Schlagwort: Landesmuseum Württemberg

  • ☛ Museumstipp: Kochkiste – nützlich, praktisch, fast vergessen

    ☛ Museumstipp: Kochkiste – nützlich, praktisch, fast vergessen

    Museum der Alltagskultur: Manche Erfindungen, wie die Kochkiste, müssen ruhen, bis sie in anderen Epochen zu neuem Leben erweckt werden. Eine große Holzkiste, gefüllt mit Heu. Mittendrin passgenaue Löcher für Kochtöpfe.396a536d90534288aee59e0b322fa816

    Museum der Alltagskultur: kochkiste
    Kochkiste im Museum der Alltagskultur

    Je größer die Kiste, umso mehr Heu enthält sie und umso länger speichert sie die Wärme.

    Ein Topf mit Kartoffeln wird zum Kochen gebracht und danach sofort in blubberndem Zustand in die Kochkiste gestellt. Oben und an den Seiten dient Heu als Isolationsschicht, je mehr, umso länger hält die Kiste die Wärme. Auf den Topf kommt eine Heumatte, Kistendeckel drauf und schon simmert das Gemüse nach. Es kann nicht anbrennen, gart von allen Seiten gleichmäßig durch bis auf den Kern. Der Herd muss nicht weiter befeuert werden. Die Köchin kann sich weiteren Aufgaben widmen, ohne sich weiter um das Essen kümmern zu müssen. Verspäten sich die Essensgäste, ist die Mahlzeit immer noch bissfest. So kann das Essen über längere Zeit warm gehalten werden. Eine geniale Erfindung, die sowohl Zeit und Energie spart.
    Ähnliches praktizieren heute Sterneköche, wenn sie einen Braten bei niedrigen Temperaturen von 60 bis 80 Grad mehrere Stunden im Ofen belassen.

    Ideal wäre eine Kochkiste in der heutigen Zeit für berufstätige Eltern

    Sie kochen das Mittagessen an und lassen es weiter garen. In der Zwischenzeit holen sie die Kinder vom Sportplatz oder von der Kita ab. Wer kleine Kinder hat, weiß aus eigener Erfahrung, wie ewig lang selbst der kürzeste Weg sein kann.

    Museum der Alltagskultur "Geht doch! Erfindungen, die die Welt (nicht) braucht" Thermomix
    Dieser Feststellung ist nichts hinzuzufügen

    Eine Erleichterung ist die Kochkiste für Freiberufler, die vor einem Termin das Essen Ankochen und weiter garen lassen. Selbst wenn eine Besprechung sich ewig hinzieht, muss keine Berufstätige vor Erschöpfung die Tiefkühlpizza in die Mikro schieben. Das Essen ist soweit gar. Es fehlt nur noch der letzte Schliff.

    Wer elektrisch kocht, praktiziert es längst

    Die Äpfel werden kurz aufgekocht und der Strom abgestellt. Die Wärme bleibt und kocht die Äpfel zu Mus, ohne anzubrennen. Sofern der Deckel auf dem Topf bleibt, ist nach dem Erkalten Apfelmus im Topf. Pfannkuchen oder Gemüse …

    Ich werfe meinen Kochkiste-auf-dem-Herd-Ball in die Arena

    Jetzt kommt meine – theoretische – Erfindung. Sie existiert bis jetzt nur in meinem Kopf. Sie wird nicht patentiert, ist also „Open source“. Jede kann sie weiterentwickeln, verändern. Ich bin schon gespannt auf das nächste Update.

    Museum der Alltagskultur "Geht doch! Erfindungen, die die Welt (nicht) braucht" Ideengenerator
    Themenraum WIE? Zum Prozess des Erfindens – mit Ideenzelt und Ideengenerator
    © Landesmuseum Württemberg, Jonathan Leliveldt

    Wie wäre es, wenn über den Topf eine Haube gestülpt wird als Kochkisteneffekt? So etwas Ähnliches wie früher die Kaffeekannenhaube. Die Isolationsschicht muss weder aus Heu noch aus Kunststoffmatten bestehen.

    Jetzt sind Sie dran. Bitte verbessern Sie meine Idee.

    Bauen sie einen Topfüberwurf. Experimentieren Sie mit Materialien, die die Wärme lange speichern. Bauen sie einen platzsparenden Kochtopfmantel, der zusammengelegt selbst in die kleinste Küche passt, aber sofort zur Hand ist wie ein Topflappen. Wer hat in den heutigen Wohnungen schon Platz für eine Kochkiste?

    Im Museum für Alltagskultur stehen sämtliche Werkzeuge für künftige Erfinder parat

    Museum der Alltagskultur "Geht doch! Erfindungen, die die Welt (nicht) braucht" Tüftelwerkstatt
    Themenraum WIE? zum Prozess des Erfindens mit Tüftelwerkstatt
    © Landesmuseum Württemberg, Jonathan Leliveldt

    Sie können im Tüftelraum schneiden, kleben, bauen. Hier finden Sie die Ausrüstung, mit der Sie eine Erfindung entwickeln können.

    Museum der Alltagskultur "Geht doch! Erfindungen, die die Welt (nicht) braucht" traditionelle Handarbeitstechniken
    Themenraum WIE WEITER? Mit Mitmach-Station zu gemeinsamem Handeln (Knüpfen, Stricken, Weben) © Landesmuseum Württemberg, Jonathan Leliveldt

    In einem separaten Themenraum stehen genügend Materialien für die alten, traditionellen Handarbeitstechniken bereit.

    Museum der Alltagskultur "Geht doch! Erfindungen, die die Welt (nicht) braucht" Wolle und Garne
    Wolle, Garne, Strickanleitungen

    Garne und Anleitungen zum Stricken, Knüpfen, Weben, Häkeln.

    Sollte Ihnen eine Kochkiste mit einer Strickliesel gelingen – Respekt!
    Damit sind Sie für mich die Nummer 1.

    Museum der Alltagskultur "Geht doch! Erfindungen, die die Welt (nicht) braucht" Kuratoren
    Die Ausstellungs-Gestalter Julia Marzoner und Dr. Markus Speidel
    Museum der Alltagskultur – Schloss Waldenbuch

    Lust auf mehr? Vom 23. September 2022 bis 11. Februar 2024 im Museum der Alltagskultur

    Auf einen Blick
    Was? Geht doch! Erfindungen, die die Welt (nicht) braucht
    Wann? 23. September 2022 bis 11. Februar 2024
    Wo? Museum der Alltagskultur – Schloss Waldenbuch, Kirchgasse 3, 71111 Waldenbuch
    landesmuseum-stuttgart.de und museum-der-alltagskultur.de

    Museum der Alltagskultur

    RSS-Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/museum-der-alltagskultur/feed`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`
  • ☛ Museumstipp: Geht doch! Clopapier immer zur Hand

    ☛ Museumstipp: Geht doch! Clopapier immer zur Hand

    Museum der Alltagskultur:7f647abd81e74cb3a1fb5968aa364aec Nicht nur die Ausstellung handelt von kreativen Erfindungen, sie reizt geradezu, selbst etwas zu erfinden. Fangen wir mit den Zweckfreiesten an.

