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  • ☛ Feinschmeckertipp: Brotmarkt in Stuttgart

    ☛ Feinschmeckertipp: Brotmarkt in Stuttgart

    Deutschland gilt als das Land mit den meisten Brotsorten. Direkt vor dem Königsbau schlagen Bäcker ihre Zelte auf. Jede Bäckerei präsentiert ihre eigenen Rezepte.

    Auf dem Stuttgarter8a12f33a166c44af848013afab7784b3 Brotmarkt dürfen alle Besucher von jeder angebotenen Brotsorte probieren.

    großer Bäcker und kleine Verkäuferin am Brotstand

    Biobrote mit den Urkörnern Emmer und Ameranth. Selbstverständlich mit dem eigenen Natursauerteig. Kreative Bäcker experimentieren mit anderen Geschmacksvarianten wie getrockneten Tomaten oder Chilli.

    Gut gelaunte Bäckereifachverkäuferinnen bieten ihre Proben an.

    Bäckereifachverkäuferinnen auf dem Stuttgarter Brotmarkt
    Beachtlich ist die Kornvielfalt. Neben den klassischen Weizen- oder Roggenmehlen kommen auch Hafer, Gerste, Einkorn, Quinoia und sogar Hanfmehl mit ins Brot. Neue Brotsorten hat jeder Bäcker dabei.

    Das Leckerste an diesem Markt sind die Proben – einmal Schlaraffenland bitte.

    bäckereifachverkäuferin bietet Brot zum Probieren an
    Wann kommt ein normaler Kunde schon dazu, sich durch so viele Brotsorten durchzuessen? Ab einem gewissen Probiergrad jedoch erscheinen selbst die kleinen Brotwürfel als etwas zu groß.
    Dabei merkt jeder ziemlich schnell: Brot macht satt!

    Meine persönliche Ausbeute – 10 unterschiedliche Brote.

    10 verschiedene Brotsorten
    Hartweizenbrot, Opabrot, Haferstange, Walnussbrot, Bierbrot, Sektbrot, Guglhupfbrot, Urkornbrot, Chillibrot und noch eine Quiche mit einem Hanfmehlboden.
    Gern hätte ich mehr gekauft, aber meine Einfrierkapazitäten sind erschöpft. Denn wie vielleicht andere Brotliebhaber auch, mag ich besonders gern frisches Brot auf dem Frühstückstisch. Durch das Einfrieren von kleinen Portionen kommt es mir vor wie neugebacken.

    Erst einmal werden alle Brote halbiert. Zwei Halbe bleiben draußen und werden als Erstes gegessen, aber welche?

     


    Brot:

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  • ❢ Slow-Food-Messe Stuttgart: Tradition – wichtig wie Neuheiten-Erfinder

    ❢ Slow-Food-Messe Stuttgart: Tradition – wichtig wie Neuheiten-Erfinder

    Die Slow-Food5bdec95bae354bf0b609e6db998482f9-Messe nimmt traditionsgemäß einen großen Raum ein – zwei Hallen, um’s genau zu sagen. Die Lebensmittel sind frei von Zusatzstoffen, künstlichen Aromen und Geschmacksverstärkern. Nach strengen Kriterien werden die Aussteller augesucht. Sie müssen ihre angebotenen Produkte selbst handwerklich herstellen.

    Kaffee-Tradition seit 1934

    Beratung wird beim Kaffeespezialisten Hanspeter Hagen groß geschrieben.

    Kaffee-Kenner Hagen

    Er kennt sich mit sämtlichen Kaffeesorten aus, gibt Auskunft über die Plantagen und berichtet über das Röstverfahren. Dieses Handwerk beherrschen die Hagens seit 1934. Die Kaffeerösterei befindet sich im Haus. Und vermutlich wird es in diesem Familienunternehmen so weitergehen, denn die nächste Generation bringt sich mit eigenen Ideen ein. Hinzu gekommen ist ein Restaurant, in dem Theateraufführungen stattfinden. Wer mehr über Kaffee – oder Tee – erfahren möchte, besucht ein hauseigenes Seminar.

    Tradition neu belebt: Dinkelkaffee, frisch geröstet

    Ebenfalls Kaffee, allerdings aus dem selbst angebauten Dinkel bietet Gisela Zauner an.

    Dinkelkaffee von Gisela Zauner

    Geröstet wird er mit Birkenholz auf dem eigenen Biohof. Dieser Kaffee enthält kein Koffein und kann deshalb Tag und Nacht getrunken werden. Er schmeckt, wie ich mich selbst überzeugen konnte. Leider fehlt die anregende Wirkung, auf die es mir ankommt.

