Kategorie: Konzert

Musikkonzerte – Großes Orchester bis Kammermusik. Berichte, Kritiken, Rezensionen über Musiker, Komponisten und ihre Werke.

  • ♫ Jubiläums-Festival-Konzert: 25 Jahre offenburger ensemble und Gäste

    ♫ Jubiläums-Festival-Konzert: 25 Jahre offenburger ensemble und Gäste

    c478e1e59b3f4184bb0eeae28aa45a82Dieses professionelle „offenburger ensemble“ unter der Leitung von Gerhard Möhringer-Gross spielt seit einem Vierteljahrhundert vorwiegend Werke des 20. und 21. Jahrhunderts. Zahlreiche Kompositionen haben sie uraufgeführt. Immer wieder laden sie junge Instrumentalisten ein, um ihnen eine Auftrittsplattform zu bieten.

    Festkonzert im Schillersaal in Offenburg zum 25jährigen Jubiläum des offenburger ensembles.

    w.offenburger.ensemble 080a

     Anton Wagner-Shibata, mehrmaliger Preisträger von Jugend-Musiziert.

    Er spielt im Jubiläumskonzert zwei Stücke von Giacinto Scelsi für Posaune solo aus dem Jahre 1956. Giacinto Scelsi arbeitet auf engstem harmonischen Raum, vielfach bewegt sich die Klangfarben-Melodie auf einem Ton, umspielt von Vierteltönen und kleinen Glissandi, wobei die Dynamik äußerst differenziert fast bei jedem Ton wechselt.

    „Ex Papiario“ von Herbert Söllner

    Musik für Kammerensemble (1996) enthält eine Fuge in h-moll aus dem Wohltemperierten Klavier von Johann Sebastian Bach, die der Komponist übermalt und verfremdet hat. Herbert Söllner komponierte es für das 10-jährige Bestehen des offenburger ensembles.

    Die Vorgabe war die Beschäftigung mit Johann Sebastian Bach

    Es ist also kein Zufall ist, dass die Tonfolge b-a-c-h als gemeinsames Element auch im „Nachtstück VIII“ von Xaver Paul Thoma – Bach-Reflexion für 13 Spieler (1997) erscheint. Der Begriff „Nachtstück“ geht auf die Romantik zurück, speziell auf E.T.A. Hoffmann. Xaver Paul Thoma setzt zarte Gebilde heftigen Attacken gegenüber. Wichtig ist ihm eine sehr variable Instrumentierung.

    Anette Winkler spielt „Satya II“ der rumänischen Komponistin Violetta Dinescu für Fagott solo.

    Es klingt wie improvisiert, ist aber, wie Gerhard Möhringer-Gross versichert, auskomponiert und ganz genau notiert.

    „Blaues Licht“ von Roland Breitenfeld

    Für 16 Instrumente mit Mezzo-Sopran & Live-Elektronik nach dem gleichnamigen Gemälde von Martin Dittrich (2004) – Vorgabe/Thema für dieses Konzert waren Bilder. Die Musiker des offenburger ensembles verteilen sich an allen Seiten des Schillersaals. Roland Breitenfeld greift am Schaltpunkt transformierend Motive und Klänge der Musiker auf. Damit bekommt die Komposition durch die Live-Elektronik bei jeder Aufführung die endgültige Klanggestaltung.

    „Méta-Harmonie“ von Otfried Büsing

    für 16 Instrumente und drei Vokalstimmen (2011) heißt die Uraufführung des heutigen Konzertes. Der Titel bezeichnet ein Werk des Schweizer Künstlers Jean Tinguely, der verschiedene Zahnräder, Achsen, Ketten und sonstige Metallteile in seiner kinetischen Kunst verbindet. Einmal angetippt, rattert dieses Perpetuum mobile los. Genau so klingt es. Schnelle, maschinenhafte Rhythmen wechseln sich mit zarten, beruhigenden Episoden ab. Jedes im offenburger ensemble vorkommende Instrument und auch die Vokalisten haben die Möglichkeit, aus dem ganzen Gewirr mit einer eigenen, kleinen Kadenz auf sich aufmerksam zu machen.

