Kategorie: Zeitgenössische Kunst

Kunst der letzten Jahrzehnte von lebenden Künstlern. Besuche von Ausstellungen, Museen, Messen – Rezensionen und Ausstellungtipps

  • ❢ Land-Art im Kornhaus | Ausstellungs-Tipp

    ❢ Land-Art im Kornhaus | Ausstellungs-Tipp

    Land-Art2e3ba5763fff44e694f234d875493dca heißt die Kunst, die sich mit Naturmaterialien beschäftigt und normalerweise in der freien Natur stattfindet. Für die Ausstellung installierte HAMA Lohrmann ein Kunstwerk in der Städtischen Galerie Kirchheim.

    w.kunst.kornhaus.lohrmann (13)a

    Land-Art: Von Kirchheims Umgebung ab ins Kornhaus

    Eine Rollbahn führt schnurstracks durch das Obergeschoss des Kirchheimer Kornhauses, in dem früher die Vorräte für Notzeiten lagerten. Wer meint, eine Flugschneise von Außerirdischen vor sich zu haben, irrt.

    w.kunst.kornhaus.lohrmann (11)a

    Akkurat auf Linie gelegtes Totholz führt in zwei Streifen – Fließbändern gleich – geradewegs auf einen Halbkreis mit senkrecht gestellten Schieferplatten zu und darüber hinaus. Verstärkt werden die beiden Pfade am Ende durch einen Bollerweg aus weißen Kalksteinen. Sämtliche Materialien stammen aus der Umgebung von Kirchheim unter Teck. Die Schieferplatten holte HAMA Lohrmann in Holzmaden aus dem Steinbruch, in dem auch schon prähistorische Dinosaurier gefunden wurden. Die Kalksteine liegen auf Steinhaufen unterhalb der Alb. Sie werden aus Feldern gesammelt, damit diese besser beackert werden können.

    Auslöser für diese Art von Kunst ist die Leidenschaft fürs Bergsteigen und Reisen.

    Beim Klettern spürt er die Steine und kann sie fühlend, tastend erfassen. Auf seinen Reisen durch Wüsten und Gebirge dieser Welt beobachtet er die unterschiedliche Bodenbeschaffenheit, und vor allen Dingen die natürlichen Farben der Naturmaterialien, die sich darauf befinden. Seine Farbtabellen reichen von Weiß bis Ocker, Ziegelrot, alle möglichen Brauntöne und graue Nuancen. Wenn er einmal nicht die richtige Farbe für sein Objekt direkt in der Umgebung findet, greift er zu anderen Hilfsmittel. Für ein Bodenrelief in Afrika findet er weiße Sedimente, die er mahlen und mit seinem (Trink)Wasser zu einer weißen Paste anrühren kann. Damit bemalt er die Steine. Wichtig ist ihm dabei, dass er nicht zu viel von seinem kostbaren Trinkwasser verbraucht – das wäre fatal!.

    Land-Art: Seine Plätze sucht HAMA Lohrmann intuitiv aus.

    In der Wüste ist es einfach, einen Stock als Mittelpunkt in den Boden zu stecken und mit einer Schnur einen Kreis zu ziehen. Für gerade Linien langt es, zwischen zwei Stöcken eine Leine zu spannen. Auf einem Gebirgsplateau wird es schon schwieriger, als Mittelpunkt für seine Kreisform einen Nagel hineinzuschlagen. Doch irgendwann ruht auf diesem kahlen Plateau aus Steinen ein Kreis, das Grundmotiv des Künstlers. Würde er sich hineinlegen, könnte er mit gestreckten Armen und Beinen an die Kreislinie stoßen.
    Sein zweites Format ist das Viereck, wobei Länge und Breite variieren, vom Quadrat bis zur Linie. Immer sind es klare Formen, die mit den Materialien gefüllt werden, die in der unmittelbaren Umgebung herumliegen. Bis zu einem Umkreis von 200 Metern schleppt er die Steine herbei, ohne Hilfsmittel. Selbst dieser starke 1,95-Mann stiesse an seine Grenzen, wäre da nicht der Flow, der ihn traumwandlerisch genau die Steine aussuchen lässt, die von Farbe, Form und Größe passen.