    Und wenn’s schon keinen Sinn hat, dann hat’s wenigstens Unsinn

    Geht es Ihnen auch so? Ich liebe (fast) jeden Blödsinn, der mich zum Lachen bringt.

    Museum der Alltagskultur "Geht doch! Erfindungen, die die Welt (nicht) braucht" sinnfreie Erfindung
    ToilettenPapierRollenHalterHut


    In der Ausstellung sehe ich die Erfindung eines Japaners, der einen Toiletten-Papier-Rollen-Halter-Hut erfunden hat. Eine Erleichterung für Menschen, deren Darmtätigkeit sich verselbstständigt hat.

    Geht doch! Immer ein Stück Papier zur Hand

    So etwas hätte eine Tübinger Geistesgröße – ein stadtbekannter Philosoph – vor über 150 Jahren gebraucht. Als er durch den Botanischen Garten von Tübingen spaziert, kommt ihm eine seiner genialen Ideen. Die will er möglichst schnell aufschreiben, damit sie der Nachwelt erhalten bleibt. Als er den Gartenarbeiter um ein Blatt Papier bittet, steht dieser stramm und antwortet: „Der Herr Professor können heute auch mal Gras nehmen.“

    Das Schöne an Ausstellungen ist für mich, dass es immer Querverbindungen gibt.

    Fast alles, was ich sehe, kurbelt irgendwelche Gedankenketten an, die zu anderen Berührungspunkten hinführen. Diese Ausstellung im Museum für Alltagskultur fordert es geradezu heraus.
    Lang ist die Liste der kreativen, ideenreichen, originellen, pfiffigen Erfindungen, die mir aus dem Stand heraus einfallen:

    Geht doch! 2 schwäbische Tüftler tricksen sich aus.

    Hoimetaberau – Schwäbische Tüftlersonate in der Tri-Bühne

    Zu zweit sitzen sie am Tisch vor ihren Karten. Albert hält sie in der Hand, Hans an einer Apparatur, die er um den Hals hängen hat. Den dritten Mann zum Skat zu finden fällt den beiden Bruddlern schwer, denn bisher haben sie alle rausgeekelt. Für die findigen schwäbischen Käpsele wird nichts zum Problem, siehe Schwäbische Tüftlersonate

    Historische Portraits – aus 3 mach 1

    Fotomontage: Gesicht aus 3 klassischen Portraits
    1 Bild aus 3 Portraits


    „Coding da Vinci“ vernetzt deutsche Museen mit kulturbegeisterten Webentwicklern. Museumsbesucher mit eingebautem Spieltrieb frohlocken. Sie setzen ihre Lieblingsporträts berühmter Meister zusammen, wie es ihnen gerade gefällt. Da schaut der Landsknecht mit den Pausbäckchen eines Babys recht unschuldig drein, siehe Museumsbesucher mit eingebautem Spieltrieb frohlocken

    Atmende Erde – Künstler mit Traum sucht Raum

    Breathing Earth – Susumu Shingus Zeichnung
    Breathing Earth – Susumu Shingus Zeichnung

    Susumu Shingus Traum ist ein Dorf, das allein durch den Wind lebt und Energie erzeugt. Atmende Erde mit reichlich Wind, seinem absoluten Lebenselixier. Enthalten sein muss unbedingt ein Theater, Café, Blumen und ein Gemüsegarten zur Selbstversorgung, siehe Breathing Earth

    Hohe Hacken „high heels“

    Down to Earth: Österreich 2014,  Regie, Drehbuch, Produktion: Anna Vasof

    Blick auf weibliche Schuhe! Mit typisch weiblicher Problematik erregt ein humorvoller Kurzfilm mit Damenschuhen besondere Aufmerksamkeit.
    Sehr engen, spitzen Schuhen laufen an einer Schiene Mausefallen voraus, die bei jedem Schritt zuschnappen – wie gut beobachtet, siehe Filmblick auf weibliche Schuhe…

    Illusionsmalerei – Wunschbilder auf die Wand gemalt

    Illusionsmalerei in Füssen – Schloss mit Erker

    Es gab in Füssen eine Zeit, in der es verboten war, vor dem Haus Vorbauten oder etwas in die Straße Ragendes anzubringen. Verpönt sind Erker, Säulen, Klappläden …
    siehe Vorschrift trifft auf Kreativität

    Schwäbische Tüftler erfinden eine Wortuhr

    Wortuhr
    (c) Landesmuseum Stuttgart

    Dabei gibt es die Uhr in über zwanzig Sprachen, sogar in der Sprache, die in the Länd g’pflegt und g‘schwätzt wird. Das Landesmuseum könnte seinem Bildungsauftrag auch entgegengesetzt nachkommen. Es wird Zeit, dass die Nei’gschmeckten endlich schwäbisch lernen.
    Dafür ist es bereits zehn nach Dreiviertel zwölfe!
    Siehe Warum wird die Zeit in einer – in the Länd – unbekannten Sprache angezeigt?

    Was bezweckt eine Maschine? Sie läuft!

    Jean Tinguely entwickelte Skulpturen aus abgelegten Mechanikteilen, die sich fortwährend drehen, wenn sie einmal in Bewegung gesetzt werden. Sie sehen aus wie Maschinen, mit dem einzigen Zweck, ständig in Bewegung zu bleiben, siehe Jean Tinguely

    Kein Will-und-kann-nicht oder halb nützlich, sondern total nutzlos, also Kreativität pur

    Museum der Alltagskultur: Elektrisier-Automat

    Ein Paradebeispiel ist der Elektrisierapparat. Er sieht aus wie eine luxuriöse Puppenküche. Die Funktion ist mir nicht klar, deshalb würde ich die Erfindung als „Männerspielzeug“ abhaken …
    siehe Erfindungen – nutzlos


    Noch mehr fantasievolle Erfindungen in der Ausstellung „Geht doch! Erfindungen, die die Welt (nicht) braucht„:

    Museum der Alltagskultur "Geht doch! Erfindungen, die die Welt (nicht) braucht" Flaschenöffnergebiss

    Brauchen Sie ein Gebiss mit eingebautem Flaschenöffner???

    Museum der Alltagskultur "Geht doch! Erfindungen, die die Welt (nicht) braucht" Tropfenfängerpuppe

    Romantikerinnen könnten zur Not auch ohne leben, aber warum? Zur blauen (Tee)stunde läßt ein fliegender Teppich in Rosa die Herzen höher schlagen.

