Schlagwort: Komposition

  • ☛ Bild des Tages: Sphärische Klänge an Himmelfahrt

    ☛ Bild des Tages: Sphärische Klänge an Himmelfahrt

    dc6fed09e0cc446b99148905f9b9c880Ungewohnte Klänge tönen über den Kunsthandwerkermarkt in Kirchheim unter Teck.
    Verschiedene Gongschläge in unterschiedlichen Höhen lassen ein bisschen buddhistisches Klostergefühl aufkommen. Bei näherem Hinsehen könnte man auch auf ein mittelalterliches Kloster um Hildegard von der Bingen schließen.

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    Die Musikerin bietet Handarbeit in doppeltem und dreifachen Sinne. Dieses neuartige Schlaginstrument nennt sich „Hang“, was auf Schwietzerdütsch „Hand“ bedeutet. Es besteht aus zwei großen Klangschalen. Eine ist oben eingedellt und erzeugt damit verschiedene Tonhöhen. Unten befindet sich das Schallloch, das Töne frei gibt, die von Ferne kommen. Und mit der Hand bearbeitet es auch die Musikerin, die ihre Kompositionen den Vorübergehenden, Stehenbleibern und Lauschenden darbietet.

     

     

    Komposition:

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  • ♫ Jubiläums-Festival-Konzert: 25 Jahre offenburger ensemble und Gäste

    ♫ Jubiläums-Festival-Konzert: 25 Jahre offenburger ensemble und Gäste

    c478e1e59b3f4184bb0eeae28aa45a82Dieses professionelle „offenburger ensemble“ unter der Leitung von Gerhard Möhringer-Gross spielt seit einem Vierteljahrhundert vorwiegend Werke des 20. und 21. Jahrhunderts. Zahlreiche Kompositionen haben sie uraufgeführt. Immer wieder laden sie junge Instrumentalisten ein, um ihnen eine Auftrittsplattform zu bieten.

    Festkonzert im Schillersaal in Offenburg zum 25jährigen Jubiläum des offenburger ensembles.

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     Anton Wagner-Shibata, mehrmaliger Preisträger von Jugend-Musiziert.

    Er spielt im Jubiläumskonzert zwei Stücke von Giacinto Scelsi für Posaune solo aus dem Jahre 1956. Giacinto Scelsi arbeitet auf engstem harmonischen Raum, vielfach bewegt sich die Klangfarben-Melodie auf einem Ton, umspielt von Vierteltönen und kleinen Glissandi, wobei die Dynamik äußerst differenziert fast bei jedem Ton wechselt.

    „Ex Papiario“ von Herbert Söllner

    Musik für Kammerensemble (1996) enthält eine Fuge in h-moll aus dem Wohltemperierten Klavier von Johann Sebastian Bach, die der Komponist übermalt und verfremdet hat. Herbert Söllner komponierte es für das 10-jährige Bestehen des offenburger ensembles.

    Die Vorgabe war die Beschäftigung mit Johann Sebastian Bach

    Es ist also kein Zufall ist, dass die Tonfolge b-a-c-h als gemeinsames Element auch im „Nachtstück VIII“ von Xaver Paul Thoma – Bach-Reflexion für 13 Spieler (1997) erscheint. Der Begriff „Nachtstück“ geht auf die Romantik zurück, speziell auf E.T.A. Hoffmann. Xaver Paul Thoma setzt zarte Gebilde heftigen Attacken gegenüber. Wichtig ist ihm eine sehr variable Instrumentierung.

    Anette Winkler spielt „Satya II“ der rumänischen Komponistin Violetta Dinescu für Fagott solo.

    Es klingt wie improvisiert, ist aber, wie Gerhard Möhringer-Gross versichert, auskomponiert und ganz genau notiert.