    Großformatige Fotos an den Wänden zeigen in dieser Ausstellung HAMA Lohrmanns Kunst in den verschiedensten Gegenden der Erde. Auf seinen Bildern sieht es so aus, als liege jedes Objekt seit ewigen Zeiten auf dem Platz und gehöre genau da hinein. Manche Fotos seiner bisher mehr als 1.000 Objekte dienen allerdings nur zu seiner eigenen Erinnerung, denn die äußeren Umstände sind nicht immer ideal. Auch bei Fotos achtet HAMA Lohrmann auf Qualität.

    Land-Art von HAMA Lohrmann

    Die Ausstellung in der Städtischen Galerie im Kornhaus in Kirchheim/Teck ist geöffnet vom 29. März bis 3. Mai 2015


    Kunstausstellung:
    Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/kunstausstellung/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`

  • Bild des Tages: Ein Museum für das Quadrat

    Bild des Tages: Ein Museum für das Quadrat

    w.kunst .quadrat.museum 014af403b418e33747fbb053d65fd9992b6a

    Quadrate –  Quadrate – Quadrate

    Hommage an das Quadrat im Museum Ritter in Waldenbuch

    Weiterlesen …

  • Museumsmesse – Altes Schloss Stuttgart – Luftobjekte für Innen und Außen

    Museumsmesse – Altes Schloss Stuttgart – Luftobjekte für Innen und Außen

    73b75cc4e7e24ff283d0988bab8d235eVom 5. bis 8. Mai laden der Bund der Kunsthandwerker Baden-Württemberg und das Landesmuseum Württemberg zur Museumsmesse für Angewandte Kunst ins Alte Schloss in Stuttgart ein.

    Weiterlesen …

  • Thomas Florschuetz (Fotografie) und Richard Serra (Papierarbeiten) in der Pfalzgalerie

    Thomas Florschuetz (Fotografie) und Richard Serra (Papierarbeiten) in der Pfalzgalerie

    w.kunst .kaiserslautern 0048d661a209509470a9276220ec25bd30eÜber drei Stockwerke verteilen sich die Ausstellungen der Pfalzgalerie Kaiserslautern. Die beiden unteren Etagen sind den Sonderausstellungen zeitgenössischer Kunst gewidmet.
    Im Erdgeschoss stellt der Fotograf Thomas Florschuetz seine Bilder aus.
    Diese – unbedingt  sehenswerte – Werkschau mit großformatigen Fotos trägt den Titel „Imperfekt“, also das gerade Vergangene. Ob damit die letzten Jahre seines Schaffens gemeint sind – von 1997 bis 2010 – oder die Motive, darf die Betrachterin für sich entscheiden.

    Weiterlesen …

  • ☛ Frühlingsmesse 2019 in Stuttgart: Kunst und Handwerk

    ☛ Frühlingsmesse 2019 in Stuttgart: Kunst und Handwerk

    Auf der Publikumsmesse in Stuttgart bieten Aussteller zu den Themenb9eae597bbd34122b49922939cd13cda Garten, Slow Food, Holz und Bau ihre Neuigkeiten an. Traditionelles und fast vergessen geglaubtes lebt auf, Bewährtes findet seine Abnehmer.

    Handwerker und Künstler präsentieren ihre Arbeiten.

    Handwerkstechniken erleben eine Renaissance
    Wer ein Handwerk lernt, braucht einen langen Atem. Vor dem Können liegt eine lange Phase mit üben – üben – üben…

    Kunst und Handwerk.
    Beides beherrscht Martin Wiese. Den Stein bearbeitet der Bildhauer auf einer Seite. Vorn meißelt er einen Kopf, drum herum belässt er den groben Stein, wie er aus dem Steinbruch gekommen ist.

    bildhauer Martin Wiese mit Stelen

    Sorgfältig geschliffen, wirken die Gesichter glatt und zart – zum Streicheln. Der Rest des Steinbrockens bleibt im Originalzustand.

