Schlagwort: Vater

  • ✒ Klassiker-Tipp: Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran

    ✒ Klassiker-Tipp: Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran

    Dieser Roman erzählt eindeutig eine Liebesgeschichte – allerdings nicht wie gewöhnlich zwischen Mann und Frau. Zwei haben sich gefunden und lieben gelernt, nämlich Vater und Sohn, obwohl beide genetisch nichts miteinander zu tun haben.

    Monsieur Ibrahim 6b7d756298fa42a59128ac7cc306c852verschenkt seine gebunkerte Liebe

    Krämer in seinem Laden

    Ein Araber und ein Jude

    Der Ich-Erzähler Moses – ein frühreifer Satansbraten von dreizehn Jahren – beklaut seinen Vater und trägt das Geld zu den Prostituierten in der Rue de Paradis, um sich in die Freuden der Liebe einführen zu lassen. Er lebt allein mit seinem Vater in einer dunklen Wohnung. Der Vater hat für ihn weder Liebe noch Liebesersatz in Form von Geld oder Geschenken übrig, sondern vergleicht ihn in allen Dingen mit seinem älteren Super-Bruder, der mit der Mutter kurz nach seiner Geburt ausgezogen ist.
    Moses beklaut auch Monsieur Ibrahim, den Kleinwarenhändler in seiner Rue de Bleue, den bei allen beliebten, einzigen Araber in dem jüdischen Viertel. Der lässt es sich nicht anmerken, sondern berät ihn weiter in den Fragen des Lebens. Seine Gelassenheit und alle Weisheiten scheint er aus dem Koran zu schöpfen. Richtig dick wird die Freundschaft nach Monsieur Ibrahims Bemerkung: „Wenn du schon klaust, dann bitte nur bei mir“
    Monsieur Ibrahim schenkt ihm ein paar Schuhe, weil es wichtig ist, auf eigenen, gesunden Beinen zu stehen. Er lädt ihn zu einem Spaziergang durch Paris ein. Sie sehen das Paris, das die Touristen sehen. Hier entdeckt Moses auch die teuren Geschäfte der Reichen, die so arm und leer aussehen. Auch dafür findet Monsieur Ibrahim eine Erklärung: „Das ist Luxus. Nichts im Schaufenster, nichts im Laden, alles im Preis.“

    Glückliche Zeiten

    Sie kaufen ein Auto und nehmen gemeinsam Fahrstunden. Zusammen fahren sie in die Heimat von Monsieur Ibrahim. Moses sitzt am Steuer und lernt durch Monsieur Ibrahims Schilderungen die Landschaft des Mittelmeerraumes von Frankreich nach Anatolien kennen. Hier endet ihre gemeinsame, erfüllte Zeit.

    Fazit: Dieser Roman erzählt vom Glück des gegenseitigen Gebens und Nehmens.

    Monsieur Ibrahim hat eine Unmenge an angesammelter Liebe und Weisheit abzugeben. Moses saugt diese Liebe auf wie ein Schwamm. Weder von seiner Mutter, die ihn kurz nach der Geburt verliess, noch von seinem Vater, der dem anderen Sohn nachtrauert, noch von den professionell Liebenden bekam er diese Nestwärme, Zuneigung und Herzlichkeit. Beide profitieren davon, ohne dass einer den anderen ausnutzen oder übervorteilen würde. Das Buch einer wahren Liebe.

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    Cover: Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran

    Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran von Eric-Emmanuel Schmitt (Autor), Annette Bäcker (Übersetzer), Paul Bäcker (Übersetzer), Verlag: Fischer (Tb.)


