Schlagwort: Armut

  • ♫ Inhalt / Handlung: Wozzeck – Oper mit Musik von Alban Berg

    ♫ Inhalt / Handlung: Wozzeck – Oper mit Musik von Alban Berg

    Wozzeck: Die Oper spielt an aufeinander folgenden Tagen zu verschiedenen Zeiten in unterschiedlichen Räumen – draußen wie drinnen. Häufiger Szenenwechsel in der Oper verführt Regisseure und Bühnenbildner zu fantasievollen Inszenierungen, siehe Videos.

    Alban Berg komponierte die Oper in drei Akten nach dem Dramenfragment „Woyzeck“ von Georg Büchner.

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    Erster Akt – Wozzeck bemüht sich, Geld für seine Familie zu verdienen

     Zimmer des Hauptmanns. Frühmorgens
    Wozzeck rasiert den Hauptmann, der ihn zum langsamen Arbeiten mahnt. Ihm geht alles zu schnell. Außerdem stört ihn, dass Wozzeck zwar Frau und Kind hat, aber nicht verheiratet ist. Wozzeck gibt dafür finanzielle Gründe an, denn als armer Mann kann er sich keine Hochzeit leisten. Das rührt den Hauptmann so sehr, dass er sich sogar zu einem Trinkgeld herablässt.

    Freies Feld. Spätnachmittags.
    Wozzeck und sein Freund Andres arbeiten auf dem Feld. Wozzeck hört Stimmen, sieht Feuer und erleidet Todesängste. Andres erklärt es mit Wind und Tieren. Er singt lustige Lieder, schafft es aber nicht, Wozzeck zu beruhigen. Andres mag nicht zugeben, dass er ebenso viel Angst hat wie Wozzeck.

    Mariens Stube. Abends.


    Marie schaut auf die Soldaten, die vor ihrem Fenster vorbei marschieren. Besonders der schmucke Tambourmajor hat es ihr angetan. Das missfällt der Nachbarin. In deren Augen hat eine Frau mit einem Kind – aber ohne (Ehe)mann – keinen Anspruch darauf, von anderen Männern begehrt zu werden. Marie wendet sich ihrem Kind zu und singt ihm ein Schlaflied. Wozzeck kommt, erzählt ihr von seinen Erlebnissen im Feld und geht wieder fort, ohne das Kind angesehen zu haben. Marie hat das Gefühl, dass er Gespenster sieht und fürchtet sich vor ihm und vor der Zukunft.

    Marie/Wozzeck, Act 1 Sc. 3 (Wiegenlied) mit Susanna Levonen NorrlandsOpera/SVT
    Wozzeck

    Studierstube des Doktors. Sonniger Nachmittag.
    Der Doktor benutzt Wozzeck, um an ihm Experimente durchzuführen, die ihn die ihn in der Fachwelt unsterblich machen sollen. Er möchte in der Wissenschaft anerkannt werden. Wozzeck soll eine Zeit lang nur Bohnen essen, dann nur Schöpsenfleisch. Wozzeck wird nur deshalb so willig zum Versuchsobjekt, weil der Doktor ihn bezahlt. Für jedes Widernatürliche bekommt er eine Extraprämie. Als Wozzek dem Doktor von seine Ängsten, Stimmen und Feuer erzählt, gerät der Doktor außer sich vor Freude. Er entdeckt bei Wozzeck typische Symptome einer Geisteskrankheit.

    Straße vor Mariens Tür. Abenddämmerung.
    Marie bekommt Besuch vom Tambourmajor. Er ist genau das Gegenteil ihres farblosen Mannes, jung, sorglos, erotisch. Zwar wehrt sich Marie noch gegen die Annäherungsversuche des feurigen Liebhabers, dann aber sind ihre weiblichen Bedürfnisse größer als ihre Bedenken.

    Zweiter Akt  – Marie und der Tambourmajor

    Mariens Stube. Vormittag, Sonnenschein.
    Marie bewundert immer wieder die glänzenden Ohrringe, die ihr der Tambourmajor geschenkt hat. Dabei schaut ihr das Kind zu, das immer wieder aufwacht. Das irritiert Marie. Sie bekämpft ihr schlechtes Gewissen, indem sie dem Kind Schauermärchen erzählt. Als Wozzeck kommt, kann sie die Ohrringe nicht schnell genug verstecken. Wozzeck bemerkt den Schmuck und schöpft Verdacht. Er verschwindet aber gleich wieder, nachdem er Marie wie gewohnt seinen Sold und die Extraprämie vom Doktor in die Hand gezählt hat. Marie bleibt mit schlechtem Gewissen zurück.

    Straße in der Stadt. Tag.
    Der Hauptmann macht sich einen Spaß daraus, den Doktor aufzuhalten, der mal wieder zu einem Todeskandidaten gerufen wird. Der Doktor reagiert sauer. Er stellt dem Hauptmann auf Grund seines Aussehens eine Diagnose, die ihm in den nächsten vier Wochen bösartige Erkrankungen voraussagen. Jetzt vergeht dem Hauptmann der Spaß. Als Wozzeck kommt, haben beide ein anderes Opfer. Sie spielen auf Maries Untreue an. Langsam begreift Wozzeck den Zusammenhang mit den Ohrringen.

    Straße vor Mariens Wohnungstür. Trüber Tag.
    Wozzeck fragt Marie über den Tambourmajor aus. Marie antwortet nicht direkt, sondern verallgemeinert. Als Wozzeck mit erhobener Hand auf sie zugeht, sieht sie ihn mutig an: „Lieber ein Messer in den Leib, als eine Hand auf mich.“ Wozzek ist perplex – Marie nutzt diesen Überraschungseffekt  zum Abgang.

    Wirtshausgarten. Spätabends.
    Auf einem Fest tanzen Marie und der Tambourmajor, während Wozzeck abseits sitzt, die beiden anstarrt und sich betrinkt. Ebenfalls betrunken sind die Zecher um ihn herum, die immer tiefgründigere Gespräche führen wollen. Wozzeck sieht wieder Gespenster. Aus diesem Tief kann ihn auch sein Freund Andres nicht herauf holen. Lediglich der Narr versteht sich mit Wozzeck, dem er ein blutiges Ende voraussagt.

    Wachstube in der Kaserne. Nachts.
    Wozzeck liegt mit anderen Soldaten in der Kaserne im Schlafsaal. Immer wieder sieht er die vergangenen Bilder vor sich und dazwischen ein Messer und Blut. Der Tambourmajor kommt betrunken herein und prahlt damit, dass er mit einer Frau zusammen war für die „Zucht von Tambourmajors“. Er reizt Wozzek, bis der sich mit ihm prügelt. Nachdem er Wozzeck besiegt hat, geht er mit stolz erhobener Brust aus dem Schlafsaal. Wozzeck starrt vor sich hin.

    Dritter Akt – Wozzecks Mord an Marie und die Folgen

    Mariens Stube. Es ist Nacht.
    Marie sitzt mit ihrem Kind in der Stube. Sie liest in der Bibel und schlägt die Stellen auf, in denen Jesus den Frauen vergibt. Ihr Kind weist sie abwechselnd ab und zieht es wieder zu sich heran. Sie leidet unter ihrem „Fehltritt“. Auch dass Wozzek sich tagelang nicht mehr blicken ließ, macht sie nervös.

    Waldweg am Teich. Es dunkelt.
    Wozzeck führt Marie zu einer Aussprache an den Teich. Marie wird es unheimlich, sie will nach Hause. Wozzeck holt ein Messer heraus und ersticht Marie.

    Eine Schenke. Nacht.
    Wozzeck findet im Wirtshaus einen Platz, an dem er sich volllaufen lässt. In diesem Zustand bändelt er mit Margret an, die aber sofort erkennt, dass Blut an seinen Händen und Armen haftet. Alle anderen sehen es auch – Wozzeck flieht.