    Kopffragmente

    Die Köpfe sehen aus, als hätten sie sie wilde Frisuren oder einen verschwenderischen Kopfputz.

    Handwerkstechnik der Holzbearbeiter: Zinken

    Handwerker mit Zinken


    Ecken an Kästen, Schränken, Möbeln – immer dann, wenn zwei Bretter fest zusammen halten müssen, muss die Verbindung stabil sein. Leim alleine genügt nicht. Noch stabiler und sicherer halten Schwalbenschwanzzinken, ungefähr wie Finger einer gefalteten Hand. Diese Technik stammt aus einer Zeit, als die Kunden noch Wert auf Haltbarkeit und Langlebigkeit legten.

    Zimmerer bei der Arbeit


    Die alte Handwerkstechnik zeigt der Zimmerer von „holzwert“. Ein altes Handwerk für die Restaurierung alter Häuser, damit sie mindestens noch einmal Jahrzehnte halten.

    Natur, Handwerk, Kreativität

    Alles das verbindet der Beruf eines Landschaftsgärtners.
    Berufsschüler der Landwirtschaftlichen Schule Hohenheim meistern einen Schaugarten nach eigenen Ideen. Hier zeigen sie ihr Können.

    Schaugarten der Gärtner-Azubis

    Zur Gestaltung verwenden sie Natursteine, Pflanzen, Holz. Aus tadellos abgeschliffenen Baumstämmen formen sie Sitzgelegenheiten.


    Herzerfrischend sind ihre Aussagen zu ihrer Motivation. Sie lieben ihren Beruf eines Landschaftsgärtners, weil …

    Lebensstilblog beschäftigt sich mit den Menschen und ihren Gewohnheiten.

    Mehr von der Messe Stuttgart

    RSS-Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/messe-stuttgart/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`
  • ✍ Buchtipp: Das große Buch der klassischen Tierportraits

    ✍ Buchtipp: Das große Buch der klassischen Tierportraits

    Rechtzeitig zur großen Kunstausstellung im Berliner Bode-Museum „Köpfe in der Renaissance“ erscheint ein Buch von Svjetlan Junakovic mit eben diesen Portraits – allerdings mit Tierköpfen.

    Die berühmte  „Dame mit dem Hermelin“ von Leonardo da Vinci.

    Cover Tierportraits

    Sie  trägt genau das gleiche Kleid und die gleiche Halskette, hält in ihrem Arm das gleiche Raubtier, sieht aber doch irgendwie anders aus. Vielleicht hat sich schon jemand gefragt, wieso eine Dame ein derart gefährliches Raubtier im Arm halten kann, denn ein Hermelin ist ungefähr so berechenbar wie ein Alligator.
    Svjatlan Junakovic kennt die Lösung. Er malt in gleichem Stil statt des Damenkopfes einen Hermelinkopf. Schon ist klar, dass damit eine Mutter mit ihrem Kind gemeint ist. Beide schauen in die gleiche Richtung auf einen Punkt, der außerhalb des Bildes liegt. Das Junge kommt mit dem Oberkörper aus der stoffreichen Kleiderkuhle, schmiegt sich an die Mutter, stützt sich mit seinen Vorderpfoten an ihrem Arm ab. Die Mutter hält schützend die Hand/Pfote über ihrem Kind. Logisch.

    Lustig dagegen ist die „Anatomiestunde des Doktor Tulp“ von Rembrandt.

    Im Vordergrund eine frisch sezierte Leiche, auf der rechten Seite Anatomieprofessor Doktor Tulp in schwarzem Talar, mit weißem Kragen, weißen Manschetten und schwarzem Hut. In der Hand hält er ein scherenartiges chirurgisches Instrument, mit dem er gerade etwas Blutiges aus der Leiche holt. Dabei blickt er seine Studenten an, die alle an seinen Lippen hängen. Sie tragen den gleichen schwarzen Altar, allerdings mit plissierten Bäffchen. Diese Mode hat sich bis in die heutige Zeit bei Pastoren gehalten.
    Statt der nickenden Köpfe schauen Frösche aus den weißen, steifen Krägen. Mit wunderschönen Glubschaugen, die teilweise auch noch in verschiedene Richtungen von der Stirn abstehen. Die breiten Münder drücken Bewunderung aus.

    Von Eleganz und Erotik zeugen die drallen Formen in Ingres klassizistischem Gemälde „Die Badende von Valpincon“.

    Dieses Rückenportrait des anmutigen Nilpferdes wird noch von dem kleinen geflochtenen Turban unterstrichen – das I-Tüpfelchen als Spitze der dreieckigen Komposition.

    Unbedarft, um nicht zu sagen blöde, schauen die beiden jungen Mädchen aus der Wäsche.

    Rembrandt malte sie – frisch und unbekümmert zum Betrachter hinschauend – als „Mädchenkopf“ und „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“. Svjetlan Junakovic setzt dafür einen – den Mond anhimmelnden – Frosch und ein ergeben blickendes Schaf ein.  Letzteres sogar noch als Titelbild. Das ist gemein!

    Tierfreunde erspähen weitere sehr menschlich blickende Tiere: Pinguin, Pavian, Kuh, Löwe, Affe, Nashorn, Schwein, Orang-Utan, Schildkröte, Ziege, Hund, Hase, Adler, Pelikan, Flamingo, Gans, Ente, Huhn, Hahn, Eule und andere Vögel.

    Das große Buch der klassischen Tierporträts [Illustriert] | Svjetlan Junakovic (Autor) | Alida Bremer (Übersetzer) | Kunstmann Verlag | EUR 16,90

     

     

     

    Tiere:
    Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/tiere/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`

     

     

     

  • Bild des Tages: Atelier mit Blick ins Grüne

    Bild des Tages: Atelier mit Blick ins Grüne

    Aus dem Leben einer angehenden Malerin: Sie blickt durchs Atelierfenster der freien Kunstschule in Stuttgart nach draußen auf Garten und Straße, freut sich über das sommerliche Wetter, atmet den betörenden Fliederduft ein, lauscht den flügge gewordenen Vogeljungen und plötzlich … klack, klack, klackack.

    Der berühmte Dackelblick – mit Dame

    Bild "Frau mit Dackel" von Silja Nawrath
    Bild „Frau mit Dackel“ von Silja Nawrath

    „Hugo, nein!“ – „Wuff“ – „Hugo, komm schon“ – „Wuff“
    Beschwingt schreitet die elegante Dame den Gehsteig entlang, weit hörbar durch die hohen Pumps auf dem harten Stein. Mit Hugo zusammen könnte sie so ein schönes Paar abgeben. Beide bringen es auf einen unnachahmlichen Hüftschwung – bei der Dame lange vor dem Spiegel geübt, beim Dackel angeboren. Beide tragen einen geblümten Rock auf schwarzem Hintergrund. Trotz des Partnerlooks klappt es nicht so recht mit dem Gleichschritt. Hugo blickt sehnsuchtsvoll zurück nach der Pudeldame, die ihn vollkommen ignoriert. Leider zeigt die stromlinienförmige Halskrause nicht die erhoffte Wirkung bei den Ladys.
    Genau diesen Augenblick hat Silja Nawrath auf der Leinwand festgehalten.

    Atelier mit Blick in den grünen Garten.

    Die Freie Kunstschule in Stuttgart öffnet für einen Tag die Türen. Werkstätten und Ateliers laden zur Besichtigung ein. Für zukünftige Künstler, die hier einmal studieren möchten, ein Rundgang zum Träumen: „Wie sieht es aus, wenn mein Bild auf der Staffelei steht?“

    Mehr zum Thema Malerei:
    Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/malerei/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`

     

  • ☛ Kubus.Sparda-Publikumspreis im Kunstmuseum Stuttgart – Corinne Wasmuht

    ☛ Kubus.Sparda-Publikumspreis im Kunstmuseum Stuttgart – Corinne Wasmuht

    Meldung vom 22. Juni 2017:  Der Publikumspreis geht 2017 an Corinne Wasmuht. Die Besucherinnen und Besucher der Gruppenausstellung (18. März – 18. Juni 2017) wählten während der Laufzeit die Künstlerin zu ihrer persönlichen Favoritin.

    Herzlichen Glückwunsch

     

    Kubus.Sparda-Kunstpreis im Kunstmuseum Stuttgart

    Drei Künstlerinnen stellen Ihre Arbeiten ab dem 18. März 2017 im Kubus Kunstmuseumad06d233a59f449bad4e32bf21044dd0 Stuttgart aus. Jede erhält ein Stockwerk mit sämtlichen Räumen zur Präsentation ihrer Werke. Am 30. Mai 2017 erhält eine von ihnen den mit 20.000 Euro dotierten Sparda-Kunstpreis.

    Myriam Holme   erhält den mit 20.000 Euro dotierten Sparda-Kunstpreis
    Corinne Wasmuht  erhält den Publikumspreis über 5.000 Euro
    Leni Hoffmann

    Wenn Corinne Wasmuht träumt, dann wie im Breitwandkino.

    Corinne Wasmuht: "Traumbild" im Kunstmuseum Stuttgart
    Corinne Wasmuht: „Traumbild“ im Kunstmuseum Stuttgart

    Sie verbindet Orte mit Einrichtungsgegenständen und Lebewesen mit Fahrzeugen, wie sie wohl nie im richtigen Leben aufeinandertreffen. Menschen kommen aus dem Bildhintergrund und verschwinden wieder dorthin. Mal ist nur der Oberkörper zu sehen, aber alles andere noch als Kontur; manchmal verschwinden Köpfe im streifenförmigen Hintergrund. Das meterlange Traumbild wird umschlungen von einer farbigen Planetenumlaufbahn.

    Corinne Wasmuht: "Traumbild" im Kunstmuseum Stuttgart
    Corinne Wasmuht: „Traumbild“ im Kunstmuseum Stuttgart

    Die Künstlerin schreitet ihr Traumbild ab. Verwaschen sind die Farben, so als spülen sich die Menschen in das Bild herein und wieder hinaus. Schnell vergessen.

    Einen Wachtraum zeigt das Bild mit den Rückstrahlern von Autos.

    Corinne Wasmuht: "Traumbild" im Kunstmuseum Stuttgart
    Corinne Wasmuht: „Traumbild“ im Kunstmuseum Stuttgart

    Wie durch ein Fenster fällt der Blick nach draußen auf die Straße, auf der Fahrzeuge nur mit ihren Rücklichtern zu sehen sind. Vorbei an ungemachten Betten. Wie Feuer leuchten die Katzenaugen in rotorange in der tiefblauen Nacht – blaue Stunde der Malerin oder Tagtraum?

    Corinne Wasmuht wird kaum fertig mit ihren Bildern.

    Corinne Wasmuht: "Traumbild" im Kunstmuseum StuttgartSie holt hier noch ein klein wenig heraus, macht da etwas sichtbar oder deckt an anderer Stelle einen Tacken zu. An mindestens einem Bild dieser Ausstellung will sie weitermalen, sobald die Präsentation vorbei ist.

    Mein Tipp an alle Besucher: Schnappen Sie sich gleich an der Kasse einen Klappstuhl. Sie werden ihn brauchen.
    So können Sie die Traumbilder von Corinna Wasmuht eines nach dem anderen in Ruhe mit den Augen durchlaufen und selbst ins träumen kommen. Die Glasbrocken von Myriam Holme variieren je nach Licht, Hintergrund und Menschen drum herum. Besonders interessant könnte auch ein Beobachtungsposten im 3. Stock sein → Besucher, die über die Knete laufen. Gesichter, die eigenen Fußstapfen betrachtend …

     

    Autoträume im Buchformat

     

    Kunstausstellung:
    Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/kunstausstellung/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`

     

  • ☛ Kubus.Sparda-Kunstpreis im Kunstmuseum Stuttgart – Myriam Holme

    ☛ Kubus.Sparda-Kunstpreis im Kunstmuseum Stuttgart – Myriam Holme

    Herzlichen Glückwunsch

    Meldung vom 3.5.2017: MYRIAM HOLME ERHÄLT »KUBUS. SPARDA-KUNSTPREIS«

    Die Begründung der Jury lautet: »In Bezug auf eine aktuelle Diskussion um das Medium Malerei, die ihr traditionelles Werkzeug – Farbe, Form, Komposition – kontinuierlich erweitert, nehmen die Werke von Myriam Holme eine eigenständige und innovative Position ein. Von Anbeginn ihres künstlerischen Schaffens agierte die Künstlerin als Grenzgängerin zwischen den Gattungen Bildhauerei und Malerei und überführte die Zweidimensionalität des Bildes in den Raum. Holmes Malereibegriff basiert auf dem Experimentellen und dem Prozessualen. Beides wird durch die Kombination von Materialien sichtbar, die aus gegensätzlichen Bereichen stammen: Anorganisches trifft auf Organisches, wie z.B. Bambus auf Kabelbinder oder Schlagmetall auf Plastikfolie, die ursprünglich zur Abdeckung ihres Atelierbodens verwendet wurde. Deren Eigenschaften, wie matt und glänzend, undurchsichtig und transparent, robust und fragil, eröffnen einen Dialog über die malerischen Möglichkeiten von Materialien. Die Werkherstellung folgt dabei einer gekonnten Dramaturgie zwischen den Polen ›Zufall‹ und ›Kontrolle‹.
    Kennzeichnend für ihre Arbeiten ist zudem, dass weitere Wahrnehmungsebenen über das Visuelle hinaus angesprochen werden, wie die sprachliche Ebene mit lautmalerischen und assoziativen Bildtiteln oder eine geruchliche Ebene durch die Verwendung von Seife als Malmittel. Holme definiert die Gattung Malerei damit als ganzheitliches Medium, das den Betrachter in – und das im Wortsinne – begehbaren Bildern mit einbezieht.«

    Kunstausstellung im Kubus:  Mit einem goldenenad06d233a59f449bad4e32bf21044dd0 Wandbehang, gehalten von Bambusstäben, Kraterlandschaften aus Seife, Brocken aus türkisem Glas, zerknüllten Aluminiumplatten gestaltet Myriam Holme ihre Räume im zweiten Stock des Kunstmuseums Stuttgart.

    Plastikplane zu Goldvorhang.

    Myriam Holme: "glasgewebtes dazwischen"
    Myriam Holme: „glasgewebtes dazwischen“ im Kunstmuseum Stuttgart

    Wie die Goldmarie kann Myriam Holme Stroh zu Gold machen. Plastikfolien gelten nicht als besonders hochwertig und sind dem Stroh vergangener Tage vergleichbar. Für ein paar Cent sind sie überall zu bekommen und sofort einsetzbar, wie zum Beispiel zum Schutz des Fußbodens im Atelier. So eine Plastikplane bekleckert sich im Laufe ihres Daseins voll mit Farben. Das mag interessant aussehen. Myriam Holme setzt noch eins drauf. Sie beschlägt die Plane mit feinem Kupfer oder Messing. Fertig ist der Goldvorhang, den Gustav Klimt sich nicht besser wünschen könnte. So wertvoll – über eine ganze Wand drapiert, gehalten von Säulen aus Bambusstäben – so vornehm wie kostbar wie illusorisch.

    Saubere Maltechnik – Ergebnis mit Waschfrauenhänden.

    Myriam Holme entfernt sich von der Malerei mit Farben und Pinsel; sie nutzt statt dessen ihre Finger und Seife. Ja, richtig gelesen – Seife! Die flüssige Seife trägt sie in mehreren Schichten auf einen festen Untergrund auf. Beim Trocknen ziehen sich diese ungleich feuchten Überzüge mehr oder weniger stark zusammen, reißen an unterschiedlichen Stellen und bilden Krusten an den Kratern. Hier setzt die Fingermalerei ein. Die Konturen rückt Myriam Holme mit Pigmenten als Fingerfarbe an die richtige Stelle. Wer genau hinschaut, sieht noch die Spur ihres Daumens.
    Mein Tipp: Legen Sie die Hände beim Betrachten auf den Rücken. So entgehen Sie der Gefahr, die Strukturen mit den Fingern zu ertasten. Diese Objekte sind eine Verführung für „feinfühlige“ Menschen.

    Wer bisher seine grünen Weinflaschen brav zum Container getragen hat, kann hier das Kunstergebnis betrachten.

    Myriam Holme: "ein bogen hinaus ins vielleicht"
    Myriam Holme: „ein bogen hinaus ins vielleicht“ im Kunstmuseum Stuttgart

    Neben verhältnismäßig kleinen Objekten liebt Myriam Holme riesige Formate. Felsbrocken aus türkisem Glas setzt sie nebeneinander, als wären sie gerade hereingekegelt. Im Hintergrund Aluminiumplatten, die aussehen wie zerknülltes Papier – leicht und locker, wie in Gullivers Reich.

    Myriam Holme: "ein bogen hinaus ins vielleicht"
    Myriam Holme: „ein bogen hinaus ins vielleicht“ im Kunstmuseum Stuttgart

    Ach ja, die Gelegenheit für diese Ausstellung kam zustande durch das Sponsoring der Sparda-Bank. Für die Großzügigkeit, die so eine Ausstellung ermöglicht, mache ich hier an dieser Stelle gerne Werbung für die Stuttgarter Sparda-Bank.


    Moderne Kunst:
    Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/moderne-kunst/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`

  • ❢ Frühjahrsmessen Stuttgart 2017 – aus Schwaben und Baden

    ❢ Frühjahrsmessen Stuttgart 2017 – aus Schwaben und Baden

    Vom 20. bis 23. April 2017 laden acht5bdec95bae354bf0b609e6db998482f9 Messen in Stuttgart zum Besuch ein – Garten, Bauen, Slow Food, Kreativ, Fairer Handel, Schmuck, Yoga, Auto. Neue Technik, regionale Produkte und Nachhaltigkeit bilden die Schwerpunkte.

    Kunst am Bau von Artwood: Neue Technik auf altem Holz

    Eine Galerie der besonderen Art sehen die Besucher der Messe HAUS|HOLZ|ENERGIE.
    Wer sich von hinten nähert, sieht ausgemusterte Stubentüren mit abgeblätterten Farben, die mit Hilfe eines Klappständer aufrecht stehen.

    Artwood, Digitaldruck auf Stubentüren

    Von vorn nimmt eine lebensgroße Gestalt in Digitaldruck das ganze Türblatt ein. Stolz präsentieren sich Schwarzwälder Persönlichkeiten – mit Bollenhut, in Fasend-Häs, als Flößer, Kuckucksuhrmacher, Glasbläser, Speckräucherer. Eine Augenweide.

    Urschwäbisches Eis lässt Schleckermäuler dahinschmelzen.

    Eisverkauf

    Mit eigenem Honig kommt auf der Slow-Food-Messe „a sauguad’s Eis“ von der Eismeisterei Kress – urschwäbisch bis ins Feinste. Zu den natürlichen Zutaten, die in der Region wachsen, gehören schwarze Draible, Breschdling, Zibärtle, Wengertpfirsich = schwarze Johannisbeeren, Erdbeeren, Wildpflaume, Weinbergpfirsich. Verkauft werden sie jeweils pro Bobbel = Kugel.

     

    Stuttgarter Braukunst mit peruanischer Wurzel

    In Bioqualität stellen die Ingwerschwestern Salz, Saft und Hochprozentiges aus dieser exotischen Wurzel her. Aus Peru, nicht aus China kommt ihr Bio-Ingwer.

    Ingwerschwestern auf der Stuttgarter Messe

    Die Schwestern wuchsen in der familieneigenen Brennerei auf. Als Beitrag zum Fortbestand des Familienunternehmens entwickelten sie ihr eigenes Produkt. Es verbindet schwäbische Tradition mit Weltläufigkeit.


     

    Messe:
    Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/messe/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`