Kategorie: Rheingold

Kritiken, Beiträge, Rezensionen, Inhaltsangaben über die Oper Rheingold

  • ✍ Das Nibelungenlied: Siegfried-Saga auf den Punkt gebracht

    ✍ Das Nibelungenlied: Siegfried-Saga auf den Punkt gebracht

    Buchtipp: Das ganze Nibelungenlied in leicht verständlicher Sprache: 1. Teil mit Siegfried dem Drachentöter, bis zu seinem Tod. Von der Rache seiner Ehefrau Kriemhild handelt der 2. Teil90845924447b4bbf8d3f20b1aa2fed69.

    Nibelungenlied – Nu mal ehrlich!

    Wer von uns allen, die wir über eine Bildung verfügen, mit der wir angeben können, hat die Siegfried-Saga gelesen?
    Sie? Echt? Alle 39 Kapitel? In Mittelhochdeutsch?
    Sapperlott – Respekt!!!
    Ich muss passen, aber ich kenne jetzt den Inhalt trotzdem – Dank an Dorothée Henschel, die den Text verfasst hat. Er ist nicht nur in Deutsch geschrieben, sondern auch in einfacher Sprache. Damit sind die einzelnen Kapitel auf den Punkt gebracht.

    Siegfried der Drachentöter – tapferer Held in germanischen Sagen

    Fast jeder hat in der Schule von „Siegfried dem Drachentöter“ gehört und kennt einzelne Abenteuer.
    „Der Ring des Nibelungen“ von Richard Wagner besteht aus einem Komplex von vier Opern Rheingold, Walküre, Siegfried, Götterdämmerung. Allein die Musik dauert insgesamt über 15 Stunden. An vier aufeinander folgenden Tagen werden diese einzelnen Opern in Bayreuth aufgeführt, seit über hundert Jahren.
    Wer dazu bisher keine Zeit hatte, schaut sich Filme an oder liest die einzelnen Abenteuer vom Kinderbuch bis zum Actionfilm.

    Heldenreise dank Nibelungensage

    In Hollywood wurde diese Sage durchforscht auf Abenteuer, Liebesgeschichten, Spannungselemente. Auch auf die richtige Reihenfolge und Dauer der einzelnen Szenen. So darf der Knaller nicht gleich am Anfang kommen, sondern muss im Verlauf mit einigen Zwischenszenen vorbereitet werden. Bis dann die „Götterdämmerung“ den Schlusspunkt setzt – Showdown mit Getöse. Insgesamt 17 Stationen durchläuft ein Held, bis er am Ende entweder sich oder die Welt verändert.
    Nach diesem Prinzip wurden die Filme der Serie „Star Wars“ gedreht. Und was war? Ein Bombenerfolg!
    Inzwischen wurde eine Software entwickelt, mit der jedes Drehbuch durchleuchtet und gegebenenfalls verbessert wird. In Hollywood gehören Erfolge zum guten Ton – dank Siegfried.

    Nibelungenlied in klaren und einfachen Sätzen

    Cover: Das Nibelungenlied in leicht verständlicher Sprache

    Einen guten Überblick erhält die Leserin gleich am Anfang des Buches. Es gibt keine Inhaltsangabe mit Seitenzahl, sondern eine Kurzfassung der Siegfried-Saga. Wer also noch einmal seine/ihre Lieblingsstelle nachlesen möchte, sieht sofort, an welcher Stelle des Buches sie zu finden ist – am Anfang, Mitte oder gar am Schluss?
    Sehr zu empfehlen. Leicht verständliche Sprache erleichtert einiges.

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    Das Nibelungenlied. In leicht verständlicher Sprache
    Eine Publikation in leichter Sprache zur Ausstellung Das Erbe Roms. Visionen und Mythen in der Kunst im Stadtmuseum Simeonstift Trier.

    Mehr Info zum „Untergang des Römischen Reiches“ vom 25.6. bis 27.11.2022 in Trier

    Meine Highlights der Ausstellungen zum „Untergang des Römischen Reiches“

    Mehr über den Ring des Nibelungen

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  • ♫ Rheingold in Bayreuth 2010 – Mihoko Fujimura als neue Fricka

    ♫ Rheingold in Bayreuth 2010 – Mihoko Fujimura als neue Fricka

    Bayreuther Festspiele4707e678547944c0bd4c425a93f23bc2 2010 – zum letzten mal spielt der Ring des Nibelungen in dieser Inszenierung.

    rheingoldVorbei sind die fünf Jahre, die jede Ring-Produktion läuft. Viel hat sich getan. Tankred Dorst und Ursula Ehler probten Jahr für Jahr mit den Mitwirkenden, veränderten viele Details, nutzten die Möglichkeiten der „Werkstatt Bayreuth“ voll aus.

    Was ist im Jahre 2010 neu im Rheingold?

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  • ♫ „Rheingold“ in Bayreuth 2009:  Blaue Kiesel, rote Rheintöchter, weiße Götter

    ♫ „Rheingold“ in Bayreuth 2009: Blaue Kiesel, rote Rheintöchter, weiße Götter

    Bayreuther Festspiele 2009: „Das Rheingold“  von Richard4707e678547944c0bd4c425a93f23bc2 Wagner

    w.07.festspielhaus.bayreuthFrank Philipp Schlößmann gestaltet das Bühnenbild, Bernd Ernst Skodzig die Kostüme aller vier Ringopern – Rheingold, Walküre, Siegfried, Götterdämmerung.