     

    Nachhaltig bis zum Schneekuchen – backen ohne Reste

    Bäckermeister Fritz Potocnik

    Bäckermeister Fritz Potocnik verwendet für seine Brote und Kuchen die Bio-Rohstoffe, die in seiner unmittelbaren Umgebung wachsen: Roggen, Weizen, Dinkel, Walnüsse, Kürbiskerne, Kartoffel, Graumohn, Hanf. Richtig gelesen, Hanf! Ich konnte mich davon überzeugen – und danach habe ich nicht gesungen 😉
    Der Bäckermeister verwertet sämtliche Rohstoffe bis hin zum Schneekuchen, der nicht weiß aussieht, wie der Name vermuten lässt, sondern braun. Der Name kommt vom Eischnee. Das traditionelle Süßgebäck wird mit Eigelb bestrichen. Dadurch bleibt immer Eiweiß übrig, wird zu Eischnee geschlagen, der den Kuchenteig lockert – statt Backpulver.
    Wenn man so will, steckt in jedem Schneekuchen ein Restekuchen.

     


     

    Messe:
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  • ❢ Frühjahrsmessen Stuttgart 2017 – aus Schwaben und Baden

    ❢ Frühjahrsmessen Stuttgart 2017 – aus Schwaben und Baden

    Vom 20. bis 23. April 2017 laden acht5bdec95bae354bf0b609e6db998482f9 Messen in Stuttgart zum Besuch ein – Garten, Bauen, Slow Food, Kreativ, Fairer Handel, Schmuck, Yoga, Auto. Neue Technik, regionale Produkte und Nachhaltigkeit bilden die Schwerpunkte.

    Kunst am Bau von Artwood: Neue Technik auf altem Holz

    Eine Galerie der besonderen Art sehen die Besucher der Messe HAUS|HOLZ|ENERGIE.
    Wer sich von hinten nähert, sieht ausgemusterte Stubentüren mit abgeblätterten Farben, die mit Hilfe eines Klappständer aufrecht stehen.

    Artwood, Digitaldruck auf Stubentüren

    Von vorn nimmt eine lebensgroße Gestalt in Digitaldruck das ganze Türblatt ein. Stolz präsentieren sich Schwarzwälder Persönlichkeiten – mit Bollenhut, in Fasend-Häs, als Flößer, Kuckucksuhrmacher, Glasbläser, Speckräucherer. Eine Augenweide.

    Urschwäbisches Eis lässt Schleckermäuler dahinschmelzen.

    Eisverkauf

    Mit eigenem Honig kommt auf der Slow-Food-Messe „a sauguad’s Eis“ von der Eismeisterei Kress – urschwäbisch bis ins Feinste. Zu den natürlichen Zutaten, die in der Region wachsen, gehören schwarze Draible, Breschdling, Zibärtle, Wengertpfirsich = schwarze Johannisbeeren, Erdbeeren, Wildpflaume, Weinbergpfirsich. Verkauft werden sie jeweils pro Bobbel = Kugel.

     

    Stuttgarter Braukunst mit peruanischer Wurzel

    In Bioqualität stellen die Ingwerschwestern Salz, Saft und Hochprozentiges aus dieser exotischen Wurzel her. Aus Peru, nicht aus China kommt ihr Bio-Ingwer.

    Ingwerschwestern auf der Stuttgarter Messe

    Die Schwestern wuchsen in der familieneigenen Brennerei auf. Als Beitrag zum Fortbestand des Familienunternehmens entwickelten sie ihr eigenes Produkt. Es verbindet schwäbische Tradition mit Weltläufigkeit.


     

    Messe:
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  • ☛ Kubus.Sparda-Kunstpreis im Kunstmuseum Stuttgart – Leni Hoffmann

    ☛ Kubus.Sparda-Kunstpreis im Kunstmuseum Stuttgart – Leni Hoffmann

    Wo hat man als kunstinteressierterad06d233a59f449bad4e32bf21044dd0 Besucher schon die Gelegenheit, im Museum – ganz legal – einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen? Im Kunstmuseum Stuttgart vom 18. März bis 18. Juni 2017.

    Leni Hoffmann liebt Überraschungen.