    25. Februar 2012 | Herzlichen Glückwunsch dem offenburger ensemble zum 25-jährigen Jubiläum.

    Das offenburger ensemble vereint 27 studierte professionelle Musikerinnen und Musiker. Sie präsentieren seit 1987 in bisher über 100 verschiedenen Konzertprogrammen Musik des 20. und 21. Jahrhunderts

    Zeitgenössisch:

    RSS-Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/zeitgenossisch/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`
  • ♫ Liedmatinee – Hommage an Gundula Janowitz

    ♫ Liedmatinee – Hommage an Gundula Janowitz

    Gundula Janowitz: Das Rahmenprogramm um die Verleihung der Hugo-Wolf-Medaille an Kammersängerin Gundulae4e237e997c642daa377e38bb3efbfbb Janowitz hinterlässt einen tiefen, bleibenden Eindruck. Für diese Ehrung bietet die Stuttgarter Staatsoper den idealen klanglichen und optischen Raum.

    Einen Höhepunkt bildet die Laudatio des eigens aus Wien angereisten Dr. Wilhelm Sinkovicz.

    Wilhelm Sinkowitz, Gundula Janowitz
    Foto (c) Reiner Pfisterer

    Humorvoll und gutgelaunt, kurzweilig vom Anfang bis zum Schluss, erzählt er Geschichten und Begebenheiten aus dem Leben von Gundula Janowitz. Ihr Berufswunsch war schon klar, als sie mit fünf Jahren ihre erste Oper hörte. Ausgerechnet Richard Wagners Meistersinger – die längste Oper mit 4 1/2 Stunden Musik. Am Ende war ihr Kommentar: „Schon fertig? Schade!“

    Kleine Anekdötchen führen über die Studienzeit, die aktive Zeit an der Wiener Oper und bald auch an allen großen Festspielen, die Freundschaft mit Kammersängerin Christa Ludwig bis in die Zeit, als sie nicht mehr öffentlich sang, sondern überwiegend unterrichtete. Mit ihrem exzellenten Gehör hatte sie bei einer jungen koreanischen Schülerin sofort erfasst, dass diese ihre Partie nicht nach der Partitur, sondern nach einer Aufnahme einstudiert hat. In jeder Wiederholung kam der gleiche rhythmische Fehler vor. Es stellte sich heraus, dass die Schülerin das Lied nach einer CD von Gundula Janowitz gelernt hat.

    Gundula Janowitz: Musikalisch umrahmen Juliane Banse, Benjamin Appl und Wolfram Rieger die Ehrung.

    Juliane Banse
    Foto (c) Reiner Pfisterer

    Zur Einstimmung interpretiert die Sopranistin Juliane Banse zunächst drei Lieder von Johannes Brahms, mit wunderbar zartem Ansatz und einem warmen Timbre, besonders in der mittleren Lage.

    Benjamin Appl
    Foto (c) Reiner Pfisterer

    Mit drei Liedern von Robert Schumann lässt der Bariton Benjamin Appl – besonders im „Belsatzar“ – einen dramatischen Duktus hören.
    Benjamin Appl singt nicht nur klar verständlich, er unterstreicht den Text mit ausdrucksstarker Mimik. Ein Blick zur Seite; den Kopf entweder hängen lassend oder trotzig hoch gereckt; Mundwinkel zweifelnd zur Seite; Stirn gekraust …

    Juliane Banse, Benjamin Appl
    Foto (c) Reiner Pfisterer

    Dass Juliane Banse eine erfahrene Opernsängerin ist, zeigt sich in Duetten “Vergebliches Ständchen“ op. 84/4 (Brahms) und „Unterm Fenster“ op 34/3 (Schumann). Beiden zusammen gelingt eine sehr spielfreudige kleine Szene zwischen neckendem Humor und sehnsuchtsvollem Abschied.

    Wolfram Rieger
    Foto (c) Reiner Pfisterer

    Begleitet werden sie am Flügel von Wolfram Rieger, mit dem Gundula Janowitz diverse Aufnahmen eingespielt hat.

    gundula Janowitz mit Hugo-Wolf-Medaille
    Foto (c) Reiner Pfisterer

    Prof. Dr. Hansjörg Bäzner überreicht die Hugo-Wolf-Medaille der Kammersängerin Gundula Janowitz. Sie bedankt sich mit wohlartikulierter Stimme, der niemand die 82 Jahre anhört. Das Publikum begleitet die Ehrung mit langem, stehenden Beifall.

