Titel: „Durch festes Verschränken der Beine versuchte Dr. Ziegler, den längst notwendigen Gang zum WC auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben, um so noch in Ruhe die wichtigen Gedankengänge zu Ende zu führen. Dr. Zieglers Dilemma war nun, dass er mit der so gewonnenen Zeit nicht das Mindeste anzufangen wusste, da sein gesamtes Denken nur auf das keinesfalls nachzulassende feste Pressen der Beine gerichtet war.“

    Ein Bild vm verlassen aussehenden Fabrikgebäude.

    Die lange dunkle Mauer davor gibt Rätsel auf,  denn auch die Straße ist menschenleer. Des Rätsels Lösung: „Meine Wegbeschreibung zu unserem Treffpunkt war aber auch wirklich recht kompliziert! Kein Wunder, dass da selbst eine so intelligente Person wie Gerda leicht den Überblick verlieren kann! Und kaum jemand auf den Straßen, den man um Auskunft bitten könnte! Gerda, es tut mir leid.“ Mit einer derartigen Erklärung rechnet wohl niemand!“

    Solche und ähnliche Bilder befinden sich in dem Buch über den Maler, Zeichner, Cartoonisten Bernd Pfarr (1958 – 2004), dem Liebhaber Mitbegründer der modernen „Komischen Kunst„. Seine hintersinnigen Texte haben viel zu diesem Aha-Überraschungs-Effekt beigetragen.

    Gleich online bestellen: Meister der komischen Kunst von Bernd Pfarr

     

    Maler:

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  • ☛ (M)ein Lieblingsstück! – ausgewählt aus der Sammlung des Landesmuseums Württemberg

    ☛ (M)ein Lieblingsstück! – ausgewählt aus der Sammlung des Landesmuseums Württemberg

    bc257cdcd7f444aa96e0c98b87040e3cWas haben die Dombaumeisterin aus Köln, die vierfache Großmutter aus Hildrizhausen und der freiwillige Feuerwehrmann aus Tübingen gemeinsam? Ein Lieblingsstück. Ein ganz persönliches. Eines aus dem Depot des Württembergischen Landesmuseums. Und ganz persönlich erscheinen sie am 28. März im „Fruchtkasten“ – am Schillerplatz gegenüber dem Alten Schloss in Stuttgart – um ihr Lieblingsstück vorzustellen.

    w.BESTECKSETw.SCHOCK-WERNER

     


     

    Das Besteck des Jugendstilkünstlers Josef Hoffmann zeigt schon die schlanke Überlänge, die zu Barbara Schock-Werners gotischem Arbeitsplatz hinzeigt. Gern kam sie schon während ihrer Schulzeit ins Landesmuseum – besonders bei Regen, denn damals war der Eintritt noch frei (wie heute noch im Erdgeschoss). In ihrem späteren Wohnort Wien leistete sie sich ein Glas von Josef Hoffmann, das sie bis zum heutigen Tag noch nicht benutzt hat, aus Angst, den langen, zarten Stiel zu zerbrechen. Selbst der Glaskelch weist durch seine gotische Länge auf ihre spätere Berufung 😉

     

    w.PRINZ OCTAVIUS  w.MEISSNERDie leidenschaftliche Großmutter Ruth Meißner findet ihr Lieblingsstück in einem Gemälde, das den kleinen Prinzen Octavius zeigt – ein verträumter vierjähriger Junge mit langen blonden Locken. Da geht ihr das Herz auf, denn dieses Bild zeigt viele Ähnlichkeiten mit ihren Enkeln. Zur Demonstration bringt sie eine ihrer vier Enkelinnen mit, die nicht nur im gleichen Alter ist, sondern sogar dem Prinzen ähnlich sieht.

     


     

    w.TAIL13Aw.RABE

    Andreas Rabe erklärt sein Lieblingsstück in schmucker Feuerwehr-Ausgeh-Uniform. Ihm imponiert, dass der Sessel aus einem einzigen Stück Stahl gefertigt ist, das als Stahlband zu einem Würfel gebogen wurde. Lediglich durch zwei Schnitte werden die Armlehnen von der Sitzfläche getrennt. Der Sitz passt sich der Körperform an. Andreas Rabe findet Parallelen zu Stuhl – Stahl – Feuerwehr, nämlich → anpassungsfähig – hart und beständig – für alles aufnahmebereit.

