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  • Kommissar Kluftinger, Star der Regionalkrimis

    Kommissar Kluftinger, Star der Regionalkrimis

    Im Buch, im Fernsehen, im Theater – Kommissar Kluftinger ist überall anzutreffen – seit Jahren.

    Das Landestheater Schwaben lässt den Allgäuer63cbdcd07f3a4f1f8dd5504830d8b674 Kult-Kommissar samt Verdächtigen in der „Rauhnacht“ auf der Bühne lebendig werden. So lebendig wie im Buch? Fans der Regionalkrimis sind gespannt!

    Bösewicht in der RauhnachtVor der offiziellen Eröffnung ihres Hotels lädt die Wirtin Julia König Gäste ein zu einem Detektivspiel. Als Ehrengast begrüßt sie Kommissar Kluftinger im Kostüm von Hercule Poirot, dem Meisterdetektiv von Agatha Christie – der mit den kleinen grauen Zellen.  Kaum sind alle Gäste da, hält ein Schneesturm sie im Haus gefangen. Alles erinnert stark an die „Mausefalle“ von Agatha Christie – und so geht es auch weiter. Zwei eigens engagierte Schauspieler führen den Krimi auf, damit das Detektivspiel losgehen kann. Tatsächlich wird aber einer der anwesenden Gäste ermordet, nämlich Bankdirektor Weiß.

    Kommissar Kluftinger vernimmt die Verdächtigen

    Und schon stellt sich bei der Vernehmung der einzelnen Gäste heraus, dass alle ihn gut kannten, nicht mochten und ihm alles Schlechte wünschten. Seine Frau hasste ihn, weil er schuld ist an ihrem entstellten Gesicht und dem steifen Bein. Er hat den Unfall verschuldet und ist dabei ohne Verletzung weggekommen. Jetzt erbt sie alles und möchte sich von dem Geld den Luxus leisten, den er ihr nicht gegönnt hat. Das Schauspieler-Ehepaar ist nicht nur für die Darstellung des Krimis zuständig, sondern auch unter sich zerstritten. Als Schauspieler können sie aber nach außen den Schein wahren. Ihr einziger Sohn ist bei dem Unfall – verursacht durch Bankdirektor Weiß – ums Leben gekommen.
    Die junge Reporterin Alexandra Gentler wurde eingeladen, um in der Lokalpresse über dieses Spiel zu berichten und damit die Werbetrommel anzukurbeln. Sie hatte mit Weiß ein Verhältnis. Allerdings wollte sie mehr als er. Gregor Eckstein beschuldigt Weiß, sein Leben, seinen Ruf und seine Finanzen ruiniert zu haben. Eckstein besetzte vor ihm den Posten des Bankdirektors. Julia König hat sich finanziell stark verausgabt. Sie verdankt Bankdirektor Weiß einen hohen Kredit, ist aber auf sein Wohlgefallen angewiesen. Ihr Mann Klaus ist ihr keine Stütze, denn er hält sich nur an der Flasche und am Rotweinglas fest.

    Am Ende des Stückes werden alle zusammengerufen

    Für jede einzelne Person baut Kluftinger einen Tathergang samt Motiven auf, um dieses Motiv wieder zu verwerfen oder zu relativieren, bis zum Schluss nur noch der/die Mörderin übrig bleibt, auf die vorher kein Verdacht fiel. (the same procedure than … Agatha lässt grüßen)

    Kommissar Kluftinger ist Kult!

    Warum? An dem Stück, dieser platten Agatha-Christie-Adaption, kann es wohl nicht liegen, dass dieser Krimi so erfolgreich ist. Es liegt vielmehr an den Typen – und die gibt es hier reichlich. Köstlich zeigt sich Peter Hölscher als der ewig angedudelter Ehemann der Hotelwirtin; wenn er seine Bemerkungen dazwischen ruft, mit denen keiner rechnet; wenn er sich verausgabt, die wirre Perücke abnimmt und sich den Schweiß von der Glatze wischt, um die Perücke noch unpassender aufzusetzen. Jessica Wall als Femme fatale der Lokalnachrichten besticht durch ihre Mimik und Gestik, die die Männer glaubhaft dahinschmelzen lässt. Auch der lange Blick in Richtung einer bestimmten Person, mit dem sie zeigen will, wen sie für den Mörder hält, geht unter die Haut. Ihre geschmeidige Figur mit dem katzenhaften Gang, das männliche Opfer nicht aus ihrem Blickfeld lassend, spricht Bände. André Stuchlick als Kluftinger mimt den immer ruhigen Kommissar, der alles sieht, miteinander  kombiniert und dessen größtes Vergnügen das Essen ist. Der Duft der Kässpätzle ließ wohl bei einigen Zuschauern das Wasser im Munde zusammen laufen. Sein genussvolles essen samt dem Kampf mit den Käsefäden vielleicht weniger. Michaela Fent spielt glaubwürdig die rachsüchtige Frau, die den Verlust ihres Kindes nicht verkraften kann, die aber als Schauspielerin immer wieder in ihre Rolle zurückfindet. Anke Fonferek gibt eine gute Hotelwirtin, die kaum etwas – auch kein Mord – aus der Ruhe bringen kann. Immer nett und freundlich versorgt sie ihre Gäste mit Kaffee und Vitaminen.
    Fridtjof Stolzenwald hat als Doktor Martin Langhammer etwas zu dick aufgetragen. So überkandidelt kann keine glaubwürdige Figur sein. Katharina Puchner als nicht trauernde Witwe, Mario Lohmann als genervter Schauspieler und Ehemann und Helwig Arenz als der miesepetrige Exbankdirektor vervollkommnen diese Welturaufführung (O-Ton Landestheater Schwaben).
    Ein kurzweiliger Abend.