    Erste Szene – Rheintöchter
    Der Rhein beginnt weit hinten auf der Bühne, erweitert sich und reicht vorn bis zur Rampe. Dunkelblaue Kieselbrocken liegen auf dem Boden, oben spiegelt sich die Wasseroberfläche. Schwimmerinnen tauchen auf und ab. Auf den Kieseln reflektiert das Wasser der Oberfläche – wirkt lebendig.

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  • ♫ Gold für Rheingold – Bayreuther Festspiele 2009

    ♫ Gold für Rheingold – Bayreuther Festspiele 2009

    Würde ich Medaillen verteilen, bekäme das Bühnenbild – erste Szene im Rheingold – von Frank Philipp4707e678547944c0bd4c425a93f23bc2 Schlößmann eine Goldmedaille.
    Eine weitere geht an Bernd Ernst Skodzig für die fantasievollen Kostüme. Jeder Person hat er ein Kostüm zugedacht, das sie und ihre Rolle im Stück sofort identifiziert.
    w.12.festspielhaus.bayreuthDie nächste Goldmedaille geht an die Darsteller dieser Oper, die sowohl als Sänger als auch als Schauspieler brillieren.
    Das gilt für den Sirenengesang der wellen-schlagenden Rheintöchter (Christiane Kohl, Ulrike Helzel und Simone Schröder) genau so wie für die Erdmolche Alberich (Andrew Shore) und Mime (Wolfgang Schmidt).
    Die ängstliche Freia (Edith Haller) verkriecht sich, macht sich in den Ecken klein, wenn die Riesen Fasolt (Kwangchul Youn) und Fafner (Ain Anger) drohen, sie als Pfand zu nehmen.  Bei der Übergabe des Schatzes schreitet Fricka (Michelle Breedt), die Herrscherin, neben der am Boden liegenden Freia auf und ab. Gebieterisch gibt sie Order, wohin die Goldgewebe gelegt werden sollen.
    Äußerst lebendig gestaltet sich die Diskussion der Götter mit Wotans Bassbariton (Albert Dohmen), Donners Bass (Ralf Lukas) und Frohs Tenor (Clemens Bieber), rührend ihre Ratlosigkeit, nachdem die Riesen mit Freia abgezogen sind, ihre Schwäche nach dem Verlust der lebenspendenden Äpfel.
    Zurück bleibt am Schluss ein nachdenklicher Loge (Arnold Bezuyen), während die übrigen Götter steil nach oben steigen.
    Sowohl darstellerisch als auch stimmlich sind die Sänger/Schauspieler auf der Höhe; bieten Bestleistungen.

    Die beiden Regisseure Tankred Dorst und Ursula Ehler haben sich ihre Goldmedaille hart erarbeitet. Wenn ich diese Oper in den letzten drei Jahren vor meinem geistigen Auge vorbeiziehen lasse, wurden von Jahr zu Jahr neue Details herausgearbeitet.
    Die Sänger waren von Anfang an voll bei Stimme, die schauspielerischen Leistungen steigerten sich mit jeder Spielzeit.
    Unkonventionell die Idee, Vergangenheit und Gegenwart parallel ablaufen zu lassen. Die Götterburg gleicht einer Burgzinne, die ein Tourist ausgiebig fotografiert. Nibelheim versteckt sich sogar hinter einer Industrieanlage, auf der ein Techniker seinen Kontrollgang macht, ohne dass er und die Götter sich gegenseitig bemerken.

    Last, but not least, gebührt eine Goldmedaille – für den musikalischen Hochgenuss – dem Bayreuther Festspielorchester mit ihrem Dirigenten Christian Thielemann, der diese Musik genau erarbeitet und umgesetzt hat.
    Ein Gesamtkunstwerk, wie es sich Richard Wagner gewünscht hat.


    Inhalt / Handlung: Rheingold von Richard Wagner
    Gold für Rheingold – Bayreuther Festspiele 2009
    „Rheingold“ in Bayreuth 2009: Blaue Kiesel, rote Rheintöchter, weiße Götter
    Rheingold in Bayreuth 2010 – Was ist neu?
    Bayreuther Festspiele 2013: “Rheingold” – Die Drei von der Tankstelle


    Rheingold bei den Bayreuther Festspielen 2009
    Musik und Libretto Richard Wagner
    Besetzung bei den Richard-Wagner-Festspielen 2009
    Musikalische Leitung: Christian Thielemann
    Regie: Tankred Dorst und Ursula Ehler
    Bühnenbild: Frank Philipp Schlößmann
    Kostüme: Bernd Ernst Skodzig
    Dramaturgie: Norbert Abels

    Wotan: Albert Dohmen
    Donner: Ralf Lukas
    Froh: Clemens Bieber
    Loge: Arnold Bezuyen
    Fasolt: Kwangchul Youn
    Fafner: Ain Anger
    Alberich: Andrew Shore
    Mime: Wolfgang Schmidt
    Fricka: Michelle Breedt
    Freia: Edith Haller
    Erda: Christa Mayer, Mihoko Fujimura (27.7)
    Woglinde: Christiane Kohl
    Wellgunde: Ulrike Helzel
    Floßhilde: Simone Schröder

    Werkstatt Bayreuth:

    In der von Wolfgang Wagner eingeführten “Werkstatt Bayreuth” nutzen die meisten Regisseure, so auch Tankred Dorst und Ursula Ehler,  die folgenden Spielzeiten, um ihre Inszenierung weiter zu entwickeln. Wie ändert sich in diesem “Rheingold” die Inszenierung und die beachtenswerte Ausstattung von Bühne und Kostümen von 2009  bis zum Ende 2010?

