Eric
Gauthier stellt Ausschnitte seiner neuen Ballett-Produktion vor. Am 30. April 2015 ist im Theaterhaus in Stuttgart die Premiere.
Acht Jahre besteht die Kompanie Gauthier Dance im Theaterhaus in Stuttgart.
Gefeiert wird dieser Jahrestag mit acht unterschiedlichen Choreographien. Als Symbol für diese Jahreszahl wählte er die liegende 8, das Zeichen für Unendlichkeit. Diese 8 beschreibt einen Kreis, kommt mit Schwung auf die andere Seite, fällt nach unten und schwingt nach einem Kreis wieder zurück – immerfort. Eric Gauthier setzt an jede dieser Beulen eine Choreografie, die sich von den übrigen Tanzstücken unterscheidet. Und in der Tat sind sämtliche Tanzstücke einzigartig, wie er es ausführlich darzustellen weiß.
Die holländische Choreografin Nanine Linning wählt einen Stoff aus der griechischen Mytologie: Saturn frisst seine Kinder. Wie Kraken mit Fangarmen bewegen sich die Tänzer auf der Bühne – etwas gruselig, dieses Zeitlupentempo. Das Gegenstück ist Hans van Manens Blick auf die Party der Reichen. Übrigens mit Damen in High Heels, die sich am Champagnerglas festhalten (die Damen!). Dabei besteht der Champagner aus Apfelsaftschorle, wie Eric Gauthier gleich petzt.
Nur die jungen Männer lässt der spanische Choreograf Cayetano Soto tanzen – wow, kraftvoll und sexy. Zum Schlussapplaus bringt er seinen Hund mit, der zur Freude der Zuschauer einige Kunststücke vorspielt. Den Sonderapplaus goutiert der Überaschungsgast mit Schwanzwedeln.
Verschiedene Phasen der Liebe lotet Hans van Manen in „Black Cake“ aus, und zwar auf sehr humorvolle Weise. Bei Tangorhytmen führt der/die Vorwärtsgehende aufrecht mit strahlend erhobenem Kopf, während die andere Paarhälfte mit gebeugten Knien rückwärts stapft. So geht es einige male hin und zurück. Nach eine paar Schritten hat jeweils SIE oder ER die Oberhand. Dieser Paartanz scheint ein ewiger Kampf um die Vorherrschaft zu sein.
Die Einführung hat eher einen Werkstattcharakter.
Begeistert zeigt sich das (Stamm)Publikum. Spannend wird es, wenn in Kostümen getanzt wird und die Stücke im Zusammenhang kommen. Der Appetit ist geweckt. Vom Publikum wird sich wohl kaum einer die Vorstellung entgehen lassen, schon um die mitreißende Choreografie zu erleben, die etwas an amerikanischen Shows erinnert und die Eric Gauthier besonders liebt.
Eine Produktion von Theaterhaus Stuttgart in Kooperation mit der Schauburg München.
Mit Choreographien von Alejandro Cerrudo, Po-Cheng Tsai, Alexander Ekman, Johan Inger, Nanine Linning, Charles Moulton & Janice Garrett, Cayetano Soto und Hans van Manen
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