    Rauhnacht
    Nach dem Krimi von M. Kobr und V. Klüpfel Bühnenfassung von Walter Weyers

    Landestheater Schwaben
    Inszenierung: Walter Weyers
    Bühne und Kostüme: Sabine Manteuffel
    Regieassistenz: Christin Alexandrow / Carina Gerwig

    Besetzung am 7. Dezember 2010:
    André Stuchlik – Kommissar Kluftinger
    Fridtjof Stolzenwald – Dr. Martin Langhammer
    Anke Fonferek – Julia König
    Peter Höschler – Klaus Anwander
    Katharina Puchner – Franziska Weiß
    Mario Lohmann – Frank Rieger
    Michaela Fent – Constance Rieger
    Helwig Arenz – Georg Eckstein
    Jessica Wall – Alexandra Gertler

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    Spannung

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  • ♫ Chowanschtschina von Modest Mussorgski  in der Hamburger Staatsoper

    ♫ Chowanschtschina von Modest Mussorgski in der Hamburger Staatsoper

    Wie die Zeit vergeht …

    28458e561b2749b289b72cc99f7b77afAufführung der Oper Chowanschtschina am 18. November 2010 mit Matti Salminen, der an diesem Tag sein 40jähriges Bühnenjubiläum an der Hamburger Staatsoper feiert.
    Schöne, dunkle Stimmen dominieren diese Opernaufführung. Als Mittelpunkt des Abends sei Matti Salminen genannt mit seinem schwarzen Bass, gepaart mit darstellerischen Talent. Meine Favoritin des Abends ist Elena Zaremba als Marfa mit ihrer warmen, tiefen Stimme. Ebenfalls volltönend und dunkel die Stimme von Tigran Martirossian als der Priester Dossifej.

    Inszenierung von Harry Kupfer, Bühnenbild von Hans Schavernoch, Kostüme von Reinhard Heinrich

    Das Bühnenbild der Oper Chowanschtschina von Hans Schavernoch wirkt wie ein Parkhaus von außen. Durch die Betonpfosten fällt der Blick bis zum Bühnenende. In jedem Akt ändert sich der Hintergrund. Hauptsächlich der Chor spielt hinter diesen Mauern. Dieser hervorragende Chor unter der Leitung von Christian Günther singt nicht nur, sondern belebt die Bühne, ohne von der Handlung abzulenken. Hier ist viel von der Personenführung zu spüren, für die die Inszenierungen Harry Kupfers bekannt sind.

    So richtig zeigt sich das Regietheater – mit der für Harry Kupfer typischen Personenführung – sonst fast nur noch bei Matti Salminen, der auch schon in der Premiere 1994 den Chowanskij sang und spielte. Wie er als Chowanskij am Tisch sitzt und sich eine Leckerei nach der anderen auftragen lässt, während das Volk draußen hungert und stirbt, das hat was. Abrupt teilt er die Tischplatte mit beiden Armen in der Mitte und fegt die Tischdekoration auf den Boden. Es poltern die Becher, die Metallschale trudelt geräuschvoll am Boden entlang, die die Speisen fliegen durch den Raum. Chowanskij, mehr breit als hoch, befiehlt, die Persermädchen zu bringen. Es folgt die Balletteinlage (Choreographie Roland Giertz ) der persischen Mädchen, die auf dem frei gewordenen Tisch tanzen. Der Kostümbildner Reinhard Heinrich schien für die Kostüme der Tänzerinnen einmal über die Reeperbahn geschlendert zu sein.

    Es kann sein, dass dieser Mix aus alten und neuen Kostümen  zur Popularität dieser Inszenierung beigetragen hat. Der Chor als Hintergrund kleidet sich in neutralen Farben von Grau bis Beige mit ländlich-russisch angehauchten Kostümen. Soldaten treten in stalinistischen Uniformen auf. Die Sänger/Solisten wirken in ihren prachtvollen Gewändern. Fürst Golizyn sitzt an einem modernen Managerschreibtisch im Riesenformat.