    Rheingold:

  • ♫ Inhalt / Handlung: Rheingold – Oper von Richard Wagner

    ♫ Inhalt / Handlung: Rheingold – Oper von Richard Wagner

    Rheingold: Ein kommodes Leben führen die drei Rheintöchter Woglinde, Floßhilde und Wellgunde. Sie tauchen im Rhein auf und ab, spielen Fangen und bewachen dabei den Goldschatz ihres Vaters. Es fehlt ihnen nichts – schon gar nicht Alberich, der subattraktive Höhlenbewohner.

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    Rheingold statt Liebe für Alberich

    3 Rheintöchter im Rheingold mit Goldschatz; Alberich mit Tarnhelm | Karikatur von Christine Krauß

    Wie bei den meisten Männern fortgeschrittenen Alters übersteigt die Tatsache, Null Begierde bei jungen Frauen auszulösen, Alberichs Vorstellungskraft. Er wähnt sich verführerisch genug, um mit ihnen anzubandeln, muss aber nach einigen erfolglosen Versuchen erkennen, dass sie in ihm lediglich einen Spielball sehen, den sie sich gegenseitig zukicken. Unvorsichtigerweise erzählen die Rheintöchter ihm, dass nur ein Mann, der sexlos sein Leben fristet, niemanden liebt und nicht geliebt wird, mit dem Rheingold einen Ring schmieden kann, mit dem er die Welt beherrscht. Das regt Alberich zu dem folgenschweren Goldraub an, nicht ohne ein paar Flüche auf die Liebe auszustoßen. Lieber das Gold in der Höhle als die goldigen Rheinnixen im Wasser.

    Wotan, und mit ihm die ganze Götterfamilie, plagt ein Problem.

    Sie haben sich, wie viele andere Häuslebauer, mit dem Bau ihrer Götterburg finanziell verhoben. Jetzt stehen die Riesen Fasold und Fafner vor der Tür und fordern ihren Lohn. Vermögen ist zwar keines da, aber Wotan bietet die attraktive Freia, Schwester seiner Frau Fricka, als Pfand an, bis man die Hypothek abgezahlt hat. Damit geben sich die Riesen erst einmal zufrieden und ziehen mit der „Göttin der Jugend und der Schönheit“ ab. Nach einem Händereiben über diesen preisgünstigen Deal folgt die Ernüchterung. Nur Freia kann die Äpfel ernten, deren Genuss Jugend und Vitalität ohne Alterserscheinungen garantiert. Bald erschlafft die ganze Götterfamilie. Wotan und Loge – der Feuergott – machen sich auf, frisches Geld zu besorgen, bevor die Götter aussterben.

    Wotan in der Zwickmühle - auf einer Seite Freia, auf der anderen Seite die Riesen | Karikatur von Christine KraußDie Mär von dem unsagbaren Reichtum des Nibelungen Alberich ist bis zu ihnen vorgedrungen.

    Alberich hat sich inzwischen vom Rheingold einen Ring geschmiedet, damit ein Volk unterworfen und seinen einfachen, aber handwerklich kunstvollen Bruder Mime gezwungen, ihm eine Tarnkappe zu schmieden. Damit kann sich Alberich unsichtbar machen und gibt auch kräftig damit an. Vor Wotan und Loge verwandelt er sich erst in einen Riesenwurm. Das imponiert zwar den beiden, macht ihn aber schwer angreifbar. Loge schlägt vor, Alberich möge sich doch auch mal in etwas Kleines verwandeln, denn Groß kann doch jeder. Ohne auch nur einen Gedanken an die Folgen zu verschwenden, hüpft Alberich als Kröte umher. Zack, schon haben ihn die beiden eingefangen, nehmen ihm seine Schätze ab, seine Tarnkappe und sein Liebstes – den Ring! Besiegt macht Alberich das, was er perfekt beherrscht. Er verflucht den Ring: „Wer ihn besitzt, den sehre die Sorge, und wer ihn nicht hat, den nage der Neid“). Dieser Satz erklärt das Hauen und Stechen der folgenden drei Opern im Voraus.

    Inzwischen warten die Riesen Fafner und Fasold in Walhall, um Freia gegen das Rheingold einzutauschen.

    Der muss so groß sein, dass Freia vollkommen hinter dem Gold verschwindet. Das ist an sich kein Problem. Nur am Ende gibt es noch zwei undichte Stellen. Eines verstopft Wotan mit der Tarnkappe. Die Riesen sehen immer noch Freias Auge durchschimmern, auf welches der Ring haargenau passt. Jetzt steckt Wotan in der Zwickmühle. Gibt er den Ring nicht her, platzt der Handel und die Riesen ziehen mit Freia wieder ab. Dann ist es aus mit der Unsterblichkeit der Götter. Gibt er den Ring, ist es aus mit der Macht. Doch die Götter wollen weiterleben und zwingen Wotan, den Ring vor Freias Auge zu legen. Ausschlaggebend sind die Worte von Urmutter Erda. Sie warnt vor dem Fluch und prophezeit schon das Ende der Götter, die legendäre Götterdämmerung.

    Kaum hat Wotan mit dem Ring Freias Auge verdeckt, wirkt der Fluch.

    Die Riesen können sich über die Verteilung der Beute nicht einigen. Fasold überlebt die brüderliche Auseinandersetzung nicht. Über seine Leiche schreiten die Götter in ihre abgezahlte Götterburg. Gezielt überhören sie die von Ferne einsetzenden Klageliedern der Rheintöchter.

