Kategorie: Reisen

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  • ♀ Séraphine – Entdeckung einer Malerin in arte.tv

    ♀ Séraphine – Entdeckung einer Malerin in arte.tv

    arte.tv: Film über die verkannte Künstlerin Séraphine49237253e52b4d4b8d6ea35dc683c7a4 de Senlis, die von dem Kunstsammler Wilhelm Uhde entdeckt wird. Leider kommt beiden der Kriegsausbruch in die Quere. Frankreich erweist sich für den frankophilen Kunstliebhaber als heißes Pflaster, das er fluchtartig mit seiner Schwester verlässt.

    Séraphine schließt sich ein, um alles in Ruhe vorbereiten zu können.

    Zur ARTE-Sendung Séraphine Tagsüber schrubbt Séraphine (Yolande Moreau) Böden, kocht und wäscht für wenig Geld. Nachts malt sie bei Kerzenschein Bilder aus Farben, die sie aus der Natur gewinnt. © Diaphana Films Foto: ARTE France
    Séraphine: Tagsüber schrubbt Séraphine (Yolande Moreau) Böden, kocht und wäscht für wenig Geld. Nachts malt sie bei Kerzenschein Bilder aus Farben, die sie aus der Natur gewinnt. © Diaphana Films Foto: ARTE France

    Sie zerschneidet und kocht die gesammelten Pflanzen, fügt das Blut aus der Metzgerei hinzu für ihr unnachahmliches Rot, ebenso das in der Kirche geklaute Wachs. Mit dem Stößel zerreibt sie die Mischung in einem Mörser. So stellt sie ihre Farben her, mit denen sie malt, was ihre innere Stimme ihr befiehlt. Meist mit dem Pinsel, aber auch mit den Fingern, malt sie hauptsächlich Blumen.
    Sie malt nachts, da sie tags über für ihren Lebensunterhalt arbeiten muss.

    Wäscherinnen am Fluss

    Zur ARTE-Sendung Séraphine In Einstellungen, die selbst Gemälden gleichen, zeichnet Martin Provost das Leben von Séraphine Louis, die in Vergessenheit geratene Künstlerin der naiven Malerei, nach. © Diaphana Films Foto: ARTE France
    Zur ARTE-Sendung Séraphine: In Einstellungen, die selbst Gemälden gleichen, zeichnet Martin Provost das Leben von Séraphine Louis, die in Vergessenheit geratene Künstlerin der naiven Malerei, nach.
    © Diaphana Films Foto: ARTE France

    Am Waschtag reinigt sie die Wäsche im Fluss, zusammen mit den anderen Zugehfrauen. Stimmungsvoll entfalten sich die Bilder um den Fluss, in den die Wäscherinnen hinein waten, um die weißen Leintücher zu spülen, und in dem sie zu zweit die großen Stücke auswringen.
    Auf einer Schubkarre fährt sie die sauberen Tücher in die verschiedenen Häuser, um dafür ihren Lohn zu erhalten, den man ihr widerwillig gibt. Unterwegs bekommt sie ab und an etwas zum Essen, das sie mürrisch und fast gleichmütig annimmt, als bräuchte sie es gar nicht.

    Das Leben auf dem Land

    Zur ARTE-Sendung Séraphine Per Zufall entdeckt der deutsche Kunstsammler Wilhelm Uhde (Ulrich Tukur) die Bilder seiner Zugehfrau Séraphine (Yolande Moreau) und ist begeistert. © Diaphana Films Foto: ARTE France
    Zur ARTE-Sendung Séraphine: Per Zufall entdeckt der deutsche Kunstsammler Wilhelm Uhde (Ulrich Tukur) die Bilder seiner Zugehfrau Séraphine (Yolande Moreau) und ist begeistert.
    © Diaphana Films Foto: ARTE France

    Mit seiner Schwester Anne-Marie (Anne Bennent) zieht der deutsche Kunstsammler Wilhelm Uhde (Ulrich Tukur) in das Städtchen Senlis, um in Ruhe schreiben zu können. Hier entdeckt er zufällig Séraphines (Yolande Moreau)  Bilder. Die kräftigen Farben und der eigenwillige Strich begeistern ihn. Erst meint Séraphine, er wolle sich über sie lustig machen, genau wie die anderen Leute in ihrer Umgebung. Doch dann genießt sie seine Bewunderung, bis der erste Weltkrieg Uhde zur Flucht zwingt.
    Er entdeckt sie 1927 an ihrem alten Platz, total verarmt und kurz vor dem Verhungern. Uhde versorgt sie mit Lebensmitteln und Malutensilien; außerdem stellt er ihre Bilder aus und verkauft auch einige davon.

    Séraphines Wahnvorstellungen

    Zur ARTE-Sendung Séraphine Versorgt mit großformatigen Leinwänden und hochwertigen Farben malt Séraphine (Yolande Moreau) kräftige und leuchtende Stillleben. © Diaphana Films Foto: ARTE France
    Zur ARTE-Sendung Séraphine: Versorgt mit großformatigen Leinwänden und hochwertigen Farben malt Séraphine (Yolande Moreau) kräftige und leuchtende Stillleben.
    © Diaphana Films Foto: ARTE France

    Séraphine hat keine Beziehung zum Geld, möchte aber jetzt so leben, wie sie es bei ihren Herrschaften sah, für die sie früher putzte. Der plötzliche Reichtum steigt Séraphine zu Kopf. Sie mietet eine ganze Etage, kauft sich neue Möbel und neuen Hausrat, lässt sich neue Kleider schneidern. Durch die Rezession jedoch sind die Käufer für zeitgenössische Kunst ausgeblieben. Séraphine, die sich nicht um Wirtschaft und Politik kümmert, versteht das nicht. Sie malt wie eine Besessene – steigert sich in Wahnvorstellungen hinein. Als sie ihren Hausstand im ganzen Ort verteilt, wird sie von der Polizei ins Irrenhaus gebracht. Für sie ist die Zeit des Malens vorbei.