    Mehr über Söhne:

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  • Romantipp: „Fast genial“ von Benedict Wells

    Romantipp: „Fast genial“ von Benedict Wells

    Buchkritik: 728e3be8036b4be596c269d90f3761a8Ein Roman, der Leseratten mitnimmt – zum einen psychisch, zum anderen quer durch Amerika. Ein Beitrag zum Thema vererbte Intelligenz.

    cover.fast.genialFrancis hat in seinem 18-jährigen Leben schon gute Zeiten gesehen, bevor er mit seiner psychisch labilen Mutter in einem Trailerpark landet. Ihretwegen erträgt er die Situation, obwohl sie ihn während ihrer Schübe beschimpft und angreift. Körperlich ist Francis ein Riese, seelisch ein Lamm.
    In einem Abschiedsbrief, den seine Mutter vor ihren letzten Selbstmordversuch schrieb, erfährt er, dass er ein Retortenkind ist. Seine Mutter nahm einst an einem Programm zur „Züchtung“ von Genies teil. Sein Vater, von dem sie nur Bruchstücke weiß, hatte einen überdurchschnittlichen IQ. Obwohl Francis sich vorher mit seinem vaterlosen Dasein abgefunden hat, wird er immer neugieriger. Schließlich fährt er sich mit einem Freund von der Ostküste Amerikas nach Kalifornien. Mit von der Partie ist eine junge Frau, die Francis in der psychiatrischen Klinik bei seiner Mutter kennen gelernt hat. Diese Dreierkonstellation sorgt für Spannungen, die sich pünktlich entladen.
    Francis beobachtet im Laufe der Reise Männer im entsprechenden Alter, die er sich als Vater erträumt. Mal sind sie gut aussehend, mal hässlich, mal mit Familie, mal sportlich, mal sympathisch, mal unsympathisch. Er malt sich aus, wie er seinem Vater gegenüber tritt, wie er von ihm aufgenommen wird oder auch nicht. Als er ihn schließlich gefunden hat, ist es weitaus schlimmer, als er es sich je auszudenken vermochte. Wenn er vorher noch überlegte, welche Eigenschaft er wohl von seinem leiblichen Vater geerbt haben mochte, kreisen jetzt seine ganzen Gedanken darum, nicht so zu sein wie er. Er bemerkt plötzlich an sich Eigenschaften, die ihn mit seinem leiblichen Vater in Verbindung bringen. Er verstrickt sich immer weiter in seine Selbstbeobachtungen. Je mehr er sich bemüht, alles „väterliche“ aus seinem Leben zu verbannen, umso mehr erkennen die Leser die Parallelen, die zwischen den beiden Leben verlaufen.

    Benecict Wells beschreibt die Situation eines jungen Mannes, der auf sich allein gestellt ist.
    Er sucht nach seinen Wurzeln. Seine Mutter kann ihm keinen Halt geben. Seine Freunde sind in dem gleichen suchenden Alter, leben aber, im Gegensatz zu ihm, noch in geordneten Verhältnissen. Sein leiblicher Vater entzieht ihm den Boden unter den Füßen. Die Leser sehen ihn immer weiter und weiter in den dunklen Tunnel laufen. Für außenstehende Beobachter ein schwer zu ertragendes Schicksal.

    Fast genial von Benedict Wells | Diogenes Verlag 2011 |    EUR 19,90

     

    Für Leser von Buchkritiken, Romanrezensionen und  Hörbuchtipps – unsere persönlichen Empfehlungen

     

     

    Amerika:
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  • ♀ Frauenlesenacht 2015 in Kirchheim unter Teck

    ♀ Frauenlesenacht 2015 in Kirchheim unter Teck

    Im Terminkalender der Kirchheimerinnen behält die Frauenlesenachtb653b94535974ddc9a987478c03305c2 im Herbst ihren festen Platz. Schon vor Beginn füllt sich die Bücherei, denn genau so wichtig wie der Blick auf fremde Kulturen ist der Kontakt untereinander.

    Nach 15 Jahren Lesenacht haben sich bestimmte Traditionen herauskristallisiert.

