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  • ♫ Ballett: Grande Dames bei Gauthier Dance

    ♫ Ballett: Grande Dames bei Gauthier Dance

    Theaterhaus Stuttgart: Zwei Ballett-Uraufführungen von Frauen, zwei von Männern choreografiert, jedoch von großen Choreografinnen2b83939fb9e846728ca5939544c4f138 inspiriert. Das Verhältnis steht also 4 Frauen : 2 Männern.

    • Helena Waldmann lässt die Pferde tanzen → We love horses
    • Virginie Brunelle thematisiert Beziehungsprobleme nach dem Rhythmus des Herzschlags → Beating
    • Marco Goecke zeigt die Qual eines verklemmten Mannes vor einer Beziehung, die noch in den Startlöchern wartet → Infant Spirit
    • Eric Gauthier und Andonis Foniadakis stellen die Tänzer unter Hochspannung → Electric Life

    We love horses: Getanzte Sozialkritik für UmdieEckeDenker.

    „Wir lieben Pferde“ betitelt die Tanzregisseurin Helena Waldmann ihre originelle Sozialkritik. Wir lieben Dressur, wäre der treffendere Titel. In diesem Stück geht es um Abrichtung, mit Peitsche und allem pipapo.
    Ausgestattet wie Zirkuspferde strecken die Tänzer ihre umgeschnallten prallen Hinterbacken gern dem Publikum entgegen. Den Kopf ziert eine lange Fasanenfeder, die bei jeder Bewegung zittert. Sie galoppieren auf der Stelle, dass die Gesäßhälften nur so wackeln.

    Dazwischen kommen einige Runden Dressur. Pferde preschen auf Befehl vor und zurück, drehen sich eifrig um die eigene Achse, sogar mit einem oben stehenden akrobatischen Reiter. In der Halbzeit wird gewechselt. Die Pferde werden zu Reitern und befehlen die einzelnen Kunststücke. Ross und Reiter werden brutal korrigiert vom Kontrollpferd, das mit einem langen Stock die Haltung reguliert. Die Peitsche des Oberpferdes schwebt über allem.
    Helena Waldmann betrachtet es als Gleichnis für unser Bestreben, sich sämtlichen Gesetzen zu unterwerfen. Wir lieben es, uns von anderen herumkommandieren zu lassen. Wir lieben es, andere an die Kandare zu nehmen. Wir lehnen uns nicht gegen die Peitsche auf, die uns zu weiteren Taten anspornt. Getanztes politisches Statement zum Thema Verordnungen und Gesetze.

    Beating: Virginie Brunelle thematisiert Beziehungsprobleme, getanzt nach dem Rhythmus des Herzschlags.

    Einseitige Kontaktaufnahme über die Bühnenbreite. Einer macht sich bemerkbar, der andere ignoriert ihn, obwohl er lacht und lockt. Er schlägt Purzelbäume, zeigt ein Gorilla-ähnliches Imponiergehabe, fuchtelt mit den Armen, dreht sich wie wild, umarmt mehrmals seinen Angebeteten und rutscht jedesmal erschöpft auf den Boden. Der andere scheint ihn nicht zu bemerken.

    Zwei Menschen nähern sich einander. Frauen schmeißen sich an Männer, Männer schmeißen sich an Frauen, Paare kommen zusammen und trennen sich abrupt, dass nur noch fliegende Beine zu sehen sind. Ein Annäherungsversuch folgt dem anderen. Sie kommen und trennen sich im Rhythmus des Herzschlags.

    Infant Spirit: Solostück von Marco Goecke, inspiriert von Pina Bausch.

