Kategorie: Reisen

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  • ✍ Sachbuch-Tipp: Morgen ist heute gestern von Mark Stevenson

    ✍ Sachbuch-Tipp: Morgen ist heute gestern von Mark Stevenson

    52818801dc81479fb26296519532a5afcover.morgenDieser Satz von Mascha Kaleko macht neugierig. Mark Stevenson beschäftigt sich mit Zukunftstechnologien wie Künstlicher Intelligenz oder dem menschlichen Genom. Nach Recherchen und Besuchen bei Wissenschaftlern in aller Welt wagt er einen Blick in die Zukunft.

    Es soll ein Gen geben, das für das Altern zuständig ist. Sobald es umcodiert wird, könnten Menschen unsterblich werden – oder vielleicht wird damit nur der alte Menschheitstraum von Methusalem neu aufgelegt. Eine Gruppe von Transhumanisten glaubt schon daran.

    Genau so ließen sich Krankheiten besiegen. Es wurden sogar schon Experimente an Menschen durchgeführt. Einmal an einem jungen Mann, der an einer Stoffwechselerkrankung litt. Zu einem Freund sagte er noch am Vorabend der Operation: „Was kann mir schlimmeres passieren, als dass ich sterbe?“ In der Tat, schlimmer ging nicht. Nach einigen Tagen bildeten sich so viele Abwehrzellen in seinem Körper, dass sie sich gegenseitig umbrachten.

    Im zweiten Fall wurde einem kleinen Jungen ein Gen umcodiert. Er litt an einer schleichenden Blindheit. Danach konnte er sehen – und zwar nicht nur am Tage, sondern genau so gut in der Nacht. Hier sind die Wissenschaftler anscheinend gerade eben an einer Katastrophe vorbeigeschrammt. Ein Tick mehr an Manipulation, und was wäre dann geschehen? Was wird, wenn jetzt durch Manipulationen Soldaten mit eingebautem Nachtsichtgerät eingesetzt werden?

    Schon länger gibt es Körperteile, die nach Amputationen eingesetzt werden. Sie „funktionieren“ sogar besser als die „natürlichen“ Gliedmaßen. Sie bekommen weder Muskelkater noch treten sie daneben und sind unempfindlich gegen Wärme, Kälte und Stoß. Für Sportler ein neues „Doping“? Hier entsteht eine ähnliche Situation wie vor 150 Jahren, als die Maschinen das Handwerk revolutionierten. Sie webten Textilien weitaus schneller, als es einem Menschen möglich sein kann – und zwar ohne die kleinen Webfehler, die für uns heute den Reiz eines lebendigen Stoffes ausmachen.

    Werden die Roboter als menschliche oder tierische Wesen verkleidet, zeigen sie nicht nur ebensolche Bewegungen, sondern reagieren auch auf ihr Gegenüber. Roboter Leo neigt den Kopf leicht zur Seite, wenn jemand ihn anblickt. Möglich ist das mit Hilfe von Pictogrammen. Sieht ein Gesicht fragend aus, veranlasst es den Roboter zu einem: „Ist Ihnen etwas unklar?“ Möglich ist das, weil der Roboter Leo mit 17 Computern im Nachbarraum verknüpft ist, die mit der Argumentationstheorie des Aristoteles gefüttert sind. Selbst Kindererziehung(!) soll mit diesem Stahl-und-Strippen-Erzieher schon möglich sein.

    Optimistische Reise in die Zukunft?

    Für mich eher nicht. Mir schürt es die Angst vor Wissenschaftlern, die sich wie Goethes Zauberlehrlinge benehmen. Eine Reise in eine ungewisse Zukunft.
    Dieses Buch mit alle den Möglichkeiten würde ich liebend gern vergessen. Ohne lebt sich’s ruhiger!
    Glücklicherweise treffen Zukunftsprognosen selten zu, denn erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Also doch ein optimistischer Blick in die Zukunft?

