Kategorie: Bühnenbild und Kostüme

Kritiken, Beiträge, Rezensionen über Bühnenbilder, Theaterkostüme

  • ♂ Der blaue Boll von Ernst Barlach – Kostüme aus dicker, cremiger, bunter Farbe

    ♂ Der blaue Boll von Ernst Barlach – Kostüme aus dicker, cremiger, bunter Farbe

    5f176efe9d7c43f79190b314c933cc6cDer Name „Blauer Boll“ ist wörtlich zu nehmen. Barlach beschreibt Boll als beleibt, kurz vor dem Schlaganfall – dann nämlich läuft er blau an. w.DER BLAUE BOLL HP2 0104 mittel700Außerdem trinkt er gern. Wahrscheinlich hat er einen konstanten Alkoholpegel. In der Stuttgarter Staatstheater-Inszenierung von Stephan Rottkamp färbt Boll sich selbst ein, mit cremiger, blauer Farbe.
    Eine Plastikfolie, wie eine Gartentischdecke, spannt sich über den Boden der riesigen Bühne (Robert Schweer) und bildet die Rückwand. In der Mitte stehen Eimer mit blauer, grüner, roter, weißer, schwarzer, brauner Farbe – sahnige, dicke Farbe. Sie greifen in die Kübel und malen ihre Körper an. Kostüme von Kirsten Dephoff – Farbe statt Textil. (mehr …)

  • ♫ La Boheme im Pfalztheater: Betonwand öffnet sich zum nachtblauen Meeresblick

    ♫ La Boheme im Pfalztheater: Betonwand öffnet sich zum nachtblauen Meeresblick

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    395a7b07914f4b569944e6049cc6da4cEine Neuinterpretation der Oper La Boheme von Giacomo Puccini bringt das Pfalztheater Kaiserslautern. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie viel Kreativität mit jeder neuen Inszenierung freigesetzt wird. Selbst bei diesem oft gespielten Stück variieren Bühne (Thomas Dörfler), Kostüme (Heiko Mönnich) und Inszenierung (Thomas Wünsch).  Sie zaubern eine Stimmung fremdartigen Künstlerlebens.
    Ein Industrie-Wendeltreppe – bevorzugter Aufgang und Abgang der Sänger – führt hinunter ins Untergeschoss einer großen Halle. Hier leben die vier Freunde.  Rodolfo (Pedro Velázquez Díaz) der Dichter, wirkt noch am bürgerlichsten in seinem Anzug, die Krawatte immer offen herunter hängend. Marcello (Gukhoe Song), der eifersüchtige Maler und Schaunard (Daniel Böhm), der immer gut gelaunte Musiker kommen eher als Bohemiens daher. Und der griesgrämige Philosoph Colline (Alexis Wagner) sieht in seiner schwarzen Kluft mit den Springerstiefeln aus, als gehöre er zu den Grufties, die den Platz direkt vor dem Theater bevölkern. Mimi (Adelheid Fink) kleidet sich straßenköterfarben unauffällig, während Musette (Arlette Meißner) in rotem Abendkleid und weißem Hosenanzug schillerndes Flair hineinbringt.

    Betonmauern brechen auf und geben den Blick aufs Meer frei

    In der Liebesszene von Rodolfo und Mimi teilt sich die Betonmauer und gibt den Blick aufs dunkelblaue Meer frei – am Horizont ein nachtblauer Himmel. Beide gehen Hand in Hand ins immer heller werdende Blaue, während sie sich klar mit ihren dunklen Silhouetten vor der beginnenden Tageshelle abgrenzen.
    In Mimis Sterbeszene beherrscht die Bühne ein riesiges Loch in der Wand. Die Steine liegen dazwischen auf einem Haufen, darauf thront der Mond als Riesenkugel. Im Laufe von Mimis Krankheit öffnen sich die Mauern und lassen den Blick frei auf das dunkelblaue Meer mit einem nachtblauen Horizont, der immer dunkler wird.
    Adelheit Fink als Mimi agiert sowohl mit Stimme als auch Darstellung stark überzeichnet.
    während Pedro Velázquez Díaz (Rodolfo), Arlette Meißner (Musetta), Gukhoe Song (Marcello),
    Daniel Böhm (Schaunard) und Alexis Wagner (Colline) sich stimmlich eher zurückhalten, darstellerisch aber gut in Form sind.
    Das gut aufgelegte Pfalzorchester spielt unter dem Dirigat von Till Hass.