    Wie in jedem Jahr bilden Künstlerinnen den Auftakt. In diesem Jahr Pasion Flamenca. Feurige Blicke senden die Tänzerinnen den Zuschauerinnen, die es mit Beifall quittieren.

    Flamenco-Tänzerinnen

    In dieser Gruppe ist Flamenco ein generationsübergreifender Tanz – von der Vorschule bis zum Rentenalter.

    Kleine Flamenco-Tänzerinnen warten auf ihren Auftritt

    Von Jung bis Alt steppen sie mit den Absätzen, stampfen kurz auf und lassen sich von der Musik zu Begeisterungsrufen hinreißen – samt Publikum.

    Frauen aus Kamerun, Kolumbien, Brasilien und der Osttürkei.

    Vier Frauen geben einen Einblick in ihre Kultur.

    Frauenlesenacht in der Kirchheimer Bibliothek

    Die Journalistin aus Kolumbien dekoriert ihre Leseecke mit feinem Kunsthandwerk aus ihrer Heimat. Ausgesucht als Autor hat sie sich den Nobelpreisträger Gabriel García Márquez, der gern über Familien schreibt. Familienleben ist ein wesentlicher Bestandteil der kolumbianischen Kultur. Noch heute – hier in Deutschland – kommen ihre Geschwister mit Kindern und Enkeln sonntags bei der 82-jährigen Mutter zusammen.

    In Kamerun bestimmt allein der Vater die Geschicke der Familie bis ins kleinste Detail. Diese Autorität des Vaters war für die Marketing-Fachfrau aus Kamerun mit ein Grund, die Flucht zu ergreifen. Sie gehört zu einer Generation, die selbst über ihr Leben entscheiden will. Als sie sich gegen die Beschneidung ausgesprochen hat, wird sie verfolgt. Ihre Mehrsprachigkeit hilft ihr weiter, denn in Kamerun ist sowohl Englisch als auch Französisch die Amtssprache. Momentan lernt sie den Beruf der Altenpflegerin.

    Keine Probleme mit der Berufswahl hat die Jesidin aus Ostkurdistan. Sie studiert an der Universität in Tübingen Philosophie. Ihr Deutsch ist so perfekt, wie es nur bei jemandem sein kann, der hier aufgewachsen ist. Sie engagiert sich in ihrer Freizeit in einem Projekt für Frauen aus Krisengebieten. Es sind Frauen, die sexueller Gewalt ausgesetzt waren und hier ein neues Leben beginnen. Diese bestärkt sie im Lernen und in ihrer Eigenständigkeit auf dem Wege zur Emanzipation. Sie dolmetscht die Sprache und vermittelt zwischen den Kulturen.

    Völlige Übereinstimmung herrscht zwischen der brasilianischen und der deutschen Kultur – Tanzen, speziell Salsa,  und Fußball. Damit lockt die Fotografin aus Brasilien besonders die jungen Frauen an.

     

    Traditionell endet die Frauenlesenacht mit einer Gutenachtgeschichte.

    Wegen des kommenden Halloweentages liest die Bibliotheksleiterin Ingrid Gaus eine Geschichte mit makabrem Ausgang vor. Und wie in jedem Jahr freuen sich die Kirchheimerinnen auf das nächste Jahr, denn nach der Lesenacht ist vor der Lesenacht.

     

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    Frauenlesenacht:
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  • ♥ Michel Ocelot – Meister des romantischen Trickfilms

    ♥ Michel Ocelot – Meister des romantischen Trickfilms

    Hohes22ae1ae53f73498f803f86cabae45fe6 handwerkliches Können, romantische Erzählweise, überraschende Schlüsse zeichnen diese Trickfilme von Michel Ocelot aus.  Der Altmeister der poetischen Trickfilme erhielt schon 1983 den Cesar für den besten animierten Kurzfilm.

    Prince et Princesse – das Märchen vom Froschkönig in einer eigenwilligen Variation.

