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☛ Graffiti in Stuttgart im Stadtpalais

Die Ausstellung im Stadtpalais Stuttgart wirft einen Blick auf 12 Graffiti-Schwerpunkte, die bei Sprayern besonders beliebt sind. 2000 Fotos hängen an den Stellwänden.

Graffiti in Stuttgart im Stadtpalais

Graffiti-Ausstellung im Stadtpalais in Stuttgart
Graffiti-Ausstellung im Stadtpalais in Stuttgart

Angeordnet sind die Bilder wie in Fotoalben in früheren Zeiten. Eine Darbietung mit Wiedererkennungseffekt für alle, die etwas mit „Graffiti im Kessel“ zu tun haben oder hatten.

Wie sehen die Sprayer ihre Kunst?

Fotos von Grafit-Wänden
„Meine Graffiti sind keine Kunst, sie sind Vandalismus. Sie sollen anecken und polarisieren.“
Graffiti-Foto - bunter Tukan mit Hand
„Graffiti ist die Kunstform, mit der ich mich ausdrücken kann. Ich male ästhetische und bunte Wände, an denen sich die Menschen erfreuen können.“
Ausstellung im Stadtpalais - durchbrochener Machendrahtzaun
„Illegal zu malen ist eine Sucht. Das Adrenalin und das Erfolgserlebnis nach einer gelungenen Aktion geben mir Befriedigung. Davon will ich immer mehr.“

Für (fast) jeden Stil eine eigene Kategorie

Wenn Wissenschaftler ans Werk gehen, entwickeln sie Kriterien. Nach denen teilen sie die Wandbilder ein.

Traditional Style - Individual Style
Traditional Style – Individual Style

Traditional Style bezeichnet das, was fast alle Sprayer machen oder gemacht haben, zumindest am Anfang.
Individual Style heißt: Noch keine übereinstimmenden Merkmale mit anderen Graffitikünstlern gefunden.

Anti Style – Semi Wildstyle
Anti Style – Semi Wildstyle

Anti Style bezeichnet diejenigen, die genau das Gegenteil fabrizieren. Früher nannte man es Will-und-kann-nicht.
Semi Wildstyle bedeutet zwei Halbe vom Ganzen. Die Schrift ist nur halb so verschlungen, deshalb doppelt besser zu lesen als im Wildstyle.

Character: Graffiti-Stil
Character

Unter der Bezeichnung Character läuft alles, was erkennbar ist – Menschen, Tiere, Monster, Gegenstände – von Comic bis Fotorealismus.

Aus dem S-Bahnfenster die Graffiti bei voller Fahrt genießen

☛ Graffiti in Stuttgart im Stadtpalais | Kulturmagazin 8ung.info
„Es geht um die Aktion an sich. Ich möchte eine gute Zeit mit meinen Freund*innen haben. Wir schlagen uns die Nächte um die Ohren und erleben Abenteuer, während der Rest der Stadt schläft.“

Der besondere, individuelle Kick macht sie zu Wiederholungssprayern

Graffiti im Stadtpalais - Ausstellung mit Maschendraht
„Illegal zu sprühen ist mein Ausdrucksmittel gegen das System. Es beansprucht öffentlichen Raum und steht für Werte außerhalb des allgegenwärtigen Kapitalismus.“
☛ Graffiti in Stuttgart im Stadtpalais | Kulturmagazin 8ung.info
„Das Katz-und Mausspiel mit den Ordnungshüter*innen reizt mich immer wieder aufs Neue. Grafiti ist das letzt große Abenteuer der Großstadt.“
☛ Graffiti in Stuttgart im Stadtpalais | Kulturmagazin 8ung.info
„Ich will Spuren hinterlassen in dieser Welt. Die Leute sollen meinen Namen an möglichst vielen Orten lesen.“

Webstory – Graffiti und Wandbilder im Hauptbahnhof Stuttgart


Graffiti in Stuttgart im Hauptbahnhof

70 Graffiti-Künstlerinnen verwandeln die Halle des Stuttgarter☛ Graffiti in Stuttgart im Stadtpalais | Kulturmagazin 8ung.info Hauptbahnhofs in eine riesige Galerie. Ihre großformatigen Werke sind bis Ende Oktober 2020 zu besichtigen. Dann wird die Halle umgebaut.