    Lust auf mehr? Vom 23. September 2022 bis 11. Februar 2024 im Museum der Alltagskultur

    Auf einen Blick
    Was? Geht doch! Erfindungen, die die Welt (nicht) braucht
    Wann? 23. September 2022 bis 11. Februar 2024
    Wo? Museum der Alltagskultur – Schloss Waldenbuch, Kirchgasse 3, 71111 Waldenbuch
    landesmuseum-stuttgart.de und museum-der-alltagskultur.de

    Museum der Alltagskultur

    RSS-Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/museum-der-alltagskultur/feed`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`
  • ☛ GeschmacksSache – guter und schlechter Geschmack im Museum

    ☛ GeschmacksSache – guter und schlechter Geschmack im Museum

    „Vorbildliches Design“: Im Auftrag von König und Gewerbeverein kaufen vor 125 Jahren Fachleute alles auf, was sie für gutes Design, Handwerk, Technik halten5aa66caeb12143baa318217cc28ea103.

    Türkische Pantoffeln
    Paar Pantoffel, Türkei, Mitte 19. Jahrhundert, erworben auf der Weltausstellung in London 1851 © Landesmuseum Württemberg, Hendrik Zwietasch

    Sie laden Handwerker, Fabrikanten und andere Produzenten ein, sich diese exemplarischen Stücke genau anzuschauen. Als Vorbilder dienen nicht nur heimische Produkte, sondern auch Werkstücke, die sie von den berühmten Weltausstellungen mitbrachten. Sie sollen als Vorbilder für guten Geschmack und zukunftsweisende Formen dienen.

    Urheberrecht und Kreativität

    Geistiges Eigentum war zu der Zeit kein Thema. Wahrscheinlich hätten sie sich vor Lachen gekugelt. Wer kann schon einen Geist besitzen. Die Gedanken sind frei.

    collier
    Collier, Bert Nienhuis (1873-1960), Haarlem/Niederlande, 1910 © Landesmuseum Württemberg, Hendrik Zwietasch

    Somit waren die Schwaben die heißesten Anwärter für den Plagiarus, dem Negativpreis für Produktkopien.
    Oder auch nicht!
    Sie haben sich zwar alles genau angesehen, vielleicht auch vermessen oder gezeichnet, aber dann entwickelten sie dieses Anschauungsmaterial weiter. Aus Letzteren sind Kunsthandwerker, Tüftler und Ingenieure hervorgegangen, für die das Schwabenland bis heute berühmt ist.

    Vorbildliches Design: Geschmacksbildung fängt an beim Kinderspielzeug.

    Landesgewerbemuseum, Bericht über die Jahre 1932-1936, S. 12. / Ausstellung "Spielzeug" vor 1932, zu Zeiten von Gustav Pazaurek.
    Landesgewerbemuseum Stuttgart: Die Präsentation des Spielzeugs, vor 1932. Gezeigt wurden Spielzeug, Kinderbücher und auch Möbel für das Kinderzimmer, Landesgewerbemuseum, Bericht über die Jahre 1932-1936, S. 12 © Landesmuseum Württemberg, Hendrik Zwietasch

    Diese Spielzeuge befinden sich hinter Glas. Interessierte Handwerker wie Schreiner und Drechsler können sie nicht in die Hand nehmen und von allen Seiten betrachten. Dann wären sie bald „ausgeliebt“ wie jedes normale Spielzeug in einer Familie. Als Neuigkeit kommt das mechanische Spielzeug hinzu, eine Anregung für Feinmechaniker, Kupferschmiede und Blechner. Alle sind darauf angewiesen, ein Stück möglichst genau zu zeichnen, mitsamt den ungefähren Maßen. Vielleicht ist das auch ein Glück, denn so verändert sich von Gestalter zu Gestalter die Sicht auf die Werke, je nach Arbeitsschwerpunkt und Kundenwünschen.

    Musterbücher zum Umblättern und Anfassen

    Musterbuch für Gewebe
    Musterbuch für Gewebe (Band 1 von 10 Bänden), angelegt von Karl Wilhelm Weigle (1788-1884), Ludwigsburg, ab 1844 © Landesmuseum Württemberg, Hendrik Zwietasch

    Diesem zerfledderten Musterbuch sieht mensch an, dass es fleißig genutzt wird – umgeblättert, befühlt, verglichen. Die Seiten werden von Webern, Färbern, Stofffabrikanten umgeblättert, die Stoffe befühlt. So lernen die schwäbischen Handwerker neue Techniken kennen und entwickelten sie weiter. Mit anderen Worten – einfach für eigene Ideen genutzt, mal mit weniger, mal mit mehr Fantasie. Je teurer und kostbarer das Material, umso kreativer muss der Designer sein.
    Somit kommen die Schwaben weg vom Traditionellen hin zum Innovativen – die Geburtsstunde des schwäbischen Cleverle!!!

    Ganz nebenbei: So war es schon immer, auch und besonders in der Musik.

    Carl A. Pfeifferschen Sammlung im Kgl. Landesgewerbemuseum zu Stuttgart
    / Ein Teil der Carl A. Pfeifferschen Sammlung im Kgl. Landesgewerbemuseum zu Stuttgart, in: Denkschrift zum Fünzigjährigen Jubiläum der Hof-Pianofortefabrik von Carl A. Pfeiffer zu Stuttgart, 1862–1912, S. 56.

    Bach hat nicht nur ganze Partiturseiten von Vivaldi abgeschrieben, sondern eigene Werke mit unterschiedlichen Texten vielfach zweitverwertet. Wagner hat sich in den Meistersingern von Bach anregen lassen und Bruckner hat Zitate von Wagner als „Hommage“ in seine 3. Sinfonie hineingenommen. Rossini dagegen liebt es kommodiger. Er kopiert vorzugsweise sich selbst; aus Zeitgründen – angeblich.

    Kunsthandwerk damals und heute

    Achtung: Kunsthandwerk! 75 Jahre BdKJubiläumsausstellung im Haus der Wirtschaft, Stuttgart
    12. März bis 9. April 2022
    Dienstag bis Samstag 10-18 Uhr

    GeschmacksSache Vorbildliches Design um 1900
    Kabinettausstellung im Alten Schloss in Stuttgart | Landesmuseum
    18.11.2021 – 1.5.2022

    Noch mehr Kunsthandwerk

    RSS-Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/kunsthandwerker/feed`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`
  • ☛  Museum der Alltagskultur – Erfindungen, die die Welt (nicht) braucht

    ☛ Museum der Alltagskultur – Erfindungen, die die Welt (nicht) braucht

    Geht doch! Erfindungen, Innovationen gelten als kreativ und versprechen Verbesserungen im Alltag. Teilweise lösen sie Probleme, die wir vorher nicht hatten.1284c36b7e3e4ddc9882fcdc3ccd9f8f
    Wer kennt nicht seinen Gerätefriedhof in der Küche?

    Erfindungen – nutzlos

    Kein Will-und-kann-nicht oder halb nützlich, sondern total nutzlos, also Kreativität pur. Genau so, wie Wissenschaftler an eine Sache herangehen.
    Nur ein unbedarfter Laie fragt sich, zu was das alles zu gebrauchen ist.