    Matti Salminens 40jähriges Bühnenjubiläum

    Matti Salminen glänzt am heutigen Tag als der Star des Abends. Fast auf den Tag genau, am 1. November 1970, stand er zum ersten Mal auf der Bühne der Hamburger Staatsoper. Man kann ihn getrost als Ausnahmeerscheinung bezeichnen, denn sowohl seine Stimme als auch seine Darstellungskraft haben sich über all die Jahre gehalten. Auf einem überdimensionalen Sessel in der Mitte der Bühne, umringt von den Darstellern der Oper, thront Matti Salminen, gekleidet als Fürst Chowanskij. Riesig und erhaben wirkt er mit seinem Fellmantel, über den noch einmal ein goldener Umhang geworfen ist.
    Simone Young, die auch die Vorstellung dirigierte, gratuliert ihm zu diesem Jubiläum. Als Dank umarmt er sie, dass den Zuschauern angst und bange wird, denn Matti Salminen ist mindestens zwei Kopf größer, bei einem dreifachen Körperumfang. Ein paar Schrecksekunden lang verschwindet die zierliche Simone Young in den Fängen eines Bären, kann sich aber ohne äußerlich sichtbare Quetschungen wieder befreien.
    Die nächste Vorstellung ist gerettet.

    Chowanschtschina von Modest Mussorgski der Hamburger Staatsoper

    INSZENIERUNG: Harry Kupfer
    BÜHNENBILD: Hans Schavernoch
    KOSTÜME: Reinhard Heinrich
    CHOREOGRAFIE: Roland Giertz
    Es spielen die Philharmoniker Hamburg.
    Es singt der Chor der Hamburgischen Staatsoper

    Besetzung am 18. November 2010

    Musikalische Leitung: Simone Young
    Chor: Christian Günther
    Kinderchor: Jürgen Luhn
    Fürst Iwan Chowanskij: Matti Salminen
    Fürst Andrej Chowanskij: Michael König
    Fürst Wassilij Golizyn: Peter Galliard
    Schaklowitij: Lauri Vasar
    Dossifej: Tigran Martirossian
    Marfa: Elena Zaremba
    Ein Schreiber: Jürgen Sacher
    Emma: Katerina Tretyakova
    Kusjka: Dovlet Nurgeldiyev
    1. Strelez: Levente Páll
    Strechnjew / 2. Strelez: Dong-Hwan Lee

     

     

    Chowanschtschina:


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  • ♫ Fledermaus von Johann Strauss in der Staatsoper Stuttgart

    Die Fledermaus von Johanndeeacfe990514ee1a3c61ea2a0e6e327 Strauss, eine spritzige Verwechslungskomödie mit bekannten Zitaten und eingängigen Melodien, löst in einer Neuinszenierung von Philipp Stölzl gemischte Gefühle aus.
    w.markt .masken.beruf004aPrinz Orlofsky langweilt sich und will von seinem Arzt Dr. Falke Miljenko Turk wissen, ob er ihn heute noch zum Lachen bringen wird. Helene Schneidermann singt und spielt ihre Paraderolle als Prinz Orlowski hervorragend wie in der letzten Inszenierung im Jahre 2000.  In einem Fantasiewald – direkt an der Bühnenrampe – geht er/sie herum wie ein Dompteur. An, auf, hinter jedem Baumstumpf stehen leicht bekleidete Revue-Girls einer Burleske-Show in Wartestellung. Auf den Knall seiner Peitsche begeben sich ein paar frivol aussehende Damen auf einen rotierenden Baumstumpf, vollführen einige aufreizende Bewegungen und verharren bei einem weiteren Peitschenschlag in einer obszönen Stellung. Auf den nächsten Peitschenschlag folgt die nächste Dame oder Gruppe. Dass Prinz Orlowsky darüber nicht lachen kann, ist kein Wunder. Das ist nicht lustig, sondern peinlich. Darüber kann nicht nur Prinz Orlofsky nicht lachen. Darüber freuen sich lediglich alte Männer mit Operngläsern.

    Tenor und Adele überkandidelt; Rosalinde und Eisenstein ungezwungen

    Tenor Alfred César Gutiérrez singt mit schöner, melodischer Stimme.  Sein szenisches Potential beschränkt sich auf ein unnatürliches, albernes Getue, das sehr stark an Volkstheater erinnert. Ebenso Adele Anna Palimina, die mit ihrem kräftigen Sopran besticht. Leider fällt ihre Schauspielkunst etwas zu pointiert aus.
    Rosalinde Simone Schneider hingegen punktet sowohl als Schauspielerin als auch als Sängerin. Ihre Körperbeherrschung verblüfft und ruft Bewunderung hervor, wenn sie im trudelnden Zimmer singt, und immer wieder in die Senkrechte kommt.
    Eisenstein Paul Armin Edelmannsingt souverän mit einer melodischen Edelbariton-Stimme, mit der er auch leise singen kann. Auch seine Aussprache ist deutlich zu verstehen, selbst beim Gekraxel durch die Zimmerschlucht. Herrlich, wie er mal über die Stuckdecke am Kronleuchter vorbei läuft, in der Schräge sich am Kachelofen abstützt und immer wieder in der spitzen Ecke aufrecht steht. Echt super!

