Kunst am Bahnhof von Wendlingen: Eine kopflose Dame sorgt für Spekulationen und Rätselraten. Warum fehlt ihr der Kopf? Hat es historische Hintergründe oder steckt mehr dahinter? Ein Blick auf die faszinierende Installation „Die Reisende“ und die Fragen, die sie aufwirft.
Eine Frau ohne Kopf dreht ihre Runden – ganz gleichmäßig, einmal pro Minute. Um sie herum kreisen Ringe, als hätten sie einen eigenen Plan. Wer zu lange hinschaut, könnte ins Grübeln geraten. Oder einfach mitrotieren.
Sie dreht sich unaufhörlich, die Dame ohne Kopf. Ihr rotes Kleid strahlt weit über den Bahnhof von Wendlingen hinaus und zieht die Blicke der Reisenden magisch an. Jedes Mal, wenn ich sie sehe, frage ich mich, warum sie keinen Kopf hat.
Künstlerisches Mysterium: Die rätselhafte Figur ‚Die Reisende‘ in Wendlingen
Gab es in der Geschichte von Wendlingen einst eine kopflose Frau, ähnlich wie der legendäre Pirat Störtebeker? Der soll ja angeblich noch kopflos an 18 seiner Männer vorbeigelaufen sein und hat ihnen damit das Leben gerettet. Doch so sieht sie nicht aus!
Hat die Dame vielleicht ihren Kopf verloren, weil sie die endlosen Lautsprecher-Ansagen zu den verspäteten Zügen nicht mehr ertragen konnte? Das erscheint mir schon wahrscheinlicher. Das würde auch ihr ewiges Kreisen erklären.
Oder ist den Auftraggebern schlicht das Geld ausgegangen? Auch das ist denkbar, denn wenn irgendwo gespart wird, dann zuerst an der Kunst, dann an den Kindern und schließlich an den Alten.
Die kopflose Dame von Wendlingen: Ein Rätsel in Rot
Eine weitere Möglichkeit kommt mir in den Sinn: Hat die Künstlerin vielleicht ein zehnseitiges Pamphlet verfasst, in dem sie das Fehlen des Kopfes aus philosophischer, politischer und feministischer Sicht erläutert – nur um zu verschleiern, dass sie zwar Körper, aber keine Köpfe gestalten kann?
„Die Reisende“ selbst bleibt im schlichten roten Kleid: ohne Gesicht, ohne Gepäck, ohne Pose. Man möchte fast sagen: Sie ist unterwegs, auf ihre Art. Nicht hastig, nicht zielstrebig – aber stetig.
Vielleicht werde ich eines Tages das Geheimnis lüften.
Meine Beobachtung vor zwei Jahren:
Ein Hingucker ist diese Kunst am Bahnhof von Wendlingen. Fesselnd erweist sich meine kleine Pause zum Umsteigen. „Die Reisende“ wird gerade aufgestellt.
Blickfang für Reisende auf „Die Reisende“
Mit einem Hebebühnenkran hieven zwei Männer die überdimensionale Dame in die richtige Position. Sie wird sich Tag und Nacht drehen, wie ich von einem Beobachter erfahren habe.
Ich bin gespannt auf meine nächste Umsteigepause. Vermutlich hat die Dame dann schon einen Kopf.
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Was hat eine kleine dunkle Kammer mit dem visionären Wassermann zu tun? Alles! In der Camera Obscura in Marburg trifft Vergangenheit auf Zukunft, Nostalgie auf Innovation – und genau das macht sie zum perfekten Wassermann-Ort. Dieser magische Pavillon zeigt Ihnen Marburgs Umgebung gestochen scharf auf einer weißen Tischplatte, ganz ohne moderne Technik. Bewegte Bilder, eine Rundumsicht und ein Hauch von Science-Fiction machen diesen Ort einzigartig. Kein Wunder, dass wir ihn in unseren Wassermann-Ratgeber aufgenommen haben! „So tickt der Wassermann“ bietet Ihnen spannende Einblicke in kreative, inspirierende Orte, Ideen und Persönlichkeiten. Auf schlanken 40 Seiten finden Sie Kultur pur – kompakt, humorvoll und perfekt als kleines Geschenk.
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Der Name „Camera Obscura“ führt aufs Glatteis – es geht hier nicht um eine verrückte, verdächtige oder anrüchige Kamera. Genau übersetzt heißt „Camera Obscura“ einfach „Dunkle Kammer“.
Camera obscura von außen.
Camera Obscura in Marburg – Blick von außen
Oben am Schloss von Marbach steht ein kleiner Pavillon in Form der Markthütten, in denen sonst Erdbeeren oder Spargel verkauft werden. Aus dem Dach ragt ein schmaler Schornstein hervor. Stellwände für Werbung werden schon herausgebracht. Wer aber jetzt erwartet, dass die Läden aufgemacht und die Auslage bestückt wird, irrt sich. Ehrenamtlich Tätige führen in ihrer Freizeit die „Marburger Camera Obscura“ vor, zum Erhalt und Fortbestand. Zur Zeit besteht die Mannschaft aus fünf Personen im Alter von 25 bis über 80 Jahre. In unserem Falle lädt Heinz Jansen ein, sich die Camera obscura anzuschauen. Nun ja, warum auch nicht. Bilder von auf dem Kopf gestellten Personen und Gebäuden schleichen sich in ein – natürlich total in Schwarz/Weiß. Also ab ins Häuschen, in dem wieder eine Überraschung wartet.
10 Personen verteilen sich an den Wänden um den weißen Tisch in der Mitte. Sollte hier etwa etwas wie eine Séance stattfinden, mit Tische wackeln und Pendel auf eine Person zeigen, die in nächster Zeit eine Erscheinung erwartet?
Warum dieser Ort wie gemacht ist für den Wassermann, erfahren Sie in unserem neuen Ratgeber „So tickt der Wassermann“!
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Die bedeutende archäologische Landesausstellung trägt den Titel „The Hidden Länd – Wir im ersten Jahrtausend“, was übersetzt so viel bedeutet wie „Das verborgene Ländle“. Hier sind die UmdieEckedenker gefragt. Die Schwaben sind bekanntlich erfinderisch und haben es sofort durchschaut. Ich muss gestehen, dass ich den Titel falsch gedeutet habe – na ja, als Nei’gschmeckte.
The hidden Länd: Archäologische Schätze entdecken
„The hidden Länd“ bezieht sich auf das Erdreich unter dem schwäbischen Grund und Boden – so was wie Mittelerde. Das besagt auch der Untertitel: „Wir im ersten Jahrtausend“. Die Schätze, die hier ausgestellt sind, lagen einst verborgen unter dem Boden von Baden-Württemberg, zumindest für Normalos unsichtbar. Sie wurden bei Bauarbeiten entdeckt und von Archäologen freigelegt.