    Drei exzellente Schauspieler prägen diesen Film

    Zur ARTE-Sendung Séraphine Trotz des Unverständnisses der Bewohner von Senlis malt Séraphine (Yolande Moreau), unbeirrt der Eingebung ihres Schutzengels folgend, ein Bild nach dem anderen. © Diaphana Films Foto: ARTE France Honorarfreie Verwendung nur im Zusammenhang mit genannter Sendung und bei folgender Nennung "Bild: Sendeanstalt/Copyright". Andere Verwendungen nur nach vorheriger Absprache: ARTE-Bildredaktion, Silke Wölk Tel.: +33 3 90 14 22 25, E-Mail: bildredaktion@arte.tv
    Zur ARTE-Sendung Séraphine: Trotz des Unverständnisses der Bewohner von Senlis malt Séraphine (Yolande Moreau), unbeirrt der Eingebung ihres Schutzengels folgend, ein Bild nach dem anderen. © Diaphana Films Foto: ARTE France

    Yolande Moreau verkörpert Séraphine perfekt von Kopf bis zu den stämmigen Füßen – allein schon ihr Gang, der den grobschlächtigen Trampel zeigt, den sie für ihre Mitmenschen darstellt. Glücklich zeigt sie sich in der Natur; konzentriert malt sie ihre Bilder; stoisch schrubbt putzt sie die Böden und wäscht die Wäsche.

    Zur ARTE-Sendung Séraphine Der Kunstsammler Wilhelm Uhde (Ulrich Tukur) schafft es, Séraphines (Yolande Moreau) Bilder international zu verkaufen und wird ihr Unterstützer und Förderer. © Diaphana Films Foto: ARTE France
    Zur ARTE-Sendung Séraphine: Der Kunstsammler Wilhelm Uhde (Ulrich Tukur) schafft es, Séraphines (Yolande Moreau) Bilder international zu verkaufen und wird ihr Unterstützer und Förderer. © Diaphana Films Foto: ARTE France


    Ulrich Tukur verkörpert Wilhelm Uhde, den schöngeistigen Kunstsammler und Mäzen. Mühevoll kann er die Tränen zurückhalten, als er Séraphine in der Zwangsjacke erlebt. Sie erkennt ihn nicht. Stark ist auch, wie er Séraphine mit Entschiedenheit erklärt, dass er NIE eine Frau heiraten wird.

    Anne Bennent als Uhdes Schwester Anne Marie verkörpert eine Frau zwischen den Fronten. Einerseits gibt sie sich modern, steuert das Automobil, hat ihre eigene Meinung zu den Bildern. Andererseits klebt sie an ihrer gesellschaftlichen Rolle. Sie führt den Haushalt ihres homosexuellen Bruders und bleibt vielleicht auch seinetwegen ledig. Sie gibt sich mit der Rolle der Beobachterin zufrieden, obwohl sie intelligent genug wäre, selbst etwas auf die Beine zu stellen.

    Fazit: Unbedingt sehenswert!

    Durch sparsame Mimik und Gestik gestalten alle drei Schauspieler die Charaktere, die hinter ihnen stecken. Endlich wieder einmal ein Film, der ohne Actionszenen und Knalleffekte auskommt.

    „Séraphine“ in Arte.TV

    arte.TV Séraphine
    Dauer : 120 Minuten
    Verfügbar : vom 23/08/2021 bis 21/09/2021
    TV-Ausstrahlung:
    Montag, 23. August 2021 um 20.15 Uhr
    Freitag, 27. August 2021 um 13.45 Uhr
    Donnerstag, 16. September 2021 um 13.45 Uhr

    Mehr über Frankreich:

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    Séraphine, ein Film von Martin Provost

    Besetzung:
    Séraphine Yolande Moreau
    Wilhelm Uhde Ulrich Tukur
    Anne Marie Anne Bennent
    Madame Duphot Geneviève Mnich
    Helmut Nico Rogner
    Minouche Adélaïde Leroux
    Duval Serge Larivière
    Mère Supérieure Françoise Lebrun

    Regisseur Martin Provost
    Produzenten Miléna Poylo, Gilles Sacuto
    Drehbuch Martin Provost, Marc Abdelnour
    Kamera Laurent Brunet (AFC)
    Ton Philippe Van den Driessche
    Ausstattung Thierry François
    Kostüme Madeline Fontaine
    Schnitt Ludo Troch
    Musik Michael Galasso
    Casting Brigitte Moidon (ARDA)
    1.Regieassistenz Raphaëlle Piani
    Skript Christine Catonné Raffa
    Tonschnitt Ingrid Ralet
    Tonmischung Emmanuel Croset
    Aufnahmeleitung Nathalie Duran, Julien Bouley
    Produktion TS Productions

  • ☛ Weltkulturerbe: Bad Ems – Zeitreise für Geschichtsinteressierte

    ☛ Weltkulturerbe: Bad Ems – Zeitreise für Geschichtsinteressierte

    Weltkulturerbe: Bad Ems gehört seit dem 24. Juli 2021 zu den dynamischsten und internationalsten Kurstädten Europas, die unter hunderten vom Welterbekomitee ausgewählt wurden.

    Herzlichen Glückwunsch!

    Die Begründung des Welterbekommitees:

    „Das europäische Kur-Phänomen hatte seine stärkste Ausprägung zwischen 1700 und den 1930er-Jahren. „Auf Kur zu gehen“ beinhaltete dabei sowohl das Baden in als auch das Trinken und Inhalieren von Wasser aus Mineralquellen, um die herum sich alle Kurstädte entwickelten. Darüber hinaus gab es ein eng geplantes Tagesregime, das medizinische und sportliche Elemente ebenso berücksichtigte wie Muße, Unterhaltung und Sozialleben. Dieser ganzheitliche Ansatz brachte eine Architektur aus einzigartig vernetzten Innen- und Außenräumen hervor, deren Kernelemente sich auf dem ganzen Kontinent wiederfinden.“

    Wandeln auf den Spuren von Kaiser8b21c9928fe8485f8ea75a2cd5671682 Wilhelm, der Zarin Alexandra von Russland, der „Schwedischen Nachtigall“ Jenny Lind, des Komponisten Jacques Offenbach, des Schriftstellers Victor Hugo und anderer prominenten Persönlichkeiten der Zeit.

    Kaiser Wilhelm II. und (fast) der gesamte Adel logierten hier.

    Grand Hotel in Bad Ems

    Das „Staatliche Kur- und Badehaus“ war ganz nach ihrem Geschmack. Eigentlich war die Frau Kaiserin die treibende Kraft.

    Interieur im Grand Hotel von Bad Ems

    Was das Dekorative anging, war sie diejenige, die den Stil bestimmte. Sie liebte das üppig Heroische. Später wurde diese Epoche das „Wilhelminische Zeitalter“ genannt.

    Architekturen quer durch die Jahrtausende

    Bad Ems: Halle im Historismus-Stil

    Wem einiges bekannt vorkommen sollte, hat richtig gesehen. Die Säulen der Tempel in Griechenland und Italien standen Pate für nachfolgende Baustile. Zum Vorbild wurden sie in unseren Breiten erst in der Romanik; danach fürchteten die Menschen in der Gotik, dass die Türme in den Himmel wachsen könnten. In der Renaissance gingen die Gebäude in die Breite statt in die Höhe. Im Klassizismus wurde alles wieder aufgewärmt und mit dem Neoklassizismus kam die Blütezeit – aus allen vorhandenen Stilen wurde das Imposanteste herauskristallisiert, hauptsächlich Säulen.

    Goldene Zeiten kommen und gehen und kommen …

    Weltuhren in Bad Ems

    Nach dem Ende der Kaiserzeit wurde das Gebäude unterschiedlich genutzt, bis die Familie Häcker es 1999 zu neuem Leben als Grandhotel erweckte.

    Wieder war ein anderer Stil modern. Die Rückbesinnung ging zu Rundungen, wie sie im Barock, im Rokoko, im Biedermeier und schließlich im Jugendstil beliebt waren. Elemente aus verschiedenen Baustilen wurden zusammengefasst und mit dem Komfort der Jetztzeit vereint.

    Sofa und Tisch im Grand Hotel in Bad Ems

    Im Grandhotel sitzen Gäste auf kurvigen Rokokosofas an geschwungenen Tischen mit geschnitzten, goldfarbenen Tischbeinen. Insofern ist dieses Grandhotel einmalig. Es vereinigt sämtliche Baustile. Von der Architektur gradlinig heroisch, von der Einrichtung geschwungen opulent. Edle Materialien haben beide gemeinsam.

    Über allem weht ein Hauch von Nostalgie – wo sind sie nur hin, die goldenen Zeiten?

    Bad Ems zieht sich in an der Lahn entlang. Nicht nur die Heilquellen, sondern auch die lange Promenade machten den Ort so begehrt. Promenieren, also sich ständig bewegen, wurde von den Badeärzten verschrieben.

    Hotel Kaiserhof in Bad Ems

    Hier wandelten Sie entlang – Kaiser, Zaren, Könige und die übrige adlige Gesellschaft. Künstler wie Jacques Offenbach, der hier nicht nur kleinere Werke uraufführen liess, sondern auch ein Netzwerk von Förderern um sich scharte.

    Dostojewski-Gedenkplatte im Boden in Bad Ems eingelassen

    Aus eigener Erfahrung als Spielsüchtiger schrieb Dostojewski seinen Roman „Der Spieler“. Im Nachhinein sind die Bad Emser stolz auf ihren berühmten Gast. „Der Spieler“ wurde später zu einer Opernvorlage für Sergei Prokofjew.
    Alexander Puschkin verfasste ebenfalls eine Erzählung von einer spielsüchtigen alten Dame, die Tschaikowsky als Oper unter dem Namen „Pique Dame“ vertonte.

    Bad Ems bewirbt sich gerade um die Anerkennung als UNESCO-Weltkulturerbe für das historische Kurviertel. Die einzigartig erhaltene Bäderarchitektur macht den Kurort zu einem Kleinod unter den bedeutenden Badeorten des 19. Jahrhunderts.


    Weiterführende Informationen

    Das Lahntal
    Die Eindrücke  formten sich im Rahmen der Pressereise unter dem Motto „Fürstlich durch das Lahntal“
    Herzlichen Dank für die fachkundigen Rundgänge und die hervorragende Organisation.


  • ☛ Naturfilm: Der wilde Wald – Urwald in Deutschland

    ☛ Naturfilm: Der wilde Wald – Urwald in Deutschland

    Der Bayerische3e1f3125aff845e0bed66a4f164cb6f5 Wald: Das größte europäische Waldgebiet gilt als Arche Noah für fast ausgestorbene Tier- und Pflanzenarten. Bewohnt wird er von einem Menschenschlag, die sich die „Woidler“ nennen. Sie lieben ihnen „Woid“, hegen und pflegen ihn seit Generationen, vorausschauend für die Kinder und Kindeskinder.

    Bayerischer Wald: Seit über 500 Jahren wird hier Glas geblasen.

    Der wilde Wald: unberührte Natur (c) Lisa Eder Film
    Der wilde Wald: unberührte Natur (c) Lisa Eder Film

    Die Gegend ist reich an Quarz und Kalkspat, die Rohstoffe des Glases. Um den Glashafen auf eine Temperatur von 1200 Grad Celsius zu bringen – damit die Rohstoffe zu Glas schmelzen – benötigen sie viel Heizmaterial. Das ist im „Woid“ reichlich vorhanden.

    Der wilde Wald: Pilze im Wald (c) Lisa Eder Film
    Der wilde Wald: Pilze im Wald (c) Lisa Eder Film

    Und jetzt kommt’s: Damit diese beiden Grundvoraussetzungen – Quarz und Holz – noch für die nächsten Generationen vorhanden sind, darf kein Raubbau betrieben werden. Das ist vielleicht der größte Verdienst der Waldler – vergleichbar mit der aktuellen Generation, die sich für Nachhaltigkeit einsetzt – dass auch nach 500 Jahren noch so ein großes, zusammenhängendes Waldgebiet besteht!
    Auch wenn heute die Glasöfen mit Öl, Gas oder elektrisch befeuert werden, um diesen Schmelzpunkt zu erreichen. Die Hege und Pflege des Waldes liegt den Waldlern immer noch im Blut.

    Bayerischer Wald: Naturpark und/mit/gegen Waldler

    Als vor 50 Jahren der Nationalpark Bayerischer Wald entstand – der erste seiner Art in Deutschland – waren die Waldler angetan davon. Damit wurde ihnen ein Teil ihrer Pflege abgenommen. Nach einem heftigen Sturm kam die Wende.

    Der wilde Wald: Protest (c) Lisa Eder Film
    Der wilde Wald: Protest (c) Lisa Eder Film

    Der Orkan hatte Schneisen in den Wald geschlagen. Bäume standen ohne Blätter und Nadeln da, sofern sie noch standen.
    Es war nicht die erste Naturkatastrophe, die über den Wald hereinbrach. Für die Waldler war sofort klar: Hier muss möglichst schnell das Totholz entfernt werden, weil sich sonst der Borkenkäfer ausbreitet und auf den gesunden Baumbestand übergeht.

    Im Naturschutzzentrum dachte man anders

    Hier wollte man die Heilung der Natur überlassen, um zu schauen, wie schnell sich die Natur selbst erneuert.

    Der wilde Wald: Protestmarsch (c) Lisa Eder Film
    Der wilde Wald: Protestmarsch (c) Lisa Eder Film

    Das war zu viel für die Waldler. Sie fürchteten, dass die Borkenkäfer auf ihre Bäume übergehen. Und siehe da, der Wald erholte sich von allein schneller als gedacht. Sogar schneller, als der umliegende Wald in der Umgebung. Damit hat kaum ein Waldler gerechnet – und vielleicht die Wissenschaftler auch nicht. Sie haben es gehofft. Rein theoretisch müsste es möglich sein.

    Die Ruhe nach dem Sturm

    Der wilde Wald: abgestorbene Bäume (c) Lisa Eder Film
    Der wilde Wald: abgestorbene Bäume (c) Lisa Eder Film

    Zwar sieht er nicht ganz so gepflegt aus wie der Wald in der Umgebung. Die vertrockneten Baumstämme ragen immer noch wie Besenstiele nach oben. Wie ausrangierte Weihnachtsbäume zu Ostern. Das Unterholz gedeiht prächtig. Die schnell wachsenden Bäume erreichen schon eine passable Höhe, die langsam wachsenden Bäume lassen sich Zeit. Sie bieten einer vielfältigen Tierwelt Schutz und Lebensmöglichkeit. Angesiedelt und gut eingelebt haben sich die großen Tiere wie Elche, Wölfe, Luchse.

    Bayerischer Wald: Seltene Ambrosiakäfer leben hier

    Der wilde Wald: Ambrosiakäfer im Riesenformat (c) Lisa Eder Film
    Der wilde Wald: Ambrosiakäfer im Riesenformat (c) Lisa Eder Film

    Zu den seltenen Winzlingen, die woanders vom Aussterben bedroht sind, gehört der winzig kleine Ambrosiakäfer. Er hat die Größe eines Strecknadelkopfes und lebt unter der Rinde von Bäumen. Obwohl er zur Gattung der Borkenkäfer gehört, schadet er den Bäumen nicht.
    Die Ambrosiakäfer fressen sich nicht durch die Borken, sondern nutzen sie als Schutzzone für ihre Landwirtschaft. Sie legen Pilzgärten an, die sie hegen und pflegen. Die Larven werden damit gefüttert. Zieht ein Volk um, nehmen sie ihre Pilzkultur entweder mit oder legen neue Gärten an.

    Natur pur in der Arche Noah

    Der wilde Wald: Wanderer (c) Lisa Eder Film
    Der wilde Wald: Wanderer (c) Lisa Eder Film

    Der Naturpark Bayerischer Wald betätigt sich als Arche Noah für fast ausgestorbene Tier- und Pflanzenarten. Die natürlichen Waldstrukturen bleiben erhalten, soweit es geht. Wenn ein Baum gefällt werden muss, weil er eine Gefahr für Wanderer darstellt oder auf eine Straße fallen könnte, wird er gefällt. Der Baum wird dann aber nicht gewinnbringend verwertet, sondern bleibt im Wald liegen. Damit bietet er anderen Lebewesen eine Lebensgrundlage. Pilze und Insekten sind die ersten Bewohner. Das Leben beginnt von vorn im abgestorbenen Baum.

    Der wilde Wald – Preis der Jugendjury beim NaturVision Filmfestival in Ludwigsburg

    Deutschland 2021 – 88 min – Regie: Lisa Eder – Sprache: Deutsch – Untertitel: Deutsch

    Mitten im dichtbesiedelten Europa darf sich die Natur ihren Lebensraum zurückerobern. Im Nationalpark Bayerischer Wald wächst aus den einstigen Wirtschaftswäldern ein Urwald heran, ein Refugium der Artenvielfalt, in das der Mensch nicht eingreift. „Natur Natur sein lassen“- Diese Vision sorgte vor über 50 Jahren für massiven Widerstand. Heute kommen Menschen aus aller Welt hierher, um von diesem Wald zu lernen und zu erleben, dass es eine Koexistenz von Mensch und wilder Natur gibt.

    Buch: Lisa Eder
    Kamera: Tobias Corts, Heiko Knauer, Dietmar Nill, Robin Jähne
    Schnitt: Georg Michael Fischer
    Sounddesign: Tomas Bastian
    Ton: Marcus Kirchhoff, Kai Ziarkowski, Berthold Kröker
    Musik: Sebastian Fillenberg
    Produktion: Lisa Eder Film, Passau
    Redaktion: Ute Hoffarth, SWR; Sabine Brantus, ARTE

    Geo Verfügbarkeit: DACH


    Noch mehr Naturfilme

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  • ☛ Graffiti in Stuttgart im Stadtpalais

    ☛ Graffiti in Stuttgart im Stadtpalais

    Die Ausstellung im Stadtpalais Stuttgart wirft einen Blick auf 12 Graffiti-Schwerpunkte, die bei Sprayern besonders beliebt sind. 2000 Fotos hängen an den Stellwänden.

    Graffiti in Stuttgart im Stadtpalais

    Graffiti-Ausstellung im Stadtpalais in Stuttgart
    Graffiti-Ausstellung im Stadtpalais in Stuttgart

    Angeordnet sind die Bilder wie in Fotoalben in früheren Zeiten. Eine Darbietung mit Wiedererkennungseffekt für alle, die etwas mit „Graffiti im Kessel“ zu tun haben oder hatten.

    Wie sehen die Sprayer ihre Kunst?

    Fotos von Grafit-Wänden
    „Meine Graffiti sind keine Kunst, sie sind Vandalismus. Sie sollen anecken und polarisieren.“
    Graffiti-Foto - bunter Tukan mit Hand
    „Graffiti ist die Kunstform, mit der ich mich ausdrücken kann. Ich male ästhetische und bunte Wände, an denen sich die Menschen erfreuen können.“
    Ausstellung im Stadtpalais - durchbrochener Machendrahtzaun
    „Illegal zu malen ist eine Sucht. Das Adrenalin und das Erfolgserlebnis nach einer gelungenen Aktion geben mir Befriedigung. Davon will ich immer mehr.“

    Für (fast) jeden Stil eine eigene Kategorie

    Wenn Wissenschaftler ans Werk gehen, entwickeln sie Kriterien. Nach denen teilen sie die Wandbilder ein.

    Traditional Style - Individual Style
    Traditional Style – Individual Style

    Traditional Style bezeichnet das, was fast alle Sprayer machen oder gemacht haben, zumindest am Anfang.
    Individual Style heißt: Noch keine übereinstimmenden Merkmale mit anderen Graffitikünstlern gefunden.