    Der hervorragende Staatsopern-Chor in der Einstudierung von Michael Alber kann in dieser Inszenierung alle Register ziehen – sowohl stimmlich als auch szenisch top!
    Das Staatsopernorchester unter der Leitung von Manfred Honeck musiziert sehr temperamentvoll und differenziert – wir hören begeistert zu.

    Gemischte Gefühle – Bühnenbild super, Inszenierung weniger

    So sehr uns das Bühnenbild von Philipp Stölzl begeistert, so sehr irritiert uns seine Inszenierung. Genauer gesagt, das Vorspiel. Zum einen wäre es schön, sich auf die Musik einzustimmen, statt durch ständige Aktionen auf der Bühne abgelenkt zu werden. Zum anderen sind derartige Opern-Inszenierungen – von/für Männer in den Wechseljahren – für Frauen eine Zumutung. Siehe: >>> Behüt’ uns, Herr, vor Schnee und Wind, und Männern, die in den Wechseljahren sind.

    Inhalt / Handlung: Die Fledermaus – Oper von Johann Strauss
    Fledermaus von Johann Strauss in der Staatsoper Stuttgart
    Bühnenbild der Stuttgarter Fledermaus – gutbürgerlicher Salon schlägt Purzelbäume

    Die Fledermaus von Johann Strauß in der Staatsoper Stuttgart

    Musikalische Leitung Manfred Honeck
    Regie Philipp Stölzl
    Bühne Philipp Stölzl, Conrad Reinhardt
    Kostüme Ursula Kudrna
    Co-Regie Mara Kurotschka
    Licht Volker von Schwanenflügel
    Chor Michael Alber
    Dramaturgie Xavier Zuber

    BESETZUNG am 28.11.2010
    Eisenstein,  Paul Armin Edelmann
    Rosalinde,  Simone Schneider
    Adele,  Anna Palimina
    Prinz Orlofsky,  Helene Schneiderman
    Dr. Falke,  Miljenko Turk
    Gefängnisdirektor Frank,  Oliver Zwarg
    Alfred,  César Gutiérrez
    Dr. Blind,  Torsten Hofmann
    Frosch,  Josef Ostendorf

    Ida,  Cornelia Lanz (Opernstudio)

    Die Fledermaus:


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  • Hörbuch: Der Waschküchenschlüssel von Hugo Loetscher – gelesen von Emil Steinberger

    Hörbuch: Der Waschküchenschlüssel von Hugo Loetscher – gelesen von Emil Steinberger

    Was hat ein Waschküchenschlüssel mit dem sprichwörtlichen Schweizer020efaf4a61a4f51808c726ab040aefa Pflichtbewusstsein zu tun, und warum findet sich kein gemeinsames deutsch-schweizer Wort für ein Überkleid?
    Der Waschküchenschlüssel steht für Akkuratesse, Eigenverantwortung und Pflichtbewusstsein der Schweizer Seele. waschkueche.coverDie Geschichte spielt in einer Zeit, als die Waschmaschinen noch nicht in jede Wohnung Einzug gehalten hatten, sondern im Mietshaus eine einzige Waschmaschine vorhanden war, die jeder Mieter für eine bestimmte Zeit benutzen durfte. Jede Mietpartei bekam nach einem bestimmten System den Schlüssel zur Waschküche. Dieses System galt für alle – ohne Ausnahme.

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  • ♫ Oper Stuttgart: Luisa Miller von Giuseppe Verdi

    ♫ Oper Stuttgart: Luisa Miller von Giuseppe Verdi

    „Luisa5ead195ad86347a0b858794dd2445091 Miller“ mit Musik von Giuseppe Verdi in der Inszenierung von Markus Dietz  in der Stuttgarter Staatsoper.

    Luisa Miller liebt einen jungen Mann, ohne zu ahnen, dass er Rodolfo – der Sohn von Graf Walter – ist, der undercover das Leben seiner zukünftigen Untergebenen auskundschaftet. Dmytro Popov als Rodolfo – mit klarem Tenor – bringt sowohl Schmerz und Trauer als auch wahre Liebe zum Ausdruck. Annemarie Kremer als Luisa zieht alle Register mit ihrer warmen, schön gefärbten Stimme.
    w.efeu1Luisas Vater ist zwar nicht ganz einverstanden mit ihrer Wahl, sieht aber das Glück seiner Tochter als höchste Priorität. Andrey Breus glänzt ausdrucksstark als Vater, der das beste für seine geliebte Tochter wünscht.