    Morgen ist heute gestern: Eine optimistische Reise in die Zukunft von Mark Stevenson |  Piper | 22,99 Euro

    Zukunft:
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  • ❢  Markgräfliches Opernhaus in Bayreuth – einzigartiges Weltkulturerbe

    ❢ Markgräfliches Opernhaus in Bayreuth – einzigartiges Weltkulturerbe

    085c935408c34873b5c729347a987533Am 30 Juni 2012 wurde das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth vom UNESCO-Welterbekomitee als „einzigartiges Monument der europäischen Fest- und Musikkultur des Barock“ gewürdigt, also zum Weltkulturerbe eingestuft.

    Mit dem Opernhaus erhöht sich die Liste auf weltweit auf 962 Stätten.

    w.opernhaus.bayreuthEs gehört zu den ganz wenigen barocken Theaterbauten, die noch erhalten sind, und zwar fast im Originalzustand. Es gab zwar genügend andere, vielleicht sogar noch weitaus prunkvollere Bauten aus dieser Zeit. Fast alle sind abgebrannt. Nur Wilhelmines Opernhaus überlebte die feurigen Zeiten im Dornröschenschlaf, und das kam so:
    Wilhelmine vollendete nach vierjähriger Bauzeit 1748 ihr prunkvolles Opernhaus, das sie nach ihrer eigenen Aussage mehr liebte als ihre Tochter – obwohl es zur Verlobung eben dieser Tochter eingeweiht wurde.
    Wilhelmine nutzte dieses barocke Juwel ausgiebig bis zu ihrem Tode 1758. Ihrem Nachfolger fehlte für Kultur das Verständnis. Kurzerhand ließ er das Haus schließen. Als sich die Bayreuther irgendwann auf ihr vergessenes Theater besannen, gab es schon elektrisches Licht, das sofort installiert wurde. So kam Bayreuth im Schlafwagen zu einem prunkvollen Opernhaus – mit einem Minimum an Investitionen.

    Wegen der hervorragenden Akustik wurde das Opernhaus bald wieder bespielt.

    Sogar Richard Wagner vernahm den exzellenten Ruf, musste aber feststellen, dass zwar der Klang hervorragend war, der Orchestergraben aber keinen Platz für ein 120 Musiker starkes Orchester vorweisen konnte. Außerdem wünschte sich der bescheidene Komponist mindestens die vierfache Besucherzahl. 500 Zuschauer waren ihm einfach zu wenig für seine Werke.
    Die Bayreuther wussten schon lange um den Wert ihres barocken Bretterbodens und meldeten ihr Schmuckstück bei der UNESCO zur Aufnahme in die Liste der Weltkulturerben an. Jahre sind damit ins Land gegangen, bis sie endlich an die Reihe kamen.
    Inzwischen waren sie auch nicht faul. Die Oper muss dringend renoviert werden, und die Renovierung wird einige Jahre in Anspruch nehmen. Neben allen unsichtbaren Ausbesserungen wird hier die für alle sichtbare Farbe aufgefrischt. Das preußische Blau soll wieder in vollem Königsblau erstrahlen. Wie zu Wilhelmines Zeiten. Gerade war das Haus zu diesem Zweck geschlossen, da kam die freudige Nachricht aus Sankt Petersburg.

    Das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth ist renoviert und kann wieder besichtigt werden – es lohnt sich.

    Barock:

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  • ✿ Gartenbuch-Tipp: 50 kleine Gärten – Das Ideenbuch von Hanneke Louwerse

    ✿ Gartenbuch-Tipp: 50 kleine Gärten – Das Ideenbuch von Hanneke Louwerse

    59967725aded45539cb4293f17f3dc01Was wünschen sich Gartenbesitzer? cover.louwerse kleine gaerten1Terrasse mit Sitzplatz in der Sonne oder im Schatten, Pflanzen in einheitlichem Grün oder als Feuerwerk der Farben, Wasserbecken mit Kieseln oder Teichbepflanzung, Spielplatz für die Kinder, Kräuterbeete und Gemüse für den täglichen Gourmetbedarf in Küchennähe – all diese Ansprüche an einen Garten erfüllen sich schon auf kleinster Fläche von 20 bis 150 qm. Hanneke Louwerse zeigt es anhand von 50 Beispielen.