    Leni Hoffmann: "under milkwood" im Kunstmuseum Stuttgart
    Leni Hoffmann: „under milkwood“ im Kunstmuseum Stuttgart

    Im dritten Stock öffnet sich die Schiebetür und die Besucher sehen einen Riesenraum mit … kahlen Wänden. Schnurstracks rennen sie gleich auf drei große, ovale Farbteppiche – hellgelb, rosa, hellblau – zu, die fast den ganzen Saal einnehmen. Diese Farbflecken üben eine magische Anziehungskraft aus. Das soll so sein, denn die weichen Teppiche wollen betreten werden. Ungewöhnlich ist das Material, das die meisten Kunstinteressierten lediglich aus dem Kindergarten oder vom 2. Schuljahr Sachkundeunterricht her kennen – Knetgummi. Hohe Absätze bleiben stecken. Schuhsohlen hinterlassen einen Abdruck oder treten den Belag breit. Am Ende der Ausstellung hat jeder Besucher seinen persönlichen Eindruck hinterlassen.

    Künstlerin mit Humor und Augenzwinkern.

    Leni Hoffmann: "pentax" im Kunstmuseum Stuttgart
    Leni Hoffmann: „pentax“ im Kunstmuseum Stuttgart

    Leni Hoffmann arbeitet nicht im Atelier vor und stellt ihre Bilder und/oder Objekte aus, sondern konzipiert alles in dem Raum, in dem die Ausstellung stattfindet. Sie fragte sich, warum die Interessierten kommen. In den dritten Stock des voll verglasten Kunstmuseums kommen sie hauptsächlich wegen der freien Aussicht auf den Stuttgarter Kessel. Das fuchst die Künstlerin, die es lieber sähe, wenn die Besucher wegen ihrer Kunst erscheinen. Also klebt sie ein großes, quietschegelbes Rechteck auf die Säule vor der Glaswand. Bevor der Blick auf Schloss, Oper, Staatsgalerie fällt, sticht ihnen zuerst ihr Objekt ins Auge – geschafft 🙂
    Der Ausstellungsraum wird von Luftschlitzen durchzogen. Als Gegenstück baut Lei Hoffmann aus Abdeckgittern eine Skulptur – hochkant aufgestellt. Einheitlich grau ist der Bodenbelag des Riesenraumes – bis auf eine abgetretene Stelle an einer Tür. Um diesen hellgrauen Fleck mauert sie aus Ytongsteinen ein halbrundes Rondell, wie zum Schutz.
    Oder zum genaueren Hinsehen?


     

     

    Moderne Kunst:
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  • Blickfang Stuttgart 2017: Design ist schön – Designer sind schöner

    Blickfang Stuttgart 2017: Design ist schön – Designer sind schöner

    25 Jahre Designmessedd5d6d8c7d224fcb8de0bb81e8f4f245 Blickfang in Stuttgart – ein Grund zum Feiern. Wie immer erleben die Besucher ausgesuchtes Design zu den Themen Wohnen, Kinder, Mode. Die jeweiligen Designer befinden sich an ihren Ständen und präsentieren ihre Kreationen. Schon das lohnt den Besuch. Sie entwerfen das, was ihnen gefällt und was zu ihnen passt.

    Attraktiv und originell zeigen sich die Modedesigner.

    w.designer.messe 29a     Tschagsalmaa Borchuu offeriert einen Treffpunkt für elegante Damen – feminin, selbstbewusst, stilsicher.

     

    w.designer.messe 38a   Die Zwillinge Anna Laura Bach und Jakob Leander Bach gewanden sich und ihre Kunden mit doppelten bis dreifachen Umhüllungen. Mindestens zweilagig fallen die schwarzen Stoffe über ihre bequemen Hosen und Jacken.

     

    Designerin mit Mode in sonnigen Farben   Gut gelaunt lässt Buki Akomolafe mit ihrem farbenfrohen Outfit die Sonne strahlen – unabhängig vom Wetter.

     

    Modedesign und Handtaschen    Klea Flinspach liebt Kurven – sowohl an ihrem Serpentinen-Hosenrock als auch bei ihren handgearbeiteten Taschen.

     

    Designer mit Lederschürze, Hut, Taschen

    Fabio Carminati entwirft solide Taschen. Seine Shopper bestehen aus dem gleichen unverwüstlichen Leder wie seine Schürze.

     

    Designerin mit kurzem Kleid und Bommeln auf den Sandalen   Ricarda Haase zeigt sich unkonventionell experimentierfreudig mit einem Mix aus Minikleid, gehäkeltem Deckchen von der Oma im Rücken und schwarzen Bommeln auf den Schuhen.