    La Bohème – Oper von Giacomo Puccini im Pfalztheater Kaiserslautern

    Till Hass (Musikalische Leitung)
    Thomas Wünsch (Inszenierung)
    Thomas Dörfler (Bühne)
    Heiko Mönnich (Kostüme)
    Ulrich Nolte (Choreinstudierung)

    Besetzung am 19. März 2011
    Adelheid Fink (Mimi)
    Pedro Velázquez Díaz (Rodolfo)
    Arlette Meißner (Musetta)
    Gukhoe Song (Marcello)
    Daniel Böhm (Schaunard)
    Alexis Wagner (Colline)
    Shin Nishino (Parpignol)
    Frank Gersthofer (Benoît/Alcindor)
    Hubertus Bohrer (Sergeant)

    Mehr zum Thema „La Boheme“:

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  • ♫ Chowanschtschina von Modest Mussorgski  in der Hamburger Staatsoper

    ♫ Chowanschtschina von Modest Mussorgski in der Hamburger Staatsoper

    Wie die Zeit vergeht …

    28458e561b2749b289b72cc99f7b77afAufführung der Oper Chowanschtschina am 18. November 2010 mit Matti Salminen, der an diesem Tag sein 40jähriges Bühnenjubiläum an der Hamburger Staatsoper feiert.
    Schöne, dunkle Stimmen dominieren diese Opernaufführung. Als Mittelpunkt des Abends sei Matti Salminen genannt mit seinem schwarzen Bass, gepaart mit darstellerischen Talent. Meine Favoritin des Abends ist Elena Zaremba als Marfa mit ihrer warmen, tiefen Stimme. Ebenfalls volltönend und dunkel die Stimme von Tigran Martirossian als der Priester Dossifej.

    Inszenierung von Harry Kupfer, Bühnenbild von Hans Schavernoch, Kostüme von Reinhard Heinrich

    Das Bühnenbild der Oper Chowanschtschina von Hans Schavernoch wirkt wie ein Parkhaus von außen. Durch die Betonpfosten fällt der Blick bis zum Bühnenende. In jedem Akt ändert sich der Hintergrund. Hauptsächlich der Chor spielt hinter diesen Mauern. Dieser hervorragende Chor unter der Leitung von Christian Günther singt nicht nur, sondern belebt die Bühne, ohne von der Handlung abzulenken. Hier ist viel von der Personenführung zu spüren, für die die Inszenierungen Harry Kupfers bekannt sind.

    So richtig zeigt sich das Regietheater – mit der für Harry Kupfer typischen Personenführung – sonst fast nur noch bei Matti Salminen, der auch schon in der Premiere 1994 den Chowanskij sang und spielte. Wie er als Chowanskij am Tisch sitzt und sich eine Leckerei nach der anderen auftragen lässt, während das Volk draußen hungert und stirbt, das hat was. Abrupt teilt er die Tischplatte mit beiden Armen in der Mitte und fegt die Tischdekoration auf den Boden. Es poltern die Becher, die Metallschale trudelt geräuschvoll am Boden entlang, die die Speisen fliegen durch den Raum. Chowanskij, mehr breit als hoch, befiehlt, die Persermädchen zu bringen. Es folgt die Balletteinlage (Choreographie Roland Giertz ) der persischen Mädchen, die auf dem frei gewordenen Tisch tanzen. Der Kostümbildner Reinhard Heinrich schien für die Kostüme der Tänzerinnen einmal über die Reeperbahn geschlendert zu sein.

    Es kann sein, dass dieser Mix aus alten und neuen Kostümen  zur Popularität dieser Inszenierung beigetragen hat. Der Chor als Hintergrund kleidet sich in neutralen Farben von Grau bis Beige mit ländlich-russisch angehauchten Kostümen. Soldaten treten in stalinistischen Uniformen auf. Die Sänger/Solisten wirken in ihren prachtvollen Gewändern. Fürst Golizyn sitzt an einem modernen Managerschreibtisch im Riesenformat.

