Wenn das Städtle frei von Touristen ist, besinnen sich die Schwarzwälder auf ihre Bräuche. Für die Haslacher beginnt ihre 5. Jahreszeit – die Kinzigtäler Fasent.
5. Jahreszeit – letzte Vorbereitung
Fasent-Fähnle-Ab-und-Aufroller
Männer der Strassenmeisterei verbinden die Häuser in den Gassen mit Fasentfähnle. Sie spannen die Leinen mit den Stofffetzen von einem Haus zum anderen über die Straße. Walzen mit Stoffwimpeln warten schon. Nach der Fastnet rollen sie die Stricke wieder auf. Und weil diese Tätigkeit jedes Jahr erfolgt, haben sie eine praktische Apparatur gefunden
Historische Bürgerwehr im Anmarsch
Die historische Bürgerwehr steht schon in den Startlöchern. Die Ordnungshüter bereiten sich auf ihren Einsatz vor.
Wetter an Fasent – Hoffen und Bangen
Wird es regnen, stürmen, schneien oder wird die Sonne scheinen?
Haslach bei Regenwetter
Wie immer in dieser Fasents-Zeit geht der Blick zum Himmel und auf die Wetterkarte.
Marktplatz zur Fasentszeit bei Nacht
Wir wünschen den Hemdklunkern, der Klepperlesgarde, Haselnarros, Schellenhansele, Fässlemänner, Gullerreiter, Storch, dem riesenköpfigen Ehepaar, Hexen und sämtlichen Hästrägern optimales Wetter für ihre Umzüge. Das Gleiche gilt auch für die Zuschauer am Straßenrand – allzeit trockene Umzüge für beide Seiten.
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2 Werke von Tschaikowsky – Oper „Jolanthe“ und Ballett „Der Nussknacker“ – verschmelzen in der Wiener Volksoper zu einer Ballett-Geschichte. Tschaikowskys „Nussknacker“-Musik und die Tänzer/innen des Wiener Staatsballetts unter der Choreografie von Andrey Kaydanovskiy stellen die Welt vor Jolanthes innerem Auge dar.
Märchen vom „Nussknacker und Mausekönig“ als Ballett von Tschaikowsky. Kurze Zusammenfassung des Inhalts – Erzählung der Handlung in 12 Bildern. Teile der Geschichte dienten als Vorlage für Film, Comic, Musical, Schauspiel, siehe ->
>>>In „Jolanthe und der Nussknacker“ wird aus den zwei Bühnenwerken eine neue Geschichte. Jolanthe (Olesya Golovneva) ist eine wohlbehütete, blinde Prinzessin, die sich ihrer Blindheit nicht bewusst ist. Ihr Vater König René (Stefan Cerny) möchte ihr die Wahrheit – aus Sorge, ihr durch die Erkenntnis Schmerzen zu bereiten – vorenthalten, auch wenn das bedeutet, dass sie nicht geheilt werden kann. Ein unerwarteter Besucher, der zukünftige Geliebte Jolanthes, erklärt ihr schließlich, was es bedeutet, sehen zu können.
Nicht nur in „Jolanthe“ führt ein Riss durch die geordneten Strukturen der Kindheit in eine neue Welt, sondern auch im „Nussknacker“, der die zuckersüße kindliche Fantasiewelt Jolanthes symbolisiert: Ein Mädchen erkennt in dem Nussknacker einen Prinzen, mit dem es zu einer Traumreise in ein märchenhaftes Schlaraffenland aufbricht. <<<
Hallo, ich möchte Ihnen den folgenden Inhalt der 3sat Mediathek empfehlen: Jolanthe und der Nussknacker – Wiener Volksoper 2022. Diesen Link mal anklicken: Jolanthe und der Nussknacker in 3sat – ist leider schon vorbei. Musiktheater gratis und umsonst für die ganze Familie, mit Tanz und Gesang, fantasievollen Kostümen, einem siebenköpfigen Mäusekönig im Schnee und einem utopischen Ende!
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Das Mendelssohn-Haus in Leipzig bietet eine Umgebung für diejenigen, die trotz Regen, Schnee, Sturm und Kälte eine angenehme Zeit im Museum verbringen möchten.