    „Blaues Licht“ von Roland Breitenfeld

    Für 16 Instrumente mit Mezzo-Sopran & Live-Elektronik nach dem gleichnamigen Gemälde von Martin Dittrich (2004) – Vorgabe/Thema für dieses Konzert waren Bilder. Die Musiker des offenburger ensembles verteilen sich an allen Seiten des Schillersaals. Roland Breitenfeld greift am Schaltpunkt transformierend Motive und Klänge der Musiker auf. Damit bekommt die Komposition durch die Live-Elektronik bei jeder Aufführung die endgültige Klanggestaltung.

    „Méta-Harmonie“ von Otfried Büsing

    für 16 Instrumente und drei Vokalstimmen (2011) heißt die Uraufführung des heutigen Konzertes. Der Titel bezeichnet ein Werk des Schweizer Künstlers Jean Tinguely, der verschiedene Zahnräder, Achsen, Ketten und sonstige Metallteile in seiner kinetischen Kunst verbindet. Einmal angetippt, rattert dieses Perpetuum mobile los. Genau so klingt es. Schnelle, maschinenhafte Rhythmen wechseln sich mit zarten, beruhigenden Episoden ab. Jedes im offenburger ensemble vorkommende Instrument und auch die Vokalisten haben die Möglichkeit, aus dem ganzen Gewirr mit einer eigenen, kleinen Kadenz auf sich aufmerksam zu machen.

    25. Februar 2012 | Herzlichen Glückwunsch dem offenburger ensemble zum 25-jährigen Jubiläum.

    Das offenburger ensemble vereint 27 studierte professionelle Musikerinnen und Musiker. Sie präsentieren seit 1987 in bisher über 100 verschiedenen Konzertprogrammen Musik des 20. und 21. Jahrhunderts

    Zeitgenössisch:

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  • Bild des Tages: Erste eigene Kompostion – auch Mozart hat klein angefangen

    Bild des Tages: Erste eigene Kompostion – auch Mozart hat klein angefangen

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    Ein Gedicht zum Klingen bringen.

    Eigene Ideen umzusetzen macht Spaß.

    Der Kompositionskurs für Kinder und Jugendliche regt zur eigenen Kreativität an. (mehr …)

  • ♫ „Quartett“ zwischen „Herzog Blaubarts Burg“ und „Erwartung“ – das dritte Rad am Tandem

    ♫ „Quartett“ zwischen „Herzog Blaubarts Burg“ und „Erwartung“ – das dritte Rad am Tandem

    blick werfen zur LampeRückblende: Zu elektronischer Musik habe ich immer noch keinen Zugang gefunden. Lärm und Krach bleiben Lärm und Krach. Wie angenehm klingen dagegen Musikinstrumente, selbst wenn sie laut spielen.

    Zwei Kurzopern bestimmen den Abend in der Staatsoper Stuttgart:a3e35969d8894b1ab9dc8cf3c4e09daa

    Herzog Blaubarts Burg von Béla Bartók und Erwartung von Arnold Schönberg. In der ersten Oper bringt der Frauenmörder Blaubart seine neue Gemahlin in eindeutiger Absicht auf seine Burg, wird aber von ihr ins Jenseits befördert.

    In der zweiten Oper irrt eine verwirrte Frau durch den Wald und sucht den Mann, den sie getötet hat.
    Mitten in diese beiden Opern, zwischen die eigentlich kein Stück Papier mehr passt, klemmt Thomas Bischoff einen Auszug aus dem Theaterstück „Quartett“ von Heiner Müller.
    Für diejenigen, die dieses Stück kennen, ist es vielleicht ein Wiedererkennen. Es kann sogar sein, dass besagter Ausschnitt den Höhepunkt des ganzen Stückes darstellt. Auf die übrigen Opernbesucher wirkt dieser Text befremdlich. Zum einen erwarten sie in der Oper Gesang und vollen Orchesterklang, zum anderen können 25 Minuten für eine Überbrückungspause endlos lang werden. Nach und nach lichten sich die Zuschauerreihen. Zum finalen Gekreische der beiden Schauspielerinnen Anke Hartwig und Catherine Janke setzt eine Völkerwanderung in Richtung Tür ein.