Graffiti in Stuttgart – Ausstellung in der Bahnhofshalle im Bonatzbau.

Graffiti im Bahnhof Stuttgart - Bahnhofshalle Überblick
Graffiti in der Stuttgarter Bahnhofshalle

Traurig sah die Halle aus, nachdem die Geschäfte ausgezogen waren. Mit den übergroßen Bildern hat sie deutlich an Attraktivität gewonnen. Mein Tipp an alle Reisenden, die beim Umsteigen etwas Zeit haben. Lassen Sie sich diese Ausstellung nicht entgehen, für umsonst – fast im Vorbeigehen. Sie liegt 5 Minuten vom Gleis entfernt. Gehen Sie einfach vom Bahnsteig in Richtung Innenstadt.

Schrift spielt eine große Rolle in der Graffitimalerei.

Graffiti im Bahnhof Stuttgart - 3d-Schrift Glück
„Glück“ im 3-D-Format

Schrift in großen Buchstaben ist von weit zu lesen. Es überbringt die Botschaft, die den Künstlern wichtig ist, in diesem Falle GLÜCK. Es ist so überschwänglich im wahrsten Sinne des Wortes, denn es breitet sich über den Rahmen aus. Ob es ein Wunsch an die Reisenden ist oder das Glück, einmal nicht unter Zeitdruck und Bammel vorm Erwischtwerden zu arbeiten, bleibt offen.

Graffiti-Triptychon mit Schiebetüreffekt.

Graffiti im Bahnhof Stuttgart - fremde Schriftzeichen kreisrund
Fremde Schriftzeichen in den Kreisen erzählen Geschichten, die nur wenige verstehen.

Solide gebaut ist der Bonatzbau. Steinerne Türrahmen überdauerten unbeschadet die Jahre. Jetzt beeindrucken sie als Bilderrahmen. Fast wünscht man sich mehr Beweglichkeit beim Anblick dieser Dreiergruppe. Es reizt geradezu, die rechte und die linke Außenseite so lange zu verschieben, bis sie in der Mitte den Kreis verdecken – und dann wieder zurück.

Graffiti geben Tipps zur Freizeitgestaltung.

Graffiti im Bahnhof Stuttgart - 3x Humor - Cartoon
„Ich langweile mich!“ „Ich auch!“ | „Lass uns auf die Autos sch…!“ „Großartige Idee!“ | klack, klack, klackeradatsch

Lass uns die Autos vollkleckern. Wenn das keine Anregung zum Umsetzen in erlebnisarmen bis spaßgeblockten Coronazeiten ist!

Graffiti – Zeitgeschichte mit Humor

Graffiti im Bahnhof Stuttgart - 3teilig, politisch, aktuell
Trump twittert | Alchimist entwickelt Corona-Impfstoff | Nachbar hortet Clopapier

Ganz aktuell geht es in den Türen weiter. Eindeutig ist Trump an seiner individuellen Tolle zu erkennen. Mit einem Hamburger in der Hand haut er spät in der Nacht noch seine Twitter-Botschaften des Tages in den Rechner.
Ein Alchimist mit Baseballkappe – ohne Drostenwuschelkopf – entwickelt konzentriert einen Impfstoff gegen das Coronavirus, skeptisch beäugt von der weisen Eule.
Der ansonsten nette Mensch von nebenan sitzt auf seinen gehorteten Clopapierrollen, verliert entnervt den Überblick und schmeißt eine Rolle zum Alchimisten.