    Matti Salminens 40jähriges Bühnenjubiläum

    Matti Salminen glänzt am heutigen Tag als der Star des Abends. Fast auf den Tag genau, am 1. November 1970, stand er zum ersten Mal auf der Bühne der Hamburger Staatsoper. Man kann ihn getrost als Ausnahmeerscheinung bezeichnen, denn sowohl seine Stimme als auch seine Darstellungskraft haben sich über all die Jahre gehalten. Auf einem überdimensionalen Sessel in der Mitte der Bühne, umringt von den Darstellern der Oper, thront Matti Salminen, gekleidet als Fürst Chowanskij. Riesig und erhaben wirkt er mit seinem Fellmantel, über den noch einmal ein goldener Umhang geworfen ist.
    Simone Young, die auch die Vorstellung dirigierte, gratuliert ihm zu diesem Jubiläum. Als Dank umarmt er sie, dass den Zuschauern angst und bange wird, denn Matti Salminen ist mindestens zwei Kopf größer, bei einem dreifachen Körperumfang. Ein paar Schrecksekunden lang verschwindet die zierliche Simone Young in den Fängen eines Bären, kann sich aber ohne äußerlich sichtbare Quetschungen wieder befreien.
    Die nächste Vorstellung ist gerettet.

    Chowanschtschina von Modest Mussorgski der Hamburger Staatsoper

    INSZENIERUNG: Harry Kupfer
    BÜHNENBILD: Hans Schavernoch
    KOSTÜME: Reinhard Heinrich
    CHOREOGRAFIE: Roland Giertz
    Es spielen die Philharmoniker Hamburg.
    Es singt der Chor der Hamburgischen Staatsoper

    Besetzung am 18. November 2010

    Musikalische Leitung: Simone Young
    Chor: Christian Günther
    Kinderchor: Jürgen Luhn
    Fürst Iwan Chowanskij: Matti Salminen
    Fürst Andrej Chowanskij: Michael König
    Fürst Wassilij Golizyn: Peter Galliard
    Schaklowitij: Lauri Vasar
    Dossifej: Tigran Martirossian
    Marfa: Elena Zaremba
    Ein Schreiber: Jürgen Sacher
    Emma: Katerina Tretyakova
    Kusjka: Dovlet Nurgeldiyev
    1. Strelez: Levente Páll
    Strechnjew / 2. Strelez: Dong-Hwan Lee

     

     

    Chowanschtschina:


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  • ♫ Bühnenbild der Stuttgarter Fledermaus – gutbürgerlicher Salon schlägt Purzelbäume

    ♫ Bühnenbild der Stuttgarter Fledermaus – gutbürgerlicher Salon schlägt Purzelbäume

    Außergewöhnliches Bühnenbild in der Operette „Die Fledermaus“ in der Stuttgarter Staatsoper löst deeacfe990514ee1a3c61ea2a0e6e327Begeisterung aus. Wenn die Diagonale sowohl die Senkrechte als auch die Waagerechte sein kann, hängt alles schief.
    w.fallende.haeuserNicht etwa das Bild, wie bei Loriot – nein, das ganze Bühnenbild von Philipp Stölzl und Conrad Reinhardt. Das Ballett tanzt auf der schiefen Ebene, während sich das Zimmer um die eigene Achse dreht wie ein Hamsterrad in Zeitlupe.
    Der Clou ist der nach vorn geöffnete, fünf mal fünf Meter große weiße Würfel, der mittig auf der Bühne steht. Er beherbergt ein Zimmer mit zwei Seitenwänden und einer Rückwand, mit genügend Türen, wie es sich für eine Verwechslungskomödie gehört. Möbliert ist der Salon mit Tisch und Stühlen; in den Ecken Kachelofen und die Wanduhr, in der sich der Tenor Alfred César Gutiérrez versteckt. Adele Anna Palimina deckt den Tisch mit Terrine, Teller, Flasche und Gläsern, die bei der nächsten Drehung auf genau dieser Stelle kleben bleiben. Zu keiner Zeit steht das Zimmer waagerecht, bis auf einmal – aber mit der Stuckdecke als Boden. Der Kronleuchter sieht aus wie ein Springbrunnen. Dafür hängen Tisch und Stühle von der Decke. So sieht es in Prinz Orlofskys Helene Schneidermann Ballsalon aus, in dem Chor und Ballett singen und tanzen.