    Mit den tiefen Klängen der Kontrabässe beginnt das Vorspiel zum Rheingold.

    Das Vorspiel fängt mit einem tiefen „Es“ der Bassgruppe an, worauf sich die ganze Ringtetralogie aufbaut. Lange klingen die dunklen Töne im inneren Ohr nach. Dieses besondere Musikinstrument stellen die Bassisten Lars Jakob und Manuel Schattel den Lesern der „Rheingold“-Geschichte in folgendem Video vor:

    Für die Oper „Das Rheingold“ komponierte Richard Wagner die Musik und schrieb auch die Verse. Es ist die erste Oper der Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“, häufig auch nur kurz „Ring“ genannt. Es folgenden drei Musikdramen „Die Walküre“, „Siegfried“ und „Götterdämmerung“. Das Rheingold erzählt die Vorgeschichte, die letztendlich zum Desaster führt, bei dem nur drei Personen überleben. Mit circa 2 1/2 Stunden Spieldauer gehört sie zu Richard Wagners Kurzopern. Die Uraufführung fand am 22. September 1869 im Königlichen Hof- und Nationaltheater in München statt. Sieben Jahre später wurden mit dem Rheingold die ersten Bayreuther Festspiele am 13. August 1876 eröffnet.

    Personen

    Woglinde (Sopran)
    Wellgunde (Mezzosopran)
    Floßhilde (Alt)
    Wotan (Bariton)
    Donner (Bariton)
    Froh (Tenor)
    Loge (Tenor)
    Fricka (Mezzosopran)
    Freia (Sopran)
    Erda (Alt)
    Alberich (Bariton)
    Mime (Tenor)
    Nibelungen (stumme Rollen)
    Fasolt (Bass)
    Fafner (Bass)

    Rheingold:

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    Ring des Nibelungen:

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  • ♫ Bayreuther Festspiele 2015: Rheingold – Dauerberieselung

    ♫ Bayreuther Festspiele 2015: Rheingold – Dauerberieselung

    Nach 2013 und 2014 ist die Inszenierung des Ringes in der Regie von Frank Castorf wieder auf der Bühne, anders als im letzten Jahr – wie es sich für eine „Werkstatt Bayreuth“ gehört.
    Geblieben ist das Festspielorchester unter dem hervorragenden Dirigat von Kirill67140daa90564544b68c00a2b0d92b25 Petrenko. Ebenfalls geblieben ist die fantastische Bühnenarchitektur von Aleksandar Denic.

    ♫ Inhalt / Handlung: Rheingold von Richard Wagner

    Dreigeteilter Bühnenaufbau

    Der Bühnenaufbau zeigt ein Stundenmotel mit Tankstelle an der Route 66. Unten sind die Zapfsäulen, zwischen denen und seinem dahinter liegenden Shop der Tankstellenpächter pausenlos beschäftigt ist. Dreht sich die Bühne, sieht man den privaten Bereich mit Pool, Campingstühlen und Grill. Eine Etage höher liegen die Zimmer, von denen Wotan mit seiner Frau Fricka und deren Schwester Freia eines belegt, im wahrsten Sinne des Wortes. Zu Dritt lümmeln Sie sich auf einem übergroßen Lotterbett, das den Raum schon fast füllt. Der Platz reicht gerade noch für einen Stuhl und den obligatorischen Fernseher. Und schon wird klar, warum Wotan großzügigere Räumlichkeiten braucht.
    In der Szene, in der die Götter mit den Riesen den Preis aushandeln, sind sie alle dort versammelt. Außer Fafner und Fasolt bevölkert die ganze Götterfamilie mit Fricka, Freia, Wotan, Froh und Donner den Raum. Anschließend gesellt sich auch noch Loge hinzu. Als wenn das nicht schon eng genug wäre, muss noch ein Kameramann zwischen allen Personen herum springen.

    Dauerberieselung im oberen Drittel der Bühne

    Blick aus dem Fenster des Bayreuther FestspielhausesDie Kamera überträgt die Bilder zeitgleich in die dritte Ebene. Besagte Ebene besteht aus einem Riesenmonitor, genau so breit und hoch wie die unteren Etagen. Das Publikum kann hier die Emotionen der Akteure verfolgen. Leider sind selten die Sänger zu sehen, die die Handlung weiterbringen. Gezeigt werden die Personen, die dem Kameramann gerade vor die Linse laufen. Manchmal kann es hilfreich sein, wenn sich gleichzeitig etwas drinnen und draußen abspielt. Jedoch die Bilder laufen und laufen und laufen ununterbrochen wie der Fernseher in einem amerikanischen Haushalt.


    Konzentration!?

    Während dieser Dauerberieselung fällt es schwer, sich auf die Musik zu konzentrieren. Das Ohr nimmt es eher wie eine Filmmusik wahr – im Unterbewusstsein. Wo sind die Weiala-Lautmalereien der Rheintöchter (Mirella Hagen, Julia Rutigliano, Anna Lapkovskaja) geblieben? Auf der Leinwand agieren zeitgleich Barkeeper, Chauffeur und sämtlichen Statisten am Tresen in der Tankstelle. Die Rheintöchter planschen im Pool – in Übergröße hoch oben auf der Leinwand – während Alberich (grummelnder bis wütender Albert Dohmen) seinem Ärger Luft macht. Auf der Leinwand fläzen sich die Rheintöchter im XXL-Bett, suchen ein Fernsehprogramm, lassen sich Drinks nachschenken. Währenddessen versuchen Wotan ( Wolfgang Koch mit der sonoren Stimme eines Noch-Herrschers) mit Loge (John Daszak pfiffig und leicht verschlagen), Alberich und Mime (Andreas Conrad, kraftvoll trotz seines Gerennes ) auszutricksen. Zwischenzeitlich übertönen die vollen Bässe der Riesen (Wilhelm Schwinghammer, Andreas Hörl) das Getümmel. Fricka (Claudia Mahnke) resigniert bei ihrem untreuen Wotan, während Freia (Allison Oakes mit ängstlichen Spitzen) auszubrechen versucht. Bewundernswert ist die ruhige, angenehm tiefe Stimme von Erda (Nadine Weissmann), die sich nicht einmal von Wotans Ablenkungen irritieren lässt, die in Großaufnahme gut auf dem Bildschirm zu erkennen sind.