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  • ♫ Pnima – Oper ohne Worte von Chaya Czernowin

    ♫ Pnima – Oper ohne Worte von Chaya Czernowin

    Zurück ans Licht – was ist hängen geblieben von dieser Geräuschmusik? Diese Musik in Bilder umzusetzen ist ein Kunststück der Regisseurin Yona Kim.

    Kammeroper ohne Text, ohne Libretto, in der Stuttgarter Staatsoper.

    Kind mit Seifenblasen, ins Spiel vertieftWer die Musik von Chaya Czernowin schon im Kammer4a6d4775c76e473b9f8b7ff997672c41konzert gehört hat, wird sie sofort wieder erkennen. Viele Töne, Klänge, Geräusche, die mit den Musikinstrumenten erzeugt werden. Arien oder Musik im üblichen Sinne sind nur mit sehr viel Phantasie herauszuhören. In dieser Oper wird nur auf Vokale gesungen. Diese Vokalisen stellen Lieder dar, die Emotionen ausdrücken, wenn auch ohne Worte.
    Die Regisseurin Yona Kim ist das Kunststück gelungen, die Bewegungen der Sänger und Darsteller exakt mit der Musik zu verbinden. Sie ist somit eher einer Choreographin vergleichbar. Yona Kim – und natürlich den Sängern/Darstellern, allen voran Yuko Kakuta – ist diese stimmige und unbedingt sehenswerte Inszenierung zu verdanken. Sie verlegt die Handlung in eine geschlossene Abteilung einer Psychiatrischen Anstalt. „Aus einem Irrenhaus“  wäre wohl der treffendere Titel.
    Ein kleiner Junge lebt in einem Raum zusammen mit acht Erwachsenen, die alle einen psychischen Knacks haben. Der Junge reißt sich los und spielt für sich allein. Yuko Kakuta, die großartige Sängerin/Darstellerin, trifft genau den Charakter des Kindes.

    Sie sitzen um den Tisch herum, essen; Tischmanieren sind out. Das Orchester spielt die Ess- und Schmatzgeräusche, ebenso das Zureichen der Speisen. Ein Mann in gestreifter Sträflingskleidung (Daniel Gloger, überzeugend von Stimme und Darstellung) sitzt vollkommen apathisch daneben, ohne zu essen. Irgendwann steht er auf und schaut durch ein kleines vergittertes Fenster, das aussieht wie die Luke in einer Gefängnistür oder in einem Irrenhaus. Letzteres trifft wohl eher auf die Personen zu. Sie stehen auf, reißen im Rhythmus Klebebänder ab, verkleben das Mobiliar mit dem senkrecht aufgestellten Fußboden. Nach einer Weile treffen sie wieder am Tisch zusammen, um Karten zu spielen. Die immer heftiger werdenden Geräusche liefert das Orchester.

    Der Junge versucht, ein Eigenleben zu führen. Aber dann nimmt er sich aber immer wieder der Personen an, die nach seiner Aktivität in Starre verfallen. Gesungen werden Urlaute, die das Kind und die Erwachsenen verbinden.
    Ein Sturm, ausgelöst von Kindern in Nazi-Uniformen, fegt über die Gesellschaft hinweg. Mit der einkehrenden Ruhe stehen über hundert winkende Kinder auf der Empore und zeigen eine neue Zeit an. Hundert Kinder symbolisieren einen Neuanfang und einen Blick in die Zukunft.
    Als alles vorbei ist, kommen die Bewohner zusammen, versuchen, ihre zerstörten Musikinstrumente mit Klebeband zu reparieren. Auch der kleine Junge zeigt jetzt Ticks. Alle leiden unter Schüttelkrämpfen und Zittern, von der Musik kommentiert.

    Fazit: einfach irre – das muss man gesehen haben

     

    Kammeroper ohne Worte, ohne Text, ohne Libretto: Dem Stuttgarter Publikum sind derartige Töne, die Geräuschhaftes in die Musik transportieren, nicht unbekannt, siehe „Das Mädchen mit den Schwefelhölzchen“ von Helmut Lachemann und „Randolfs Erben“ von Ruedi Häusermann…

    Pnima von Chaya Czernowin

    Staatsoper Stuttgart
    Musikalische Leitung Johannes Kalitzke
    Regie Yona Kim
    Bühne Herbert Murauer
    Kostüme Katharina Weissenborn
    Licht Reinhard Traub
    Klangregie Dieter Fenchel
    Dramaturgie Angela Beuerle, Albrecht Puhlmann

    Besetzung
    Frauenstimme, hoch Yuko Kakuta
    Frauenstimme, tief Noa Frenkel
    Männerstimme, hoch Daniel Gloger
    Männerstimme, tief Andreas Fischer

    Klarinette Volker Hemken
    Saxophon Rico Gubler
    Posaune Uwe Dierksen
    Singende Säge David Shively
    Viola Mary Oliver
    Violoncello Séverine Ballon