    Verzweiflung bis Selbstzweifel sind die großen Themen der legendären Choreografin Pina Bausch. Marco Goecke schickt einen übernervösen Tänzer auf die Bühne, der sich in Goecke-Manier selbst unter Druck setzt. Er zittert an den Fingern, an den Armen und Beinen. Er umarmt sich und tanzt wirbelnd über die Bühne. Fast am Schluss lässt er die Augen sprechen, dass man Angst bekommt, das Weiße fällt heraus. Im letzten Takt wird seine Nervosität aufgelöst. Er holt eine Blume heraus und steckt sie sich ans Revers – glückselig lächelnd. Es ist also nichts weiter als ein ganz normales Verliebtsein. Er wartet auf das erste Rendezvous und spielt sämtliche Möglichkeiten durch – von inniger Umarmung bis zum Abgewiesen werden.

    Electric Life – die mit den Leuchtstangen tanzen.

    Überlaute elektronische Musik mit ständig unter Strom stehenden Tänzern widmen Eric Gauthier und Andonis Foniadakis der kanadischen Tänzerin Louise Lecavalier.
    Bis heute wirkt der Eindruck nach, den sie bei dem jungen Ballettschüler Eric Gauthier hinterlassen hat. Louise Lecavalier revolutionierte den Tanz, statt elegant auf Spitzen, begeistert sie mit kräftigen Sprüngen. Besonders hat dem jungen Ballettschüler gefallen, dass sie Männer stemmen kann. Sie dreht sich nicht senkrecht, sondern waagerecht.

    Der Tanz auf der Theaterhaus-Bühne passt zum Beat. Elektrisiertes Leben – wild, aufgestachelt, mit fliegenden Haaren, ekstatisch. Abgehackte Bewegungen, laute Musik, Wirbel auf der Bühne.
    Sie tanzen mit den Leuchtstangen, bilden Formationen. Gitter lösen sich zu Sternen auf. Wenn die Leuchtstangen flackern, zittern die Tänzer. Discotanz in Reinkultur. Discotanz, von dem normale Discobesucher nur träumen.

    Beat in voller Lautstärke bestimmt den akustischen Teil das Abends.

    Für Beat-Rock-oder-wie-immer-es-heißen-mag-Banausen klingt jedes Musikstück gleich – nämlich geräuschvoll. Wer Ballett liebt, aber nicht die wummernden Bässe, hat mit Ohrenschützern mehr von der exzellenten Aufführung.

     

    Mehr über Choreographen:

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  • ♫ Kammersymphonie mit Blockflöte, Gitarre, Kalimba…

    ♫ Kammersymphonie mit Blockflöte, Gitarre, Kalimba…

    18 Spieler für eine Kammersymphonie sind normal, eigenwillig ist die Besetzung. Instrumente, die selten in Opern vorkommen wie Cimbasso,450fdf47b6784612acce03293a5312b1 Heckelphon und Kontrabassklarinette, flankiert von Piccoloflöte und Kontrabass. Bei den Streichern erklingt auch die seltene Viola d´amore.
    Xaver Paul Thoma komponierte für das 425-jährigen Jubiläum des Staatsorchesters Stuttgart eine Kammersymphonie, die am 23. Mai 2018 um 19:30 Uhr im Mozartsaal der Liederhalle uraufgeführt wird.

    Musiker und ihre Zweitinstrumente.

    Video Kammersymphonie von Xaver Paul ThomaZum Video bitte auf das Bild klicken

    Sie absolvierten ein jahrelanges Studium, bringen jeden Abend ihr Instrument zur Höchstleistung und entdecken die Liebe zu einem anderen Klang. Der Kontrabassist liebt die Gitarrenklänge. Streicher zupfen oder blasen, Bläser freuen sich über die unterschiedlichen Töne der hohen oder tiefen Klangregister ihres Instrumentes.
    Es ist die Freude an der Musik , die Xaver Paul Thoma aufgegriffen hat.

    425 Jahre – erst Hoforchester, jetzt Staatsorchester.

    In dieser Zeit kamen und gingen bedeutende Komponisten, die das Staatsorchester immer wieder in ihrer Leistungsfähigkeit gefördert haben. Auch heute begeistern sich zeitgenössische Komponisten, wie professionell die Musiker mit ihren Werken umgehen.
    Aus der nicht enden wollenden Geschichte zitiert Xaver Paul Thoma Kompositionen, angefangen von Jomelli bis hin zu Hans Werner Henze, die er in seine eigene Musik und in sein Klangempfinden einbindet.