    Film: Prinz und Prinzessin

    Prinz und Prinzessin üben sich im Süßraspeln. Er wünscht sich dringend einen Kuss von ihr, weil er sonst sterben würde. Das kann die Prinzessin nicht verantworten, also küsst sie ihn – und siehe da, aus dem schönen Prinzen wird ein kleiner Frosch. Er möchte unbedingt noch einmal geküsst werden, um wieder in einen Prinzen zurückverwandelt zu werden. Beim nächsten Kuss jedoch wird aus der Prinzessin eine Schnecke. So geht es immer weiter. Die Tiere werden größer bis hin zu Rhinozeros, Giraffe und Walfisch, um dann wieder kleiner Formate bis hin zum Floh anzunehmen. Bei den letzten Küssen schlüpft der Prinz in die Gestalt der Prinzessin und sie in die Gestalt des Prinzen. Und dann?

    Michel Ocelot arbeitet mit schwarzem Scherenschnitt vor einer bunten Gartenkulisse. Fein ausgeschnitten, sehr detailliert und elegant wirken seine bezaubernden Silhouetten, sowohl der Tiere als auch von Prinz und Prinzessin.

    Les trois Inventeurs

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    Genau umgekehrt, in Weiß vor einem dunklen Hintergrund, spielt die Geschichte, in der die Biedermeierfiguren aus weißem Papier ausgeschnitten sind. Röcke, Schirme, Hüte, Manschetten bestehen aus Pappe, wie sie von Konditoren als Unterlagen für Tortenböden genutzt werden. Sie ahmen die geklöppelten Spitzen um die früher so beliebten Taschentücher und Nachttischdeckchen nach. Filigran geschnitten ist selbst die Dampfmaschine mit ihren Spitzendeckchen-Rädern.

    Der Edelsteinprinz

    Diese Geschichte aus 1001 Nacht  ist ebenfalls mit schwarzen Scherenschnitten entstanden.

    1001 Nacht als Zeichentrickfilm

    Opulenter, orientalischer Hintergrund, vorn die fein geschnittenen Konturen des Prinzen, der sich in eine Prinzessin verliebt und sie jeden Abend beobachtet – vom Baum gegenüber der Palastmauer.

    Der Schah liebt Edelsteine und möchte seine Tochter einem Mann geben, der als Mitgift viele Edelsteine mitbringt. Leider dezimiert sich sein Vorrat an Geschmeide, weil ein Adler im Sturzflug kommt, sich auf die glitzernden Klunker stürzt und sie hoch oben auf einem Felsen hortet.

    Der junge Verliebte fällt auf einen gerissenen, hässlichen alten Mann herein, der ihm zeigen will, wie er die Edelsteine des Adlers an sich bringen kann. Er lässt sich vom Alten in ein Stierfell einwickeln, wird vom Adler als Beute gepackt und in seinen Horst geflogen. Von hier aus wirft der junge Mann einige Edelsteine herunter. Der gerissene Alte verschwindet damit, bietet sie dem Schah an und möchte dafür seine Tochter heiraten. Doch damit hat er die Rechnung ohne die kluge Prinzessin gemacht. Wie es sich gehört, wird der Bösewicht ausgeschaltet. Durch Zufall und List der Prinzessin kommt der junge, schöne Liebhaber an die Preziosen des Adlerhorstes. Diener bringen sie in Säcken zum Thron des Schahs, streuen die Juwelen auf den Stufen aus, die zum Thron führen. Alles funkelt, dahinter orientalischer Prunk, dazwischen die dunklen Silhouetten. Nur die Hüte von Schah, Prinz und Prinzessin funkeln durch die fein gesetzten Edelsteine im Abendschein.

    Kuss:

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  • ✍ Buchtipp: Die Sache mit dem Dezember – berührend

    ✍ Buchtipp: Die Sache mit dem Dezember – berührend

    Donal Ryan schildert das Leben eines jungen Mannes von Januar bis Dezember eines Jahres. Johnseys nimmt vieles wahr, was andere nicht bemerken. Schnell durchschaut er seine Mitmenschen. Mit Worten sagen sie allerhand, meinen aber etwas ganz anderes.