    Anti Style – Semi Wildstyle
    Anti Style – Semi Wildstyle

    Anti Style bezeichnet diejenigen, die genau das Gegenteil fabrizieren. Früher nannte man es Will-und-kann-nicht.
    Semi Wildstyle bedeutet zwei Halbe vom Ganzen. Die Schrift ist nur halb so verschlungen, deshalb doppelt besser zu lesen als im Wildstyle.

    Character: Graffiti-Stil
    Character

    Unter der Bezeichnung Character läuft alles, was erkennbar ist – Menschen, Tiere, Monster, Gegenstände – von Comic bis Fotorealismus.

    Aus dem S-Bahnfenster die Graffiti bei voller Fahrt genießen

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    „Es geht um die Aktion an sich. Ich möchte eine gute Zeit mit meinen Freund*innen haben. Wir schlagen uns die Nächte um die Ohren und erleben Abenteuer, während der Rest der Stadt schläft.“

    Der besondere, individuelle Kick macht sie zu Wiederholungssprayern

    Graffiti im Stadtpalais - Ausstellung mit Maschendraht
    „Illegal zu sprühen ist mein Ausdrucksmittel gegen das System. Es beansprucht öffentlichen Raum und steht für Werte außerhalb des allgegenwärtigen Kapitalismus.“
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    „Das Katz-und Mausspiel mit den Ordnungshüter*innen reizt mich immer wieder aufs Neue. Grafiti ist das letzt große Abenteuer der Großstadt.“
    w.graffiti.stadtpalais 31elefant
    „Ich will Spuren hinterlassen in dieser Welt. Die Leute sollen meinen Namen an möglichst vielen Orten lesen.“


    Graffiti in Stuttgart im Hauptbahnhof

    70 Graffiti-Künstlerinnen verwandeln die Halle des Stuttgarterd91231f8f1c04dc096be47d932ba1111 Hauptbahnhofs in eine riesige Galerie. Ihre großformatigen Werke sind bis Ende Oktober 2020 zu besichtigen. Dann wird die Halle umgebaut.

    Graffiti in Stuttgart – Ausstellung in der Bahnhofshalle im Bonatzbau.

    Graffiti im Bahnhof Stuttgart - Bahnhofshalle Überblick
    Graffiti in der Stuttgarter Bahnhofshalle

    Traurig sah die Halle aus, nachdem die Geschäfte ausgezogen waren. Mit den übergroßen Bildern hat sie deutlich an Attraktivität gewonnen. Mein Tipp an alle Reisenden, die beim Umsteigen etwas Zeit haben. Lassen Sie sich diese Ausstellung nicht entgehen, für umsonst – fast im Vorbeigehen. Sie liegt 5 Minuten vom Gleis entfernt. Gehen Sie einfach vom Bahnsteig in Richtung Innenstadt.

    Schrift spielt eine große Rolle in der Graffitimalerei.

    Graffiti im Bahnhof Stuttgart - 3d-Schrift Glück
    „Glück“ im 3-D-Format

    Schrift in großen Buchstaben ist von weit zu lesen. Es überbringt die Botschaft, die den Künstlern wichtig ist, in diesem Falle GLÜCK. Es ist so überschwänglich im wahrsten Sinne des Wortes, denn es breitet sich über den Rahmen aus. Ob es ein Wunsch an die Reisenden ist oder das Glück, einmal nicht unter Zeitdruck und Bammel vorm Erwischtwerden zu arbeiten, bleibt offen.

    Graffiti-Triptychon mit Schiebetüreffekt.

    Graffiti im Bahnhof Stuttgart - fremde Schriftzeichen kreisrund
    Fremde Schriftzeichen in den Kreisen erzählen Geschichten, die nur wenige verstehen.

    Solide gebaut ist der Bonatzbau. Steinerne Türrahmen überdauerten unbeschadet die Jahre. Jetzt beeindrucken sie als Bilderrahmen. Fast wünscht man sich mehr Beweglichkeit beim Anblick dieser Dreiergruppe. Es reizt geradezu, die rechte und die linke Außenseite so lange zu verschieben, bis sie in der Mitte den Kreis verdecken – und dann wieder zurück.

    Graffiti geben Tipps zur Freizeitgestaltung.

    Graffiti im Bahnhof Stuttgart - 3x Humor - Cartoon
    „Ich langweile mich!“ „Ich auch!“ | „Lass uns auf die Autos sch…!“ „Großartige Idee!“ | klack, klack, klackeradatsch

    Lass uns die Autos vollkleckern. Wenn das keine Anregung zum Umsetzen in erlebnisarmen bis spaßgeblockten Coronazeiten ist!

    Graffiti – Zeitgeschichte mit Humor

    Graffiti im Bahnhof Stuttgart - 3teilig, politisch, aktuell
    Trump twittert | Alchimist entwickelt Corona-Impfstoff | Nachbar hortet Clopapier

    Ganz aktuell geht es in den Türen weiter. Eindeutig ist Trump an seiner individuellen Tolle zu erkennen. Mit einem Hamburger in der Hand haut er spät in der Nacht noch seine Twitter-Botschaften des Tages in den Rechner.
    Ein Alchimist mit Baseballkappe – ohne Drostenwuschelkopf – entwickelt konzentriert einen Impfstoff gegen das Coronavirus, skeptisch beäugt von der weisen Eule.
    Der ansonsten nette Mensch von nebenan sitzt auf seinen gehorteten Clopapierrollen, verliert entnervt den Überblick und schmeißt eine Rolle zum Alchimisten.

    Auf jeder Seite der Spitzdächer malte eine Künstlerin – vermutlich mit einer Leiter.

    Graffiti im Bahnhof Stuttgart - schwarzweißer Humor mit buntem Zeichner
    Schwarzweißer Humor mit buntem Zeichner

    3-Meter-Sockenmann war hier & bleibt hier.
    In seinen überdimensionalen Cartoons fühlt sich der Sockenmann geerdet, wenn er vom Gras überwachsen ist. In seinen Alpträumen beißt er als Gozilla in den Bahnhofsturm.
    Farbiger Künstler – schwarzweiße Kunst.

    Aufmerksamkeit erregender Buchdeckel im XXL-Format?

    Graffiti im Bahnhof Stuttgart - ägyptische Tiere
    Wölfe – Vollmond – Fantasy?

    Ein riesiger Buchumschlag mit geheimnisvollen Zeichen auf dem Buchrücken. Beide Wölfe sehen sich zwar ähnlich und schauen sich starr in die Augen, sind aber jeweils anders gezeichnet. Also kein Spiegelbild.
    Für den griechischen Höllenhund Cerberus blicken die beiden zu freundlich drein.
    Handelt es sich um Romulus und Remus, die beiden Wolfskinder, die Rom gründeten?
    Von der Haltung her könnten sie aus dem alten Ägypten stammen. Zwei Rivalinnen?
    Menschen mit Phantasie entwickeln sofort den Plot für einen Fantasy-Roman. Und vielleicht ist die Geschichte fertig, wenn sie in Hamburg aus dem Zug steigen.

    Graffiti – ein Widder, wie aus einem Film entsprungen.

    Graffiti im Bahnhof Stuttgart - Gesicht und Widder
    Widder und Grazie – beide haben ihren eigenen Kopf

    Animationsfilm oder Comic? Es sieht dramatisch aus. Ist der Widder der Ritter und Retter in der Not, der sich als verkappter Prinz oder Anführer einer Herde von verzauberten Gutmenschen erweist? Er rettet die schöne junge Frau vor bösen Mächten. Oder umgekehrt. Sie verfügt über Riesenkräfte und haut alle Feinde weg, bis der Widder seine ursprüngliche Gestalt annimmt. Auch hier kommt zusammen, was zusammen gehört.

    Graffiti im Bahnhof Stuttgart – Monster und Furie.

    Graffiti im Bahnhof Stuttgart - Monster und Furie
    Furie – Monster – Reisender

    Wen oder was mag die zornige junge Dame auf dem Spiegel des schwarzen Monstersees wohl verfluchen? Dieses Bild hängt genau da, wo ein Tunnelgang für den Zutritt zu den Gleisen freigelassen wurde. Wer sich an das Beispiel des Reisenden hält, bekommt beim Anblick weder Magenschmerzen noch Vorahnungen – gar nicht drum kümmern.

    Graffitikünstlerinnen und Deutsche Bahn – nicht immer war das Verhältnis ungetrübt.

    Graffiti im Bahnhof Stuttgart - abstraktes Riesengemälde und Bahnmitarbeiter
    Aufgesprühte Riesenblasen finden beim Bahnpersonal kaum noch Beachtung

    Noch gehören Graffiti und Bahn zusammen, bis Ende Oktober. Dann wird die Bahnhofshalle umgebaut. Solange laufen Zugbegleiterinnen und Zugführerinnen, Zugtechnikerinnen und Verwaltungsleute entspannt an den blauen und gelben Riesenblasen vorbei, ohne sich darüber aufzuregen. Danach werden die Graffiti, die nicht auf die Wand, sondern auf eine davor gesetzt Leinwand gemalt wurden, abgenommen. Wo kommen sie hin? Normalerweise sind Sprühbilder nicht für die Ewigkeit bestimmt – aber diese hier???

    Wo sich die Wege kreuzen.

    Graffiti im Bahnhof Stuttgart - kreuzweise Linien
    Graffiti in der Blickachse

    Rechtsgehende, Linksgehende, mit dem Fahrstuhl zur S-Bahn, aus der Glastür nach draußen … Irgendwo treffen sich alle Beteiligten, auch wenn sie sich noch so skeptisch gegenüber stehen. Die Wege kreuzen sich.

    Zickzack in Gelb, Rot und Blau vor Gewitterwolken.

    Graffiti im Bahnhof Stuttgart - abstrakte Zacken
    Aufbruch oder Endzeitstimmung?

    Zickzack in klaren Farben, dahinter Gewitterwolken. Aufbruchstimmung im Stuttgarter Hauptbahnhof. Ob es den Reisenden nahe legt, sich ein bißchen zackiger zu bewegen? Schließlich müssen sie noch ein paar hundert Meter laufen, bevor sie die Gleise sehen. Oder soll es heißen, dass dieser neue Bahnhof namens „Stuttgart 21“ nicht allen willkommen ist? Oder heißt es etwa, dass neben allen möglichen bisherigen Pannen noch ein paar dazu kommen?

    Graffiti – fröhlich und bunt in die Zukunft.

    Graffiti im Bahnhof Stuttgart - abstrakt, bunt, mit essendem Mann
    Farbenfroh trotz Corona!

    Optimistisch in die Zukunft – alle Linien zeigen nach oben. Aufbruchstimmung im Stuttgarter Hauptbahnhof. Der Bahnkunde geht/steht im Mittelpunkt. Trotz obligatorischem Mund-Nasen-Schutz wird doch wohl ein Häppchen erlaubt sein.

    Graffiti im Bahnhof, im Stadtpalais, im Kunstmuseum

    SECRET WALLS GALLERY
    August bis Ende Herbst 2020
    Temporäre Graffitigalerie im Bonatzbau
    Hauptbahnhof Stuttgart

    WÄNDE | WALLS
    26. September 2020 – 31. Januar 2021
    Kunstmuseum Stuttgart

    GRAFFITI IM KESSEL
    26. September 2020 – 31. Januar 2021
    Im Stadtpalais – Museum für Stuttgart

    Wandmalerei – Straßenkunst

    Straßenkunst – Wandmalerei

    Noch mehr Graffiti:

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  • Festspiel-Mitwirkende trudeln ein – der Grüne Hügel erwacht

    Festspiel-Mitwirkende trudeln ein – der Grüne Hügel erwacht

    w.festspielhaus.kulissen008e93a6319c3ed453a9b629ec5a122ae06Die Mitwirkenden der Richard-Wagner-Festspiele nutzen die Kantine des Festspielhauses für die ersten Tage als Treffpunkt.

    Obwohl die Verwaltung hinter dem Festspielhaus das ganze Jahr besetzt ist, kommt das „richtige Leben“ erst wieder mit den Musikern zurück, nämlich zwischen Mitte und Ende Juni. Seit 1876 kommen Musiker aus verschiedenen Spitzenorchestern jedes Jahr in Bayreuth zusammen, um vier Wochen lang, vom 25. Juli bis zum 28. August, Opern von Richard Wagner aufzuführen.

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  • Kapitulation – Uraufführung – Festival junger Künstler Bayreuth

    Kapitulation – Uraufführung – Festival junger Künstler Bayreuth

    Junge Musiker aus unterschiedlichen Nationen erarbeiten – gemeinsam und in kurzer Zeit – diese Opernaufführung.52b8f8f94bde4646bf56cb6082246929 Das Libretto stammt von Richard Wagner, die Musik von Paul Leonard Schäffer, Bearbeitung von Georgios Kapoglou und Kristin Päckert.

    Zur Vorgeschichte des Librettos:

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    Ein beleidigter Richard Wagner wollte sich an den Franzosen rächen, die ihm gleich zweimal eine schroffe Abfuhr erteilten. Erst putzte er umsonst die Klinken in Paris, dann fiel zwanzig Jahre später der „Tannhäuser“ durch.

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  • ♫ Tristan und Isolde – umsonst und draußen

    ♫ Tristan und Isolde – umsonst und draußen

    Public viewing – Oper auf dem Bayreuther
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    Volksfestplatz – Tristan und Isolde – direkt aus dem Festspielhaus auf die Riesenleinwand.

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    Sehr gut organisiert. 30.000 Zuschauer fasst der Bayreuther Volksfestplatz, ohne dass sich jemand vorkommen muss wie eine Sardine in der Büchse. Opern-Sympathisanten besetzen die aufgebauten Stuhlreihen vor der neunzig Quadratmeter großen Riesenleinwand und sehen Tristan und Isolde in Überlebensgröße. Hinten und an den Seiten bleibt genug Platz zum Aufstellen mitgebrachter Liegestühle samt Picknickkörben und Klapptischchen.

    Restaurant-Pavillons

    Sie umrunden den Platz wie die Wachtürme ein römisches Feldlager. Die Opernbesucher genießen kleine Mittagsgerichte wie Pilz mit Kloß, die obligatorische fränkische Bratwurst, Eis, Kaffee und Kuchen sowie Pizza und Döner für diejenigen, die kein kulinarisches Risiko eingehen möchten. Dazwischen Getränkepavillons mit Wasser, Sekt, Wein, Bier und Limo. Unter Schirmen sitzen die Opernfans – Bierbänke und Biertische festlich mit weißen Hussen umkleidet – und genießen sowohl das Essen und Trinken als auch die Musik.

    Bessere Technik

    Der Klang hat sich deutlich gebessert gegenüber der Vorjahr, als mich das Geschepper noch in die Flucht geschlagen hat. Aber Technik hin oder her – an den Ton eines lebendigen Orchesters in einem Raum von derart hervorragender Akustik wie das Bayreuther Festspielhaus kommt diese Übertragung lange nicht heran.
    Im Jahre 2011 hat sich die Tontechnik noch einmal verbessert, siehe -> Lohengrin und Ring für Kinder – Public Viewing der Bayreuther Festspiele 2011

    Festspiel-Flair

    Fünfzehn, zehn und fünf Minuten vor jedem Akt spielen Blechbläser vor der Leinwand ein paar Motive aus den folgenden Szenen, genau wie die Fanfaren auf dem Balkon des Festspielhauses. Hier hören die Besucher deutlich den Unterschied von Original und Lautsprecher. Dazwischen wird der Zuschauerraum im Festspielhaus eingeblendet. Die Leute nehmen Platz, das Licht geht aus, der Vorhang hebt sich. Kurzweilig, es einmal aus der Bühnenperspektive zu sehen und nicht umgekehrt.

    Insgesamt gelungen, diese neue Art von Oper-schauen

    Es ist nicht zu vergleichen mit einem Besuch im Opernhaus, der ja eine gewisse Tradition aufweist wie festliche Kleidung u.s.w. Diese Art spricht ein anderes Publikum an. Ich ziehe das Festspielhaus vor, denn da höre ich den vollen Orchesterklang und die Originalstimmen. Bis jetzt kann keine Technik sie ersetzen.

    Inhalt / Handlung: Tristan und Isolde von Richard Wagner
    Tristan und Isolde in Bayreuth 2009: Sänger, Dirigent, Orchester auf höchstem Niveau
    Tristan und Isolde als öffentliche Oper für alle
    Tristan und Isolde – umsonst und draußen
    Tristan und Isolde: Nussbaumfurnier und Faltenrock
    Tristan und Isolde in Bayreuth 2012 – allerletzte Vorstellung am 26. August

    Public Viewing:

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  • ❢ Wissen aktuell: Vereinigung von Kunst und Graffiti

    ❢ Wissen aktuell: Vereinigung von Kunst und Graffiti

    Graffiti steht für Zeichenkunst und Malerei aller Art, die sich im öffentlichen Raum wiederfindet, obwohl hier selten eine behördliche Erlaubnis vorliegt.

    Bahnhof Strassburg
    Graffitifassade am Bahnhof Strassburg

    Graffiti ist also subversive Kunst, was sich nicht nur im rechtlichen Umfeld zeigt, sondern auch in den Darstellungsmöglichkeiten ausdrückt. Graffiti ist ein weltweites Phänomen in den Metropolen: London, Paris, New York, Berlin oder Athen, überall hat die neue Kunstform ihre je spezifischen Ausdrucksform gefunden. Zur Zeit erlebt in Athen die Graffiti-Szene eine Renaissance, wie dem Artikel von Paradisi nachzulesen ist. Auch Brasilien hat einiges in Sachen Kunst & Malerei zu bieten.

    Formen und Farben, Materialien und Gestaltungsmuster bei Graffiti

    Graffiti ist ein vergleichsweise altes Phänomen in der darstellenden Kunst. Immer dann, wenn Menschen mit Mauern oder Begrenzungen konfrontiert wurden, sind sie hingegangen und haben mit unterschiedlichen Formen und Farben auf die Mauern und die Grenzziehungen reagiert. Man kann bereits für das alte Ägypten Zeichnungen mit subversiven Aussagen belegen, die im öffentlichen Raum ohne Erlaubnis angebracht wurden. Herrschaft und Funktionalität von Staat und Wirtschaft wurden aber auch im römischen Weltreich gern auf Zeichnungen an Wänden angegriffen. Heutzutage wird gern auf Sprühfarbe aus einem Airbrush zurückgriffen, um Graffiti an Wände und Mauern zu hinterlassen. Aber auch großflächiger Farbauftrag mit Kritzeleien kann als Graffiti wahrnehmbar werden. Die Bildsprache erinnert oft an den Comic, doch auch andere Kunstformen werden über Graffiti zum Gegenstand gemacht.