    Die Lust des Zuhörens

    Tradition ist die Basis/Fundament, auf der heutiges Klangempfinden aufbaut.
    Mit dem neuen Generalmusikdirektor ab der nächsten Spielzeit steht dem Orchester wieder ein Wechsel bevor. Gespannt sind die Musiker auf die neuen Akzente – genau das bringt das Orchester weiter und hält es lebendig.


     

    Xaver Paul Thoma:
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  • Bild des Tages: Atelier mit Blick ins Grüne

    Bild des Tages: Atelier mit Blick ins Grüne

    Aus dem Leben einer angehenden Malerin: Sie blickt durchs Atelierfenster der freien Kunstschule in Stuttgart nach draußen auf Garten und Straße, freut sich über das sommerliche Wetter, atmet den betörenden Fliederduft ein, lauscht den flügge gewordenen Vogeljungen und plötzlich … klack, klack, klackack.

    Der berühmte Dackelblick – mit Dame

    Bild "Frau mit Dackel" von Silja Nawrath
    Bild „Frau mit Dackel“ von Silja Nawrath

    „Hugo, nein!“ – „Wuff“ – „Hugo, komm schon“ – „Wuff“
    Beschwingt schreitet die elegante Dame den Gehsteig entlang, weit hörbar durch die hohen Pumps auf dem harten Stein. Mit Hugo zusammen könnte sie so ein schönes Paar abgeben. Beide bringen es auf einen unnachahmlichen Hüftschwung – bei der Dame lange vor dem Spiegel geübt, beim Dackel angeboren. Beide tragen einen geblümten Rock auf schwarzem Hintergrund. Trotz des Partnerlooks klappt es nicht so recht mit dem Gleichschritt. Hugo blickt sehnsuchtsvoll zurück nach der Pudeldame, die ihn vollkommen ignoriert. Leider zeigt die stromlinienförmige Halskrause nicht die erhoffte Wirkung bei den Ladys.
    Genau diesen Augenblick hat Silja Nawrath auf der Leinwand festgehalten.

    Atelier mit Blick in den grünen Garten.

    Die Freie Kunstschule in Stuttgart öffnet für einen Tag die Türen. Werkstätten und Ateliers laden zur Besichtigung ein. Für zukünftige Künstler, die hier einmal studieren möchten, ein Rundgang zum Träumen: „Wie sieht es aus, wenn mein Bild auf der Staffelei steht?“

    Mehr zum Thema Malerei:
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  • ❢ Blickfang Stuttgart 2018: multifunktional – vielseitig einsetzbar

    ❢ Blickfang Stuttgart 2018: multifunktional – vielseitig einsetzbar

    Vielseitigkeit ist Trumpf auf der Designmesse Blickfang 2018 in Stuttgart. Das gilt für Mode bis Möbel.

    Der Blickfang Designpreis „Mode & Schmuck“ geht an Sarah Wendler – herzlichen Glückwunsch!

    Designerin Sarah Wendler

    Häufig entsteht ein Muster im Stoff durch Aufdrucken oder Malen. Es können auch verschieden farbige Fäden gewebt werden. Sarah Wendler geht noch einen Schritt weiter. Mit Farbpigmenten färbt sie die einzelnen Fäden, die sie auf ihrer maschinellen Strickmaschine zu unterschiedlichen Mustern verarbeitet. Je nach Einrichtung der Maschine und Farbe der Fäden unterscheiden sich die Muster voneinander. Jedes Kleid ergibt ein Unikat.

    Bocker – Hocker wie ein Sägebock mit bunten Beinen.