    Von oben sieht er aus wie der barocke Garten eines Schlosses im Puppenstubenformat.
    Vielfältige Formenvielfalt, akkurat geschnitten. Auf dem Boden gluckt ein Ensemble von Buchsbäumchen, wie Wolken geschnitten. Ein Blick nach oben zeigt andere Formen, wie die grüne Pudelmütze mit umgeschlagenem Rand. Ein normaler Besucher hätte eine Baumkrone erwartet. Unten stecken die Bäume in akkurat geschnittenen Buchswürfeln. Geometrisch mit einer grünen Schiene eingefasste Beete bilden ein Muster, oben und an den Ecken gefällig abgerundet. In den Zwischenräumen wachsen ebenfalls grüne Pflanzen, die durch ihre zarten Farbnuancen und unterschiedliche Blattformen bezaubern. Dieser Garten scheint von einem bildhauernden Gärtner gehegt und gepflegt zu werden.

    Das genaue Gegenteil ist der überbordende Blütenmeer-Garten mit farbenfrohen Blumen, soweit das Auge reicht.
    Zwei geschwungene Plattenwege mit kreisrunden Terrassenscheiben, die so leicht nicht überwachsen werden, trennen diesen Blumendschungel. Hier entdecken Gartengenießer Blätter, Stängel und Blüten in Grün, Rosa, Gelb, Weiß und anderen Tönen, aber kein Fleckchen Erde.

    Noch ein Extrem stellt der Wenig-Arbeit-Garten dar.
    Er ist vollkommen mit Platten gepflastert – nein, nicht ganz. Dazwischen sind unregelmäßig einige Platten ausgespart, mal mehr, mal weniger. Sie enthalten unterschiedlich große Beete mit Pflanzen, die wenig Arbeit machen – robuste Stauden, kleine Sträucher und Bäume.

    Weitere Gärten zeigt dieses Buch mit stimmungsvollen Fotos von Hanneke Louwerse.
    Zu jedem Garten stellt sie den Gartenplan bereit. Wer hätte gedacht, dass in einem 18 Quadratmeter großen Innenhof ein Garten mit Sitzplätzen, Teich und Pflanzen entstehen kann? Gärtner mit Fantasie machen aus jedem Flecken Erde ein Schmuckstück.

    50 kleine Gärten von 20 bis 150 qm | Das Ideenbuch von Hanneke Louwerse | Callwey Verlag | 29,95 Euro

     

     

    Terrasse:
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  • ✍ Buchtipp: Der Gärtner von Otschakow – Roman von Andrej Kurkow

    ✍ Buchtipp: Der Gärtner von Otschakow – Roman von Andrej Kurkow

    1fb1c79b765d42c7ae2f194e1f7cc002Igor schlüpft mithilfe einer alten Uniform in die Vergangenheit und verliebt sich in eine geheimnisvolle Marktfrau, der er bei jeder Zeitreise näher kommt. Er entdeckt das Geheimnis hinter der Tätowierung auf dem Arm des Gärtners. Damit bringt er sich in Lebensgefahr. Wird er je zurückkehren können?cover.gaertner.otschakow2

    Igor fiel in seinen über dreißig Lebensjahren nie auf, weder durch Fleiß, noch durch einen Beruf, noch durch Fantasie, noch durch … Er lebt in einem Dorf in der Nähe von Kiew zusammen mit seiner Mutter – gemeinsam mit ihr und von deren Rente. Mutter und Sohn nehmen begeistert das Angebot eines Mannes an, für ein Bett im Schuppen und tägliche Mahlzeiten ihren Garten zu bestellen. Igor entdeckt auf dessen Oberarm eintätowierte, unkenntliche Schriftzeichen. Der Gärtner trägt sie seit frühester Kindheit, weiß aber nicht, was sie bedeuten sollen. Igor fotografiert die Zeichen und lässt sie von seinem Freund, einem begeisterten Computerhacker, entziffern: OTSCHAKOW 1957, JEFIM TSCHAIGINS HAUS.