    Johnsey denkt viel nach.

    Cover: Die Sache mit dem DezemberEr behält alles, was man ihm sagte. Leider ist er nicht in der Lage, seine Gedanken auszusprechen. Deshalb sagt er lieber nichts oder kaum etwas. Das wird von seinen Mitmenschen unterschiedlich gedeutet. Über eins – dass Johnsey ein Idiot sein muss – sind sie sich einig. Manchmal erzählen sie etwas weiter, was Johnsey nie gesagt hat. Johnsey ist das egal. Nie stellt er es richtig. Er könnte die Sätze nicht formulieren. Viel denkt er an seinen liebevollen Vater zurück, der vor zwei Jahren starb. Immer wieder kommen ihm gemeinsame Erlebnisse. Von seiner Mutter fallen ihm zu jeder Jahreszeit ihre auf den Punkt gebrachten Sprüche ein: “Im Januar muss man das Geld wieder reinholen, das man im Dezember für Schund aus dem Fenster geworfen hat, den keiner haben wollte.“ Seine Mutter kann den Tod ihres Mannes nicht verwinden und stirbt kurz darauf.
    Jetzt ist Johnsey vollkommen allein. Von den Dorfbewohnern wird er dafür bedauert. Jedoch nach kurzer Karenzzeit wird er wieder von allen gehänselt. Nicht nur das, er wird sogar krankenhausreif geschlagen. Ausgerechnet in seinem Lieblingsmonat Mai.

    Im Krankenhaus lernt er zwei Menschen kennen, die fortan sein Leben beeinflussen.

    Die Krankenschwester Siobhan mit ihrer schönen Stimme, die er wegen seiner vielen Binden am Kopf nicht sehen kann. Seinen Zimmergenossen nennt er nur Nuschel-Dave, dem bei einer Schlägerei der Kiefer gebrochen wurde. Jetzt redet er ununterbrochen mit geschlossenen Mund.
    Als Johnsey im Juli entlassen wird, versteht er die Welt nicht mehr. Verschiedene Nachbarn, die ihn nie für voll genommen hatten, bieten ihm plötzlich Geld an für seine Äcker. Johnsey erkennt sofort ihre unlauteren Absichten. Er begreift nicht, warum sie das Land haben wollen. Allerdings sagt er jedem ab, denn er kann das Land deiner Väter nicht verkaufen, weil er fürchtet, dass sie ihn im Jenseits dafür bestrafen werden. Das kann er nicht in Worte fassen. Daraufhin beginnt eine Hetzjagd, denn das Land wurde für Immobilienspekulationen frei gegeben. Seine beiden Freunde verjagen sowohl die Reporter als auch die Schlägertrupps. Diese Dreiecksbeziehung funktioniert mehr oder weniger gut – bis zur Sache mit dem Dezember.

    Ein treffender und berührender Roman.

    Donal Ryan lässt einen psychisch anders entwickelten Menschen vor den Augen seiner Leser langsam wachsen. Er erzählt aus Johnseys Perspektive, und das einfühlsam und bildhaft. Wir sehen die Welt mit e Augen, können seine Schritte nachvollziehen und mit seiner Logik handeln. Bloß helfend eingreifen geht nicht – schade!

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    Die Sache mit dem Dezemberir?t=umdieeckedenk 21&l=am2&o=3&a=3257069278 von Donal Ryan, Diogenes;  , ISBN-10: 3257069278


    Irland: 

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  • ☼ Wetter am 27. September 2014: Fototermin vor der Stadtmauer

    ☼ Wetter am 27. September 2014: Fototermin vor der Stadtmauer

    Gut zum Heiraten eignet sich der Wonnemonata423e551ccb0418799551b41fe40e7f1 September. Vielleicht hat Petrus extra wegen des Hochzeitspaares die Sonne scheinen lassen.  Auffallend ist das plötzliche Schönwetter schon, denn vorher war es die ganze Zeit diesig. Ab und an kam ein Schauer herunter, häufig zogen nur bedrohliche schwarze Wolken vorüber.