Krönungsschwert mit einer Scheide aus purem Gold
Mein Lieblingsstück in dieser Ausstellung ist das Krönungsschwert mit einer Scheide aus purem Gold. Genau so wurde es bei Krönungszeremonien getragen. Der König oder Kaiser hielt es als Zeichen seiner Macht in den Händen, wie es auf verschiedenen Abbildungen zu sehen ist.
Goldenes Krönungsschwert – Dr. Gabriele Graenert erklärt mehr dazu.
Obwohl dieses Schwert perfekt ist, handelt es sich nicht um das Original. Das steht in Wien und wird nicht verliehen. Diese Abfuhr mussten vor über 100 Jahren schon die Aachener erfahren, die meinten, dass das Schwert eher nach Aachen als nach Wien gehöre. Also in die Stadt, in der Karl der Große gekrönt wurde. Schlau, wie sie waren, ließen sie diese Schmach nicht auf sich beruhen und ließen sich genau so ein Schwert mit der gleichen Hülle noch einmal schmieden. Es gleicht punktgenau dem Original – sogar die Gebrauchsspuren sind im Gold vorhanden. Die Darstellung der Könige sind ins Blattgold gepunzt. Darunter eine Schicht aus Email. Und jetzt ist dieses Prunkstück in Stuttgart zu besichtigen.
Kunstgebäude Stuttgart: Geheimnisse des ersten Jahrtausends
„The hidden Länd“ – Ausstellung in Stuttgart – 2000 Jahre alter Grabstein – Dr. K. Felix Hillgruber erklärt mehr dazu
Der Grabstein, das älteste Fundstück: Ein Landwirt entdeckte diesen Stein beim Pflügen seines Feldes. Und da ein Stein von der Größe einer Tischplatte und der Stärke einer gut isolierten Hauswand den normalen Arbeitsablauf stört, brachte er ihn auf seinem Hänger nach Hause und nutzte ihn als Abstellfläche. Für die Archäologen eine Sensation, denn dieser rund 2.000 Jahre alte Grabstein zeigt den Übergang vom Suebenfürst (Vater) zum Verwalter (Sohn) des Römichen Reiches. Wie viel Überzeugungsarbeit bei diesem Wandel nötig war, ist nicht überliefert.
The hidden Länd: Eine Ausstellung voller archäologischer Funde
Der Grabstein ist das älteste Teil in einer Reihe von Funden, die von der Stunde Null unserer Zeitrechnung bis zum Jahre 1.000 reicht. Eingeteilt sind die Zeiten in Abschnitte von 200 Jahren, in denen sich Entwicklungen zeigen, die uns bis heute beeinflussen.
Dieser Stein gehört zu den ältesten Stücken in der Ausstellung, das Schwert zu den jüngsten. Zeitlich zwischen diesen beiden Ausstellungsstücken sehen wir im nächsten Raum eine römische Marktstraße aus dem 3. bis 4. Jahrhundert.
Schatzfund von Isny, um 300 n. Chr. (c)Landesmuseum Württemberg /H. Zwietasch „The hidden Länd“ – Ausstellung in Stuttgart – Schatzfund von Isny – Dr. K. Felix Hillgruber erklärt mehr dazu
Erhalten geblieben aus dieser Zeit ist ein Schmuckset, bestehend aus Gold und Lapislazuliwalzen. Diese Halsketten stammen nicht etwa aus der Auslage eines Stuttgarter Goldschmiedes, sondern wurden im Jahr 305 n. Chr. im heutigen Isny vergraben.
Grabbeigaben bieten genügend Raum für eigene Geschichten
Das 5./6. Jahrhundert wird repräsentiert von Funden aus dem Gräberfeld von Laupheim. Anhand der Grabbeigaben können die Archäologen erkennen, wie das gesellschaftliche Leben untereinander funktionierte. Da keine schriftlichen Zeugnisse vorhanden sind, bleiben die Gegenstände, wie sie im Grab gefunden wurden. Und der Rest ist freie Interpretation. Genau so reagierten die Autoren der Netflix-Serien. Für fantasiebegabte Menschen sind solche Lücken in der Geschichte eine Fundgrube für eigene Geschichten.
The hidden Länd – von der Naturreligion zum Christentum
Wer hätte gedacht, dass im 7./8. Jahrhundert die erste christliche Kirche erbaut wurde? In der Ausstellung sind die Umrisse im Originalmaßstab aufgebaut – zumindest so, wie die Rechnungen es ergeben haben. Die Kirche selbst war ein Fundament für den späteren Kirchenbau, der praktischerweise darauf errichtet wurde.
Waren die Sueben Bauern oder Krieger?
Über das Volk der Sueben weiß man zwar, dass es hauptsächlich Bauern gewesen sein mussten, denn die gefundenen Gegenstände rund um die Häuser herum lassen darauf schließen. In den Gräbern findet man hauptsächlich Schwerter andere Kriegswaffen, die den Verstorbenen als Krieger zeigen sollten. Das Problem ist, dass es gar nicht so viele hauptberufliche Krieger gegeben haben kann, wie nach den Gräbern zu vermuten ist. Also gehen die Archäologen davon aus, dass dort eher ein Wunschdenken zu Grabe getragen wird. Keiner weiß es so genau. Es könnte doch auch so sein, wie in den Netflix-Serien beschrieben. Auf jeden Fall bleibt genügend Raum für die eigenen Interpretationen.Waren die
9./10. Jahrhundert – Jahrhundert der Macht
Im 9./10. Jahrhundertkonzentrierte sich die Macht der Herrschenden an einigen Orten, wie das Krönungsschwert zeigt.
Wie die Ausstellung zu ihrem Namen kam
Laut den Ausstellungsmachern war die Namensfindung ein langer Prozess. Es ist also kein Wunder, dass man am Schluss zum weit entferntesten Titel zurückgegriffen hat – oder wurde am Ende etwa gewürfelt, um dieses Verfahren doch noch abzuschließen?
Faszinierende Zeitreise: Ausstellung „The hidden Länd“ im Kunstgebäude
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Im Kunsthaus Baselland, einer ehemaligen Fabrik im Areal Dreispitz, erwarten Sie faszinierende Werke zeitgenössischer Kunst. Von einer Kugel aus Damenschlüpfern bis hin zu einem Mosaik mit kritischer Botschaft zu Afrikas Müllimporten – die Ausstellung überrascht und regt zum Nachdenken an. Künstler nutzen die weitläufigen Hallen kreativ, wie Daniela Keiser, die sogar den Fußboden für ihre Kunst nutzt. Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger schaffen einen „Altar des Prekären“ aus weggeworfenen Gegenständen, der für Achtsamkeit plädiert. Tauchen Sie ein in eine Welt voller beeindruckender Installationen und lassen Sie sich von der Vielfalt der Kunst im Kunsthaus Baselland inspirieren.