Felix Mendelssohn Bartholdy erwartet Sie im Museum an der Treppe
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Felice Varini: „Zwölf Punkte für sechs Geraden“ Chromblitzende Metallstreifen, über Häuser, Wände und Dächer verteilt. Rechts und links der Fußgängerzone beginnt es. Erst kommen längere Streifen, die sich stark verdichten. Sie streben auf einen Punkt zu, kreuzen sich auf einem Hausdach direkt vor dem Rathaus.
Mir gefällt die Installation am besten bei strahlendem Sonnenschein.
Felice Varini: „Zwölf Punkte für sechs Geraden“ in Kirchheim unter Teck bei strahlend blauem Himmel
Dort, wo die Sonne draufscheint, blitzt es regelrecht. Dafür liegen die unteren Metallstreifen total im Schatten der niedrig stehenden Herbstsonne.
Die Kirchheimer lassen sich nicht so schnell beeindrucken.
Straßenkunst kennen sie bereits. Sollten sie bemerkt haben, unter einer Kunstinstallation eines berühmten Künstlers zu wandeln, lassen sie sich nichts anmerken.
Felice Varini: „Zwölf Punkte für sechs Geraden“ in Kirchheim unter Teck bei bedecktem Himmel
Bei neutralem Himmel sind die Metallstreifen sehr gut zu sehen. Die meisten Fußgänger zeigen sich unbeeindruckt. Anscheinend gehört die Kunst schon zu ihrem Leben.
Felice Varini: „Zwölf Punkte für sechs Geraden“ in Kirchheim unter Teck bei Nacht
Bei Vollmond reflektieren die Metallstreifen sanft an den Wänden und auf den Dächern.
Kunstinstallation in Kirchheim unter Teck
Felice Varini – Zwölf Punkte für sechs Geraden Oktober 2022 bis 15. Januar 2023 Raumgreifende Installation des Künstler Felice Varinin Rund um das Rathaus von Kirchheim unter Teck
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Lindenmuseum in Stuttgart: Von Liebe und Krieg handelt die Ausstellung. Tamilisch, eine Sprache, bei der Dr. Muthukumaraswamy ins Schwärmen gerät.
Lindenmuseum Stuttgart, Tamilische Geschichte(n): Dr. M. D. Muthukumaraswamy
Für Dr. Muthukumaraswamy ist es einfach, denn diese poetische Sprache ist seine Muttersprache – außerdem ist er selbst ein Poet.
Für uns ist tamilisch schwer zu verstehen. Die Lautmalereien sagen uns nicht viel. Umso mehr die Kunst, in der heutige Tamilen sich ausdrücken. Die Ausstellung steht unter dem Motto „Liebe und Krieg“.
Tamilische Geschichte(n): Schwerpunkt Liebe
Lindenmuseum Stuttgart, Tamilische Geschichte(n): Bild des Künstlers A. Selvara Foto: Dominik Drasdow
Das Liebesgedicht „Ich hatte einen Traum, oh mein Freund“, von A. Selvaraj neu interpretiert. Mit Rosengirlanden bedeckt, strahlend.
Tamilische Geschichte(n): Schwerpunkt Krieg – leider allgegenwärtig
Lindenmuseum Stuttgart, Tamilische Geschichte(n): Verschwinden des Verschwindens
Ganz Abstrakt malt P. Pakkiyarajah die tamilische Dichtkunst. Lautmalerei im wahrsten Sinne das Wortes. Krieg ist leider allgegenwärtig. Immer wieder verschwinden junge Männer. Die Angehörigen erhalten keine Antwort auf ihre Fragen. Offiziell verschwindet hier niemand. Also verschwindet auch bald das Verschwinden aus den Köpfen der Menschen – so die Hoffnung der Regierenden.
Das Boot, mein Lieblingsstück dieser Ausstellung
Lindenmuseum Stuttgart, Tamilische Geschichte(n): Das Boot. Skulptur des Künstlers Shankar Nandagopal Foto: Dominik Drasdow
In dieser Skulptur ist vieles vereint. Sie ist modern und traditionell zugleich. Bildet die Liebe zur See ab und die Angst vor den Gefahren des Wassers. Die See ist Lebensgrundlage der Fischer und Seeleute, die Menschen, Tiere und Waren transportieren. Die Schlange zeugt davon, dass die Seeungeheuer überall lauern. Dagegen hilft einerseits ein Schutzgott, andererseits ein Beil. Letzteres kann sich auch bei Eroberungen als nützlich erweisen. Als Material verwendet der Bildhauer Shankar Nandagopal weggeworfene Metallteile, die er versilbert und mit Emaille bemalt. Damit steht er in der Tradition seiner Vorgänger, die auch das verarbeiteten, was sie in der Umgebung vorfanden.
