Schlagwort: Eric Gauthier

  • ♫ Ballett: Grande Dames bei Gauthier Dance

    ♫ Ballett: Grande Dames bei Gauthier Dance

    Theaterhaus Stuttgart: Zwei Ballett-Uraufführungen von Frauen, zwei von Männern choreografiert, jedoch von großen Choreografinnen2b83939fb9e846728ca5939544c4f138 inspiriert. Das Verhältnis steht also 4 Frauen : 2 Männern.

    • Helena Waldmann lässt die Pferde tanzen → We love horses
    • Virginie Brunelle thematisiert Beziehungsprobleme nach dem Rhythmus des Herzschlags → Beating
    • Marco Goecke zeigt die Qual eines verklemmten Mannes vor einer Beziehung, die noch in den Startlöchern wartet → Infant Spirit
    • Eric Gauthier und Andonis Foniadakis stellen die Tänzer unter Hochspannung → Electric Life

    We love horses: Getanzte Sozialkritik für UmdieEckeDenker.

    „Wir lieben Pferde“ betitelt die Tanzregisseurin Helena Waldmann ihre originelle Sozialkritik. Wir lieben Dressur, wäre der treffendere Titel. In diesem Stück geht es um Abrichtung, mit Peitsche und allem pipapo.
    Ausgestattet wie Zirkuspferde strecken die Tänzer ihre umgeschnallten prallen Hinterbacken gern dem Publikum entgegen. Den Kopf ziert eine lange Fasanenfeder, die bei jeder Bewegung zittert. Sie galoppieren auf der Stelle, dass die Gesäßhälften nur so wackeln.

    Dazwischen kommen einige Runden Dressur. Pferde preschen auf Befehl vor und zurück, drehen sich eifrig um die eigene Achse, sogar mit einem oben stehenden akrobatischen Reiter. In der Halbzeit wird gewechselt. Die Pferde werden zu Reitern und befehlen die einzelnen Kunststücke. Ross und Reiter werden brutal korrigiert vom Kontrollpferd, das mit einem langen Stock die Haltung reguliert. Die Peitsche des Oberpferdes schwebt über allem.
    Helena Waldmann betrachtet es als Gleichnis für unser Bestreben, sich sämtlichen Gesetzen zu unterwerfen. Wir lieben es, uns von anderen herumkommandieren zu lassen. Wir lieben es, andere an die Kandare zu nehmen. Wir lehnen uns nicht gegen die Peitsche auf, die uns zu weiteren Taten anspornt. Getanztes politisches Statement zum Thema Verordnungen und Gesetze.

    Beating: Virginie Brunelle thematisiert Beziehungsprobleme, getanzt nach dem Rhythmus des Herzschlags.

    Einseitige Kontaktaufnahme über die Bühnenbreite. Einer macht sich bemerkbar, der andere ignoriert ihn, obwohl er lacht und lockt. Er schlägt Purzelbäume, zeigt ein Gorilla-ähnliches Imponiergehabe, fuchtelt mit den Armen, dreht sich wie wild, umarmt mehrmals seinen Angebeteten und rutscht jedesmal erschöpft auf den Boden. Der andere scheint ihn nicht zu bemerken.

    Zwei Menschen nähern sich einander. Frauen schmeißen sich an Männer, Männer schmeißen sich an Frauen, Paare kommen zusammen und trennen sich abrupt, dass nur noch fliegende Beine zu sehen sind. Ein Annäherungsversuch folgt dem anderen. Sie kommen und trennen sich im Rhythmus des Herzschlags.

    Infant Spirit: Solostück von Marco Goecke, inspiriert von Pina Bausch.

    Verzweiflung bis Selbstzweifel sind die großen Themen der legendären Choreografin Pina Bausch. Marco Goecke schickt einen übernervösen Tänzer auf die Bühne, der sich in Goecke-Manier selbst unter Druck setzt. Er zittert an den Fingern, an den Armen und Beinen. Er umarmt sich und tanzt wirbelnd über die Bühne. Fast am Schluss lässt er die Augen sprechen, dass man Angst bekommt, das Weiße fällt heraus. Im letzten Takt wird seine Nervosität aufgelöst. Er holt eine Blume heraus und steckt sie sich ans Revers – glückselig lächelnd. Es ist also nichts weiter als ein ganz normales Verliebtsein. Er wartet auf das erste Rendezvous und spielt sämtliche Möglichkeiten durch – von inniger Umarmung bis zum Abgewiesen werden.

    Electric Life – die mit den Leuchtstangen tanzen.

    Überlaute elektronische Musik mit ständig unter Strom stehenden Tänzern widmen Eric Gauthier und Andonis Foniadakis der kanadischen Tänzerin Louise Lecavalier.
    Bis heute wirkt der Eindruck nach, den sie bei dem jungen Ballettschüler Eric Gauthier hinterlassen hat. Louise Lecavalier revolutionierte den Tanz, statt elegant auf Spitzen, begeistert sie mit kräftigen Sprüngen. Besonders hat dem jungen Ballettschüler gefallen, dass sie Männer stemmen kann. Sie dreht sich nicht senkrecht, sondern waagerecht.

    Der Tanz auf der Theaterhaus-Bühne passt zum Beat. Elektrisiertes Leben – wild, aufgestachelt, mit fliegenden Haaren, ekstatisch. Abgehackte Bewegungen, laute Musik, Wirbel auf der Bühne.
    Sie tanzen mit den Leuchtstangen, bilden Formationen. Gitter lösen sich zu Sternen auf. Wenn die Leuchtstangen flackern, zittern die Tänzer. Discotanz in Reinkultur. Discotanz, von dem normale Discobesucher nur träumen.