    Damit weiß der Gärtner etwas anzufangen.
    Gemeinsam reisen sie nach Otschakow und finden sogar das Haus. Es gehörte dem Chef einer Diebesbande, der im Jahre 1957 ermordet wurde. In einem halben Jahrhundert hatten sich sowohl Besitzer und Bestimmungen des Hauses als auch die politischen Systeme mehrmals geändert. Sie entdecken in einem Versteck in einer hohlen Wand Pakete mit Diebesgut und eine Miliz-Uniform. Kaum hat Igor sie angezogen, befindet er sich in Otschakow, und zwar im Jahre 1957.
    Er freundet sich mit einem jungen Weindieb an, der anfangs Angst vor ihm hat, denn die Miliz ist nicht zimperlich. Nichts ist von Not oder Entbehrungen zu spüren – im Gegenteil. Ein florierender Markt, auf dem sich der größte Teil der Geschichte abspielt, beherrscht die Stadt. Händler bieten lautstark straßenweise ihre frischen Produkte an – auf Gemüsestraßen, Weinstraßen, Fischstraßen. Die meisten zum Kauf angebotenen Waren allerdings sind gestohlen, organisiert, abgezweigt. Deshalb das Misstrauen gegenüber der Miliz. Als Igor sich nach dem ersten anstrengenden Tag die Uniform auszieht und ins Bett legt, erwacht er in seinem eigenen Bett. Jedoch die Fische, die er bei der rothaarigen Fischmarktfrau kaufte, liegen neben ihm.

    Igor probiert die Zeitreise noch einmal, um die attraktive Marktfrau wiederzusehen.
    Sobald er die Uniform anzieht, landet er im Jahre 1957; zeiht er sie aus, befindet er sich in seiner gewohnten Umgebung im Jahre 2010. Immer häufiger zieht er die Uniform an. Immer mehr Utensilien bringt er mit – sogar einen Schwarz-Weiß-Film, den er einem Fotografen zum Entwickeln gibt. Der zeigt sich total begeistert von der echt wirkenden Kulisse von den „Retro-Aufnahmen“.

    Spannend und unterhaltsam packt Andrej Kurkow in seinem Roman das strapazierte Thema Zeitreisende an. Es ist erstaunlich, in welchem Überfluss die Menschen im Jahre 1957 lebten. Noch erstaunlicher ist, wie viel Alkohol sie im Jahre 2010 vertragen können, ohne ins Koma zu fallen.

    Der Gärtner von Otschakow von Andrej Kurkow (Autor), Sabine Grebing (Übersetzer) | Verlag: Diogenes (21. Februar 2012) | 22,90 EUR

     Zeitreise:

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  • ✍ Buch-Tipp: Weitlings Sommerfrische – Roman von Sten Nadolny

    ✍ Buch-Tipp: Weitlings Sommerfrische – Roman von Sten Nadolny

    89b0b0756c184ab5a9974ed1202764ebNoch ein Zeitreisender, könnte man entsetzt ausrufen. Sten Nadolny, der Entdecker der Langsamkeit, blickt in diesem autobiographisch gefärbten Roman zurück auf seine eigene Jugend und taucht sogar in das Jahr 1957 hinein.

