Kategorie: Buchtipps

Buchblog mit Lesetipps, Buchkritiken und Rezensionen.
Buchbesprechungen aus weiblicher Sicht – typisch weiblicher. Liebesromane, Frauenliteratur, spannende Bücher, Männer, Humor, Bücher mit Lokalkolorit. Gelesen und jeweils mit Worten und Fotos kritisch illustriert von drei begeisterten Bücherfreundinnen.
Gern besprechen wir Hörbücher.
Unsere Spezialität sind Bildbände, Sachbücher, Kochbücher, Gartenbücher, Bilderbücher

  • ✍ Kochbuchtipp: BURGER UNSER – vergötterter Fleischklops im Brötchen

    ✍ Kochbuchtipp: BURGER UNSER – vergötterter Fleischklops im Brötchen

    Selbst wer keine Maulsperre beim Essen mag, kann in diesem reich bebildertem6612768d1bbf44aeb3ee1ce8088b915d Kochbuch Ideen für seine Kochkunst finden.
    Das Bild gleich am Anfang des Buches lässt vermuten, dass Burger etwas für „echte Männer“ – das heißt ohne Manieren – sein müssen. Männliche Rohlinge, die blutiges Fleisch verschlingen, inbegriffen. Wer sich an der geschmacklosen Abendmahlsszene nicht stört, bekommt Schmackhaftes vorgesetzt.

    Professor Thomas Vilgis informiert nach dem Motto „Wissen statt Glaube“.

    (c)Callwey-Verlag

    Alles in diesem Buch wird aus natürlichen Zutaten selbst zubereitet. Das fängt beim Brötchen an, das in der Fachsprache „Bun“ heißt, mit Grundrezepten und Variationen daraus. Wer gern experimentiert, bekommt Anleitungen zum Verändern, also Buttermilch statt Milch. Wasser austauschen durch Obstsaft, Gemüsepürree, Brühe. Butter ersetzen durch Öle.
    Thomas Vilgis hält wertvolle Tipps bereit, zugeschnitten auf die Zielgruppe (siehe Eingangsbild): „Teig 1 – 2 Stunden gehen lassen. In der Zwischenzeit die Küche aufräumen ist keine schlechte Idee. Dabei auf den Boden schauen.“

    Wer gern Fleisch isst, erfährt hier, worauf Mann achten sollte.

    (c)Callwey-Verlag

    Mit 15 Fotos wird Schritt-für-Schritt erklärt, wie der beste „Patty“ hergestellt wird. Für (Noch)Nichtburgerfans: Das ist die Einlage zwischen dem Ober- und Unterteil des Brötchens, also des Buns. Ebenso wichtig ist das Braten des Patties, wenn es sein muss, sogar mit Temperaturmessung im Leib. Neben Grundrezepten erhalten die Leser Ideen zum Variieren, zum Beispiel mit frischen Kräutern.

    Anleitungen zum eigenhändigen Herstellen von Ketchup, Mayo und anderen Soßen.

    (c)Callwey-Verlag

    Eine Freude sind die zahlreichen Farben, von Weiß über Gelb, Rot, Grün und Braun in verschiedenen Farbnuancen.
    Selbst gebacken, gegrillt, gekocht, eingelegt sind auch Beilagen wie Gemüse, Rohkost, Salate. Die Autoren meinen zwar, dass Beilagen im Normalfall nicht nötig sind. Jedoch für diejenigen, die sich nicht den Kiefern verrenken möchten, bilden sie eine Alternative.

    BURGER UNSER enthält Fotos zum Wasser-im-Mund-Zusammenlaufen.

    Nach all diesen Einleitungen, die wirklich wichtig sind, kommen die eigentlichen Rezepte, eines pro Doppelseite. Burgerliebhabern wird das Wasser im Munde zusammenlaufen, denn zu jedem Burger-Rezept gehört ein ganzseitiges Foto.

    (c)Callwey-Verlag
    Sehr genau sind ausführliche Beschreibungen von Brötchen (Buns), Einlage (Patty), wie angerichtet wird, empfohlene Soßen und Beilagen. Praktisch ist auch die Markierung auf dem Burgerfoto rechts oben. In einem Kreis steht als Piktogramm an der Spitze die Hauptzutat, also Fleisch (Rind, Schwein, Schaf, Geflügel, Wild), Fisch, vegetarisch bis hin zum Dessert.
    Der „Sauereifaktor“ beim Essen ist mit 10 als Höchstmaß angegeben. Na ja, es kommt immer auf die Übung an. Leider wahrscheinlich auch auf die Gesellschaft, siehe Bild am Anfang. Der Schwierigkeitsgrad geht bis Level 5.
    Ein Burger mit Königskrabben, Currybutter-Sosse und Papaya hat den Level 4/5. Sauereifaktor beim Essen ist ebenfalls über dem Durchschnitt: 6/10. Lachs mit Erdnusssoße und Wasabirauke ist dafür einfach herzustellen, Level 1/5. Sauereifaktor mittel. Burger mit Schnecken und Kerbel-Mayo kommt auf einen Sauereifaktor von 7/10. Ebenso verlangt Paprika mit Chilisoße nach einem Lätzchen, ist dafür aber einfach herzustellen.
    Getoppt wird alles durch einen indischen Burger – Sauereifaktor 12/10. Optisch kaum zu glauben, dass der zum Essen sein soll. Außerdem enthält er die „heilige“ Kuh – indisch? Irgendwas stimmt da nicht.

    BURGER UNSER ist Kult.

    (c)Callwey-Verlag

    Mittlerweile ist das Buch schon in der 7. Auflage erschienen. Das Neuste ist ein Jahreskalender. Mit „BURGER“ veröffentlicht Daniel Esswein einen unwiderstehlichen Foodkalender im großen Format 46 x 55 cm, so dass die Burger in voller Größe und Schönheit zur Geltung kommen!
    Gleich online bestellen: Burger Unser: Das Standardwerk für wahre Liebhaber  von Hubertus Tzschirner (Autor), Nicolas Lecloux (Autor), Dr. Thomas Vilgis (Autor), Nils Jorra (Autor), Daniel Esswein (Fotograf)
    Callwey Verlag 2016 | ISBN-10: 3766722018

     

     

    Mann, oh Mann:

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  • ✿ Gartenbuch-Tipp: Mein ungezähmter Garten

    ✿ Gartenbuch-Tipp: Mein ungezähmter Garten

    Ungezähmt heißt durchaus nichtaf4ae8af7c66409380458afd58460c70 verwildert. Pflanzen, die sich stark ausbreiten, sollte mehr Raum gegeben werden. Sie passen haargenau auf den Standort. Blumen, die nicht erwünscht sind oder nicht dem Gartendesign entsprechen, dürfen gejätet werden – soviel zur Entwarnung.

    cover Mein ungezähmter Garten100 urwüchsige, wenig gezüchtete Pflanzen stehen im Mittelpunkt dieses Buches.
    Sie eignen sich vortrefflich für einen naturnahen Garten. Neben ihrer Schönheit sind sie noch für vieles andere nützlich, wie in der Wildkräuterküche oder als Arzneipflanze.

    Einjährig, zweijährig oder lieber mehrjährig?

    1-jährige Pflanzen stehen plötzlich da – im besten Falle, wenn sie vorher ausgesät wurden. Vermehren sie sich selbstständig aus Samen, treten sie eventuell an Stellen auf, an denen sie nicht gern gesehen sind. Entweder von der Farbe, die sich mit der Umgebung beißt (Ästheten können in diesem Punkt empfindlich sein). Oder sie bleiben weg, wenn man fest mit ihnen gerechnet hat.

    2-jährige Arten wie die gigantische Engelwurz sind im 1. Jahr an ihrer Blattrosette zu erkennen. Da hilft umsetzen an einen Ort, an dem sie erwünscht sind. Im 2. Jahr blühen sie und sterben ab, nachdem sie ihren Samen verstreut haben, aus denen neue Blumen keimen. Das muss nicht unbedingt an dem Standort sein, den der Gärtner sich wünscht. Viele Disteln gehören dazu. Sie sehen wunderschön aus, duften süß, wachsen zu imposanten Erscheinungen heran – wie die Karde oder Eselsdistel. Häufig pflanzen sie sich an Stellen, an denen sie nicht gewollt sind – meist massig, denn ihre Samen sind wie Pusteblumen. Wenn sie nur nicht so piksen würden! Königskerzen haben es da einfacher.
    Stauden lassen sich gezielter einsetzen, denn sie bleiben über mehrere Jahre an einem Standort stehen. Der Blütenflor kann zeitlich mit anderen Blumen abgestimmt werden. Die Farben passen zueinander – oder zu den Gartenmöbeln.

    Jede heimische Pflanze ist gleichzeitig eine Nutzpflanze.

    Norbert Griebl weist bei jedem Gewächs auf den Nutzen für die Tierwelt hin. Frühe oder späte Blütezeiten können nicht nur die Gartensaison verlängern. Sie helfen, die heimische Kleintierwelt zu erhalten.
    Manche Blumen sind durch frühe oder späte Blütezeit wertvoll für Insekten und andere Tiere, wenn das Nahrungsangebot mager ausfällt. Schneeglöckchen, stinkende Nieswurz blühen zeitig. Sollten Hummeln und Bienen durch Wärmeschübe früh aus der Winterstarre erwachen, können sie schon Nektar saugen. Anschließend erblühen Küchenschelle und Schlüsselblume.
    Spät im Jahr sorgen Efeu, Aster, Schafgarbe, wilde Malve oder Gänseblümchen noch für Nahrung.
    Gartenbereiche, die kaum Sonne abbekommen sind schwierig für Gärtner. Die Natur hat damit keine Probleme. Klebriger Salbei, Wurmfarn, Beinwell wachsen auch im Schatten.

    Ausführlich stellt Norbert Griebl hundert einheimische blühende Pflanzen vor, da ist für jeden Garten etwas dabei.
    Ausgezeichnet beim Deutschen Gartenbuchpreis 2017 – Bester Ratgeber, 3. Platz

    Sofort online bestellen: Mein ungezähmter Garten: Die 100 besten heimischen Pflanzen zum Verwildern

     

     

    Garten:
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  • ✍ Empfehlung: Allmen und die Libellen von Martin Suter

    ✍ Empfehlung: Allmen und die Libellen von Martin Suter

    w.allmen.libelle5781a557bcd54bf2b54a7c58e8ee858cAllmen liebt das Leben in Luxushotels, hat aber ein Problem – er ist bankrott. Mit Hilfe seines Dieners Carlos entdeckt er eine lukrative Marktlücke.

    Allmen hat es gut getroffen. Als er klein war, verkaufte sein Vater einen Acker als Bauerwartungsland so überaus gewinnbringend, dass er Geschmack an dieser Art des Geldverdienens fand. Er verlegt sich auf Landkäufe und gewinnbringende Verkäufe. Seinem einzigen Sohn ermöglicht der Witwer eine – seinem neuen Reichtum – angemessene Erziehung. Allmen erhält seine Ausbildung in teuren Elite-Internaten. 

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  • ✍ Gartenbuch Gestaltung: „Traumhafte Landgärten durch die Jahreszeiten“

    ✍ Gartenbuch Gestaltung: „Traumhafte Landgärten durch die Jahreszeiten“

    Das Gartenbuch führt mit Fotos von 16 zauberhaftenecd2dcc05d39456e9843e31e589fe78b Landgärten durch ein Gartenjahr, und zwar nach dem „Phänologischen Kalender“. Frühling, Sommer, Herbst, Winter werden nach den Pflanzen eingeteilt, die zu dieser Zeit blühen oder reifen.

    Wann beginnt das Frühjahr?

    Gartenbuch Gestaltung: „Traumhafte Landgärten durch die Jahreszeiten“Der Frühling kann sowohl ab Ende März anfangen, etwas früher oder später. Es muss nicht unbedingt der kalendarische 21. März sein.
    Der Vorfrühling beginnt, wenn Schneeglöckchen, Krokusse, Haselnuss und Erle blühen. Zwar sind die Bäume noch kahl, aber die Architektur des Gartens ist sehr gut zu erkennen mit Trockenmauern, Wegen, Treppen aus Granit – die sieht man jetzt besonders gut. Ebenso kommen die geschnittenen Buchsbäume, die wie Kugeln aneinandergereiht sind, gut zur Geltung.
    Der Erstfrühling bricht an, wenn Bäume und Sträucher von Rosskastanie oder Birke Blätter treiben. Auch die Forsythie blüht im Erstfrühling zusammen mit verschiedenen farbigen Tulpen und Narzissen. Wer einen Sitzplatz am Gartenteich hat, kann die Sonne neben Sumpfdotterblumen und Vergissmeinnicht genießen. Liebhaber von Rosatönen schwelgen unter Blüten verschiedener Kirscharten und Magnolien.
    Im Vollfrühling zeigen Pfingstrosen und Mohn ihre Pracht; Apfelbäume, Flieder, Blauregen entfalten sich. Wer hätte gedacht, dass ein Schattengarten ausgerechnet im Vollfrühling seinen Charme entfaltet? Verschiedene Blätterformen sorgen hier für Abwechslung. Funkien verfügen über Blattfarben von Dunkelgrün über Blaugrün und Hellgrün bis hin zu Grün-Weiss.

    Der Frühsommer beginnt mit der Rosenblüte.

    Diese zart rosa Farbe reizt, andere Blumen im gleichen Farbton auszuwählen. Nachtviole oder Iris gehören ebenso dazu wie der Lavendel, der gut zu den Rosen passt und in einem Garten farblich Ton-in-Ton beisammen stehen. In einer
    anderen Gartenanlage entstehen gemalte Pflanzenbilder. Hier finden sich hellrosa Rosen mit dunkler Clematis, dicht an dicht neben anderen Blüten. Von entfernt betrachtet wirkt es wie ein abstraktes Bild.
    In der heißen Hochsommerzeit reifen Kirschen und Beeren. Durch schneeweiße Blüten verschafft man sich etwas Abkühlung an einem schattigen Platz mit Liegestühlen, umgeben von kreidebleichen Blüten der Hortensie, Rose, Clematis der hellen Schattenblüten.
    Im Spätsommer kommen die Bauerngärten voll zur Geltung. Diese Mischung aus Sommerblumen neben Gemüseernte lässt das Herz jedes Hobbygärtners höher schlagen. Gärtnerköche finden hier die Gegenleistung ihrer Arbeit. Sie können sogar andere Naschkatzen mit verköstigen.

    Der Herbst ist der Lohn des Gärtners.

    Der Frühherbst beginnt mit der Blüte der Herbstzeitlose – die Zwetschgenernte ist in vollem Gange. Gartengestalter lieben rotbraune Farben, die langsam durch das Grün hindurch kommen. Einige Ziergehölze wandeln ihre Blätter in Rostrot. Die Früchte der Pfaffenhütchen zeigen verschiedene Rotarten, der Fächerahorn ein knalliges Signalrot.
    Die Apfelernte läuft im Vollherbst ab. Im Ziergarten leuchtet das Laub des wilden Weines in verschiedenen Rot/Violetttönen. Manche Obstbäume verlieren bereits ihre Blätter, es wird etwas heller im Garten. Noch blühen die Sonnenblumen, flankiert von Hortensien. Bis jetzt ist der Herbst üppig.
    Im Spätherbst fallen Blätter in verschiedenen Farben; gelbe Gingkoblätter, rote Ahornblätter, braune Kastanienblätter. Die Gärten in diesem Buch sehen auch im Spätherbst weiterhin prachtvoll aus.

    Der Winter ist die Zeit der Ruhe.

    Wenn die Natur eine Pause einlegt, kommen die immergrünen Pflanzen voll zur Geltung. Formvollendet geschnittene Buchsbäume und Büsche von Ziergräsern entfalten ihre Formen bei Raureif, Hortensienblüten fallen ins Auge mit Häubchen aus Schnee. Heimelig ist der Anblick von Gartenanlagen, in denen die letzten Blumen stehen geblieben sind.

    16 Gärten mit unterschiedlichen Schwerpunkten.

    Die Autorinnen Martina Meidinger und Evi Pelzer legen einen enormen Wert auf die Gartengestaltung. Sie zeigen, dass ein Grundstück nicht nur nützlich oder durchgestylt sein kann, sondern den Bewohnern Raum gibt, ihre Seele baumeln zu lassen. Neben den Blumen und Bäumen in ihren delikaten Farbzusammenstellungen präsentieren sie immer wieder Sitzplätze. Es entstehen Oasen der Ruhe, in denen die Gartenbewohner die Natur um sie herum in vollen Zügen genießen können. Wohngärten entwickeln sich zum zweiten Zuhause.
    Gartenträume im wahrsten Sinne des Wortes. Für „normale“ Gartenkratzer bleiben sie ein Traum, andererseits fördern sie die Kreativität und setzen Ideen frei.
    Traumhafte Landgärten durch die Jahreszeiten   von Martina Meidinger / Evi Pelzer ISBN: 978-3-7667-2253-9

     

     

    Hinter diesem Link finden Sie unsere empfehlenswerten Gartenbücher

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  • ♀ Frauen – Frauen – Frauen

    ♀ Frauen – Frauen – Frauen

    Starke Frauen – schwache Frauen

    Von Frauen verstehen Dorle Knapp-Klatsch, Elke Wilkenstein und Gesine Bodenteich was, und zwar seit mehr als einem halben Jahrhundert.
    Sie können sich an die Lebenszeiten zurück erinnern, an die Gefühle, die die Pubertät, Schwangerschaft oder Wechseljahre ausgelöst haben – oder andere typisch weibliche Gefühlsregungen.
    Literatur von Frauen und über Frauen steht deshalb an oberster Stelle.

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  • ✍ Buchtipp: Das Regenorchester – Roman von Hansjörg Schertenleib

    ✍ Buchtipp: Das Regenorchester – Roman von Hansjörg Schertenleib

    Buchkritik: In seiner Wahlheimatef5aa9a52e014b76b6c97dc78e5eb34d Irland wird ein Schweizer Schriftsteller von seiner Frau verlassen. Gleichzeitig lernt er die alte Irin Niamh kennen, die ihm ihre Lebensgeschichte diktiert. Er soll ihre Memoiren niederschreiben und veröffentlichen.

    Zwei unterschiedliche Leben ereignen sich nebeneinander.

    Cover: Das Regenorchester - RomanNur schwer erholt sich der Erzähler, den die Irin Niamh jetzt Sean nennt, von seiner Verlorenheit, die seine desertierte Frau in ihm hinterlassen hat. Er reflektiert sein Leben, das ihn von der Schweiz bis nach Irland führt. Genau wie Niamh sich Ihr Leben durch den Kopf gehen lässt. Sie verlässt Irland, um sich in England und später in Deutschland nieder zu lassen. Nach Jahrzehnten im Ausland kehrt sie wieder an ihrem Geburtsort zurück. Erinnerungen erwachen an die irische Kindheit in den 50er Jahren. Materielle Not herrscht in der Familie mit acht Kindern. Glücklich und zufrieden lebt die ganze Familie trotzdem – wie wohl jede Kindheit sich im Rückblick verklärt. Schwieriger wird es in London, wo sie sich als Fabrikarbeiterin und Hausmädchen durchschlägt. Hier lernt sie ihre größte Liebe und ihre größte Enttäuschung kennen. Sie erwartet ein Kind, das sie zur Adoption freigibt.
    Im Laufe der Zeit werden die Diktate immer schwieriger, da Niamh sterbenskrank ist und Sean sie pflegt.

     

    Probleme entstehen unabhängig von Alter und Geschlecht.

    Dieser Roman zeigt, dass Generation, Länder und soziale Herkunft gar nicht so weit auseinander liegen, egal ob Mann oder Frau. Ihr Schmerz und ihre Freude, ihre Liebe und ihre Enttäuschung ähneln sich.
    Hansjörg Schertenleib beschreibt in diesem Buch in einer anschaulichen Bildsprache sowohl das alte als auch das neue Irland. Die negative Einstellung des Erzählers wandelt sich mit fortschreitender Geschichte weg von seinen eigenen Qualen hin zum Positiven – dank Zuwendung zum anderen Menschen. Durch mitteilen selbst erlebter Freuden ergibt sich ein Mitleiden von fremdem Kummer. Ausgiebig beschreibt der Autor die inneren Wandlungen, vom persönlichen Selbstmitleid bis zur Aufopferung.

    Gleich online bestellen:Das Regenorchester: Roman  von Hansjörg Schertenleib | Verlag: Aufbau Taschenbuch (15. August 2016), ISBN-13: 978-3746632841


     

     

    Irland:
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  • Romantipp: „Fast genial“ von Benedict Wells

    Romantipp: „Fast genial“ von Benedict Wells

    Buchkritik: 728e3be8036b4be596c269d90f3761a8Ein Roman, der Leseratten mitnimmt – zum einen psychisch, zum anderen quer durch Amerika. Ein Beitrag zum Thema vererbte Intelligenz.

    cover.fast.genialFrancis hat in seinem 18-jährigen Leben schon gute Zeiten gesehen, bevor er mit seiner psychisch labilen Mutter in einem Trailerpark landet. Ihretwegen erträgt er die Situation, obwohl sie ihn während ihrer Schübe beschimpft und angreift. Körperlich ist Francis ein Riese, seelisch ein Lamm.
    In einem Abschiedsbrief, den seine Mutter vor ihren letzten Selbstmordversuch schrieb, erfährt er, dass er ein Retortenkind ist. Seine Mutter nahm einst an einem Programm zur „Züchtung“ von Genies teil. Sein Vater, von dem sie nur Bruchstücke weiß, hatte einen überdurchschnittlichen IQ. Obwohl Francis sich vorher mit seinem vaterlosen Dasein abgefunden hat, wird er immer neugieriger. Schließlich fährt er sich mit einem Freund von der Ostküste Amerikas nach Kalifornien. Mit von der Partie ist eine junge Frau, die Francis in der psychiatrischen Klinik bei seiner Mutter kennen gelernt hat. Diese Dreierkonstellation sorgt für Spannungen, die sich pünktlich entladen.
    Francis beobachtet im Laufe der Reise Männer im entsprechenden Alter, die er sich als Vater erträumt. Mal sind sie gut aussehend, mal hässlich, mal mit Familie, mal sportlich, mal sympathisch, mal unsympathisch. Er malt sich aus, wie er seinem Vater gegenüber tritt, wie er von ihm aufgenommen wird oder auch nicht. Als er ihn schließlich gefunden hat, ist es weitaus schlimmer, als er es sich je auszudenken vermochte. Wenn er vorher noch überlegte, welche Eigenschaft er wohl von seinem leiblichen Vater geerbt haben mochte, kreisen jetzt seine ganzen Gedanken darum, nicht so zu sein wie er. Er bemerkt plötzlich an sich Eigenschaften, die ihn mit seinem leiblichen Vater in Verbindung bringen. Er verstrickt sich immer weiter in seine Selbstbeobachtungen. Je mehr er sich bemüht, alles „väterliche“ aus seinem Leben zu verbannen, umso mehr erkennen die Leser die Parallelen, die zwischen den beiden Leben verlaufen.

    Benecict Wells beschreibt die Situation eines jungen Mannes, der auf sich allein gestellt ist.
    Er sucht nach seinen Wurzeln. Seine Mutter kann ihm keinen Halt geben. Seine Freunde sind in dem gleichen suchenden Alter, leben aber, im Gegensatz zu ihm, noch in geordneten Verhältnissen. Sein leiblicher Vater entzieht ihm den Boden unter den Füßen. Die Leser sehen ihn immer weiter und weiter in den dunklen Tunnel laufen. Für außenstehende Beobachter ein schwer zu ertragendes Schicksal.

    Fast genial von Benedict Wells | Diogenes Verlag 2011 |    EUR 19,90

     

    Für Leser von Buchkritiken, Romanrezensionen und  Hörbuchtipps – unsere persönlichen Empfehlungen

     

     

    Amerika:
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  • ♫ Musikbuchtipp: Das große Liederbuch – mit Text, Noten und vielen bunten Bildern von Tomi Ungerer

    ♫ Musikbuchtipp: Das große Liederbuch – mit Text, Noten und vielen bunten Bildern von Tomi Ungerer

    Alte Volkslieder mit Text und Noten humorvoll in Bilder umgesetzt. Verständlich für Kinder, mit Wiedererkennungswert für Erwachsene.
    cover.liederbuchc523bac9e32649a9916b5c768c3c85dbMit geschlossenen Augen und offenem Mund singt ein einsamer Nachtwächter sein Lied – in einer Hand die Laterne, die ihn und einen Teil der Straße in gelbes Licht taucht. In der anderen Hand hält er einen schweren Schlüsselbund. Gegen Wind und Wetter schützen ihn Hut und Umhang. Fahles Licht wirft seine Schatten auf den leeren Marktplatz; vorn das Rathaus, dahinter reiche Bürgerhäuser und der hohe Kirchturm. Nur mit wenigen Strichen malt Tomi Ungerer seine Bilder, und doch stecken sie voller Details. Diese Kleinstadt besteht aus typischen Fachwerkhäusern seiner elsässischen Heimat. Fensterläden sind sowohl auf- als auch zugeklappt. Verstohlen lugt eine Katze um die Ecke…

    Jedes Detail im Bild stimmt mit dem Text überein.

    Für kleine Kinder im Vorschulalter ist es ein Entdeckerbuch, denn bei jedem Anschauen gibt es was Neues zu sehen. Aber nicht nur die Sonnenseiten zeigt dieses Liederbuch.

    „Mit dem Pfeil, dem Bogen,
    durch Gebirg und Tal,
    kommt der Schütz gezogen,
    früh im Morgenstrahl – trallala…“
    Vorneweg ein rennender Schütze, in der einen Hand den Bogen, mit der anderen Hand die Pfeile und den geschulterten Köcher festhaltend. Grün gekleidet, mit Stiefeln für unebenen Boden, eine Dreispitz auf dem Kopf, an den Ärmeln ein appliziertes Eichenblatt. Er hat es ausgesprochen eilig und schreit etwas, was nicht nach den Versen des Liedes und Trallala klingt. Hinter ihm ein angedeutetes Gebüsch, aus dem ein Wildschwein hervorbricht – der Pfeil steckt noch im Rücken. Sowohl die Hauer des Keilers, seine gebückte Haltung, die zusammengekniffenen Augen als auch die angelegten Ohren verheißen nichts Gutes – aaaber:
    „…was sein Pfeil erreicht, ihm gehört die Beute, was da keucht und fleucht.“

    Der Text wird mit und durch die Bilder verständlich.

    Die Melodien sind mit Singstimme und Instrumentenbegleitung notiert, wie Flöte, Geige, Gitarre oder Klavier. Für Eltern und Großeltern, die Noten lesen können, eine Fundgrube von Volksliedern, die zum großen Teil in der jetzigen Generation nicht mehr bekannt sind. Viele Möglichkeiten werden für Begleitinstrumente angegeben. Musikschüler, die ihr Instrument schon etwas beherrschen, können nach diesem Liederbuch ihre Lieblingslieder spielen.

    Dass musizieren nicht einfach ist, zeigt das Bild eines Musikanten, der von Ort zu Ort zog, um auf Märkten oder Hochzeiten aufzuspielen.

    Auf dem Rücken hat er eine Trommel fest gezurrt. Die Klöppel sind an den Füßen festgeschnallt, damit sie wie beim Schuhplattler auf beiden Seiten den Rhythmus angeben und zum Tanz animieren können. Die Hände müssen frei bleiben für die Geige, deren Steg sich zur Trompete entwickelt. Der Musiker stützt die Geige am Kinn ab, bläst durch dieses Allroundinstrument hindurch, während er mit einer Hand die Ventilklappen der Trompete herunterdrückt. Die andere Hand führt den Bogen über die Geigenseiten.
    Ein handwerklicher Lehrberuf, der viel Zeit und Geschick erfordert, um ihn zu lernen. Schon früher galt für angehende Musiker – üben, üben üben!

    Drei Fliegen mit einer Klappe schlägt dieses Volksliederbuch.

    • Eine Sammlung von 204 deutschsprachigen Volksliedern
    • Notenmaterial für Melodie und teilweise Instrumentenbegleitung
    • 156 Illustrationen von Tomi Ungerer – Kinder, Mensch und Tier in typischen Haltungen, mit ausdrucksstarken Gesichtern, die hoffen, bangen oder fröhlich dreinschauen.

    Das große Liederbuch von Anne Diekmann und Tomi Ungerer |  Diogenes Verlag | EUR 19,90

    Bilderbücher:
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  • ✍ Klassiker-Buchtipp: Doktor Glas von Hjalmar Söderberg

    ✍ Klassiker-Buchtipp: Doktor Glas von Hjalmar Söderberg

    Mit seinem Tagebuch-Roman löste5aeb92eb935541ac9e2e8b9bb0e49fae Hjalmar Söderberg einen Skandal in Schweden aus. Er beschreibt darin die Umstände, mit denen ein Arzt bewusst einen Mord begeht.

    Der Arzt Doktor Glas schreibt seine Gedanken sporadisch auf Zetteln nieder.

    cover.doktor.glas Es beginnt am 12. Juni und endet zwei Monate später mit dem Mord, den er entgegen seiner ärztlichen Ethik begeht. Es sieht zwar nicht so aus, als ob dieser Mord aufgedeckt wird, aber Doktor Glas beschäftigt diese Tat noch Monate danach. Ihm schwant, dass es anscheinend umsonst geschah. Er wollte die Ehefrau eines Pastors von ihrem – auch Doktor Glas unsympathischen – sextollen, viel älteren Gatten befreien. Damit hätte er der jungen Frau den Weg für eine Liebesheirat freigemacht. Jedoch diese Liaison mit einem viel jüngeren Mann geht in die Brüche, weil der Geliebte sich eine reiche, junge Frau angelacht hat, die er viel lieber heiraten möchte.
    Doktor Glas ahnt nichts von dem Bruch, interpretiert die Traurigkeit der Pastorengattin falsch und handelt übereilt. Er verabreicht dem Pastor eine mit Zyankali gefüllte Pille, die Doktor Glas immer für seinen eventuellen Eigenbedarf mit sich herumträgt. Den Totenschein für einen Herzinfarkt stellt Doktor Glas selbst aus. Mit der Zeit wächst seine Zuneigung zur Pastorenwitwe, die ihn seit dem Tode ihres Mannes nicht mehr besucht hat. Ahnt sie etwas?
    Sehr ausführlich beschreibt Hjalmar Söderberg die psychischen Zustände des Doktor Glas, einen Mann mit vielen Komplexen. Nur einmal in seinem Leben liebte er eine Frau – als Heranwachsender. Seine Liebe verunglückte tödlich. Seitdem hält er sich fern vom weiblichen Geschlecht. Wenn er eine Frau anbetet, dann nur von Ferne. Auch sind es immer Frauen, die einen anderen Mann begehren und denen dieses gewisse Strahlen in den Augen leuchtet.

    Damit legte Hjalmar Söderberg den Grundstein für die heute so beliebten schwedischen Krimis.

    Fast alle beinhalten ausführliche psychologische Erklärungen für eine Tat. Ebenso wird in Schwedenkrimis die private Situation von Täter und Opfer beschrieben. Seine ärztliche Ethik hält Doktor Glas hoch; spannend erzählt Hjalmar Söderberg den Wandel. Ein ruhiges Buch, das lange nachwirkt.

    Doktor Glas: Roman von Hjalmar Söderberg (Autor), Verena Reichel (Übersetzer) | Manesse Verlag (8. Oktober 2012) |   EUR 19,95

     

     

     

      Psyche:

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  • ✍ Kunstbuch-Tipp: Nixen, Nymphen, Neptuns Nichten – in Wort und Bild

    Weibliche17d38b1bf39d463797cdc6e07ad47770 Wasserwesen kurbeln schon seit Urzeiten die Fantasie von Männern an. Seefahrer sehnten sich auf langen Fahrten nach fraulicher Gesellschaft. Einsamkeit kann die Fantasie beflügeln.

    Nixen, Nymphen, Neptuns Nichten und die Seeleute.

    Was in der Wüste als Fata Morgana durchgeht, ist auf See eine Nixe, die auftaucht, den Seemann betört und falsche Versprechungen macht. Durch Gesang sowie schönes Aussehen bezirzt sie ihn, bevor sie wieder verschwindet. Da ihr Unterleib aus einem Fischschwanz besteht, verlaufen sexuelle Fantasien ins Leere. Zur Strafe für die entgangenen Freuden werden diesen Nixen schlimme Plagen an den Fischleib gewünscht. Bei Hans Christian Andersen erleidet die kleine Meerjungfrau bei jedem Schritt Schmerzen, als würde sie mit einem Messer durchstochen. Ihr Ausflug in die Menschenwelt hat nichts genützt, denn der Prinz ihrer Begierde wendet sich einer anderen zu.
    Passierte ein Unglück, das sich keiner erklären kann – an oder im Wasser – sind im Zweifelsfalle die Nixen daran schuld. Sie ziehen den armen Mann ins Wasser, wo er unweigerlich ertrinkt. Bekanntestes Beispiel dafür ist wohl die Loreley, die den braven Schiffer derart betört, dass er mit verklärt glänzenden Augen die Felsen und Strudeln des Rheins übersieht. Wie schön – auch für die Hinterbliebenen – dass man auf jemandem die Schuld abladen kann.
    Die einzige Frau, Arezu Weitholz, geboren 1968, sieht die Meerjungfrau aus weiblicher Sicht. Sie tut ihr leid. Denn wenn sie Füße hätte, könnte sie alle möglichen Designer-Schuhe tragen. Stattdessen hat sie nur einen doofen Schwanz!

    Holzschnitzer illustrieren die Geschichten und Gedichte rund um Nixen, Nymphen, Neptuns Nichten.

    Klaus Raasch raffiniertes Vexierbild zeigt Meereswellen in den Farben graublau. Am Rand ein Ufer, dass sich bei genauem Hinsehen als ein Frauenkopf entpuppt. Der gleiche Silhouette tritt in den Meereswellen in Erscheinung. Die Negativform bildet eine Landzunge, die ins Meer hineinragt.
    Vor einem nachtblauen Hintergrund tragen Soner Buluts Nixen die Farbe von verwaschenem gelb; sie schauen freundlich und hilfsbereit, halten liebevoll einen Ertrunkenen im Arm – Happy End in der Tiefe.

    Meerjungfrauen gehören nicht etwa in die Märchenwelt, sie sind durchaus aktuell – zumindest genau so verführerisch wie ihre Vorgängerinnen. 

    Meerjungfrau:
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