     

    Goldschmiedin an ihrem Stand     Maria Nauck berät heiratswillige Paare auf der Suche nach den richtigen, einzigartigen Trauringen.

     

     

     

     

    Design:
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  • Fundstücke im Orchestergraben der Oper Stuttgart

    Fundstücke im Orchestergraben der Oper Stuttgart

    Wer meint, um eine Oper erklingen zu lassen nutzen Musiker lediglich ihre Instrumente und die entsprechenden Noten, der irrt. Musiker der Oper Stuttgart sind kreative, lebenspraktische Leut‘, die sich zu helfen wissen. Mit offenen Augen gehen sie durch Haushaltswarengeschäfte, Baumärkte und Autozubehör-Abteilungen.

    Fragen an Freunde der klassischen Musik:

    „Was haben stylische Köche und der Schlagzeuger der Oper Stuttgart gemeinsam?“ „Ein Kugelrührgerät!“
    „Welches Utensil sorgt bei Fingerhutsammlern und Hornisten für Wohlbefinden?“ „Ein Setzkasten!“
    „Welche Musiker nutzen ein grünes, raupenartiges Stück Schlauch für ihr Instrument?“ „Bläser ist falsch – Kontrabass ist richtig!“
    Das Video verrät einige originelle Hilfsmittel und woher kreative Musiker ihre Utensilien nehmen.

    Joseph Haydn: Sinfonia No. 86 Menuet, Leitung Dennis Russell Davis

  • Ballett: 10 Jahre Gauthier Dance – BIG FAT TEN

    Ballett: 10 Jahre Gauthier Dance – BIG FAT TEN

    Die Ballett-Kompanie Gauthier8ca4ea87e8034248827c4e6616d97cf9 Dance feiert in Stuttgart im Theaterhaus ihr 10-jähriges Bestehen mit Choreographien von sieben unterschiedlichen Choreographen.

    Ein humorvolles Bühnenstück steuert Eric Gautier  bei: „Ballet 102“

    Barbara Melo Freire und Theophilus Veselý
    Foto Regina Brocke

    Die Tänzer Barbara Melo Freire und Theophilus Veselý setzen gekonnt die 102 Positionen des klassischen Pas de Deux um – nicht zum Mitschreiben, sondern im Sekundentakt. Eric Gauthiers Stimme zählt aus dem Off. Das allein ist schon sehenswert. Dann folgt die Positionen in Zahlen bunt durcheinander. Beide Tänzer reagieren schnell auf Zuruf, selbst wenn einige Zahlen doppelt angesagt werden. Dann wirkt es wie der sichtbare Knax in der Schallplatte – jedoch leicht, virtuos, elegant.
    Obwohl Eric Gauthier lediglich einige Eingangssätze sagt und ansonsten Nummern aufzählt, ist er schwer zu verstehen. Scheppernde, hallige, übersteuerte, lautstarke Töne lassen die Worte eher ahnen als wahrnehmen.

     

    Nachmittag eines Fauns – Ballett-Klassiker neu interpretiert.

    w.Faune 0314 ReginaBrocke
    Foto Regina Brocke

    Zwei Stierhörner ragen nach beiden Seiten der „Narrenkappe“ heraus, die der Faun (Anna Süheyla Harms) auf seinem Kopf trägt. Jeweils ein Ober- und ein Unterschenkel ist sowohl behaart als auch muskulös ausgepolstert. Federnd bewegt er sich mit diesen Sprungbeinen, als liefe er auf einem Gummibelag – immer hin und her. Das stimmungsvolle Lichtdesign von Alain Lortie setzt eine eigene Note, ebenso das ägyptisch angehauchte Tanzen im Profil. Es sieht ganz so aus, als ob er sich langweilt. Als er schließlich einen seiner Hörner abbricht und ihn als Penis einsetzt, lebt er auf. Mit einem plötzlich knallroten Penis probiert er die Funktion an diversen Lichtstrahlen, bis er schlussendlich eine Luftkopulation vollbringt. Die Choreographin Marie Chouinard setzt damit augenzwinkernd die wohl skandalträchtigste Choreographie von Nijinski um – „Prélude à l’après-midi d’un faune“ von Claude Debussy. Statt liebestrunkenen Faun platziert sie die Luftnummer eines pubertierenden Fantasy-Jünglings ans Ende.
    Diesen „Nachmittag eines Fauns“ tanzen zur Zeit ebenfalls Mitglieder des Stuttgarter Balletts. In der Oper bekommt der Faun sogar eine Nymphe als Gespielin. Absolut sehenswert sind beide Tanzversionen. In der Oper Stuttgart allerdings spielt die Musik in Echtzeit aus dem Orchestergraben – welch ein Unterschied, wenn Bewegung und Musik eine Einheit bilden!