    Fotos: (c) Hendrik Zwietasch | Landesmuseum Württemberg

    Wer diese und andere Lieblingsstücke selbst in Augenschein nehmen möchte – nichts wie hin.
    Die Ausstellung steht bis zum 9. September 2012 im „Fruchtkasten“ am Schillerplatz 1 in Stuttgart.

     

    Fortsetzung nächste Seite: ☛ Mein Lieblingsstück: Die Fächer der Zarentöchter in der Kunstkammer des Landesmuseums Württemberg

     

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  • ☛ Kindermuseum „Junges Schloss“ im Alten Schloss in Stuttgart

    ☛ Kindermuseum „Junges Schloss“ im Alten Schloss in Stuttgart

    Wunderkammer Urzeitee461b7e21af43638c8af50c8eef1120Ein Besuch im Kindermuseum – im Landesmuseum Württemberg – lohnt sich immer. Das meinen auch die Juroren der European Museums Academy, die das Museum zu den 13 besten Kindermuseen einstufen – und zwar weltweit. Welchen Platz unter den 13 besten Kindermuseen Stuttgart einmal einnehmen wird, zeigt sich am 21. März 2012 auf der internationalen Kinderbuchmesse in Bologna. Dann wird der „Kinder-Museums-Oskar“ verliehen.

    Tobias befindet sich mit Geschwistern, Eltern und Großeltern auf dem Weg ins Alte Schloss zu einer „Geheimnisvollen Wunderkammer“, in der Schätze angehäuft sein sollen.
    Tobias hat klare Vorstellungen. Mit einem Schloss verbindet er hauptsächlich Ritter, die mit ihren Pferden die Treppen hochreiten. Seine Schwester Lea denkt nur an Prinzessinnen – nun ja, Mädchen. Paul, das jüngste der Geschwister, verbindet alles mit den Märchen von Dornröschen, Rapunzel und Schneewittchen.
    In der Schatzkammer angekommen, müssen sie sich erst einmal orientieren. Ein bisschen schummrig ist es hier – überall stehen Glasvitrinen, Schränke und Kommoden mit Schubladen, die sogar geöffnet werden dürfen. Da kommen immer mehr Schätze zutage. Während sich Tobias und Lea noch umschauen, läuft Paul geradeaus und landet in einem hellen, runden Raum, mitten in der Eiszeit. Direkt gegenüber beäugt ihn eine riesige Mammutfamilie, als Bild auf die Wand gemalt.

     Eiszeit

    Von den Seiten schauen ihn Wölfe, Füchse und Schneehasen an. Glücklicherweise kann Paul sich auf einen Felsen mitten im runden Turm retten. Jetzt steht er auf Augenhöhe mit den Mammuts.
    Inzwischen hat Tobias den Rittersaal entdeckt, einen Platz auf einem (Holz)Pferd ergattert und trainiert das Turnierspiel, um die Ritterprüfung abzulegen. Lea kleidet sich als Prinzessin ein, probiert den Thronsessel aus und geht, da regieren auf die Dauer langweilig sein kann, auf dem römischen Markt einkaufen.

    R÷mischer Markt mit Kindern

    Hungrig sind sie plötzlich alle.
    Auch darauf ist das Museum eingerichtet.  Auf einer Hügelkette im Foyer ist ausreichend Platz vorhanden, auf dem die Kinder ihre mitgebrachten Vesperbrote und vergangene Eindrücke verdauen können. Unterhalb dieser Sitzlandschaft befinden sich Truhen für die Kleidung und noch weiter unten Abstellplätze für die Schuhe. Ein paar von vielen liebevoll ausgestalteten Details.
    Kein Wunder, denn Kinder haben dieses Museum mit entwickelt. Als Experten gaben sie den Museumsfachleuten wertvolle Ratschläge. Einige Kinder, wie der neunjährige Valentin, führen Kinder durch ihr Museum.

    Weiter zur  Fortsetzung:  >>> ☛ Bibliothek auf Zeit im Kindermuseum „Junges Schloss“ in Stuttgart

    Kinder:

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  • ♫ Tristan und Isolde: Nussbaumfurnier und Faltenrock

    Bühnenbild und Kostüme der Oper “Tristan und Isoldec616476b3b614824bd4e3f931d4a735e von Richard WagnerBayreuther Festspiele  2005 bis 2011

    …wie immer bei Anna Viebrock – trist, trister, Tristesse.

    w.026festspielhaus

    Ein großer Raum, fast ein Saal, vielleicht in einem schottischen Castle. Das Steuerrad deutet eher auf einen gediegenen Luxusdampfer hin. Zwischen braunen Wänden in typischer Nussbaumfurnier-Verkleidung stehen Tische mit Wirtshausstühlen herum, anscheinend nur, um immer wieder von Isolde umgestoßen und von Brangäne aufgehoben zu werden.