     

     

    Bayreuther Festspiele 2015: Das Rheingold – Oper von Richard Wagner

    Besetzung
    Musikalische Leitung: Kirill Petrenko; Regie: Frank Castorf; Bühne
    Aleksandar Denic; Kostüm: Adriana Braga Peretzki; Licht: Rainer Casper; Video: Andreas Deinert, Jens Crull
    Wotan: Wolfgang Koch; Donner: Daniel Schmutzhard; Froh: Lothar Odinius; Loge: John Daszak; Fricka: Claudia Mahnke; Freia: Allison Oakes; Erda: Nadine Weissmann; Alberich: Albert Dohmen; Mime; Andreas Conrad; Fasolt: Wilhelm Schwinghammer; Fafner: Andreas Hörl; Woglinde: Mirella Hagen; Wellgunde: Julia Rutigliano; Floßhilde: Anna Lapkovskaja

     


     

    Rheingold:

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    Ring des Nibelungen:
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  • ♫ Bayreuth 2014: Rheingold – eine Spur ordinärer

    ♫ Bayreuth 2014: Rheingold – eine Spur ordinärer

    Der Ring des Nibelungen in der Inszenierung von Frank4707e678547944c0bd4c425a93f23bc2 Castorf läuft im zweiten Jahr. Nach der ausgebliebenen Begeisterung bei den Zuschauern wird der Regisseur in diesem Jahr 2014 nicht müde, in Presse, Funk und Fernsehen auf sein verkanntes Genie hinzuweisen.
    Zuverlässig genau und transparent bleibt die musikalische Einstudierung des Festspielorchesters unter Kirill Petrenko. Ein Fest für die Ohren.

    3 Rheintöchter und Richard WagnerZur Erinnerung → ♫ Inhalt / Handlung: Rheingold von Richard Wagner
    Rheingold, die erste Oper im Ring, beginnt mit einen neuen Alberich. Oleg Bryjak singt mit kräftig voller Stimme, ist aber nicht ganz so beweglich wie Martin Winkler aus dem Vorjahr.
    Die Rheintöchter (Mirella Hagen, Julia Rutigliano, Okka von der Damerau) verhalten sich noch eine Spur ordinärer als im vorigen Jahr. Das mag wohl dem Alter des Regisseurs geschuldet sind. Frauen als Sexdienstleisterinnen werden bevorzugt von Männern in den Wechseljahren auf die Bühne gebracht.
    Die Rheintöchter sind während der Oper die ganze Zeit auf der Bühne anzutreffen. Wenn sie nicht real zu sehen sind, werden die Zuschauer über ein Video auf einer großen Leinwand informiert, wo sie sich gerade aufhalten. Ihr Lieblingsplatz ist die Bar. Sobald die Götter aus ihrem Domizil, dem Zimmer über der Tankstelle, verschwunden sind, machen sich die drei auf deren Bett breit, lassen sich vom Faktotum mit verschiedenen Drinks verwöhnen. Wie auch im vorigen Jahr gibt es diese stumme Figur, die über die ganzen Ring in sämtlichen Opern auftritt. Das Faktotum erscheint nicht mehr ganz so aufdringlich wie vorher.

    Spielfreudig zeigen sich Donner (Markus Eiche), der immer mit seiner Pistole herumfuchtelt und Froh (Lothar Odinius). Sie versuchen, Freia (Elisabet Strid) vor Fasolt (Wilhelm Schwinghammer) zu schützen, der ein Auge auf sie geworfen hat. Sie nehmen Freia in die Mitte, verpassen aber immer wieder den richtigen Zeitpunkt, um sich an den Riesen Fasold und Fafner (Sorin Coliban) vorbeizuschmuggeln.

    Richard-Wagner-Opernführer - aktuell mit den neusten Bayreuther Inszenierungen 2014
    NEU in der 4. Version des aktualisierten Ebook-Opernführers: Bayreuther Festspiele 2014 – Rezensionen von Holländer, Tannhäuser, Lohengrin und dem Ring des Nibelungen: Rheingold, Walküre, Siegfried, Götterdämmerung

    Ein paar lustige Szenen ereignen sich während des Orchesterspiels. Die Drei Rheintöchter fahren mit einem Luxusauto samt Chauffeur vor die Tankstelle. Während der folgenden Opern-Zeit hält sich der Chauffeur am Bartresen des Golden Motels fest. In der Schlussszene steigen die Rheintöchter ins Auto, probieren sämtliche Funktionen vom Scheibenwischer bis zum Licht aus, finden endlich den Rückwärtsgang und verschwinden. Gefolgt vom hinterher laufenden Chauffeur.
    Die sehenswerten Bühnenbilder (Aleksandar Denić) sind ebenso wie die Kostüme (Adriana Braga Peretzki) gleich geblieben, siehe ♫ Bayreuther Festspiele 2013: “Rheingold” – Die Drei von der Tankstelle
    Geblieben sind die Videoeinlagen, die sich im Rheingold nicht bunt, sondern in Sepia abspielen. Trotzdem lenkt es ab. Die Leinwand ist sehr groß und damit für alle sichtbar, im Gegensatz zur Bühne, wo sich einiges sich auf dem Fußboden abspielt. Manchmal werden die gerade Agierenden in Großformat gezeigt; häufiger sehen die Zuschauer, was sich im Inneren des Motels oder in den nicht einsehbaren Räumen ereignet. In Großaufnahme sieht man die Mimik der Beteiligten. Loge (Norbert Ernst), der pfiffige Kleinganove, beobachtet allgegenwärtig interessiert das Geschehen. Fricka (Claudia Mahnke) ahnt Schlimmes in Bezug auf ihren Wotan (Wolfgang Koch), der sich an Erda (Nadine Weissmann) heranschmeißt. In diesem Punkt wird sie Recht behalten, denn nur so konnten die Walküren gezeugt werden. Ohne sie hätte die folgende Oper, die „Walküren“, nicht entstehen können. Dadurch wissen die Zuschauer wieder einmal mehr als die Bühnenhelden.

    Bayreuther Festspiele 2014: Das Rheingold von Richard Wagner
    Musikalische Leitung – Kirill Petrenko, Regie – Frank Castorf, Bühnenbild – Aleksandar Denić Kostüme – Adriana Braga Peretzki, Licht – Rainer Casper, Video – Andreas Deinert, Jens Crull
    Besetzung 2014
    Wotan – Wolfgang Koch, Donner – Markus Eiche, Froh – Lothar Odinius, Loge – Norbert Ernst, Fricka – Claudia Mahnke, Freia – Elisabet Strid, Erda – Nadine Weissmann, Alberich – Oleg Bryjak, Mime – Burkhard Ulrich, Fasolt – Wilhelm Schwinghammer, Fafner – Sorin Coliban, Woglinde – Mirella Hagen, Wellgunde – Julia Rutigliano, Floßhilde – Okka von der Damerau

     

    Rheingold:
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    Ring des Nibelungen:
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  • ♫ Bayreuther Festspiele: Der neue Ring – Musik, Bühne, Regie

    ♫ Bayreuther Festspiele: Der neue Ring – Musik, Bühne, Regie

    Drei Künstler – Kirill Petrenko, Aleksandar Denić, Frank Castorf – prägen bei den Bayreuther565ae6d3159c43b8b9c22b9c33819a29 Richard-Wagner-Festspielen 2013 den neuen „Ring des Nibelungen“, bestehend aus den Opern Rheingold, Walküre, Siegfried und Götterdämmerung.

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    Kirill Petrenkos Dirigat zeichnet sich durch eine sehr genaue und durchdachte Lesart der Partitur aus.  Er legt großen Wert auf rhythmische Transparenz, die sich auch auf die Durchhörbarkeit im Klang der Partitur auswirkt. Kirill Petrenko hat eine Leichtigkeit in den Orchesterklang gebracht, die die Handlung in immerwährendem Fluss und Spannung hält. Auch nach der Götterdämmerung bleibt das hervorragende und frenetisch gefeierte Festspielorchester unter Kirill Petrenko lange im Ohr.

    Bühnenarchitektur von Aleksandar Denić

    Die Oper „Rheingold“ spielt an der Route 66 im „Golden Motel“, das seine besten Jahre schon hinter sich hat. Über dem Motel, das mit der Drehbühne mal den geschwungenen Swimmingpool, die Terrasse oder die Tankstelle anzeigt, hängt eine Leinwand. Dort wird gezeigt, was sich im Inneren des Motels oder auf der Rückseite abspielt. Die Geschichte spielt sowohl drinnen wie draußen. Im Inneren des Motels sind Kameras angebracht. Somit ist den Zuschauern klar, was gleichzeitig passiert.
    In der Walküre zeigt das fantastische Bühnenbild von Aleksandar Denić ein hölzernes Fort mit einem Wachtturm – solide Zimmermannsarbeit, innen wie außen – laut Eigenangabe ein Ölbohrturm in Aserbaidschan. Siegfrieds Zuhause ist ein Campingwagen mitten in einer Felsenschlucht mit überdimensionalen Köpfen, geformt wie in Mount Rushmore. Aber nicht die amerikanischen Präsidenten, sondern Marx, Lenin, Stalin und Mao blicken ins Tal. Die Götterdämmerung besteht aus vier Ansichten: verhüllter Reichstag (Christo), der sich später als die New Yorker Börse entpuppt, Hinterhof mit Gemüselager und Kiosk “Döner Box”, “Plaste & Elaste” Fabrikfassade, Industriegebäude mit hohem, metallenen Treppenhaus.

    Eines zeichnet sämtliche Bühnenbilder von Aleksandar Denić aus: sie sind sowohl sängerfreundlich (tragende Akkustik) als auch publikumsfreundlich (gut einsehbar).

    Regie Frank Castorf

    Früher war es üblich, dass sich die Opernbesucher im Opernführer über die Handlung und die Musik informierten. Heute müssen sie sich noch in die Gedankenwelt des Regisseurs hineinversetzen, um überhaupt den Faden zu behalten. Inszeniert Frank Castorf, langt nicht einmal das. Von Vorteil sind auch Kenntnisse über seine eigene Biografie im Besonderen und die Geschichte des Kommunismus im Allgemeinen. Oder anders herum: Frank Castorf inszeniert nicht den Ring – oder Zauberflöte, Aida, Carmen, … – sondern sich selbst und sein großes Thema.

    Weil Frank Castorf eine Szene aus einem russischen Propagandafilm – ein Kinderwagen steht auf einer hohen Treppe und setzt sich samt Baby nach unten in Bewegung – dermaßen imponierte, kommt Brünnhilde am Anfang ihres Rachefeldzuges, bei dem laut Richard Wagner keiner überlebt, mit einem Kinderwagen die Treppe heruntergepoltert. Aus diesem Wagen fliegen Steine, oder Kartoffeln, oder deformierte Äpfel der Freia, oder …, auf die Stufen und poltern nach unten.
    Weil Stalin 1902(!) als Arbeiter in der Öl-Hochburg Baku gejobbt hat, wird klar, warum die kommunistischen Größen Marx, Lenin, Stalin und Mao statt der amerikanischen Präsidenten in Stein gehauen sind.

    Auf solche und ähnliche Gedankenverbindungen muss eine Opernbesucherin kommen – bei fortlaufender Aufführung. Diese Inszenierung eignet sich als Leckerbissen für Umdieeckedenker.

    Ring des Nibelungen:
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  • ♫ Bayreuther Festspiele 2013: „Rheingold“ – Die Drei von der Tankstelle

    ♫ Bayreuther Festspiele 2013: „Rheingold“ – Die Drei von der Tankstelle

    Die Oper „Rheingold“ versetzt4707e678547944c0bd4c425a93f23bc2 Frank Castorf in seiner Inszenierung in den amerikanischen Westen. Keine Angst – nicht als Cowboys kommen sie daher. Sie leben an der Route 66 im „Golden Motel“, das seine besten Jahre schon hinter sich hat. 

    w.bayreuth.rheingold19.6.13 016Die Rheintöchter – Mirella Hagen, Julia Rutigliano, Okka von der Damerau mit wunderbar leicht wiegendem Waggalaweia-Wellengesang – gekleidet wie Barsängerinnen, versuchen in der Ouvertüre, ihre Freizeit herumzubringen. Eine Rheintochter mit hausfraulichen Qualitäten nimmt die (Reiz)Wäsche von der Leine und kümmert sich um die Würstchen am Grill. Eine andere Rheintochter hält sich am Whiskyglas fest, die Flasche immer im Auge behaltend. Die Dritte liegt nur verklärt lächelnd im Campingstuhl. Alberich – Martin Winkler mit allen nur möglichen Schattierungen seiner Stimme – verhält sich so wie ein Stammgast, den die Rheintöchter nicht ernst nehmen, aber als eingespieltes Team foppen, wo es nur geht. Ihre Neckereien sind schon eingeübt, bis ihm endlich bei so viel Nichtbeachtung seiner Männlichkeit die Geduld ausgeht. Er schnappt sich die goldene Plane aus dem wolkenförmigen Plantschbecken, der Rheinpfütze.

    Wotan – Wolfgang Koch mit schlanker, warm tönender Stimme – verbringt seine Zeit in der ersten Etage im Bett mit Fricka – Claudia Mahnkes dunkel gefärbte Stimme verleiht dieser Rolle Autorität – und Freia – Elisabet Strid wandlungsfähig bis hin zu ängstlich/zart. Und jetzt kommt das Interessante. Über dem Motel, das mit der Drehbühne mal den geschwungenen Swimmingpool, die Terrasse oder die Tankstelle anzeigt, hängt eine Leinwand. Dort wird gezeigt, was sich im Inneren des Motels oder auf der Rückseite abspielt. Die Geschichte spielt sowohl drinnen wie draußen. Im Inneren des Motels sind Kameras angebracht. Somit ist den Zuschauern klar, was gleichzeitig passiert.

    Wenn bloß die Riesen nicht wären. Fasolt und Fafner – Günther Groissböck, Sorin Coliban mit gefährlich klingenden, schwarz gefärbten Bässen – im Monteurs-Blaumann, streichen bedrohlich am Mercedes mit den Ledersitzen entlang, während sie auf ihrem Lohn bestehen. Das zwingt Wotan zum Handeln. Drinnen verstecken sich Freia und Fricka hinter dem Fenster und lauschen der Verhandlung. Donner – Oleksandr Pushniak – fuchtelt ständig mit seiner Knarre herum. Das nützt nichts. Die Riesen ziehen mit der ängstlichen Freia ab

    Die Götter haben kein Geld. Mit Loge – komödiantischer Norbert Ernst mit heller Stimme, passend zum Feuergott – dem Kleinganoven mit dem Latino-Aussehen, zieht Wotan in die Welt auf den Hinterhof, wo sie Alberich vor einem Aluminium-Campingwagen finden.

    Mime – hervorragend Burkhard Ulrich mit seiner deutlich artikulierten Aussprache – in einem Anzug aus Goldpailetten (wie Frank Sinatra) läuft gehetzt zwischen Motel und Campingwagen hin und her, schafft die Goldbarren aus dem Motel und bringt sie in den Campingwagen, ohne sich eine Rast zu gönnen. Die Zuschauer verfolgen alles auf der großen Leinwand. Genau so erleben sie Alberichs Verwandlung, bei dem sich die meisten Ausstatter etwas Besonders einfallen lassen. Nicht real mit viel Technik, sondern im Film ringelt sich „der Wurm“als Giftschlange züngelnd über die Goldbarren. Anschließend hockt die Kröte etwas bedröppelt dazwischen. – ebenfalls auf der Leinwand.

    Urmutter Erda – Nadine Weissmann mit angenehm tiefem Alt, der unter die Haut geht – kommt als aufgedonnerte Nachtclubsängerin, mit der Wotan sofort anbandelt. Er kann’s nicht lassen. Die Riesen bringen die vollkommen verängstigte Freia mit – in einem Kostüm, das an Zwangsjacke oder Sado-Macho erinnert. Gut wird sie es bei den beiden Grobianen nicht gehabt haben. Um sie hinter dem Gold zu verstecken, wird die Matratze vom Bett gezerrt. Freia liegt auf dem Rost, während die Götter Goldbarren herbeischaffen. Ein Riese überwacht die Goldbarren drinnen, während der andere von draußen Befehle erteilt. Nachdem Fafner Fasolt erschlagen hat, zieht er mit dem Gold ab. Die Götter verteilen sich auf dem Flachdach des Motels.

    Kirill Petrenkos Dirigat zeichnet sich durch eine sehr genaue und durchdachte Lesart der Partitur aus. Kirill Petrenko legt großen Wert auf rhythmische Transparenz, die sich auch auf die Durchhörbarkeit im Klang der Partitur auswirkt.

     

    Besetzung 2013
    cover.8ung.wagnerMusikalische Leitung Kirill Petrenko
    Regie Frank Castorf
    Bühnenbild Aleksandar Denić
    Kostüme Adriana Braga Peretzki
    Licht Rainer Casper
    Video Andreas Deinert
    Jens Crull

    Wotan Wolfgang Koch
    Donner Oleksandr Pushniak
    Froh Lothar Odinius
    Loge Norbert Ernst
    Fricka Claudia Mahnke
    Freia Elisabet Strid
    Erda Nadine Weissmann
    Alberich Martin Winkler
    Mime Burkhard Ulrich
    Fasolt Günther Groissböck
    Fafner Sorin Coliban
    Woglinde Mirella Hagen
    Wellgunde Julia Rutigliano
    Floßhilde Okka von der Damerau

     

    Rheingold:
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    Ring des Nibelungen:
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  • ♫ Bild des Tages: Staatskapelle Weimar spielt Wagner in Bayreuth

    ♫ Bild des Tages: Staatskapelle Weimar spielt Wagner in Bayreuth

    Zur Feier des 200. Geburtstags von Richard16c2527256424eb188f95c298a046714 Wagner hat die Stadt Bayreuth sich einiges einfallen lassen. Richard Wagners Jugendwerke werden von der Leipziger Oper in der größten Sporthalle aufgeführt – für Eintrittsgeld und drinnen. Die Staatskapelle Weimar spielt auf dem Schlossplatz Wagner für alle –  umsonst und draußen.

    w.bayreuth.musikfest 051

    Unter der Leitung von Stefan Solyom spielt die Staatskapelle Weimar Teile aus Wagners Opern:   Meistersinger,  Holländer, Rienzi, Tannhäuser, Ring des Nibelungen.

    Ohne den großen Sohn der Stadt Weimar wäre Bayreuth vielleicht in diesem Jahr nicht in Feierlaune. Nicht etwa wegen des Konzerttitels „Wahn, Wahn, überall Wahn!“. Dieses Zitat stammt ausnahmsweise nicht – wie viele Weimarer glauben – aus Goethes Faust, sondern aus Wagners Meistersingern. Uwe Schenker-Primus singt den “Wahnmonolog”, passend zu dem wahnsinnig heißen Sommertag. Die Verbindung von Weimar zu Bayreuth läuft über Cosima, laut Moderator Götz Alsman „die alte Xantippe“. Und da jeder bedeutende Musiker einen ungarischen Ahnen vorweisen muss (Götz Alsmanns Großvater war Schreinermeister in Ungarn ;-)), schließt sich hier der Kreis mit Weimar. Cosimas Vater – Franz Liszt – hat Richard Wagner schon gefördert und seine Werke aufgeführt, bevor er sein zwei Jahre älterer Schwiegervater wurde. Als Generalmusikdirektor der Weimarer Hofkapelle führte Franz Liszt den Tannhäuser auf. Der Lohengrin wurde sogar unter seiner Leitung in Weimar uraufgeführt – in Richard Wagners Abwesenheit. Der wurde steckbrieflich gesucht, saß in der Schweiz fest und wäre bei seiner Einreise verhaftet worden. Nicht auszudenken, wie viele Brautpaare ohne den Hochzeitsmarsch aus dem Lohengrin auf den festlichen Gang zum Altar verzichtet hätten.
    Als Dank dafür hört das aufmerksame Bayreuther Publikum – konzentriert bis zum letzten Stehplatz – die Ungarische Rhapsodie Nr. 2 von Franz Liszt, gespielt von der hervorragenden Weimarer Staatskapelle.

    w.bayreuth.musikfest 002

    Zum Bersten voll ist der Schlossplatz. Wer frühzeitig kam, kann seinen Klappstuhl auf dem heißen Kopfsteinpflaster aufschlagen. Der überwiegende Teil des Publikums zieht notgedrungen Stehplätze vor. Es gibt sowohl Sehplätze als auch reine Hörplätze. Schattenplätze sind rar und überbelegt. Begeistert bleiben die meisten Zuschauer noch bis zur dritten Zugabe. Wer möchte sich schon den Walkürenritt entgehen lassen – nicht aus der Konserve, sondern life und mit einem derart guten Orchester?

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