    „Hocker aus Holz“ hieß das Thema der Innenarchitektur-Studentinnen Larissa Gillé, Lisa Harnisch, Marie Geiger, das sie kreativ umsetzen. Angelehnt an einen Sägebock, mit kürzeren Beinen für die richtige Sitzhöhe. Eine Klemmvorrichtung sorgt dafür, dass der massive Birkenstamm nicht wackelt. Durch das enorme Eigengewicht lässt sich der stämmige Bocker alternativ zum Krafttraining verwenden – Muskelaufbau für die kommenden Möbelaufgaben.

    Strickjacken in einer Größe für (fast) alle Figuren von Christina Huber-Prunthaller.

    Wie ein Schachbrett verläuft das Strickmuster dieser Jacken und Röcke. Quadrate in Rechts und Links gestrickt wechseln sich ab. Dadurch ziehen sie sich zusammen und dehnen sich sofort wieder aus – je nach Figur der Trägerin.

    Vom Nasenquetscher zur bequemen und modischen Brille.

    Ein – für alle Größen passendes – Brillengestell verwandeln Corinna Lieb und ihre Optikerkollegin mit Hilfe einer Computersoftware in individuelle Augengläser. Vom zarten Stubsnäschen bis zum gewaltigen Riechkolben passt sich das Gestell an die Gesichtsform an. Ein im wahrsten Sinne des Wortes angepasstes Nasenfahrrad.

     

     

    Designmesse blickfang:
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  • ❢ Demnächst auf 8ung.info: The Gift – Abschiedsballett

    ❢ Demnächst auf 8ung.info: The Gift – Abschiedsballett

    „The Gift“ heißt die Abschiedsvorstellung des Tänzers Eric Gauthier. Der Tänzer Eric Gauthier geht von der Bühne ab. Von seinen verschiedenen Tätigkeiten gibt er eines ab. Er bleibt als Intendant von „Gauthier Dance“.

    Die frei werdende Zeit möchte er mit seiner Familie und seinen drei Kindern verbringen. Eine weise Entscheidung, die jeder Familienmensch versteht. Viele Eltern bemerken erst im Rückblick, wie schnell die Zeit mit den Kindern vergeht. Und leider lässt sich die verstrichene Zeit nicht mehr zurückdrehen.

    „The gift = Geschenk“ oder einfach das Gift?

     

    Beim Anblick der Probenfotos ist nicht genau klar, ob die englische oder die deutsche Fassung von „Gift“ gemeint ist.

     

    Und was sagt die Presseeinladung dazu?

    „… für Itzik Galili und Eric Gauthier beginnt nun der Endspurt. Und schon jetzt lässt sich sagen: Die gemeinsame Probenzeit seit vergangenem Herbst hat The Gift zu einem selten eindringlichen Solo gemacht. Im Laufe dieser (Selbst-)Erkundung haben sich die beiden vielen Fragen gestellt: Was bedeutet es für einen Künstler auf der Bühne zu stehen und nicht nur seine Werke sprechen zu lassen? Wie formt dieses öffentliche Ich den Charakter und umgekehrt? Und wie wird der Abschied von seinem alten Leben Gauthier verändern? Die Antworten darauf sind sehr persönlich ausgefallen. Gauthier und Galili sind entsprechend gespannt auf die Begegnung mit dem Publikum …“

    Wie sind gespannt!

     

    Demnächst auf 8ung.info:

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  • ☛ Museumstipp Stuttgart: Wortuhr auf Hochdeutsch

    ☛ Museumstipp Stuttgart: Wortuhr auf Hochdeutsch

    Neu im Württembergischen Landesmuseum im Alten Schloss in Stuttgart: Eine Uhr, ganz ohne Ziffern und Zeiger, kündet die Zeit in Worten an. Das fasziniert Frau Gscheidle, eine waschechte Schwäbin durch und durch.

    Schwäbische Tüftler erfinden eine Wortuhr.