    Style-Writing: Die Graffiti, die am stärksten wahrgenommen wird

    Beim Style-Writing werden Schrift und Bild zusammen zu einem Kunstwerk neu gestaltet. Diese Graffitis haben die stärkste Aufmerksamkeitswirkung und diese sind wohl quantitativ die wichtigste Art, wie wir Graffiti in unseren Städten erleben. Basiselement beim Style-Writing ist die Schrift, die sehr kreativ die Buchstaben und Ziffern neu bildet. Häufig nutzt der Graffiti-Künstler die Schrift auch, um seinem Namenszug zur Marke zu machen, die sich in allen möglichen Varianten an vielen Stellen wiederfindet. In den ergänzenden Bildaussagen bemühen sich die Graffiti-Künstler darum, soziale und politische Streitfragen zu einer öffentlichen Auseinandersetzung zu führen. Kontroversen ergeben sich dann schnell, wenn es keine staatliche oder private Erlaubnis zur Anbringung dieser Graffitis gibt.

    Das Spannungsfeld, in dem sich Graffiti bewegt

    Zunächst scheint das Problemfeld rechtlich einfach bestimmbar zu sein: Nicht genehmigte Graffiti ist Sachbeschädigung und kann für den Künstler hohe Schadensersatzansprüche und strafrechtliche Verfolgungen implizieren. Doch anderseits haben die Künstler auch das Selbstbestimmungsrecht und die Kunstfreiheit auf ihrer Seite, wenn es um öffentliche Räume geht, die sowieso von den staatlichen oder privaten Eigentümern nicht angemessen ausgestaltet sind. Die Gerichte in Deutschland haben sich daher oft schwer damit getan, die von den Kritikern der Graffiti-Kunst geforderte Pauschalverurteilung umzusetzen. Abgesehen davon ist es schwierig, die jeweiligen Künstler zu fassen, wenn sie nur ausreichend konspirativ vorgehen. In der Geschichte des Graffitis ist es bisher nicht gelungen, den Erfolg dieser Kunstform zu bremsen. Eher im Gegenteil: Graffiti wird in einigen Gegenden der Welt zur angesagten Kunstform und viele junge Leute bemühen sich, dem Erfolg der alten Graffiti-Künstler in eine neue Zeit zu transportieren.



    Graffiti:

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  • ❢ Frühlingsmessen: Yogaworld zum Mitmachen

    ❢ Frühlingsmessen: Yogaworld zum Mitmachen

    Die Frühlingsmessen1c1bdd045c264535803eb44fe04479ff in Stuttgart vom 9. bis 12. April 2015 stehen unter dem Motto: „Von Augenweide bis Zeitgeist“

    Bis zum Sonntag können Besucher auf dem Markt des Guten Geschmacks essen, trinken  und dabei verschiedene Delikatessen, Leckereien und Gaumenkitzel probieren. Gartenkratzer stimmen sich sich auf die bevorstehenden Arbeiten für die kommende Frischluftsaison ein. Häuslebauer und Hausbesitzer holen sich für ihre Renovierung Rat vom Fachmann.  Bastler finden Anleitungen, wie sie ihre Kreativität voll ausschöpfen können.

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    Eine Augenweide sind schon die Teilnehmer einer offenen Yogamitmachrunde der Messe Yogaworld.


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  • ✍ Hund & Hase – wer rennt schneller weg? Buchtipp

    ✍ Hund & Hase – wer rennt schneller weg? Buchtipp

    Hund & Hase: Dieser Roman von Ursula Priess besteht aus verschiedenen Geschichten, die sich alle um das gleiche Thema drehen. Es handelt von zwei bindungsunfähigen Menschen.
    Beide haben sich vor Urzeiten als Kinder oder junge Erwachsene gekannt, geliebt und sogar zusammen gewohnt, trennten sich und trafen sich im Alter zufällig wieder.

    Hund & Hase – Mann und Frau

    Im Mcover.hund.haseittelpunkt steht eine Frau fortgeschrittenen Alters namens Ursina und ein Mann gleichen Alters namens Lino. Ihre Namen sind in jeder Geschichte gleich, ihre Biografien unterschiedlich. Eine Frau und ein Mann versuchen, nach all den Jahren noch einmal zusammen zu kommen.
    Diese autobiografisch gefärbten Geschichten spielen in unterschiedlichen Gegenden. Mal befinden sie sich in Italien, mal in der Schweiz, in Nordfriesland oder im Oderbruch. Ursina ist mal Heilpädagogin, mal Textileinkäuferin, mal Hausfrau, die ihr Studium wegen ihres Ehemannes aufgab. In jeder Geschichte hat sie im Laufe ihres Lebens unzählige Männer verheizt, die allerdings in ihrem Jetztzustand keine Rolle mehr spielen. Ebenso wenig wie ihre Kinder, von denen lediglich einmal beiläufig erwähnt wird, dass sich eine Tochter von ihr abwandte.

    Hund & Hase – Geschichten ähneln sich

    Lino geht es ähnlich. Auch er hat pro Geschichte mehrere Ehen oder Beziehungen hinter sich. Gewöhnlich lässt er die Frauen mit den Kindern irgendwo allein zurück. Von seinen Kindern wird erzählt, dass sie sich im Erwachsenenalter allmählich dem Vater nähern. Lino ist sowohl ein berühmter Filmregisseur, ein Armenienkenner oder ein stolzer Weinbauer, der hoch zu Ross über seine Felder reitet.
    Mal geht die Initiative, sich zu trennen, von Ursina aus. Sie setzt sich ins Auto und verschwindet. Mal zieht Lino die Gesellschaft seines Hundes dem Zusammensein mit Ursina vor. Sie versuchen es immer von Neuem, bis dass der Tod sie scheidet.

    Hund & Hase – Buchcover

    Darauf prangt das Bildnis einer eleganten Dame, ein Buch in der zarten Hand haltend. Gemalt in der barocken Manier, in der Adlige abgebildet wurden. Sie trägt ein kostbares orangefarbenes Kleid mit Rüschen und Schleifen am Mieder. Ab dem Dekolleté wird aus der eleganten Dame ein Dalmatiner. Den stämmigen Hals der Hündin ziert eine goldene Kette. Ein goldener Kopfputz mit Blümchen sitzt auf dem Hundekopf. Wie frisch onduliert sieht das schwarz-weiß gefleckte Ohr aus, die spitze Schnauze schaut Richtung Buch. Der Seitenblick zeigt dem Betrachter, dass er gerade stört. Dieser Umschlag macht neugierig, führt aber leider auf die falsche Fährte.

    Hund & Hase – Liebesversuche: Roman von Ursula Priess | btb Verlag | ISBN-10: 3442756057

    Senioren:
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