Schlagwort: Geschirr

  • ☛  Museum der Alltagskultur – Erfindungen, die die Welt (nicht) braucht

    ☛ Museum der Alltagskultur – Erfindungen, die die Welt (nicht) braucht

    Geht doch! Erfindungen, Innovationen gelten als kreativ und versprechen Verbesserungen im Alltag. Teilweise lösen sie Probleme, die wir vorher nicht hatten.1284c36b7e3e4ddc9882fcdc3ccd9f8f
    Wer kennt nicht seinen Gerätefriedhof in der Küche?

    Erfindungen – nutzlos

    Kein Will-und-kann-nicht oder halb nützlich, sondern total nutzlos, also Kreativität pur. Genau so, wie Wissenschaftler an eine Sache herangehen.
    Nur ein unbedarfter Laie fragt sich, zu was das alles zu gebrauchen ist.

    Museum der Alltagskultur: Elektrisier-Automat
    „Geht doch! Erfindungen, die die Welt (nicht) braucht“, Sonderausstellung im Museum der Alltagskultur:
    Elektrisier-Automat 1. Viertel 20. Jh. Museum der Alltagskultur, Waldenbuch
    © Landesmuseum Württemberg, Foto: Dirk Kittelberger

    Ein Paradebeispiel ist der Elektrisierapparat. Er sieht aus wie eine luxuriöse Puppenküche. Die Funktion ist mir nicht klar, deshalb würde ich die Erfindung als „Männerspielzeug“ abhaken. Gekauft von Vätern, die ihren Söhnen ein Spielzeug schenken, mit dem sie heimlich, still und leise ihren Spieltrieb befriedigen. Ähnlich wie die Modelleisenbahn, die Väter ihren 2-jährigen Söhnen bescheren.

    Erfindungen – Irrtümer

    Radioaktive Zahncreme "Doramad"
    „Geht doch! Erfindungen, die die Welt (nicht) braucht“, Sonderausstellung im Museum der Alltagskultur:
    Schachtel: Radioaktive Zahncreme „Doramad“, 1930er-1950er Jahre
    Museum der Alltagskultur , Waldenbuch
    © Landesmuseum Württemberg, Foto: Dirk Kittelberger

    Nur zwei Jahrzehnte lang wurde die radioaktive Zahncreme verkauft, bleibt der Menschheit aber noch lange erhalten. Es kann durchaus sein, dass diejenigen, die sich damit die Zähne geputzt haben, noch aus dem Grab heraus strahlen. Die Halbwertszeit von Uran beträgt viereinhalb Millionen Jahre.

    Erfindungen – verkannt

    Tropfenfänger, einst unentbehrlich in (fast) jedem Haushalt, jetzt total verkannt.
    Lassen Sie mich raten. Wer dieses Utensil als nutzlos herausgesucht hat, ist männlich, Millennial und an Waschmaschinen und Geschirrspüler gewöhnt; so selbstverständlich, wie er sich unterwegs einen coffee-to-go im plastikbezogenen Pappbecher – mit Schnabeltassen-Aufsatz! – aus dem Automaten zieht.

    Museum der Alltagskultur: Zwei Tropfenfänger
    „Geht doch! Erfindungen, die die Welt (nicht) braucht“, Sonderausstellung im Museum der Alltagskultur:
    Zwei Tropfenfänger 1950er-1980er Jahre Museum der Alltagskultur, Waldenbuch
    © Landesmuseum Württemberg, Foto: Dirk Kittelberger

    In den 50ern gibt es das kaum, dafür aber trielende Kaffeekannen mit knauflosen Deckeln – also Alltagsgeschirr mit normalen Gebrauchsspuren. Der Tropfenfänger wird über den verbleibenden Teil der ramponierten Tülle gestülpt, die Blume bildet die Mitte des Deckelknaufs (sofern vorhanden), der Haken am Gummiband wird straff am Henkel befestigt. Somit bleibt sowohl Kanne als auch Tischtuch tropfenfrei. Der Deckel wird beim Auskippen automatisch gehalten und fällt nicht mit den letzten Tropfen in das gute Service. Als besonders elegant gilt, wenn der Mittelfinger beim Gießen auf dem fehlenden Knauf ruht.
    Mit den aufkommenden Kaffeemaschinen verschwinden die Kaffeekannen und beenden die Ära der Tropfenfänger.

    Erfindungen – Prototyp

    Brille "Die 'Leuchtende Arbeitsbrille'", mit Verpackung
    „Geht doch! Erfindungen, die die Welt (nicht) braucht“, Sonderausstellung im Museum der Alltagskultur:
    Brille „Die ‚Leuchtende Arbeitsbrille’“, mit Verpackung Mitte 20. Jahrhundert
    Museum der Alltagskultur, Waldenbuch
    © Landesmuseum Württemberg, Foto: Dirk Kittelberger

    Eine Aufsteckbrille mit Lämpchen an beiden Seiten, die über Kabel mit einer Batterie aufgeladen werden. Die Hände bleiben zum Arbeiten frei, da die Batterie einfach in die Tasche gesteckt werden kann.
    Ich denke an den alten Uhrmacher, den ich in meiner Kindheit verehrte, weil er vier Augen hatte. Und die gingen auch magisch an und aus. Mit winzigen Schraubenziehern und Zangen brachte er kleine Zahnräder mit einem Dreh zum Laufen. Ohne die Brille hätte er seinen Beruf wohl nicht mehr ausüben können.
    Bei meinem Zahnarzt habe ich vor ein paar Tagen etwas Ähnliches gesehen – direkt über meinem offenen Mund. Ich habe die Sache nicht weiter verfolgt, bin mir aber sicher, dass er keine Batterien im Kittel versteckt hatte.

    Lust auf mehr? Vom 23. September 2022 bis 11. Februar 2024 im Museum der Alltagskultur

    Auf einen Blick
    Was? Geht doch! Erfindungen, die die Welt (nicht) braucht
    Wann? 23. September 2022 bis 11. Februar 2024
    Wo? Museum der Alltagskultur – Schloss Waldenbuch, Kirchgasse 3, 71111 Waldenbuch
    landesmuseum-stuttgart.de und museum-der-alltagskultur.de

    Noch mehr Kreativität

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  • ❢ Designmesse „blickfang 2015“ – vom Gummireifen zur Handtasche

    ❢ Designmesse „blickfang 2015“ – vom Gummireifen zur Handtasche

    Abfallvermeidung, Resteverwertung, Nachhaltigkeit, Recycling – viele Ausdrücke für eine Sache -> aus Alt mach Neu! Auf der Designmesse „blickfang“ in Stuttgart vertreten zahlreiche Designer diese umweltfreundliche Arbeitsweise.

    Schwerpunkte dieser Designmesse 2015:

    Farben
    Wiederverwertung
    Naturmaterial
    (c) schreifMit wieder verwendeten Gummireifen könnte man Sandalen in Verbindung bringen oder Beeteinfassungen für eine Blumenrabatte im Rasen. An eine elegante Tasche wird so leicht keiner denken. Das Design stammt von Schreif. Gearbeitet werden die Taschen in El Salvador, und zwar mit Reifen von Lastwagen. Sie liegen dort auf Halde und würden irgendwann einmal verbrannt werden, wenn, ja wenn sie nicht zu diesen wunderschönen Taschen, Rucksäcken und Koffern verarbeitet werden. Die einheimischen Arbeiter lernen das Handwerk, verwenden neben den Gummireifen hochwertige Materialien wie Leder, liefern erstklassiges Werkstücke ab und verfügen über einen sicheren Arbeitsplatz.


    Wohin mit dem Skateboard, wenn es nach 3 Monaten gewechselt werden muss?

    (c) floidDieses Problem kennen wohl nur sehr junge Leute. Floid fertigt aus den Rennbrettern Produkte, die für alle Altersstufen geeignet sind. Wie gut, dass ein Skateboard häufig in der Mitte bricht. Auf dem Hocker – aus den Enden eines Brettes gefertigt – sitzt es sich ausgezeichnet. Die Herzen passen sich der Gesäßform an. Als Quartett bildet  es ein Glückskleeblatt. Dieser Hocker namens Mister Wilson ist besonders bequem für alle, die wenig natürliche Polsterung mitbringen.


    Aus Alt mach Neu!

    Alte Sammeltassen werden – umgekehrt aufgehängt – zu Lampen.
    w.iten.tascheVon Opas Ohrensessel verwendet Iten das Sitzleder für eine andere Art von sperrigem Möbel, das sich Damenhandtasche nennt. Es nimmt bequem den ganzen Hausstand einer Frau auf – was sie halt unterwegs so braucht.


    Wer gern einmal in einem original Mehlsack herumlaufen möchte, möglichst noch mit gesticktem Monogramm, wird bei Mayer fündig.
    Stofftiere aus Bademänteln (mit Streifen) und Frotteehandtüchern (mit Blümchen) aus den Siebzigerjahren fertigt Kuschelwerk.
    Federleicht und trotzdem stabil sind die Möbelkuben aus mehreren Lagen aneinander geklebter Wellpappe. Nebeneinander und übereinander gestellt ergeben sie ein (Bücher)Regal. Sie halten sogar den Designer aus, der sich zur Demonstration draufstellt. tiasdesign bezieht die Kuben mit bunten Stoffen.

    ❢ Einen weiteren Schwerpunkt bilden Signalfarben bis Pastelltöne

    Die Designmesse „blickfang“ findet vom 21. bis 23. März 2015 statt in Stuttgart in der Liederhalle.


    Design:
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  • ❢ Designmesse „blickfang 2015“ – Signalfarben bis Pastelltöne

    ❢ Designmesse „blickfang 2015“ – Signalfarben bis Pastelltöne

    Seit 23 Jahren findet die Designmesse722c73eecd44492f88ba54bf6f7e7843 „blickfang“ im Frühjahr in Stuttgart in der Liederhalle satt. Herauskristallisiert haben sich die großen Themen Möbel, Wohnaccessoires, Mode und Schmuck.

    Schwerpunkte dieser Designmesse 2015:
    Farben
    Wiederverwertung
    Naturmaterial

    In diesem Jahr 2015 fallen die Farben auf. Entweder knallig bunt oder zart pastell.

    bunte Dreiecke als SpielmattenFür Kinder gelten nach wie vor kräftige Signalfarben, von denen Tukluk mit seinen dreieckigen Matten als Paradebeispiel herhalten kann. Sie sind mit einem kunterbunten Bezug aus waschbarer Mikrofaser in den Farben blau, gelb, grün, rot, orange bezogen. An ihren Außenkanten sind bewegliche Magnete befestigt, die sofort nach dem Magnet eines anderen Dreiecks schnappen, das in ihre Nähe kommt. Schnell wächst aus mehreren Dreiecken ein Stern, ein Boot oder eine Pyramide. Die entstandene Höhle ist genau so fix geschlossen wie geöffnet – selbst von Kleinkindern. Einfach ist der Stand mit den Spieldreiecken zu finden – direkt dem Kinderjuchzen nach.


    Pastellfarben – Puderfarben – Porzellanfarben

    ©vierfotografenAls Kombinationskünstlerin erweist sich Clara Kaesdorf mit ihren Mänteln, Kleidern, Röcken und kurzen Hosen. Meist ist das Kleid mit Pastellfarben bemalt, also jedes Teil ein Unikat. Die Ärmel bestehen aus einem anderen Stoff als das Kleid oder der Mantel. Bei manchen Kleidern klemmt noch ein andersfarbiges Stoffteil zwischen zwei Nähten wie eine Treppenstufe, mal höher, mal niedriger.
    Die Designerin verwendet so viele unterschiedliche Farben, Muster und Materialien an einem einzigen Kleidungsstück, dass es schon wieder zusammenpasst.
    Es bildet einen angenehmen Kontrast zu all den schwarzen und grauen Kleidern, die auch auf dieser Messe vorherrschen.


    w.bambus.becher (2)
    Geschirr aus Bambus in blau, braun,rosa, gelb, schwarz, weiss

    Zwei Aussteller bieten zartfarbene Trinkgefäße an, in fast ähnlichen Farben, jedoch unterschiedlichen Materialien. 8Pandas stellt Geschirr aus Bambus her, gefärbt mit natürlichen, pflanzlichen Rohstoffen. Becher und Teller sind hauchdünn und leicht, haben also die gleichen Eigenschaften wie Plastikgeschirre, aber im Gegensatz dazu einen Vorteil – sie bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen und sind biologisch abbaubar. Praktisch sind sie für Gartenpartys, Picknicke oder Kindergeburtstage, denn sie lassen sich danach in der Spülmaschine reinigen. Auch wenn mal ein Becher liegen bleibt, ist es nicht so schlimm. Er kompostiert dann von selbst und belastet nicht die Umwelt.