    Zum Maskenball besondere Kostüme

    Die Kostümbildnerin Ursula Kudrna setzt den Besuchern des Maskenballs Tiermasken auf. Die leicht gekleideten Damen tragen Häschenmasken. Die Herren in Frack oder Uniform, sowie die Damen in Abendkleidern, kommen daher als Schwein, Hirsch, Hund, Katze… diese Masken sind ein Gedicht! Während des Balles schimmert der Saal teilweise bläulich fahl, unwirklich, tot – super Lichtregie Volker von Schwanenflügel.

    Wenn das Zimmer einen Purzelbaum schlägt…

    Im zweiten Bild dreht sich das ganze Zimmer langsam um die eigene Achse wie ein Hamsterrad in Zeitlupe. V-förmig klaffen die Wände zur Seite; die Wand mit dem Bild und den Türen pendelt zur linken Seite, während der Fußboden mitsamt gedecktem Tisch, Stühlen, Kachelofen und Wanduhr nach rechts kippt. Der Kronleuchter hängt im 45-Grad-Winkel von der schrägen Decke. Somit wandelt sich die Diagonale zur Senkrechten. Das hält weder Rosalinde Simone Schneider noch Eisenstein Paul Armin Edelmann davon ab, ihr Duett zu singen. Sie kraxeln an den schrägen Wänden entlang, halten sich am Mobiliar fest und finden ganz selbstverständlich immer wieder die Senkrechte. Das Ballett tanzt, während sich der Ballsaal dreht. Hervorragend glücken die stark an Revue-Theater erinnernden Tanzszenen. Ein Gast sitzt am Tisch und isst die ganze Zeit – auch mit dem Kopf nach unten – während sich das Zimmer um die eigene Achse dreht.

    Im dritten Akt steht das Zimmer mit einer Ecke nach unten, der Kronleuchter und das Mobiliar lagern zusammengeräumt auf der Seite. Die Sänger müssen sich den Weg durch das Chaos bahnen – so sieht es nun mal im Gefängnis aus.

    Inhalt / Handlung: Die Fledermaus – Oper von Johann Strauss
    Fledermaus von Johann Strauss in der Staatsoper Stuttgart
    Bühnenbild der Stuttgarter Fledermaus – gutbürgerlicher Salon schlägt Purzelbäume

    Die Fledermaus:


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  • ♫ Oper Stuttgart: Luisa Miller von Giuseppe Verdi

    ♫ Oper Stuttgart: Luisa Miller von Giuseppe Verdi

    „Luisa5ead195ad86347a0b858794dd2445091 Miller“ mit Musik von Giuseppe Verdi in der Inszenierung von Markus Dietz  in der Stuttgarter Staatsoper.

    Luisa Miller liebt einen jungen Mann, ohne zu ahnen, dass er Rodolfo – der Sohn von Graf Walter – ist, der undercover das Leben seiner zukünftigen Untergebenen auskundschaftet. Dmytro Popov als Rodolfo – mit klarem Tenor – bringt sowohl Schmerz und Trauer als auch wahre Liebe zum Ausdruck. Annemarie Kremer als Luisa zieht alle Register mit ihrer warmen, schön gefärbten Stimme.
    w.efeu1Luisas Vater ist zwar nicht ganz einverstanden mit ihrer Wahl, sieht aber das Glück seiner Tochter als höchste Priorität. Andrey Breus glänzt ausdrucksstark als Vater, der das beste für seine geliebte Tochter wünscht. (mehr …)

  • ♫ Herzog Blaubarts Burg / Quartett/ Erwartung – 3 Opern an einem Abend

    ♫ Herzog Blaubarts Burg / Quartett/ Erwartung – 3 Opern an einem Abend

    3 Opern an einem Abend – Erinnerung an eine spannende Inszenierung an der Staatsoper Stuttgart.

    Herzog Blaubarts Burg / Quartett/ Erwartung

    Béla49d0d642a00e41d6bd1a636f3f6663d2 Bartók / Heiner Müller / Arnold Schönberg

    Ein Fries verläuft oben über die Bühne. Zu sehen ist, in drei Variationen, ein Jungfrauen-Quartett in Partykleidern und ebensolcher -laune. Sie scharen sich um einen Mann, der ungefähr so alt ist wie die vier Glitzergirls zusammen. Alle vier fallen auf durch ihre wallenden Haare. Der strahlende ältere Herr im Fellsessel mit den Insignien eines reichen Salonhelden hat dafür kein einziges auf dem blanken Kopf. Ein typischer Altmänner-Wunschtraum eines Möchtegern-Schwerenöters.
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  • Unterm hohen Himmel: Parzival