    Beat in voller Lautstärke bestimmt den akustischen Teil das Abends.

    Für Beat-Rock-oder-wie-immer-es-heißen-mag-Banausen klingt jedes Musikstück gleich – nämlich geräuschvoll. Wer Ballett liebt, aber nicht die wummernden Bässe, hat mit Ohrenschützern mehr von der exzellenten Aufführung.

     

    Mehr über Choreographen:

    Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/choreograph/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`
  • ♫ Ballett-Tipp: The Gift mit Eric Gauthier – Gabe oder was?

    ♫ Ballett-Tipp: The Gift mit Eric Gauthier – Gabe oder was?

    Eric Gauthier tanzt, singt, erzählt über eine Stunde lang solo auf der Bühne – vom Kameramann einmal abgesehen. Itzik Galili schneidert ihm die Choreographie nach Maß. Die einzelnen Nummern gehen ineinander über. Sie rollen herum wie die Giftfässerchen, die dem Stück den Namen geben.

    Gleich am Anfang tanzt er sich aus der ersten Zuschauerreihe auf die Bühne vor.

    Für die Zuschauer ist er von hinten zu sehen.

    Bühnenfoto The gift Fotos: Regina Brocke

    Super ist die Idee mit der Kamera, die – im Gegensatz zu anderen Inszenierung – überhaupt nicht stört. Im Gegenteil. Ein Kameramann filmt ihn von vorn. Genau so ist er auf der Leinwand zu sehen, die ein Drittel der Bühne einnimmt. In Wirklichkeit auf dem Boden ist er von hinten, auf der Leinwand von vorn zu sehen. Die Bewegungen verlaufen jeweils spiegelverkehrt. Breitet er die Arme nach rechts aus, sind sie auf der Leinwand nach links zu sehen.

    Abwechslungsreich wird es, wenn er im rechten Winkel gefilmt wird.

    Bühnenfoto1 Ballett "The gift" mit Eric Gauthier Fotos: Regina Brocke

    Quer über die Bühne verläuft ein Lichtband, auf dem er tanzt, während die Kamera an einem Ende auf einer Stelle platziert ist. Oben – auf der Leinwand – tanzt Eric Gauthier sich in die Nähe oder in die Ferne, unten – auf der Bühne – von einem Bühnenrand zum anderen.
    Durch die doppelt gemoppelten Bewegungen entsteht ein Gefühl von mehreren Tänzern, die ständig auf der gesamten Bühne von A nach B kommen und gehen.

    Einmal den Prinzen im Dornröschen tanzen.

    Er genießt es sichtbar, zu tanzen und dabei das Publikum mit Anekdoten aus seinem Leben zu unterhalten. Dabei lässt er sein ganzes Berufsleben Revue passieren – als Sänger einer Band; als Moderator und als Animateur, der die Leute für den Tanz begeistert; als klassischer Ballettänzer.
    Einige Rollen hat er sich als Tänzer im Ballett Stuttgart immer gewünscht, durfte sie jedoch nie auf der Bühne spielen. Das holt er jetzt – wo er sein eigener Herr ist – nach.

    Bühnenfoto2 Ballett "The gift" mit Eric Gauthier Fotos: Regina Brocke
    Der Prinz im Dornröschen gehört zu seinen Traumrollen. Schon allein der Gedanke an das Drumherum bringt ihn ins Schwärmen. Weiß gekleidet, mit Glitzer an den Ärmeln, eine gestylte Frisur, das gespannte Publikum. Natürlich lässt der Prinz es warten, um die Spannung zu erhöhen.
    Nach geziemender Frist hinter der Bühne erfolgt ein klassischer Tanz – endlich auf der Bühne und vor Publikum, das begeistert applaudiert.
    Er beherrscht ihn noch, den klassischen Tanz.

    Beschwingt vom Applaus des Publikums macht er sich auf dem Weg in die Garderobe, gefolgt von der Kamera.
    Kaum angekommen, schwärmt er beglückt seinem Spiegelbild vor, wie super er doch auftritt und wie schön er sein Publikum unterhalten hat.
    Sein Spiegelbild lässt sich von seiner Selbstbeweihräucherung nicht beeindrucken: „Nichts von dem, was du erreichen wolltest, hast du geschafft.“ Es folgt eine Moralpredigt, die ihn auf den Boden zurückbringt. Das nagt am Selbstbewußtsein des Künstlers.
    Sein Publikum sieht das erwartungsgemäß anders und applaudiert im Stehen.
    Eric Gauthier weiß sein Publikum zu unterhalten.

    Ob es, wie angekündigt, seine Abschiedsvorstellung ist, weiß keiner so recht – vielleicht eine vorläufige Testversion.


     

    Eric Gauthier: The Gift

    Ein Solotanzstück getanzt von Eric Gauthier
    Uraufführung 21.03.18
    Choreographie: Itzik Galili

     


    Mehr über Choreographen:

    Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/choreograph/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`
  • ❢ Demnächst auf 8ung.info: The Gift – Abschiedsballett

    ❢ Demnächst auf 8ung.info: The Gift – Abschiedsballett

    „The Gift“ heißt die Abschiedsvorstellung des Tänzers Eric Gauthier. Der Tänzer Eric Gauthier geht von der Bühne ab. Von seinen verschiedenen Tätigkeiten gibt er eines ab. Er bleibt als Intendant von „Gauthier Dance“.