    Schon weil zwei Schwaben-Käpsele eine ganz neue Uhr austüfteln – und das Uhrengewölbe von Dienstag bis Freitag kostenfrei zugänglich ist – macht einen Museumsbesuch doppelt lohnenswert.

    Wortuhr mit Erfindern und Museumsdirektorin
    Dr. Irmgard Müsch, Erfinder Marco Biegert & Andreas Funk, Direktorin des Landesmuseums Cornelia Ewigleben (c) Landesmuseum Stuttgart

    Um drei vor Viertel zwölf betritt Frau Gscheidle das Museum und steht acht Minuten später vor besagtem Neuzugang im Uhrengewölbe. Eine Quadratmeter-Metallscheibe, dicht an dicht mit Buchstaben besetzt. Sie stutzt – zwanzig nach elf. Frau Gescheidle schaut auf ihre Uhr – sie zeigt fünf nach Viertel zwölf schwäbischer Zeitrechnung an.

    Warum wird die Zeit in einer hier unbekannten Sprache angezeigt?

    Seit einer Werbekampagne weiß doch jeder, dass Schwaben alles können außer hochdeutsch. Frau Gscheidle bemerkt anerkennend, dass das Landesmuseum seinem Bildungsauftrag nachkommt. Hier können sich schaffrige Schwaben auf einer Bank vor der Uhr ausruhen und dabei gleichzeitig hochdeutsch lernen, denn die Zeit-Anzeige folgt im Minutentakt.

    Wortuhr
    Wortuhr (c) Landesmuseum Stuttgart

    Dabei gibt es die Uhr in über zwanzig Sprachen, sogar in der Sprache, die im Ländle g’pflegt und g‘schwätzt wird. Das Landesmuseum könnte seinem Bildungsauftrag auch entgegengesetzt nachkommen. Es wird Zeit, dass die Nei’gschmeckten endlich schwäbisch lernet.
    Dafür ist es bereits zehn nach Dreiviertel zwölfe!

    Museumstipps:
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  • ♫ Ballett-Tipp: Rosa Stunde mit Bullshit im Theaterhaus Stuttgart

    ♫ Ballett-Tipp: Rosa Stunde mit Bullshit im Theaterhaus Stuttgart

    Um was geht’s in dem Ballett? „Die Bühne ist rosa, die Kostüme sind rosa, die Frauen sind Männer und die Männer sind Frauen und das Stück heißt Bullshit.“
    Mit diesen Worten brachte der Choreograph46e61ea7f5034092a00b5f26a5f0622e Nadav Zelner sein erstes abendfüllendes Stück auf den Punkt. Besser geht’s nicht! Eric Gauthier, der dieses Ballett für „Gauthier Dance“ in Auftrag geben wollte, brauchte einige Tage Bedenkzeit, bevor er zusagte.

    Kurze Szenen, rasantes Tempo, witzige Einfälle.

    Nadav Zelner produzierte bisher kurze Videoclips von drei Minuten Länge, die er auf Youtube hochlädt. Was Tausende von Abonnenten auf Ihre Rechner laden, können jeweils 400 Ballettbegeisterte live im Theaterhaus Stuttgart erleben, denn Nadav Zelner ist sich treu geblieben. Sein einstündiges Ballett unterteilt sich in kurze Szenen, die in rasantem Tempo über die Bühne gehen. Ausgesprochen abwechslungsreich, denn die Übergänge sind fließend.

    Mal ist die ganze Kompanie auf der Bühne, mal Solisten, mal nur Tänzerinnen oder Tänzer, mal gemischt – pro Szene mindestens ein lustiger Einfall. Zum Glucksen, wenn die Tänzer dem Publikum ihre rosa Fußsohlen entgegen strecken. Oder wenn ein Menschenhaufen – einem gordischen Knoten gleich – im Takt die Köpfe mit den schwarzen Pomadefrisuren hebt.

    Von Afrika inspiriert mit original afrikanischer Musik.