    Neben den Klappstühlen glucken einzelne Ohrensessel, die aussehen wie schon-öfters-bezogen-und-schon-wieder-fällig-zum-Beziehen. Natürlich mit dem Möbelstoff, wie er vor vierzig Jahren topaktuell war. Kein Wunder, denn die Bühnenbildnerin Anna Viebrock ist in dieser Zeit stehen geblieben. Sie bewegt sich weder vorwärts noch rückwärts.

    Das gilt auch für die Kostüme.

    Anna Viebrock scheint aus dieser Zeit ein Heft mit Burda-Schnitten zu besitzen, aus dem sie sämtliche Bühnenkleidung fertigt. Im ersten Akt, auf der Schiffsüberfahrt, sind es für Isolde und Brangäne „Kaminkleider“, die damals groß in Mode waren. Normalerweise endeten die Röcke unter dem Knie. Kaminkleider dagegen waren lang, aber nicht so elegant wie Abendkleider, sondern eher aus Wolle oder einem warmen Stoff, in den man sich einkuscheln konnte. Kurvenal hüllt sich in einen Schottenrock, ebenso wie Brangäne. Ihr Rock ist lang, sein Rock dagegen kurz.
    Im „Garten“ trägt Isolde () ein gelbes Kostüm mit einer großen Schleife unter der Brust – ganz Dame. Brangäne () kleidet eine blaugrüne Jacke und Faltenrock – Zeichen für die gut angezogene Sekretärin. Tristan (Robert Dean Smith) tritt auf in der blauer Jacke seines Yachtclubs, mit passendem Abzeichen an der Brusttasche.

    Während andere Bühnen- und Kostümbildner ihre Fantasie ankurbeln, sich durch Opernstoffe, Musik oder Schauplätze anregen lassen, stülpt Anna Viebrock ihre Schlimmer-Wohnen-Vision über jede Handlung, egal in welchem Jahrhundert, Jahrtausend, Land oder Milieu die Oper spielt. Dieses Einheitsinterieur hat zu allem zu passen.
    Ein Beispiel dafür, wie weit es jemand mit sparsamer Fantasie und einfallsarmen Wiederholungen bringen kann.

    Tristan und Isolde:

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  • ♫ Lohengrin in Bayreuth zeigt sympathische Ratten im Versuchslabor

    ♫ Lohengrin in Bayreuth zeigt sympathische Ratten im Versuchslabor

    Gold 49dcc3c325d84fdd9d8d72f512a54083für diesen Lohengrin als Gesamtkunstwerk.
    Bühnenbild und Kostüme von Reinhard von der Thannen, Inszenierung von Hans Neuenfels, Musik, Chor, Orchester, Solisten, Technik.

    w.schwan 008

    Der Vorhang geht auf, vorn auf der Bühne steht eine Wand, vollkommen weiß – klinisch weiß. Ein Mann versucht, die riesige Automatik-Schiebetür zu öffnen. Er drückt dagegen und schiebt damit, unter Aufgebot seiner Kräfte, die riesige Wand nach hinten.  Am Ende des Lohengrin-Vorspiels blicken die Zuschauer in ein Labor mit Sicherheitstüren an den Seiten, um Versuchstiere herein zu lassen. Die Sehschlitze oberhalb  sind zum Beobachten bestimmt. Besonders die Damen zeigten sich in der Pause äußerst begeistert von dem Knack-Gesäß des Lohengrin (Jonas Kaufmann). Über das gesamte Vorspiel hinweg streckt er es den Zuschauerinnen entgegen. Erotik, die nichts mit den plumpen Sexszenen im Parsifal gemein hat. Etwas, was die Fantasie anregt – besonders die weibliche.

    Und der (Bühnen)Himmel hängt voller Rattenschwänze

    Statt mit kriegerischen Speeren erscheinen Telramunds Mannen als Versuchstiere, die unter Laborbedingungen aufeinander losgelassen werden. Trotz ihres Aussehens wirken sie sympathisch.  Elsas Mannen – weiße Ratten – mischen sich unter die Schwarzen.