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    Für die Kinder sind die Drehungen und Wendungen des Brautpaares so interessant, dass sie darüber das Essen vergessen. Wie schön, dass Vaddern dafür sorgt – mit seinem Catering-Service von der nahegelegenen Bäckerei.

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  • ♫ Inhalt / Handlung: „Luisa Miller“ – Oper von Verdi

    ♫ Inhalt / Handlung: „Luisa Miller“ – Oper von Verdi

    Luisa Miller erzählt die tragische Geschichte zweier Liebenden, die sich am Schluss gegenseitig vergiften. Verdi setzte dieses effektvolle Drama um nach der Vorlage „Kabale und Liebe“ von Friedrich von Schiller.

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    1. Akt: Luisa Miller ist verliebt

    wen liebt Luisa Miller in der Oper von Verdi?
    Liebespaar am Abrgund

    Und zwar in den Jäger Carlo. Luisas Vater hat deswegen ein ungutes Gefühl. Für seine Tochter wünscht er nur das Beste und hält sich deshalb mit Kritik zurück. Wurm, der im Dreck wühlende Handlanger des Grafen, hat sich Luisa zur Frau auserkoren. Bei Vater Miller hält er wiederholt um ihre Hand an. Luisa aber möchte ihn nicht, ebenso wie ihr Vater. Entsetzt lehnt er deshalb Wurms Vorschlag ab, seine Tochter zur Heirat zu zwingen. Daraufhin enthüllt Wurm, dass der angebliche Jäger Carlo in Wahrheit Rodolfo ist, der Sohn des Grafen Walter.

    Wurm, der fiese Intrigant

    Wurm berichtet seinem Herrn, dem Grafen Walter, das Liebes-Verhältnis von Rodolfo zu Luisa. Wurm und Graf Walter hängen zusammen, seit sie der Erbfolge mit Gewalt nachgeholfen haben. Walters Cousin überlebte eine gemeinsame Jagt nicht mehr. Dass sein aus der Art geschlagener Sohn Rodolfo jetzt ein Bauernmädchen heiraten will, passt Graf Walter nicht in sein Machtstreben. Als Ehefrau hat er für ihn die verwitwete Herzogin Federica ausgesucht, die ihm Geld in die Kasse bringen soll.

    Die Herzogin ist wild aufs Heiraten   

    Nach Walters Einladung trifft die Herzogin mit großem Gefolge ein. Sie ist entzückt, denn sie kennt Rodolfo noch aus Kinderzeiten und war damals  schon in ihn verliebt. Der naive Rodolfo weiß entweder wenig von Frauen oder der Umgang mit der aufrichtigen Luise hat ihm den Verstand umnebelt. Statt um ihre Hand anzuhalten, gesteht er ihr, dass er eine andere liebt und sie deshalb nicht heiraten wird. Falls er wirklich mit Verständnis gerechnet haben sollte, wird er enttäuscht. Die eigens zum Hochzeitsantrag angereiste Herzogin Federica entwickelt sich zu einer Furie, die im alles Schlechte wünscht und beleidigt abzieht.

    Vater Miller verteidigt seine Tochter  

    Inzwischen enthüllt Vater Miller seiner Tochter die wahre Identität Rodolfos. Der kommt hinzu und schwört, es ehrlich zu meinen. Ihm auf dem Fuße folgt Graf Walter, der Luisa als Dirne beschimpft und damit deren Vater provoziert, der sich an Graf Walter vergreift. Kurzerhand werden Vater und Tochter Miller von den Walters Leibwachen gefangen genommen. Luisa wird aber frei gelassen, als Rodolfo dem Vater droht, den Mord an seinem Cousin publik zu machen.