    Der 68-jährige Wilhelm Weitling – Richter a. D. – hält sich gern am Chiemsee auf, dem Ort seiner Jugend. Eines Tages sticht er mit einer Plätte (die Chiemgauer Mundart-Bezeichnung für Boot) bei schlechtem Wetter in See, genau wie vor einem halben Jahrhundert. Er kommt tatsächlich wieder in Seenot. Als er gerettet wird und zu sich kommt, findet er sich als Geist neben seinem Jugend-Ich Willy wieder. Er sieht alles mit Willys cover.weitling.nadolnyAugen, kann aber nicht ins Geschehen eingreifen, um selbst eine Wendung zu erzwingen.

    Keiner bemerkt Wilhelm – fast keiner.
    Ein Betrunkener, den er empört beschimpft, versteht ihn und schimpft zurück. Ebenso versteht ihn sein dementer Großvater, zu dem er immer ein gutes Verhältnis hatte. Wilhelm Weitling kann sich nur von seinem Jugend-Ich lösen, wenn es schläft oder in Gedanke woanders ist. Sobald Willy aufwacht, flutscht Wilhelm zurück an seine Seite.

    Über ein Jahr dauert die Zeitreise.
    Der Lümmel Willy wird dem Richter Wilhelm immer unsympathischer. Legt er doch mit seiner Unbedachtheit die Grundsteine für die Leiden, die Wilhelm mit seiner angeschlagenen Gesundheit immer noch ausbaden muss. Außerdem verliebt er sich in die falsche Frau. Statt die reizende, junge Lehrerin anzuhimmeln, schwärmt Willy für die aufgebrezelte Schwarzhaarige in seiner Klasse. Zur Wiedergutmachung haucht Wilhelm in einem Augenblick, in dem Willy weggetreten ist, der Lehrerin einen Kuss hinter das Ohr. Von keinem bemerkt!

    Vieles läuft anders, als Wilhelm es in Erinnerung hat.
    Die Schlüsselszenen, die seine private, familiäre und berufliche Zukunft bestimmen, ereignen sich ganz anders. Nicht sein Vater erreicht einen plötzlichen Erfolg als Schriftsteller, sondern seine Mutter. Das dreht das Selbstbewusstsein beider Eltern um. Ebenso beginnt er kein Jurastudium, sondern befasst sich mit Geschichte. Sein Lebenslauf driftet so mit seiner Vergangenheit auseinander, so wie er sie in Erinnerung hat. Wilhelm fürchtet sich vor dem „Aufwachen“. Und tatsächlich verlief sein Leben ganz anders, bloß er weiß nicht wie. In seinem jetzigen Beruf sind seine Kenntnisse als Richter ohne Bedeutung.

    Sten Nadolny beschreibt alles breit und genüsslich.
    Wie so oft in diesen Alter stellt sich die Frage: „Was wäre, wenn ich zu dem oder einem anderen Zeitpunkt anders gehandelt hätte; wenn ich einen wichtigen Termin versäumt oder eine andere Antwort auf eine Schlüsselfrage gegeben hätte?“ Wie es sich für einen fantasiebegabten Schriftsteller gehört, hält er nicht nur eine Antwort bereit, sondern mehrere.

    Weitlings Sommerfrische: Roman von Sten Nadolny | Verlag: Piper (14. Mai 2012) | EUR 16,99

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  • Kirchheimer Haft- ond Hokafescht – Genießer schlemmen von einem Stand zum anderen

    Kirchheimer Haft- ond Hokafescht – Genießer schlemmen von einem Stand zum anderen