    Unterm hohen Himmel: Parzival

    Ein Familienstück von Katrin Lange61396b76b0ea9e319c482727770db4 im Schauspielhaus Stuttgart

    w.ritterParzival (Jan Krauter) möchte wissen, was hinter den Bergen steckt, woher die Vögel kommen, wohin die Wolken ziehen.
    Zwei behelmte Ritter (Boris Koneczny, Markus Lerch), einer davon mit echtem Schmerbauch, und eine Ritterin (Nadja Stübiger ) kommen vorbei auf der Suche nach einem Königssohn, nämlich ihm (das wissen aber nur die Zuschauer). Blechtüren als Schilde, an den Hüften aufgeblasene Rettungsringe wie bei Schwimmneulingen, Stiefel unter Boxershorts. Ritterin Kundry trägt nicht nur ein Röckchen wie ein römischer Gladiator; sie kann auch hervorragend knutschen.
    Die Ritter imponieren dem tumben Tor. Er möchte so sein, wie sie sich in ihrem gerappten Werbespot (Musik: Michel Baur) darstellen: „Einer für alle; alle für einen“

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  • ♫ Pinocchios Abenteuer: Theater im Schuhkarton – überdimensional

    ♫ Pinocchios Abenteuer: Theater im Schuhkarton – überdimensional

    Bühnenbilder von Robert Schweerea05b27cf7d045a292a3594920ed3a03 in „Pinocchios Abenteuer“.

    Die Kutsche Richtung Spaßland besteht aus einer ausgesägten flachen Holzplatte mit aufgemaltem Wagen und Rädern. Mitten drin befindet sich eine Tür, durch die Pinocchio (Tina Hörhold) und Lampwick (Nam Won Huh) einsteigen und sich scheinbar gegenüber hinsetzen, jedoch sind unten ihre Füße zu sehen. Mal bewegen sie sich vor, mal zurück, und natürlich ruckeln dabei auch Pinocchio, Lampwick und der Kutscher (Michael Hofmeister), der sich hinterher als Bösewicht herausstellt.
    Die Bühne sieht aus wie ein riesiges, aufgeklapptes Bilderbuch.

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  • ♫ Pinocchios Abenteuer: von ausgestopften Hasenschenkeln bis zu lebensgroßen Marionetten

    ♫ Pinocchios Abenteuer: von ausgestopften Hasenschenkeln bis zu lebensgroßen Marionetten

    Kostümeea05b27cf7d045a292a3594920ed3a03 von Justina Klimczyk in „Pinocchios Abenteuer“

    Stuttgarter Staatsoper
    Grüner Anzug mit seitlich ausgestopften Sprungbeinen und hinten Flügeln, auf dem Kopf eine Maske mit Augen, Nase, Mund, darunter das grün angemalte Gesicht von Yuko Kakuta – (fast) fertig ist die Grille. Durch die typischen Flügelbewegungen und ihr hohes „tschiep, tschiep“ wird sie lebendig. Viele prall ausgestopfte Schenkel, wohin man blickt: Grille, Kater, Fuchs, Kaninchen sehen aus wie in dem Kinderbuch „Die Hasenschule“, in der die Häschen aufrecht laufen und Anzüge tragen. Die Kostüme von Justina Klimczyk, besonders die Tierkostüme, sind ein Gedicht.

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  • Mein Freund Harvey – Elwood tanzt sein Leben

    Mein Freund Harvey – Elwood tanzt sein Leben

    Mein Freund Harvey4fce3e7478804e678805ff38ef413060 von Mary Chase

    Die Badische Landesbühne

    Elwood ist der Größte

    Was ist er nur für ein reizender Mann, Stefan Holm als Elwood P. Dowd. Er geht nicht, er tanzt durch sein Leben. Nach jedem zweiten Schritt folgt ein Hüpfer; der Arm lädt so weit aus, dass er gerade noch die Welt umarmen könnte. Zu jedem, der ihm begegnet, ist er freundlich und hört sich seine Sorgen an. Der Krankenschwester Kelley (reizend schmachtende Carolin Elsner) in der Psychiatrischen Klinik macht er Komplimente, erkennt sofort, dass sie in den Stationsarzt (fachidiotischer Philipp Dürrschmied) verliebt ist und lässt die beiden zusammen tanzen.

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