    Staatsorchester Stuttgart
    Statisterie der Staatsoper Stuttgart
    Kinder aus Schulen in Stuttgart und Umgebung

    Geräusche:
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  • ♫ „Quartett“ zwischen „Herzog Blaubarts Burg“ und „Erwartung“ – das dritte Rad am Tandem

    ♫ „Quartett“ zwischen „Herzog Blaubarts Burg“ und „Erwartung“ – das dritte Rad am Tandem

    blick werfen zur LampeRückblende: Zu elektronischer Musik habe ich immer noch keinen Zugang gefunden. Lärm und Krach bleiben Lärm und Krach. Wie angenehm klingen dagegen Musikinstrumente, selbst wenn sie laut spielen.

    Zwei Kurzopern bestimmen den Abend in der Staatsoper Stuttgart:a3e35969d8894b1ab9dc8cf3c4e09daa

    Herzog Blaubarts Burg von Béla Bartók und Erwartung von Arnold Schönberg. In der ersten Oper bringt der Frauenmörder Blaubart seine neue Gemahlin in eindeutiger Absicht auf seine Burg, wird aber von ihr ins Jenseits befördert.

    In der zweiten Oper irrt eine verwirrte Frau durch den Wald und sucht den Mann, den sie getötet hat.
    Mitten in diese beiden Opern, zwischen die eigentlich kein Stück Papier mehr passt, klemmt Thomas Bischoff einen Auszug aus dem Theaterstück „Quartett“ von Heiner Müller.
    Für diejenigen, die dieses Stück kennen, ist es vielleicht ein Wiedererkennen. Es kann sogar sein, dass besagter Ausschnitt den Höhepunkt des ganzen Stückes darstellt. Auf die übrigen Opernbesucher wirkt dieser Text befremdlich. Zum einen erwarten sie in der Oper Gesang und vollen Orchesterklang, zum anderen können 25 Minuten für eine Überbrückungspause endlos lang werden. Nach und nach lichten sich die Zuschauerreihen. Zum finalen Gekreische der beiden Schauspielerinnen Anke Hartwig und Catherine Janke setzt eine Völkerwanderung in Richtung Tür ein.

    Schlagzeug und Elektronik von und mit FM Einheit

    Neben diesem Sprechtheater erdröhnt die Hintergrundmusik von FM Einheit, ein in Punk/Rock/Pop oder sonstigen Kreisen geschätzter Schlagzeuger. Fast wäre auch ich zum Fan geworden, denn seine Komposition mit zwei Riesenspiralfedern, die er mit Händen, Hammer oder mit anderen Werkzeugen anschlägt, streift und zupft, klingen ungeheuer rhythmisch. Super ist auch die Bohrmaschine, die er souverän bedient wie die Gaskurbel einer Vespa. Von der Bohrspitze bis zum Schaft streift er an den unterschiedlichsten Stellen der Spiralfedern entlang, die danach noch schwingen oder gestoppt werden. Damit erzeugt er unter anderem Töne wie ein anfahrender Motorroller, der sich in verschiedene Kurven legt.
    Das hat was.
    Total daneben klingen die Hintergrundgeräusche aus den Lautsprechern, die er auf seinem Computer steuert. Krach, den man automatisch ausschaltet aus dem Gehirn, um sich auf Wesentliches konzentrieren zu können. Ein Gewummer, das an Großstadtlärm erinnert, an Baustellen, Autohupen, Ampelstopps. Wie anders wäre es doch, ein richtiges Schlagwerk-Instrumentarium mit Trommel, Tom Tom, Hi-Hat, Becken, Holzblock, Schellenkranz oder Drumsticks auf der Bühne zu erleben. Vielleicht nicht nur mit FM Einheit, falls es einer allein nicht stemmen kann, sondern noch anderen Perkussionisten – das Stuttgarter Staatsorchester hat da einiges zu bieten.
    Als Opernbesucherin erwarte ich Originalinstrumente und Originalstimmen, aber kein Mischpult, mit sich verquirlenden Strippen, auf der Bühne. Konserven kann ich überall haben!

    Herzog Blaubarts Burg:
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    Operntrilogie in der Stuttgarter Staatsoper:
    Herzog Blaubarts Burg von Bela Bartok
    Quartett von Heiner Müller
    Erwartung von Arnold Schönberg

    Musikalische Leitung Marc Piollet
    Regie Thomas Bischoff
    Bühne und Kostüme Uta Kala
    Licht Reinhard Traub
    Video Willy Neumann
    Dramaturgie Albrecht Puhlmann, Angela Beuerle

    Besetzung am 30. Mai 2010
    Herzog Blaubarts Burg
    Herzog Blaubart Tito You
    Judit Andrea Meláth

    Quartett
    Merteuil Anke Hartwig
    Valmont Catherine Janke
    Musiker FM Einheit

    Erwartung
    Eine Frau Elena Nebera

  • Schwabenblues – schöner wär‘ a Schwäbischblues

    Schwabenblues – schöner wär‘ a Schwäbischblues

    Da kommen auch nach Jahren noch die Emotionen hoch.