    b9b175b5f81d4aff807fc69e0ab113a9Am Samstag Abend beginnt das Kirchheimer Stadtfest. Wie bei allen Bürgerfesten dieser Art richten es die Bewohner aus. Mich interessieren besonders die Kirchheimer mit ausländischen Wurzeln – Griechen, Kroaten, Tamilen, Inder, Portugiesen, Russlanddeutsche, Italiener … Wo sonst gibt es so viele Köstlichkeiten der Original-Küchen auf einem Fleck? Wie immer recht zahlreich sind die Türken mit ihren Ständen vertreten. Von scharfen Vorspeisen bis zu sehr, sehr süßen Nachspeisen reichen ihre Delikatessen.
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    Gözleme, eine typische Gemeinschaftsarbeit  türkischer Frauen. Eine bereitet den Teig und formt ihn zu Kugeln. Eine andere Frau rollt die Kugel zu einem dünnen Fladen. Die nächste zerbröselt den Schafskäse, den eine andere Türkin auf dem ausgerollten Fladen verteilt. Den zusammengeklappten Teig übergibt sie der letzten Frau in dieser Kette, die ihn auf einer heißen Metallplatte backt. Der Fladen wird noch einmal umgeklappt, in eine Serviette gewickelt und sofort gegessen. Mein Fladen enthält eine würzige Spinat-Schafskäsemischung.

    Schere statt Messer und Gabel

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    Auch die portugiesische Küche wird geprägt von kochenden und backenden  Frauen mit ihren Spezialitäten. Diese drei kross frittierten Frikadellen in unterschiedlichen Formen enthalten alle Fisch.

    w.kirchheim.essen .markt .fest 065bEine mild gewürzte mit Stockfischfüllung in Melonenform mit Kräuterteig; eine Tasche mit Füllung aus roter Krebsfarce mit stark betontem Eigengeschmack, und ein besonderes „Krebsbällchen“, aus dem eine Krebsschere herausschaut. Wer aber erwartet, in eine Krebsschale hineinzubeißen, wird aufatmen. Es knackt nicht – im Gegenteil. Eine weiche, helle, zart gewürzte Krebsmischung schmeichelt dem Gaumen. Diese kleine Krebsschere dient nur als Griff. Statt „Eis am Stiel“ einmal „Frikadelle an Schere“.

    Sie gibt Süßes – er gibt Saures

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    Mit etwas Süßem hatte ich gar nicht gerechnet, als ich das gelbe Bällchen und das braune Geleestück probierte. Mein Gaumen richtete sich am Stand der Tamilen auf Curry und Aspik ein.

    Der gelbe Linsenball mit Cashewkernen, Rosinen, Ingwer behält seine Form durch den zuckrigen Sirup, der alles zusammenklebt. Das Viereckstück überrascht. Es schmeckt mit geschlossenen Augen nach Karamell/Vanillepudding. Und tatsächlich besteht es aus aufgekochtem Sirup und Mehl mit exotischen Gewürzen – also wie unser Pudding. Statt mit Milch wurde es mit Zuckerwasser aufgekocht. Darf ich es Ceylonpudding nennen?

    Nach dem guten Essen verträgt der Magen etwas Saures zur Verdauung.  Der junge Taucher schneidet gerade einen Berg grüner Limetten. Sie werden später auf den Karibikdrinks schwimmen. Damit hat die Tauchsportgruppe ganz selbstverständlich das Motto vorprogrammiert: „Abtauchen ja – versumpfen nein!“

     

    Strassenfest:

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  • Trickfilm-Tipp: Leonids Geschichte von Rainer Ludwigs

    Trickfilm-Tipp: Leonids Geschichte von Rainer Ludwigs

    Ein Film über einen Mann und seine Familiedef5883715294ad58169554647955944 in der Nähe von Tschernobyl – wie der Super-GAU ihr Leben verändert. Gesehen auf dem internationalen Trickfilmfestival in Stuttgart 2012.

    Ltrickfilm.leonideonid wuchs in einem kleinen Ort nahe Tschernobyl auf. Er wurde nicht Fischer wie seine Vorfahren, sondern Polizeisoldat. In dieser Funktion wurde er nach Sibirien versetzt, wo er seine spätere Frau und ihren kleinen Sohn kennenlernte. Leonid plagt in Sibirien das Heimweh, jedoch alle Versetzungsgesuche schlugen fehl. Endlich, im Jahre 1986, darf die kleine Familie ausreisen. Sie leben in dem Haus von Leonids Eltern mit der ganzen Groß-Familie zusammen. Ihr sehnlichster Wunsch geht in Erfüllung – Leonids Frau wird schwanger.