    Waldweg am Teich. Mondnacht.

    Wozzeck kehrt zum Teich zurück, sucht und findet das Messer, mit dem er Marie erstochen hat. Er versucht, sich zu waschen, geht immer weiter in den Teich hinein, denn er sieht sich im Blut schwimmen. Der Doktor und der Hauptmann kommen vorbei und hören ein Rufen und Stöhnen. Der Doktor stellt lediglich lakonisch fest, dass anscheinend gerade ein Mensch stirbt. Da es sie nichts angeht, setzen sie ihren Spaziergang fort.

    Vor Mariens Haustür. Heller Morgen. Sonnenschein. 
    Der Sohn von Wozzeck und Marie spielt mit Kindern auf der Straße. Andere Kinder kommen hinzu und erzählen ihm, dass seine Mutter tot am Teich liegt. Die neugierigen Kinder rennen fort, um sich die Leiche anzuschauen. Wozzecks Sohn bleibt allein zurück.

    Wozzeck von Alban Berg

    Das Libretto entstand nach dem Dramenfragment „Woyzeck“ von Georg Büchner. Ein historischer Stoff, denn die Handlung spielt in einer Garnisonsstadt um 1820, also hundert Jahre, bevor Alban Berg die Oper komponierte. Die Uraufführung fand am 14. Dezember 1925 in Berlin unter Erich Kleiber statt.

    Personen und ihre Stimmen:
    Wozzeck, Bariton
    Marie, Sopran
    Mariens Knabe, Knabensopran
    Hauptmann, Tenor
    Doktor, Bass
    Tambourmajor, Tenor
    Andres, Tenor
    Margret, Alt
    1. Handwerksbursche, Bass
    2. Handwerksbursche, Bariton
    Narr, Tenor
    Ein Soldat, Bariton
    Soldaten, Burschen, Mägde, Dirnen, Kinder



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    ♫ Oper Stuttgart: „Wozzek“ von Alban Berg – Drama im Schützenhaus

    Beeindruckend sind in dieser Opernaufführung die Hauptdarsteller, die nicht nur hervorragend singen, sondern auch als Schauspieler brillieren. Sie verleihen ihren Rollen die Charaktere, siehe -> ♫ Inhalt / Handlung: Wozzeck – Oper mit Musik von Alban Berg

    Wozzek

    Allen voran Claudio Otelli als Wozzek, der Putzlumpen für alle und jeden. Er bemüht sich, Marie und seinem Sohn ein treusorgender Mann und Vater zu sein. Um an Geld zu kommen, mit dem er seine Familie versorgen kann, nimmt er einiges auf sich. Er lässt sich vom Hauptmann hin und her jagen und verspotten. Er lässt fragwürdige Experimente vom Doktor durchführen, obwohl er selbst merkt, dass er seiner Gesundheit schadet. Er legt sich mit dem Tambourmajor an und unterliegt. Er ersticht Marie in seinem Wahn, dreht durch, tanzt mit dem Narr. Er steigert sich immer mehr in den Wahnsinn hinein, bis er sich schließlich ertränkt – in der Regentonne neben dem Müllcontainer, in dem er Marie entsorgt hat.

    Marie

    Frances Pappas agiert als die ideale Besetzung für seine Fast-Ehefrau Marie. Nicht nur von ihrer Stimme her, sondern auch von ihrem Alter erweist sie sich als glaubwürdig. Sie wandelt sich von der liebenden Mutter zur reuevollen Ehebrecherin. Sie leidet, wenn Wozzek kommt, wirres Zeug redet und nicht einmal seinen Sohn beachtet. Deshalb fühlt sie sich geschmeichelt, dass ausgerechnet der von Frauen umschwärmte Tambourmajor sie auswählt. Zwar stößt sie die grobschlächtige Art seiner Werbung ab, aber sie fühlt sich jung, attraktiv, sexuellen Reizen aufgeschlossen und möchte geliebt werden. Ihren „Fehltritt“ bereut sie, ist fahrig und nervös ihrem Sohn gegenüber, aber ihre Sehnsucht nach Liebe und Anerkennung ihrer weiblichen Reize ist stärker als die Solidarität gegenüber Wozzek, dem Verlierer. Der Zwiespalt, in dem sie sich befindet, existiert greifbar für die Zuschauer.

    Hauptmann

    Gerhard Siegel als Hauptmann ist kein Phlegma, im Gegenteil – er ist ein Choleriker. Wie ein Rumpelstilzchen springt er herum, regt sich auf, dass alles so schnell geht. Er verkörpert den perfekten Hypochonder, wenn der Doktor ihm aufzählt, was ihm alles in den nächsten vier Wochen an Krankheiten widerfahren wird.

    Narr als Todesengel

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    Beeindruckend wie immer der Sänger-Darsteller Heinz Görig – der Narr als Todesengel. Als Transvestit mit langem, schwarzen Kleid und schwarzer Schleppe treibt er sich in Wozzeks Nähe herum. Er beobachtet ihn genau, steckt ihm das Messer zu, mit dem Wozzek Marie ermordet. Wozzeks vom Wahnsinn gezeichneter Auftritt nach dem Mord an Marie begleitet der Narr als Spiegelbild. Später legt er auf der menschenleeren Bühne einen Freudentanz hin, ganz in sich versunken.

    Der Doktor

    Der stimmgewaltige Roland Bracht besticht als größenwahnsinniger  Doktor, der seine Experimente durchzieht, um einmal berühmt zu werden. Seine Versuchsreihen führt er wissenschaftlich durch als Gott in Weiß, dokumentiert alles und bezahlt Wozzek, um später gut dazustehen.

    Tambourmajor

    Daniel Brenna als Tambourmajor gehört mit einer immensen Bierwampe zu den Kerlen, die in gewissen Kreisen als „gestandene Mannsbilder“ gut ankommen. Er verkörpert den brutalen Frauenheld, der jedes ihm über den Weg laufende weibliche Wesen demütiget. Sein Triumph Wozzek gegenüber gehört zu seinen gepflegten Männlichkeitsritualen.

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    Inszenierung, Bühnenbild und Kostüme

    Wozzek ist vom Inhalt her ein derbes Stück – von Andrea Moses derb inszeniert. Es spielt nicht in einer Kaserne vor 200 Jahren, sondern in einem Schützenhaus der Jetztzeit, in dem schießbegeisterte Männer ihren Heldenmut pflegen. Die Kette, die dem Hauptmann über die stolz geschwellte Brust hängt, betont seine wichtige Funktion. Wahrscheinlich war er einmal Schützenkönig. Wozzek versklavt sich als Hausmeister, vom Gewehr putzen bis zum Spind säubern. Marie jobbt hinter dem Ausschank.

    Als Drehbühne funktioniert das Bühnenbild von Christian Wiehle – Schützenhaus innen mit Schießstand; Einbauküche mit Ausschank; außen ein steriler Klinkerbau mit Kunststofffenstern und Baumarkt-Haustür. Hinter dem Haus ein Müllcontainer, in dem Wozzek Marie hineinschmeißt – die Beine schauen oben heraus. Er selbst ertränkt sich blubbernd in der Regentonne daneben – ordentlich, keinen Dreck hinterlassend.