    Juliane Banse, Benjamin Appl
    Foto (c) Reiner Pfisterer

    Als Schlusspunkt folgt der gewichtigste musikalische Beitrag dieser Matinee: 16 Lieder aus dem „Italienischen Liederbuch“ von Hugo Wolf, abwechselnd gesungen von Juliane Banse und Benjamin Appl, quasi sanft auf Händen getragen vom Pianisten Wolfram Rieger.

    Publikum in der Stuttgarter Staatsoper
    Foto (c) Reiner Pfisterer

    Ein wundervoller Vormittag.

    Liedmatinee – Hommage an Gundula Janowitz
    Verleihung der Hugo-Wolf-Medaille
    Veranstaltung der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie
    Am 6. Oktober 2019 im Opernhaus Stuttgart

  • ♫ Bild des Tages: Flötenmusik vom Feinsten

    ♫ Bild des Tages: Flötenmusik vom Feinsten

    Wer jetzt in Bayreuth weilt, bekommt Hochkarätiges zu hören. Zwei Musikfestivals 6c55eebb19be49d18a774610ab44bbf4auf internationalem Niveau finden gleichzeitig in Bayreuth statt.
    Zu den Richard-Wagner-Festspielen gelangen nur die ins Festspielhaus, die eine der begehrten Eintrittskarten ergattert haben. Beim Internationalen Festival Junger Künstler sind bestimmte Konzerte umsonst und draußen – bei schlechtem Wetter in der Maxpassage 😉

    Hörstationen nennt sich die Konzertreihe, in der hochtalentierte junge Künstler ihr Können zeigen.

    w.bayreuth.musik 033

    Den Anfang macht das Ensemble Windspiel.Consort unter der Leitung von Oleg Dovgal. Auf traditionellen Instrumenten spielen sie nicht nur ukrainische Folklore, sondern zeigen auch noch, was in so einer Flöte alles drinstecken kann – von Opernhighlights bis hin zu dem bekannten Saxophonstück „Take fife“. Letzteres bedeutet frei übersetzt so viel wie: „… nimm dir fünf Minuten Zeit“. Die meisten Zuhörer nehmen sich etwas mehr Zeit, einer sogar mit sanfter Gewalt. Seine gestresste Mutter hat es offensichtlich eiliger, aber der kleine Steppke hängt sich an ihre Hand und stemmt sich so lange bockbeinig in den Stadtparkettboden, bis die Mutter ihre Einkaufstasche abstellt und entspannt zuhört.

    Angehende KulturmanagerInnen organisieren diese und die übrigen Konzerte – mit und ohne Eintrittspreis – verteilt in Aufführungsorten in und um Bayreuth.

    Festival junger Künstler: 
    Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/festival-junger-kuenstler/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`

  • Oper Stuttgart nimmt Abschied

    Oper Stuttgart nimmt Abschied

    Heute ist in der Oper Stuttgart der letzte Spieltag in dieser Spielzeit 2017/2018. Der Intendant Jossi61c5590e462f4581b137f790631420d0 Wieler verabschiedet sich mit Videoausschnitten aus Produktionen, die die letzten sieben Jahre noch einmal Revue passieren lassen.

    Umsonst und draußen!

    Heute Nachmittag findet auf der Liegewiese am Eckensee unter dem Motto ADDIO!  eine Retrospektive mit vielen Überraschungsgästen statt. Höhepunkte in der Ära Wieler werden auf der Großleinwand gezeigt. Nichts wie hinnn…

    Vergangene Höhepunkte des Festmonats

    Fast jeden Nachmittag fanden Veranstaltungen statt – bei freiem Eintritt. Und das alles neben dem normalen Opernbetrieb.

    Bläser der Oper Stuttgart im Konzert auf der OpernterrasseBrass am Eckensee
    Blechbläser der Oper Stuttgart spielen ein Promenadenkonzert für alle vorbeikommenden Passanten – umsonst und draußen. Bei schönem Wetter und eitlem Sonnenschein.