    Schlagzeug und Elektronik von und mit FM Einheit

    Neben diesem Sprechtheater erdröhnt die Hintergrundmusik von FM Einheit, ein in Punk/Rock/Pop oder sonstigen Kreisen geschätzter Schlagzeuger. Fast wäre auch ich zum Fan geworden, denn seine Komposition mit zwei Riesenspiralfedern, die er mit Händen, Hammer oder mit anderen Werkzeugen anschlägt, streift und zupft, klingen ungeheuer rhythmisch. Super ist auch die Bohrmaschine, die er souverän bedient wie die Gaskurbel einer Vespa. Von der Bohrspitze bis zum Schaft streift er an den unterschiedlichsten Stellen der Spiralfedern entlang, die danach noch schwingen oder gestoppt werden. Damit erzeugt er unter anderem Töne wie ein anfahrender Motorroller, der sich in verschiedene Kurven legt.
    Das hat was.
    Total daneben klingen die Hintergrundgeräusche aus den Lautsprechern, die er auf seinem Computer steuert. Krach, den man automatisch ausschaltet aus dem Gehirn, um sich auf Wesentliches konzentrieren zu können. Ein Gewummer, das an Großstadtlärm erinnert, an Baustellen, Autohupen, Ampelstopps. Wie anders wäre es doch, ein richtiges Schlagwerk-Instrumentarium mit Trommel, Tom Tom, Hi-Hat, Becken, Holzblock, Schellenkranz oder Drumsticks auf der Bühne zu erleben. Vielleicht nicht nur mit FM Einheit, falls es einer allein nicht stemmen kann, sondern noch anderen Perkussionisten – das Stuttgarter Staatsorchester hat da einiges zu bieten.
    Als Opernbesucherin erwarte ich Originalinstrumente und Originalstimmen, aber kein Mischpult, mit sich verquirlenden Strippen, auf der Bühne. Konserven kann ich überall haben!

    Herzog Blaubarts Burg:
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    Operntrilogie in der Stuttgarter Staatsoper:
    Herzog Blaubarts Burg von Bela Bartok
    Quartett von Heiner Müller
    Erwartung von Arnold Schönberg

    Musikalische Leitung Marc Piollet
    Regie Thomas Bischoff
    Bühne und Kostüme Uta Kala
    Licht Reinhard Traub
    Video Willy Neumann
    Dramaturgie Albrecht Puhlmann, Angela Beuerle

    Besetzung am 30. Mai 2010
    Herzog Blaubarts Burg
    Herzog Blaubart Tito You
    Judit Andrea Meláth

    Quartett
    Merteuil Anke Hartwig
    Valmont Catherine Janke
    Musiker FM Einheit

    Erwartung
    Eine Frau Elena Nebera

  • Staatsorchester Stuttgart feiert seinen 425. Geburtstag

    Staatsorchester Stuttgart feiert seinen 425. Geburtstag

    425 Jahre alt wird das Staatsorchester Stuttgart am 1. Januar 2018. Dieses Jubiläum feiern die heutigen Orchestermitglieder mit einem Neujahrskonzert.

    Quer durch die Zeiten erklingen Werke der großen Komponisten Richard Wagner, Giuseppe Verdi, Wolfgang Amadeus Mozart, Richard Strauss, Hector Berlioz, Ludwig van Beethoven.
    Neben die bekannten und oft gespielten Werken vergibt das Orchester auch Auftragswerke. Zum 425. Geburtstag spielt es eine Uraufführung des Stuttgarter Komponisten Helmut Lachemann – Marche Fatale.