    Die frei werdende Zeit möchte er mit seiner Familie und seinen drei Kindern verbringen. Eine weise Entscheidung, die jeder Familienmensch versteht. Viele Eltern bemerken erst im Rückblick, wie schnell die Zeit mit den Kindern vergeht. Und leider lässt sich die verstrichene Zeit nicht mehr zurückdrehen.

    „The gift = Geschenk“ oder einfach das Gift?

     

    Beim Anblick der Probenfotos ist nicht genau klar, ob die englische oder die deutsche Fassung von „Gift“ gemeint ist.

     

    Und was sagt die Presseeinladung dazu?

    „… für Itzik Galili und Eric Gauthier beginnt nun der Endspurt. Und schon jetzt lässt sich sagen: Die gemeinsame Probenzeit seit vergangenem Herbst hat The Gift zu einem selten eindringlichen Solo gemacht. Im Laufe dieser (Selbst-)Erkundung haben sich die beiden vielen Fragen gestellt: Was bedeutet es für einen Künstler auf der Bühne zu stehen und nicht nur seine Werke sprechen zu lassen? Wie formt dieses öffentliche Ich den Charakter und umgekehrt? Und wie wird der Abschied von seinem alten Leben Gauthier verändern? Die Antworten darauf sind sehr persönlich ausgefallen. Gauthier und Galili sind entsprechend gespannt auf die Begegnung mit dem Publikum …“

    Wie sind gespannt!

     

    Demnächst auf 8ung.info:

    Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/demnaechst/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`

     

  • ♫ Ballett-Tipp: Rosa Stunde mit Bullshit im Theaterhaus Stuttgart

    ♫ Ballett-Tipp: Rosa Stunde mit Bullshit im Theaterhaus Stuttgart

    Um was geht’s in dem Ballett? „Die Bühne ist rosa, die Kostüme sind rosa, die Frauen sind Männer und die Männer sind Frauen und das Stück heißt Bullshit.“
    Mit diesen Worten brachte der Choreograph46e61ea7f5034092a00b5f26a5f0622e Nadav Zelner sein erstes abendfüllendes Stück auf den Punkt. Besser geht’s nicht! Eric Gauthier, der dieses Ballett für „Gauthier Dance“ in Auftrag geben wollte, brauchte einige Tage Bedenkzeit, bevor er zusagte.

    Kurze Szenen, rasantes Tempo, witzige Einfälle.

    Nadav Zelner produzierte bisher kurze Videoclips von drei Minuten Länge, die er auf Youtube hochlädt. Was Tausende von Abonnenten auf Ihre Rechner laden, können jeweils 400 Ballettbegeisterte live im Theaterhaus Stuttgart erleben, denn Nadav Zelner ist sich treu geblieben. Sein einstündiges Ballett unterteilt sich in kurze Szenen, die in rasantem Tempo über die Bühne gehen. Ausgesprochen abwechslungsreich, denn die Übergänge sind fließend.

    Mal ist die ganze Kompanie auf der Bühne, mal Solisten, mal nur Tänzerinnen oder Tänzer, mal gemischt – pro Szene mindestens ein lustiger Einfall. Zum Glucksen, wenn die Tänzer dem Publikum ihre rosa Fußsohlen entgegen strecken. Oder wenn ein Menschenhaufen – einem gordischen Knoten gleich – im Takt die Köpfe mit den schwarzen Pomadefrisuren hebt.

    Von Afrika inspiriert mit original afrikanischer Musik.

    Schlaginstrumente bestimmen die Musik. Gleich zu Beginn ein Kreistanz, wie er bei Stammesfesten üblich sein könnte. Hier kommt die ganze Bandbreite zusammen. Wildes Durcheinander mit Affengebärden, rhythmisches Stampfen eines traditionellen Tanzes, Elemente von Modern Dance bis hin zum klassischen Ballett. In rasantem Tempo geht fließend alles ineinander über. Sie torkeln durch den Fahnenwald der Bühne, stehen einige Sekunden später in einer akkuraten Formation wie im Schwanensee und lassen rosa gefärbte Hände und Finger im Takt der Musik tanzen.

    Choreographie, Musik, Tänzer, Kostüme, Bühne, Licht – hier kommt zusammen, was theoretisch nicht zusammen gehört.

    Auf den ersten Blick betrachtet, sehen alle Kostüme (Maor Zabar) gleich aus, nämlich ein ärmelloses Oberteil und eine kurze Hose.

    Gut bis in die letzte Reihe zu sehen ist der offene Hosenschlitz mit einem daraus hängenden männlichem Geschlechtsmerkmal, vom Kostümbildner „Schamschutz“ genannt. Passend, wenn mit dem rosa Behälter der Titel „Bullshit“ gemeint sein sollte. Diese ordinäre Betonung der Männlichkeit wird abgemildert durch die Farbe Rosa, die allgemein als weiblich gilt. Weiterhin fällt auf, dass jede Tänzerin und jeder Tänzer ganz individuell gekleidet ist. Die Hosen sind unterschiedlich lang, die Oberteile mal mit Rüschen, verknotet, bemalt…
    Die Bühne (Netta Dror) besteht aus dicht an dicht hängenden Stoffstreifen in unterschiedlichen Längen, Breiten und Rosatönen. Sie verändern den Raum durch sanftes Herumwehen oder wirbeln durcheinander. Durch farbiges Licht (Avi Yona Bueno) wirken sie blass, altrosa, lachsrosa, pink, lila bis hin zu violett. Das gilt auch für die Kostüme. Rosa hält als Klammer alles zusammen – selbst die afrikanische Musik passt sich an – insgesamt fast ein Gesamtkunstwerk. Ein Wermutstropfen bleibt die kopfschmerzfördernde Lautstärke der Musik, die von oben, unten, vorn und hinten auf die Zuschauer niederdröhnt. Wie formvollendet wäre es, hier ein afrikanisches Ensemble am Bühnenrand zu hören und zu sehen – meinetwegen in Rosa.