    Dieses Theaterstück erzählt vom Aufstieg und Fall der Familiendynastie Hohner, und zwar in reinstem Schwäbisch. Volkstheater einmal anders.

    Mei Feld ischt d’Weltedf4079480224cd9bc7904f54d18edad | Theater Lindenhof

    Da sitzen sie an einem Konferenztisch – die Manager einer Weltfirma. Korrekt gekleidet mit Businessanzug und Krawatte, auch die beiden Damen. Trübe, ratlose Gesichter. Am Tischende steht Matthias Hohner…

    Lebensgroße Puppen als Zweimannkapelle

    Hans, das Cleverle unter den Hohner-Söhnen, übernimmt in Amerika den Verkauf von Mundorgeln und anderen Musikinstrumenten, mit unkonventionellen Methoden. Er finanziert eine Radiosendung, wenn mindestens achtmal in der Stunde der Name Hohner genannt wird.
    Er fördert die Gründung von Akkordeon-Orchestern, bis er die Zahl 4000 erreicht hat. Je kreativer Hans Hohner in Amerika agiert, umso konservativer und rückwärtsgewandter werden seine Brüder in Trossingen. Sie berufen sich immer öfter auf ihren Vater, obwohl sie zu seinen Lebzeiten häufig anderer Meinung waren. Im Dritten Reich entwickeln sie eine spezielle Mundharmonika für die Front und die vom Heimweh geplagten Soldaten.

    Der langsame Untergang

    Die dritte Hohner-Generation sieht nach dem Krieg hilflos – und ideenlos –  mit an, wie der Umsatz immer weiter zurück geht. Der Untergang ist nicht mehr aufzuhalten. Die Firma, einst von Weltformat, geht bankrott. Die Arbeiter und Manager halten zu Hohner. Sie suchen nach Ideen, aber es fällt ihnen nichts ein. Sie sitzen da, mit trüben und ratlosen Gesichtern – wie am Anfang der Geschichte. Und tatsächlich beginnt es auch wieder mit dem alten/jungen Matthias Hohner. Zurück zu den Wurzeln – ist doch ein positiver Ausklang.

    Gemeinsame Vergangenheitsbewältigung auf schwäbisch.

    Dialekt erzeugt Emotionen. Die Geschichte der unermüdlichen Schwaben, die sich nicht unterkriegen lassen; die alles können – außer Hochdeutsch. Wären die Bluestexte auch in Schwäbisch gewesen, könnte ich diese Aufführung als mit  „voll ins Herz getroffen“  bezeichnen. So blieb es leider nur eine halbe Sache.
    Der Blues wäre, auf Schwäbisch gesungen, viel schöner, gefühlvoller, aussagekräftiger, treffender.
    Das weiß sogar ich als Neig’schmeckte.

    Siehe ->    Da sitzen sie an einem Konferenztisch – die Manager einer Weltfirma. Korrekt gekleidet mit Businessanzug und Krawatte, auch die beiden Damen. Trübe, ratlose Gesichter. Am Tischende steht Matthias Hohner…

    Schwabenblues – Mei Feld ischt d’Welt |

    Er ist schon fast ein Klassiker, der Schwabenblues von Felix Huby und Jürgen Popig. Anlässlich des Festivals „Theater der Welt 2005“ in Stuttgart uraufgeführt vom Theater Lindenhof, findet diese Inszenierung als Gastspiel immer wieder neue Zuschauer. Musik und Songtexte schreibt, spielt auf dem Akkordeon und singt Erik Gedeon.

    Besetzung am 18. Mai 2010 im Schauspielhaus Stuttgart:
    Sabine Bräuning, Stefan Hallmayer, Bernhard Hurm, Wolfram Karrer, Anne-Julia Koller, Oliver Moumouris, Reinhold Ohngemach, Berhold Biesinger, Gerd Plankenhorn

     

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  • ♫ “Il mondo della luna”: Sicher in den Koloraturen – angenehme Stimmen – komödiantisches Talent

    ♫ “Il mondo della luna”: Sicher in den Koloraturen – angenehme Stimmen – komödiantisches Talent

    Selten wird diese Haydn-Oper gespielt. Deshalb lohnt sich ein Blick zurück ins Theater Ulm.