Auf jeder Seite der Spitzdächer malte eine Künstlerin – vermutlich mit einer Leiter.

Graffiti im Bahnhof Stuttgart - schwarzweißer Humor mit buntem Zeichner
Schwarzweißer Humor mit buntem Zeichner

3-Meter-Sockenmann war hier & bleibt hier.
In seinen überdimensionalen Cartoons fühlt sich der Sockenmann geerdet, wenn er vom Gras überwachsen ist. In seinen Alpträumen beißt er als Gozilla in den Bahnhofsturm.
Farbiger Künstler – schwarzweiße Kunst.

Aufmerksamkeit erregender Buchdeckel im XXL-Format?

Graffiti im Bahnhof Stuttgart - ägyptische Tiere
Wölfe – Vollmond – Fantasy?

Ein riesiger Buchumschlag mit geheimnisvollen Zeichen auf dem Buchrücken. Beide Wölfe sehen sich zwar ähnlich und schauen sich starr in die Augen, sind aber jeweils anders gezeichnet. Also kein Spiegelbild.
Für den griechischen Höllenhund Cerberus blicken die beiden zu freundlich drein.
Handelt es sich um Romulus und Remus, die beiden Wolfskinder, die Rom gründeten?
Von der Haltung her könnten sie aus dem alten Ägypten stammen. Zwei Rivalinnen?
Menschen mit Phantasie entwickeln sofort den Plot für einen Fantasy-Roman. Und vielleicht ist die Geschichte fertig, wenn sie in Hamburg aus dem Zug steigen.

Graffiti – ein Widder, wie aus einem Film entsprungen.

Graffiti im Bahnhof Stuttgart - Gesicht und Widder
Widder und Grazie – beide haben ihren eigenen Kopf

Animationsfilm oder Comic? Es sieht dramatisch aus. Ist der Widder der Ritter und Retter in der Not, der sich als verkappter Prinz oder Anführer einer Herde von verzauberten Gutmenschen erweist? Er rettet die schöne junge Frau vor bösen Mächten. Oder umgekehrt. Sie verfügt über Riesenkräfte und haut alle Feinde weg, bis der Widder seine ursprüngliche Gestalt annimmt. Auch hier kommt zusammen, was zusammen gehört.

Graffiti im Bahnhof Stuttgart – Monster und Furie.

Graffiti im Bahnhof Stuttgart - Monster und Furie
Furie – Monster – Reisender

Wen oder was mag die zornige junge Dame auf dem Spiegel des schwarzen Monstersees wohl verfluchen? Dieses Bild hängt genau da, wo ein Tunnelgang für den Zutritt zu den Gleisen freigelassen wurde. Wer sich an das Beispiel des Reisenden hält, bekommt beim Anblick weder Magenschmerzen noch Vorahnungen – gar nicht drum kümmern.

Graffitikünstlerinnen und Deutsche Bahn – nicht immer war das Verhältnis ungetrübt.

Graffiti im Bahnhof Stuttgart - abstraktes Riesengemälde und Bahnmitarbeiter
Aufgesprühte Riesenblasen finden beim Bahnpersonal kaum noch Beachtung

Noch gehören Graffiti und Bahn zusammen, bis Ende Oktober. Dann wird die Bahnhofshalle umgebaut. Solange laufen Zugbegleiterinnen und Zugführerinnen, Zugtechnikerinnen und Verwaltungsleute entspannt an den blauen und gelben Riesenblasen vorbei, ohne sich darüber aufzuregen. Danach werden die Graffiti, die nicht auf die Wand, sondern auf eine davor gesetzt Leinwand gemalt wurden, abgenommen. Wo kommen sie hin? Normalerweise sind Sprühbilder nicht für die Ewigkeit bestimmt – aber diese hier???

Wo sich die Wege kreuzen.