    Eine Stunde Ballett – 15 Minuten Beifall.

    Nach dem letzten Schritt tost der Beifall, teils mit Füßetrappeln. Irgendwann steht das Publikum applaudierend da und zeigt Tänzern, Choreographen, Bühnenbildnerin und Lichtdesigner ohne Worte, dass es ihnen gefallen hat.
    Sollte Beifall wirklich das Brot des Künstlers sein, sind die Akteure satt geworden.

     

    Gauthier Dance//Dance Company Theaterhaus Stuttgart: BULLSHIT

    Uraufführung 20.02.2018

    Choreograph: Nadav Zelner
    Licht: Avi Yona Bueno
    Bühnenbild: Netta Dror
    Kostüme: Maor Zabar
    Musik: Soweto Gospel Choir, Samite of Uganda, John Powell, Yared Negu, Ayub Ogada, Miriam Makeba u.a.
    Künstlerische Koordination Bühne und Kostüme: Gudrun Schretzmeier
    Technische Produktionsleitung: Mario Daszenies
    Produktionsleitung: Alexandra Brenk
    Tanz: Garazi Perez Oloriz, Anna Süheyla Harms, Rosario Guerra, Anneleen Dedroog, Sandra Bourdais, Maurus Gauthier, Luke Prunty, Alessio Marchini, David Rodríguez, Alessandra La Bella, Nora Brown, Francesca Ciaffoni, Jonathan dos Santos, Réginald Lefebvre, Barbara Melo Freire, Theophilus Veselý
    Eine Produktion von Theaterhaus Stuttgart



    Mehr über Choreographen:

    Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/choreograph/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`
  • ❢  Demnächst auf 8ung.info: BULLSHIT – Ballett ganz in Rosa

    ❢ Demnächst auf 8ung.info: BULLSHIT – Ballett ganz in Rosa

    Am 20. Februar ist es soweit. In der Ballett-Uraufführung dreht sich alles um BULLSHIT, das erste abendfüllende Tanzstück von Nadav Zelner. Langweilig wird es bestimmt nicht. Das zeigen schon die Probenfotos und der Blick aufs Plakat.

    Intensive Ballettproben der Tänzerinnen und Tänzer.

    Noch steckt der Choreograph Nadav Zelner in intensiven Proben mit den Tänzerinnen und Tänzerinnen von Gauthier Dance.

    Zelner: BULLSHIT Plakatmotiv, Francesca Ciaffoni, Foto: Maks Richter
    Zelner: BULLSHIT Plakatmotiv, Francesca Ciaffoni, Foto: Maks Richter

    Gespannt bin ich, was die Bühnenbildnerin Netta Dror und der Kostümbildner Maor Zabar mit der Farbe Rosa anstellen werden 😉

    Demnächst auf 8ung.info:

    RSS-Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/demnaechst/feed`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`

     

  • Ballett: 10 Jahre Gauthier Dance – BIG FAT TEN

    Ballett: 10 Jahre Gauthier Dance – BIG FAT TEN

    Die Ballett-Kompanie Gauthier8ca4ea87e8034248827c4e6616d97cf9 Dance feiert in Stuttgart im Theaterhaus ihr 10-jähriges Bestehen mit Choreographien von sieben unterschiedlichen Choreographen.

    Ein humorvolles Bühnenstück steuert Eric Gautier  bei: „Ballet 102“

    Barbara Melo Freire und Theophilus Veselý
    Foto Regina Brocke

    Die Tänzer Barbara Melo Freire und Theophilus Veselý setzen gekonnt die 102 Positionen des klassischen Pas de Deux um – nicht zum Mitschreiben, sondern im Sekundentakt. Eric Gauthiers Stimme zählt aus dem Off. Das allein ist schon sehenswert. Dann folgt die Positionen in Zahlen bunt durcheinander. Beide Tänzer reagieren schnell auf Zuruf, selbst wenn einige Zahlen doppelt angesagt werden. Dann wirkt es wie der sichtbare Knax in der Schallplatte – jedoch leicht, virtuos, elegant.
    Obwohl Eric Gauthier lediglich einige Eingangssätze sagt und ansonsten Nummern aufzählt, ist er schwer zu verstehen. Scheppernde, hallige, übersteuerte, lautstarke Töne lassen die Worte eher ahnen als wahrnehmen.