    „Die Welt auf dem Monde“ Musik von Joseph Haydne2e3b3682ed045fa849172b8ff4e17d7

    Hund auf einer Nuss

    In einem geringelten Strampelanzug wacht der reiche Kaufmann Buonafede (Tomasz Kaluzny) auf und wähnt sich auf dem Mond. Von Hostessen umsorgt und mit einem blauen Mülltüten-Overall eingekleidet, wird er zum Mondkaiser (Hans-Günther Dotzauer) vorgelassen. Der ist kein Geringerer als der Diener von Leandro (Ileana Mateescu), der um Buonafedes Tochter Clarissa (Arantza Ezenarro) wirbt und sie am Ende ehelicht. Kein Wunder, denn stilecht von Hut bis goldener Hose profiliert er sich als Michael Jackson, inklusive Moonwalk und anschließendem Griff in den Schritt.

    Der Doktor aus Bologna (Alexander Schröder) in seiner Karnevalsprinzen-Uniform imponiert mit Hochstapelei. Flaminia (Edith Lorans) ist alles recht, denn sie möchte so schnell wie möglich heiraten, um unabhängig zu sein. Das klappt ihrer Meinung nach am besten, je mehr ein Mann sich selbst beschäftigen kann. Die pragmatische Lisetta (Gillian Crichton) zeigt ihrem Mondkaiser schon vorher, wo es lang geht, bevor er sie zur Mondkaiserin krönen darf.

    Igor Folwill inszeniert diese Oper „Il mondo della luna“ als Komödie, in der es viel zu Lachen gibt, nicht nur in dieser Traumszene. Diese Situationskomik zu beschreiben reicht nicht, man muss es einfach gesehen haben. In dieser „Opera Seria“, in der ein Lied dem anderen folgt, darf nicht nur nach jeder Arie geklatscht werden, es ist auch ausdrücklich erwünscht. Grund für Applaus gibt es genug. Die Sänger sind alle gut drauf, sicher in den Koloraturen, haben angenehme Stimmen und komödiantisches Talent. Als Pennäler-Quintett glänzt der Herrenchor des Theaters Ulm.

    Am Anfang der Mond-Szene spielen die Bläser – Flöten, Fagotte, Hörner – von den Seitenteilen der Bühne. Michael Weiger führt das Philharmonische Orchester der Stadt Ulm mit leichter Hand.

    Angela C. Schuetts (Kostüme) und Christian Kleins (Bühne) fantasievolle Ausstattung bieten den Augenmenschen einiges. Den Mondkaiser ziert eine goldene Gardine, aufgehängt an einer Vorhangstange, die zu beiden Seiten über die Schulter hinaushängt. Als Diener trägt er einen Hausmeisterkittel. Die beiden Schwestern kleiden sich in der Mond-Szene in Badeanzüge, wie direkt aus dem Badekarren eines Seebades entstiegen.
    Christian Klein gestaltet die Bühne im ersten Akt als Sternwarte mit einem langen Fernrohr, das auf eine riesige Mondscheibe an der hinteren Bühnenwand zeigt. Den „Mondgarten“ verlegt er auf ein Tonnengewölbe, von dem die Darsteller herunterrutschen, wenn sie ihre Arie gesungen haben und an Seilen wieder hoch klettern, sobald sie wieder dran sind.

    Die Welt auf dem Monde / Il mondo della luna

    Komische Oper in italienischer Sprache
    Musik von Joseph Haydn
    Libretto von Carlo Goldoni
    Theater Ulm

    Musikalische Leitung Michael Weiger
    Inszenierung Igor Folwill
    Bühne Christian Klein
    Kostüme Angela C. Schuett
    Besetzung am 30.4.2010
    Alexander Schröder (Ecclitico)
    Ileana Mateescu a.G. (Ernesto)
    Tomasz Kaluzny (Bonafede)
    Arantza Ezenarro (Clarice)
    Edith Lorans (Flaminia)
    Gillian Crichton (Lisetta)
    Hans-Günther Dotzauer (Cecco)
    Herrenchor des Theaters Ulm
    Philharmonisches Orchester der Stadt Ulm

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  • Unterm hohen Himmel: Parzival

    Unterm hohen Himmel: Parzival

    Ein Familienstück von Katrin Lange61396b76b0ea9e319c482727770db4 im Schauspielhaus Stuttgart

    w.ritterParzival (Jan Krauter) möchte wissen, was hinter den Bergen steckt, woher die Vögel kommen, wohin die Wolken ziehen.
    Zwei behelmte Ritter (Boris Koneczny, Markus Lerch), einer davon mit echtem Schmerbauch, und eine Ritterin (Nadja Stübiger ) kommen vorbei auf der Suche nach einem Königssohn, nämlich ihm (das wissen aber nur die Zuschauer). Blechtüren als Schilde, an den Hüften aufgeblasene Rettungsringe wie bei Schwimmneulingen, Stiefel unter Boxershorts. Ritterin Kundry trägt nicht nur ein Röckchen wie ein römischer Gladiator; sie kann auch hervorragend knutschen.
    Die Ritter imponieren dem tumben Tor. Er möchte so sein, wie sie sich in ihrem gerappten Werbespot (Musik: Michel Baur) darstellen: „Einer für alle; alle für einen“

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