    Wir singen Lebewohl!
    Scheidende Ensemblemitglieder verabschieden sich im Schauspielhaus mit Opernmelodien. Als Zugabe zum Schluss sogar mit einer Tanzeinlage, dem „letzten Tango“.

    Das kleine Ich-bin-Ich
    Ein Open-Air-Sitzkissenkonzert mit Musikern des Opernorchesters nach dem Kinderbuchklassiker. Eingeladen waren kleine und große Ichs ab 2 Jahren.

    La Serenata
    Die Herren des Staatsopernchores singen Lieder von Paolo Tosti. Der italienische Komponist befasste sich mit den drei großen Themen: Liebe, love, Amore. Das sind genau die Lieder, die uns als „typisch italienisch“ im Ohr klingen.

    1 Flügel, 2 Klaviere, 7 Pianisten
    Musiktheater für 14 Hände der Solorepetitoren im überfüllten Schauspielhaus.

    Pianisten der Oper StuttgartVon den vielbeschäftigten Pianisten fehlt beim Schlussapplaus Alan Hamilton. Vor diesem Konzert begleitet er die Sänger in „La Serenata“. Dann spielt er zusammen mit Stefan Schreiber Brazileira von D. Milhaus. Danach war er schnell verschwunden, um Mandy Fredrich bei ihrem Liedkonzert zu begleiten.
    …so waren’s nur noch sechs 😉

    Erfüllte Gegenwart
    Sylvain Cambreling ist bekannt für seine Liebe zur zeitgenössischen Musik. Zu Ehren des Generalmusikdirektors der Oper Stuttgart versammelten sich fünf Komponisten – deren Werke Sylvain Cambreling aufführte – zu einem Gespräch im 1. Rang des Opernhauses. So viele gegenwärtige Komponisten auf einem Haufen zu erleben, das war selbst für das verwöhnte stuttgarter Publikum etwas Besonderes.

    Oper Stuttgart:
    Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/oper-stuttgart/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`

  • ☛ Potsdam Musikfestspiele Sanssouci 2018: Europa

    ☛ Potsdam Musikfestspiele Sanssouci 2018: Europa

    Musiker aus 30 Ländern spielen 35 Konzerte in 3 Wochen. „Europa“ heißt das Motto des diesjährigen Musikfestivals in Potsdam, und die Stadt feiert mit. Ganz Potsdam wird drei Wochen lang – 8. bis 24. Juni 2018 – bespielt.
    An jedem Tag findet mindestens eine Aufführung statt. Noch sind Karten zu bekommen, bis auf eine Veranstaltung, das Fahrrad-Konzert. Das war sofort ratzfatz ausverkauft.

    Potsdam war und ist ein Schmelztiegel der Nationen.

    Open-Air-Konzert am Orangerieschloss 2017 › Foto: Stefan Gloede
    Communs Neues Palais von Sanssouci › Foto: Stefan Gloede

    Holländer legten den Boden von hohem Grundwasser trocken, Russen hielten Paraden am Schloss ab und sangen dazu, Schweizer hinterließen ihre alpine Architektur, Hugenotten durften hier nach ihrer Façon selig werden, um nur einige zu nennen.
    Auch Musiker waren schon immer unterwegs. Händel lebte in Deutschland und England. Komponisten und Interpreten ziehen in ein anderes Land und werden enthusiastisch gefeiert. Zigeuner reisen durch Europa und bringen ihre Musik unter die Leute.

    Fahrrad, das liebste Fortbewegungsmittel der Potsdamer.

    Vor Jahren kam die Veranstalterin Dr. Andrea Palent auf die Idee, Konzerte erfahrbar zu machen. Seitdem finden an verschiedenen attraktiven Punkten in Potsdam zu unterschiedlichen Zeiten Konzerte statt. Die Besucher bewegen sich mit dem Rad von einer Veranstaltung zur anderen. Gäste lernen die ausgeschilderten Radrundwege kennen, Potsdamer fahren querfeldein.
    Theoretisch kann jeder Radfahrer sämtliche 24 Konzerte besuchen, praktisch werden es wohl ungefähr fünf Konzerte werden. Zum Start beginnt am Luisenplatz ein Konzert mit keltischen Dudelsack, der Ausklang endet in der Nikolaikirche mit dem Finale an der klangvollen neuen Orgel.

    Freunde der Barockmusik freuen sich auf die Oper L´Europa.

    Neue Hofkapelle Graz
    Neue Hofkapelle Graz

    Göttlicher Brautraub – von Alessandro Mela – mit Musik von Georg Muffat.
    Diese Oper beinhaltet allerdings nicht den Kontinent Europa, sondern die arme Prinzessin Europa, die von einem zotteligen Stier entführt und verführt wird. Zeus, der alte Lustmolch, verwandelte sich in den unersättlichen Stier. Auf Gemälden wird Europa mit Blumen umkränzt, als ob die Prinzessin zu einer Hochzeit fliegt/schwebt/reitet. Im Barock fand man so etwas lustig. Diese Oper wurde 1667 uraufgeführt, also genau 350 Jahre vor #metoo.

    Dass die Liebe überall in Europa siegt, beweist die Oper

    L´ Europe Galante.

    „Ein prekäres Schäferidyll in Frankreich, eine nächtliche Serenade in Spanien, ein Eifersuchtsdrame beim venezianischen Maskenball und ein Happyend im türkischen Serail.“
    Wie sich das alles ereignet, erfahren die Zuschauer in drei Stunden Spielzeit.

     

    Mehr zum Thema Potsdam:
    Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/potsdam/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`

     

  • ♫ Kammersymphonie mit Blockflöte, Gitarre, Kalimba…

    ♫ Kammersymphonie mit Blockflöte, Gitarre, Kalimba…

    18 Spieler für eine Kammersymphonie sind normal, eigenwillig ist die Besetzung. Instrumente, die selten in Opern vorkommen wie Cimbasso,450fdf47b6784612acce03293a5312b1 Heckelphon und Kontrabassklarinette, flankiert von Piccoloflöte und Kontrabass. Bei den Streichern erklingt auch die seltene Viola d´amore.
    Xaver Paul Thoma komponierte für das 425-jährigen Jubiläum des Staatsorchesters Stuttgart eine Kammersymphonie, die am 23. Mai 2018 um 19:30 Uhr im Mozartsaal der Liederhalle uraufgeführt wird.

    Musiker und ihre Zweitinstrumente.

    Video Kammersymphonie von Xaver Paul ThomaZum Video bitte auf das Bild klicken

    Sie absolvierten ein jahrelanges Studium, bringen jeden Abend ihr Instrument zur Höchstleistung und entdecken die Liebe zu einem anderen Klang. Der Kontrabassist liebt die Gitarrenklänge. Streicher zupfen oder blasen, Bläser freuen sich über die unterschiedlichen Töne der hohen oder tiefen Klangregister ihres Instrumentes.
    Es ist die Freude an der Musik , die Xaver Paul Thoma aufgegriffen hat.

    425 Jahre – erst Hoforchester, jetzt Staatsorchester.

    In dieser Zeit kamen und gingen bedeutende Komponisten, die das Staatsorchester immer wieder in ihrer Leistungsfähigkeit gefördert haben. Auch heute begeistern sich zeitgenössische Komponisten, wie professionell die Musiker mit ihren Werken umgehen.
    Aus der nicht enden wollenden Geschichte zitiert Xaver Paul Thoma Kompositionen, angefangen von Jomelli bis hin zu Hans Werner Henze, die er in seine eigene Musik und in sein Klangempfinden einbindet.

    Die Lust des Zuhörens

    Tradition ist die Basis/Fundament, auf der heutiges Klangempfinden aufbaut.
    Mit dem neuen Generalmusikdirektor ab der nächsten Spielzeit steht dem Orchester wieder ein Wechsel bevor. Gespannt sind die Musiker auf die neuen Akzente – genau das bringt das Orchester weiter und hält es lebendig.


     

    Xaver Paul Thoma:
    Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/xaver-paul-thoma/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`

  • Staatsorchester Stuttgart feiert seinen 425. Geburtstag

    Staatsorchester Stuttgart feiert seinen 425. Geburtstag

    425 Jahre alt wird das Staatsorchester Stuttgart am 1. Januar 2018. Dieses Jubiläum feiern die heutigen Orchestermitglieder mit einem Neujahrskonzert.

    Quer durch die Zeiten erklingen Werke der großen Komponisten Richard Wagner, Giuseppe Verdi, Wolfgang Amadeus Mozart, Richard Strauss, Hector Berlioz, Ludwig van Beethoven.
    Neben die bekannten und oft gespielten Werken vergibt das Orchester auch Auftragswerke. Zum 425. Geburtstag spielt es eine Uraufführung des Stuttgarter Komponisten Helmut Lachemann – Marche Fatale.

    Wir gratulieren von ganzem Herzen unserem „Hausorchester“. 28 Jahre lang haben wir die Opernaufführungen, Ballette und Konzerte mit erlebt und genossen. Wenn das kein Grund zum Feiern ist 😉

     

    Staatsorchester Stuttgart

    Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/staatsorchester-stuttgart/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`

     

  • ☛ Raumwelten: Leuchtturm und Vogelgezwitscher

    ☛ Raumwelten: Leuchtturm und Vogelgezwitscher

    Szenografen sorgen für Überraschungen. Was macht ein Leuchtturm in den Bergen der Alpend5293e54f2c942b8bafaf4f6f7c862d1 und Vogelgezwitscher über der U-Bahn-Rolltreppe?

    Leuchtturm von der Nordsee in den Alpen

    Spielerisch, mit viel Humor, geht Otto Jolias Steiner seine Projekte an. Mit Geschichten nebst überraschenden Einfällen fesselt er seine Zuschauer.
    Eine Raumwelt steht am Ursprung des Rheins hoch auf dem Berg in den Schweizer Alpen. Hierhin setzt Otto Jolias Steiner ein Denkmal vom Endpunkt des Rheins. Der Rhein entspringt auf dem Oberalppass auf einem Berg. Der Fluss mündet in Holland im Meer.

    Leuchtturm an der Mündung des Rheins in Holland

    Otto Jolias Steiner folgt dem Flusslauf bis zu seiner Mündung in der Nordsee. Hier lacht ein Leuchtturm die Gestalter an. Sie kaufen ihn, bauen ihn so weit auseinander, damit er auf dem Lastwagen über Autobahn transportiert werden kann. Der Schwertransporter bahnt sich über Serpentinen den Weg auf den Bergpass hinauf – mit Polizeibegleitung.

    Leuchtturm in den Alpen mit Skifahrer Skispringer

    Jetzt steht der Leuchtturm da als meist fotografierte Sensation. Sein Leuchten lockt die Besucher herbei – genau wie früher die Schiffe, die Richtung auf einen sicheren Hafen nahmen.

    Vogelgezwitscher über der Rolltreppe der Düsseldorfer U-Bahn.

    Raumwelten U-Bahn Rolltreppe Düsseldorf

    Für die Sound-Installation in der U-Bahn nimmt Kurt Dahlke Vogelstimmen in der Natur auf. Mit Hilfe von einem Computer werden die Klänge der Vogelgesänge erkannt, kopiert, auf den Synthesizer übertragen. Dadurch entstehen neue Melodien, elektronisch verfremdet. Mit Hilfe des Computers können diese unterschiedlichen Melodien in eine Notenschrift übertragen werden. Jede einzelne Phrase wird unendlich variiert durch sechs Bewegungsmuster. Sie nehmen das Tempo einer laufenden Person an, sind huschend, gehen langsam, entwickeln längere oder verkürzte Melodiefetzen.

    Raumwelten U-Bahn Rolltreppe bei Nacht in Düsseldorf

    Stimmen, die sich nie wiederholen. Selbst Pendler, die jeden Tag zur gleichen Zeit die Rolltreppen von und zur U-Bahn benutzen, hören nie die gleichen Tonfolgen. Nach Datum, Jahreszeit, Uhrzeit variieren die einzelnen Motive. Nachts erklingen ab und an Geräusche, die nicht verängstigen.
    Wo Schall erwünscht ist, darf er bleiben. Wo Schall unerwünscht ist, fällt er weg. Gerichteter Schall – eine dreidimensionale Sound Wolke.

    Was haben ein Leuchtturm in den Alpen und Vogelgezwitscher in der Düsseldorfer U-Bahn gemeinsam?