     

    Nachmittag eines Fauns – Ballett-Klassiker neu interpretiert.

    w.Faune 0314 ReginaBrocke
    Foto Regina Brocke

    Zwei Stierhörner ragen nach beiden Seiten der „Narrenkappe“ heraus, die der Faun (Anna Süheyla Harms) auf seinem Kopf trägt. Jeweils ein Ober- und ein Unterschenkel ist sowohl behaart als auch muskulös ausgepolstert. Federnd bewegt er sich mit diesen Sprungbeinen, als liefe er auf einem Gummibelag – immer hin und her. Das stimmungsvolle Lichtdesign von Alain Lortie setzt eine eigene Note, ebenso das ägyptisch angehauchte Tanzen im Profil. Es sieht ganz so aus, als ob er sich langweilt. Als er schließlich einen seiner Hörner abbricht und ihn als Penis einsetzt, lebt er auf. Mit einem plötzlich knallroten Penis probiert er die Funktion an diversen Lichtstrahlen, bis er schlussendlich eine Luftkopulation vollbringt. Die Choreographin Marie Chouinard setzt damit augenzwinkernd die wohl skandalträchtigste Choreographie von Nijinski um – „Prélude à l’après-midi d’un faune“ von Claude Debussy. Statt liebestrunkenen Faun platziert sie die Luftnummer eines pubertierenden Fantasy-Jünglings ans Ende.
    Diesen „Nachmittag eines Fauns“ tanzen zur Zeit ebenfalls Mitglieder des Stuttgarter Balletts. In der Oper bekommt der Faun sogar eine Nymphe als Gespielin. Absolut sehenswert sind beide Tanzversionen. In der Oper Stuttgart allerdings spielt die Musik in Echtzeit aus dem Orchestergraben – welch ein Unterschied, wenn Bewegung und Musik eine Einheit bilden!

    Quicklebendiges Violoncello

    Balletttänzer: Maurus Gauthier, Sandra Bourdais
    Foto Regina Brocke

    Noch deutlicher macht sich die Schere zwischen Musik und Ballett in der humorvollen Choreographie „Violoncello“ von Nacho Duato bemerkbar. Ein Tänzer (Maurus Gauthier) schwingt als Cellist den Bogen, während dir Tänzerin (Sandra Bourdais) den Part de Cellos übernimmt. Sie dreht sich auf der Spitze, fällt ihm auf, über, nebens Knie und gebärdet sich ziemlich widerspenstig für ein Instrument. Versucht das Cello zu fliehen, hält der Cellist es zurück, streicht energisch den Bogen, aber selten an der richtigen Stelle – genau wie im richtigen Leben eines Cellisten. Aus dem LAUTsprecher ertönt Bachs Suite für Violoncello Solo Nr. 1 G-Dur. Das Cello singt nicht, es poltert und dröhnt. Diese unnatürliche Lautstärke passt absolut nicht zu der zarten Tänzerin mit ihren geschmeidigen Bewegungen. Ihr – und dem Publikum – wünsche ich eine Begleitung mit einem Cellisten, aber in Echtzeit und nicht aus der Konserve.

    Sondervorstellung für Schwerhörige?

    Die Lautstärke im letzten Stück „Streams“ von Andonis Foniadakis erschlägt den Tanz. Die Musik von Julien Tarride breitet sich derart aufdringlich im Raum aus, dass das Ende schon fast als Erlösung aufgefasst werden kann.
    Wie Eric Gauthier anfangs erzählte, hatte er vor 10 Jahren viele Ideen im Kopf, genug Überzeugungskraft und Hartnäckigkeit. Damit fand er Menschen, die an ihn glaubten und ihn bis hierher unterstützten. Vielleicht wird es Musiker in einer ähnlichen Situation geben, mit der gleichen inneren Energie und Unterstützung von außen. Was wäre, wenn exzellente Tänzer und leidenschaftliche Musiker ein unvergleichliches Ensemble bilden? Nicht zu toppen!

     

     

     

     

    Weitere große Choreographen:

    Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/choreographie/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`

  • ♫ Ballett-Tipp: Egon Madsens Greyhounds – grau ja, rostig nein

    ♫ Ballett-Tipp: Egon Madsens Greyhounds – grau ja, rostig nein

    Ein Ballettabend mit vier9c98015eaad6402eb70c43a2edf15f18 Solisten, deren Leben der Tanz war, ist und bleibt. Nach einigen Jahren Ruhepause kehren sie auf die Bühne zurück als „Greyhounds“ – den grauen, ausdauernden Laufhunden.

    Warum tanzen sie?

    Gleich am Anfang hält Egon Madsen eine Rede, die sich mit technischen Mitteln vervielfacht. Er fragt sich, warum die Tänzer des Abends wieder auf der Bühne stehen, obwohl sie ihre aktive Zeit schon hinter sich haben. Es bleibt das „Warum“ im Raum stehen, von allen Seiten schallt es: „Warum?“ Egon Madsen weiß es auch nicht so genau. Er beantwortet die Frage nicht verbal, sondern tanzt mit fragender Miene.
    Lustig geht es weiter im Greyhound, dem amerikanischen Überlandbus, dargestellt mit vier Stühlen als Sitzreihen. Marianne Kruuse, Julia Krämer, Thomas Lempertz und Egon Madsen tanzen auf und zwischen den Stühlen – Hut auf, Hut ab, Stühle verschieben. Sie tanzen, obwohl sie ihre Karrieren schon seit unterschiedlichen Zeiten hinter sich haben. Alle vier waren Solisten im Stuttgarter Ballett. Alle vier übten ihren Beruf mit Begeisterung aus.
    w.Greyhounds_ReginaBrocke_0338Julia Krämer hörte 2004 auf, um mehr Zeit für ihre Kinder zu haben. In ihrem Solotanz – Choreografie von Mauro Bigonzetti – erinnert Sie sich an schöne Zeiten. Auf dem Tisch liegen Fotos, die sie anschaut, aufhebt, ans Herz drückt oder zerreißt. Mit heftigen Emotionen begleitet.
    w.Greyhounds_ReginaBrocke_0521Thomas Lempertz war mit Leib und Seele Solotänzer. Dadurch hatte er keine Zeit mehr für andere Dinge, die ihnen ebenfalls interessierten, zum Beispiel Mode. Er hörte auf, um 2004 ein eigenes Modelabel zu gründen. Im Grunde seines Herzens ist er immer Tänzer geblieben. Das merkt man seinem Solostück an, das Marco Goecke choreographierte. Ein typischer Goecke, bestehend aus Stakkatos von den Fingerspitzen bis zum großen Zeh. Es zeigt einen rastlosen Menschen, der immer mit sich unzufrieden ist. Nach einer Pause mit tiefen Luftholen beginnt es harmonischer, endet jedoch wieder in fahrigen Bewegungen – ein getriebener Mensch. Das Jahrzehnt als Nichttänzer scheint Thomas Lempertz im Dornröschenschlaf verbracht zu haben.