    Nachdem Telramund (Hans-Joachim Ketelsen) besiegt ist, lassen sowohl die weißen als auch die schwarzen Ratten ihr Fell fallen und heraus kommen sonnengelbe Pinguine.  Siehe -> … wird getrübt durch die Ankunft eines Ritters, der just in letzten Moment auf seinem Schwan anreist. Er besiegt nach kurzem Kampf Telramund
    Die Rattenkostüme werden von den Laboranten an heruntergelassene Haken gehängt und hochgezogen. Von der Bühnendecke herab hängen dekorativ – gefühlte hundert – Rattenschwänze.
    Ratten verwandeln sich später in Menschen; streifen das Rattengewand ab. Als Hochzeitsgesellschaft tragen sie darunter schwarze Anzüge. Die Damen trumpfen auf in eleganten, puderfarbenen Taftkleidern über Petticoats, auf dem Kopf einen roten, gelben oder blauen Wischmopp, im Kreuz einen armdicken Schwanz befestigt, der wie ein Pumpenschwengel bis auf den Boden reicht. Sie marschieren aus allen vier Ecken diagonal in die Mitte zu einer Art Squaredance – beeindruckend!

    Klare Farben, raffinierte Kostüme

    Schwarz tragen Telramunds Mannen, die sich in Gelb verwandeln – eine eigene Farbe. Auch der König (Georg Zeppenfeld) in Schwarz, schwarze Krone auf dem blanken Schädel; schwarzes Unterhemd unter dem schwarzen Kurzmantel. Er hockt auf der Kante des roten Sessels.

    Eine schwarze Kutsche – innen weiß ausgeschlagen – mit Achsenbruch, davor ein lebensgroßer toter Rappe, Ortrud (Evelyn Herlitzius) und Telramund an der Deichsel angebunden. Beide tragen stahlgraue Anzüge, wie aus Metallgewebe.  Siehe -> Sie spielt die harte Frau, die Telramund anstachelt. Passend hart und böse klingt auch ihr Gesang…

    Lohengrin, Elsa und ihr Gefolge tragen die Farbe Weiß.

    Elsa (Annette Dasch) trägt Weiß wie ihre Mannen. Bezaubernd mutet Elsas weißes Hochzeitskleid an. Der kreisförmige, bodenlange Rock besteht aus weißen Schwanendaunen.
    Ortrud trägt das gleiche Kleid – als Trauerschwan. Ihre schlanken Oberkörper schwingen elegant wie Schwanenhälse. Beide lassen nach ihrem Abgang schwarze und weiße Federn auf dem Boden. Im Großformat siehe -> Lohengrin und Ring für Kinder – Public Viewing der Bayreuther Festspiele 2011

    Der erste Schwan fällt gerupft vom Himmel 

    Im zweiten Akt unterhält sich Elsa, in einem nach vorn offenen Glaskasten, mit einem mannshohen Porzellanschwan. Elsa und der Schwan verdoppeln sich durch die Spiegelung.
    Und im dritten Akt schiebt sich ein schwarzer Sarg nach vorn,  mit einem Riesen-Schwanenei, aus dem der junge Gottfried steigt. Siehe -> … der Schwan aufgetaucht, der ihn wieder dahin bringt, wo er hergekommen ist. Als Trost hat er den totgeglaubten Gottfried mitgebracht…

    Ein embryoartiges Wesen mit babyähnlichen Wasserkopf, dünnen Beinen und aufgeblasenem Kugelbauch, an dem noch eine Nabelschnur hängt. Die zerreißt er und wirft die Stücke in die Umsitzenden.
    Diese Lohengrin-Inszenierung korrespondiert mit den Aktualitäten unserer Zeit. Gottfried könnte einem Monsterfilm entstiegen sein, aber das Volk bejubelt ihn – armes Brabant!

    LohengrinBayreuther Festspiele

    Besetzung 2010

    Musikalische Leitung:  Andris Nelsons
    Regie: Hans Neuenfels
    Bühnenbild: Reinhard von der Thannen
    Kostüme: Reinhard von der Thannen
    Licht: Franck Evin
    Video: Björn Verloh
    Dramaturgie: Henry Arnold
    Mitarbeit Konzeption: Susanne Øglænd
    Chorleitung: Eberhard Friedrich

    Lohengrin: Jonas Kaufmann
    Heinrich der Vogler: Georg Zeppenfeld
    Elsa von Brabant: Annette Dasch
    Friedrich von Telramund: Hans-Joachim Ketelsen
    Ortrud: Evelyn Herlitzius
    Der Heerrufer des Königs: Samuel Youn
    1. Edler: Stefan Heibach
    2. Edler: Willem Van der Heyden
    3. Edler: Rainer Zaun
    4. Edler: Christian Tschelebiew

    Lohengrin:

    Richard Wagner: