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  • ✍ Fotoratgeber-Tipp: Fotografieren – Zeichnen mit Licht

    ✍ Fotoratgeber-Tipp: Fotografieren – Zeichnen mit Licht

    cover.fotografieren.muellerWer sich ein Buch von der Stiftung Warentest kauft, wird vielleicht Produktratschläge erwarten. Neue Modelle, welche Vor- und Nachteile bieten sie, für welchen Nutzer eignet sich welches Fotozubehör usw. Diese Leser werden vielleicht enttäuscht sein.

    In diesem Fotobuch von Wenzel Müller geht es vielmehr um das Fotografieren an sich, und dabei ist egal, wie viel Komfort und welche technischen Raffinessen die Kamera bietet – sie ist nicht mehr und nicht weniger als ein Werkzeug.

    Bevor auf den Auslöser geklickt wird, sind viele Dinge zu beachten. Etwa die richtige Wahl des Bildausschnittes, der den Betrachter in das Bild hineinführt und das Auge da hängen, lässt, wo es der Fotograf wünscht. Fotografie bedeutet „Zeichnen mit Licht“. Ob die abgelichtete Person lieblich erscheint – mit einer Lichtquelle von vorn seitlich – oder dämonisch, mit einer Lichtquelle von unten. Und überhaupt, auf das Sehen kommt es an, denn es unterscheidet sich von der Sicht der Kamera.
    Die Fotolinse sieht alles, was das menschliche Auge ausblenden kann – leider. Manch frischer Fotostarter wird erstaunt auf den Laternenpfahl blicken, der seiner Liebsten aus dem Kopf wächst. Ebenso lassen nicht bemerkte Fingerdapper auf dem Glas ein Produktfoto im Papierkorb landen.

    Sportfotografie besteht nicht nur aus laufenden Mittelstürmern, sondern lebt von Zuschauerreaktionen, Ambiente und Atmosphäre. Ein Landschaftsfotograf sollte unbedingt eine Tugend besitzen, nämlich die Fähigkeit zu warten. Warten auf das richtige Licht; warten auf Sonne oder Nebel. Gerade bei „schlechtem Wetter“ können unter Umständen Bilder mit einmaliger Atmosphäre gelingen, wenn es mal stürmisch zugeht.
    In der Makrofotografie dagegen kann jeder Windhauch ein Blatt oder eine Blüte verwischt und undeutlich aussehen lassen. Bei Makros ist ein Stativ angesagt, ebenso in der Architekturfotografie, in der jeder Pfeiler gerade stehen sollte. Wenzel Müller verrät ein paar Tricks, wie stürzende Linien zu vermeiden sind. Auf Reisen geht es vielen Urlaubern darum, einen schönen Augenblick einzufangen, an den sie lange denken möchten. Hier gilt es, die jeweilige Stimmung einzufangen. Anders sieht es in der Reportage aus. Ein Bild sollte klar erkennbare Personen und Sachverhalte zeigen, sodass Unbeteiligte auf einen Blick die Lage erkennen.

    Zu den jeweiligen Themen behandelt das Buch die Rechte und Pflichten der Fotografen. Wann darf ein Mensch ein Haus, ein Kunstwerk, eine Veranstaltung fotografiert werden? Welche Pflichten entstehen dem Fotografen bei der Veröffentlichung?

    Sehr zu empfehlen ist dieses Buch für Fotostarter, Gelegenheitsfotografen und denjenigen, die eine Fotofunktion sofort und fast immer parat an ihrem Handy haben. Wer die technischen Möglichkeiten seiner Kamera schon kennt, hat es einfacher. Besitzer einer teuren Kamera mit vielen Funktionen lernen hier, dass es neben der Technik noch auf andere Dinge ankommt – zum Beispiel den besonderen Blick für das Motiv. Nicht die Kamera macht das Bild, sondern die Person, die sie bedient.
    Fotografieren. Zeichnen mit Licht von Wenzel Müller | EUR 24,90 | Stiftung Warentest 2013

     

     

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    Fotograf:
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  • ✿ Gartenbuch-Tipp: 100 Traumgärten – Gärtner von Eden

    ✿ Gartenbuch-Tipp: 100 Traumgärten – Gärtner von Eden

    cover.100gaertenDer Titel 080e776d7a7d479ca5a16b5ef34bf072hält, was er verspricht. Gartenliebhaber finden schön gestaltete Gärten in diesem aufwendigen Bildband. Interessant ist die Einteilung nach Gartentypen, also den Besitzern, Bewohnern, Naturliebhabern, Freiluftgenießern, Ausspannern, Luftschnappern.

    Die „Gärtner von Eden“, eine Genossenschaft von Gartengestaltern, unterteilen in vier verschiedene Grundtypen. Designfreunde mögen es gradlinig. Die Architektur des meist kubischen Hauses setzt sich im Freien fort mit viel Stein und häufig Metall. Akkurate weiße Steinwege teilen große, grüne Rasenflächen, die wie Niederflor-Teppiche wirken. Wichtig ist der rechteckige Pool und die ebenfalls rechteckige(n) Terrasse(n), die Bepflanzung bleibt spartanisch. Ästheten unterscheiden sich von den Designfreunden durch ihre Pflanzenauswahl. Sie legen Wert auf dezente Farbzusammenstellung – verschiedene Grüntöne, die Blüten pastellfarben. Ausgewogene Blattformen und Größenverhältnisse der Pflanzen sind ihnen sehr wichtig. Sie streben einen individuellen Garten an, der ihre eigene Handschrift trägt und in dem Gartenkunst integriert ist. Genießertypen mögen es üppig. Überall in ihrem Garten tut sich ein anderer Blickwinkel auf. Hier Duftstauden, da Winterblüher, dort ein Rosenbogen und dahinter … eine Überraschung – gern auch nach historischen Vorbildern. Naturfreunden geht es darum, den Pflanzen und Tieren eine Heimat zu schaffen. Sie beobachten die Flora und Fauna im Jahreslauf. Nicht nur Wildblumen und alte Gartenblumen, sondern auch Obstbäume, Gemüse und Kräuter brauchen sie unbedingt in ihrem Garten. Sämtliche Materialien, die sie verwenden, sind biologisch abbaubar.

    Wahrscheinlich gibt es noch jede Menge Mischtypen. Dieses Buch liefert Anregungen für Gartenbesitzer, wobei vollkommen egal ist, zu welchem der vier Gartentypen sie gehören. Designer mit Vorlieben für klare, gerade Linien erwärmen sich für Wege und Terrassen, die über die Diagonale in ihrem Garten verlaufen. Wer vor lauter Grün schon rot sieht, kann ja statt des Rasens Teppichthymian einsäen. Wer es gern üppig mag, aber trotzdem pflegeleicht, bevorzugt eine Wildblumenwiese. Ästheten sehen vor ihrem geistigen Auge in den Hochbeeten des Naturgartens ihre Kois schwimmen. Dieses Buch eignet sich gut für Planer einer Neuanlage; aber auch eingewachsene Gärten, die, wie alles Lebendige, nie fertig sind, sondern sich immer wieder ihren Bewohnern und unterschiedlichen Lebensbedingungen anpassen – oder umgekehrt.

    In diesem übersichtlich strukturierten Buch gehört zu jedem Garten ein eigener Gartenplan. Jeweils eine Doppelseite pro Garten mit großformatigen Fotos; ein kurzer Text über die Entstehung des Gartens, über die Wünsche der Gartenbesitzer und die Besonderheiten; die Lösungen der Gartenarchitekten, die für Planung und Ausführung verantwortlich sind – mag das Grundstück wie ein Schal oder ein Triangel aussehen, steil abfallen, auf einem Dach platziert oder mit Feng-Shui ausgelotet sein. In einem kleinen Kästchen stehen noch einmal Zahlen und Fakten zum schnellen Nachschlagen.

    Vertreten sind Gärten unter 100 Quadratmetern bis zu Parkanlagen von 20.000 Quadratmetern. Unterschiedlich sind die Ansprüche, von Wellnessgarten mit Sauna und Swimmingpool über Erweiterung des Wohnbereichs bis hin zum Nutzgarten für die Selbstversorgung mit Biogemüse. Besonders viele Beispiele erhalten Freunde von Rasenflächen sowie Wasser in allen Variationen als Swimmingpool, Bachlauf, Schwimmteich. Wasser gehört für fast alle Gartenbesitzer dazu, und sei es nur als Lebensgrundlage für Kois – dem Modefisch dieses Buches.

    100 Traumgärten: Neue Beispiele der schönsten Gärten in Deutschland, Österrreich und der Schweiz | Gärtner von Eden (Herausgeber) | Callwey


    Gartengestaltung:
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  • ☼ Bild des Tages: März-Krämermarkt in Kirchheim unter Teck

    ☼ Bild des Tages: März-Krämermarkt in Kirchheim unter Teck

    Zwei junge Ungarinnen – mit erfrischendem Piroschka-Akzent – backen Langosch und Kürtöskalács.

    Ein Bummel405af226d0e142c2bcafa8d3d56581b3 über den Kirchheimer Frühlingsmarkt macht hungrig. Zur Stärkung gehört nach altem Brauch „a Raude“ = „eine Rote“(Wurst) mit ins Programm. So eine Genuss-auf-dem-Markt-Tradition vererbt sich von den Großeltern auf die Enkel. Probieren mögen Marktbesucher aber mittlerweile auch andere Köstlichkeiten wie Crêpes oder Schwarzgeräuchertes oder auch Fischbrötchen. Das Schöne an solchen Ständen, an denen frisch zubereitet wird: Man geht der Nase nach – jeder nach seinem Geschmack.

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    Langosch besteht aus Hefeteig, der für jedes Gebäckstück einem Behälter entnommen wird. Der Teig wird zwischen den Händen gedreht und zu einem Fladen von ungefähr Esstellergröße ausgezogen, vorsichtig in heißes Fett getaucht und ein paarmal hin und hergewendet, bis er schön braun gebacken ist. Das Backfett muss danach noch etwas abtropfen, bevor der Langosch mit Zimtzucker oder auch Käse oder Knoblauch bestreut wird. Frisch gegessen schmeckt er nicht nur gut, sondern sättigt auch für den Rest des Markttages.

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    Kürtöskalács wird ebenfalls frisch gebacken.

    w.markt.ungarn.beruf 017Genießer können zuschauen, wie die Bäckerin den Teig um die Rolle wickelt. Anschließend wird er mitsamt der Rolle im Ofen gebacken, in Zucker und Zimt oder gemahlenen Nüssen gewälzt, von der Rolle gestreift und, siehe da – entstanden ist ein Baumkuchen, innen so hohl wie ein morscher Stamm. Warm gegessen mit einer Tasse Kaffee schmeckt er hervorragend.

     

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  • Bild des Tages: Berliner Funkturm – so klein und doch so groß

    Bild des Tages: Berliner Funkturm – so klein und doch so groß

    Mit Recht03fc0c6821ab42e4a0fd87caaccb6cc8 stolz sind die Berliner auf ihren Funkturm. Er soll einer der größten der Welt sein.

    w.berlin.funkturm 011Das mag wohl stimmen. In der Relation zu einer Straßenlaterne wirkt er dagegen recht klein und mickrig. Es kommt nur auf den richtigen Blickwinkel an.

    Was soll das heißen?!

    „Berliner, seid stolz auf Eure gigantischen Straßenlaternen!“

     

     

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  • ✍ Neues Kochbuch: Sehr gut kochen – Rezepte für Einsiedler

    ✍ Neues Kochbuch: Sehr gut kochen – Rezepte für Einsiedler

    cover.sehr.gut.kochen„Sehr gut kochen“ b9ec17632cdb4478a7c817420da7d1a0verspricht der Titel des neusten Kochbuchs von der Stiftung Warentest. Das mag schon sein, aber über die Rezepte von Vera Kaftan-Namyslowski und Dorothee Soehlke- Lennert gibt es durchaus unterschiedliche Meinungen.

    Mit einer allgemeinen Einführung beginnt dieses Kochbuch. Wie von der Stiftung Warentest erwartet, nehmen die Tipps für gute Geräte und Lebensmittel einen breiten Raum ein. Wann ist Dosengemüse besser als frisches Gemüse, wann tiefgefrorener Fisch, wie werden die Zutaten am besten gelagert? Zu jedem Rezept halten die Autorinnen Tipps aus der Praxis bereit. Ebenso wird der jeweilige Nährwert angegeben. Alles sehr übersichtlich, immer an der gleichen Stelle, sodass Querleser sich schnell zurechtfinden.

    Neben jedem Rezept ist ein Foto abgebildet, das sich unerfahrene Köche nicht zu genau anschauen sollten. Ihr Gericht wird wahrscheinlich anders aussehen. Zahlreiche Zutaten sind auf diesen Fotos fast roh – macht zugegebenermaßen optisch mehr her.

    In der Einleitung schwärmen die beiden Autorinnen noch davon, zu bekannten Zutaten ab und an ein unbekanntes Gewürz hinzuzunehmen. Während in der Einleitung noch die Rede vom Neuem und Ausprobieren ist, laufen die Rezepte auf ein Standardgewürz hinaus: Knoblauch. Selten geht es ohne ein paar Zehen ab, manchmal sogar so exzessiv, dass ganze Knollen verarbeitet werden. Sie verwenden ihn nicht etwa zart als Gewürz, sondern gleich massiv als allen Eigengeschmack überdeckenden Knoblauch, selbst bei Erbsen(!), Wirsingkohl(!), Fenchel(!). Sollte das nach Glutamat und „universellen Gewürzmischungen“ die neue Art sein, alle Geschmacksrichtungen zu vereinheitlichen?

    Zahlreiche Rezepte eignen sich für Eigenbrötler, die gern einen Sicherheitsabstand um sich herum aufbauen. Für viele Berufstätige wird das nicht zutreffen, sofern sie nicht in einem italienischen Restaurant beschäftigt sind – in der Küche.

    Bei Menschen mit feinen Geschmacksnerven entwickelt sich schon beim Lesen von Rezepten eine Geschmacksvorstellung. Diese Rezepte lassen sich nur mit Mund- und Nasenschutz lesen, immer mit dem Sankt-Florians-Hoffnungs-Stoßseufzer: „Mögen diejenigen, die diese Rezepte gerade probiert haben, nicht in Oper, Konzert, Theater, Kino, Bahn, Bus, Wartezimmer … sitzen – zumindest nicht in Riechweite.“

    Um feine Geschmacksnuancen zu übertönen, bietet dieses Buch als Alternative Rezepte mit Chiliflocken an. Die Wirkung dürfte gleich sein, allerdings ist diese Variante sozialverträglicher.

    Sehr gut kochen: Die besten Rezepte aus der test-Küche von Vera Kaftan-Namyslowski, Dorothee Soehlke-Lennert | EUR 19,90 | Stiftung Warentest

    Geschmack:

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  • ✍ Bilderbuchtipp: Warwick und die 3 Flaschen – Andre Hodier und Tomi Ungerer

    ✍ Bilderbuchtipp: Warwick und die 3 Flaschen – Andre Hodier und Tomi Ungerer

    warwick.coverBilderbuch-Klassiker von 1967, neu aufgelegt und frisch wie eh und je. Die Geschichte der guten Krokodile, die nichts als Ärger mit Vetter Warwick haben.

    Beowulf und Cromwell, die beiden Krokodile, langweilen sich. Ihre Geschichten haben sie sich gegenseitig schon oft erzählt und es kommt kaum Besuch, der Abwechslung bringt. Sie sehnen sich nach ihrem Vetter Warwick, der in Schottland lebt, wo es die gute schottische Brühe gibt, die sie für ihr Leben gern gekostet hätten. Außerdem könnte Warwick ihnen neue Geschichten erzählen und mit ihnen zusammen spielen, denn zu dritt spielt es sich schöner.

    Besuch bekommen sie lediglich vom Postboten Willi Widder. Der ist vollkommen sicher, von ihnen nicht gefressen zu werden, denn sonst würde ihnen keiner mehr Briefe bringen. Und tatsächlich meldet sich Warwick zu Beowulfs und Cromwells Freude in einem Brief an. Sie bereiten alles vor, um ihm den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Sie kochen Delikatessen und räumen Cromwells Zimmer frei, damit er dort angenehm logieren kann.

    Immer Ärger mit Warwick

    Nie hätten sie gedacht, dass sich ein derartiger Stinkstiefel bei ihnen einnistet. An allem hat er etwas auszusetzen. Das Essen passt ihm nicht, das Zimmer ist ihm nicht gut genug und außerdem möchte er viele Extras, die er von Schottland her kennt. Zwar hat er drei Flaschen schottische Brühe mitgebracht, aber die trinkt er allein. Auch außerhalb des Hauses benimmt er sich daneben. Beim Schwimmen im See ist er kurz davor, den Taxi-Schwan zu verschlingen, was vollkommen tabu ist. Cromwell kann den Schwan warnen, zieht aber damit den Zorn aller Tiere auf sich, die ihn für den Schuldigen halten. Richtig spielen mag Warwick auch nicht, bis auf ein Spiel, das nur er kennt – Pokern. Nachdem er seinen Vettern damit alles Geld abgeknöpft hat, wird es auch ihm langweilig. Abwechslung bringt der Postbote Willi Widder, mit dem es sich Beowulf und Cromwell auf keine Fall verderben möchten. Ihm beißt er den liebevoll gepflegten Bart ab. Er hätte Willi Widder auch ganz verschlungen, wenn dieser nicht so gut rückwärts springen könnte.
    Alle Tiere in der Umgebung vergrätzt Warwick, bevor er endlich eines Tages verschwunden ist. Zurück bleiben die beiden Krokodile, mit denen keiner mehr verkehren möchte. Alle geben ihnen die Schuld an ihrem bösartigen Vetter.

    Und die Moral von der Geschicht’…

    1967 mag diese Geschichte von Andre Hodier eine Sensation gewesen sein. Die Moral von der Geschicht‘ war nicht das Gute, das am Ende doch noch siegt – im Gegenteil. Von Warwick kann man lernen, was böse ist.

    Witzig sind nach wie vor die Zeichnungen von Tomi Ungerer, vor allem die Krokodile mit den audrucksvollen Gesichtern. Aber nicht nur das, sie stecken auch in schnieken Anzügen, wohnen in einer Villa und baden mit einem Schwimmring um den Bauch. Warwick mit Schmerbauch im Schottenröckchen bringt nicht nur Kinder zum Kugeln.
    Von diesem Klassiker der Bilderbücher bringt der Diogenes Verlag 2010 eine Neuausgabe heraus. Das wird vielleicht diejenigen freuen, die dieses Buch schon als Kind verschlungen haben. Jetzt lesen sie es ihren Enkeln vor.

    Warwick und die drei Flaschen von Andre Hodeir (Autor), Tomi Ungerer (Illustrator) | Diogenes

    Stinkstiefel:

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  • ♀ Buchtipp: Die Frau in der hinteren Reihe – Roman von Françoise Dorner

    ♀ Buchtipp: Die Frau in der hinteren Reihe – Roman von Françoise Dorner

    w.gesicht.mund 005Immer hat sich Nina nach Liebe, Partnerschaft und Familie gesehnt und nie bekommen. Nicht von ihrer allein erziehenden Mutter, die nur an sich denkt; nicht von den Nonnen im Klosterinternat; ein bisschen von ihrer einzigen Freundin Giselle. Als Roger sie fragt: „Willst du dein Leben mit mir teilen?“ sagt sie sofort zu. Gleich nach der Hochzeit merkt sie, dass damit etwas ganz anderes gemeint war.
    Sie durfte fortan die Arbeit mit ihm teilen, und zwar fünfzehn Stunden lang von morgens fünf Uhr bis abends um acht Uhr, sechs Tage in der Woche. Alle drei Stunden wechselten sie sich ab in Rogers Kiosk. In den Zeiten dazwischen erledigt Nina die Wäsche, kocht und kauft ein, während Roger die Kiosk-freie Zeit im Bistro verbringt.

    Als Roger den freien Tag nicht mehr mit ihr vor dem Fernseher verbringen mag, sondern allein weggeht, schleicht sie ihm nach und stellt fest, dass er sich nicht – wie vermutet – mit einer anderen Frau trifft, sondern ins Kino geht und sich Kriegsfilme anschaut. Eines Tages umhüllt sie sich mit einer Wolke billigem Orchideenparfums und verkleidet sie sich mit einer wallenden Perücke, karminrotem Lippenstift, Highheels, Strümpfen mit Naht, wie sie es in den Männermagazinen im Kiosk gesehen hat. Im Kino setzt sie sich eine Reihe hinter ihn und bandelt mit ihm an. Mit hoher Stimme und chinesischem Akzent beschwört sie ihn, sie ja nicht anzuschauen. Sie schmusen miteinander, was sie besonders erotisiert,  und ihn für sie begehrlich macht. Bevor das Licht angeht, ist sie verschwunden.

    Wie sie es sich gewünscht hat, sieht ihr Mann sie mit neuen Augen – aber nicht positiv. Je öfter diese Kinonachmittage stattfinden, umso mehr mäkelt er an ihr herum. Sie findet keine Gelegenheit, ihn aufzuklären, deshalb lässt sie einen Kinotermin verstreichen. Die Woche drauf geht sie aber wieder hin, denn Roger lief herum wie ein Tiger im Käfig, aufs Äußerste gereizt…

    Françoise Dorner erzählt die trostlose Geschichte einer Frau, die auf der Suche nach Liebe grundsätzlich am falschen Platz und zur unrechten Zeit genau das verkehrte macht. Was immer sie anpackt, es geht schief. Der Mann, den sie begehrt, möchte nichts von ihr wissen. Die Männer, die sie begehren, übersieht sie. Tja – traurig!

    Die Frau in der hinteren Reihe von Françoise Dorner (Autor), Christel Gersch (Übersetzer) Verlag: Diogenes; Originaltitel: La fille du rang derrière

    Parfümduft:

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  • ♀ 13. Frauenlesenacht in Kirchheim unter Teck

    ♀ 13. Frauenlesenacht in Kirchheim unter Teck

    Wieder b63b4ef3872e42ee92282bb42abad10eeinmal ist die Stadtbibliothek voll, voll von kontaktfreudigen, wissbegierigen, kulturbegeisterten, lesehungrigen Frauen verschiedenen Alters und Nationen.
    Dieser Abend im November ist bereits seit 13 Jahren den Frauen vorbehalten. Das funktioniert bestens mit dem Organisationsquartett vom Pädagoginnentreff.

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    Helga Weis verlässt Kirchheim aus beruflichen Gründen. Vielleicht wird sie 2013 als Gast dabei sein, denn die Frauenlesenacht birgt Suchtpotenzial.

    w.frau .musik .gitarre.floete 015aTraditionsgemäß beginnt der Abend mit Musik – diesmal mit Sofia Neroladakis und Johanna Herdhofer, die sowohl Coversongs als auch eigene Lieder präsentieren. Vollen Erfolg verbuchen konnte die Geschichte vom Märchenprinzen, der sich als Frosch entpuppt. Tja, das kam so mancher Frau bekannt vor 😉

    Auch Die wilden Schwestern treffen mit ihren Theatersketchen manchen wunden Punkt.

    Nach der regionalen Frauenkultur lesen Frauen aus verschiedenen Herkunftsländern etwas in ihrer Heimatsprache vor – mein persönlicher Höhepunkt in diesen Nächten. Die koreanische Musikerin kam, wie viele Frauen, „der Liebe wegen“ nach Deutschland. Heute ist sie Geigerin im Radiosinfonieorchester von Stuttgart. Die Japanerin wirbt für ihren Japanischunterricht in der Volkshochschule. Ihrer Meinung nach ist japanisch zwar eine schwere Sprache, aber sie selbst eine hervorragende Lehrerin. Also, liebe Frauen (und Männer, die hier mitlesen), lernt japanisch! Es ist auf alle Fälle einmal einen Versuch wert. Urnaa Huber aus der Mongolei lebt mit ihrer Familie in Kirchheim und studiert an der Hochschule für Wirtschaft und Steuerberatung. Damit wiederholt und ergänzt sie ihr mongolisches Studium und wird nach ihrem Abschluss in ihrer neuen Heimat Kirchheim unter Teck arbeiten. Die Italienerin ist hier geboren, fühlt sich zur Hälfte als Schwäbin und betreibt in Kirchheim ein Café, in dem sie italienische Spezialitäten herstellt und serviert.

    Fünf Frauen ziehen sich mit ihren Zuhörerinnen in die Bibliotheksecken zurück.

    In ihrer Heimatsprache lesen sie eine Geschichte, Roman oder Märchen vor. Etwas für das jeweilige Land entweder Typisches oder was die Leserin begeistert – oder beides. Nach den fremden Klängen in den Ohren der Zuhörerinnen folgt die Übersetzung. Meist artet das in rege Diskussionen aus, denn die Zuhörerinnen interessiert, wie die Frauen in diesem Land leben, wie das Schulsystem aussieht …

    Die Portugiesin kommt im Doppelpack mit ihrer deutsch/portugiesischen Tochter.

    Die Familien in Portugal und Deutschland sind so zusammengewachsen, dass die Tochter sowohl das portugiesische als auch das deutsche Abitur absolvierte. Mutter und Tochter teilen sich das Vorlesen – obwohl die Mutter ein astreines Schwäbisch schwätzt.

    In dem Text geht es um das ewige Warten, für das die Portugiesinnen ein Gen entwickelt haben müssen.

    Ansonsten staunen die Frauen über die Unterschiede. Kindergärten und Kinderhorte für Kinder ab sechs Monate gab es schon zu Zeiten der Großmutter, denn alle Frauen in Portugal arbeiten ganz selbstverständlich in ihrem Beruf. Die Schulpflicht endet mit dem 18. Lebensjahr. Damit ist das Bildungsniveau auf einem hohen Stand. Viele Berufe werden im Studium gelernt, im Gegensatz zu unserer praktischen Ausbildung in Betrieben.
    Besonders gut gefällt der jungen Portugiesin das Leben in der Öffentlichkeit. In Portugal ist es so warm, dass sich das meiste Leben auf Straßen und Plätzen abspielt. Auf Plätzen wird gegessen, getanzt – eben gelebt.

    Um bei der Tradition zu bleiben: Der Abend endet immer mit einer Gutenacht-Geschichte.

    In dieser Nacht geht es um die Schwierigkeit eines Mannes, der seiner Freundin etwas Romantisches darbringen möchte und immer noch Hemmungen hat. Dabei ist ihm bei seiner ersten Freundin ein exzellenter Vers gelungen, auf den er immer noch stolz ist.

    Nei’gschmeckte:
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  • ✍ Buchtipp: Wahrscheinlich guckt wieder kein Schwein

    ✍ Buchtipp: Wahrscheinlich guckt wieder kein Schwein

    Der Diogenes77239947bdbc46aa96bc43e1b5c22afd Verlag wird 60. Aus diesen sechs Jahrzehnten werden die beliebtesten, interessantesten, überraschendsten Veröffentlichungen noch einmal neu aufgelegt. Wie die frech/satirischen Zeichnungen von F.K.Waechter von 1978, als die Jüngeren noch in den Nachwehen der 68er steckten, alte Ordnungen auf den Kopf stellten, gern und mit Wonne provozierten.

    cover.wahrscheinlich.guckt .wieder.kein .schweinSie provozierten gern die über Dreißigjährigen, die nach ihrer Ansicht zum alten Eisen gehörten. Sie provozierten gern, weil sie damit immer Erfolg hatten. Es war die Blütezeit der Protestbewegungen, die auch diejenigen mitriss, die eigentlich ganz zufrieden mit ihrer Situation waren und keinen rechten Grund zum Protest sahen.

    Der damals viel gehörte Spruch: „Was ist denn das für ein Sauhaufen“ setzt F.K. Weachter in einer Karikatur wörtlich um. Voller Anspielungen, die heute keine Sau mehr versteht. Ein Bauer schaut auf seine Schweine, die übereinander und nebeneinander auf einem Haufen liegen und dösen. Im nächsten Bild stehen besagte Schweine stramm in Reih‘ und Glied nebeneinander und übereinander und salutieren wie Soldaten.

    Damals prustete jeder (unter dreißig) bei diesem Anblick sofort los, denn es war die hohe Zeit der Hippy-Bewegung. Zum Verdruss der Älteren lagen junge Leute in Grüppchen nur herum und taten nichts Produktives, also langweilten und bekifften sich. Würde man das heute Chillen nennen? Außerdem begann damals der steile Aufschwung der Kriegsdienstverweigerer. Alles, was mit militärischem Drill zu tun hatte, galt als hinterwäldlerisch, rückständig und bekämpfenswert. In der Folge bildete sich eine andere Gruppe junger Menschen, die das herrschende System infrage stellten und die Welt retten, oder zumindest zum Guten verändern wollten – make love not war!

    Wahrscheinlich guckt wieder mal kein Schwein ist ein Zeitdokument, schön und witzig, aber nur noch mit Gebrauchsanleitung zu verstehen. Damals waren diese Zeichnungen Kult. Heute regt sich keiner mehr darüber auf – ist das laaangweilig!

    Wahrscheinlich guckt wieder kein Schwein von F. K. Waechter | Diogenes

    Soldaten:

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  • ♥ Bild des Tages: Lieber Leierkastenmann

    ♥ Bild des Tages: Lieber Leierkastenmann

    „Lieber Leierkastenmann, f40d85856d8443c3b138a30ffb017ed5fang‘ noch mal von vorne an …“

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    Dieses Lied wurde gesungen, als es schon fast keine Leierkastenmänner mehr auf der Straße gab.

    Ein bisschen Wehmut kommt auf. Wer bei Zille nachschaut, sieht tanzende Paare, feixende kleine Jungs und verträumt blickende kleine Mädchen. Der kleine Affe mit dem Hut, der hinterher das Geld einsammelte, durfte auch nicht fehlen.

    Oh ja, das waren noch Vor-Radio-Schallplatten-Disco-CD-mp3Player-Zeiten. Das wandelnde Tanzlokal wurde sehnsüchtig erwartet. Diejenigen, die die gängigsten Schlager auf ihren Lochstreifen hatten, klagten selten über mangelnden Zulauf – hoffentlich auch nicht über mangelnden Verdienst.
    Aber auch die Leierkastenmänner, die sich mehr um eine intellektuellere Zuhörerschaft bemühten, fanden ihr Auskommen. Das kann jeder bestätigen, der schon einmal die Arien der Zauberflöte auf dem Leierkasten gehört hat – ein Déjà-vu für Opernliebhaber.

     

    Nostalgie:

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