    2. Akt: Intrige

    Wurm sucht Luisa auf und macht ihr klar, dass sie ihren Vater nur retten kann, wenn sie auf Rodolfo verzichtet. Er diktiert ihr einen Brief, in dem sie ihre Liebe zu Rodolfo abstreitet und erklärt, nur Wurm zu lieben. Außerdem muss sie beim Leben ihres Vaters schwören, dass sie es freiwillig geschrieben hat.

    Wurm und Walter amüsieren sich köstlich über die einfältige Luise  

    Sie glaubt alles, was man ihr erzählt. Schnell wird noch ein Bote gefunden, der diesen Brief Rodolfo bringt.
    Rodolfo ist so enttäuscht von seiner Luisa, das er auf Anraten seines Vaters Federica einen Heiratsantrag macht.

    3. Akt: Gift

    Luisa möchte alles richtig stellen. Sie schreibt Rodolfo einen Abschiedsbrief.  Danach will sie sich das Leben nehmen, wird aber von ihrem Vater daran gehindert.
    Vor seiner Hochzeit kommt Rodolfo noch einmal zu Luisa, im Gepäck eine Flasche mit Gift. Bei ihrer Aussprache, die fast nur aus Rodolfos Vorwürfen besteht, gießt er Gift in die Becher. Beide trinken. Nachdem Luisa ihm die Wahrheit berichten konnte, ist es für beide schon zu spät.
    Als Walter und Wurm ihn zur Trauung abholen wollen, schafft er es gerade noch, Wurm zu erstechen und seinen Vater zu verfluchen.

    Luisa Miller, eine Oper mit der Musik von Giuseppe Verdi.

    Das Libretto in italienischer Sprache  stammt von Salvatore Cammarano. Als literarische Vorlage diente ihm das Drama „Kabale und Liebe“ von Friedrich Schiller. Die Uraufführung fand am 8. Dezember 1849 im Teatro San Carlo in Neapel statt. Die Spieldauer beträgt circa 2 1/4 Stunden. Die Handlung spielt in Tirol, in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.


    Personen
    * Il Conte di Walter (Bass)
    * Rodolfo, sein Sohn (Tenor)
    * Federica di Ostheim, Walters Nichte (Alt)
    * Wurm, Walters Castellan (Bass)
    * Miller, ein Soldat im Ruhestand (Bariton)
    * Luisa, seine Tochter (Sopran)
    * Laura, ein Bauernmädchen (Mezzo)
    * ein Bauer (Tenor)
    * Dorfbewohner, Hofdamen, Pagen, Bedienstete, Leibwachen (Chor)



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    Luisa Miller:

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  • Hörbuchtipp: Schiffsmeldungen von Annie Proulx – Neustart in Neufundland

    Hörbuchtipp: Schiffsmeldungen von Annie Proulx – Neustart in Neufundland

    488701d9f85344879041b281d0807c2bcover.schiffsmeldungen001Quoyle verzeichnet in den 36 Jahren seines Lebens nur Misserfolge. Studium und Ausbildung bricht er ab, bei einer Zeitung wird er gefeuert. Um auf Frauen zu wirken, ist er zu dick. Seine Frau sucht sich deshalb immer neue Liebhaber. Mit einem verunglückt sie tödlich. Die beiden Töchter wurden wegen unsozialen Verhaltens aus dem Kindergarten geschmissen. In einem Doppelselbstmord scheiden seine Eltern aus dem Leben. Quoyle kassiert die Versicherungssumme, packt seine Töchter ins Auto und fährt mit ihnen tausende Meilen nach Neufundland. Es ist die Heimat seiner Vorfahren, die er nie gekannt hat.