    Beide sorgen für Überraschung, versetzen in Erstaunen, zaubern nach einer Gedankenpause ein Lächeln ins Gesicht.

     

    Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/raumwelten/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`

  • ♥ Stummfilm „Cinderella“ mit Livemusik von Karl Koch und dem Struggle Orchester

    ♥ Stummfilm „Cinderella“ mit Livemusik von Karl Koch und dem Struggle Orchester

    In den Anfangszeiten des Films ist es üblich, dass ein Orchester vor der Leinwand sitzt und das Geschehen mit Musik kommentiert. Diese Tradition lässt Karl Koch und sein Struggle-Orchester wieder aufleben.

    Von wegen Stummfilm!

    Copyright: Struggle OrchesterKarl593c9764b3814260b7f5bf8adeee3915 Kochs treffend witzige Kompositionen vertiefen die Bilder von Lotte Reinigers Scherenschnitt-Kurzfilm „Aschenputtel“ (1922) und den Kurzfilm „Die Puppe“ von Ernst Lubitsch. Von dramatisch bis romantisch kommentieren die Musiker das Geschehen.


    Stummfilm „Cinderella“ von 1922

    Lotte Reinigers bezaubernder Märchenfilm vom  Aschenputtel, siehe Inhalt / Handlung: La Cenerentola, gehört zu den ersten Trickfilmen überhaupt. Er besteht aus schwarzen Scherenschnitten, die sich bewegen, und zwar mit 24 Bildern pro Sekunde – ein kleines Kunstwerk.
    Lotte Reiniger_Scherenschnitt zum Stummfilm Cinderella

    Jede Figur erhält eine charakteristische Silhouette.

    Das zarte Aschenbrödel, der elegante junge Prinz, die böse Stiefmutter mit Doppelkinn und rollenden Augen, die beiden Stiefschwestern – eine dürr und lang, die andere dick und kurz. Bei der Dürren muss der Busen ausgestopft werden, die Dicke wird geschnürt, bis sie dem Schönheitsideal entspricht. In mindestens 24 Bildern bekommt sie eine Wespentaille. Diese Gestalten erhalten jeweils ihre eigene Klangfarbe durch die Instrumente des Struggle-Orchesters: Karl Koch – Schlagzeug, Christof Schmidt – Posaune, Barbara Klobe – Klavier, Lothar Sonntag – Stabspiele, Tobias Ringle – Tuba und Benjamin Engel – Klarinette, Saxophon, Flöte.
    Mit natürlicher Eleganz bewegt sich Aschenputtel. Unzählige Tauben fliegen um sie herum, bringen die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen. Die Musik lässt die Tauben flattern, wird schmusig, wenn Aschenputtel und Prinz sich treffen und steigert die Spannung bei der Schuhsuche.

    Lotte Reinigers schwarze Silhouetten erinnern stark an die Scherenschnitte des Franzosen Michel Ocelot, siehe Der Edelsteinprinz. Oder besser gesagt – umgekehrt. Diese hinreißende Art von Romantik wird anscheinend nie unmodern und bis zum heutigen Tage immer wieder aufgegriffen.
    Und wenn sie nicht gestorben sind …


    Gehört und gesehen am 9. November 2015 im Stuttgarter Instrumentenmuseum im Fruchtkasten.

     

    Aschenputtel:

    Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/aschenputtel/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`

     

  • ♀ Neu im Mendelssohn-Haus: Fanny Hensel, die Musikmanagerin

    ♀ Neu im Mendelssohn-Haus: Fanny Hensel, die Musikmanagerin

    Leben und Werk der Fanny Hensel: Sie leitet einen Musik-Salon als Managerin, Dirigentin, Pianistin, 547410c4c88845c9b447e28bddc371b3Komponistin. Zu den „Konzerten im Gartenhaus“ kommen die künstlerischen und geistigen Größen ihrer Zeit.

    200 qm neu geschaffene Ausstellungsfläche widmet das Mendelssohn-Haus in Leipzig dieser Powerfrau.

    Fanny Hensel, die Salonière.

    Ein „Salon“ bedeutet in einer Zeit, in der sich das kulturelle Leben im Haus abspielt, eine Stätte der Hochkultur. Je nach Interesse der Gastgeberin mit Malerei, Literatur, Theater oder eben Musik. Heute ist ein Salon einem privaten Konzertbetrieb mit geladenen Gästen vergleichbar.

    Fanny Hensel: Berühmte Besucher der "Konzerte im Gartenhaus"
    Berühmte Besucher der „Konzerte im Gartenhaus“

    Fanny führt einen Musik-Salon, in den sie die Spitze der Gesellschaft ihrer Zeit einlädt, sich die neuste Musik anzuhören. Es kommen Komponisten und musikalische Stars wie Clara Schumann, Vertreter der geistigen Elite wie Humboldt, Gebrüder Grimm, Goethe. Der Adel, selbst Prinzessinnen fahren vor, fühlen sich im Salon wohl und sponsern die Konzerte im Gartenhaus mit ihrer bloßen Anwesenheit.

    Fanny als Managerin, Dirigentin, Pianistin, Komponistin, Gastgeberin.

    Ein Konzert im Salon wirkt als gesellschaftliches Ereignis. Fanny organisiert die Gartenhaus-Konzerte. Nicht nur. Die berühmtesten Virtuosen ihrer Zeit spielen Werke von Bach bis Beethoven.

    Jahreszeiten-Zyklus, Kompositionen von Fanny Hensel


    Fanny spielt selbst am Klavier die Stücke ihres Bruders Felix, ihre eigenen Kompositionen, die neue Musik ihrer Zeit. Sie gründet einen Chor, den sie als Dirigentin leitet. Mit ihm übt sie auch ihre eigenen Lieder ein. Während einer Chorprobe zu den Sonntags-Musiken werden ihre Hände taub, sie verliert die Sprachfähigkeit, wird bewusstlos. Trotz sofortiger ärztlicher Hilfe stirbt sie am selben Abend.

    "Januar", Komposition aus dem "Jahreszeitenzyklus" von Fanny Hensel mit einer Vignette von Wilhelm Hensel

    Fanny komponiert einen Zyklus für Klavier, der in 12 Teilen jeweils die Stimmung eines bestimmten Monats ausdrückt, sozusagen ein Jahreszeitenzyklus. Ihr Ehemann Wilhelm Hensel malt dafür die Vignetten.

    Fanny Hensel Mendelssohns Nachlass.

    Ihr Bruder Felix – der sich vorher sträubte, weitere Werke mit herauszugeben – bringt nach ihrem Tode einige von Fannys Kompositionen heraus. Fannys Tod trifft ihn zutiefst. Depressionen und eine Schaffenskrise sind die Folge. Dann komponiert Felix noch ein gewichtiges Kammermusikwerk – das Streichquartett in f-moll opus 80. In seiner Düsternis ist dieses Quartett durchaus als Requiem für Fanny zu verstehen. Doch auch er stirbt ein halbes Jahr später.
    Ihren Ehemann Wilhelm Hensel ist es zu verdanken, dass viele Kompositionen der Nachwelt erhalten geblieben sind.
    Fanny Hensel Mendelssohn hinterlässt ein umfangreiches Werk. Überwiegend besteht es aus Liedern mit Klavierbegleitung, Klavierstücken, einige Kammermusikwerke. Musikstücke mit Orchester hat sie kaum komponiert. Wahrscheinlich aus dem einfachen Grund, da sie kaum Möglichkeiten hatte, Aufführungen mit Orchester zu organisieren.
    Die Bedeutung Fanny Hensels wird erst wieder in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts entdeckt, als MusikhistorikerInnen nach Komponistinnen forschten. Seitdem werden ihre Werke nach und nach gedruckt.

    Mitmachstationen – von unterhaltsam bis besinnlich

    Kleider aus der Biedermeierzeit anprobieren
    Fanny Mendelssohns Arbeitszimmer, Besucher im Mendelssohn-Haus in Leipzig
    In aller Ruhe die Räume genießen

    Das Mendelssohn-Haus in Leipzig setzt dieser herausragenden Künstlerin ein begehbares Denkmal – facettenreich mit unterhaltsamen Mitmach-Stationen.

    Mendelssohn-Haus in Leipzig:

    RSS-Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/mendelssohn-haus/feed`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`