    Schlaginstrumente bestimmen die Musik. Gleich zu Beginn ein Kreistanz, wie er bei Stammesfesten üblich sein könnte. Hier kommt die ganze Bandbreite zusammen. Wildes Durcheinander mit Affengebärden, rhythmisches Stampfen eines traditionellen Tanzes, Elemente von Modern Dance bis hin zum klassischen Ballett. In rasantem Tempo geht fließend alles ineinander über. Sie torkeln durch den Fahnenwald der Bühne, stehen einige Sekunden später in einer akkuraten Formation wie im Schwanensee und lassen rosa gefärbte Hände und Finger im Takt der Musik tanzen.

    Choreographie, Musik, Tänzer, Kostüme, Bühne, Licht – hier kommt zusammen, was theoretisch nicht zusammen gehört.

    Auf den ersten Blick betrachtet, sehen alle Kostüme (Maor Zabar) gleich aus, nämlich ein ärmelloses Oberteil und eine kurze Hose.

    Gut bis in die letzte Reihe zu sehen ist der offene Hosenschlitz mit einem daraus hängenden männlichem Geschlechtsmerkmal, vom Kostümbildner „Schamschutz“ genannt. Passend, wenn mit dem rosa Behälter der Titel „Bullshit“ gemeint sein sollte. Diese ordinäre Betonung der Männlichkeit wird abgemildert durch die Farbe Rosa, die allgemein als weiblich gilt. Weiterhin fällt auf, dass jede Tänzerin und jeder Tänzer ganz individuell gekleidet ist. Die Hosen sind unterschiedlich lang, die Oberteile mal mit Rüschen, verknotet, bemalt…
    Die Bühne (Netta Dror) besteht aus dicht an dicht hängenden Stoffstreifen in unterschiedlichen Längen, Breiten und Rosatönen. Sie verändern den Raum durch sanftes Herumwehen oder wirbeln durcheinander. Durch farbiges Licht (Avi Yona Bueno) wirken sie blass, altrosa, lachsrosa, pink, lila bis hin zu violett. Das gilt auch für die Kostüme. Rosa hält als Klammer alles zusammen – selbst die afrikanische Musik passt sich an – insgesamt fast ein Gesamtkunstwerk. Ein Wermutstropfen bleibt die kopfschmerzfördernde Lautstärke der Musik, die von oben, unten, vorn und hinten auf die Zuschauer niederdröhnt. Wie formvollendet wäre es, hier ein afrikanisches Ensemble am Bühnenrand zu hören und zu sehen – meinetwegen in Rosa.

    Eine Stunde Ballett – 15 Minuten Beifall.

    Nach dem letzten Schritt tost der Beifall, teils mit Füßetrappeln. Irgendwann steht das Publikum applaudierend da und zeigt Tänzern, Choreographen, Bühnenbildnerin und Lichtdesigner ohne Worte, dass es ihnen gefallen hat.
    Sollte Beifall wirklich das Brot des Künstlers sein, sind die Akteure satt geworden.

     

    Gauthier Dance//Dance Company Theaterhaus Stuttgart: BULLSHIT

    Uraufführung 20.02.2018

    Choreograph: Nadav Zelner
    Licht: Avi Yona Bueno
    Bühnenbild: Netta Dror
    Kostüme: Maor Zabar
    Musik: Soweto Gospel Choir, Samite of Uganda, John Powell, Yared Negu, Ayub Ogada, Miriam Makeba u.a.
    Künstlerische Koordination Bühne und Kostüme: Gudrun Schretzmeier
    Technische Produktionsleitung: Mario Daszenies
    Produktionsleitung: Alexandra Brenk
    Tanz: Garazi Perez Oloriz, Anna Süheyla Harms, Rosario Guerra, Anneleen Dedroog, Sandra Bourdais, Maurus Gauthier, Luke Prunty, Alessio Marchini, David Rodríguez, Alessandra La Bella, Nora Brown, Francesca Ciaffoni, Jonathan dos Santos, Réginald Lefebvre, Barbara Melo Freire, Theophilus Veselý
    Eine Produktion von Theaterhaus Stuttgart