    w.Greyhounds_Kruuse_Madsen_Foto_Regina_BrockeEgon Madsen und Marianne Kruuse haben immer weiter getanzt. Egon Madsen liebt sein Tanzdasein mit all seinen Höhen und Tiefen. Nach eigenen Angaben hat er nie aufgehört zu tanzen. Marianne Kruuse wechselte nach ihrer aktiven Zeit als Solotänzerin zur Ballettlehrerin. Beide tanzen an diesem Abend den von John Neumeier für sie choreographierten Pas de deux von 1968 – also nach fast einem halben Jahrhundert. Sie tanzen zwar nicht mehr auf Spitze, obwohl es sich so anhört – sie trappeln elegant mit den Hacken.


    Warum müssen Tänzer immer jung sein?

    w.Greyhounds_ReginaBrocke_0076Eric Gauthier kreierte das humorvolle Finale für die vier Tänzer, die es mit sichtlichem Vergnügen darbieten. Mit den Jahren wechseln die Stärken. Es stellt sich die Frage, ob es noch mehr solcher Choreographien geben könnte; nicht unbedingt auf motorische Höchstleistungen getrimmt, sondern mit dem Bewegungsumfang, der für ältere Tänzer möglich ist. So wie es für Schauspieler Paraderollen gibt, die nur in einem gewissen Alter auszufüllen sind. Auch in der Oper kennt man solche Rollen wie die Marschallin im Rosenkavalier oder Doktor Bartolo im Barbier von Sevilla.

    Spannend wird die Fortsetzung dieses Abends. Denn wenn sie nicht gestorben sind, dann tanzen sie immer weiter.


    Egon Madsens Greyhounds im Theaterhaus Stuttgart

    Besetzung am 2. November 2015:

    Tanz-Regie & Künstlerische Leitung: Egon Madsen
    Mit Marianne Kruuse, Julia Krämer, Thomas Lempertz und Egon Madsen
    Choreographie: Marco Goecke, Mauro Bigonzetti, Eric Gauthier, John Neumeier, Amos Ben-Tal
    Bühnenbild & Lichtdesign: Flurin Borg Madsen
    Kostüme: Gudrun Schretzmeier
    Dramaturgie: Phillip Koban
    Choreographie-Assistenz: Milena Twiehaus
    Regieassistenz: Bibi Deibler
    Bühnenbildassistenz: David Fitzgerald
    Technik: Wolf Markgraf
    Anfertigung Kostüme: Kerry Rees (Ltg.), Christine Lange, Ramona Wunderlich, Aische Weber
    Bühnenbildbau: Marc Dobmaier, Max Hochreiter
    Requisite: Beate Mergel

    Fotos © Regina Brocke


     

     

     

    Mehr über Choreographen:

    Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/choreograph/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`

  • ♫ Ballett-Tipp -> Gauthier Dance: Infinity oder Unendlichkeit

    ♫ Ballett-Tipp -> Gauthier Dance: Infinity oder Unendlichkeit

    Eine liegende35fca7b133024887997ed64bd482c589 8 als Zeichen der Unendlichkeit – Infinity – ist das Motto zum 8. Geburtstag von Gauthier Dance am 30. April 2015 im Theaterhaus in Stuttgart.

    Gefeiert wird mit 8 Choreografien, davon 4 Uraufführungen. Und für jeden ist wohl etwas dabei – perfekt, lustig, spritzig, nachdenklich, ernst, gruselig. Diese Ballettkompanie beherrscht die Sprache des Körpers. Mit den Mitteln des Tanzes erzählen sie Geschichten.

    wg.Company_ChoreoGarrettMoulton_InfiniteSixes_FotoReginaBrockeIn Infinite Sixes von Janice Garrett sitzen und stehen die blau gewandeten Tänzer vollzählig in Dreierreihen auf der Bühne. Aber von wegen statisch! Die hellen Arme und besonders die Hände sind ständig in Bewegung – wie Tentakeln von Korallen in einem blauen Meer. Sie schwingen herum in fließendem Wasser, bei hoch schlagenden Wellen oder in einem Strudel.