    In der einzigen Zeitung Neufundlands erledigt Quoyle die Rubrik Schiffsmeldungen. Er soll ein- und ausfahrende Schiffe im Hafen der kleinen Stadt protokollieren. Eines Tages schreibt er ein Portrait über einen Schiffseigner und seine Yacht, die für einige Tage im Hafen angelegt hat. Von seinen Kollegen, die nur das machen, was der Chef ihnen sagt, wird ihm wegen dieses Verstoßes schon ein Rausschmiss prophezeit. Sein Artikel kommt aber so gut an, dass die Leser sich begeistert äußern und die Auflage steigt. Zum ersten mal in seinem Leben erhält er Anerkennung für seine Arbeit. Als der Posten des Chefredakteurs frei wird, erhält ihn Quoyle.

    Obwohl er mit der Zeit erfährt, dass seine Vorfahren nicht sonderlich beliebt waren, begegnen ihm die Neufundländer in seiner Umgebung vorurteilsfrei. Hier ist jeder auf den anderen angewiesen.  Quoyle muss vom Nullpunkt aus alles neu lernen, denn hier gelten andere Regeln. Das Leben wird von der See bestimmt, von der Schifffahrt, vom Fischfang. Plötzlich treten Polarstürme auf oder das Eis schmilzt. Alles – auch die Zeitung, die Schule, die privaten Feste – muss sich dem Wetter unterordnen.

    Quoyle nähert sich ganz langsam einer Frau, die wie er ebenfalls verwitwet ist. Auch sie hat ihr Päckchen zu tragen. Für ihren behinderten Sohn hat sie Sonderschul-Unterricht durchgesetzt. Sie hat sich mit Eltern behinderter Kinder zusammengetan. Die übrige Bevölkerung hält das für unnötig. Hier gilt immer noch das Gesetz des Stärkeren.
    Langsam kommen die beiden Außenseiter sich näher. Quoyle merkt, dass er um seiner selbst willen geliebt wird. Die Kinder freunden sich an. Die beiden Mädchen betrachten die Behinderung als etwas Normales. Sie finden hier ganz anders geartete Freunde. Auch sind sie nicht mehr den Zwängen ausgesetzt, sondern passen sich den Gegebenheiten an, die ihnen logisch erscheinen. Als sie einen Schlittenhund-Welpen geschenkt bekommen, bricht der Himmel auf Erden aus.

    Es ist beeindruckend, wie einfühlsam Annie Proulx das Leben und die Wandlung Quoyles beschreibt – ohne Sensationsgier, Schritt für Schritt – mit Niederlagen und Fortschritten.
    Die Polarlandschaft in Neufundland bekommt durch ihre Erzählungen Profil. Entwicklungen ergeben sich aus der Beschreibung der Tätigkeiten, des Klimas, der Fähigkeit zu überleben. Quoyles Leben bekommt einen Sinn. Jeder Tag bringt etwas Unvorhergesehenes, dem er sich stellen muss, logisch durch die Umstände entwickelt. Annie Proulx erzählt keine Sensationen. Sie lässt ihre Leser (Zuhörer) Anteil nehmen an einem Leben voller alltäglicher Herausforderungen. Gern würde ich erfahren, wie es weiter geht. Wie entwickeln sich die Töchter? Wie kommt die Patchwork-Familie zusammen?

    Plastisch liest Matthias Brandt die Geschichte, lässt alte Seebären und stürmische See vor dem geistigen Auge erscheinen.

    Schiffsmeldungen: Starke Stimmen | BRIGITTE Hörbuch-Edition | Annie Proulx (Autor) | Matthias Brandt (Sprecher) | Random House Audio Editionen (19. September 2011) | EUR 9,99

    Kälteeinbruch:
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    Schiffsmeldungen: Starke Stimmen

    BRIGITTE Hörbuch-Edition
    Annie Proulx (Autor),

    Sprecher Matthias Brandt (Sprecher)
    Random House Audio Editionen (19. September 2011)
    EUR 9,99