    Wir gratulieren von ganzem Herzen unserem „Hausorchester“. 28 Jahre lang haben wir die Opernaufführungen, Ballette und Konzerte mit erlebt und genossen. Wenn das kein Grund zum Feiern ist 😉

     

    Staatsorchester Stuttgart

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  • ♥ Stummfilm „Cinderella“ mit Livemusik von Karl Koch und dem Struggle Orchester

    ♥ Stummfilm „Cinderella“ mit Livemusik von Karl Koch und dem Struggle Orchester

    In den Anfangszeiten des Films ist es üblich, dass ein Orchester vor der Leinwand sitzt und das Geschehen mit Musik kommentiert. Diese Tradition lässt Karl Koch und sein Struggle-Orchester wieder aufleben.

    Von wegen Stummfilm!

    Copyright: Struggle OrchesterKarl593c9764b3814260b7f5bf8adeee3915 Kochs treffend witzige Kompositionen vertiefen die Bilder von Lotte Reinigers Scherenschnitt-Kurzfilm „Aschenputtel“ (1922) und den Kurzfilm „Die Puppe“ von Ernst Lubitsch. Von dramatisch bis romantisch kommentieren die Musiker das Geschehen.


    Stummfilm „Cinderella“ von 1922

    Lotte Reinigers bezaubernder Märchenfilm vom  Aschenputtel, siehe Inhalt / Handlung: La Cenerentola, gehört zu den ersten Trickfilmen überhaupt. Er besteht aus schwarzen Scherenschnitten, die sich bewegen, und zwar mit 24 Bildern pro Sekunde – ein kleines Kunstwerk.
    Lotte Reiniger_Scherenschnitt zum Stummfilm Cinderella

    Jede Figur erhält eine charakteristische Silhouette.

    Das zarte Aschenbrödel, der elegante junge Prinz, die böse Stiefmutter mit Doppelkinn und rollenden Augen, die beiden Stiefschwestern – eine dürr und lang, die andere dick und kurz. Bei der Dürren muss der Busen ausgestopft werden, die Dicke wird geschnürt, bis sie dem Schönheitsideal entspricht. In mindestens 24 Bildern bekommt sie eine Wespentaille. Diese Gestalten erhalten jeweils ihre eigene Klangfarbe durch die Instrumente des Struggle-Orchesters: Karl Koch – Schlagzeug, Christof Schmidt – Posaune, Barbara Klobe – Klavier, Lothar Sonntag – Stabspiele, Tobias Ringle – Tuba und Benjamin Engel – Klarinette, Saxophon, Flöte.
    Mit natürlicher Eleganz bewegt sich Aschenputtel. Unzählige Tauben fliegen um sie herum, bringen die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen. Die Musik lässt die Tauben flattern, wird schmusig, wenn Aschenputtel und Prinz sich treffen und steigert die Spannung bei der Schuhsuche.

    Lotte Reinigers schwarze Silhouetten erinnern stark an die Scherenschnitte des Franzosen Michel Ocelot, siehe Der Edelsteinprinz. Oder besser gesagt – umgekehrt. Diese hinreißende Art von Romantik wird anscheinend nie unmodern und bis zum heutigen Tage immer wieder aufgegriffen.
    Und wenn sie nicht gestorben sind …


    Gehört und gesehen am 9. November 2015 im Stuttgarter Instrumentenmuseum im Fruchtkasten.

     

    Aschenputtel:

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  • ♀ Neu im Mendelssohn-Haus: Fanny Hensel, die Musikmanagerin

    ♀ Neu im Mendelssohn-Haus: Fanny Hensel, die Musikmanagerin

    Leben und Werk der Fanny Hensel: Sie leitet einen Musik-Salon als Managerin, Dirigentin, Pianistin, 547410c4c88845c9b447e28bddc371b3Komponistin. Zu den „Konzerten im Gartenhaus“ kommen die künstlerischen und geistigen Größen ihrer Zeit.

    200 qm neu geschaffene Ausstellungsfläche widmet das Mendelssohn-Haus in Leipzig dieser Powerfrau.

    Fanny Hensel, die Salonière.

    Ein „Salon“ bedeutet in einer Zeit, in der sich das kulturelle Leben im Haus abspielt, eine Stätte der Hochkultur. Je nach Interesse der Gastgeberin mit Malerei, Literatur, Theater oder eben Musik. Heute ist ein Salon einem privaten Konzertbetrieb mit geladenen Gästen vergleichbar.

    Fanny Hensel: Berühmte Besucher der "Konzerte im Gartenhaus"
    Berühmte Besucher der „Konzerte im Gartenhaus“

    Fanny führt einen Musik-Salon, in den sie die Spitze der Gesellschaft ihrer Zeit einlädt, sich die neuste Musik anzuhören. Es kommen Komponisten und musikalische Stars wie Clara Schumann, Vertreter der geistigen Elite wie Humboldt, Gebrüder Grimm, Goethe. Der Adel, selbst Prinzessinnen fahren vor, fühlen sich im Salon wohl und sponsern die Konzerte im Gartenhaus mit ihrer bloßen Anwesenheit.

    Fanny als Managerin, Dirigentin, Pianistin, Komponistin, Gastgeberin.

    Ein Konzert im Salon wirkt als gesellschaftliches Ereignis. Fanny organisiert die Gartenhaus-Konzerte. Nicht nur. Die berühmtesten Virtuosen ihrer Zeit spielen Werke von Bach bis Beethoven.

    Jahreszeiten-Zyklus, Kompositionen von Fanny Hensel


    Fanny spielt selbst am Klavier die Stücke ihres Bruders Felix, ihre eigenen Kompositionen, die neue Musik ihrer Zeit. Sie gründet einen Chor, den sie als Dirigentin leitet. Mit ihm übt sie auch ihre eigenen Lieder ein. Während einer Chorprobe zu den Sonntags-Musiken werden ihre Hände taub, sie verliert die Sprachfähigkeit, wird bewusstlos. Trotz sofortiger ärztlicher Hilfe stirbt sie am selben Abend.

    "Januar", Komposition aus dem "Jahreszeitenzyklus" von Fanny Hensel mit einer Vignette von Wilhelm Hensel

    Fanny komponiert einen Zyklus für Klavier, der in 12 Teilen jeweils die Stimmung eines bestimmten Monats ausdrückt, sozusagen ein Jahreszeitenzyklus. Ihr Ehemann Wilhelm Hensel malt dafür die Vignetten.

    Fanny Hensel Mendelssohns Nachlass.

    Ihr Bruder Felix – der sich vorher sträubte, weitere Werke mit herauszugeben – bringt nach ihrem Tode einige von Fannys Kompositionen heraus. Fannys Tod trifft ihn zutiefst. Depressionen und eine Schaffenskrise sind die Folge. Dann komponiert Felix noch ein gewichtiges Kammermusikwerk – das Streichquartett in f-moll opus 80. In seiner Düsternis ist dieses Quartett durchaus als Requiem für Fanny zu verstehen. Doch auch er stirbt ein halbes Jahr später.
    Ihren Ehemann Wilhelm Hensel ist es zu verdanken, dass viele Kompositionen der Nachwelt erhalten geblieben sind.
    Fanny Hensel Mendelssohn hinterlässt ein umfangreiches Werk. Überwiegend besteht es aus Liedern mit Klavierbegleitung, Klavierstücken, einige Kammermusikwerke. Musikstücke mit Orchester hat sie kaum komponiert. Wahrscheinlich aus dem einfachen Grund, da sie kaum Möglichkeiten hatte, Aufführungen mit Orchester zu organisieren.
    Die Bedeutung Fanny Hensels wird erst wieder in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts entdeckt, als MusikhistorikerInnen nach Komponistinnen forschten. Seitdem werden ihre Werke nach und nach gedruckt.

    Mitmachstationen – von unterhaltsam bis besinnlich

    Kleider aus der Biedermeierzeit anprobieren
    Fanny Mendelssohns Arbeitszimmer, Besucher im Mendelssohn-Haus in Leipzig
    In aller Ruhe die Räume genießen

    Das Mendelssohn-Haus in Leipzig setzt dieser herausragenden Künstlerin ein begehbares Denkmal – facettenreich mit unterhaltsamen Mitmach-Stationen.

    Mendelssohn-Haus in Leipzig:

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  • ♀ Fanny Hensel im Mendelssohn-Haus in Leipzig

    ♀ Fanny Hensel im Mendelssohn-Haus in Leipzig

    Fanny Hensel Mendelssohn, eine emanzipierte Frau im heutigen Sinne.
    Fanny547410c4c88845c9b447e28bddc371b3 Hensel, eine typische Biedermeier-Hausfrau.
    Fanny, die Kluge.

    Das „Heimchen am Herd“ – ein Ideal der Romantik. Wie schön gemütlich und hyggelig diese Aufgabe für eine Frau sein kann, erleben die Besucher des Mendelssohn-Hauses in Leipzig.

    Biedermeierkleidung selbst Anprobieren, als Foto mitnehmen.

    Fanny Hensel im Mendelssohn-Haus in Leipzig: Heimchen am Herd im Biedermeier
    Fanny Hensel im Mendelssohn-Haus in Leipzig: Biedermeier Kleider in Fotokulisse
    Fanny Hensel im Mendelssohn-Haus in Leipzig: Herrenkleidung im Bidermeier - stilvoll mit Gehstock
    Fanny Hensel im Mendelssohn-Haus in Leipzig: Familienfoto vor Biedermeier-Kulisse

    Spitzenkragen, Wams, Häubchen, Ausgehstock und vor allen Dingen Puffärmel-Kleider für brave Mädchen und Dreiviertelhosen für wohlerzogene Knaben warten darauf, selbst getragen zu werden. Jetzt schnell noch die richtige Position finden für ein Familienfoto – zack-blitz, schon erhält man den QR-Code für sein einmaliges Styling. Solo heißt nie allein, denn jeder umgibt sich mit stilvoll angekleideten Damen und Herren im Hintergrund.

    Üppige Ausschmückungen mit Blumen, Feste sowie Hauskonzerte veranstalten, Gäste bewirten gehören zu Fannys Aufgaben. Als ob das nicht schon genug ist, schafft sie Dinge, die weit in die Nachwelt hinein wirken.

    Fanny Hensel Mendelssohn, eine moderne Frau im heutigen Sinne.

    Fanny, die Diplomatische. Sie teilt sich ihre Energie so ein, dass sie für ihr kurzes Leben reicht. Früh findet Fanny ihren Weg, auf dem sie erreicht, was sie möchte.

    Fanny Hensels Musikzimmer im Mendelssohn-Haus in Leipzig

    Ihr Leben gilt der Musik. Sie wächst zusammen mit ihrem vier Jahre jüngeren Bruder Felix in einer wohlhabenden Bankiersfamilie auf, in der die Musik die Hauptrolle spielt, siehe → Fanny Mendelssohn Hensel und Felix Mendelssohn Bartholdy
    Erst bekommen Felix und Fanny Unterricht bei C. Fr. Zelter, dem besten Musiklehrer ihrer Zeit. Für Mädchen ist eine derartige Ausbildung, wie sie Berufsmusiker bekommen, nicht üblich. Fanny stellt sich als ausgesprochen begabt heraus. Sie lernt Klavier spielen, nimmt Gesangsunterricht und studiert Musiktheorie und Komposition.
    Nicht etwa aus Geldmangel ob dieser teuren Lehrer-Honorare, sondern wohl eher aus der Sorge, dass sie einmal schwer zu verheiraten sein wird, unterbricht der Vater ihr Musikstudium.

    So zeigt sich Fannys Intelligenz und Weitsicht.

    Fanny bleibt nach außen in ihrer Frauenrolle, die für die Zeit schicklich ist. Sie kommt ans Ziel, aber sie stößt damit niemanden vor den Kopf, denn sie entwickelt eine schlaue Technik.

    Fanny, die Kluge!

    Weitere Beiträge: Mendelssohn-Haus in Leipzig

    Die Eindrücke von dem hochmusikalischen Geschwisterpaar Fanny Mendelssohn Hensel und Felix Mendelssohn Bartholdy formten sich im Rahmen der Pressereise zum Mendelssohn-Haus in Leipzig.  Ein neu eröffneter Museumsteil beschäftigt sich mit der Komponistin und Pianistin Fanny Hensel.

    Ein Museum zu Ehren Mendelssohns

    Herzlichen Dank für die fachkundigen Informationen des Direktors Jürgen Ernst und der Kuratorinnen Cornelia Thierbach, Juliane Baumgart-Streibert

    Mendelssohn-Haus in Leipzig:

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  • Stummfilm „Die Puppe“ von Ernst Lubitsch mit Livemusik

    Stummfilm „Die Puppe“ von Ernst Lubitsch mit Livemusik

    Ernst593c9764b3814260b7f5bf8adeee3915 Lubitschs Komödie handelt von einer lebensgroßen Aufziehpuppe, die sogar sprechen und tanzen kann. Wegen eines Unfalls muss sie durch ihr lebendiges Modell ersetzt werden.
    Der einstündige Film „Die Puppe“ von Ernst Lubitsch ist 1919 entstanden, also vor fast 100 Jahren. Karl Koch komponierte die Filmmusik, die er mit seinem Struggle-Orchester am 9. November 2015 im Fruchtkasten in Stuttgart aufführt, zusammen mit dem Trickfilm „Cinderella“ von Lotte Reiniger. Die Einstimmungsmusik zu diesem Film erinnert an Berliner Gassenhauer.

    Verwicklungen verleihen dieser Salon-Komödie von Ernst Lubitsch den besonderen Charme.

    Filmplatkat zum Stummfilm Puppe Ein Baron fürchtet, dass sein Geschlecht ausstirbt. Also muss sein Neffe heiraten. Per Dekret wird eine Jungfrau gesucht. Es melden sich gleich 40. Der Neffe will aber nicht heiraten, denn dieses Muttersöhnchen hat einfach Angst vor Frauen. Er läuft vor ihnen weg und landet in einem Männerkloster, dessen Mönche sich dem Hunger verschrieben haben, aber umso mehr prassen. Derweil setzt der Onkel eine Anzeige in die Zeitung, dass sein Neffe 300.000 Franc Mitgift bekommt, sofern er heiratet. Das Lesen auch die Mönche, die den jungen Mann zu ihrem Wohlergehen und zu seinem Glück überreden. Ganz einfach: Er soll eine lebensechte Puppe heiraten und ihnen die Mitgift geben.
    Zusammen mit einem kecken Lehrling betreibt der Spielzeugmacher sein Geschäft. Sein Wunderwerk von Puppe kann sogar sprechen und tanzen – wenn sie aufgezogen ist. Ganz nach dem Vorbild seiner Tochter Ossi, die keine große Lust hat, Modell zu stehen.
    Während der Meister dem jungen Adligen die Puppe schmackhaft macht, spielen draußen die Musiker auf – so wie drinnen das Struggle-Orchester – und die Leute auf der Straße tanzen. Genau das macht der Lehrling auch mit der Puppe, die aber hinfällt und die Arme abbricht. Ossi erklärt sich bereit, so lange vor dem Kunden die Puppe zu spielen, bis der Lehrling die Arme angeklebt hat. Dem Hochzeitsanwärter gefällt die lebende Puppe – Ossi! – so gut, dass er sie kauft und sofort mitnehmen will. Für einen Austausch bleibt also keine Zeit.
    Im Schloss wird die Hochzeit gefeiert. Der glückliche Bräutigam ist vollkommen zufrieden, weil seine Braut still neben ihm sitzt. Als er sie kurz allein lässt, wird sie zum Tanz aufgefordert. Sie macht es bravourös, zur Begeisterung der Hochzeitsgäste – und zu ihrer eigenen Begeisterung.
    Danach geht es ab ins Kloster, wo die Mönche sie nicht hinein lassen wollen. Da sie aber nur eine Puppe ist, wird sie in die Ecke gestellt, wo sie sofort zu tanzen anfängt. Ein dutzend Mönche tanzen begeistert mit, bis der Prior die Mönche wegschickt und selbst ’ne flotte Sohle aufs Parkett legt.
    In seiner Zelle merkt endlich auch der junge Mann, dass er eine Frau aus Fleisch und Blut geheiratet hat. Und es tut nicht weh – im Gegenteil. Die Flitterwöchner fliehen über die Klostermauer.
    Soweit das Gerippe des Inhalts.

    Unverkennbarer Lubitsch Touch

    Was den Film mit seinem  allerdings ausmacht, sind die einzelnen Szenen voller Leichtigkeit.
    40 Jungfrauen rennen hinter dem armen Mann her durch die Kulisse, bestehend aus zwei Treppen und einer Haus-Attrappe. Sie rennen die Treppe hoch, durch das Haus hindurch, in einer Acht auf die andere Treppe zu, hinunter und über den Platz. Wenn die Spitze mit dem Hochzeiter auf einer Stelle angekommen ist, ist das Ende der Schlange gerade durch. Das Schlusslicht bilden der Onkel und dessen Diener, der ihm nach jedem Durchlauf einen Löffel Medizin verabreicht. Mindestens fünfmal erfolgt die Prozedur. Die Musik rennt in diesem Film antreibend mit. Sie lässt die Beine trippeln, die Jungfrauen jauchzen und Onkel und Diener japsen. Am Ende angekommen, macht sie mit den abgeschlafften Herren eine Pause, lässt sie geräuschvoll die Medizin schlucken, und schon beginnt die Jagd fröhlich von vorn.
    Der Baron liegt im Sterben, denn die Weigerung seines Neffen, nicht zu heiraten, haut ihn um. Die Verwandten kommen an seinem Bett zusammen und liegen sich schnell in den Haaren, weil sie sich schon um den Nachlass streiten. Dabei wird das Orchester – als Abbild der trauernden/lauernden Verwandtschaft – lauter und lauter. Das Durcheinander der Verwandtschaft wird durch eine Kakophonie gekrönt. Jedes Instrument spielt seine eigene Melodie, bis der Sterbende wieder zum Leben erwacht. Sein fröhlicher Hüpfer aus dem Bett wird mit einem aufbauenden Ständchen begleitet.
    Nach Slapstick-Manier liefern sich Meister und Lehrling eine Verfolgungsjagd. Um den Meister fernzuhalten, schmeißt der Lehrling einzelne Teller eines ganzen Stapels vor dessen Füße, haargenau im Schlagzeugrhythmus – das scheppert
    Die Musik von Karl Koch unterstreicht lachen und weinen, macht Gedanken und Taten hörbar. Wenn Ossi bockt, kommt die Tröte zum Einsatz.

    Instrumentenmuseum Fruchtkasten in Stuttgart, 09.11.2015
    Stummfilme mit Livemusik von Karl Koch und dem Struggle Orchester
    Karl Koch: Komposition und Schlagzeug
    Christof Schmidt: Posaune
    Barbara Klobe: Klavier
    Lothar Sonntag: Stabspiele
    Tobias Ringle: Tuba
    Benjamin Engel: Klarinette, Saxophon, Flöte

     

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    Puppe:

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