Schlagwort: Torsten Hofmann

  • ♫ Inhalt / Handlung: Falstaff – komische Oper von Giuseppe Verdi

    ♫ Inhalt / Handlung: Falstaff – komische Oper von Giuseppe Verdi

    Falstaff hält sich für unwiderstehlich – die Damen von Windsor zeigen ihm mit Witz und Wäschekorb, wo’s langgeht. Verdi erzählt mit Wonne, wie Frauen den dicken Ritter austricksen. Eine Nacherzählung wie eine Kurzgeschichte – ergänzt mit Rezension einer Inszenierung. Von doppelten Liebesbriefen über einen Tauchgang in der Themse bis zur nächtlichen Maskerade bei Herne’s Eiche – Falstaff stolpert vergnüglich durch Verdis letzte Oper. Und wir waren live dabei – mit Blick auf eine spritzige Aufführung zum Mitlachen.

    Erster Akt – Falstaff, wie er leibt und lebt

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    Im Wirtshaus „Zum Hosenband“:
    Sir John Falstaff hat es durch tägliches intensives Training geschafft, seinen Magen mit dem dazugehörigen Körperumfeld auf das XXL-fache auszuweiten. Dieses Training kostet einmal Zeit, die er im Wirtshaus verbringt, wo es gleichzeitig Wein und Essen gibt. Es kostet aber auch Geld, das trotz der geerbten Güter eines Landlords seinem Ende zugeht. Falstaffs Trainingspartner Pistola und Bardolfo besorgen Nachschub, wenn’s gerade eng wird. Da Falstaff gleichzeitig Gerichtsherr ist, müssen sie sich nicht viel Mühe geben. Das bekommt auch Doktor Cajus zu spüren, als er Klage gegen die Beiden erhebt.

    Der Wirt fordert sein Geld – bei Falstaff ist Ebbe im Geldbeutel.

    Inhalt / Handlung: Falstaff - komische Oper von Giuseppe Verdi - Banditen bei Falstaff

    Aber Falstaff hat eine Idee. Ihm fällt seine Wirkung auf Frauen ein, die nur ein stattlicher Mann mit einem derart gepflegten Bauch auf Frauen haben kann. Zwei Damen hätten ihm zugelächelt. Er meinte sogar, in ihren Augen ein Verlangen blitzen zu sehen, als sie seine verwegene Hüfte und den starken, mächtigen Wanst sahen. Ein Mann seines Standes und Alters sprüht vor Reife und Weisheit. Eine Ansicht, die mit ihm viele Männer in den Wechseljahren teilen. Beide könnten seine Trainingseinheiten über ihre reichen Ehemänner finanzieren. Er verfasst einen Liebesbrief gleich in doppelter Ausführung, je einen für Alice Ford und Meg Page. Pistola und Bardolfo sollen sie überbringen. Derartige Dienste gehen den beiden Banditen gegen ihre Ehre, und so trennen sich die Zechkumpane in Unfrieden.

    Liebesbrief 

    In Fords Garten:
    Nicht bedacht hat Falstaff, dass seine beiden Auserwählten gute Freundinnen sind, die sich bei einem Treffen mit Mrs. Quickly und Alices Tochter Nannetta Falstaffs Liebesergüsse gegenseitig vorlesen. Dabei entdecken sie den übereinstimmenden Text beider Briefe. Erst sind sie empört über dieses wandelnde Weinfass, doch dann erkennen sie den Unterhaltungswert und beschließen, es dem unappetitlichen Möchtegern kräftig heimzuzahlen.

    Eifersüchtiger Ehemann

    Bardolfo und Pistola verraten dem eifersüchtigen Ehemann, dass seine Frau ganz wild nach Falstaff ist. Neben unsäglichen Flüchen entwickelt Mr. Ford mit Dr. Cajus, den er sich als Schwiegersohn für seine Tochter Nannetta wünscht, einen Plan, wie sie Falstaff hereinlegen und die Treue ihrer Frauen testen können.

    Nannetta und Fenton

    Nannetta trifft sich nach deren Abgang heimlich mit ihrem Wunschpartner Fenton. Beide verbringen viel Zeit mit gegenseitigen Neckereien – sie turteln sich fortan durch die Oper.

    Zweiter Akt – Mrs. Quickly und Mr. Ford

    Im Gasthaus zum Hosenband:
    Mrs. Quickly bringt Falstaff die Botschaft, dass Alice rasend in ihn verliebt sei. Sie bittet ihn, heute noch zu kommen, da ihr Mann nicht zu Hause sei. Falstaff ist begeistert. Aber es kommt noch besser. Der verkleidete Mr. Ford sucht ihn auf und bittet ihn, Alice zu erobern. Dafür bekommt er einen Beutel Geld. Falstaff kann das doppelte Glück kaum fassen. Schnell wird er diesen Kavaliersdienst erfüllen können. Er verrät dem verkleideten Ehemann, dass Alice ihn eingeladen hat, da ihr Gatte nicht zuhause ist. Während Falstaff sich schön macht, tobt der eifersüchtige Mr. Ford sich musikalisch aus. Danach komplimentieren sich beide zur Tür hinaus.

    Falstaff im Wäschekorb

    Im Hause Ford:
    Alice, Meg, Nannetta und Mrs. Quickly treffen die letzten Vorbereitungen in der Wäschekammer. Als Falstaff erscheint und Alice ohne Umschweife bezirzen will, platzen erst Meg – wie verabredet – dann Mrs. Quickly mit der Schreckensbotschaft vom nahenden Ehemann dazwischen. Nun wird es nicht nur für Falstaff, sondern auch für die Frauen brenzlig. Tatsächlich stürmt Ford mit Dr. Cajus, Fenton, Bardolfo und Pistola sein Haus und lässt kein noch so kleines potenzielles Versteck unbesucht. Den Frauen gelingt es, Falstaff in den für ihn bereitgestellten Wäschekorb unter der Dreckwäsche zu verstecken. Weil es ihm darin zu heiß wird, lassen sie den Korb von den Dienern zur Abkühlung in die Themse kippen. Jetzt weiht Alice ihren kleinlaut werdenden Ehemann in ihr Spiel ein.

    Dritter Akt – Alle gegen Falstaff

    Im Gasthaus zum Hosenband:
    Falstaff kann die Schlechtigkeit seiner Umwelt nicht fassen. Seine Bruddligkeit verflüchtigt sich, je leerer die Weinkanne wird. Und dann kommt auch noch Mrs. Quickly, die ihn im Auftrag von Alice zu einem neuen Rendezvous bittet – um Mitternacht bei der Hernes Eiche. Damit sie ihn erkennen kann, soll er sich als schwarzer Jäger mit einem Hirschgeweih auf dem Kopf verkleiden – das kann lustig werden. Das meinen auch die Lauscher im Hintergrund.

    Mr. Ford plant, seine Tochter Nannetta im allgemeinen Trubel zu überrumpeln und mit seinem Wunschkandidaten Dr. Cajus zu verheiraten. Seine kluge Frau Alice bevorzugt Fenton als Schwiegersohn. Damit steht das Ende schon fest.

    Dritter Akt – Geisterstunde im Park

    Zur Geisterstunde erscheinen der verkleidete Ritter Falstaff und Alice, auf die er sich voller Inbrunst und Leidenschaft stürzen möchte. Da erwacht plötzlich der Wald. Ganz Windsor hat sich als Feen und Geister verkleidet. Unter der Anführung der als Fee Nanetta stürzen sich die Kobolde auf Falstaff, der es langsam mit der Angst zu tun bekommt. Erst an Bardolfos Alkoholfahne merkt er, welches Spiel mit ihm getrieben wird. Damit hat der Spuk sein Ende.

    Doppelhochzeit

    Es warten nur noch zwei verkleidete Paare, die den Ehesegen erbitten. Mr. Ford vermählt beide, obwohl er nur seine als Fee verkleidete Tochter und Dr. Cajus in Mönchskutte trauen wollte. Als die beiden Paare ihre Masken abnehmen, erkennt er, dass er soeben Dr. Cajus mit Bardolfo und seine Tochter Nanetta mit Fenton verheiratet hat. Des einen Pech, des anderen Glück. Falstaff ist froh, dass der Spuk zu Ende ist und er wieder in Ruhe im Wirtshaus trainieren kann. Sein Fazit: „Alles ist Spaß auf Erden, der Mensch als Narr geboren.“

    Falstaff – komische Oper mit Musik von Giuseppe Verdi.
    Das Libretto schrieb Arrigo Boito nach der Komödie „Die lustigen Weiber von Windsor“ von William Shakespeare. Die Handlung spielt in Windsor in England um 1400, die Oper dauert circa 2,5 Stunden. Im Teatro alla Scala in Mailand fand am 9. Februar 1893 die Uraufführung statt.

    Personen:

    Sir John Falstaff (Bariton)
    Mrs. Alice Ford (Sopran)
    Mr. Ford, Alices Gatte (Bariton)
    Nannetta, ihre Tochter (Sopran)
    Fenton, verliebt in Nannetta (Tenor)
    Dr. Cajus, Mr. Fords Wunschschwiegersohn (Tenor)
    Bardolfo, Falstaffs Mitstreiter, Mitesser, Mittrinker (Tenor)
    Pistola, ebenso (Bass)
    Mrs. Quickly, Freundin von Alice Ford (Mezzosopran)
    Mrs. Meg Page, ebenso (Mezzosopran)
    Der Wirt, Falstaffs Page Robin, ein Page bei Ford (stumme Rollen)
    Bürgerinnen und Bürger von Windsor (Chor)



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    Oper Stuttgart: Falstaff – Aristokrat auf Abwegen

    22. November 2013: Falstaff , die letzte Oper von Giuseppe Verdi, in einer Neuinszenierung von Andrea Moses in der Oper Stuttgart, siehe -> Inhalt/Handlung: Falstaff 

    Die Geschichte ist irgendwo in einer undefinierbaren Jetztzeit angesiedelt, in der Handys, Kopfhörer und Motorsägen alltäglich sind. Hölzerne Wände – getäfelt oder mit Lamellen – bestimmen das Bühnenbild von Jan Pappelbaum. Sie werden so verschoben, dass sie jeweils kleinere oder größere Räume bilden. Alices Wäschekorb ist eine Holzkiste, passend zu den Kulissen. Alles wirkt ein bisschen wie die furnierten Schrankwände der siebziger Jahre – gediegen.

    Falstaff – ein Mann mit Charakter

    Trinkend, redend, ratend – Falstaff und seine Komplizen spinnen den nächsten Streich aus.
    Falstaff im Wirtshaus mit Pistola und Bardolfo – beim Tüfteln eines neuen Plans mit feuchten Kehlen.
    Falstaff: Heinz Göhrig (Dr. Cajus), Roland Bracht (Pistola), Maarten Güppertz (Der Wirt (stumme Rolle)), Albert Dohmen (Sir John Falstaff), Torsten Hofmann (Bardolfo) – Foto: A.T. Schaefer

    Passend zu seiner ausdrucksstarken Stimme bringt der Wagner-Sänger Albert Dohmen eine ernstere Komponente in den Charakter des Falstaff. Sein Falstaff nimmt sich ernst und glaubt auch an das, was er singt und darstellt. Selbst wenn er mit Rotweinflecken auf der Hemdbrust, offener Krawatte und heraushängenden Hemdmanschetten dasteht, wirkt er noch längst nicht versumpft. Und wenn er den beiden Banditen Bardolfo und Pistola eine Moralpredigt über die Ehre hält, klingt es sogar seriös. In einem vollkommen verschlammten, ehemals weißen Anzug beklagt er die undankbaren Weiber dieser Welt, die so einen Traummann wie ihn in die Themse schmeißen lassen. Die Krönung des Unverbesserlichen kommt in seinem Schlusssatz: Keiner wäre so klug, wenn er, Falstaff, ihm nicht die Gelegenheit dazu geben würde. Er wirkt wie aus einer anderen Welt – zwar abgestürzt, aber von Kopf bis Fuß der edle Ritter. Der verkleidete Intellektuelle; ganz Aristokrat, aber Manieren und Gesinnung wie ein politisches Stehaufmännchen.

    Falstaff: Sängerinnen und Sänger

    Herr Ford bittet Falstaff um Hilfe – scheinbar demütig, doch mit Hintergedanken im Blick.
    Ford bittet Falstaff um einen Gefallen
    Falstaff: Gezim Myshketa (Ford), Albert Dohmen (Sir John Falstaff) – Foto: A.T. Schaefer

    Das Damenquartett, Falstaffs Zielgruppe, trifft sich beim Joggen – insgesamt eine vergnügliche Clique. Aus Vorfreude auf die Rache für die Plagiatsbriefe singen sie – Treppe runter, Treppe rückwärts wieder hoch – fast wie in einem Musical. Simone Schneider verkörpert die Alice nicht nur durch ihren blühenden Gesang, sondern auch als Darstellerin. Mit ihrem sicheren Auftreten fällt es ihr leicht, dem eingebildeten Sprücheklopfer eins auszuwischen. Die bewegliche Sophie Marilley scheint als dauerkauende Meg deutlich unterfordert. Hilke Andersen verbreitet als Mrs. Quickly mit ihrer tiefen Stimme eine angenehme Ruhe. Warum sie sich später in ein unvorteilhaftes Domina-Lederkleid quetschen muss, weiß wahrscheinlich nur die Kostümbildnerin. Mirella Bunoaica singt und spielt die Nanetta leicht, frisch und temperamentvoll. Die Heiratspläne ihres Vaters kommentiert sie ohne Worte – sie mopst sich auf dem weißen Sofa. Mit Kopfhörern kapselt sie sich pubertär von der übrigen Familie ab. Gergely Németi wirkt als jugendlicher Tollpatsch Fenton etwas steif, dafür mit schöner Stimme. Fenton wird von der durchsetzungsfähigen Nannetta herumgeführt, besser gesagt: verführt. Schmachtend singt er seine Arie für Nannetta.
    Die Stimme von Gezim Myshketa hat einen gewissen Schmelz, der die Emotionen hochkommen lässt. Sein sportlicher Ford agiert mit Selbstbeherrschung in der Sache. Zum Beispiel in der Eifersuchtsszene. Ford platzt fast. Inkognito muss er sich von Falstaff anhören, dass dieser ein Rendezvous mit seiner Frau hat. Falstaff bezeichnet ihn als Dummkopf. Auch das muss er schlucken. Alleingelassen singt er in unterdrückter Wut, reißt sich die Brille herunter, wirft sie auf den Boden, rauft sich die Haare. Gezim Myshketas Stimmfärbung in Verbindung mit der übertriebenen Unterwürfigkeit Falstaff gegenüber lässt keinen Zweifel an seiner Überlegenheit.
    Pistola (Roland Bracht) und Bardolfo (Torsten Hofmann) leben ihre Rollen komödiantisch aus. Bardolfo/Bracht mit speckigen, langen Haaren, Pistola/Hofmann dagegen mit Glatze. Extra wattiert werden müssen beide nicht. Ihr Gegenspieler und Lieblingsopfer Dr. Cajus, ein alternder Junggeselle, wird überzeugend gesungen und gespielt von Heinz Göhrig. Der Wirt (Maarten Güppertz) als allgegenwärtiges Faktotum hält sich im Hintergrund. Sogar italienische Schlager singt er, wenn er den Tisch deckt, sagt aber ansonsten kein Wort. Er deckt den Tisch, räumt wieder ab. Und das alles mit einer Zigarette im Mundwinkel.

    Falstaff: Kostüme von Anna Eiermann

    Mrs. Ford macht dem eitlen Falstaff schöne Augen – die Falle schnappt charmant zu.
    Sie lächelt, er glänzt – doch Mrs. Ford hat mehr im Sinn als ein kleines Techtelmechtel.
    Falstaff: Albert Dohmen (Sir John Falstaff), Christiane Iven – Foto: A.T. Schaefer

    Diejenigen, die wegen einer schöner Ausstattungen in die Oper gehen, kommen in der Szene mit dem herausgeputzten Falstaff (Kostüme Anna Eiermann) und der ebensolchen Alice auf ihre Kosten. Im Hause Ford stehen zwei weiße Designersofas, auf denen sich Alice elegant und sexy in einem purpurroten Umhang zu platzieren versucht. Ab und an öffnet Alice das großzügig ausgeschnittene Cape über ihrem engem Korsagenkleid und lässt weibliche Rundungen blitzen.
    Falstaff ist derart von seinem Rosenstrauß fasziniert, und abgelenkt durch den Kampf mit dem Einwickelpapier, dass er fast vergisst, ihn Alice zu überreichen. Sein Anzug mit blütenweißer Hose, Hemd, Mantel & Schal sitzt wie angegossen. Wie Johannes Heesters sieht er aus, nur in Weiß – der elegante Charmeur.

    Falstaff von Giuseppe Verdi in der Oper Stuttgart
    Musikalische Leitung: Sylvain Cambreling,
    Regie: Andrea Moses
    Bühne: Jan Pappelbaum
    Kostüme: Anna Eiermann
    Licht: Reinhard Traub
    Chor: Johannes Knecht
    Dramaturgie: Wilfried Buchholz, Moritz Lobeck

    Besetzung am 22. November 2013:
    Sir John Falstaff: Albert Dohmen
    Ford: Gezim Myshketa
    Fenton: Gergely Németi
    Dr. Cajus: Heinz Göhrig
    Bardolfo: Torsten Hofmann
    Pistola: Roland Bracht
    Mrs Alice Ford: Simone Schneider
    Nannetta: Mirella Bunoaica
    Mrs Quickly: Hilke Andersen
    Mrs Meg Page: Sophie Marilley
    Der Wirt (stumme Rolle): Maarten Güppertz
    Mit: Staatsopernchor Stuttgart, Staatsorchester Stuttgart

    Entdecken Sie mit Falstaff“ Verdis kunstvolle Komödie: ein Schelmenstück voller Charme, Frauentrick und nächtlicher Maskerade – von der Wäschekorb‑Hopperei bis zum triumphalen Schlussensemble. Lust auf mehr? Stöbern Sie weiter in unseren Opernwelten!

    Aida – Inhalt/Handlung: Ähnliche Operndramaturgie und Verdi‑Charaktere in Aidas emotionalem Geflecht

    Nabucco – Inhalt/Handlung: Ein weiteres dramatisches Schlüsselwerk von Verdi mit beeindruckenden Chorpassagen

    Luisa Miller – Inhalt/Handlung: Verdis romantisch‑dramatisches Werk voller Intrigen und Leidenschaft

    Falstaff:

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  • ♫ Oper Stuttgart: Ariadne auf Naxos – 101 Jahre nach der Uraufführung

    ♫ Oper Stuttgart: Ariadne auf Naxos – 101 Jahre nach der Uraufführung

    Ariadne4226d417dd94408a9f7dc980ec2aa495 auf Naxos: Neuer Blick auf die vor über 100 Jahren im kleinen Haus in Stuttgart uraufgeführte Oper  von Richard Strauss, siehe > Bestellt wurde sie zur Einweihung des königlichen Musiktheaters …

    In der Inszenierung von Jossi Wieler und Sergio Morabito steht im Mittelpunkt der ewige Kampf des Künstlers um das Geld und seine Existenz im Missklang/Einklang mit der künstlerischen Freiheit Ariadne auf Naxos– ein uraltes wie aktuelles Thema. Die Regisseure drehen die Reihenfolge der beiden Opern um, genau wie Strauss sie geschrieben hat. Erst spielt die Oper „Ariadne“, siehe >Inhalt / Handlung: Ariadne auf Naxos

    Dann folgt im zweiten Teil die Vor-/Nachbesprechung, denn nach der Vorstellung ist vor der Vorstellung – das ewige Rad, in dem die Künstler sich bewegen, siehe > Vorspiel – wie Künstler mit ihrer Kreativität das Unmögliche möglich machen …

    Ariadne im Trauermodus

    Eine in die Jahre gekommene Ariadne (Christiane Iven) platziert sich in Trauerkleidung im Sessel, wickelt sich in ihren schwarzen Mantel, liest ein Buch oder raucht. Irgendwie muss sie ihre Zeit rumbringen. Im Hintergrund beschäftigen sich ihre drei Gespielinnen (Yuko Kakuta, Lindsay Amman, Maria Koryagova) mit Patiencen legen, Hefte sortieren oder polieren mit Hingabe Simse und Spiegel. Gepflegte Langeweile. Auch sie sind mit Ariadne gealtert. In ihrer Jugend waren gerade die voluminösen, hochtoupierten Frisuren – mit reichlich Haarspray fixiert – in Mode. Ebenso ihre in zarten Pastellfarben gehaltenen, plissierten Faltenröcke, die sie immer noch tragen (Kostüme und Bühnenbild Anna Viebrok). Ab und an öffnet eine das Fenster und lässt die Sonne herein. Sie leben auf, singen (wunderschön, wie auf Wellen) sehnsuchtsvoll, während Ariadne sich das Gesicht verdeckt. Sie will leiden!

    Ariadne auf Naxos

    Zwischendrin kommen Zerbinetta und ihre vier Clowns herein – kostümiert wie im Zirkus. Gut gelaunt singen sie (ideal besetzt mit den Sängerkomödianten Ronan Collett, Heinz Göhrig, Roland Bracht, Torsten Hofmann), werfen dabei die Beine mal nach rechts, mal nach links – jeder in seinem eigenen Rhythmus. Zerbinetta (Julia Bauer singt diese berühmte Koloraturenarie mit Leichtigkeit) versucht Ariadne mit ihren schön gesungenen Koloraturen aufzumuntern. Harlekin, der Draufgänger aus Zerbinettas Gefolge, bändelt mit Ariadne an, findet aber mehr Gefallen an Zerbinetta, die er eifersüchtig verfolgt.

    Ariadne auf Naxos

    Auf der Bühne laufen zwei Handlungsstränge ab, die sich wenig vermischen. Ariadne mit ihren drei Damen stellt – die sich selbst bejammernde und dabei etwas aus der Mode gekommene – ernste Muse dar. Ihr gegenüber punktet die draufgängerische Zerbinetta mit ihren vier grellbunten Herren im Gefolge – die Unterhaltungsbranche.  Sie wirken wie gleich gepolte Magnete, die sich gegenseitig abstoßen.

    Am Ende kommt tatsächlich noch der sehnsüchtig erwartete Mann in Gestalt von Bacchus (Erin Caves). Auch er ist nicht mehr taufrisch. Verbraucht fühlt er sich durch das tägliche Antreten bei der liebessüchtigen Circe, nicht sonderlich bereit, es auch noch mit Ariadne und ihrem Gefolge aufzunehmen. Während er sichtlich genug hat und sich verkrümelt, bricht Ariadne freudig auf zu neuen Ufern. Sie schwingt sich aus dem geöffneten Fenster dem Sonnenschein entgegen – glückliche Ariadne.

     

    Vorspiel/Nachspiel – die Pause besteht aus einer kurzen Notbeleuchtung des Zuschauerraumes.

    Mit Blick auf die Probebühne öffnet sich der Vorhang. Alle Protagonisten, die im ersten Teil in Kostüm und Maske mitspielen, finden sich langsam wieder ein – in ihrer Alltagskluft. Nicht bereit für Kompromisse kommandiert der Haushofmeister (André Jung lässt beim Publikum die Galle hochkommen) die Bedingungen seines Herrn. Kategorisch teilt er den Künstlern mit, dass sie mit ihren Darbietungen alle zusammen zur gleichen Zeit auftreten und zur gleichen Zeit fertig werden müssen, damit das Feuerwerk pünktlich stattfinden kann. Fest steht somit, dass es ihrem Auftraggeber nicht um ihre Kunst oder die Musik oder den Inhalt der Oper geht, sondern lediglich zeitlich in sein Programm hineinpassen soll.

    Ariadne auf Naxos

    Während sie die Stühle aufbauen, versucht der Musiklehrer (Karl-Friedrich Dürr) verzweifelt, zwischen den Fronten zu vermitteln. Die Vertreter der Unterhaltungsmusik benehmen sich ungeschminkt nicht mehr ganz so keck. Der Protest der ernsthaften Primadonna, mit solchen Leuten zusammen aufzutreten zu müssen, klingt resigniert. Alle haben sich irgendwie damit abgefunden, dass der Auftraggeber mit seinem Geld ihren Auftritt bestimmt. Entweder sie machen mit und lassen sich etwas einfallen, oder sie verhungern. Antriebsarm hocken sie auf den Stühlen, bilden wechselnde Grüppchen oder laufen unmotiviert herum. Eine Künstlerin zeigt sogar schon Hospitalismuserscheinungen. Sie bewegt sich wie im (Alb)traum zwischen den Stuhlreihen und reibt sich unaufhörlich die Hände.

    Sophie Marilley überzeugt als vergeistigter Komponist, der am Ende vor den Orchestergraben springt. Dem Stuttgarter Opernpublikum singt er seinen Kummer vor, dreht sich zum Orchester um und dirigiert die furiosen Schlusstakte ganz allein. Bei den letzten majestätischen Tönen geht das Licht aus.

    Ariadne auf Naxos

    Durch den Aufbruch der Ariadne und den Ausbruch des jungen Komponisten lenkt die Inszenierung den Blick auf eine ewige Erneuerung der klassischen Kultur. Sowohl Ariadne, obwohl in fortgeschrittenem Alter und sichtlich aus der Übung, als auch der junge, stürmische Komponist brechen auf zu neuen Ufern.

    Was soll uns das sagen???

     

    Ariadne auf Naxos von Richard Strauss in der Oper Stuttgart
    Oper in einem Aufzug (1912) nebst einem Vorspiel (1916) von Hugo von Hofmannsthal, aufgeführt in der Reihenfolge ihrer Entstehung

    Besetzung am Samstag, 15.02.2014, 19:00 Uhr
    Musikalische Leitung: Michael Schønwandt
    Regie und Dramaturgie: Jossi Wieler, Sergio Morabito
    Bühne und Kostüme: Anna Viebrock
    Licht: Reinhard Traub

    Fotos: A.T. Schaefer

    Primadonna / Ariadne: Christiane Iven
    Tenor / Bacchus: Erin Caves
    Zerbinetta: Julia Bauer
    Harlekin: Ronan Collett
    Scaramuccio: Heinz Göhrig
    Truffaldin: Roland Bracht
    Brighella: Torsten Hofmann
    Najade: Yuko Kakuta
    Dryade: Lindsay Ammann
    Echo: Maria Koryagova
    Haushofmeister: André Jung
    Komponist: Sophie Marilley
    Musiklehrer: Karl-Friedrich Dürr
    Tanzmeister: Daniel Kluge
    Lakai: Ashley David Prewett
    Perückenmacher: Daehyun Ahn
    Offizier: Marc Schwämmlein
    Mit: Staatsorchester Stuttgart

     

     Ariadne auf Naxos:


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  • ♫ Rosenkavalier: Wenn der Pudel mit der Wanze und die Henne mit dem Hahn…

    ♫ Rosenkavalier: Wenn der Pudel mit der Wanze und die Henne mit dem Hahn…

    Kostüme von Gesine Völlm und Bühnenbild von Rebecca Ringst im Rosenkavalier  in der Stuttgarter Staatsoper

    Herr von Faninal, der eitle, prahlerische Beau, bekommt von Gesine Völlm ein Hahnenkostüm verpasst.

    Vorn eine runde Geflügelbrust, hinten einen dicken Sterz, auf dem Kopf einen roten Hahnenkamm. Karl-Friedrich Dürr verkörpert diese Figur mit Würde, während er stolziert und singt – ganz Gockel. Als Glucke passt Jungfer Marianne Leitmetzerin Michaela Schneider mit rotem Hennenkamm hervorragend zum Hahn Friedrich Dürr und auch zu ihrer Rolle als Beschützerin der jungen Sophie.

    Rosenkavalier mopst sich

    Tierische Gesellschaft von Wanze bis Pudel

    Mit einem Schild auf dem Rücken buckelt der Valzacchi Torsten Hofmann wie eine Riesenwanze. Seine Hände und Ellenbögen verbinden sich wie Marionetten mit zwei weiteren Krabbelkäferfüssen. Bei jeder Armbewegung nach oben, unten rechts und links gehen synchron zwei weitere Füsse mit. Seine Gefährtin Annina Carola Guber mit geschminktem Affengesicht, gekleidet wie früher die Tanzäffchen auf den Leierkästen. Tierisch geht es zu im Rosenkavalier, wie zum Beispiel der Strauss (hört der etwa auf den Namen Richard?) , der ein Ei legt, das der Feldmarschallin Christiane Iven auf den Kopf gesetzt wird; oder Polizeikommissar Mark Munkittrick als schwarzer Pudel, der im Takt mit dem Ponpon-Schwanz wedelt.

    Der primitive Baron Ochs von Lerchenau Lars Woldt trägt seinen spärlichen Haarkranz kokett zu zwei Hörnern geformt zum diabolischem, roten Anzug. Im Rokokokostümchen eines Kavaliers gleicht Octavian Marina Prudenskaja einer Porzellanfigur, ebenso wie Sophie Mojca Erdmann im puderfarbenen Rokokokeid. Ein Überbleibsel/Mitbringsel aus dem ersten Akt des Bayreuther Parsifals scheint der geflügelte Sänger Bogdan Mihai zu sein.

    Gesine Völlms überschäumende Fantasie und Kreativität zeigt sich in den Massenszenen.

    Mir kommt sogar der Verdacht, dass die Statisten nur eingesetzt werden, um ihre wunderschönen Kostüme zu zeigen. Die Lakaien-Livree hat, von Hals bis Fuss, vorn und hinten die gleiche Einteilung. Vorn lässt die Perücke ein Gesicht frei und hinten einen Schafkopf. Je nach Situation wenden sich die Lakaien und wirken entweder höflich oder animalisch – super Idee.

    Bühnenbild von Rebecca Ringst

    Teufel im Anmarsch

    Die kreisrunde Bühne, die an einen überdimensionalen Reifrock erinnert, lässt die Zuschauern hineinschauen. Mal stellt sie einen geschlossenen Raum dar, mal wird sie durch ein breites Sternenband rechts und links zum Universum vergrössert.

    Im Schlafzimmer der Feldmarschallin Christiane Iven bestehen die Wände aus einer durchgehenden Allegorie im Rokokostil – eine Massensexszene – die wahrscheinlich auf ein Bordell hindeuten soll. Vielleicht ist damit auch die Freizügigkeit gemeint, wie der Regisseur sie sieht. In der Wirtshausszene öffnen sich die Wände und zeigen an Tischen ein Varietee-Publikum, das auf eine runde Tanzfläche schaut und sich die Vorstellung ansieht. Auf dem Höhepunkt drehen sich selbst diese Tische. Als besonderer Gag muss unbedingt noch der Abgang des Barons Ochs von Lerchenau Lars Woldt erwähnt werden. Er entschwindet nach oben wie eine Rakete – mit dem sprühenden Feuer einer Wunderkerze unterm Hintern.

    Mein Tipp: Unbedingt anschauen und auch auf  Details achten – es lohnt sich!
    Unbedingt die hervorragenden Stimmen der Sänger sowie das exzellente Staatsorchester unter der Leitung Manfred Honeck hören – es lohnt sich!

    Der Rosenkavalier von Richard Strauss
    Libretto: Hugo von Hofmannsthal

    Staatsoper Stuttgart
    Musikalische Leitung Manfred Honeck
    Regie Stefan Herheim
    Bühne Rebecca Ringst
    Kostüme Gesine Völlm
    Licht Olaf Freese
    Chor Michael Alber
    Kinderchor Johannes Knecht
    Dramaturgie Xavier Zuber

    Besetzung
    Feldmarschallin
    Christiane Iven
    Baron Ochs von Lerchenau Lars Woldt
    Octavian Marina Prudenskaja
    Herr von Faninal Karl-Friedrich Dürr
    Sophie Mojca Erdmann
    Jungfer Marianne Leitmetzerin Michaela Schneider
    Valzacchi Torsten Hofmann
    Annina Carola Guber
    Polizeikommissar / Notar Mark Munkittrick
    Haushofmeister Marshallin / Haushofmeister Faninal / Wirt Heinz Göhrig
    Ein Sänger Bogdan Mihai

    Drei adlige Waisen
    Isolde Daum / Anke Maurer,
    Cristina Otey / Martina Langenbucher,
    Gudrun Wilming / Regina Friedek-Maciolek

    Eine Modistin Karin Horvat
    Ein Tierhändler Alois Riedel
    Vier Lakaien Peter Schaufelberger, Urs Winter, Henrik Czerny, Siegfried Laukner

    Vier Kellner Rüdiger Knöß, Tommaso Hahn, Ivan Yonkov, Daniel Kaleta
    Hausknecht Ulrich Frisch
    Leopold Thomas Schweiberer


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    Der Rosenkavalier:

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  • ♫ Der Rosenkavalier in der Staatsoper Stuttgart: Extraordinäre Sänger, Kostüme, Bühnenbild – ordinäre Inszenierung

    ♫ Der Rosenkavalier in der Staatsoper Stuttgart: Extraordinäre Sänger, Kostüme, Bühnenbild – ordinäre Inszenierung

    Der Rosenkavalier von Richard Strauss: Extraordinäre Sänger, Kostüme, Bühnenbild – ordinäre Inszenierung.
    Nix da mit knisternder Erotik in diesem Rosenkavalier – dafür plumpe Kopulationsszenen en masse. Erinnerung an die Inszenierung und Aufführung in der Stuttgarter Staatsoper.

    primitive Kunst
    Verirrter Lerchenauerischer

    Die Feldmarschallin Christiane Iven – Matronenfigur und graue Haare – sitzt an ihrem Schminktisch und schaut in den Spiegel. Vor lauter Wut über ihr Spiegelbild schlägt sie hinein, dass die Scherben krachen. Anschließend lässt sie sich im Traum von primitiven Waldschraten mit überdimensionalen primären Geschlechtsmerkmalen umgarnen und vergewaltigen. Die alternde Frau, die ihre Reize dahinschmelzen sieht, verödet bei Stefan Herheim zu einer Prostituierten. Sogar der kleine Mohr bedient sie mit entblößtem Geschlechtsteil – auch von hinten!

    Es ist unnötig, über diese Inszenierung noch Worte zu verlieren. An diesem Rosenkavalier hat Stefan Herheim sich verhoben. Von Frauen versteht er nichts. Peinlich.

    Halten wir und an das Erfreuliche.
    Das Erfreulichste in dieser Vorstellung ist für mich Mojca Erdmann. Ihre Stimme stimmt, ebenso Figur, Alter, Mimik und Gestik. Sie verkörpert die Idealbesetzung für die Sophie, die grazile siebzehnjährige Braut, die gerade aus dem Kloster gekommen ist und sich darauf freut, mit einem Baron verheiratet zu werden. Ihre angenehm zarte Stimme klingt gleichbleibend zierlich, obwohl sie das ganze Staatsorchester übertönt.
    Octavian wird traditionell als Hosenrolle mit einer Frau besetzt. Marina Prudenskaja trifft mit ihrem Octavian sowohl von Stimme als auch Figur den siebzehnjährigen Jungspund. Diese Rolle könnte ich mir – nach dem Erlebnis der drei Countertenöre – auch mit einem Mann besetzt vorstellen, vorausgesetzt, er passt vom Typ her.
    Die drei stimmgewaltigen Erzkomödianten – Herr von Faninal Karl-Friedrich Dürr, Polizeikommissar / Notar Mark Munkittrick, Haushofmeister Marshallin / Haushofmeister Faninal / Wirt Heinz Göhrigfestigen das Gerüst, mit dem nichts schief gehen kann. Jungfer Marianne Leitmetzerin Michaela Schneider bildet ein gutes Gegengewicht zu Herr von Faninal Karl-Friedrich Dürr, was bei seiner Bühnenpräsenz nicht so einfach ist. Baron Ochs von Lerchenau  Lars Woldt geht in seiner Rolle auf, ebenso Valzacchi  Torsten Hofmann und Annina Carola Guber.

    Das Staatsorchester unter der Musikalische Leitung von Manfred Honeck lässt die Wiener Walzerse-e-e-ligkeit aufleben.

    Zusammen mit den Bühnenbild von Rebecca Ringst und den Kostümen von Gesine Völlm wird es zu einem Erlebnis – wenn auch mit Wermutstropfen.

     

    Der Rosenkavalier

    Inhalt/Handlung: Der Rosenkavalier – Oper von Richard Strauss
    Rosenkavalier: Extraordinäre Sänger, Kostüme, Bühnenbild – ordinäre Inszenierung
    Rosenkavalier: Wenn der Pudel mit der Wanze und die Henne mit dem Hahn…

    Der Rosenkavalier mit Musik von Richard Strauss, Libretto: Hugo von Hofmannsthal, Inszenierung und Aufführung 2009 in der Stuttgarter Staatsoper.

    Musikalische Leitung Manfred Honeck
    Regie Stefan Herheim
    Bühne Rebecca Ringst
    Kostüme Gesine Völlm
    Licht Olaf Freese
    Chor Michael Alber
    Kinderchor Johannes Knecht
    Dramaturgie Xavier Zuber

    Besetzung
    Feldmarschallin Christiane Iven
    Baron Ochs von  Lerchenau Lars Woldt
    Octavian Marina Prudenskaja
    Herr von Faninal Karl-Friedrich Dürr
    Sophie Mojca Erdmann
    Jungfer Marianne Leitmetzerin Michaela Schneider
    Valzacchi Torsten Hofmann
    Annina Carola Guber
    Polizeikommissar / Notar Mark Munkittrick
    Haushofmeister Marshallin / Haushofmeister Faninal / Wirt Heinz Göhrig
    Ein Sänger Bogdan Mihai

    Drei adlige Waisen
    Isolde Daum / Anke Maurer,
    Cristina Otey / Martina Langenbucher,
    Gudrun Wilming / Regina Friedek-Maciolek
    Eine Modistin Karin Horvat
    Ein Tierhändler Alois Riedel
    Vier Lakaien Peter Schaufelberger, Urs Winter, Henrik Czerny, Siegfried Laukner Vier Kellner Rüdiger Knöß, Tommaso Hahn, Ivan Yonkov, Daniel Kaleta
    Hausknecht Ulrich Frisch
    Leopold Thomas Schweiberer


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    Der Rosenkavalier:

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