    Wozzek von Alban Berg an der Oper Stuttgart

    Musikalische Leitung: Michael Schønwandt
    Regie: Andrea Moses
    Bühne und Kostüme: Christian Wiehle
    Licht: Reinhard Traub
    Chor: Johannes Knecht
    Dramaturgie: Thomas Wieck

    Fotos A.T. Schaefer

    Besetzung am 17.05.2012
    Wozzeck: Claudio Otelli
    Tambourmajor: Daniel Brenna
    Andres: Gergely Németi
    Hauptmann: Gerhard Siegel
    Doktor: Roland Bracht
    1. Handwerksbursche: Mark Munkittrick
    2. Handwerksbursche: Kai Preußker
    Narr: Heinz Göhrig
    Marie: Frances Pappas
    Margret: Tina Hörhold
    Maries Knabe: Jan-Christof Tomerl
    Mit: Kinderchor der Oper Stuttgart, Staatsopernchor Stuttgart, Staatsorchester Stuttgart

    Wozzeck:

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  • ❢ 1000 € für jeden – Bedingungsloses Grundeinkommen

    ❢ 1000 € für jeden – Bedingungsloses Grundeinkommen

    Bedingungsloses Grundeinkommen – bisher nur theoretisch. Seit 2014 funktioniert es auch in der Praxis. Durch die Initiative von Michael Bohmeyer kam eine Spenden-Lawine zustande, die bisher fast 12 Millionen (11.976.000) Euro ausschüttete.

    Er hatte die Idee: Initiator Michael Bohmeyer startete Mein Grundeinkommen 2014 mit einem einfachen Video. Fotograf: Fabian Melber
    Er hatte die Idee: Initiator Michael Bohmeyer startete Mein Grundeinkommen 2014 mit einem einfachen Video.
    Fotograf: Fabian Melber

    998 Personen erhielten 1 Jahr lang ein bedingungsloses Grundeinkommen von 1.000,- Euro monatlich. Es wird Monat für Monat im Internet verlost; die Gewinner berichten dort über ihre Erfahrungen mit dem unverhofften Geldsegen.

    Bombastisch – jede und jeder kann mitmachen und gewinnen.

    Das Moderator*innen-Team der Grundeinkommens-Verlosung: Christina Strohm, Kirsten Hermann, Jannes Börgerding Fotograf: Fabian Melber
    Das Moderator*innen-Team der Grundeinkommens-Verlosung: Christina Strohm, Kirsten Hermann, Jannes Börgerding
    Fotograf: Fabian Melber

    Nicht nur die Registrierten selbst. Sie können auch Freunde einladen. Im Falle eines Gewinnes wird unter den angegebenen Liebsten eine Teilnehmerin ausgelost, die ebenfalls 1 Jahr lang 1.000,- Euro im Monat erhält – bedingungslos.

    Bedingungsloses Grundeinkommen – und woher kommen die vielen Millionen?

    Welche Losnummer gewinnt heute ein Bedingungsloses Grundeinkommen für ein Jahr? Fotograf: Fabian Melber
    Welche Losnummer gewinnt heute ein Bedingungsloses Grundeinkommen für ein Jahr?
    Fotograf: Fabian Melber

    Bisher haben 284.204 Menschen kleinere und größere Beträge gespendet, die dann jeweils verlost wurden, sobald 12.000,- Euro zusammen kamen. Die einen spenden, die anderen profitieren davon. Ich kombiniere beides. Zum einen spende ich jeden Monat einen Betrag per Bankeinzug, zum anderen melde ich mich jeden Monat zur Verlosung an und hoffe darauf, diese Erfahrung der kleinen finanzielle Freiheit einmal selbst machen zu dürfen.

    Bedingungsloses Grundeinkommen – der Verein dahinter

    Was wir tun: „Wir probieren aus, wie das Bedingungslose Grundeinkommen in der Praxis wirkt. Wir finden heraus, wie es gestaltet sein muss, um die notwendigen Veränderungen für eine bessere Zukunft zu ermöglichen.“
    Erkenntnisse aus fünf Jahren Praxistest in Deutschland

    Buchtipp: 1.000 Euro für jeden – Freiheit. Gleichheit. Grundeinkommen

    Dieses Buch, geschrieben 2010 von Götz W. Werner und Adrienne Goehler, gehört zum Basiswissen der Grundeinkommen-Befürworter.

    cover.1000.euro

    5c0b7fbb39dd41b1a60beb9ecadc9dff12.500 Euro gibt der Bund jährlich für soziale Zwecke aus – pro Person.  Dazu gerechnet werden nicht nur das ominöse Harzt IV, sondern auch Wohngeld oder Kriegsopferfürsorge. Insgesamt werden 155 verschiedene Sozialleistungen vorher genau auf die Rechtmäßigkeit überprüft und danach ausgezahlt.


    Bedingungsloses Grundeinkommen von 1000,- Euro – gern, aber wer bezahlt das?

    Jede Zeit verlangt eigene Regeln. Früher war der Hunger das große Problem. Das Ideal war, jedem ein Stück Land zu überlassen, damit er seine Familie und sich ernähren kann. Dies ist heute nicht mehr umzusetzen. Unsere Währung heißt nicht Land, sondern Geld, um dagegen Lebensmittel, Wohnung, Teilnahme am kulturellen Leben bestreiten zu können. Aber wie?
    Götz Werner und Adrienne Goehler zeigen es. Würde das Geld, das der Bund jährlich für soziale Zwecke ausgibt, auf alle umgelegt, bekäme Jeder – aber wirklich JEDER vom Säugling bis zum Greis – einen monatlichen Betrag von 1000 Euro ausgezahlt.

    Wem helfen staatliche Subventionen?

    Von Bund, Ländern und Kommunen werden große Summen gezahlt, um Arbeitsplätze zu schaffen und/oder zu erhalten. Wie diese Subventionen verteilt werden, zeigt das Beispiel der Steinkohleindustrie im Ruhrpott. Die Zechen bekamen Geld dafür, dass sie Arbeitsplätze schaffen sollten. Insgesamt waren es, über den ganzen Zeitraum und über die Zahl der Beschäftigten 53.000,00 Euro – pro Jahr und „Kopf“.

    Jüngstes Beispiel: Müller-Milch erhielt 70.000.000,00 Euro (Siebzig Millionen) vom Freistaat Sachsen für die Schaffung von 158 (Hundertachtundfünfzig) Arbeitsplätzen. Das sind pro „Kopf“ 443.038.97 Euro (Vierhundertdreiundvierzigtausend), also 37 Jahre lang ein Grundeinkommen von 1000,00 Euro monatlich pro „Kopf“ . Die Steinkohleindustrie ging unter und Müller-Milch musste ein anderes Werk in Niedersachsen mit 162  Beschäftigten schließen, weil der Absatz stagnierte.

    Mit staatlichen Geldern werden Abschreibungen für Maschinen gefördert, mit denen Arbeitsplätze weg-rationalisiert werden.  Wenn diese unzähligen Subventionen umgeschichtet würden, bräuchte kein zusätzlicher Cent für ein bedingungsloses Grundeinkommen aufgenommen werden. Es werden im Gegenteil sogar Mittel frei für den Schuldenabbau oder andere Projekte, die wegen Geldmangel zurückgestellt werden müssen. Wie sich der Markt reguliert, sobald die Verbraucher das Geld bekommen, zeigt sich am Beispiel von Wohngeld. Es wird den Bewohnern ausgezahlt und nicht etwa den Bauträgern.

    Was steht einer sofortigen Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens im Wege?

    Adrienne Goehler schlägt die teilweise Einführung vor. Erst bekommen das Grundeinkommen diejenigen, die noch nicht oder nicht mehr erwerbstätig sind, nämlich Kinder (erweitertes Kindergeld) und alte Menschen (erweiterte Rente). Ein Kind braucht – neben Liebe und Geborgenheit – auch Kleidung, Essen, Fahrten zu Schule, Ausflüge, Beteiligung an sportlichen oder musischen Aktivitäten. Zur Zeit gleiten Familien mit Kindern in die Armut ab; viele alte Menschen müssen mit einer sehr geringen Rente auskommen. Es sind hauptsächlich Frauen, die keiner Versicherungspflichtigen Arbeit nachgegangen sind, weil sie für die Familie da waren.

    Wem nützt das Grundeinkommen?

    Sicherheit legt Produktivität frei. Es wird nicht nur die bezahlte Arbeit gerechnet, sondern auch Arbeit, die zur Zeit noch mit einem feuchtwarmen Händedruck und/oder der Bezeichnung „Ehrenamt“ belohnt wird. Nicht mehr die Arbeit sollte nach Götz Werners Meinung besteuert werden, sondern der Konsum. Auch hier bedarf es lediglich einer Umschichtung von der Lohnsteuer zur Konsumsteuer. Der Staat erhält für seine wichtigen Aufgaben genau die Mittel wie vorher auch.

    Wer hegt noch Vorurteile?

    Wir von 8ung.info hoffen, dass wir die Einführung des Grundeinkommens noch erleben dürfen.  Schon allein das Gefühl beflügelt, der Kreativität freien Lauf zu lassen, ohne ständig in Existenzangst zu leben.
    Allen anderen, die noch Vorurteile hegen, empfehlen wir dieses Buch, das wiederum Einfallsreichtum und Schöpferkraft frei setzt – hoffentlich auch bei den „Entscheidern“.

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    Solidarisches Bürgergeld – den Menschen trauen von Adrienne Goehler und Götz W. Werner
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    Mehr Rente:

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  • ♫ Operntipp Stuttgart: La Cenerentola – wenn schon Komödie, dann richtig!

    ♫ Operntipp Stuttgart: La Cenerentola – wenn schon Komödie, dann richtig!

    Neue Inszenierung von Andrea Moses in der Oper47346fa1016d42fd8eb2edffae433cd0 Stuttgart: La Cenerentola – Aschenputtel oder Der Triumph der Güte – komische Oper von Gioachino Rossini. Lustig fängt es schon im Vorspiel an. Pantomimisch stellen Prinz, Diener, Bote und Berater dar, warum ausgerechnet Cenerentola die Hauptrolle spielen wird. Der Prinz muss sich endlich vermählen und Kinder bekommen, sonst geht die Dynastie verloren. Erst weigert er sich, geht dann aber auf den Plan seines Beraters und des Aufsichtsrates ein. Prinz und Diener tauschen die Kleider – und die Rollen – damit der Prinz sich als Diener verkleidet die Kandidatinnen aus einer gewissen Distanz heraus anschauen kann. Siehe → Inhalt / Handlung: La Cenerentola

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    Cenerentola (Diana Haller) und der Prinz Don Ramino (Bogdan Mihai) machen dem „schönen Gesang“ alle Ehre. Belcanto – Arien mit viel Szenenapplaus. Beide singen wie selbstverständlich und nebenbei die schwersten Koloraturen. Genau, geläufig, intensiv – einfach schön klingt Bogdan Mihais Gesang. Ausdrucksstark spielt Diana Haller die verliebte Cenerentola – und singt dabei mit lieblicher, kraftvoller Stimme.

    22518_08_cenerentola_foto_schaeferCatriona Smith gehört zu den Sängerinnen, die anscheinend jede Rolle ausfüllen können – ein wandelbares Allroundtalent. Als Clorinda wartet sie mit Tisbe (Kora Pavelic) immer noch auf einen Ehemann. Die beiden in die Jahre gekommenen Schwestern vertreiben sich die Langeweile mit Zoffen.
    Köstlich, wie sie sich an Diener Dandini ranschmeißen und er es aus vollen Zügen genießt. Als alternde Tochter aus gutem Hause reklamiert Clorinda alle Rechte für sich: „Nimm mich, denn ich bin die Ältere!“. Worauf Tisbe argumentiert, dass sie als die Jüngere später alt wird. Gut gelaunt verputzen sie ihre Tortenstücke, während das Publikum nach der Pause (langsam) die Plätze einnimmt. Auch die Musiker bekommen ein paar Häppchen ab.
    Dandini (André Morsch) fühlt sich in seiner Rolle als Prinz sichtlich wohler und wohler. Seine Rolle als Diener legt er auch in der Zeit seines Prinzendaseins nicht ab. Er schlüpft sofort wieder hinein, sobald seine Träume zusammenfallen.
    Adam Palka überzeugt als Alidoro durch seine frische Bassstimme. Mit Hoppsassa tanzenden Augenbrauen erfreut er Cenerentola und die Zuschauer.

    Fotos: A.T. Schaefer

    Jeder eine Extratype für sich stellen die 12 Aufsichtsräte – Herren des Chors (Chorleitung Christoph Heil) – dar. Köstlich sind die beiden „Damen“. Ein Lob den Maskenbildnern. Hier stimmt alles – von den rotlackierten Fingernägeln bis zur toupierten Maggy-Thatcher-Frisur. Die ältere, distinguierte, geht nur untergehakt in Begleitung eines Herrn. Dafür putzt sie ihm ausgiebig die Brillen, die er aus den verschiedenen Taschen holt. Die zweite, etwas jüngere Aufsichtsrätin, findet Gefallen an Don Magnifico (Andrea Concetti) und macht einen unterkühlten Flirtversuch – hat nichts genützt. Don Magnifico reagiert nicht. Er sieht sich schon in der Rolle des Prinzen-Schwiegervaters, der endlich von der Last mit den Töchtern befreit ist.

    22521_09_cenerentola_foto_schaeferEin raffiniertes Kleid (Kostüme Werner Pick) trägt Cenerentola auf dem Ball. Der geraffte Tüllrock wird immer länger und länger, bis er die riesige Drehscheibe unter ihren Füßen bedeckt. Langsam dreht sich die Scheibe. Alle bewundern die schöne Unbekannte.

    Gut gelaunt bis zum Schluss ist nicht nur das Publikum, denn die Sänger spielen noch beim Verbeugen weiter. Lebhafte Inszenierung – komische Momente – lautes Auflachen.

    Das Staatsorchester Stuttgart spielt sehr leicht und luftig, wobei der Dirigent José Luis Gomez an einigen Stellen das typisch Rossini’sche Crescendo mit Schwung auskostet.

     

    La Cenerentola (Aschenputtel oder Der Triumph der Güte) von Gioachino Rossini in der Oper Stuttgart

    Musikalische Leitung: José Luis Gomez
    Regie: Andrea Moses
    Bühne: Susanne Gschwender
    Kostüme: Werner Pick
    Licht: Reinhard Traub
    Chor: Christoph Heil
    Dramaturgie: Thomas Wieck, Moritz Lobeck

    Fotos: A.T. Schaefer

    Besetzung am 29. November 2013
    Angelina: Diana Haller
    Clorinda: Catriona Smith
    Tisbe: Kora Pavelic
    Don Magnifico: Andrea Concetti
    Don Ramiro: Bogdan Mihai
    Dandini: André Morsch
    Alidoro: Adam Palka
    Mit: Staatsopernchor Stuttgart, Staatsorchester Stuttgart

    La Cenerentola:

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  • ☛ Trickfilm-Tipp: MINIYAMBA – Migranten in der Wüste

    ☛ Trickfilm-Tipp: MINIYAMBA – Migranten in der Wüste

    Das Schicksal6801a5f7eb51427abd4c45fd817020c1 von Migranten behandelt dieser französische Zeichentrickfilm von Luc Perez. Erzählt wird die monatelange Irrfahrt  zweier Männer aus Mali bis zu ihrem Ziel Barcelona – ihre Hoffnungen, ihre Enttäuschungen, ihre Qualen.

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    Abu lebt in Mali für, aber leider nicht von seiner Musik. In Europa hofft er, mit seinen Liedern eine CD aufzunehmen und berühmt zu werden. Sein junger Weggefährte fühlt sich als Kellner von seinem Chef unterdrückt und beschließt spontan, mitzukommen. Sein gespartes Geld soll ihnen dabei helfen. Das Geld ist schneller weg als verdient, denn die Backgammon spielenden Schlepper verlangen das Doppelte. Abu legt seinen Ring dazu, obwohl er ihn nie verkaufen wollte. Unterwegs verlangen die Wegelagerer, Polizisten und Soldaten Schweigegeld, damit sie sich umdrehen und sie weiterziehen lassen.

    An der ersten Grenze müssen diejenigen Passagiere, die keine Papiere besitzen, den Bus verlassen und allein 25 Kilometer durch die Wüste Sahara gehen. Treffend dargestellt mit Zeichnungen auf Papier, immer etwas körnig, als ob ein Sandsturm über allem liegt. Auf dem Weg durch die Wüste lösen sich die Figuren fast auf – wie vom Winde verweht. Ihr Weg führt an Skeletten und Autowracks vorbei. Mit von der Partie sind noch zwei Männer und eine junge Frau mit ihrem kranken Vater, der unterwegs stirbt. Abu und die Tochter kommen sich während ihrer Flucht näher. Abu singt ihr Liebeslieder vor – eine kleine Romanze abseits der Erschöpfung, unter der alle leiden. Nach Monaten voller Hindernisse gelangen sie ans Meer, fast zum Greifen nah sehen sie Europa. Sie kommen nicht weiter, denn an dieser Stelle ist die Grenze durch einen hohen Stacheldraht gesichert.

    Eines Nachts versuchen sie, die Hürde mit Leitern zu überwinden. Schon naht mit Blaulicht die Grenzpolizei. Abu wird auf marokkanischem Boden, die junge Frau auf der Höhe des Zaunes erschossen. In dieser Nacht sind die Figuren in Rot und Schwarz gemalt. Nasse Tusche verleiht den Bildern den Anschein von künstlichem Licht und viel fließendem Blut.

    Einzig der Junge gelangt in die Freiheit. Nach drei Monaten sieht man ihn in Barcelona auf der Straße. Er versucht vergeblich, etwas zu verkaufen, um seinen Lebensunterhalt damit zu finanzieren.
    Wo lebt es sich besser?

    Animationsfilm im Internationalen Trickfilm Festival in Stuttgart 2013 →

    MINIYAMBA von Luc Perez | Frankreich 2012 | 14:37 Minuten | Mischtechnik, Tusche auf Papier, Zeichnungen auf Papier | Musik: Moussa Diallo

     

     

     

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  • ✍ Hörbuchtipp: Babettes Fest von Tania Blixen, gelesen von Hannelore Hoger

    ✍ Hörbuchtipp: Babettes Fest von Tania Blixen, gelesen von Hannelore Hoger

    85190cc7bd4d43bfa5d2e2a935df3739Allem Weltlichen entsagen – alles, was Spaß macht, ist tabu. Diese Einstellung trifft auf pure Lebensfreude und Genuss – denn besonderen Spaß macht das, was dick macht.

    Babette und die beiden freudlosen Schwestern.

    cover.babettes.festUm die Zeit nach den Religionskriegen lebten zwei Schwestern in Norwegen, die Töchter eines Propstes, der einen strengen, protestantischen Orden gegründet hat. Seinen Mitgliedern war so gut wie alles versagt, was Freuden auf Erden versprach. Der Propst war längst tot, aber seine beiden Töchter taten Gutes in seinem Andenken. Früher hatte jede von ihnen einmal einen Verehrer, aber die Schwestern wiegelten sie ab und blieben Jungfrauen.

    Viel später schickte einer der Verehrer aus Frankreich einen Brief, sie möchten doch bitte die Überbringerin bei sich aufnehmen, denn sie werde in Frankreich wegen ihres Glaubens verfolgt. So kam Babette nach Norwegen, wo sie 14 Jahre lang den Haushalt der beiden Schwestern führte – bis zu dem Tag, an dem sie 10.000 Franc in der Lotterie gewann. Da äußerte Babette zum ersten mal seit ihrer Ankunft eine Bitte. Sie wollte anlässlich des 100. Geburtstag des Propstes ein Fest für die Gemeindemitglieder ausrichten und selbst kochen. Von jetzt an prallen Welten aufeinander. Es trudelten Kisten und Verschläge im Pfarrhaus ein. Keiner der norwegischen Glaubensbrüder und Glaubensschwestern hatte vorher je eine Schildkröte gesehen. Dass sie geschlachtet und gegessen werden sollte, kam einem Weltuntergang gleich.

    Babettes Fest veränderte die Einstellung der Menschen zueinander. Die sich vorher zankten, wurden friedlicher. Plötzlich sehen alle die schönen Seiten des Lebens. Nur an die Einzelheiten, die dazu führten, konnte sich hinterher keiner mehr erinnern. Alle Spuren sind verwischt. Als die Schwestern erfahren, dass mit dem Fest der ganze Gewinn von 10.000 Franc draufging, rufen sie entsetzt: „Jetzt bist du ja genau so arm wie vorher!“ Darauf erwidert Babette mit einem überlegenen Lächeln: „Ich habe ein Werk geschaffen, selbst wenn keine sichtbaren Spuren mehr vorhanden sind. Ich bin eine Künstlerin. Eine Künstlerin ist niemals arm.“

    Ein Klassiker in der Reihe „Starke Stimmen“ aus der Brigitte-Hörbuch-Edition.
    Tania Blixen schrieb die Erzählung in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts. Hannelore Hoger liest ruhig, aber mit zarten Facetten. Sie lässt den Zuhörern Zeit, die Figuren vor ihrem geistigen Auge entstehen zu lassen.

    Babettes Fest: Starke Stimmen.  BRIGITTE Hörbuch-Edition [Audio CD] | Tania Blixen (Autor) |  Hannelore Hoger (Sprecher) | Random House Audio Editionen (19. September 2011) | EUR 9,99

     

     

     

    Historischer Roman:
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    Babettes Fest: Starke Stimmen.

    BRIGITTE Hörbuch-Edition [Audio CD]
    Tania Blixen (Autor)
    Hannelore Hoger (Sprecher)
    Random House Audio Editionen (19. September 2011)
    EUR 9,99

  • ♫ Ballett Stuttgart: The Lady and the Fool – fast zu schön, um wahr zu sein

    ♫ Ballett Stuttgart: The Lady and the Fool – fast zu schön, um wahr zu sein

    Die Zuschauer erleben ein Handlungsballett von der Liebe einer reichen Schönen zu einem wohnsitzlosen Clown.

    Sehr elegant, sehr klassisch, die Wiederaufnahme von John Crankos 1954 entstandenem Ballett.

    Die beiden Freunde Moondog und Bootface teilen alles.

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    Sie teilen die Parkbank zum Schlafen, Schals, Mäntel und Socken gegen die Kälte der Nacht. Sie gehen durch dick und dünn. Als Beide sich ausdrucksstark um eine Rose streiten, teilt der Sieger Moondog (Filip Barankiewicz) die Blütenblätter. Er gibt das letzte Blatt dem unterlegenen Bootface (Arman Zazyan). Beide ziehen Arm in Arm ab.


    Doch da kommt die schöne Lady dazwischen.

    Wenn die Lady (Maria Eichwald) sich vor lauter Langeweile über ihr eintöniges Leben – immer nur Bankette und Bälle – den Frust von der Seele tanzt, vollführt sie das ausgesprochen elegant, leidenschaftlich leidend. Sie tanzt so hinreißend, dass alle Herren nur Augen für sie haben. Das geht so weit, dass deren Tanzdamen sich genötigt sehen, ihnen von hinten die Augen zuzuhalten. Die Lady hat genügend Verehrer, die ihr den Hof machen. Jeder möchte ihr mit noch höheren Sprüngen imponieren, doch sie begehrt nur einen der beiden Freunde.

    Alle drei Verehrer geben ihr Bestes.

    Der elegische Prinz (Evan McKie), dem alles zu viel wird vor lauter Interessenlosigkeit. Der souveräne Gastgeber (Damiano Pettenella), der sich etikettenbewußt präsentiert. Der forsche, zackige Offizier (Roman Novitzky), der zeigt, dass er mehr als eine Frau lieben kann und will. Belagert werden sie von den beiden heiratswilligen Damen (Magdalena Dziegielewska, Katarzyna Kozielska), die jedem Frackzipfel hinterhertanzen. Leider werden sie von den drei Herren nur als zweite Wahl angesehen.

    Hinreißend ist das Solo der Lady.

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    Sie nimmt ihre Maske ab für ihren Befreiungstanz. Moondog, der die Gebräuche noch nicht so kennt, beobachtet sie. Jeder der drei Herren hätte sich diskret zurück gezogen – Moondog zieht ihr neugierig die rasch vorgehaltene Maske vom Gesicht. Das imponiert der Lady – sie verliebt sich in den Clown. Er schafft es tatsächlich, die feine Gesellschaft zurück zu drängen. Die Lady zieht mit ihm ab, aber Moondog dreht sich nach seinem Freund um und reicht ihm die Hand. An seinem Mantelzipfel trottet Bootface hinter den beiden her.

    Und was macht die feine Gesellschaft?

    Sie macht das, was sie am Besten kann – sie tanzt. Als herauskommt, dass die Lady es mit Moondog ernst meint und ihm hinaus in die Nacht folgt, staksen sie lautstark auf Zehenspitzen – mit missbilligendem Kopfschütteln – aus dem Saal.

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    Für drei Personen ist kein Platz auf der Parkbank.

    Die Lady bettet sich auf Moondogs Schoß und schubst Bootface herunter – auf äußerst zarte und elegante Weise. Erst will er sich rächen, dann deckt er ihre Füße mit einem Schal zu, wie er es auch bei Moondog getan hat. Danach legt er sich zum Schlafen auf den Boden.

    Nicht nur das Ballett, sondern auch die Ausstattung von Astrid Behrens – neu 2011 – ist Geschichte.In dieser Zeit bestanden die Bühnenbilder aus überdimensionalen Würfeln und Ziegelsteinen oder Mischformen aus beiden. Genau solche – in neutralem Grau – stehen an den Seiten und im Hintergrund. Sowohl Choreographie als auch Bühnenbild sind doppelter Hinsicht lebendiges Ballettmuseum, wie es wohl in dieser Perfektion außerhalb Stuttgarts nicht so häufig anzutreffen ist.


     

     The Lady and the Fool – CHOREOGRAPHIE | John Cranko
    MUSIKALISCHE LEITUNG | James Tuggle
    Staatsorchester Stuttgart
    MUSIK | Guiseppe Verdi, arrangiert von Charles Mackerras
    AUSSTATTUNG | Astrid Behrens

    Fotos | Ballett Stuttgart

    Besetzung am 25. April 2012
    LADY|Maria Eichwald *
    MOONDOG | Filip Barankiewicz *
    BOOTFACE |Arman Zazyan
    GASTGEBER | Damiano Pettenella * (Besetzungsänderung)
    OFFIZIER | Roman Novitzky *
    PRINZ | Evan McKie

    Weitere Handlungsballette von John Cranko

    Onegin – die Geschichte vom Aufstieg eines häßlichen Entleins zum schönen Schwan

    Und vom gleichzeitigen Fall eines schönen Gockels zum … – na ja, schauen Sie selbst →

     

    Schwanensee – die Geschichte der verzauberten Schwanenprinzessin Odette und der falschen Schwanenprinzessin Odile

     

  • ✍ Buchtipp: Die Europäer – wie die Amerikaner sie sehen

    ✍ Buchtipp: Die Europäer – wie die Amerikaner sie sehen

    Vor über hundert Jahren schrieb Henryfa192a700c144de2a15622f17d820d7e James dieses Frühwerk. Es behandelt den Sympathie-Wechsel von vier Frauen und vier Männern im heiratsfähigen und heiratswilligen Alter.

    Felix und seine Schwester Eugenia besuchen ihre Verwandtschaft in Amerika.

    cover.europaeerDer Halbbruder ihrer verstorbenen Mutter lebt mit seinen drei erwachsenen Kindern nahe Boston auf dem Lande. Ihre Mutter brannte mit einem Mann nach Europa durch, was ja um 1850 wohl etwas besonderes war. Seitdem wurde in der Familie nicht mehr von ihr gesprochen.
    Deren Kinder, Eugenia und Felix, kommen nach 30 Jahren erstmals zu Besuch, weil sie sich Unterstützung in jeder Hinsicht erwarten, besonders in finanzieller. Eugenia hat einen Baron geheiratet, der sich auf Druck seiner Familie von ihr scheiden lassen will. Sie ist auf der Suche nach einem neuen Versorger. In ihre engere Wahl kommt Acton, der täglich die Familie ihres Onkels besucht. Angezogen fühlt er sich von Eugenias Weltläufigkeit, die er hier in seinem Umkreis bei keiner Frau findet.
    Acton hat eine unangepasste Schwester, mit der Baronin Eugenia nicht warm wird. Dafür aber umso mehr Clifford, der Sohn des Onkels – ein Alkoholiker, der gerade von der Hochschule verwiesen wurde. Deshalb wird Eugenia auf ihn angesetzt, um ihn zurück auf den Pfad der Tugend zu bringen, was wiederum zu Konflikten führt.
    Eugenias Bruder Felix hat keinen Beruf gelernt, malt und zeichnet aber sehr gut und gern. Er nennt sich Amateur, was die amerikanische Verwandtschaft mit Börsenspekulant übersetzt – darunter können sie sich etwas vorstellen. Die beiden Töchter des Onkels sind gegensätzlich entwickelt. Während Charlotte genau die Moralvorstellungen ihrer puritanischen Familie verinnerlicht hat, träumt Gertrude davon, einmal nach Europa zu reisen. Diese Flausen sollen ihr von dem jungen Geistlichen, Mr. Brand, ausgetrieben werden. Außerdem hoffen Vater und Schwester, dass Gertrude und Mr. Brand bald heiraten, damit sie zu den Wertvorstellungen der Familie passt.
    Vier Frauen und vier Männer – im Laufe des Buches wechseln die Sympathien, bis sich zum Schluss drei Paare bilden.

    Das ist im Prinzip der ganze Inhalt, erreicht über ellenlange Dialoge, verteilt auf 226 Seiten. Gesprochen wird viel, der Kerninhalt ist dürftig, wenn man die Höflichkeitsfloskeln abzieht. Immer passt einer den anderen ab und verwickelt ihn oder sie in ein Gespräch. Die Handlung versteckt sich hinter Floskeln.
    Der 1878 veröffentlichte Roman gehört zu Henry James‘ Frühwerken. Gekürzt könnte dieser Roman in ein schmales Bändchen passen. Vielleicht wäre er dann kurzweiliger.

    Ein schöner Schutzumschlag, der zum In-die-Hand-nehmen verführt. Eine Gesellschaft von Damen und Herren setzt sich in Positur, abgebildet in der Anfangszeit der Photographie. Nach Aussehen und Kleidung scheinen es gut situierte Amerikaner auf einer Hausveranda zu sein. Im Hintergrund der parkartige Garten. Wie immer im Manesse-Verlag sticht die sorgfältige Aufmachung aus der Masse heraus.

    Gleich bestellen:

    Die Europäer:  Roman von Henry James, Andrea Ott (Übersetzer), erschienen im Manesse Verlag,  ISBN-10: 3717523880

    Ausländische Schriftsteller:

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  • ☛ Migranten in der Wüste – leider immer noch aktueller Trickfilm

    ☛ Migranten in der Wüste – leider immer noch aktueller Trickfilm

    Das Schicksal6801a5f7eb51427abd4c45fd817020c1 von Migranten behandelt dieser französische Zeichentrickfilm „MINIYAMBA“ von Luc Perez. Erzählt wird die monatelange Irrfahrt  zweier Männer aus Mali bis zu ihrem Ziel Barcelona – ihre Hoffnungen, ihre Enttäuschungen, ihre Qualen.

    trickfilm.miniyaamba

    Abu lebt in Mali für, aber leider nicht von seiner Musik. In Europa hofft er, mit seinen Liedern eine CD aufzunehmen und berühmt zu werden. Sein junger Weggefährte fühlt sich als Kellner von seinem Chef unterdrückt und beschließt spontan, mitzukommen. Sein gespartes Geld soll ihnen dabei helfen. Das Geld ist schneller weg als verdient, denn die Backgammon spielenden Schlepper verlangen das Doppelte. Abu legt seinen Ring dazu, obwohl er ihn nie verkaufen wollte. Unterwegs verlangen die Wegelagerer, Polizisten und Soldaten Schweigegeld, damit sie sich umdrehen und sie weiterziehen lassen.

    An der ersten Grenze müssen diejenigen Passagiere, die keine Papiere besitzen, den Bus verlassen und allein 25 Kilometer durch die Wüste Sahara gehen. Treffend dargestellt mit Zeichnungen auf Papier, immer etwas körnig, als ob ein Sandsturm über allem liegt. Auf dem Weg durch die Wüste lösen sich die Figuren fast auf – wie vom Winde verweht. Ihr Weg führt an Skeletten und Autowracks vorbei. Mit von der Partie sind noch zwei Männer und eine junge Frau mit ihrem kranken Vater, der unterwegs stirbt. Abu und die Tochter kommen sich während ihrer Flucht näher. Abu singt ihr Liebeslieder vor – eine kleine Romanze abseits der Erschöpfung, unter der alle leiden. Nach Monaten voller Hindernisse gelangen sie ans Meer, fast zum Greifen nah sehen sie Europa. Sie kommen nicht weiter, denn an dieser Stelle ist die Grenze durch einen hohen Stacheldraht gesichert.

    Eines Nachts versuchen sie, die Hürde mit Leitern zu überwinden. Schon naht mit Blaulicht die Grenzpolizei. Abu wird auf marokkanischem Boden, die junge Frau auf der Höhe des Zaunes erschossen. In dieser Nacht sind die Figuren in Rot und Schwarz gemalt. Nasse Tusche verleiht den Bildern den Anschein von künstlichem Licht und viel fließendem Blut.

    Einzig der Junge gelangt in die Freiheit. Nach drei Monaten sieht man ihn in Barcelona auf der Straße. Er versucht vergeblich, etwas zu verkaufen, um seinen Lebensunterhalt damit zu finanzieren.
    Wo lebt es sich besser?

    MINIYAMBA von Luc Perez | Frankreich 2012 | 14:37 Minuten | Mischtechnik, Tusche auf Papier, Zeichnungen auf Papier | Musik: Moussa Diallo


     

     

     

    Spiegelbild:
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  • ✍ Comic-Tipp: Wagner – Komponist, Revoluzzer, Frauenversteher

    ✍ Comic-Tipp: Wagner – Komponist, Revoluzzer, Frauenversteher

    Wagner: Die Graphic Novel. Auf dem Titelblatt des Comics schaut Wagner mit glühenden508c878a09434c78800889df3daee1eb Augen in eine imaginäre Zukunft, eine Partitur fest an die Brust gepresst. Im Hintergrund Figuren aus Wagners Sagenwelt, die Fantasy-Gestalten ähneln. Jungen Lesern verheißt dieser Comic Abenteuer, romantische Liebesaffären, Schlösser mit jungen Prinzen – Richard Wagners Leben, sympathisch rübergebracht.

    Richard Wagner aus der Sicht eines jungen Bewunderers

    cover Wagner: Die Graphic NovelErzählt wird die Biografie aus der Sicht des jungen Hans von Bülow, der sich als 12-Jähriger von der Musik berauschen lässt, dessen Berufswahl zum Dirigenten beeinflusst und der noch zu ihm hält, nachdem Wagner ihm seine Frau Cosima ausgespannt hat.

    Dramatisch und spannend beginnt der Comic mit der Dresdner Revolution, bei der Wagner fleißig mitmischt und flieht, weil er steckbrieflich gesucht wird. Auch in Zukunft ist er ständig auf der Flucht, meist vor seinen Gläubigern. Sein finanzielles Desaster schreibt er allen zu, die ihn nicht fördern wollen. Ein Teil davon sind Juden, die traditionell musisch und kulturell das Sagen haben. Seine Judenfeindlichkeit ist eher persönlicher Natur, passt aber gut in die Zeit.

    Wagner ist geschickt in seinem Umgang mit Gönnern.

    Überall kitzelt er hohe Beträge heraus von reichen Schöngeistern, die sich damit rühmen können, Förderer des großen Komponisten zu sein. Auf sein Äußeres und sein Wohnambiente mit einem Hang zu edlen und teuren Stoffen wie Samt und Seide legt Wagner großen Wert. Er versteht es, sich einladen zu lassen. Zwar in einem kleineren Anwesen, aber doch herrschaftlich wohnt er in der Nähe des reichen Wesendonck. Wagner verführt dessen Frau Mathilde, woraufhin sich Wagners Ehefrau Minna nach 22 Jahren Ehe scheiden lässt. Als Ablösesumme für Mathilde und den unterdrückten Skandal, der ihm weit mehr geschadet hätte als eine untreue Ehefrau, schiebt Wesendonck ihn auf seine Kosten nach Venedig ab.

    Auf (verheiratete) Frauen übt Wagner eine ungeheure Anziehungskraft aus.

    Es ist eine Tatsache, obwohl das aus heutiger Sicht unverständlich scheint. Wagner entspricht weder dem damaligen noch dem heutigen Schönheitsideal. Hier hilft Flavia Scuderi mit ihren geschönten und geglätteten Zeichnungen nach.

    Hans von Bülow sucht den Kontakt zu Wagner, dessen Musik er einstudiert und zur Uraufführung bringt. Er lädt den mittellosen Wagner zu sich nach Berlin ein, wo er als Hofkapellmeister in soliden Verhältnissen lebt. Während er Wagners Opern probt, spannt Wagner ihm seine Frau Cosima aus.

    Wieder muss Wagner – schon fast 60 – vor den Gläubigen fliehen.

    Da passiert etwas, wie es nur in der Oper vorkommen kann. König Ludwig II von Bayern schwärmt für Wagners Musik. Großzügig öffnet er ihm sein Herz und damit seine Schatulle, was Wagner ausreichend zu nutzen versteht. Dank Ludwigs finanzieller Hilfe wird das Festspielhaus in Bayreuth auf dem grünen Hügel errichtet und natürlich auch eine standesgemäße Unterkunft im Hofgarten des Schlosses, die Villa Wahnfried.

    Geld erhält er von Ludwig II, Liebe und Unterstützung im Alltag von Cosima, seine Werke führt der geniale Hans von Bülow auf. Wie Wagner es schafft, die besten Musiker seiner Zeit in ihren Orchesterferien – bis auf den heutigen Tag – nach Bayreuth zu bekommen, bleibt sein Geheimnis. Cosima gelingt es, diesen Kult aufrecht zu erhalten. Bis zum heutigen Tag lenkt die Familie Wagner die Geschicke des Festspielhauses – mit Hilfe von Freunden, Gönnern, Sponsoren, Politikern.

    Wagner: Die Graphic Novel

    Andreas Völlinger erzählt Wagners Leben vollständig, wenn auch mit Gewichtung auf sein abenteuerliches Leben. Die Musik kommt nur am Rande vor. Stark sind die Bilder von Flavia Scuderi, wo sie die Atmosphäre der Zeit wiedergeben – die Häuser, in denen Wagner gewohnt und gewirkt hat, die Kleidermode, Interieurs der Villa Wesendonck u.a.
    Dieser Comic verschafft Jugendlichen mit einer spannend erzählten Lebensgeschichte einen Überblick über den Werdegang des Komponisten und lädt vielleicht in ein paar Jahren dazu ein, sich näher mit Wagner, speziell mit seiner Musik zu beschäftigen.

    Mehr Graphic Novels gibt es auf dem Comicfestival – einschließlich Signierstunde und Comicbörse. Also, gleich buchen -> Tagesticket Comicfestival München und Premiere: Sting Illustrated

    Wagner: Die Graphic Novel von Andreas Völlinger (Autor), Flavia Scuderi (Zeichner)  | Knesebeck | ISBN-10: 3868735887


    Richard Wagner:

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  • ♫ Inhalt / Handlung: La Cenerentola – Oper von Rossini

    ♫ Inhalt / Handlung: La Cenerentola – Oper von Rossini

    „La Cenerentola“, „Aschenputtel“ oder „Der Triumph der Güte“. Rossini47346fa1016d42fd8eb2edffae433cd0 verwendet für diese komische Oper das Märchen vom Aschenputtel, allerdings leicht abgewandelt.

    Erster Akt – La Cenerentolas Stieffamilie

    Nach dem Tod der Mutter lebt Cenerentola als Magd bei ihren Stiefschwestern Clorinda und Tisbe sowie ihrem Stiefvater Don Magnifico in einer heruntergekommenen Villa. Da er kein Geschick hat fürs Geld behalten oder gar verdienen, muss der Vater seine Töchter gut verheiraten, um den Geldbeutel des Schwiegersohns anzapfen zu können.

    Drum prüfe, wer sich ewig bindet …

    La Cenerentola - Wohnhaus der Stieffamilie - BauruineDie Jahre vergehen. Bisher hat sich noch kein entsprechender Freier gefunden. Eines Tages kommt Alidoro, ein Vorbote des heiratswilligen Prinzen, in Gestalt eines Bettlers. Von den Schwestern wird er abgewiesen, während Cenerentola ihm zu Essen und Trinken gibt. Somit hat sie sich als potentielle Heiratskandidatin qualifiziert.
    Die zweite Prüfung verläuft ebenfalls positiv. Der Prinz kommt als Diener verkleidet in das Haus, während sein Diener Dandini in den Kleidern des Prinzen den beiden Schwestern den Hof macht. Somit sind Clorinda und Tisbe abgelenkt und Cenerentola und der Prinz können sich Hals über Kopf ineinander verlieben.

    Einladung zum Ball

    Der wieder zivile Vorbote Alidoro lädt alle Frauen im heiratsfähigen Alter zu einem Ball im Palast ein. Der Prinz wird sich dabei die Anmutigste als seine Gemahlin aussuchen. Sofort geraten die beiden Schwestern in Panik, scheuchen Cenerentola durch die Gegend, damit sie ihnen die Frisuren, Make-up, Kleider, Schuhe und alles ähnlich Wichtige richtet. Als die beiden Schwestern endlich aufgebrezelt von dannen ziehen, bittet Cenerentola ihren Stiefvater, sie auch auf den Ball gehen zu lassen. Don Magnifico weist sie strikt in ihre Grenzen. Nicht einmal eine Stunde lang will er sie ziehen lassen. Für sie muss er sich ja schämen.

    La Cenerentolas Verwandlung

    Der Bote Alidoro hat die familiäre Auseinandersetzung verfolgt und fragt naiv nach, wo denn die dritte Tochter sei, die in seinem Register steht. Don Magnifico fürchtet wegen Cenerentolas derangierten Aussehens eher eine Blamage als eine Konkurrenz für seine Töchter, erklärt die dritte Tochter für tot und begibt sich auf den Ball.
    Das haut Cenerentola erst einmal um. Als ihr Alidoro allerdings eine exquisite Ballgarderobe herbeizaubert, findet sie sich sowohl in ihrer neuen Rolle als auch im Palast des Prinzen schnell zurecht. Weder Tisbe noch Clorinda noch Don Magnifico erkennen sie wieder. Don Magnifico taucht sowieso erst einmal in den Weinkeller ab, in dem er bei zunehmendem Alkoholpegel in immer schwärmerische Wunschvorstellungen versinkt.

    Zweiter Akt – Prinz und Diener tauschen die Rollen rückwärts

    Dandini hat sich an sein Prinzendasein gewöhnt. Clorinda und Tisbe reißen sich um ihn. Als Dandini ihnen vorschlägt, dass er eine heiraten wird und die andere doch seinen Diener nehmen sollte, antworten beide mit empörtem Schnappatmungsgesang. Siegessicher macht er daraufhin der schönen Unbekannten den Hof. Umso erstaunter ist er, dass er von ihr zurückgewiesen wird – ausgerechnet mit dem Argument, dass sie seinen Diener(!) liebt. Der Prinz in seiner Diener-Verkleidung hat das natürlich am Rand stehend  mitbekommen, eilt zu ihr und möchte sie gleich vom Fleck weg heiraten. Auch ihm erteilt sie eine Abfuhr. Auch er rechnet nicht damit!

    Traumschlösser brechen zusammen

    Cenerentola überreicht ihm eines ihrer beiden Armbänder. Wenn er sie anhand des tupfengleichen Armbandes wiederfindet und sie ihm immer noch gefällt, wird sie ihn heiraten. Weg ist sie.
    Jetzt, da der Prinz seine Prinzessin ausgewählt hat, sieht er keine Veranlassung mehr, in Dienerkleidung herumzulaufen. Das bedeutet für Dandini das Ende der schönen Flausen. Für Don Magnifico bedeutet dieser Wandel der Einsturz seines Karten(hoch)hauses.
    Cenerentola weilt wieder im Haus. Bald kommen die Schwestern und Don Magnifico gerade noch rechtzeitig vor dem aufziehenden Gewitter heim.

    Der Prinz findet seine Prinzessin

    Und zufällig hat die Kutsche des suchenden Prinzen ausgerechnet vor deren Haus eine Panne, so dass er vor dem aufziehenden Gewitter in ihrem Hause Schutz sucht. Natürlich erkennt der Prinz seine Traumprinzessin an ihrem Armband wieder.
    Jetzt wird es brenzlig für die Stieffamilie; aber jedes Märchen geht gut aus. Wie der Titel schon besagt, triumphiert hier nicht der gesunde Menschenverstand oder die Rache, sondern die Güte.

    La Cenerentola (Oper) mit Musik von Gioacchino Rossini.

    Das Libretto schrieb Jacopo Ferretti nach einer literarischen Vorlage von Charles Perrault, der sich wiederum am Märchen vom Aschenputtel orientierte. Die Oper von etwa 2 1/2 Stunden Spieldauer wurde am 25. Januar 1817 im Teatro della Valle in Rom uraufgeführt.

    Personen:
    Prinz von Salerno (Tenor)
    Dandini, sein Diener (Bass)
    Don Magnifico (Bass)
    Clorinda, seine Tochter (Sopran)
    Tisbe, seine Tochter (Mezzosopran)
    Cenerentola, seine Stieftochter (Mezzosopran)
    Alidoro, Bote (Bass)

    La Cenerentola

    Webstory

    La Cenerentola – Oper von Rossini