    Mehr über Choreographen:

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  • ❢  Demnächst auf 8ung.info: BULLSHIT – Ballett ganz in Rosa

    ❢ Demnächst auf 8ung.info: BULLSHIT – Ballett ganz in Rosa

    Am 20. Februar ist es soweit. In der Ballett-Uraufführung dreht sich alles um BULLSHIT, das erste abendfüllende Tanzstück von Nadav Zelner. Langweilig wird es bestimmt nicht. Das zeigen schon die Probenfotos und der Blick aufs Plakat.

    Intensive Ballettproben der Tänzerinnen und Tänzer.

    Noch steckt der Choreograph Nadav Zelner in intensiven Proben mit den Tänzerinnen und Tänzerinnen von Gauthier Dance.

    Zelner: BULLSHIT Plakatmotiv, Francesca Ciaffoni, Foto: Maks Richter
    Zelner: BULLSHIT Plakatmotiv, Francesca Ciaffoni, Foto: Maks Richter

    Gespannt bin ich, was die Bühnenbildnerin Netta Dror und der Kostümbildner Maor Zabar mit der Farbe Rosa anstellen werden 😉

    Demnächst auf 8ung.info:

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  • CMT: Reiseziele Alpen – Schwarzwald – Bayerischer Wald

    CMT: Reiseziele Alpen – Schwarzwald – Bayerischer Wald

    Berge locken mit Architektur, Genuss, Glas – Touristen finden Spezialitäten2deec3aedc4c404b9702ef2b2b46992c in Vorarlberg, Kinzigtal, Arberland. Gebirge bieten neben fotogener Landschaft und Kraxeltouren Platz für Experimentelles genauso wie für Tradition.

    Moderne Holzarchitektur in Vorarlberg.

    Holzarchitektur im Bregenzerwald © Adolf Bereuter_Bregenzerwald Tourismus-1
    Holzarchitektur im Bregenzerwald © Adolf Bereuter Bregenzerwald Tourismus

    Schon Erich Kästner schwärmte in den dreißiger Jahren von den Alpen. Weitere Künstler und Schöngeister folgten. Heutigen Kunstkennern bietet Vorarlberg eine Fülle an moderner Architektur.
    Die meisten Häuser sind aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz gefertigt. Aus diesem Material bestehen die alten Bauernhäuser und die neuen, aufsehenerregenden Bauten, sogar ein Hochhaus ganz aus Holz. In Vorarlberg existieren eine Fülle von traditionell hervorragenden Handwerksbetrieben, die auf eine lange Bauerfahrung zurückblicken: „Wir ehren das Alte und grüßen das Neue“. Inzwischen weltbekannt ist das 1000 Einwohner Dorf Krumbach, in dem 14 spektakuläre Buswartehäuschen stehen. 14 Architekten aus der ganzen Welt von China, Japan, Russland, Europa bis Chile entwarfen je eine dieser Wartestationen. Jedes in seiner Art außergewöhnlich.