    Eines Morgens fliegen unzählige Hubschrauber über ihr Haus hinweg. Militärkonvois fahren in Richtung Atomkraftwerk, das alle Anwohner in der Umgebung bisher als eine normale Fabrik ansahen. Die Kinder werden normal zur Schule geschickt und kehren freudig zurück – schulfrei, weil die Atomfabrik in die Luft flog. Sie machen sich auf den Weg, um den Zustrom von Militärfahrzeugen am Atomkraftwerk zu beobachten.
    Erst wird innerhalb von drei Tagen eine 50.000-Einwohner-Stadt evakuiert. Leonids Familie steht in dem atomar verseuchten Staub am Straßenrand und winkt den Leuten in den Bussen zum Abschied nach. Als sie selbst drankommen, nehmen sie nur Papiere für drei Tage und das Nötigste mit. Die Großmutter stellt den Hühnern noch eine große Wanne Korn hin – ausreichend für drei Tage. Diese Zeit bis hin zu Fast-Abtreibung und der chronischen Strahlenkrankheit Leonids erleben die Zuschauer in gezeichneten Bildern, geschildert in einem ruhigen Erzählton.

    Die kolorierten Bleistiftzeichnungen erwecken den Eindruck, als ob der Erzähler sie aus der Erinnerung zeichnet. Am Schluss des Films sehen die Zuschauer viele Fotos von der ganzen Familie in dem letzten Vierteljahrhundert seit der Explosion.
    Das Einzelschicksal einer Familie steht stellvertretend für das Ausmaß der Atom-Katastrophe. Der Film ist eine leise, aber umso eindringlichere Warnung vor dieser Technologie.

    Leonids Geschichte (Leonids Story) von Rainer Ludwigs | Ukraine 2011

     

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    Krankheit:

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  • ♀ Schicksals-Roman: „ohnegrund“ von Schulamit Meixner – wenn der Partner verschwindet

    ♀ Schicksals-Roman: „ohnegrund“ von Schulamit Meixner – wenn der Partner verschwindet

    cover.ohnegrund4906c6f62878436999bf6e7abbde096fEine Geschichte, die viele Menschen bewegt, die plötzlich allein dastehen. Die gemeinsame Zeit war die glücklichste in ihrem Leben. Leider erkennen es die Zurückgebliebenen erst im Nachhinein.

    Februar 2009 – Amy lebt mit ihrer kleinen Tochter Sharona in London im Haus ihrer Eltern, nachdem die sich einen Zweitvilla in Long Island kauften. Als weltberühmtes Künstlerehepaar sehen sie mehr Vorteile für sich auf dem Amerikanischen Kunstmarkt.

    Sharona sitzt viel vor dem Computer und sucht nach israelischen Kriegsereignissen von 2002, als sie selbst zwei Jahre alt war. Sie sucht nach ihrem Vater, den sie nur von einem Foto her kennt. Sie glaubt, dass er damals nicht vom Militär zurückgekommen ist wie die anderen Väter in ihrer früheren Nachbarschaft. Sie träumt sich in Situationen hinein, die sie als eine starke Comicfigur darstellt, die ihren Vater aus einer gefährlichen Situation rettet.