    Quicklebendiges Violoncello

    Balletttänzer: Maurus Gauthier, Sandra Bourdais
    Foto Regina Brocke

    Noch deutlicher macht sich die Schere zwischen Musik und Ballett in der humorvollen Choreographie „Violoncello“ von Nacho Duato bemerkbar. Ein Tänzer (Maurus Gauthier) schwingt als Cellist den Bogen, während dir Tänzerin (Sandra Bourdais) den Part de Cellos übernimmt. Sie dreht sich auf der Spitze, fällt ihm auf, über, nebens Knie und gebärdet sich ziemlich widerspenstig für ein Instrument. Versucht das Cello zu fliehen, hält der Cellist es zurück, streicht energisch den Bogen, aber selten an der richtigen Stelle – genau wie im richtigen Leben eines Cellisten. Aus dem LAUTsprecher ertönt Bachs Suite für Violoncello Solo Nr. 1 G-Dur. Das Cello singt nicht, es poltert und dröhnt. Diese unnatürliche Lautstärke passt absolut nicht zu der zarten Tänzerin mit ihren geschmeidigen Bewegungen. Ihr – und dem Publikum – wünsche ich eine Begleitung mit einem Cellisten, aber in Echtzeit und nicht aus der Konserve.

    Sondervorstellung für Schwerhörige?

    Die Lautstärke im letzten Stück „Streams“ von Andonis Foniadakis erschlägt den Tanz. Die Musik von Julien Tarride breitet sich derart aufdringlich im Raum aus, dass das Ende schon fast als Erlösung aufgefasst werden kann.
    Wie Eric Gauthier anfangs erzählte, hatte er vor 10 Jahren viele Ideen im Kopf, genug Überzeugungskraft und Hartnäckigkeit. Damit fand er Menschen, die an ihn glaubten und ihn bis hierher unterstützten. Vielleicht wird es Musiker in einer ähnlichen Situation geben, mit der gleichen inneren Energie und Unterstützung von außen. Was wäre, wenn exzellente Tänzer und leidenschaftliche Musiker ein unvergleichliches Ensemble bilden? Nicht zu toppen!

     

     

     

     

    Weitere große Choreographen:

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  • ☛ CMT 2017 in Stuttgart: Museen in der Region

    ☛ CMT 2017 in Stuttgart: Museen in der Region

    Die Regionb3f61ce38cf84472a8d9bc4e2f1e1f81 Stuttgart nimmt auf der CMT einen großen Raum ein mit einem breiten Angebot an Museen und Ausstellungen, auch mit weniger bekannten Highlights. Kulturmenschen schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe – mit öffentlichen Verkehrsmitteln raus aus dem Feinstaub und Museen entdecken, die bisher als Geheimtipp galten.
    Schmuddelwetter heißt Museumszeit. Im Süden, Norden, Osten und Westen von Stuttgart befinden sich zahlreiche Dauerausstellungen sowie kleine, feine, spezialisierte Sammlungen.

    Schmuddelwetter heißt Museumszeit. Im Süden, Norden, Osten und Westen von Stuttgart befinden sich zahlreiche Museen sowie kleine, feine, spezialisierte Sammlungen.

    Murrhard im Osten von Stuttgart.

    Nachtwächter Dieses gestandene Mannsbild veranstaltet nicht nur Nachtwächter-Führungen, sondern leitet als Direktor das Carl-Schweizer-Museum in Murrhardt am Rande des Schwäbischen Waldes.
    Dieses Museum richteten 1931 die Präparatoren Carl und Egon Schweizer ein. Sie verwendeten dafür die naturkundliche Sammlung ihres Ateliers und setzten die Tiere in ihren natürlichen Lebensbereich. Ein röhrender Hirsch im Tannenwald sonnt sich in den bewundernden Blicken eines Rehs. Durch die Lichtung fällt ein Blick auf den Gebirgsfelsen im Hintergrund. Einen weiteren Hintergrund bildet die Insel Helgoland in der Nordsee. Auf den davor aufgebauten Felsen im Meer tummeln sich Möwen und andere Seevögel, so wie sie in ihrem Lebensraum zu finden sind. Selbst bei schlechtem Wetter läuft man hier in der Natur herum – Kinder lieben es.