    Museum der Alltagskultur: Elektrisier-Automat
    „Geht doch! Erfindungen, die die Welt (nicht) braucht“, Sonderausstellung im Museum der Alltagskultur:
    Elektrisier-Automat 1. Viertel 20. Jh. Museum der Alltagskultur, Waldenbuch
    © Landesmuseum Württemberg, Foto: Dirk Kittelberger

    Ein Paradebeispiel ist der Elektrisierapparat. Er sieht aus wie eine luxuriöse Puppenküche. Die Funktion ist mir nicht klar, deshalb würde ich die Erfindung als „Männerspielzeug“ abhaken. Gekauft von Vätern, die ihren Söhnen ein Spielzeug schenken, mit dem sie heimlich, still und leise ihren Spieltrieb befriedigen. Ähnlich wie die Modelleisenbahn, die Väter ihren 2-jährigen Söhnen bescheren.

    Erfindungen – Irrtümer

    Radioaktive Zahncreme "Doramad"
    „Geht doch! Erfindungen, die die Welt (nicht) braucht“, Sonderausstellung im Museum der Alltagskultur:
    Schachtel: Radioaktive Zahncreme „Doramad“, 1930er-1950er Jahre
    Museum der Alltagskultur , Waldenbuch
    © Landesmuseum Württemberg, Foto: Dirk Kittelberger

    Nur zwei Jahrzehnte lang wurde die radioaktive Zahncreme verkauft, bleibt der Menschheit aber noch lange erhalten. Es kann durchaus sein, dass diejenigen, die sich damit die Zähne geputzt haben, noch aus dem Grab heraus strahlen. Die Halbwertszeit von Uran beträgt viereinhalb Millionen Jahre.

    Erfindungen – verkannt

    Tropfenfänger, einst unentbehrlich in (fast) jedem Haushalt, jetzt total verkannt.
    Lassen Sie mich raten. Wer dieses Utensil als nutzlos herausgesucht hat, ist männlich, Millennial und an Waschmaschinen und Geschirrspüler gewöhnt; so selbstverständlich, wie er sich unterwegs einen coffee-to-go im plastikbezogenen Pappbecher – mit Schnabeltassen-Aufsatz! – aus dem Automaten zieht.

    Museum der Alltagskultur: Zwei Tropfenfänger
    „Geht doch! Erfindungen, die die Welt (nicht) braucht“, Sonderausstellung im Museum der Alltagskultur:
    Zwei Tropfenfänger 1950er-1980er Jahre Museum der Alltagskultur, Waldenbuch
    © Landesmuseum Württemberg, Foto: Dirk Kittelberger

    In den 50ern gibt es das kaum, dafür aber trielende Kaffeekannen mit knauflosen Deckeln – also Alltagsgeschirr mit normalen Gebrauchsspuren. Der Tropfenfänger wird über den verbleibenden Teil der ramponierten Tülle gestülpt, die Blume bildet die Mitte des Deckelknaufs (sofern vorhanden), der Haken am Gummiband wird straff am Henkel befestigt. Somit bleibt sowohl Kanne als auch Tischtuch tropfenfrei. Der Deckel wird beim Auskippen automatisch gehalten und fällt nicht mit den letzten Tropfen in das gute Service. Als besonders elegant gilt, wenn der Mittelfinger beim Gießen auf dem fehlenden Knauf ruht.
    Mit den aufkommenden Kaffeemaschinen verschwinden die Kaffeekannen und beenden die Ära der Tropfenfänger.

    Erfindungen – Prototyp

    Brille "Die 'Leuchtende Arbeitsbrille'", mit Verpackung
    „Geht doch! Erfindungen, die die Welt (nicht) braucht“, Sonderausstellung im Museum der Alltagskultur:
    Brille „Die ‚Leuchtende Arbeitsbrille’“, mit Verpackung Mitte 20. Jahrhundert
    Museum der Alltagskultur, Waldenbuch
    © Landesmuseum Württemberg, Foto: Dirk Kittelberger

    Eine Aufsteckbrille mit Lämpchen an beiden Seiten, die über Kabel mit einer Batterie aufgeladen werden. Die Hände bleiben zum Arbeiten frei, da die Batterie einfach in die Tasche gesteckt werden kann.
    Ich denke an den alten Uhrmacher, den ich in meiner Kindheit verehrte, weil er vier Augen hatte. Und die gingen auch magisch an und aus. Mit winzigen Schraubenziehern und Zangen brachte er kleine Zahnräder mit einem Dreh zum Laufen. Ohne die Brille hätte er seinen Beruf wohl nicht mehr ausüben können.
    Bei meinem Zahnarzt habe ich vor ein paar Tagen etwas Ähnliches gesehen – direkt über meinem offenen Mund. Ich habe die Sache nicht weiter verfolgt, bin mir aber sicher, dass er keine Batterien im Kittel versteckt hatte.

    Lust auf mehr? Vom 23. September 2022 bis 11. Februar 2024 im Museum der Alltagskultur

    Auf einen Blick
    Was? Geht doch! Erfindungen, die die Welt (nicht) braucht
    Wann? 23. September 2022 bis 11. Februar 2024
    Wo? Museum der Alltagskultur – Schloss Waldenbuch, Kirchgasse 3, 71111 Waldenbuch
    landesmuseum-stuttgart.de und museum-der-alltagskultur.de

    Noch mehr Kreativität

    RSS-Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/kreativ/feed`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`
  • Vorschau: Museum der Alltagskultur „Meine kleinen Schätze“

    Vorschau: Museum der Alltagskultur „Meine kleinen Schätze“

    Kleine Schätze, die für Einwanderer eine große Bedeutung haben. Sie zeigen die alte Heimat und die neue Heimat. Start der Schausammlung im Museum der Alltagskultur – Schloss Waldenbuch am 29. Mai 20223c2d874eb479458991e34dd8b276ddaf.

    Migration interessiert mich, denn damit habe ich eigene Erfahrungen.

    Als ich 1969 von Schleswig-Holstein auf die schwäbische Alb kam, musste ich erst einmal eine Fremdsprache lernen: schwäbisch.
    Ich übte fleißig nach dem Gehör und brachte die gelernten Vokabeln sofort in Gespräche ein. Ich kam mir schon fast perfekt vor, bis mich eine Älblerin verzweifelt bat: „Ja, kännet Se net Hochdeitsch schwätze, I koo ihr sächsisch so schwär verstau“. Die Verständigung verlief also nur einseitig.

    Einwanderung: 3 neue Sprachen und auch noch Schrift!

    Cem Özdemir mit Mantel und Schneiderschere
    „Meine kleinen Schätze“, Präsentation im Museum der Alltagskultur:
    Cem Özdemir mit dem Wintermantel seines Vaters und der Schneiderschere seiner Mutter
    Foto aus der digitalen Ausstellung des Kooperationspartners SWR2 „Meine kleinen Schätze“
    © Pressestelle des SWR, Foto: Cem Özdemir

    Migranten aus ferneren Ländern müssen sogar drei Sprachen lernen – Schwäbisch, Hochdeutsch, Beamtendeutsch. Teilweise kommt noch eine neue Schrift hinzu, sowohl als Schreibschrift als auch als Druckschrift. Hut ab vor allen Menschen, die diese Hürde nehmen oder schon genommen haben.
    Trotz alledem bleibt für viele das Heimweh nach der gewohnten Umgebung, der Muttersprache, den Sitten und Gebräuchen.