    Auch Amy denkt oft an die Zeit vor 2002 zurück – bevor Nimrod verschwand.
    Als Kind lebte sie das Jahr über in Elite-Internaten. In den vier Wochen ihrer Ferien waren entweder Vater oder Mutter weg, um eine Ausstellung zu eröffnen oder den Salzburger Sommerkurs zu leiten. Nach zwei Wochen mit einem Elternteil wurde Amy ins Flugzeug nach Wien gesetzt, um ihre restlichen Ferien bei den Großeltern zu verbringen.
    Nach ihrer Internatszeit wusste Amy nicht, was sie studieren sollte. Also räumte sie ihr Zimmer im Haus ihrer Eltern um, strich die Wände, suchte neue Vorhänge und Möbel aus. Ihr Vater, der zu diesem Zeitpunkt in seinem Atelier arbeitete, entschied daraufhin, dass sie Innenarchitektur studieren sollte. Sofort stellte er ihre Mappe zusammen, meldete sie bei einem befreundeten Professor in Jerusalem an und setzte Amy ins Flugzeug. Er beauftragte einen entfernten Verwandten, Amy bei sich aufzunehmen und dafür zu sorgen, dass sie pünktlich zum vereinbarten Termin zu dem Professor in die Hochschule geht. Der Verwandte war aber verhindert und konnte Amy nicht vom Flughafen abholen.

    So fand Nimrod die introvertierte, hin- und hergeschobene, unselbstständige Amy und verliebte sich unsterblich in sie. Nimrod, der Psychologiestudent, der gern für möglichst viele Gäste kocht, sich um Menschen in Not kümmert und Amy hilft, zu sich selbst zu finden und ihr eigenes ICH zu entdecken.

    Amy denkt oft zurück an diese Zeit, die – bis zu Nimrods Verschwinden – ihre glücklichste war. Was wäre gewesen, wenn sie sich anders verhalten hätte? Die ewige Frage der Zurückgebliebenen.

    „ohnegrund“: Roman von Schulamit Meixner | Picus Verlag 2012 | EUR 19,90

    Schicksal:
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  • ☛ Bild des Tages: Sphärische Klänge an Himmelfahrt

    ☛ Bild des Tages: Sphärische Klänge an Himmelfahrt

    dc6fed09e0cc446b99148905f9b9c880Ungewohnte Klänge tönen über den Kunsthandwerkermarkt in Kirchheim unter Teck.
    Verschiedene Gongschläge in unterschiedlichen Höhen lassen ein bisschen buddhistisches Klostergefühl aufkommen. Bei näherem Hinsehen könnte man auch auf ein mittelalterliches Kloster um Hildegard von der Bingen schließen.

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    Die Musikerin bietet Handarbeit in doppeltem und dreifachen Sinne. Dieses neuartige Schlaginstrument nennt sich „Hang“, was auf Schwietzerdütsch „Hand“ bedeutet. Es besteht aus zwei großen Klangschalen. Eine ist oben eingedellt und erzeugt damit verschiedene Tonhöhen. Unten befindet sich das Schallloch, das Töne frei gibt, die von Ferne kommen. Und mit der Hand bearbeitet es auch die Musikerin, die ihre Kompositionen den Vorübergehenden, Stehenbleibern und Lauschenden darbietet.

     

     

    Komposition:

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  • ☛ Bild des Tages: Knöpfe zählen auf dem Kunsthandwerkermarkt in Kirchheim unter Teck

    ☛ Bild des Tages: Knöpfe zählen auf dem Kunsthandwerkermarkt in Kirchheim unter Teck

    7a519f9306e74c4582e47c5f8dfe4304Knöpfe galten lange Zeit als Zahlungsmittel. Pfarrer und Pastoren kannten sie früher sehr gut, denn ein großer Teil der Kollekte bestand daraus.

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    „Ein Knopf, ein Knopf ein Hosenknopf, ein Knopf, der immer knallt“

    Dieser Zungenbrecher kommt mir sofort in den Sinn – leider kennt ihn heute niemand mehr.
    Langsam werden die Knöpfe verdrängt durch Klettverschlüsse, Reißverschlüsse oder Magnetverschlüsse. Doch die Rettung naht. Kunsthandwerker sammeln Knöpfe, stellen sie farblich zusammen und fertigen Schmuck daraus – Armbänder, Halsketten, Ringe. Mann/Frau trägt die Knöpfe nicht mehr auf der Kleidung, sondern auf der Haut!

    So lautet unsere Botschaft an die Knopfträger:

     

    Nachhaltig:
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