    Sahne, Kirschen, Kirschwasser = Schwarzwälder Kirschtorte

    Der Schwarzwald ist eine Genussregion, was den Badenern ja generell nachgesagt wird. In den Flusstälern wachsen Gemüse und Obst auf fruchtbaren Feldern und in Gärten. Dem Kirschbaum kommt eine besondere Bedeutung zu. Aus der Frucht wird das hochprozentige Schwarzwälder Kirschwasser gebrannt. Bis auf den heutigen Tag kochen die Schwarzwälderinnen die Kirschen in Gläser ein, um das ganze Jahr über ihre unnachahmliche – von Haus zu Haus individuelle – Schwarzwälder Kirschtorte zu backen. Ohne die ist keine Geburtstagsfeier, Taufe, Jubiläum denkbar.
    Die Torte besteht aus drei schokoladenbraunen Biskuitböden, die vor dem Aufeinanderschichten befeuchtet werden. Dazu greift die Schwarzwälderin beherzt die Schnapsflasche am Hals, hält den Daumen auf die Öffnung und verspritzt das Kirschwasser auf die Tortenböden. Je nach Daumengröße und Ausdauer wird der alkoholische Prozentgehalt der Torte errechnet.
    Zwischen und auf die schwarzbraunen Tortenböden kommen weiße Sahne und rote Kirschen. Oben erhält die Torte, je nach künstlerischer Ambition der Bäckerin, eine aufgespritzte Dekoration mit weißer Sahne, roten Kirschen und geraspelter Schokolade.
    Schwarz – weiß – rot, die Farben der Schwarzwälder Kirschtorte.

     

    Bayerischer Wald – Arberland – Glaswald

    Selbst wer noch nie im Bayerischen Wald war, hat die Erzeugnisse stets um sich herum. Trinkgläser aus Zwiesel und Frauenau finden sich in Restaurants, Flughäfen, Privathaushalten.
    Auf eine lange Tradition blickt die Glasindustrie zurück, bis ins Mittelalter. Das liegt an den Rohstoffen, die hier auf und in den Böden vorkommen. Quarz ist der Hauptrohstoff, ebenso die Zuschlagstoffe, die das Glas zum Schmelzen bringen. Erst bei einer Temperatur von mindestens 1.000 Grad schmilzt das Glas zu einer zähflüssigen Masse, die in Formen gegossen oder geblasen wird. Um die Schmelzöfen auf eine derart hohe Temperatur zu bringen, war jahrhundertelang der nachwachsende Rohstoff Holz zuständig. Sorgfältiger Umgang mit dem Holz liegt den Waldlern im Blut, denn er bildet ihre Existenzgrundlage. Bis zum heutigen Tage wird mit den Bäumen kein Raubbau betrieben.
    Künstler, die mit dem zerbrechlichen Werkstoff arbeiten, haben sich hier um die Glashütten herum angesiedelt. Ihre kreativen Spuren hinterlassen sie in der ganzen Umgebung, wie im „Glaswald“ bei Frauenau. Im Sonnenschein funkeln und leuchten die Skulpturen aus Glas. Je nach Lichteinfall und Farbe glitzern sie und und werfen durchsichtige Schatten.
    Glasliebhaber sind Feuer und Flamme, auf wenigen Quadratkilometern eine Ballung von kreativen Künstlern, Handwerkern, Glashütten und Galerien zu finden.

     

    Touristikmesse CMT:

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  • ❢ Demnächst auf 8ung.info: CMT – Panama und Ungarn als Gastland

    ❢ Demnächst auf 8ung.info: CMT – Panama und Ungarn als Gastland

    Nahezu jedes Urlaubsziel dieser Welt ist auf der großen Touristikmesse CMT 2018 in Stuttgart vertreten. Als Gastländer präsentieren sich in diesem Jahr Panama und Ungarn.

    Die Zeit ist reif für einen Traumurlaub.

    CMT2018 Partnerland Ungarn Budapest
    Budapest

    Ungarn als Gastland ist bekannt für Besonderheiten und kulturellen Highlights der alten Donaumonarchie. Viele Wege führen nach Budapest – eines davon über die Donau.

    Ausgefallene Reiseideen für Individualisten bietet das Gastland Panama.

    CMT 2018 Partnerland Panama

    Abseits der großen Touristenströme und ganz nach Lust und Laune die Welt auf eigene Faust entdecken, das ist der Reiz einer Individualreise. Diese Touristikmesse bietet ausgefallene Reiseideen und Kontakte für Ihren persönlichen Reisetraum.

    Wir freuen uns auf viele spannende Begegnungen – sowohl mit den Veranstaltern als auch mit Bersuchern und Kollegen.

     

    Demnächst auf 8ung.info:

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