    wg.Company_ChoreoLinning_TheBlackPainting1_FotoReginaBrockeThe black painting von Nanine Linning ist einem düsteren Bild von Goya nachempfunden. Drei Tänzer kauern nackt auf einem Podest, der von unten orangerot bestrahlt wird. Es sieht aus, als säßen sie auf einem (Fege)Feuer. Wie in Schmerzen winden sie sich. Schutzlos sind sie den reptilienartigen Gestalten in schwarzen Kostümen (Gudrun Schretzmeier) ausgeliefert. Fast könnten die glänzenden Kleider nach ausladenden Rokokogewändern aussehen, wirken hier aber wie überdimensionale Gichtknochen, die mal zu einer Seite, mal zur anderen oder beidseitig hervorragen als deutliche Bedrohung. Langsam, manchmal fast kriechend, kesseln sie die hilflosen Personen ein wie eine latente Gefahr. Zu den – in diesem Falle – düsteren Klängen von Arvo Pärt lösen sie Angst- und Beklemmungsgefühle aus.


    wg.PerezOloriz_Gauthier_ChoreoTsai_FF_FotoReginaBrockeFloating flowers ist von Po-Cheng Tsai vielleicht ernst gedacht, denn damit verarbeitet er den Tod seines Vaters. Auf die Zuschauer macht dieser Tanz einen eher lustigen Eindruck. Eine anmutige Person mit einem langen Glockenrock bewegt ihre Arme wie eine Blume im Wind. Die Tänzerin erhebt sich und wird länger und länger. Ihr überlanger Rock gibt unten kräftige Beine preis, die tanzen und springen, in Abstimmung mit ihrem grazilen Oberkörper. Was noch wie eine Person mit verlängerter Taille aussieht, entpuppt sich als ein kräftiger Tänzer, der die zarte Tänzerin herum trägt. Beide korrespondieren miteinander und trennen sich in zwei Individuen. Ein bildlicher Vergleich für Verlieren und doch zusammen sein.


    wg.Prunty_ChoreoCerrudo_Pacopepepluto_FotoReginaBrockeIn PacoPepePluto von Alejandro Cerrudo fragen sich nacheinander drei Tänzer: „Bin ich schön?“ und beantworten sich die Frage ohne jeden Selbstzweifel. Hüpfend vor Freude und Selbstverliebtheit wissen sie scheinbar nicht, wohin mit ihrer Männlichkeit. Sie beherrschen die Sprache des Tanzes perfekt. Übersetzt heißt das: „Ich bin ein schöner Mann“, „Ich bin ja sooo männlich.“, „Ich bin der sexiest man alive“. Für die anwesenden Damen und bestimmter Herren bildet ihre knusprige Männlichkeit einen Höhepunkt. Die Drei tun so, als bemerkten sie nicht, dass sie beobachtet werden. Jedoch der obligatorische Griff in den Schritt weist mit der Breitseite genau in die richtige Richtung – zu den Zuschauerinnen. Ebenso das ausgiebige Powackeln, das bei den Damen besonders gut ankommt. Ihr Glucksen mag kein Ende nehmen, genau so wenig wie der Applaus.


    wg.Lochner_Harms_ChoreoInger_NowandNow1_FotoReginaBrockeIn Now and now von Johan Inger treffen sich ein Mann und eine Frau, kommen sich näher. Es dauert. Sie machen es sich nicht leicht. Einen Teil des Weges gehen sie zusammen, dann trennen sie sich und kommen doch nicht voneinander los. Sie werden intim, tauschen ihre Identität. Sie trägt seinen Anzug, er ihr Kleid. Sie gehen, eilen, rennen die Infinity-Acht, das Zeichen für Unendlichkeit, bis sie aus der „Unendlichkeit“ herausfliegen. Sie kommen zusammen, jedoch am Ende steht er allein da. Ein nachdenkliches Stück über zwei, deren Individualität zu stark ist, obwohl beide sich bemühen, auf den anderen zuzugehen und sich zu einem Teil selbst aufgeben – vielleicht deshalb?


    wg.Dedroog_Guerra_ChoreoEkman_TBT_FotoReginaBrockeEin Mann und eine Frau treffen sich in Two becomes three von Alexander Ekman. Zu der Musik von Frédéric Chopin flirten sie miteinander und kommen sich näher und näher und näher. Bei ihrem Beisammensein, in das sich mit der Zeit etwas Routine eingeschlichen hat, fällt dem Mann von oben ein Baby in die Arme. So ganz glücklich sind die beiden nicht mit dem Geschenk des Himmels, jedoch kümmern sie sich um ihren Nachwuchs und wechseln sich in der Pflege ab. Ein Zeichen für eine gleichrangige Partnerschaft?


    wg.Rodriguez_Bourdais_ChoreoSoto_C1_FotoReginaBrockeConrazoncorazon von Cayetano Soto zeigt durch Musik und Tanz das Lebensgefühl der Großstädte. In kurzen Hosen, grauem Hemd mit ebensolchen Schlips und Jockeymützen auf dem Kopf schnuppern sie die Luft der Metropolen. Mal reiten sie ein Pferderennen in Paris, mal verfolgen sie sich im Krimi in London.


    wg.Company_ChoreoVanManen_BlackCake_FotoReginaBrockeIn Black cake von Hans van Manen trifft sich eine feine Gesellschaft zu einem offiziellen Ereignis. Sie tanzen und benehmen sich, wie es sich gehört. Drei Paare fechten im Solotanz ihre kleineren und größeren Animositäten miteinander aus. Der Abend steht zwar unter dem Motto „infinity“, also unendlich, doch am Ende gibt’s Champagner! Kaum ist der offizielle Teil des Abends erledigt, werden sie mit einem Sektglas in der Hand immer lustiger und ihre Bewegungen unkoordinierter. Sie tanzen in Formation, aber jeder mit seiner eigenen Schlagseite – köstlich!