Kunsthaus Baselland: Ein Zentrum für zeitgenössische Kunst
Die Werke werden in den riesigen Hallen einer ehemaligen Fabrik im Areal Dreispitz präsentiert, deren hohe Wände eine beeindruckende Kulisse bieten. Schon beim Eintritt in das Gebäude fällt der Blick auf eine außergewöhnliche, überdimensionale Kugel.
Pipilotti Rist, Chandelier made of underpants Unique
Schlüpferlampe in doppelter Mannshöhe
Was wie ein zerzubbelter Ballon aussieht, entpuppt sich als eine Lampe, und zwar eine besondere. Die einzelnen Segmente bestehen aus soliden Damenschlüpfern. Die Künstlerin Pipilotti Rist ist bekannt als Feministin und beschäftigt sich mit Frauenthemen, die zum Nachdenken anregen sollen. Ob sie mit dem Lampenschirm die soliden Unterhosen oder die barocken Trägerinnen ins rechte Licht rücken will?
Was – wahrscheinlich sehr Nachdenkenswertes – will sie uns damit sagen?
Pipilotti Rist, Chandelier made of underpants Unique – Höschen im Detail
Zum Glucksen, wenn ich mir – als ein in Ehren ergrautes Mitglied der Letzten-Jahrtausend-Generation – meine „Unaussprechlichen“ anschaue, die jetzt hell erleuchtet da oben hängen.
Video: Feministische Kunst mit Unterhosen-Lampe im Kunsthaus Baselland
https://youtube.com/shorts/COImbJB1O8A
Eine einzigartige Lampe, die aus soliden Damenschlüpfern besteht, entworfen von der Künstlerin Pipilotti Rist. Bekannt für ihre feministischen Werke, regt sie mit diesem ungewöhnlichen Design zum Nachdenken über Frauenthemen an, siehe https://www.8ung.info/kunsthaus-baselland-… Pipilotti Rists Schlüpferlampe ist nicht nur ein originelles Kunstwerk, sondern auch ein Statement. Die Lampe wirft die Frage auf, ob Rist mit ihrem Werk die soliden Unterhosen oder die barocken Trägerinnen ins rechte Licht rücken möchte. Sie regt die Betrachterinnen dazu an, über Konsum, Weiblichkeit und Recycling nachzudenken. Die Lampe vereint Kunst, Feminismus und Nachhaltigkeit auf unkonventionelle Weise und lädt dazu ein, die eigenen Vorstellungen von Alltagsgegenständen zu hinterfragen.
Vielleicht gehört diese Sammlung einer schwäbischen Hausfrau, die String-Tangas kategorisch ablehnte. Und warum? Weil die sich nicht als Putzlappen weiter verwerten ließen. In einem bürgerlichen Haushalt wurde einst alles verwertet; Abfall war ein Fremdwort. Heute verschiffen wir den Müll in andere Kontinente, wie Afrika, weil er uns stört.
Kritische Kunst aus Afrika im Kunsthaus Baselland entdecken
El AnatsuiMosaik aus Flaschenbandarolen und anderem Abfall
Jeder andere Künstler würde sich aufregen mit einem: „Behaltet euern Schiet gefälligst für euch, aber lasst unseren Kontinent sauber“.
El Anatsui– Abfall von Flaschenverschlüssen im Detail
Nicht so El Anatsui. Er verpackt seine Kritik in ein farbenfrohes Mosaik, wie wir es im Kunsthaus Baselland sehen können. Jedes Teil ist eine Banderole einer Flasche und anderer Abfall. Es erinnert stark an die Muster der Kleider, die der afrikanische Schneidermeister mit deutschem Meisterbriefzeigt. Getreu nach dem Motto: „Wenn dir die Überflussgesellschaft ihren Müll schickt, mach Kunst daraus! “
Die weitläufigen Fabrikhallen bieten den Künstlern viel Platz, den sie kreativ nutzen. Daniela Keiser geht sogar darüber hinaus. Ihr langt der Platz für ihr wandeinnehmendes Gemälde nicht aus, sie malt auf dem Fußboden weiter. Kein Wunder, bei einer aufgeplatzten Ader. Es könnte aber auch Wasser sein, das uns bei der Klimaveränderung einfach davonläuft. Auf jeden Fall ein Hingucker. Das Bild spielt mit dem Touch des Unfertigen. Es sieht ein bisschen nach Atelier aus; nach Wasser, das unten rausläuft. Eine Interpretation ist der Umgang mit den Ressourcen. Wenn wir zu viel Wasser nutzlos verbrauchen oder irgendwo ein Leck ist, läuft uns das Wasser weg. Und damit auch unsere Lebensgrundlage. Wir können das Wasser nicht wieder einfangen.
„Altar des Prekären“
Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger, Altar des Prekären, 2024
Vom Müll lassen sich auch Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger anregen. Sie fertigen gleich einen ganzen „Altar des Prekären“ mit Dingen, die die Leute weggeschmissen haben. Sie widmen es laut eigener Aussage dem Fragilen, dem Zarten, dem Wachsenden, dem Übersehenem.
Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger, Altar des Prekären, 2024 – Handytraube
Mir kommt es vor wie ein Baum, der sich nach oben hin immer erweitert. Seine Früchte reichen bis unter die Decke. Ein Appell, dass alles seinen Nutzen hat. Wenn auch in einem ganz anderen Zusammenhang, wie diese Traube von Handys zeigt. Oder die Zielscheibe: eine Wäscheaufhängung, an der noch Wäscheklammern stecken, ein aufgerollter Schlauch einer Waschmaschine und zwei Endstücke eines Gartenschlauchs mit Klemme – 16 Zoll. Eine Fürsprache für mehr Achtsamkeit.
Schwebende Papierdrachen
Die Decke eines Raumes nimmt eine ganze Batterie von schwebenden Papierdrachen ein. Sie hängen von der Decke herunter. Jedes ein Unikat für sich. Beim leichten Pusten bewegen sie sich. Genau wie die Bäume vor dem großen Fenster, die je nach Lichteinfall die Farben der Drachen verändern. Ich puste, denn ich spiele gern – auch mit ernster Kunst. Die Künstlerin, welche die Papierdrachen-Installation geschaffen hat, heisst Joan Jonas.