    Alte Heimat – neue Heimat

    Muhterem Aras mit Brot und Honig
    „Meine kleinen Schätze“, Präsentation im Museum der Alltagskultur:
    Muhterem Aras mit Vollkornbrot uns Wabenhonig
    Foto aus der digitalen Ausstellung des Kooperationspartners SWR2 „Meine kleinen Schätze“
    © Pressestelle des SWR, Foto: Lena Lux

    Für Muhterem Aras steht der Wabenhonig mit seinem Duft und Geschmack für die alte Heimat. Für die neue Heimat steht für sie die unendliche Vielfalt der Brotkultur, besonders das Vollkornbrot.
    Hunger nach Kultur – Mirzeta Haug fasst es so zusammen: Das Buch meiner Kindheit und das Buch meiner Kinder. Für die alte Heimat stehen die Bücher der Kindheit. Für die neue Heimat stehen die Bücher, die sie ihren Kindern vorliest.

    Gleich vormerken – 29. Mai 2022!

    Vorstellung der Ausstellung „Meine Kleinen Schätze – Geschichten von Migration“ im Museum der Alltagskultur im Schloss Waldenbuch am 29. Mai 2022.

    In Kooperation mit Anna Koktsidou, SWR Beauftragte für Vielfalt und Integration, und dem SWR2, siehe Diese Menschen erzählen ihre „Geschichten von Migration“

    Museum der Alltagskultur – Schloss Waldenbuch, Kirchgasse 3, 71111 Waldenbuch

    Mehr über Migranten

    RSS-Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/migranten/feed`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`
  • ☛ Neu! Dürnitz im Landesmuseum Württemberg: 1.000 m2 Wohnzimmer

    ☛ Neu! Dürnitz im Landesmuseum Württemberg: 1.000 m2 Wohnzimmer

    Nach langer Bauzeit ist die „Dürnitz“ fertig, im Alten91416f3d3bfb4ab7b0c33e0e5e50a287 Schloss in Stuttgart, bekannt als Württembergisches Landesmuseum. Die Museumsbesucher erleben ein neues, 1000 m2 großes Wohnzimmer.

    Dürnitz?! Was ist denn das?

    In alten Schlössern gab es wenig Heizmöglichkeiten. Die Dürnitz – also die untere Etage – war der einzige Raum, der im Winter warm war. Er war zugänglich für alle Schlossbewohner. Alle durften sich hier aufwärmen und bekamen sogar noch eine heiße Suppe – Luxus pur!

    Dürnitz im Landesmuseum Württemberg: 1.000 m2 Wohnzimmer
    Dürnitz im Landesmuseum Württemberg: 1.000 m2 Wohnzimmer

    Genau diese Tradition lebt in der neuen Dürnitz wieder auf.
    Allerdings hat sich die Auffassung von Luxus im Laufe der Jahrhunderte gewandelt.

    Dürnitz: Barrierefrei durch viele raffinierte Details.

    Dürnitz im Landesmuseum Württemberg: Pia Elser
    Dürnitz im Landesmuseum Württemberg: Pia Elser

    Zuständig für das Wohlgefühl und all die gut durchdachten Alltagshelfer in der Dürnitz ist Pia Elser mit ihren Ideen, ihrer Planung und Durchführung.

    Auf dass sich Eltern mit Kleinkindern, stressgeplagte Lehrerinnen mit Schulklassen oder Rollstuhlfahrerinnen in der Dürnitz wohlfühlen, zeigt sich schon am Eingang.
    Die Stufen sind abgesetzt mit Bronzestreifen, die im Licht glänzen. Sie sind also nicht zu übersehen.

    Dürnitz im Landesmuseum Württemberg: Bronzestreifen als Wegweiser
    Dürnitz im Landesmuseum Württemberg: Bronzestreifen als Wegweiser

    Vor und nach der Treppe weisen Bronzestreifen den Weg direkt zur Infotheke, die auch gleichzeitig die Kasse für das Museum ist. Für Rollstuhlfahrer oder Buggykutscher führt eine Rampe hinauf. Überall wird auf haltbare Materialien geachtet, da die Räume sehr strapaziert werden und es möglichst lange halten soll.

    Dürnitz im Landesmuseum Württemberg: Bodenplatte aus Naturstein mit eingeschlossenem Fisch
    Dürnitz im Landesmuseum Württemberg: Bodenplatte aus Naturstein mit eingeschlossenem Fisch

    Die Handläufe bestehen aus Kupfer, ansonsten dominiert Bronze, auf dem Boden liegt regionaler Naturstein. Ein eingeschlossener Fisch zeugt davon: Stuttgart sitzt/liegt auf einem Meer – so richtig mit Fischen und Muscheln.

    Dürnitz im Landesmuseum Württemberg: Waschbecken in den Toilettenräumen
    Dürnitz im Landesmuseum Württemberg: Waschbecken in den Toilettenräumen

    Keine Toilette hält 100 Jahre, besonders, wenn sie viel genutzt wird. Die viel beanspruchten Teile bestehen aus Porzellan und Bronze – extrem haltbar bis …
    Väter in Elternzeit können aufatmen. Ein Wickeltisch. In der Herrentoilette.

    Highlights für mehrere Zielgruppen

    Dürnitz im Landesmuseum Württemberg: Schließbächer für Schulklassen
    Dürnitz im Landesmuseum Württemberg: Schließfächer für Schulklassen

    An Schulklassen, die das Museum besuchen, ist wiederholt gedacht. Für sie steht ein großes, numeriertes Fach für die Schulranzen bereit. Ein Fach pro Klasse könnte langen, wenn die Ranzen ordentlich hineingestellt werden. Ansonsten müssen sich die Lehrerinnen etwas einfallen lassen.

    Dürnitz im Landesmuseum Württemberg: Schließfächer
    Dürnitz im Landesmuseum Württemberg: Schließfächer


    Für Einzelpersonen stehen Schließfächer bereit – für Markthalleneinkäufe bis zum Wintermantel. Derart erleichtert können Besucher durch die Ausstellungen wandeln.

    Dürnitz im Landesmuseum Württemberg: Infotheke mit Video im gotischen Fenster
    Dürnitz im Landesmuseum Württemberg: Infotheke mit Video im gotischen Fenster

    Bei großem Andrang an den Kassen kann es zu Wartezeiten kommen. Ein vom Museum erstelltes Video läuft im einzigen erhaltenen gotischen Fenster.

    Dürnitz im Landesmuseum Württemberg: Infotheke
    Dürnitz im Landesmuseum Württemberg: Infotheke

    Eine großzügige Ablage direkt vor der Infotheke bietet genügend Abstellmöglichkeit für voluminöse mobile Möbelstücke. Sie firmieren unter der Bezeichnung „Damenhandtasche“, die bekanntlich innen größer sein soll als außen. Die Besucherin findet in Handhöhe und mit Blick von oben das Gesuchte (und eventuell auch lang Vermisste).
    Eine abgerundete Platte verläuft genau auf der Tischhöhe von Rollstuhlfahrerinnen, die darunter einen Platz für ihr Gefährt erhalten.

    Dürnitz: Belüftung in Coronazeiten

    Dürnitz im Landesmuseum Württemberg: Belüftungsanlage hinter der Wandverkleidung
    Dürnitz im Landesmuseum Württemberg: Belüftungsanlage hinter der Wandverkleidung

    Aus aktuellem Anlass bekommt die Belüftung einen besonderen Stellenwert. Das ist übrigens Pia Elsers persönliches Highlight, obwohl es von den meisten Gästen wohl kaum beachtet wird. Die Älteren mögen sich an die Heizungsverkleidungen in den Sechzigern erinnern, als vor die Heizkörper ein Gitter mit pompösem Rahmen gestellt wurde, damit es zur barocken Anbauschrankwand passte.
    Nur so viel: Diese Belüftung war eine äußerst knifflige Angelegenheit, hinter der sich ausgeklügelte Technik versteckt; außerdem viel Können der Handwerker bei der Maßarbeit erforderte.

    Dürnitz: Barrierefrei durch gratis Eintritt.

    Dürnitz im Landesmuseum Württemberg: Blick in den Raum
    Dürnitz im Landesmuseum Württemberg: Blick in den Raum

    Dieser 1.000 m2 große Raum ist barrierefrei in sämtliche Richtungen. Die „Barriere“ Eintrittsgeld wurde abgebaut. Vollkommen umsonst und gratis kann sich jede Besucherin in die bequemen Designersessel setzen und ausruhen. Einfach so, oder vor und nach dem Museumsbesuch.
    Wer zufällig Smartphone, Tablet oder Laptop dabei hat, kann das kostenlose W-Lan nutzen. Für das Ausbreiten von Akten oder Schulheften stehen Tische zur Verfügung, mit genug Platz für einen Kaffee, der im Café angeboten wird.

    Dürnitz im Landesmuseum Württemberg: Cafétheke
    Dürnitz im Landesmuseum Württemberg: Cafétheke

    Das Café um die Ecke hält ganz normal Kaffee, Kuchen und kleine Häppchen bereit. Es wird vom Museum betrieben. Damit ist gewährleistet, dass es sich den kommenden Gästen anpassen kann, und das ganz unkonventionell in Probierphasen. Wie wär’s mit einer Geburtstagsfeier, bei der die Gäste sich in den Pausen das Schloss und Museum anschauen können?

    Im Übrigen wird die Dürnitz auch vermietet, zum Beispiel für Konzerte.

    Dürnitz im Landesmuseum Württemberg: Podium
    Dürnitz im Landesmuseum Württemberg: Podium

    Ein Podium ist vorhanden und wurde bei der Eröffnung schon genutzt. Ebenso enthält der Saal mit Platz für 500 Zuschauer eine Technikanlage. Der freien Stuttgarter Kunstszene bietet die Dürnitz Raum für ihre Vorstellungen. Ein guter Einstieg mit einem vielfältigen Programm sind die ersten 10 Tage nach der Wiedereröffnung der Dürnitz.

    Fazit: Raum für Ruhe und für Trubel – unbedingt hineinschnuppern.

    Denken Sie an die Handwerker, wenn Sie über die Handläufe streichen. Sie haben ihr Können eingesetzt, obwohl das nicht zum alltäglichen G’schäft gehörte.
    Denken Sie an die vielen Menschen im Hintergrund, die sich bemühen, damit Sie sich in der Dürnitz wohl fühlen.

    Dürnitz im Landesmuseum Württemberg: Pia Elser mit Trinkgeldteller
    Dürnitz im Landesmuseum Württemberg: Pia Elser mit Trinkgeldteller

    Denken Sie an die Gestalterin Pia Elser, die selbst für die Toilettenreinigerinnen eine herausziehbare Trinkgeldschale entworfen hat.

    … und genießen Sie mit allen Sinnen!

    Dürnitz – das neue Museumsfoyer des
    Landesmuseums Württemberg
    Der Zugang zum Café und Museumsshop ist unabhängig vom Museumsbesuch möglich.
    Vermietungen – exklusive Räume für Events in Stuttgarts Mitte

    Mehr vom Landesmuseum Württemberg

    RSS-Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/landesmuseum-wuerttemberg/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`
  • Mode-Ausstellungen im Alten Schloss ab 16.3. wieder geöffnet

    Mode-Ausstellungen im Alten Schloss ab 16.3. wieder geöffnet

    Landesmuseum Württemberg öffnet nach dem Lockdown zunächst die Ausstellungen „FASHION?!“ und „Ran an den Stoff!“

    Modeaufnahme, rotes Cape, Walde Huth, 1956 © Deutsches Historisches Museum/ S. Ahlers / Archiv Schmölz+Huth - Heringson, Wuppertal
    Modeaufnahme, rotes Cape, Walde Huth, 1956 © Deutsches Historisches Museum/ S. Ahlers / Archiv Schmölz+Huth – Heringson, Wuppertal

    Wie bereits mitgeteilt, wurde die Laufzeit beider Ausstellungen – auch im Hinblick auf die deutlich eingeschränkten Personenzahlen pro Besuchstag – um ein ganzes Jahr verlängert: „Fashion?!“ bleibt nun bis 24. April 2022 geöffnet, „Ran an den Stoff!“ ist bis zum 31. Juli 2022 zu sehen.

    Das ist die Gelegenheit, sich die Ausstellung einmal im Original anzuschauen, siehe Fashion Live-Tour – persönliche Eindrücke der Onlineführung

    Öffnungszeiten im Landesmuseum:

    Große Landesausstellung „Fashion?!“: Di, Mi 10-17 Uhr, Do 10-21 Uhr, Fr bis So 10-18 Uhr
    Mode-Mitmachausstellung „Ran an den Stoff“: Di bis So 10-17 Uhr
    Im Landesmuseum Württemberg im Alten Schloss in Stuttgart

    Mehr über Fashion:

    RSS-Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/fashion/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`

  • ☛ Landesmuseum Stuttgart – „Geschmackssache“ bis „Popup-Museum“

    ☛ Landesmuseum Stuttgart – „Geschmackssache“ bis „Popup-Museum“

    Ausstellungen 2021 im Landesmuseum Württemberg in Stuttgart: „Fashion?! Was Mode zu Mode macht “, bleibt noch bis zum Frühjahr 2022 bestehen.
    Das Museum für Alltagskultur eröffnet – für 2 Wochen im Mai 2021 – ein Pop-up-Museum in Knittlingen8b577e01a77a437f9e7a6568e2658485 und ab November 2021 dreht sich eine Sonderausstellung im Alten Schloss um den guten Geschmack.

    Pop-up-Museum in Knittlingen „Kaufhausgeschichten“

    Keyvisual Pop-up-Museum Knittlingendes Museums der Alltagskultur – Schloss Waldenbuch© Landesmuseum Württemberg
    Keyvisual Pop-up-Museum Knittlingen
    des Museums der Alltagskultur – Schloss Waldenbuch
    © Landesmuseum Württemberg

    Pop-up – was heißt das? Da springt etwas hoch wie der Teufel aus der Kiste.
    Wobei wir schon fast beim Thema sind, denn Knittlingen gilt als die Heimat des Faust. Und wo Faust ist, ist Mephisto nicht weit. Genau so schnell ist der Teufel wieder verschwunden, sobald der Deckel geschlossen wird. Ähnlich wie bei den „Flippers“, die ihren Ursprung auch in Knittlingen haben. Diese deutsche Popband ist einigen älteren Zeitgenossen noch vom Namen her bekannt. Knittlingen, ein Ort, der erneut Bedeutung erlangen wird, sobald das Pop-up-Museum die „Kaufhausgeschichten“ im ehemaligen Kaufhaus eröffnet. Die Ausstellung springt am 7. Mai hoch und verschwindet am 23. Mai 2021 wieder in der Versenkung.

    Pop-up-Museum in Knittlingen – 60 Jahre Konsum im Zeitraffer

    Besuchende brauchen keinen großen Geldbeutel, denn die Waren sind (in diesen Tagen) alle unverkäuflich. Sie sind übrig geblieben in der 60-jährigen Kaufhausgeschichte, die eng verknüpft ist mit der Kaufmannsfamilie Leitz und den Knittlinger Bürgern. Geschenke für Weihnachten, Passbilder für den Führerschein, Hefte für die Schule – im Kaufhaus gab es alles, was gebraucht wurde.
    60 Jahre lang Konsum, alles, was wir brauchen oder auch nicht. Da werden sich wohl einige wundern, wenn sie ihre Wünsche und Bedürfnisse von gestern oder vorgestern wiedersehen.
    Hier gilt der alte Sponti-Spruch: „Mit 30 biste museumsreif“

    Öffnungszeiten Pop-up-Museum: Aufsprung bis Absprung

    Das Museum der Alltagskultur – Schloss Waldenbuch
    Eröffnet ein Pop-up-Museum in Knittlingen
    „Kaufhausgeschichten“
    Die Ausstellung ist vom 7. bis 23. Mai 2021 zu sehen

    Demnächst im Landesmuseum Württemberg: „Geschmackssache“

    Geschmackssache: Auch in den Zeiten von Selber-kochen-(müssen) handelt diese Ausstellung nicht vom Essen und genießen. Die gibt es später unter „Berauschend“. Hier geht es um die Vorbildersammlung und die Sammlung der Geschmacksverirrungen.

    Mit anderen Worten: „Die Geschmäcker der Publikümmer sind verschieden“. Gleich 2x für Tierliebhaber.

    Geschmackssache – Was würden Sie Ihrem Patenkind zum zweiten Geburtstag schenken?

    Sonderausstellung „Geschmackssache. Die Vorbildersammlung des Landesgewerbemuseums“: Holzspielzeug Ente, Paul Grießer (1894-1964), 1920er Jahre, Landesmuseum Württemberg © Landesmuseum Württemberg, Hendrik Zwietasch
    Sonderausstellung „Geschmackssache. Die Vorbildersammlung des Landesgewerbemuseums“: Holzspielzeug Ente, Paul Grießer (1894-1964), 1920er Jahre, Landesmuseum Württemberg
    © Landesmuseum Württemberg, Hendrik Zwietasch

    Schenken Sie die Ente als Lernspielzeug? Eiform, Kegel und Zylinder in unterschiedlichen klaren Farben – alles da. Noch dazu das den Tastsinn anregende Gefühl geschliffenen Holzes (alles Bio, nach Gebrauch kompostierbar)

    Geschmackssache – Was würden Sie Ihrem Großonkel zum 95. Geburtstag schenken?

    Sonderausstellung „Geschmackssache. Die Vorbildersammlung des Landesgewerbemuseums“: Krug mit Jagdmotiven aus der „Sammlung der Geschmacksverirrungen“, Ende 19. Jahrhundert, Landesmuseum Württemberg © Landesmuseum Württemberg, Hendrik Zwietasch
    Sonderausstellung „Geschmackssache. Die Vorbildersammlung des Landesgewerbemuseums“: Krug mit Jagdmotiven aus der „Sammlung der Geschmacksverirrungen“, Ende 19. Jahrhundert, Landesmuseum Württemberg © Landesmuseum Württemberg, Hendrik Zwietasch

    Schenken Sie den Weinkrug mit Waldszene und springendem Jagdhund, der so lebendig getroffen ist? Den zum Sprung ansetzenden Hund kann „Mann“ mit einer Hand packen. Die Jagdbeute liegt schon auf dem Waldboden – vom Kupferschmied aus dem Krug gedengelt.

    Schwierig – da halte ich mich lieber raus, bevor ich … (Hier möchte ich meine Fantasien, Befürchtungen, Ahnungen nicht mit anderen teilen, die dabei eventuell auf dumme Gedanken kämen).

    Über Geschmack lässt sich (nicht) streiten. Überzeugen Sie sich selbst!

    „Geschmackssache. Die Vorbildersammlung des Landesgewerbemuseums“
    Die kleine Sonderausstellung des Landesmuseums Württemberg ist
    ab 18.11.2021 im Ständesaal des Alten Schlosses
    zu sehen.

    Mehr vom Landesmuseum Württemberg

    RSS-Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/landesmuseum-wuerttemberg/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`
  • ☛ Das große Mode-Quiz live auf YouTube am 28.1.2021

    ☛ Das große Mode-Quiz live auf YouTube am 28.1.2021

    Sämtliche Kultureinrichtungen sind wegen Corona geschlossen, auch die Museen! Wenn die Besucher nicht ins Museum kommen, kommt das Museum zu den Besuchern – mit einem Quiz.

    Das große Mode-Quiz: Kuratorinnenteam der Großen Landesausstellung "Fashion?! V.l.: Raffaela Sulzner M.A., Dr. Maaike von Rijn, Agnes Obenhuber M.A. und Marie Helbing M..A. © Landesmuseum Württemberg, Hendrik Zwietasch
    Kuratorinnenteam der Großen Landesausstellung „Fashion?! V.l.: Raffaela Sulzner M.A., Dr. Maaike von Rijn, Agnes Obenhuber M.A. und Marie Helbing M..A. © Landesmuseum Württemberg, Hendrik Zwietasch

    Folgende Einladung sendet das Landesmuseum Baden-Württemberg zum großen Mode-Quiz:

    Das große Mode-Quiz. Modeaufnahme, rotes Cape, Walde Huth, 1956 © Deutsches Historisches Museum/ S. Ahlers / Archiv Schmölz+Huth - Heringson, Wuppertal
    Modeaufnahme, rotes Cape, Walde Huth, 1956 © Deutsches Historisches Museum/ S. Ahlers / Archiv Schmölz+Huth – Heringson, Wuppertal

    Spannendes Ratespiel zur Großen Landesausstellung „Fashion?!“
    Punkerjacke oder Cocktailkleid? Coco Chanel oder Lisa und Lena? Die Welt der Mode ist vielfältig und bietet jede Menge Anknüpfungspunkte für spannende Fragen – schließlich trägt die Große Landesausstellung des Landesmuseums Württemberg, „Fashion?! Was Mode zu Mode macht“, das Fragezeichen schon im Titel.

    Das große Mode-Quiz aus dem Landesmuseum Baden-Württemberg

    Das große Mode-Quiz. Modeaufnahme, kurzes Abendkleid mit Cape von Jacques Fath, Walde Huth, 1956 © Deutsches Historisches Museum/ S. Ahlers / Archiv Schmölz+Huth - Heringson, Wuppertal
    Modeaufnahme, kurzes Abendkleid mit Cape von Jacques Fath, Walde Huth, 1956 © Deutsches Historisches Museum/ S. Ahlers / Archiv Schmölz+Huth – Heringson, Wuppertal

    Ideale Voraussetzungen für ein unterhaltsames Quiz! Am Donnerstag, 28. Januar, um 19 Uhr, kann man online beim großen Mode-Quiz des Landesmuseums Württemberg sein Wissen zu Themen rund um Modeproduktion und -konsum, zu Nachhaltigkeit und Modepräsentation testen.

    Das große Mode-Quiz, auch für Modemuffel

    Das große Mode-Quiz. Damenlederjacke, Sarah Burton für Alexander McQueen, 2018 © Landesmuseum Württemberg, Hendrik Zwietasch
    Damenlederjacke, Sarah Burton für Alexander McQueen, 2018 © Landesmuseum Württemberg, Hendrik Zwietasch

    Auch wer sich nicht als ausgesprochene*r Fashionista einschätzt, hat gute Chancen, die Quizfragen beantworten zu können. Moderiert wird die Online-Veranstaltung von der Stuttgarter Kulturvermittlerin Sara Dahme.

    Das große Mode-Quiz, auch für Technikmuffel

    Das große Mode-Quiz. Cocktailkleid, Yves Saint Laurent für Saint Laurent rive gauche, Paris, um 1990 © Landesmuseum Württemberg, Hendrik Zwietasch
    Cocktailkleid, Yves Saint Laurent für Saint Laurent rive gauche, Paris, um 1990 © Landesmuseum Württemberg, Hendrik Zwietasch


    Die Teilnahme am Live-Quiz ist technisch einfach und ohne die Installation einer App möglich. Erforderlich sind zwei Geräte: Auf einem Laptop, PC oder Tablet wird der YouTube-Stream aufgerufen. Hier erscheinen die Anzeige der Moderation, die Quizfragen- und antworten sowie die Highscore-Tabelle. Die aktive Quizteilnahme erfolgt – am besten mittels eines Smartphones – über die Website Kahoot.it. Dort wird der im Stream angezeigte PIN eingegeben. Für eine ungestörte Quizteilnahme sollte der Bildschirmschoner des Smartphones ausgeschaltet werden.

    Das große Mode-Quiz live auf YouTube am 28.1.21

    Termin: Donnerstag, 28. Januar, 19 Uhr
    Link zum Stream auf Youtube: https://youtu.be/ThBZgQuRqP4
    fashion-stuttgart.de , #lmwfashion
    Altes Schloss · Schillerplatz 6 D-70173 Stuttgart

    Mehr Beiträge über Mode

    RSS-Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/mode/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`
  • ❢  Museums-Flatrate für 35 Euro pro Jahr, pro Kindergarten, pro Schule

    ❢ Museums-Flatrate für 35 Euro pro Jahr, pro Kindergarten, pro Schule

    Museums-Flatrate: Für 35 Euro können Kindergärten und Schulen ein Jahr lang die Angebote des Kindermuseums nutzen. Bei so einem Schnäppchen musste ich erst einmal nachfragen – siehe da, es stimmt.

    Gerade rechtzeitig zur neuen Ausstellung „Ein Traum1f741c8b4dec4703a18ab37911fef73a von Rom – römisches Stadtleben in Südwestdeutschland“ verwirklicht das Landesmuseum in Stuttgart einen Geistesblitz:

    Museums-Flatrate im Landesmuseum im Alten Schloss in Stuttgart, und dabei wird viel geboten.

    Museums-Flatrate im alten Schlosss in Stuttgart
    Die Räume des Kindermuseums liegen direkt neben der Ausstellung im „Alten Schloss“ und heißen Junges Schloss“. Kaum etwas ist darin schon fertig und wird es wohl bis zum Ende der Ausstellung nicht werden, denn die ganzen Räume sind eine einzige Baustelle. Einmal nicht Stuttgart 21 – obwohl es auch um Straßenbau geht – sondern eine römische Baustelle. Straßen müssen erst einmal gepflastert werden, und zwar mit bis zu schulranzengroßen Steinen. Sie sehen aus wie richtige Steine, sind aber zum Glück nicht ganz so schwer, denn sie bestehen aus Kunststoff. Ein Kindergartenkind muss sich aber schon bemühen, um die Steine zum richtigen Platz zu schleppen.

    Von Dachziegeln bis Hypokaustenheizung.

    Museums-flatrate im Kindermuseum, HypokaustenanlageIhre Häuser deckten die Römer mit Dachziegeln aus Ton – im Kindermuseum ebenfalls aus täuschend echtem Kunststoff. Auch sonst liebten die Römer es komfortabel. Gegen die Kälte bauten sie sich eine Zentralheizung in ihre Häuser. Diese Hypokausten-Heizung muss im Museum unbedingt noch vor dem Winter fertig gestellt werden, und gleich dazu die Wasserleitung.
    Zu sämtlichen Baumaterialien stehen in Vitrinen die 2000 Jahre alten Originale bereit, die die Kinder auch einmal in die Hand nehmen dürfen. Wer hätte gedacht, dass die Römer schon geschmiedete Hämmer und Scheren nutzten, denen man die Fertigungsspuren noch ansieht. Zum Arbeiten nutzen die Kinder das Handwerkszeug, das sie gewohnt sind. Wer weiß, ob bei dieser Mitmach-Ausstellung eventuell der Grundstein für eine Baumeisterkarriere gelegt wird.

    Weitere Informationen über das ganze Programm erfahren Sie im Kindermuseum junges Schloss.

    Fotos: © H. Zwietasch

    Ausstellung:
    Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/ausstellung/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`