    Farben der Natur

    fusswaermerIn Naturfarben gefärbter, einer zarten warmen Eigenfarbe, besticht die Strickmode von Hoeschele. Sie besteht aus reiner Merinowolle in einem leicht bräunlichen Beige. Ein besonderer Clou ist der Fußwärmer, eine begehbare Wärmflasche. Nur wird die nicht mit Wasser gefüllt, sondern mit Dinkelkörnern, die in der Mikrowelle oder im Backofen erwärmt werden.


    Design der Fünfzigerjahre mit den typischen Pastellfarben ist auf dieser Messe zahlreich vertreten.

    Wie gepudert sehen die Bezüge der Hocker aus, deren Sitze sich immer wieder in die Ausgangsposition zurückschnellen. Oder Kommoden, die an die ersten Radio-und Fernsehtruhen erinnern, schimmern zwischen Umrandung und Korpus in rosa oder lila. Überall blicken diese zarten Farben durch, und sei es nur als lackierte Metallfüße unter einem Tisch.

     

    Siehe Schwerpunkt Recycling:  „blickfang 2015“ – vom Gummireifen zur Handtasche

    Die Designmesse „blickfang“ findet vom 21. bis 23. März 2015 statt in Stuttgart in der Liederhalle


     

    Farbe:
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  • ☛ Blickfang Stuttgart 2016: Zarte Farben – edle Materialien

    ☛ Blickfang Stuttgart 2016: Zarte Farben – edle Materialien

    Wieder einmal Überraschungen bietet die Designmesse0833d2e6177341c88eb372983c651171 in Stuttgart vom 11. bis 13. März in der Liederhalle. Hier finden sich Handwerker und Designer ein, die ihre selbst gearbeiteten und entworfenen Stücke präsentieren und verkaufen.

    In diesem Jahr fallen die zarten Farben auf, und zwar in unterschiedlichen Materialien.

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    Natascha von Hirschhausen fertigt ihre Mode aus edlen Stoffen – Bio-Seide, Bio-Baumwolle, Leinen. Die Schnitte sind genau so einfach wie raffiniert, und vor allen Dingen bequem. Sabrina Weigt nutzt ebenfalls hochwertige Materialien, nämlich Kaschmir und Super Kid Mohair für ihre gestrickten Ponchos und Pullover. Herrlich komfortabel, schon allein vom Anblick, sind die langen plissierten Hosenröcke – elegant und gleichzeitig lässig.

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    Ebenfalls lässig und bequem ist die Mode der Linzer Strickerei MASI, Christina Huber-Prunthaller. Sie verwendet eine besondere Stricktechnik. Die Stoffe werden in kleinen Quadraten einmal quer und einmal längs gestrickt. Dadurch erhalten sie eine dreidimensionale Struktur, die nicht nur raffiniert aussieht, sondern sich auch dehnt und wieder zusammenzieht. Eine Strickjacke passt sich immer dem Körper an – figurbetont, selbst wenn noch einige Blusen und Pullis drunter sind.

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    Ebenfalls dreidimensional wirken die Holzfliegen von Be Wooden, besonders wenn Licht drauf scheint. Diverse Muster werden mit einer Lasermaschine hinein gebrannt. Die Fliegen sind handgefertigt und bestehen aus Buche, Esche, Apfelbaum, Walnuss oder Eiche.

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    Naturfarben auch im Geschirr. Diese Teller und Becher bestehen aus Porzellan. Kostbar und aufwändig in der Produktion sind die Porzellanbecher von Kuloer mit dem vollkommen durchgefärbten Bisquitporzellan. (So ein Material verwendete schon Wedgewood vor 150 Jahren für das Lieblingsgeschirr von Queen Viktoria). Diese Becher halten einiges aus, sind aber zerbrechlich.

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    Gemeinsam mit dem Porzellan ist das Material dieser Kette, nämlich Keramik. An Arbeitsaufwand ist es kaum zu toppen, denn jedes Scheibchen formt Raffaele Haldimann in seinem Atelier von Hand. Danach wird es gebrannt, vielfarbig glasiert und noch einmal gebrannt, bevor es zu Ketten oder anderen Schmuckstücken verarbeitet wird. Wenn das Licht drauf scheint, funkeln die Schmuckstücke in Regenbogenfarben.

    Unsere persönlichen Empfehlungen für Design zum Wohnen und in der Küche

     

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