Poesie im Bild: Blinder Dichter und Schmetterlinge
Lindenmuseum Stuttgart, Tamilische Geschichte(n): C. Douglas
C. Douglas denkt an die Dichter, die durch ihre lautmalerischen Verse weiterleben, ohne sie aufschreiben zu können. Ihre Gedichte flattern herum wie Schmetterlinge, von einer Blume zur anderen. Sie sind nicht greifbar, aber bleiben im Gedächtnis.
Bis zum heutigen Tag fertigen Mitglieder einer besonderen Kaste Schutzgötter aus Ton. Sie werden gebrannt und mit kräftigen Farben bemalt. Sie bewachen ein Haus oder auch mal ein ganzes Dorf. Sind sie vor Ort aufgestellt, malt einer der Künstler den Tieren in einer Zeremonie die Augen an. Somit sind sie aktiv und bewachen Haus und Hof ihrer Umgebung.
Tamilische Geschichte(n)
Lindenmuseum Stuttgart, Tamilische Geschichte(n): Buch in tamilischer Schrift
Tamilisch wurde übergreifend im Süden Indiens und in Sri Lanka gesprochen, bevor sie von der offiziellen Sprache abgelöst wurde. Seit einiger Zeit lebt sie wieder auf. Tamilen sind über den ganzen Erdball verstreut. Auch in Deutschland gibt es eine große Gemeinde mit eigener Sprache und eigener Schrift. Ihre überlieferte sowie zeitgenössische Kunst zeugt vom Selbstbewusstsein ihrer Kultur.
Ausstellung im Linden-Museum Stuttgart
8. Oktober 2022 bis 7. Mai 2023 Ausstellung im Linden-Museum Stuttgart: „Von Liebe und Krieg: Tamilische Geschichte(n) aus Indien und der Welt“. Die Große Sonderausstellung des Landes Baden-Württemberg zeigt die Geschichte und Gegenwart tamilischer Kultur.
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Museum der Alltagskultur: Nicht nur die Ausstellung handelt von kreativen Erfindungen, sie reizt geradezu, selbst etwas zu erfinden. Fangen wir mit den Zweckfreiesten an.
Und wenn’s schon keinen Sinn hat, dann hat’s wenigstens Unsinn
Geht es Ihnen auch so? Ich liebe (fast) jeden Blödsinn, der mich zum Lachen bringt.
ToilettenPapierRollenHalterHut
In der Ausstellung sehe ich die Erfindung eines Japaners, der einen Toiletten-Papier-Rollen-Halter-Hut erfunden hat. Eine Erleichterung für Menschen, deren Darmtätigkeit sich verselbstständigt hat.
Geht doch! Immer ein Stück Papier zur Hand
So etwas hätte eine Tübinger Geistesgröße – ein stadtbekannter Philosoph – vor über 150 Jahren gebraucht. Als er durch den Botanischen Garten von Tübingen spaziert, kommt ihm eine seiner genialen Ideen. Die will er möglichst schnell aufschreiben, damit sie der Nachwelt erhalten bleibt. Als er den Gartenarbeiter um ein Blatt Papier bittet, steht dieser stramm und antwortet: „Der Herr Professor können heute auch mal Gras nehmen.“
Das Schöne an Ausstellungen ist für mich, dass es immer Querverbindungen gibt.
Fast alles, was ich sehe, kurbelt irgendwelche Gedankenketten an, die zu anderen Berührungspunkten hinführen. Diese Ausstellung im Museum für Alltagskultur fordert es geradezu heraus. Lang ist die Liste der kreativen, ideenreichen, originellen, pfiffigen Erfindungen, die mir aus dem Stand heraus einfallen:
Geht doch! 2 schwäbische Tüftler tricksen sich aus.
Zu zweit sitzen sie am Tisch vor ihren Karten. Albert hält sie in der Hand, Hans an einer Apparatur, die er um den Hals hängen hat. Den dritten Mann zum Skat zu finden fällt den beiden Bruddlern schwer, denn bisher haben sie alle rausgeekelt. Für die findigen schwäbischen Käpsele wird nichts zum Problem, siehe Schwäbische Tüftlersonate
Historische Portraits – aus 3 mach 1
1 Bild aus 3 Portraits
„Coding da Vinci“ vernetzt deutsche Museen mit kulturbegeisterten Webentwicklern. Museumsbesucher mit eingebautem Spieltrieb frohlocken. Sie setzen ihre Lieblingsporträts berühmter Meister zusammen, wie es ihnen gerade gefällt. Da schaut der Landsknecht mit den Pausbäckchen eines Babys recht unschuldig drein, siehe Museumsbesucher mit eingebautem Spieltrieb frohlocken
Atmende Erde – Künstler mit Traum sucht Raum
Breathing Earth – Susumu Shingus Zeichnung
Susumu Shingus Traum ist ein Dorf, das allein durch den Wind lebt und Energie erzeugt. Atmende Erde mit reichlich Wind, seinem absoluten Lebenselixier. Enthalten sein muss unbedingt ein Theater, Café, Blumen und ein Gemüsegarten zur Selbstversorgung, siehe Breathing Earth
Hohe Hacken „high heels“
Blick auf weibliche Schuhe! Mit typisch weiblicher Problematik erregt ein humorvoller Kurzfilm mit Damenschuhen besondere Aufmerksamkeit. Sehr engen, spitzen Schuhen laufen an einer Schiene Mausefallen voraus, die bei jedem Schritt zuschnappen – wie gut beobachtet, siehe Filmblick auf weibliche Schuhe…
Illusionsmalerei – Wunschbilder auf die Wand gemalt
Es gab in Füssen eine Zeit, in der es verboten war, vor dem Haus Vorbauten oder etwas in die Straße Ragendes anzubringen. Verpönt sind Erker, Säulen, Klappläden … siehe Vorschrift trifft auf Kreativität
Schwäbische Tüftler erfinden eine Wortuhr
(c) Landesmuseum Stuttgart
Dabei gibt es die Uhr in über zwanzig Sprachen, sogar in der Sprache, die in the Länd g’pflegt und g‘schwätzt wird. Das Landesmuseum könnte seinem Bildungsauftrag auch entgegengesetzt nachkommen. Es wird Zeit, dass die Nei’gschmeckten endlich schwäbisch lernen. Dafür ist es bereits zehn nach Dreiviertel zwölfe! Siehe Warum wird die Zeit in einer – in the Länd – unbekannten Sprache angezeigt?
Was bezweckt eine Maschine? Sie läuft!
Jean Tinguely entwickelte Skulpturen aus abgelegten Mechanikteilen, die sich fortwährend drehen, wenn sie einmal in Bewegung gesetzt werden. Sie sehen aus wie Maschinen, mit dem einzigen Zweck, ständig in Bewegung zu bleiben, siehe Jean Tinguely
Kein Will-und-kann-nicht oder halb nützlich, sondern total nutzlos, also Kreativität pur
Ein Paradebeispiel ist der Elektrisierapparat. Er sieht aus wie eine luxuriöse Puppenküche. Die Funktion ist mir nicht klar, deshalb würde ich die Erfindung als „Männerspielzeug“ abhaken … siehe Erfindungen – nutzlos
Noch mehr fantasievolle Erfindungen in der Ausstellung „Geht doch! Erfindungen, die die Welt (nicht) braucht„:
Brauchen Sie ein Gebiss mit eingebautem Flaschenöffner???
Romantikerinnen könnten zur Not auch ohne leben, aber warum? Zur blauen (Tee)stunde läßt ein fliegender Teppich in Rosa die Herzen höher schlagen.
Lust auf mehr? Vom 23. September 2022 bis 11. Februar 2024 im Museum der Alltagskultur
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Das Römische Reich ist unter gegangen. Vieles davon ist übrig geblieben in unserer Sprache. Als Gebäude, als Erfindung als Technik hat es seine Spuren hinterlassen.
Campingstühle nach altrömischem Vorbild
Mein Lieblingsstück dieser Ausstellung. Ein Klappstuhl!
So sieht der Klappstuhl aus, wie ihn die römischen Damen gerne nutzen
Von diesem Stuhl ist noch das Skelett erhalten. Rohre mit einer Kette als Stopper, einfach zum Zusammenklappen. Der Stoff ist nicht mehr vorhanden.
Klappstuhl, teilweise erhaltenes Gestell
Ich tippe auf Brokat, kunstvoll bestickt, vielleicht mit Wappen. Diese Stühle sind bei den römischen Damen beliebt. Ob sie bei den Spielen, die der allgemeinen Belustigung dienen, immer hin und her getragen werden? So können die Damen ihre Lieblings-Gladiatoren aus nächster Nähe betrachten, sie anfeuern und untereinander ihre Fachkenntnisse austauschen. So ähnlich ist es auch heute. Allerdings bestehen die Streben aus leichtem Aluminium, bezogen mit gestreiftem Markisenstoff. Bekannt unter dem Namen Campingstuhl. Die Funktion ist die gleiche. Wenn sich Sieglinde aus Halle, Chantalle aus Bochum und Maria aus Deggendorf auf einem italienischen Campingplatz treffen, können sie die Stühle leicht hin und herrücken. Immer mit dem ungetrübten Blick auf die Brennpunkte des Geschehens. Bei Kaffee und eingetuppertem Kuchen vertrauen sie sich gegenseitig ihre unauffälligen Beobachtungen an – zu ihrer gemeinsamen Belustigung.
Villa – Traum der Häuslebauer
Den lateinischen oder italienischen Wörtern wird nachgesagt, dass sie kompliziert sind. Die Älteren kennen noch den Spruch, der früher an jeder Rostlaube klebte: „Eigentlich wollte ich ja einen Lamborghini, aber ich konnte das Wort nicht aussprechen.“ Nun ja, das Wort Villa ist zwar nicht schwierig auszusprechen, für den heutigen Häuslebauer jedoch gilt die Umkehrung: „Eigentlich wollte ich eine Villa, aber Reihenhausmittelsegment klingt viel anspruchsvoller.“
Fußbodenheizung – heiße Luft statt Wasser
Ziegelscheiben, die in der Fußbodenheizung die Wärme speichern
Wo sich in den deutschen Häusern ein Keller befindet, um Kartoffeln und Kohlen einzulagern, erstreckt sich in den alten römischen Villen ein Labyrinth aus Ziegelsteinen. Hier finden nicht etwa Mäuserennen statt. Am Eingang des Labyrinths steht eine Feuerstelle, deren heiße Abgase in Schlangenlinien durch die Hohlräume unter den Fußböden des Hauses hindurch laufen, bis sie abgekühlt am Anfang wieder rauskommen. Die Ziegel speichern die Wärme und sorgen für mollig warme Fußböden. 2.000 Jahre später geht dieses Prinzip in die Fußbodenheizungen der 70er-Jahre-Bungalows ein. Statt Ziegelsteinen werden mit Wasser gefüllte Heizschlangen im Boden verlegt. Und siehe da, die Bewohner kommen morgens schneller in die Puschen.
Wasserleitung – wieder entdeckt
Bleirohre, Teil einer Wasserleitung
Wasserrohre aus Blei sorgen für fließendes Wasser in den römischen Villen. Dass Blei ein giftiges Material ist, das die Intelligenz-Entwicklung bei Säuglingen und Kleinkindern beeinträchtigt, war damals noch nicht bekannt. Einige Experten meinen sogar, dass die Bleivergiftungen mit zum Untergang Roms beigetragen haben. Andererseits: Die Berliner Wasserleitungen bestanden von Beginn an aus Bleirohren, also seit 100 Jahren. Berlin ist zwar noch nicht untergegangen, aber vielleicht sagt das etwas über die Intelligenz der Berliner aus.
Formulare und Dokumente – wer kennt sie nicht?
Insbesondere, was Formulare (Anträge, Vordrucke, Fragebögen) anbelangt, haben wir Deutschen uns hervorgetan. Wir haben zwar das Wort von den Römern übernommen, zur Vollendung haben wir es ganz allein gebracht, um nicht zu sagen: verinnerlicht. Da macht uns so leicht keiner was vor. Von der Wiege bis zur Bahre, Formulare, Formulare.
P.S. → Post Scriptum → Nachschrift Wir dokumentieren (belegen, beurkunden, beweisen) nicht mehr so viel, seit wir Monitoring (Beobachtung, Überwachung) betreiben.
Untergang des Römischen Reiches: Was ist in Trier übrig geblieben?
Einst war Trier einer der Mittelpunkte des Römischen Reiches. Nach dem Untergang blieben vor allen Dingen noch die Gebäude erhalten. So solide gebaut, dass sie selbst den Touristenströmen noch trotzen können.
Gut erhaltene Konstantin-Basilika
Gleich alt oder noch älter ist die Konstantin-Basilika, die jetzt als evangelische Kirche genutzt wird.
Konstantin-Basilika, evangelische Kirche in antiken Gemäuern
Total leer, ohne Bilder, rein zur Meditation. Selbst die Kerzen unweit des Altars dienen reiner Meditation. Durch ihre Schlichtheit passt die neue Orgel hervorragend in das Kirchenschiff hinein.
Glasbild in einer Nische der Konstantin-Basilika
Etwas aus der Art gefallen ist das Glasbild in Kreuzform, ein bunter Fleck am Eingang.
Konstantin-Basilika im Originalzustand
Das könnte eine Verbeugung an die Urform der Basilika sein. In ihrem Urzustand war die Basilika bunt, farbenfreudig, lebensfroh. Der jetzige Zustand bietet einen Blick auf den Grundplan.
Porta Nigra – schwarzes Tor – Wahrzeichen von Trier
Porta Nigra, das „schwarze Tor“, von der Seite gesehen
Die Porta Nigra steht fest auf den Mauern, die die Jahrhunderte übrig gelassen haben. Anscheinend kommt die Schwärze nicht nur von der Luftverschmutzung und den Autoabgasen der letzten 100 Jahre, sondern schon aus der Römerzeit. Zur Freude der Stadtverwaltung – somit ist die Reinigung kein Kostenfaktor. Denn aufgrund dieses Namens ist diese Sehenswürdigkeit dem Sandstrahlgebläse entkommen. Wer weiß, welche Farbe da zum Vorschein gekommen wäre. Vielleicht Grau? Ob ein graues Gebäude genau so viele Besucher angelockt hätte? Bei Regenwetter und grauem Himmel könnte es sich unsichtbar machen. Das wäre eine Sensation. Mensch stelle sich vor, wie die Fotografen bei Schietwetter zuhauf herumlungern, um das ultimativ beste Foto auf Instagram zu posten – grau in grau.
Porta Nigra ächzt unter den Tourismusströmen
Kein Wunder, dass das Tor in die Knie geht. Ebenso zerreißt es auch den Bildungstouristen, für den die Porta Nigra die erste von 17 Stationen ist auf dem Antikenweg, den m/w/d unbedingt bewältigen muss.
Ich möchte niemanden auf dumme Gedanken bringen, aber wie wär’s mit einem Farbenwechsel?
Im Sommer Porta Rubra (wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt) Im Winter Porta Alba (weiß wie Schnee auf den Dolomiten – vor der Klimawende) Im Herbst …
Mehr Info zum „Untergang des Römischen Reiches“ vom 25.6. bis 27.11.2022 in Trier
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„Untergang des Römischen Reiches“: 3 Museen in Trier zeigen die letzten 200 Jahre des schleichenden Untergangs. Es beginnt mit dem Römischen Reich, das von Schottland über halb Europa bis hin in die heutige Türkei führt. Die Länder rund ums Mittelmeer einschließlich Nordafrika gehören ebenfalls mit dazu. Es endet mit der Plünderung Roms durch die Vandalen.
Krieger im Geschwindigkeitsrausch
In hunderten von Jahren schieben Römische Heere die Grenzen vor sich her.
Sauberer Schnitt
Dabei sind sie nicht zimperlich, wie der durchgetrennte Schädel zeigt.
Erkennungszeichen der Römer
Wo immer sie ein Volk vertreiben, setzen sie ihre Markierungen. Für die Soldaten werden Kasernen gebaut, mit Palisaden drum herum, die bald zu festen Steinmauern anwachsen.
Gallier mit nacktem Oberkörper, bewaffnet mit Schild und Speeren, kämpfen auf schwerfälligen Brauereipferden gegen ein diszipliniertes Römisches Heer
Es könnte ja sein, dass die „Barbaren“, die diesen Landstrich vorher füllten, auf dumme Gedanken kommen könnten – sofern sie nach Meinung der Römer überhaupt denken können. Dann werden Villen für die Kommandanten gebaut, natürlich mit dem Komfort, den sie von Rom gewohnt sind – Fußbodenheizung, Wasserleitung und Wellnessbereich sind ein MUSS. Überall sind heute noch die Spuren zu sehen, selbst nach 1.600 Jahren. Obwohl das „Römische Reich“ mittlerweile auf das Gebiet des heutigen Italiens geschrumpft ist.
Untergang des Römischen Reiches – wie kommt es dazu?
Wie immer will’s keiner gewesen sein, zumindest dann, wenn es bedauerlich ist. Sollte es allerdings ein Grund zur Freude sein, schreien alle: „Ich war’s“.
Sollen sie nur kommen, die Römer. Wir sind schon da!!!
Im Laufe der Jahrhunderte Römischer Herrschaft gibt es immer wieder verscheuchte Häuptlinge, die den Verlust ihres Machtbereichs rückgängig machen wollen.
Der Germane Ambiorix gibt sein Land nicht einfach ab – er hält mit seinen Kriegern die Römer auf
Jahrhunderte nach dem Untergang des Römischen Reiches werden sie zu Helden erklärt. Das Problem daran: sie sind nicht die Sieger, sondern werden nach ihrem – meist heldenhaften – Tod zu Märtyrern erklärt. Und wie es so ist, hat jedes Land seine eigenen Helden.
Herrmann, Held der Germanen
In Deutschland ist es Armin, bekannt als Herrmann der Etrusker, dem im Teutoburger Wald das riesige Herrmannsdenkmal gewidmet wird. Im Gegensatz zu den anderen Helden schafft er es, die Römer zurück zu drängen.
Herrman mit geballter Faust und finsterem Blick, Thusnelda als besorgte Ehefrau
Weniger gut weg kommt seine Frau Thusnelda. Sie will ihn aus Herzensangst davon abhalten, gegen den Römer Varus in den Kampf zu ziehen. Aber er hört nicht auf seine Frau und… gewinnt die Schlacht. Schlacht im wahrsten Sinne des Wortes, denn 15.000 Römische Soldaten werden niedergemetzelt. Der Name Thushelda hat seitdem einen unvorteilhaften Klang: „Du bist mir eine Thusnelda!“ verspricht keine Anerkennung. Ebenso wenig wie die Kurzform „Tussi“. Dabei ist sie eine tapfere Frau, die sich so leicht nicht unterkriegen lässt. Zusammen mit ihren Töchtern geht sie bis zum römischen Kaiser, der wenig Interesse zeigt und kurz vor dem Einschlafen ist. Allein die Tatsache, dass Thusnelda sich nicht in die Knie zwingen lässt, ist den Engländern ein Grund zur Freude. Sie vergleichen sie mit ihrer Königin Victoria, die 65 Jahre lang das Land regierte.
Der Untergang des Römischen Reiches – Letzte Runde
Die Herrscher werden vom Sockel geholt
An der Schraubenlinie des Untergangs mischen viele Personen und Gruppen mit. Der Strudel nimmt Fahrt auf und kennt nur noch eine Richtung – abwärts.
Untergang des Römischen Reiches – Schlusspunkt bilden zwei Ereignisse.
Vandalen im Rausch
Die Plünderung Roms durch die Vandalen.
Ein großes Reich ist unter gegangen – einfach weg.
Honorius erhält die Nachricht, dass Rom zerstört wurde
Honorius, der letzte Kaiser von Rom, kümmert sich in Ravenna nicht ums Regieren, sondern um seine Geflügelzucht. Als er die Nachricht erhält, dass Rom untergegangen ist, verfällt er in tiefe Trauer. Seine Diener klären ihn auf, dass es die Metropole Rom – Hauptstadt der Römischen Reiches – und nicht sein Lieblingshahn namens Roma ist, um den er gerade trauert. Ob sich danach seine Laune gebessert hat, ist nicht überliefert.
Mehr Info zum „Untergang des Römischen Reiches“ vom 25.6. bis 27.11.2022 in Trier
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Es gab in Füssen eine Zeit, in der es verboten war, vor dem Haus Vorbauten oder etwas in die Straße Ragendes anzubringen. Verpönt sind Erker, Säulen, Klappläden.
Illusionsmalerei – Wunschbilder auf die Wand gemalt
Und was machen die pfiffigen Füssener, die ihren Reichtum nach außen zeigen wollen? Sie malen sich Erker, Stuck, Baldachine, Butzenscheiben, Wappen.
Mich beschleicht beim ersten schnellen Anblick so ein diffuses Gefühl: „Irgendetwas stimmt hier nicht!“ Ecksteine und Erker wirken auf die Entfernung so echt, dass ich ihnen – erst bei näherem Hinsehen – als Malerei auf die Schliche komme.
Ein Hausbesitzer stellt sich sogar Säcke vor die Tür. Name, Strasse und Hausnummer als Beschriftung – praktisch und clever.
Illusionsmalerei – Paradebeispiel ist das Haus des Apothekers
Ein Apotheker gehörte schon immer zur geistigen Elite eines Ortes – zusammen mit dem Lehrer, dem Pfarrer, dem Arzt. Das muss sich selbstverständlich auch im Haus zeigen.
Stuckelemente mit allerlei Zierrat und Akanthusblättern stützen rechts und links das Apothekenschild.
Der/die Schutzpatron/in der Apotheker prangt zwischen Säulen, direkt unter einem Fensterbogen. In der Hand den Becher mit dem Genesungstrunk.
Stolz dürfen die Besitzer heute noch auf das Alter der Apotheken-Gründung sein – seit 1547 steht sie an ihrem Platz. Der opulente Sims mit den Engelsflügeln zeigt deutlich, dass hier zum Wohle der Mitbürger gearbeitet wird.
An der Spitze rundet der Baldachin diese Außenwerbung ab. Eine Inschrift, in Brokat eingebrannt, zeigt den Bildungsstand der Besitzer an. Noch heute verstehen es Lateinschüler, mit ihren Kenntnissen anzugeben, wenn sie diesen Text übersetzen.
Apotheke in Kaufbeuren mit solider Holzschnitzerei
In Kaufbeuren im Allgäu dagegen steht die Stadt-Apotheke klein aber fein standesgemäß auf der Hauptstraße. Wie es sich für eine Apotheke gehört, ist sie jedoch etwas exklusiver als die übrigen Häuser gestaltet. Holzschnitzereien umrunden den Eingang – alles echt.
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Segelflieger sind abhängig von der Natur, besonders vom Wetter. Im Nebel verlieren sie die Orientierung. Bei Regen trommelt es auf die Karosserie, und bei Sturm ist fliegen zu gefährlich. Wann ist ideales Segelflugwetter?
Segelfliegen: Sonne pur
Segelflugzeug fliegt der Sonne entgegen
Was für die einen die Wonne pur ist, mag für andere ein Desaster sein. Endlich Sonne – Spaziergänger genießen es, die Nase in die Luft zu stecken und den Duft der Holunderblüten einzuatmen.
Segelflugzeug im Anflug
Segelflieger würden lieber in die Luft gehen, aber die Thermik spielt nicht mit. Also warten sie auf die nächste Brise, die mit Sicherheit kommt. Die Zeit kann mensch sich vertreiben mit Fliegerlatein. Mit derart spannenden Geschichten können sie sogar das Fliegen vergessen und heben ab.
Segelflieger: Was machen sie bei einer Flaute?
3 Segelflieger machen Pause im Schatten eines Flugzeugsegels
Flaute? Segelflieger warten auf einen Luftzug, der ihr Flugzeug in die Luft hebt.
Segelfliegen: Blauer Himmel, kaum Wind, zitterndes Espenlaub
So eifrig kann die Espe zittern – vom Stamm bis in die Krone voller Mispeln
Dabei stehen die Chancen zum Abheben gar nicht schlecht. Kaum jemand nimmt einen Luftzug wahr, aber die hypersensiblen Espenblätter fangen schon an zu zittern. Das haben sie mit den menschlichen Sensibelchen gemeinsam. Beim leisesten Hauch fangen ihre Tentakel an zu vibrieren. Als Frühwarnsysteme mit zwei Ohren sind diese beliebt, weil sie schon etwas merken, bevor ihre Umgebung Ebenso sind sie gefürchtet, weil es auch zu Fehlalarmen kommen kann – häufiger als der Umgebung lieb ist.
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