    Karlsruhe im Westen von Stuttgart.

    Weniger als eine Stunde Fahrtzeit liegt Stuttgart von Karlsruhe entfernt. Eine Stadt mit einem dichten Nahverkehrsnetz und einer ausgeprägten Museumslandschaft. Mit einer dicken Museums-Broschüre betont die Stadt deren Stellenwert. Einmalig in Deutschland ist der Bundesgerichtshof mit dem dazu passenden Rechtshistorischen Museum. Die Dauerausstellung beginnt mit der Rechtsordnung im alten Babylon und führt hin zur neuzeitlichen Rechtsentwicklung in Karlsruhe.

    Heilbronn im Norden von Stuttgart

    Die „experimenta“, eine „Akademie junger Forscher“, lockt zur Zeit mit verschiedenen Tönen die kleinen und großen Leute an. Wo es Kling und Klong macht und dazwischen pfeift, bringen Kinder zwischen 4 und 10 Jahren Holz, Glas, Metall – und was sich sonst noch so findet – zum Klingen. Die Ausstellung „Klangwunder“ in der Zusammenarbeit mit dem mobilen Musik Museum Düsseldorf hat noch bis 28. Mai 2017 geöffnet, bevor die „experimenta“ sich runderneuert.

    Waldenbuch im Süden von Stuttgart.

    Nicht mal eine halbe Stunde beträgt die Fahrtzeit mit S-Bahn und Bus nach Waldenbuch. Gleich zwei Museen punkten mit ihrer Originalität. Nicht höfisches Leben, sondern Alltagskultur ist im Schloss Waldenbuch zu sehen – schwäbische Wohnwelten zwischen Wasserklosett, Kehrwisch und Stammtisch. Vielleicht erkennt manch ein Zeitgenosse seine alte Schallplattensammlung wieder – genau die gleiche wie in Sybilles Jugendzimmer. Oh ja, so schnell wird man museumsreif 😉
    Moderne Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts zeigt das Museum Ritter. Das bieten andere Museen auch. Einzigartig macht diese Sammlung von Gemälden, Objekten, Installationen die Spezialisierung auf das Quadrat. Die Architektur des Doppelgebäudes erinnert an zwei Würfel, die von einem überdimensionalen Querbalken auseinander gehalten werden. Im linken Quader befindet sich das Museum für quadratische Kunst, im rechten Quader der Verkaufsraum für quadratische Schokolade. Wenn Feinschmecker und Feingeister ihre Bedürfnisse befriedigt haben, treffen sie sich beim Schokoladentörtchen im Museums-Café mit Blick auf das Aichtal.

    Alphörner auf der CMT

    Diese kleine Sammlung von einzigartigen Museen, die von Stuttgart aus in weniger als einer Stunde mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sind, ist noch lange nicht vollständig. Also, liebe Leser – die Museen in der Region warten darauf, von Ihnen entdeckt zu werden.


     

     

    Kein Museum gleicht dem anderen:

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  • ♫ Schwanensee mit dem St. Petersburg Festival Ballet

    ♫ Schwanensee mit dem St. Petersburg Festival Ballet

    Schwanensee, das klassischste aller Ballette von Peter Tschaikowsky, in der Originalfassung von Marius Petipa, getanzt vom St. Petersburger09f79ef713a443cca219fc3e13aa3b8c Festival Ballet.

    In der Kindervorstellung erzählt eine Märchenerzählerin die Geschichte.

    Schwanensee mit dem St. Petersburg Festival Ballet

    Eine stimmungsvolle Einführung in die Mär vom bösen Zauberer Rotbart, der die Prinzessin und ihren Hofstaat in Schwäne verwandelt. Siegfried, der junge Prinz, der sich in die Richtige verliebt, jedoch die Falsche erwählt, dann allerdings seinen Fehler wieder gut macht.

    Siehe → Inhalt / Handlung: Schwanensee, Ballett mit Musik von Tschaikowski

    Eine Figur ist neu im Schwanensee, nämlich der Hofnarr.