Und noch ein Riesenwerk hat mich beeindruckt: Meterlange Farbbänder
Ein weiteres beeindruckendes Werk besteht aus farbigen Bändern, die aneinander geklebt sind. Die Schleifen mit den feministischen Slogans wurden von Andrea Bowers kreiert. Sie reichen sowohl von der Decke bis zur Mitte als auch vom Boden bis zur Mitte – meterlang! Für mich, die ich zu den zielorientierten Menschen hin tendiere, ist es ein Vergnügen, an dieser Wand entlang zu laufen. Ganz ohne philosophischen Hintergrund, den die Künstlerin sicher mitgeliefert hat. Künstler machen sich meist mehr Gedanken, als wir in unserem Alltag nachempfinden können. Auch möchten sie etwas aussagen, was viele von uns nicht darin vermuten.
Weiter zu Staunen finde ich noch:
Wo sonst mehrere Bilder aufgereiht sind, ist hier ein einziges zu sehen. Etwas verloren sieht es aus, aber trotzdem wirkungsvoll. Gerade rote und gelbe Linien auf zartgelbem Grund ziehen sich diagonal über die Wand. Das Bild ist in der Mitte gespiegelt. Gerade Wege bilden jeweils ein in sich geschlossenes Dreieck, das sich auf der anderen Seite wiederholt. Soll das etwa heißen, dass alles so weitergeht wie bisher? Nur seitenverkehrt? Ist kein klitzekleiner Ausreißer in Sicht?
Neben meinen Lieblingswerken finden Sie im Kunsthaus Baselland bestimmt auch ihr Lieblingswerk.
Anschauen lohnt sich!
„Zurück zur Natur“ zeigt die Eröffnungsausstellung des neuen Kunsthaus Baselland
LAST DAYS: Rewilding
13.4. — 18.8.2024
„Rewilding meint daher im Rahmen der Eröffnungsausstellung zweierlei: eine erneute Heimstatt zu geben für dynamischen, kreativen Kräfte, die das Kunsthaus seit Bestehen immer wieder beherbergt hat und die es nun am neuen Ort weiter fortschreiben möchte. Andererseits bedeutet es auch eine Dynamik an einem Ort erneut aufzugreifen, der einst für den Güterumschlag stand und nun als Gebäude in einen gewaltigen urbanen Strukturwandel eingebunden ist.“
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Das Basler Kunstmuseum birgt Schätze aus verschiedenen Epochen – von klassischer über moderne bis hin zur zeitgenössischen Kunst. Tauchen Sie ein in die Welt der Mittelalterkunst und entdecken Sie überraschende Details, die selbst Kunst-Skeptiker begeistern können.
Früher schwärmte ich nicht sonderlich für mittelalterliche Altäre und sakrale Kunst, bis ich sie mir in Lübeck genauer ansah. Von frühen Marketing-Maßnahmen bis Cartoon ist da alles vertreten, siehe ☛ Triptychon in Lübeck: Heiligenbilder – echt menschlich
Basel Kunstmuseum: Reise durch die Jahrhunderte der Kunst – Faszination Mittelalterkunst
Im Baseler Museum ging es mir ähnlich. Ursprünglich wollte ich mir im Mittelaltersaal nur das Altarbild anschauen, um etwa den gleichen Aha-Effekt zu erzielen. Ging auch – allerdings erst, nachdem ich mich zufällig umdrehte.
Kunstmuseum Basel Hans Holbein der Jüngere „Der tote Christus am Grab“ 1521 – 1522
Beim Blick auf die gegenüberliegende Wand entdecke ich einen Sarg mit einer geöffneten Seitenwand. Durch das Schutzglas sehe ich eine Jesusfigur, die ich für ausgestopft oder aus Wachs halte – sehr realistisch. Auf einem Holzbrett ist ein Leintuch drapiert, schnell und unordentlich, wie man an den Falten erkennen konnte, die eine ordentliche Hausfrau sicher glatt gezogen hätte. Der Sarg ragt mit dem Seitenteil aus der Wand heraus, mit einem solide geschnitzten Deckel, unterhalb mit goldener Schrift verziert. Die Seitenteile ähneln Möbelbeinen. Er wirkt wie ein Möbelstück, bloß der Inhalt ist ein anderer. Aufgebahrt liegt eine Person darin – Jesus. Sein schwarzes Haar fällt an der Seite über das Leintuch nach unten. Ebenso einzelne Finger der Hand, die schon die blauschwarze Leichenfarbe angenommen haben. Genau wie Füße und das Gesicht. Die Augen und der Mund geöffnet, der Spitzbart schaut senkrecht nach oben – gruselig. Ich zögere, denn ich bin kein Horror-Freak, nur neugierig.
Was haben Mittelalter und Fotorealismus gemeinsam?
Aus der Nähe betrachtet bemerke ich, dass es ein sehr realistisch gemaltes Bild von Hans Holbein dem Jüngeren ist, gemalt vor über 500 Jahren. Zu der Zeit kannte noch keiner das Wort „Fotorealismus“. Jedes Härchen ist haargenau abgebildet. Ich bin begeistert von dieser Kunst, die es versteht, mir jedes Detail so genau zu präsentieren. Ich stehe vor dem Bild und lasse die Geschichte, die ich gut kenne, auf mich einwirken. Wow, das muss man gesehen haben. Lassen auch Sie sich überraschen.
Basel Kunstmuseum: Klassische Moderne und zeitgenössische Werke
Doch das Museum bietet noch mehr: Erfahren Sie, wie Werke der klassischen Moderne, einst von den Nazis als „entartete Kunst“ diffamiert, heute bewundert werden. Von Picasso über Max Ernst bis hin zu Ernst Ludwig Kirchner – die Sammlung beeindruckt mit Werken von Weltrang.
Ernst Ludwig Kirchner Die Freunde (Hermann Scherer und Albert Müller), 1924 Lärchenholz, mit Tempera bemalt
Das neue Haus enthält Werke der klassischen Moderne. Der damalige Museumsdirektor kaufte insgesamt 21 Werke, die von den Nazis als „entartete Kunst“ eingestuft wurden, aber freigegeben und devisenbringend verkauft wurden. Das ist der Grundstock für die Sammlung, die Werke bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges zeigt. Neben Picasso, Max Ernst und Ludwig Kirchner sind Künstler von Rang und Namen vertreten.
Paula Modersohn-Becker Selbstbildnis als Halbakt mit Bernsteinkette II, 1906 (Sommer)
Es ist – zumindest für mich – beeindruckend, die Werke, die in fast allen Büchern über diese Zeit abgebildet sind, einmal in echt zu sehen. Die Moderne ist im neu gebauten Museum zuhause.
Farbenfrohe Inspiration: Zeitgenössische Kunst aus Afrika im Basel Kunstmuseum
Schließlich führt der Weg zur zeitgenössischen Kunst, wo afrikanische Künstler mit farbenfrohen und optimistischen Werken begeistern. Erleben Sie die Vielfalt und den Zeitgeist dieser Kunstwerke hautnah.
Chéri Chérin *1955 Obama Revolution, 2009
Etwas weiter laufen muss man zum Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst. Dort bestaune ich die selbstbewussten Werke afrikanischer Künstler, wie dieses Bild nach Obamas Wahlsieg zeigt.
Esiri Erheriene-Essi *1982, London, Großbritannien The Birthday Party 2021
Mich begeistern immer wieder die farbenfrohen Bilder – Optimismus pur. Besonders gut ist es auf dem Bild „Geburtagsparty“ von Esiri Erheriene-Essi zu erkennen. Gut gelaunte junge Feiernde machen ein Erinnerungsfoto, das an Familie, Freunde, und die ganze Online-Community verschickt wird.
Basel Kunstmuseum: Tickets
Besucherinnen können entweder Karten für einzelne Ausstellungen erwerben oder eine Tageskarte für alle drei Sammlungen im Museum wählen. Letzteres würde ich bei der Fülle der Werke als sportlich und ambitioniert bezeichnen.
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Basel lohnt sich selbst für einen Kurztrip. Das rote Rathaus mit seinem großen Marktplatz – und beeindruckendem Mosaik auf dem Boden – ist der ideale Startpunkt für Rundgänge. Der Marktplatz eignet sich hervorragend für Festlichkeiten. Vielleicht haben Sie Glück und erleben gerade ein solches Event während Ihres Besuchs.
Basel erkunden: Handwerker-Viertel
Beginnen wir mit einem Spaziergang durch das Handwerkerviertel oberhalb des Rathauses. Es ist leicht zu finden: Stellen Sie sich vor das Rathaus, beobachten Sie das bunte Treiben, siehe Video, drehen Sie sich um und gehen Sie die Gasse bergauf.
Basel Handwerkerviertel: Schaufenster eines Fachgeschäfts für Klöppelspitzen; Garne, Rahmen und alles, was sonst noch zum Handwerk gehört
Hier reihen sich kleine Werkstätten aneinander – ein Eldorado für Schmuckliebhaber. Jede Goldschmiedin hat ihren eigenen Stil, und für Schmuckunikate ist dies die erste Adresse in Basel. Im Handwerkerviertel dominieren hauptsächlich die Goldschmiede.
Das seltene Hutmacherhandwerk existiert bis heute noch in der Hutgasse
Basel Musik: Sängerin an der Straßenecke
Vor dem Hutladen hat sich eine Sopranistin mit ihrem kleinen Sohn in Positur gestellt. Sie singt melodisch und passend zur Umgebung Lieder und Arien. Die Flaneure begrüßen diese musikalische Einlage mit Freude und Hutgeld.
Basel: Genuss in der Pause
Basel Pause: Entspannen im Café
Wer eine Pause braucht, kann sich in eines der vielen Cafés setzen – mit Blick auf die Gassen, Geschäfte und Flaneure
Basel: Rheinfähre und Rheinschwimmer
Basel: Fähre wird am Seil durch die Strömung von einem Ufer zum anderen gezogen
Oben angekommen, geht es wieder abwärts Richtung Rhein, genau zum Anlegeplatz der Rheinfähre. Diese wird ohne Motor angetrieben, allein durch die Strömung. Ein Seil hält sie auf Kurs, damit sie nicht abgetrieben wird. Bei starker Strömung kann es turbulent sein – nichts für Seekranke. Ein Lichtblick ist der gut gelaunte Fährmann, dem sein Beruf anscheinend Spaß macht. Wenn er jetzt noch singen würde, könnte er in Venedig als Gondoliere anheuern.
Basel Sport: Schwimmer mit „Baseler Wickelfisch“ auf dem Rücken
Am anderen Rheinufer müssen erst noch die Schwimmer gequert werden. Die Basler lieben es, sich am Rheinufer ihre Oberkleidung auszuziehen und in einen wasserfesten Rucksack zu verstauen, den sie liebevoll „Basler Wickelfisch“ nennen. Damit schwimmen sie mit oder gegen die Strömung und steigen erfrischt an einer anderen Landestelle wieder aus, holen ihre Kleidung aus dem Badebeutel und ziehen sich an.
Basel Musik: Bläserensemble am Rheinufer
Dort warten schon Musiker auf der Rheinpromenade auf sie und die anderen Spaziergänger, um für Applaus und Hutgeld ein Konzert zu spielen.
Basel bei Nacht
Über die „Mittlere Rheinbrücke“, die sowohl bei Tag als auch bei Nacht schön ist, geht es zurück in die Altstadt. Diese ist autofrei, aber es fahren Straßenbahnen. Gängige Verkehrsmittel sind Fahrrad und Elektro-Roller. Der ist allerdings so schnell und leise, dass sich ein Blick zurück vor dem Überqueren der Straße durchaus lohnt.
Basel bei Nacht: Mittlere Brücke
Nicht nur am Tage ist Basel schön, auch bei Nacht, wie dieses Foto der hell erleuchteten „Mittleren Brücke“ zeigt.
Basel bei Nacht: Gäste beim Feierabend-Bier
In größeren und kleineren Lokalen, Gasthäusern und Restaurants kommen Basler und Touristen zusammen. Vom Rhein aus geht es wieder in die Altstadt, meist treppauf.
Basel: Architektur – eine unendliche Geschichte
Basel Architektur: opulente Zunfthaus der Schuhmacher
In Basel hat herausragende Architektur Tradition. Das bedeutende Schuhmacherhandwerk hat sich ein imposantes Zunfthaus gebaut.
Basel Architektur: Hochhäuser am Rheinufer
Malerische Gassen wie der „Rheinsprung“ mit Blick auf den Fluss und das andere Ufer, führen durch das beschauliche St. Alban-Viertel, das wie in vielen Hafenstädten edel wie ein Kapitänsviertel anmutet.
Tinguely-Brunnen in Basel
Kulturstadt Basel: Sehenswert ist der Platz um den Tinguely-Brunnen, schön bei Tag …
Ein Highlight in Basel ist der Platz um den Tinguely-Brunnen, der sowohl tagsüber als auch nachts eine beeindruckende Atmosphäre bietet.
… und bei Nacht. Direkt dahinter steht das Basler Theater mit Oper, Ballett und Schauspiel, daneben das Restaurant Kunsthalle, im gleichen Gebäude wie die Kunsthalle. In Basel findet man Kunst allerorten auf kleinstem Raum.
Basel: Kunstmuseum
Für Kunstfreunde bietet das Basler Kunstmuseum – nur fünf Minuten Fußweg entfernt – klassische, moderne und neue Kunst.
Basel Kultur: Kunstmuseum Basel, bunte Glasfenster im Eingang
Kultur gehört zu Basel. Mitten in der Stadt liegt das Kunstmuseum mit drei Häusern. Im alten Museum, gebaut 1934, befindet sich klassische Kunst bis zur damaligen Moderne. Der damalige Museumsdirektor kaufte insgesamt 21 Werke, die von den Nazis als „entartete Kunst“ eingestuft wurden, aber freigegeben und devisenbringend verkauft wurden. Das ist der Grundstock für die Sammlung, die Werke bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges zeigt. Neben Picasso, Max Ernst und Ludwig Kirchner sind Künstler von Rang und Namen vertreten. Die Moderne ist im neu gebauten Museum zuhause.
Etwas weiter laufen muss man zum Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst. Dort bestaune ich die selbstbewussten, farbenfrohen Werke afrikanischer Künstler.
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Hawaiier sind nicht nur intelligent, sie sind auch schlau. Als Seefahrervolk wählen sie gezielt aus den verschiedenen Kulturen, mit denen sie in Kontakt kommen, das Nützliche aus.
Als Seefahrervolk sind sie unterwegs und kennen andere Kulturen.
Gleichzeitig kommen Vertreter anderer Kulturkreise auf ihre Inseln – nicht immer friedlich. Die Haiwaiier saugen diese Fähigkeiten – ihr Wissen und Können – gezielt auf. Dadurch sparen sie Ressourcen und müssen das Rad nicht neu erfinden. Aus dem Angebot nehmen sie sich das Beste und Praktischste heraus, was in ihre Weltanschauung passt.
Prinzessin Ka’iulani, aufgenommen 1893 im Fotostudio von Elmer Chickering in Boston
Sie kleiden sie westlich, lassen sich sogar im Fotostudio ablichten.
Treffen des samoanischen Königs Malietoa Laupepa mit dem hawaiischen Gesandten John E. Bush auf dem hawaiischen Kriegsschiff KaimiloaAusschnitt: Uniform mit einer Stickerei von Taroblüten und Farnblättern
Sie übernehmen die Uniformen der westlichen Einwanderer, schmücken sie aber mit einer Stickerei ihrer Taroblüten und Farnblätter aus.
Sie übernehmen mit Eifer die Schrift. Sofort optimieren sie das Alphabet auf ihre Lautsprache. Sie fügen ihm noch zwei Buchstaben hinzu, die nicht vorhanden waren.
Hawaii: Den Europäern und später den Amerikanern begegnen sie auf Augenhöhe.
Ihre Herrschaftspolitik ähnelt der europäischen. Der Adel begründet seine Herrschaft mit der göttlichen Abstammung und die Untertanen haben den Anweisungen des Adels zu gehorchen.
John Webber Tereoboo, King of Owyhee, bringing Presents to Capt. Cook, Paris, 1785, Copyright Niedersächsisches Landesmuseum Hannover
Schon James Cook empfangen sie 1778 auf hoher See mit kostbaren Gastgeschenken. Als der sich daneben benimmt, wird es selbst den toleranten Hawaiiern zu bunt. 1779 findet er vor der Küste von Hawaii seinen Seemannstod.
König Tammeamea empfängt Otto von Kotzebue
Ansonsten sind die Hawaiier nicht nachtragend. Später empfangen sie Otto von Kotzebue mit allen diplomatischen Ehren. Gäste wie Heinrich von Preußen, Sohn Friedrichs III, werden ebenso empfangen, Gastgeschenke ausgetauscht. Viele dieser Zeugnisse hawaiischer Kultur befinden sich heute noch in unseren Museen. Hawaiier unterhalten diplomatische Beziehungen nach England, Frankreich und selbst nach den einzelnen deutschen Ländern wie dem Königreich Württemberg. Ihre Toleranz fremden Einflüssen gegenüber geht so weit, dass auch Nicht-Hawaiier in die höchsten Ämter bekleiden.
Diese Toleranz wird ihnen schließlich zum Verhängnis.
Dem Machtstreben und Landeinnahme der Europäer und Amerikaner sind sie schutzlos ausgeliefert. Seit dem 7. Juli 1898 gehört Hawaii als 50er Bundesstaat zu den Vereinigten Staaten von Amerika.
Hawaiierin beim Hula-Tanz
Dagegen mehrt sich seit den 70-Jahren des letzten Jahrhunderts der Widerstand.
Hawaiier beim Hula-Tanz
Leider findet er nicht so viel Gehör.
Hawaiische Tanzgruppe im Lindenmuseum
Nach Art der Hawaiier ist er nicht laut und aggressiv, sondern leise und diplomatisch.
Verkürzt lasst sich die Geschichte Hawaiis so auf den Punkt bringen:
Der Klügere gibt nach. Solange, bis er der Dümmere ist.
Hawaii: Ureinwohner sind Meister der Integration
Die Hawaiier haben sich als Meister der Integration erwiesen, indem sie geschickt aus verschiedenen Kulturen das Beste für sich auswählen. Ihre Toleranz gegenüber fremden Einflüssen hat jedoch dazu geführt, dass sie schutzlos gegenüber dem Machtstreben der Europäer und Amerikaner waren. Trotz des Widerstands seit den 70er Jahren bleibt die Situation unverändert. Die Geschichte Hawaiis ist ein Beispiel dafür, wie die Klügeren manchmal nachgeben müssen, bis sie selbst die Benachteiligten sind.
Hawaii erweitert das Alphabet um zwei neue Buchstaben
Ich möchte Ihnen von einer faszinierenden kulturellen Entwicklung erzählen, die sich vor rund 200 Jahren auf den Inseln Hawaiis ereignete. Als europäische Seefahrer und Missionare die hawaiische Kultur betraten, brachten sie nicht nur neue Ideen und Technologien mit sich, sondern auch eine ganz besondere Fähigkeit – die Schrift. Lesen, schreiben, rechnen – diese Fähigkeiten haben die Hawaiier von den Europäern übernommen. Sie nehmen sich das Beste heraus, was sie für ihre Zwecke gebrauchen können.
Hawaiier optimieren das Alphabet auf ihre Lautsprache.
Die Hawaiier erkannten schnell, dass die Schrift eine einzigartige Möglichkeit bot, ihre reiche Tradition und ihr Wissen in einer neuen Form für die Nachwelt zu bewahren. Bisher hatten sie ihre Geschichten und Mythen mündlich überliefert oder in Form von Liedern und Tänzen dargestellt. Doch nun konnten sie ihre Sprache in Schrift übersetzen und somit eine weitere Dimension der Verständigung erschließen.
Das hawaiische Alphabet um 1825
Um ihre Sprache in Schriftform zu übertragen, wandeln sie das Alphabet ab. Für ihre Lautsprache benötigen sie lediglich die Hälfte der Buchstaben, also 13 von 26. Dafür erweitern sie das Alphabet um zwei Buchstaben, die es nur auf hawaiisch nur gibt. Der erste ist ein kleiner Trennstrich, der den nachfolgenden Vokal mit einem winzigen Kiekser aussprechen lässt. Der zweite ist ein waagerechter Strich über einem Vokal, der diesen verdoppelt und für ein Stakkato sorgt.
Hawaii: Schreib- und Leseboom
Englisch-hawaiisches-Wörterbuch Lahainaluna von 1845
Diese kulturelle Entwicklung kommt bei den Hawaiiern so gut an, dass Mitte des 19. Jahrhunderts prozentual mehr Hawaiier das Schreiben und Lesen beherrschen als Amerikaner. Auch das Bildungssystem auf Hawaii entwickelte sich rasant. Es entstanden Schulen, wie aus Mathematik-Lehrbüchern für Kinder aus dem Jahr 1837 hervorgeht. Immerhin beträgt die Auflage 12.000 Bücher.
Ausschnitt: Englisch-hawaiisches-Wörterbuch Lahainaluna von 1845
Mit einem Englisch-Hawaiischen Wörterbuch lernen die Schüler die Fremdsprache.
Das Alte Testament in hawaiischer Sprache Hebera von 1838
Die hawaiische Sprache scheint etwas umfangreicher und blumiger zu sein. Die Übersetzung des alten Testaments erzeugt weitaus mehr Seiten als in anderen Sprachen üblich. Die Begeisterung für die Schrift schlägt hohe Wellen. Bald existieren 70 Zeitungen – eine beeindruckende Zahl, wenn man bedenkt, dass Hawaii zu dieser Zeit noch ein relativ kleines Land war. Zum Vergleich: Wie viele Zeitungen gab es zu dieser Zeit in Deutschland? Einem Land, in dem die Schrift seit dem Mittelalter bekannt ist.
Flugs entsteht eine eigene hawaiische Literatur.
Die letzte hawaiische Königin Lili’uokolani, 1838-1917
Lilliuokalanis, die letzte Königin von Hawaii, verfasst ihre Biografie. Sie beschreibt darin, welche Umstände zu dem Sturz der Monarchie führten.
Königin Liliuokalanis Geschichte des Königreichs Hawaii -Boston 1898-
Aus ihrer Sicht sieht die amerikanische Einverleibung der Inselgruppe Hawai’i von 1893 anders aus, als sie in amerikanischen Geschichtsbüchern dargestellt wird.
Zusammenfassend lässt sich sagen
…dass die Einführung der Schrift auf Hawaii zweifellos ein Wendepunkt in der Geschichte dieser faszinierenden Kultur war. Sie ermöglichte den Hawaiierinnen und Hawaiier, ihre Traditionen und ihr Wissen auf neue Weise zu bewahren und weiterzugeben. Sie eröffnete ihnen Bildungsmöglichkeiten und eine eigene literarische Stimme. Lasst uns diese Errungenschaften würdigen und uns daran erinnern, wie wichtig die Schrift als Medium der Verständigung und des kulturellen Austauschs ist.
Hawaii: vielseitige Haifischzähne – Werkzeuge und Waffen
Menschen in Hawaii betrachten den Hai, der vor ihren Inseln herumschwimmt, als Delikatesse und Werkzeuglieferanten. Begehrt bei den Hawaiiern sind die Waffen des Hais, nämlich seine Zähne.
Werkzeug, Hawaiii, 19. Jh., Copyright National Museum of Denmark
Haifischzähne dienen als vielseitige Werkzeuge.
Ausschnitt: Werkzeug, Hawaiii, 19. Jh., Copyright National Museum of Denmark
Sie sind spitz, scharf und hart, widerstehen Laugen, Säuren, Alkohol und den Einflüssen der Witterung.
Messer, Hawai’i, 18. Jh., Museum of Archaeology and Anthropology, University of Cambridge
Mit Leichtigkeit ritzen sie Rillen in Holz. Haifischzähne eignen sich zum Sägen weitaus besser als Metall, das die Eroberer mitbrachten.
Ausschnitt: Messer, Hawai’i, 18. Jh., Museum of Archaeology and Anthropology, University of Cambridge
Und das Beste: Sie bleiben immer scharf. Kein Nachschleifen nötig. Das macht die scharfen, spitzen Haifischzähne zu unverzichtbaren Werkzeugen für die Menschen auf Hawai’i – unentbehrlich für Kerbwerkzeuge, Feilen, Sägen.
Multifunktionale Arbeitsgeräte
Ausschnitt: Haizahnwaffe Während es sich bei kleineren mit Haizähnen besetzten Gerätschaften auch um Schneidewerkzeuge handeln kann, spricht die Größe dieses Objekts für seine Verwendung als Kampfwaffe. Haizahnwaffe: Sie besaß ursprünglich 24 Haizähne, von denen heute zwei fehlen.
Ein Holzbrett mit Handgriff ist für sich genommen eine Patsche, mit der etwas flach geschlagen werden kann. Doch mit scharfen Haifischzähnen entlang des Holzrandes wird es zu einem effektiven Sägewerkzeug. So werden Rinden zu Baststoffen platt geschlagen. Sollte es einmal brenzlig werden, kann so ein Haushaltsgerät schnell zu einer wirkungsvollen Waffe umfunktioniert werden.
Den Hai mit seinen eigenen Waffen schlagen.
Haihaken makau mano Zum Haifang verwendete Haken sind die größten überlieferten Angelhaken aus Hawai‘i. Häufig bestanden sie aus einem großen Haken mit einer eingesetzten Spitze aus Knochen.
Aber die Ironie des Ganzen? Eines seiner Zähne steckt in der Spitze eines kinderarmgroßen Angelhakens, mit dem – na was wohl? Mit dem die Haie gefangen werden.
Ausschnitt: Haihaken. Beachtenswert ist die Schnurbefestigung: Die Schur wird in mehreren umlaufenden Kerben gebunden und dann mit einem gewebten Schutz überzogen.
In Hawai’i haben die Menschen gelernt, den Hai nicht nur als Bedrohung zu sehen, sondern auch als Partner im täglichen Leben. Sie haben gelernt, seine Zähne als Werkzeuge zu nutzen und ihn sogar mit seinen eigenen Waffen zu schlagen.
Hawai’i – Königliche Inseln im Pazifik Der Katalog zur Ausstellung ist übrigens noch im Museumsshop erhältlich
durch den Kurator Dr. Ulrich Menter, der sich immer wieder bremsen musste. Gern hätte er mehr über die hawaiische Kultur und Lebensart erzählt. … wenn, ja wenn er mehr Zeit zur Verfügung gehabt hätte.
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Wolfgang Luef durchquert ein Museum und findet Parallelen zu seinem Leben. „Vom wunderbaren Leben mit Katzen“ und „Vom wunderbaren Leben als Paar“ heißen seine Bücher.
Klassische Kunst im Museum: Stellen Sie sich vor…
Sie gehen durch die Ausstellungsräume eines Museums und betrachten die Kunstwerke. Plötzlich wird Ihnen klar, dass die dargestellten Personen die gleichen Probleme und Belanglosigkeiten haben wie wir heute. Es ist, als ob die Maler bereits vor Jahrhunderten unsere heutige Welt vorhergesehen hätten. Das „Wunderbare“ daran ist, dass es diese Scherereien schon seit Urzeiten gibt. Maler haben die Gesichtsausdrücke eingefangen. Wolfgang Luef erkennt in den Bildern die heutigen Probleme auf einen Blick, ähnlich wie bei einer stets neuen Inszenierung einer Oper – zum Piepen.
Klassische Kunst im Museum – Bilder einer Doppelseite:
„Junge Frau schält Äpfel“ von John George Brown von 1855. Eine junge Frau sitzt mit einer Schüssel Äpfel auf dem Schoß einfach nur da. Sie schaut geistesabwesend in die Ferne – auf das andere Bild – und sieht dabei nicht besonders glücklich aus. Die Arbeit will ihr nicht von der Hand gehen. Das Messer und der Apfel ruhen in ihren Händen. Der Text darunter: „Sie, tief enttäuscht, dass er ihr vom Einkaufen keine Eier mitgebracht hat, wo sie doch gerade einen Apfelkuchen machen wollte.“ Auf der gegenüberliegenden Seite ist ein Bild aus der Werkstatt von El Greco: „Der heilige Paul“ von circa 1605. Er schaut ebenfalls mit betrübtem Blick zur Seite in Richtung der jungen Frau. In der Hand hält er ein zusammengefaltetes Stück Papier, auf das er mit dem Zeigefinger hindeutet. Die Unterschrift lautet: „Er, vorsichtig darauf hinweisend, dass sie ihm auf dem Einkaufszettel keine Eier notiert hat“.
„Vom wunderbaren Leben als Paar“
Lesen Sie diese Bücher besser nicht in Situationen, in denen unpassendes Lachen störend sein könnte, wie zum Beispiel im Bus oder heimlich unter dem Tisch während einer langweiligen Sitzung. Die Gefahr, dass Sie plötzlich losprusten, ist einfach zu groß.
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Klassische Kunst neu interpretiert von Wolfgang Luef Hardcover – 9783969052549
„Vom wunderbaren Leben mit Katzen“
Auch dieses Buch sollten Sie nicht im Wartezimmer des Arztes lesen oder in einer langweiligen Elternversammlung – nicht einmal in der letzten Reihe!
Ein kleines Beispiel: Zwischen 1650 und 1660 entstand das Bild von Jan van Kessel dem Älteren: „Katzenkonzert“. Ein Chor von Katzen in verschiedenen Größen und Farben starrt auf ein aufgeschlagenes Buch. Auf dem Boden liegen Geige und Klarinette, eine Katze im Hintergrund bläst die Posaune. Die Katzen öffnen ihre Münder, als ob sie singen würden. Das Buch enthält Notenlinien mit Noten auf einer Seite und leere Notenlinien auf der anderen Seite. Anstelle von Noten springen Mäuse auf den Linien. Die Unterschrift lautet: „Die Regensburger Domkatzen beim Üben des Klassikers Cats in the Crandle‘“.
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Nur Wolfgang Luef kommt auf die Idee, den Katzen gewagte Sprüche ins Maul zu legen. Aussprüche, die nur Katzenverehrer oder Katzenleidtragende wirklich verstehen können. Seine Bücher sind eine einzigartige Mischung aus Kunst, Humor und Lebensweisheiten. Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der klassischen Kunst, neu erklärt durch Wolfgang Luef. Sie werden überrascht sein, wie zeitlos und aktuell diese Gemälde sein können.
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Das Mendelssohn-Haus in Leipzig bietet eine Umgebung für diejenigen, die trotz Regen, Schnee, Sturm und Kälte eine angenehme Zeit im Museum verbringen möchten.
Felix Mendelssohn Bartholdy erwartet Sie im Museum an der Treppe
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Felice Varini: „Zwölf Punkte für sechs Geraden“ Chromblitzende Metallstreifen, über Häuser, Wände und Dächer verteilt. Rechts und links der Fußgängerzone beginnt es. Erst kommen längere Streifen, die sich stark verdichten. Sie streben auf einen Punkt zu, kreuzen sich auf einem Hausdach direkt vor dem Rathaus.
Mir gefällt die Installation am besten bei strahlendem Sonnenschein.
Felice Varini: „Zwölf Punkte für sechs Geraden“ in Kirchheim unter Teck bei strahlend blauem Himmel
Dort, wo die Sonne draufscheint, blitzt es regelrecht. Dafür liegen die unteren Metallstreifen total im Schatten der niedrig stehenden Herbstsonne.
Die Kirchheimer lassen sich nicht so schnell beeindrucken.
Straßenkunst kennen sie bereits. Sollten sie bemerkt haben, unter einer Kunstinstallation eines berühmten Künstlers zu wandeln, lassen sie sich nichts anmerken.
Felice Varini: „Zwölf Punkte für sechs Geraden“ in Kirchheim unter Teck bei bedecktem Himmel
Bei neutralem Himmel sind die Metallstreifen sehr gut zu sehen. Die meisten Fußgänger zeigen sich unbeeindruckt. Anscheinend gehört die Kunst schon zu ihrem Leben.
Felice Varini: „Zwölf Punkte für sechs Geraden“ in Kirchheim unter Teck bei Nacht
Bei Vollmond reflektieren die Metallstreifen sanft an den Wänden und auf den Dächern.
Kunstinstallation in Kirchheim unter Teck
Felice Varini – Zwölf Punkte für sechs Geraden Oktober 2022 bis 15. Januar 2023 Raumgreifende Installation des Künstler Felice Varinin Rund um das Rathaus von Kirchheim unter Teck
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