Graffiti im Bahnhof Stuttgart - kreuzweise Linien
Graffiti in der Blickachse

Rechtsgehende, Linksgehende, mit dem Fahrstuhl zur S-Bahn, aus der Glastür nach draußen … Irgendwo treffen sich alle Beteiligten, auch wenn sie sich noch so skeptisch gegenüber stehen. Die Wege kreuzen sich.

Zickzack in Gelb, Rot und Blau vor Gewitterwolken.

Graffiti im Bahnhof Stuttgart - abstrakte Zacken
Aufbruch oder Endzeitstimmung?

Zickzack in klaren Farben, dahinter Gewitterwolken. Aufbruchstimmung im Stuttgarter Hauptbahnhof. Ob es den Reisenden nahe legt, sich ein bißchen zackiger zu bewegen? Schließlich müssen sie noch ein paar hundert Meter laufen, bevor sie die Gleise sehen. Oder soll es heißen, dass dieser neue Bahnhof namens „Stuttgart 21“ nicht allen willkommen ist? Oder heißt es etwa, dass neben allen möglichen bisherigen Pannen noch ein paar dazu kommen?

Graffiti – fröhlich und bunt in die Zukunft.

Graffiti im Bahnhof Stuttgart - abstrakt, bunt, mit essendem Mann
Farbenfroh trotz Corona!

Optimistisch in die Zukunft – alle Linien zeigen nach oben. Aufbruchstimmung im Stuttgarter Hauptbahnhof. Der Bahnkunde geht/steht im Mittelpunkt. Trotz obligatorischem Mund-Nasen-Schutz wird doch wohl ein Häppchen erlaubt sein.

Graffiti im Bahnhof, im Stadtpalais, im Kunstmuseum

SECRET WALLS GALLERY
August bis Ende Herbst 2020
Temporäre Graffitigalerie im Bonatzbau
Hauptbahnhof Stuttgart

WÄNDE | WALLS
26. September 2020 – 31. Januar 2021
Kunstmuseum Stuttgart

GRAFFITI IM KESSEL
26. September 2020 – 31. Januar 2021
Im Stadtpalais – Museum für Stuttgart

Wandmalerei – Straßenkunst

Noch mehr Graffiti:

  • Strassenmaler nutzen keine Leinwand, sondern das Pflaster, um ihre Kunst im öffentlichen Raum zu zeigen. Jede Passantin kann die Bilder sehen. Straßenkunst ist für alle da! Straßenkunst als Web Story
  • 70 Graffiti-Künstlerinnen zeigen großformatige Werke bis Ende Oktober 2020 im Hauptbahnhof Stuttgart. Sie verwandeln die Halle bis zum Umbau in eine riesige Galerie. Graffiti im Hauptbahnhof Stuttgart | Webstory
  • Die Ausstellung im Stadtpalais Stuttgart wirft einen Blick auf 12 Graffiti-Schwerpunkte, die bei Sprayern besonders beliebt sind. 2000 Fotos hängen an den Stellwänden. ☛ Graffiti in Stuttgart im Stadtpalais
  • Straßenkunst ist für alle da! Jede Passantin, jedes Kind, jeder Jogger kann es im Vorbeigehen sehen. Strassenmaler nutzen keine Leinwand, sondern das Pflaster, um ihre Kunst im öffentlichen Raum zu zeigen. Streetart, eine Win-win-Situation für alle Beteiligten. Die Zuschauer staunen über derart vielfältigen Ausdrucksformen der Kunst. Die Künstler finden eine kostengünstige Ausstellungsmöglichkeit, um ihre Kunst […]
  • In der Inszenierung hat Katharina Wagner wieder einmal den Hans Sachs ausgetauscht, andere Akzente gesetzt, einige Szenen gekürzt, die Prügelszene immer sparsamer gestaltet. Gleich geblieben sind die hervorragende Leistung des Festspielorchesters unter der Leitung von Sebastian Weigle und des Festspielchors unter der Leitung von Eberhard Friedrich. Der neue Hans Sachs – James Rutherford mit angenehmer […]