     


     

    Eine Produktion von Theaterhaus Stuttgart in Kooperation mit der Schauburg München.
    Mit Choreographien von Alejandro Cerrudo, Po-Cheng Tsai, Alexander Ekman, Johan Inger, Nanine Linning, Charles Moulton & Janice Garrett, Cayetano Soto und Hans van Manen

    Künstlerische Leitung / Choreograph: Eric Gauthier
    Ballettmeister & Stellvertretende Company-Leitung: Renato Arismendi
    2. Ballettmeisterin: Takako Nishi
    Company Coach: Egon Madsen
    Künstlerische Leitung Bühne und Kostüme: Gudrun Schretzmeier
    Licht und technische Koordination: Mario Daszenies
    Tanz: Sandra Bourdais, Anneleen Dedroog, Maurus Gauthier, Miriam Gronwald, Rosario Guerra, Anna Süheyla Harms, Lisa Kasman, Florian Lochner, Alessio Marchini, Juliano Nunes, Garazi Perez Oloriz, Maria Prat Balasch, Luke Prunty, David Rodríguez
    Fotos: Regina Brocke

     

    Mehr über Choreographen:

    Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/choreograph/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`

  • ♫ Gauthier Dance – Appetithäppchen zur nächsten Ballettpremiere

    ♫ Gauthier Dance – Appetithäppchen zur nächsten Ballettpremiere

    Ericbfb1a3537d434ca3a52568b5948d6b9d
    Gauthier stellt Ausschnitte seiner neuen Ballett-Produktion vor. Am 30. April 2015 ist im Theaterhaus in Stuttgart die Premiere.

    Probenfoto_Soto_CONRAZONCORAZON_1_Foto_Regina_Brocke

    Acht Jahre besteht die Kompanie Gauthier Dance im Theaterhaus in Stuttgart.

    Gefeiert wird dieser Jahrestag mit acht unterschiedlichen Choreographien. Als Symbol für diese Jahreszahl wählte er die liegende 8, das Zeichen für Unendlichkeit. Diese 8 beschreibt einen Kreis, kommt mit Schwung auf die andere Seite, fällt nach unten und schwingt nach einem Kreis wieder zurück – immerfort. Eric Gauthier setzt an jede dieser Beulen eine Choreografie, die sich von den übrigen Tanzstücken unterscheidet. Und in der Tat sind sämtliche Tanzstücke einzigartig, wie er es ausführlich darzustellen weiß.

    Probenfoto_Linning_Black_Painting_Marchini_Harms_Dedroog_Foto_Regina_Brocke

    Die holländische Choreografin Nanine Linning wählt einen Stoff aus der griechischen Mytologie: Saturn frisst seine Kinder. Wie Kraken mit Fangarmen bewegen sich die Tänzer auf der Bühne – etwas gruselig, dieses Zeitlupentempo. Das Gegenstück ist Hans van Manens Blick auf die Party der Reichen. Übrigens mit Damen in High Heels, die sich am Champagnerglas festhalten (die Damen!). Dabei besteht der Champagner aus Apfelsaftschorle, wie Eric Gauthier gleich petzt.
    Nur die jungen Männer lässt der spanische Choreograf Cayetano Soto tanzen – wow, kraftvoll und sexy. Zum Schlussapplaus bringt er seinen Hund mit, der zur Freude der Zuschauer einige Kunststücke vorspielt. Den Sonderapplaus goutiert der Überaschungsgast mit Schwanzwedeln.
    Verschiedene Phasen der Liebe lotet Hans van Manen in „Black Cake“ aus, und zwar auf sehr humorvolle Weise. Bei Tangorhytmen führt der/die Vorwärtsgehende aufrecht mit strahlend erhobenem Kopf, während die andere Paarhälfte mit gebeugten Knien rückwärts stapft. So geht es einige male hin und zurück. Nach eine paar Schritten hat jeweils SIE oder ER die Oberhand. Dieser Paartanz scheint ein ewiger Kampf um die Vorherrschaft zu sein.

    Die Einführung hat eher einen Werkstattcharakter.

    Begeistert zeigt sich das (Stamm)Publikum. Spannend wird es, wenn in Kostümen getanzt wird und die Stücke im Zusammenhang kommen. Der Appetit ist geweckt. Vom Publikum wird sich wohl kaum einer die Vorstellung entgehen lassen, schon um die mitreißende Choreografie zu erleben, die etwas an amerikanischen Shows erinnert und die Eric Gauthier besonders liebt.

    Eine Produktion von Theaterhaus Stuttgart in Kooperation mit der Schauburg München.
    Mit Choreographien von Alejandro Cerrudo, Po-Cheng Tsai, Alexander Ekman, Johan Inger, Nanine Linning, Charles Moulton & Janice Garrett, Cayetano Soto und Hans van Manen

    Unsere persönlichen Empfehlungen zum Ballett

    ☛  Nicht nur zum Tanzen: Auswahl an Ballerinas

    Für Sportliche: Übersicht Ballettkleidung

    ☛  Ihre CDs, DVDs und Bücher erhalten Sie versandkostenfrei mit Amazon Prime. Testen Sie selbst – ganz unverbindlich 🙂

    Mehr über Choreographen: