Kategorie: komisch

Komödien und Lustspiele, Unterhaltung

  • ✍ Mein Freund Harvey: Wassermanns Lieblingsrolle im Theater!

    ✍ Mein Freund Harvey: Wassermanns Lieblingsrolle im Theater!

    Was haben ein unsichtbarer Hase und das Sternzeichen Wassermann gemeinsam? Jede Menge Humor, Fantasie und Herz! Deshalb ist die hinreißende Komödie „Mein Freund Harvey“ ein echter Volltreffer in unserem Wassermann-Ratgeber.

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    cover: So tickt der Wassermann von Dorle Knapp-Klatsch

    Mein Freund Harvey, 4fce3e7478804e678805ff38ef413060Komödie über eine ungewöhnliche Freundschaft – Dauerbrenner seit 1944. Siehe Video von der Komödie im Bayerischen Hof München und der Komödie am Kurfürstendamm mit prominenten Schauspielern.

    Elwood

    Mein Freund Harvey - wo ist der Hase?

    Elwood P. Dowd, ein Junggeselle um die Fünfzig, liebt die Geselligkeit und den Whisky. Um seinen Lebensunterhalt muss er sich keine Sorgen machen, denn er hat von seiner Mutter ein kleines Vermögen und ein Haus geerbt, kann also seinen Hobbys nachgehen. Seine Zeit verbringt er in verschiedenen Bars. Bei Gästen und Wirten erfreut er sich wegen seiner Großzügigkeit und immer währenden guten Laune großer Beliebtheit.

    Mein Freund Harvey

    Das gilt nicht nur für Elwood, sondern auch für seinen Freund Harvey, den er mit ebensolcher Höflichkeit behandelt wie alle anderen Mitmenschen.
    Er hält ihm die Tür auf, rückt ihm den Stuhl zurecht und bestellt ihm immer einen Whisky. Es ist schade, dass niemand – außer Elwood – Harvey sehen kann, obwohl er genau Zweimeterzehn misst und dazu noch außergewöhnlich aussieht. Das hindert Elwood aber nicht daran, Harvey jedem vorzustellen, mit dem er sich gerade unterhält. Harvey ist nämlich ein weißer Hase.

    Schwester Veta

    Elwood hat seine Schwester Veta Louise Simmens – nach dem Tode ihres Mannes – und deren gerade ins Heiratsalter gekommene Tochter Myrtle Mae bei sich aufgenommen …

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    cover: So tickt der Wassermann von Dorle Knapp-Klatsch

    So tickt der Wassermann:

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  • ❢ Rückblick: Anton Reiser – ein Bild für die Göttinnen

    ❢ Rückblick: Anton Reiser – ein Bild für die Göttinnen

    Schauspiel nach dem Roman von Karl Philipp Moritz188e7a58596c42e29dec3e7557a7f829 im Depot in Stuttgart

    Bitte für Frauen freihalten!Können Sie sich noch erinnern?
    Es muss so in den Siebzigern gewesen sein, als alle Männer plötzlich in ihrer zwölften Pubertät steckten, ihre Analphase nicht ordnungsgemäß hinter sich gebracht hatten oder ständig Misserfolgserlebnisse mit Frauen vorweisen konnten, weil sie von Müttern, Großmüttern, Tanten und so weiter in ihrer frühkindlichen Identifizierungsphase falsch behandelt oder gar abgelehnt wurden.
    All diese Männer hatten schon einen Vorgänger – lange vor Freud: (mehr …)

  • ✍ Tür auf Tür zu – Katz‘ und Maus | Theatertipp

    ✍ Tür auf Tür zu – Katz‘ und Maus | Theatertipp

    Tür auf Tür zu: Das Dreipersonenstückac36e841479346abbbfc6019fc8f457e handelt von einer Frau Mitte Vierzig, die in einem geschlossenen Kreislauf lebt. Sie geht kurz vor die Tür und kommt nicht mehr hinein. Die Tür in Form eines Türstehers bleibt für sie geschlossen, siehe -> Tür auf Tür zu

    Tür auf Tür zu: Sie kennt die Spielregeln nicht

    w.Renitenzensemble_Tuer_auf_Tuer_zu_7261In der Inszenierung von Benjamin Hille im Stuttgarter Renitenztheater ist es ein Ort, an dem jeder jeden kennt. Es sieht nach einer Stehparty aus, bei der sich Singles, Börsenmakler oder Wichtigtuer treffen, um über Gleichgesinnte herzufallen. Sie treffen sich und tratschen jeder über jeden. Einen tiefere Bindung kommt nicht zustande. Ausgerechnet dort will sie wieder hinein. Eine fixe Idee, die ihr ganzes Leben durcheinander bringen wird. Für die Zuschauer nicht ganz nachvollziehbar, denn so interessant kann es doch da drinnen nicht sein.
    Jetzt beginnt das Gesellschaftsspiel, das ER als Tür genießt, während SIE die Spielregeln nicht kennt. Die Tür (Michael Günther) führt ein Eigenleben als Zerberus mit durchaus mitfühlenden Zügen. Sein Blick wandert zwischen Anneliz (Schirin Brendel) und ihren Mitleidern über Konkurrenten bis Bessergestellten (Martin König) hin und her. Wenn es aber darum geht, die Tür geschlossen zu halten, ist er unbestechlich. Bei diesem Katz-und-Maus-Spiel behält die Tür immer die Oberhand.

    Tür auf Tür zu: Kaum Requisiten, aber sehr anschaulich

    Martin König mimt sämtliche Figuren, die mit Anneliz Kontakt haben. Sowohl die „Vergiss-es!“, als auch die Bestätigenden, denen es ähnlich geht wie ihr. Er fühlt sich gelangweilt, bricht weinend zusammen, verbreitet Zuversicht, während er von seinem unbezahltem Traumjob erzählt.
    Sie brauchen nicht viele Requisiten. Veranschaulicht wird die frostige Zeit durch Zittern und vor Kälte frösteln. Regen stellt Michael Günther mit Trommeln der Finger auf einem Holzkasten dar. Mit Papier rascheln simuliert er ein Feuer, an dem sich die Beiden mühsam wärmen.
    Panik: Licht geht fast aus. Hintergrund orange erleuchtet. Drei Personen werden ungesund grün angestrahlt. Sie babbeln durcheinander. Anneliz redet sich ein, unentbehrlich zu sein. Martin König als Alter Ego behauptet genau das Gegenteil. Rechnet ihr alle Defizite vor. Stereotyp Michael Günther: „Tür zu! Tür zu! Tür zu!“ Sie wird atemloser. Es knallt. Das Licht geht an. Die Panikattacke ist mit einem Schlag vorbei.

    Aktiv und voller Tatendrang unternimmt Anneliz Rückkehrversuche.

    Sie schafft es, die lebendige Tür vom Sockel zu heben und in die Ecke zu stellen. Rein kommt sie dadurch nicht, denn die Tür ist zu. Michael Günter lebt sein komisches Talent mit vollem Körpereinsatz aus. Seine Figur gleicht einem Fragezeichen, das schnell zu einem Ausrufezeichen, Komma oder Punkt werden kann. Ertönt aus dem Off Geigenmusik, mimt er hingebungsvoll einen Stehgeiger. Von seinen Grimassen lenkt nichts ab – nicht einmal eine Frisur. Anneliz‘ Handgreiflichkeiten nützen nichts. Ein Kinnhaken, der 2 cm vor dem Kinn endet, beantwortet er mit fallendem Unterkiefer und/oder einem Hänger über dem Sockel. Die Tür bleibt zu. Ebenso hilft kein Arschkriechen, das Michael Günther voller Vorfreude mit herunter gelassener Hose erwartet, den Allerwertesten dem Publikum zudrehend. Genau so begeistert ihn der Stripteasetanz, den er mit seiner schlaksigen Figur aktiv mitgestaltet. Im letzten Augenblick besinnt er sich.

    „Die Tür ist zu!“

    Anneliz ist genervt, nur genervt. Sie schafft es nicht, außerhalb dieser Gesellschaft Fuß zu fassen, sich ein eigenes Leben aufzubauen. Immer wieder unternimmt sie Versuche, ausgerechnet durch diese Tür hinein zu gehen. Verbohrt auf dieses immer fernere Ziel schauend, wird sie depressiv und pomadig, bis sie am Schluss nur noch mit Tagträumen im Bett liegt, um mit allen abzurechnen, die sie erniedrigten. Und wenn sie nicht gestorben ist, dann …

    Renitenztheater in Stuttgart
    Besetzung am 5. Dezember 2014: Schirin Brendel, Michael Günther und Martin König
    Regie: Benjamin Hille
    Probenfoto © Sabine Haymann


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  • ☛ Theatertipp: Vier linke Hände

    ☛ Theatertipp: Vier linke Hände

    4.linke.haende.steidle.klaue

    Schnelle,e28646dbd12b4d9d9ad3e084d0c7c5c6 kurzweilige, stimmige Inszenierung dieser Beziehungskomödie von Pierre Chesnot in der Komödie im Marquardt in Stuttgart.

    Sophie tanzt beschwingt im Abendkleid durch ihre neue Wohnung. Aus gutem Grund, denn sie hat viel vor. Einerseits wird sie heute 40 Jahre alt, andererseits will sie exakt an diesem Tag ihrem Leben ein Ende setzen. Gut gelaunt stellt sie die Magnumflasche auf den Tisch, stopft einen entsprechend langen Trinkhalm hinein und füllt den Sekt mit bunten Pillen auf. Ausgerechnet jetzt ruft ihre Freundin Susanne an, die ihr zum Geburtstag gratuliert. Die Zuschauer erfahren, dass Sophie schon wieder einen Selbstmordversuch plant, weil sich immer noch kein Mann fürs Leben festnageln ließ. Allein lebt sie mit ihrem ererbten Vermögen seit Kurzem in Paris.
    Ihre Freundin nimmt ihr das Versprechen ab, mit dem Selbstmord noch drei Tage zu warten, bis sie aus dem Urlaub zurück sein wird. Damit es ihr nicht langweilig wird, soll Sophie in der Zwischenzeit einen Menschen glücklich machen, und zwar den erstbesten Mann, der ihr über den Weg läuft.

    4.linke.haende.andreas.klaue

    Das kommt schneller als gedacht, denn die Badewanne ist übergelaufen und hat ein Stockwerk tiefer Bertrands Wohnung überschwemmt. Als er – bekleidet mit einer ausgeleierten, gestreiften Pyjamahose älteren Modells – bei ihr klingelt, um sich zu beschweren, will Sophie sofort ihr Versprechen rückgängig machen. Zwar ist er exakt der Erste, aber leider rein optisch nicht der beste Mann. Bertrand, ein Junggeselle wider Willen – schrullig von den grauen Haaren bis zu den Schlappen – erforscht als Professor für alte Geschichte einen untergegangenen indischen Volksstamm. In seiner Freizeit näht er Stofftiere, teilweise so groß, dass sie als Sitzkissen zu gebrauchen sind.

    Die weltgewandte Sophie bemüht sich pflichteifrig, ihr Versprechen einzulösen. Sie lädt den miesepetrigen Bertrand erst zum Schränkeaufhängen (mit bleibender Erinnerung an beiden Daumen) und dann zum Essen ein. Leider trifft Sophie mit ihren internationalen Rezepturen nicht seinen Geschmack. Die Chili-Fleischbällchen verführen ihn zu einer feurigen Solotanzeinlage. Bertrand möchte nicht unhöflich erscheinen. In einem unbeobachteten Augenblick lässt er das Essen in einer Schublade verschwinden oder katapultiert es zum Fenster hinaus. Köstlich ist sein Bemühen, in Sophies luftmatratzenähnlicher Sitzgelegenheit in die Senkrechte zu kommen.
    Zwar kommen sie sich näher, aber immer wieder sieht es so aus, als wäre ihre Beziehung zu Ende. Sophie betrinkt sich allein, möchte ihrem Leben endlich ein Ende bereiten, springt aus dem Fenster und landet, statt im Himmel, auf Bertrands Balkon.

    Voller Situationskomik geht es weiter in dieser flotten Inszenierung von Christian H.Voss. Für zwei kurzweilige Stunden können Theaterbesucher abschalten – vergnügt und unbeschwert.
    Beide Akteure verkörpern überzeugend ihre unterschiedlichen Charaktere; starke Persönlichkeiten, die jede auf ihre Art sympathisch rüberkommen. Susanne Steidle als die kapriziöse, lebenslustige Sophie – trotz der pompösen Selbstmordinszenierungen. Sophie, die nie abschließt, weil sie immer ihre Schlüssel verliert. Andreas Klaue, der schrullige Bertrand, verschließt seine Türen und Fenster dreifach gesichert. Bis zum Happy End bleiben sie sich und ihren Idealen treu, tolerieren aber trotzdem den anderen.
    Auf der Bühne (Alexander Roy) sehen die Zuschauer zwei gegensätzliche Wohnzimmer nebeneinander – elegant nach Feng-Shui eingerichtet bei Sophie; vollgestopft und widerstandsfähig gegen Erneuerungen bei Bertrand: Sein Archiv, bestehend aus Aktenbergen, daneben ein Ohrensessel – mit gediegenem Gobelinstoff bezogen – vorn seine selbst genähten Stofftiere.
    Hervorragend passen die Kostüme von Sibylle Schulze. Bertrand, ein Mann, der keinen besonderen Wert auf sein Äußeres legt. Er wechselt kaum die Kleidung, genau wie seinen ausgeklügelten Wochenplan. Sophie wechselt ständig ihre eleganten Kleider und lebt planlos in den Tag hinein.

    Schnelle, kurzweilige, stimmige Inszenierung dieser Beziehungskomödie in der Komödie im Marquardt in Stuttgart.

    Junggeselle:
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    Vier linke Hände – Komödie von Pierre Chesnot
    Inszenierung: Christian H. Voss
    Bühnenbild: Alexander Roy
    Kostümbild: Sibylle Schulze

    Mit
    Susanne Steidle
    Andreas Klaue

  • Theatertipp: Hoimetaberau – Schwäbische Tüftlersonate in der Tri-Bühne

    Theatertipp: Hoimetaberau – Schwäbische Tüftlersonate in der Tri-Bühne

    Zwei Schwaben 26a55a0102234450af84458ea9f4cb6cund d’r Sell lassen das Stuttgarter Theaterpublikum teilhaben an ihrer Sprache, Erfindungsreichtum, quietschendem Drehstuhl und ihrem Ventilatoren-Flieger.
    hoimet.michalski.ohngemachZu Zweit sitzen sie am Tisch vor ihren Karten. Albert (Reinhold Ohngemach) hält sie in der Hand, Hans (Marcus Michalski ) an einer Apparatur, die er um den Hals hängen hat. Den dritten Mann zum Skat zu finden fällt den beiden Bruddlern schwer, denn bisher haben sie alle rausgeekelt. Für die findigen schwäbischen Käpsele wird nichts zum Problem. D’r Sell, ein umgekehrter Laubbesen, markiert den dritten Mann. Auf seinen Zinken sind die Karten fächerartig mit Wäscheklammern befestigt. Hans übernimmt zwei Mitspieler und springt, je nach Spielpartner, von seinem Platz zum Sell. Er muss also auch gegen sich selbst spielen. Dabei trickst er sich sogar selbst aus, da der Sell besser schummeln kann. Außerdem hat der Dritte, d’r Sell, die besseren Karten. Dieses gegen-sich-selbst-spielen ist für ihn das Schlimmste – muss er doch mit ansehen, wie er verliert.
    Den zahlreichen Schwaben hat die Vorstellung am 6. Dezember 2012 in der Tri-Bühne gefallen. Dieses Stück regte zur Interaktion an. Kaum schwätzen die beiden Akteure mit altschwäbischen Ausdrücken, war es das Zeichen für andere Schwaben im Publikum, ihren – nicht ganz des Schwäbisch mächtigen – Begleitern zu dolmetschen. So fiel das konzentrierte Zuhören schwer, denn vorne, hinten, rechts und links saßen begnadete Dolmetscher.
    Hans erklärt den Weg ganz einfach: „Do num un denn do num, denn die Schtroß raa un wieder nuff bis nimmer goht. Denn do num und denn do num“. Die ganze Beschreibung wird von ganzkörperlichen Richtungsanzeigen begleitet, ebenso rollen die Augen nach links, rechts, oben und unten, um die Route anzugeben. Fast hätte man’s kapiert, da fällt ihm noch eine Abkürzung ein – also alles noch einmal von vorn.
    Schwierig ist es, einer Sprache zu folgen, die für Nei’gschmeckte etwas unartikuliert klingt. Beneidenswert sind die Schwaben. Sie bekommen die Feinheiten mit, können darüber lachen, wo andere nichts verstehen.
    Oder ist es nur eine andere Art von Humor?

    Hoimetaberau – Schwäbische Tüftlersonate von Franz Xaver Ott im Theater tri-bühne
    Regie: Christine Gnann
    Bühne: Stephen Crane
    Kostüme: Renáta Balogh
    Musik: Sebastian Huber
    Darsteller: Marcus Michalski | Reinhold Ohngemach

    Schwäbisch:

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  • Mein Freund Harvey – Elwood tanzt sein Leben

    Mein Freund Harvey – Elwood tanzt sein Leben

    Mein Freund Harvey4fce3e7478804e678805ff38ef413060 von Mary Chase

    Die Badische Landesbühne

    Elwood ist der Größte

    Was ist er nur für ein reizender Mann, Stefan Holm als Elwood P. Dowd. Er geht nicht, er tanzt durch sein Leben. Nach jedem zweiten Schritt folgt ein Hüpfer; der Arm lädt so weit aus, dass er gerade noch die Welt umarmen könnte. Zu jedem, der ihm begegnet, ist er freundlich und hört sich seine Sorgen an. Der Krankenschwester Kelley (reizend schmachtende Carolin Elsner) in der Psychiatrischen Klinik macht er Komplimente, erkennt sofort, dass sie in den Stationsarzt (fachidiotischer Philipp Dürrschmied) verliebt ist und lässt die beiden zusammen tanzen.

    (mehr …)

  • ♀ Theatertipp: Tür auf Tür zu – So gesehn ist drinnen draussen in der Tri-Bühne in Stuttgart

    ♀ Theatertipp: Tür auf Tür zu – So gesehn ist drinnen draussen in der Tri-Bühne in Stuttgart

    tuerauf.glatzederUnter ad4ba1ce2c7549d98e45c211351ca34ddem Motto: „Quo vadis, Europa?” steht 2012 das Stuttgarter Europa Theater Treffen (SETT). „Tür auf Tür zu“ von Ingrid Lausund behandelt das Problem einer Frau um die Fünfzig, von mitten-im-Berufsleben bis zur Dauerarbeitslosigkeit. Trotz des ernsten Themas versauern die Zuschauer nicht, denn Situationskomik sorgt immer wieder für Lacher.

    Heiterkeitserfolge am laufenden Band erzielt Robert Glatzeder, der sogar einen ganzen Chor darstellt – notgedrungen, denn als einziger ist er als 400-Euro-Jobber übrig geblieben. Engagiert wurde er, um ein bisschen Gitarre zu spielen und jetzt muss er hier fast alles alleine machen!

    Sie kommen ohne Requisiten aus. tuerauf.matzEine muffige, erblondete Spaßbremse (Hildegard Schroedter) auf einem Stuhl außerhalb des Bühnenkreises. Die Tür (Matthias Matz, bebrillter Beamtentyp, emotionslos wie ein Wagenschlag – bis auf einige amüsante Ausnahmen) wird bald eine Hauptrolle spielen; steht die meiste Zeit stoisch da und verkündet: „Tür auf“ oder „Tür zu“. Angeregt wird die Fantasie der Zuschauer durch den gut gelaunten Erzähler Robert Glatzeder, der genau beschreibt, wer die Tür passiert. Dicke und dünne Männer in Anzügen oder leger mit tätowiertem Totenkopf. Frauen mit besonderem Outfit und eine alte Dame, die es kaum hineinschafft und zwischendurch noch andere vorlässt. Hinter jeder Person geht die Tür zu. Vor jeder Person tönt ein „Tür auf“ des Türstehers.

    Ein Mann (Robert Glatzeder) und eine Frau um die Fünfzig (Hildegard Schroedter) begegnen sich immer wieder, in wechselnden Rollen. Sie üben sich in Smalltalk, während sie nach rechts und nach links grüßen. Die Frau geht nur kurz hinaus und … kommt nicht mehr hinein. Der Türsteher sagt ihr stereotyp auf alle ihre Einwände: „Die Tür ist zu!“ Am Anfang hält sie es noch für eine Verwechslung. Sie flucht und droht ihm, wenn er sie nicht hineinlässt. Einige kommen heraus, reden mit ihr oder werden von ihr angesprochen. Ganz selbstverständlich gehen sie wieder hinein, während sie draußen vor der Tür bleibt – bleiben muss. Sie martert sich das Hirn, weil sie nicht weiß, wem sie auf den Schlips getreten ist. Ob sie ihren Vorgesetzten beleidigte, oder sind es ihre blond gefärbten Haare?

    tuerauf.schroedterSie will keine Hilfe! Als sie schließlich jemanden um Hilfe bittet, mag er ihr nicht helfen. Sie steht draußen, während alle möglichen Leute – Männer natürlich – unproblematisch ein und ausgehen. Noch sagt sie sich, dass sie viel kann, weiß und überhaupt derart kompetent und damit einfach unentbehrlich ist. Je länger dieser Zustand des Ausgegrenztseins dauert, umso verzweifelter werden ihre Versuche, wieder durch die Tür zu kommen. Der Türsteher bleibt bei: „Die Tür ist zu!“ Er lässt sich nicht bestechen oder durch Erotiktanz (supersexy und zum Glucksen 😉 ) verführen. Es nützt auch nichts, ihm in den Allerwertesten zu kriechen – dafür gibt sie sich in einem längeren Monolog die Erlaubnis, vorher ging so etwas total gegen ihre Prinzipien.

    Sie begegnet anderen Außenseitern in den verschiedenen positiven, sich selbst aufbauenden und total depressiven Entwicklungsphasen. Sogar ein Wink des Himmels trifft leider immer nur die anderen. Am Ende liegt sie nur noch im Bett und träumt. Sie träumt von sich als Koryphäe, die alles hinter sich lässt, was sie bisher geärgert hat. Sie kauft sich ein schönes Kleid für einen Date mit der Bundeskanzlerin. Im nächsten Schritt macht sie alle fertig, die sie geärgert haben – das sind eine ganze Menge. Am Schluss liegt sie nur noch im Bett – sie kapselt sich ab und öffnet nicht einmal die Tür.

    Hervorragend Hildegard Schroedter als selbstbewusste, voll im Berufsleben stehende Arbeitnehmerin. Am Anfang ist sie wütend und genervt, weil sie draußen steht und nicht mehr hereinkommt. Sie spielt die ganze Palette durch bis zu völligen Depression.
    Robert Glatzeder ist es zu verdanken, dass die Vorstellung termingemäß beendet wird. Er muss pünktlich Feierabend machen, um rechtzeitig zu seinem nächsten Job ins Callcenter zu gelangen.

    28. November 2012
    Theater Tri-Bühne, Stuttgarter
    lausundproductions, Berlin / Theater Duisburg
    Inszenierung: Ingrid Lausund
    Darsteller: Hildegard Schroedter, Robert Glatzeder und Matthias Matz

    Arbeitslos:

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  • ☛ Was ihr wollt – oder auch nicht – im WilhelmaTheater in Stuttgart

    ☛ Was ihr wollt – oder auch nicht – im WilhelmaTheater in Stuttgart

    Premiere am 20.10.2012 | Regisseur Samuel9457b30ae68941de88fbdb330ffa24f0 Weiss lässt das Stück im Schaustellermilieu spielen, etwas ungewöhnlich für eine Komödie von Shakespeare. Ralph Zeger gestaltet ein stimmungsvolles Bühnenbild mit Schiffschaukeln, die richtig hin- und herschwingen, wie auf dem Wasen. Gewagte Farbkombinationen und ebensolche Musterzusammenstellungen der glitzernden Kostüme, und besonders auch die gegeelten Frisuren, stimmen mit dem Erscheinungsbild der Wasenbeschicker überein.

     Lilith Häßle agiert nicht nur mit Worten, ihre Hände erzählen ganze Geschichten. Sie spielt die junge Frau, die gerade ihren Zwillingsbruder verloren hat und auf sich allein gestellt ist. Das Jahrmarktsfaktotum – eine flexible Marianne Jordan, die sowohl hilfsbereit als auch zynisch sein kann – nimmt die Gestrandete unter ihre Fittiche. Sie kleidet Viola als Mann ein, damit er/sie in dem rauen Milieu bessere Chancen hat. Danach kommentiert sie die Geschichte mit ihrem Cello und leitet damit von einer Szene zu den anderen über.

    Auf der Kirmes heuert Viola – als Mann verkleidet – bei einem Schausteller an, der sie als Bote für Schmachtbriefe an seine unerwiderte Liebe nutzt. Orsino (Andreas Ricci), Herr über die Schiffsschaukeln, ist unglücklich verliebt. Er schmettert sein Liebeslied aus den höchsten Höhen seiner Schaukel heraus, in Richtung seiner Liebsten – leider umsonst. In Viola/Cesario  sieht er den idealen Überbringer seiner Lustbotschaft für seine angebetete Olivia. Obwohl Viola sich sofort in diesen Mann verliebt, geht sie als Cesario zu der Frau, die in ihrer Nähe ein Fahrgeschäft betreibt.

    Schauspieler mögen gern unsympathische Typen darstellen. Unter diesem Aspekt ist das Stück gut gewählt. Zwei Alkoholiker haben es ebenfalls auf die kapriziöse Olivia abgesehen, aus egoistischen Gründen. Ihr Onkel Rülps (sehr authentisch Arlen Konietz als torkelnder Prolet mit schlüpfrigen Randbemerkungen), möchte Olivia heiraten, weil er sich mit ihrem Geld einen nie ausgehenden Flaschenvorrat erhofft. Sein Saufkumpan Bleichenwang (Julius Forster, als sein Bruder im minderbemittelten Geiste), der die Situation mit einigen Verzögerungen begreift, möchte endlich eine Frau heiraten. Seine Familie hat ihn auf Olivia angesetzt, leider aber die Gebrauchsanleitung für die Brautwerbung vergessen. Er probiert es mit einigen Minneliedern, die zwar beim Publikum gut ankommen, aber leider nicht bei Olivia. Dritte im Bunde ist Maria (Alrun Herbig), eine derbe Mitarbeiterin für alle Lebenslagen, die sich von niemandem unterkriegen lässt, schon gar nicht von Männern.

    Olivia (Robin la Baume), die hysterische Schaustellergräfin, kapselt sich von ihrer Umwelt ab. Sie lässt die Geschäfte von einem emsig bruddelnden und überall dazwischenfunkenden Hausmeister Malvolio (Daniel Friedl beherrscht als Komödiant die Bühne) erledigen. Olivia verliebt sich sofort in den Liebesboten Cesario, diesen kultivierten jungen Mann, der sich von den Personen in ihrer unmittelbaren Umgebung positiv abhebt. Kaum hat sie Cesario/Viola erblickt, kürt sie ihn zu ihrem Wunschkandidaten. Vergessen sind die Depressionen der Vergangenheit. Umso überkandidelter reagiert sie, als sie/er nicht sofort auf ihre eindeutigen Avancen eingeht.

    Malvolio grantelt vor sich hin, denn auch er ist verliebt in seine Chefin, mag es aber nicht so zeigen. Malvolio (Daniel Friedl), der Choleriker mit hochrotem Kopf und grauem Hausmeisterkittel, versteht überhaupt keinen Spaß. Dafür machen sich Rülps, Bleichenwang und Maria einen Spaß mit ihm. In einem Brief wird ihm vorgegaukelt, dass sich Olivia, die Frau seiner Sehnsucht, darüber freuen würde, wenn er im gelben Röckchen und mit gelben Strümpfen vor ihr tanzen würde. Er tut es – im gelben Tutu und gelben Kniestrümpfen, die kreuzweise schwarze Bänder zieren. Als er dann noch ein Lied zum Besten gibt, wird er prompt für verrückt erklärt.

    Rülps und Bleichenwang sahen ihre Felle schon fast davon schwimmen, nehmen jetzt aber Rache an Cesario, der/die sich gegen die plumpen Kerle kaum wehrt. Inzwischen taucht Sebastian, der tot geglaubte Bruder auf. Kaum ist er an Violas statt, verprügelt er die beiden – eine wendige Lilith Häßle, die wie eine Judosportlerin die beiden schachmatt setzt.

    Am Schluss versöhnen sich alle, holen ihre Musikinstrumente heraus und stimmen ein Lied an, mit Cello, Bandonium und Gitarre. Den Vogel schießt allerdings Daniel Friedel als Malvolio ab. Er kommt mit seinem gelben Petticoat, den gelben Strümpfen und spielt die Melodie solo – auf der Blockflöte! In memoriam Heinz Erhard.

     

    Soviel zu den spielfreudigen Studierenden der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart in diesem Theaterstück im WilhelmaTheater. Es bleiben Irritationen, zum Beispiel:

    Warum entladen sich die Emotionen in Form von Brüllen? Sämtliche Figuren absolvieren mindestens eine Brüllarie.

    Die Fassung von Jan Bosse und Gabriella Bußacker irritiert – zumindest diejenigen, die bisher ohne Fäkaliensprache ausgekommen sind und Kraftausdrücke als Fremdsprache betrachten, aber keinesfalls als Bühnensprache. Möge diese Übersetzung in dem Umfeld bleiben, wohin sie sprachlich hineingehört.

    Wenn zu der Melodie des alten Kirchenliedes „Dona nobis pacem“ der Text „du Arsch, du Arsch, du altes Arschloch“ gesungen wird, könnte es in unseren Breiten noch als Geschmacklosigkeit durchgehen. Was wäre, wenn die Melodie aus einer anderen Religion stammen würde – vielleicht dem Islam?

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    Liebesgeständnisse: 

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