    In dieser Aufführung wird er zur Hauptperson. Der hat es wirklich in sich. Mit kraftvollen Sprüngen und Pirouetten moderiert er die Szenerie. Pantomimisch zeigt er an, welche Personen an der Reihe sind, was der Prinz oder die Gäste zu unternehmen haben. Betrachtet er eine Sache als abgeschlossen, dreht er sich zur Musik wie ein Derwisch, dass es dem Publikum schon beim Zuschauen schwindlig wird.
    Den Tanz der „Kleinen Schwäne“ kennen wohl auch diejenigen, die sich nicht für Ballett interessieren. Die „Kleinen Schwäne“ haben sich von 24 auf 48 verdoppelt. Hier kann das russische Ballett aus dem Vollen schöpfen. Alle „Schwäne“ sind AbsolventInnen der staatlichen Ballettakademien. Auf einer größeren Bühne als der Stuttgarter kann das sicher äußerst imposant aussehen.

    Was unterscheidet das klassische russische Ballett von anderen Balletten?

    Schwanensee mit dem St. Petersburg Festival Ballet

    Sofort fällt die Ausstattung auf. Das romantische Bühnenbild scheint noch der Uraufführung nachempfunden zu sein. Es zeigt eine Landschaft, in der Ferne ein Schloss auf einem Berg. Vorn bestehen die Kulissen aus Bäumen, deren Laub nach unten hängt. Fast wartet man darauf, dass die Kulissenschieber sie von den Seiten hereinschieben. Dazwischen kommen die Tänzerinnen herein und gehen ab.
    In pompöse Kostüme sind die Tänzer gekleidet, passend zu einer Märchenoper. Die Herren tragen ganz klassisch in engen Strumpfhosen mit Oberteilen, bestickt, Ärmel mit Schlitzen,um die Hüfte Schärpen, die bei jeder Bewegung flattern. Kunstvolle Kopfbedeckungen mit fliegenden Kordeln und wippenden Federn tragen sowohl Männer als auch Frauen. Noch individueller sind die Tänzerinnen gekleidet. Gemeinsam ist ein enges Mieder in verschiedenen Farben, bestickt mit sehr vielen glänzenden Pailletten. Durch Eleganz sticht das Kostüm der Königinmutter heraus.
    Unverändert besteht die Choreographie Marius Petipa, die er im Mariinski-Theater zur Uraufführung 1895 inszenierte. Genau nach dieser Choreografie wird heute noch überall getanzt.

    Stuttgart Liederhalle, 27.12.2016:

    Personen:
    Siegfried: Der Prinz, auf Brautschau, Odette: Echte Schwanenkönigin (weiß gekleidet), Odile: Falsche Schwanenkönigin (schwarz gekleidet), Rothbart: Zauberer, tritt auch als Eule auf, Benno: Freund Siegfrieds, Hofnarr: Zeremonienmeister
    Weitere: Königinmutter, vier Heiratskandidatinnen, 48 Schwäne

  • ♫ Stuttgarter Ballett tanzt Don Quijote – schnell, jung, spritzig

    ♫ Stuttgarter Ballett tanzt Don Quijote – schnell, jung, spritzig

    Wiederaufnahme mit neuen Tänzern am 20. Dezember 2016 – weil’s so schön war.

    Stuttgart, 25.10.2012: Stürmisch, ef1ef2c5a50f496baa97082a59507149kraftvoll, elegant, rhythmisch, farbenfroh – so lässt sich dieses Handlungsballett „Don Quijote“ (Choreografie Maximiliano Guerra) in Kurzform beschreiben.
    Genau so kurz erzählt ist der Inhalt. Junge Frau und junger Mann verlieben sich, können aber nicht heiraten, weil der Vater einen reichen Mann für seine Tochter ausgesucht hat. Die Liebenden fliehen, erleben unterwegs Abenteuer und feiern drei Akte später ihre turbulente Hochzeit. Aber der Reihe nach:

    Cervantes (Nikolay Godunov), der Dichter des Don Quijote, träumt sich in seine Fantasiewelt hinein.

    Don Quijote und seine Muse
    Nikolay Godunov (Cervantes), Myriam Simon (Dulcinea) in „Don Quijote“ (Maximiliano Guerra), Copyright: Stuttgarter Ballett

    Begleitet wird er von seinem tollpatschigen Freund Sancho Pansa (Arman Zazyan) und seiner graziösen Muse Dulcinea (Myriam Simon).

    Der arme Barbier Basilio (Daniel Camargo) liebt Kitri (Elisa Badenes), die ihn scheinbar kaum beachtet – das aber sehr anmutig. Reichtum kann er nicht vorweisen. Da hilft nur männliches Imponiergehabe. Mit Unterstützung seiner Freunde manderlt Basilio sich gewaltig auf – mit kräftigen Sprüngen und Pirouetten, danach sogar mit Gitarre. Andere Männer in dieser Situation stellen sich höchstens auf den Kopf und wackeln mit den Ohren. Kitri bleibt bei diesem Überschwang nichts anderes übrig, als sich – von Freude überrollt – herumzuwirbeln. Am anschließenden Freudentanz der Beiden beteiligt sich die ganze Dorfgemeinschaft.


    Die jungen Liebenden wissen die Freunde hinter sich.

    Foto: Stuttgarter Ballett
    Foto: Stuttgarter Ballett

    Jedoch Vater Lorenzo (Petros Terteryan) hat seiner Kitri einen reichen, wenn auch tollpatschigen Kavalier (Damiano Petenella ist einfach zum Knuddeln, aber zugegebenermaßen nichts für die forsche Kitri)) fortgeschrittenen Alters ausgesucht, den sie nicht einmal geschenkt möchte. Im Trubel der eintreffenden Toreros flieht das Paar.

    Noch einen Tick eleganter und selbstbewusster (sogar das ist noch möglich) als die übrigen Toreros tanzt sich der Toreador (Alexander Jones) in den Vordergrund. Sind es die stolzen Gesten oder das goldene Cape, das auf der Innenseite blutrot blitzt? Es inspiriert die rassige Straßentänzerin Mercedes (Anna Osadcenco) zu einem Solotanz mit anschießendem Pas de Deux. Sie tanzt sich auf Spitzen im Slalom durch die senkrechten Messer, die die Toreros in den Boden rammten.


    Ein sonniger Herbsttag im Zigeunerlager.

    Elisa Badenes (Kitri), Copyright: Stuttgarter Ballett
    Elisa Badenes (Kitri), Copyright: Stuttgarter Ballett

    Die Bühne wandelt sich in fahles Licht wie bei Mondschein; wie ein Traum, erzeugt mit Lichtfächern (Olli-Pekka Koivunen) vom Boden bis zur Decke. Ein Gefühl wie Schwanensee – auf Spitzen kommen sie hereingetrippelt, die jungen Dryaden. Ihre Königin (Anna Osadcenko) mit zarter Krone, ein immer fröhlich lächelnder Cupido (Katarzyna Kozielska), Kitri im Goldtutu und die elegante Dulcinea (Myriam Simon) zeigen, wie leicht und mühelos ein hochkarätiger klassischer Spitzentanz aussehen kann.

    In einer Tanztheatereinlage zeigten die beiden Zigeuner Magdalene Dziegielewska und David Moore die Lösung des Paarproblems. Sehr theatralisch spielen die beiden Verliebten es nach und dem Vater vor, wie Basilio sich vor Kummer ins Herz (daneben) sticht und Kitri vor Schmerz vergeht. Als Vater Lorenzo in Anbetracht des baldigen Ablebens des Bräutigams den beiden seinen Segen gibt, springen sie auf und vollführen einen Freudentanz.


    Die Tänzer sind einfach „Spitze“ in jeder Beziehung.

    Wie viele Arten von unterschiedlichen Um-die-eigene-Achse-Drehungen es doch gibt – nicht nur um die senkrechte Achse, sogar leicht schräg wie die Achse im Globus. Elisa Badenes wirbelt auf der Spitze. Daniel Camargo spiralt sich in die Luft, oder er spreizt ein Bein, malt damit eine Planetenumlaufbahn nach der anderen, zwischendrin eine Achterbahn, und stoppt direkt vor Kitri mit einem Kniefall.

    Beim nächsten Mal zähle ich von Anfang an seine Drehungen mit 😉


    Unsere persönliche Empfehlungen zum Ballett Don Quijote

    Don Quijote – Der Träumer von La Mancha
    Ballett in einem Prolog und drei Akten nach dem Roman von Miguel de Cervantes
    Stuttgarter Ballett

    Choreographie und Inszenierung | Maximiliano Guerra
    Musik | Ludwig Minkus u.a.
    Bühnenbild und Kostüme | Ramon B. Ivars
    Lichtdesign | Olli-Pekka Koivunen
    Musikalische Leitung | James Tuggle
    Staatsorchester Stuttgart

    Besetzung am 25.10.2012
    Kitri | Elisa Badenes
    Basilio | Daniel Camargo

    Weiterlesen → Don Quijote – Opulente Kostüme – klares Bühnenbild

    Ballettmuseum:

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