Bayreuther Festspiele 2010 – zum letzten mal spielt der Ring des Nibelungen in dieser Inszenierung.
Vorbei sind die fünf Jahre, die jede Ring-Produktion läuft. Viel hat sich getan. Tankred Dorst und Ursula Ehler probten Jahr für Jahr mit den Mitwirkenden, veränderten viele Details, nutzten die Möglichkeiten der „Werkstatt Bayreuth“ voll aus.
Würde ich Medaillen verteilen, bekäme das Bühnenbild – erste Szene im Rheingold – von Frank Philipp Schlößmann eine Goldmedaille. Eine weitere geht an Bernd Ernst Skodzig für die fantasievollen Kostüme. Jeder Person hat er ein Kostüm zugedacht, das sie und ihre Rolle im Stück sofort identifiziert. Die nächste Goldmedaille geht an die Darsteller dieser Oper, die sowohl als Sänger als auch als Schauspieler brillieren. Das gilt für den Sirenengesang der wellen-schlagenden Rheintöchter (Christiane Kohl, Ulrike Helzel und Simone Schröder) genau so wie für die Erdmolche Alberich (Andrew Shore) und Mime (Wolfgang Schmidt). Die ängstliche Freia (Edith Haller) verkriecht sich, macht sich in den Ecken klein, wenn die Riesen Fasolt (Kwangchul Youn) und Fafner (Ain Anger) drohen, sie als Pfand zu nehmen. Bei der Übergabe des Schatzes schreitet Fricka (Michelle Breedt), die Herrscherin, neben der am Boden liegenden Freia auf und ab. Gebieterisch gibt sie Order, wohin die Goldgewebe gelegt werden sollen. Äußerst lebendig gestaltet sich die Diskussion der Götter mit Wotans Bassbariton (Albert Dohmen), Donners Bass (Ralf Lukas) und Frohs Tenor (Clemens Bieber), rührend ihre Ratlosigkeit, nachdem die Riesen mit Freia abgezogen sind, ihre Schwäche nach dem Verlust der lebenspendenden Äpfel. Zurück bleibt am Schluss ein nachdenklicher Loge (Arnold Bezuyen), während die übrigen Götter steil nach oben steigen. Sowohl darstellerisch als auch stimmlich sind die Sänger/Schauspieler auf der Höhe; bieten Bestleistungen.
Die beiden Regisseure Tankred Dorst und Ursula Ehler haben sich ihre Goldmedaille hart erarbeitet. Wenn ich diese Oper in den letzten drei Jahren vor meinem geistigen Auge vorbeiziehen lasse, wurden von Jahr zu Jahr neue Details herausgearbeitet. Die Sänger waren von Anfang an voll bei Stimme, die schauspielerischen Leistungen steigerten sich mit jeder Spielzeit. Unkonventionell die Idee, Vergangenheit und Gegenwart parallel ablaufen zu lassen. Die Götterburg gleicht einer Burgzinne, die ein Tourist ausgiebig fotografiert. Nibelheim versteckt sich sogar hinter einer Industrieanlage, auf der ein Techniker seinen Kontrollgang macht, ohne dass er und die Götter sich gegenseitig bemerken.
Last, but not least, gebührt eine Goldmedaille – für den musikalischen Hochgenuss – dem Bayreuther Festspielorchester mit ihrem Dirigenten Christian Thielemann, der diese Musik genau erarbeitet und umgesetzt hat. Ein Gesamtkunstwerk, wie es sich Richard Wagner gewünscht hat.
Rheingold bei den Bayreuther Festspielen 2009 Musik und Libretto Richard Wagner Besetzung bei den Richard-Wagner-Festspielen 2009 Musikalische Leitung: Christian Thielemann Regie: Tankred Dorst und Ursula Ehler Bühnenbild: Frank Philipp Schlößmann Kostüme: Bernd Ernst Skodzig Dramaturgie: Norbert Abels
Wotan: Albert Dohmen Donner: Ralf Lukas Froh: Clemens Bieber Loge: Arnold Bezuyen Fasolt: Kwangchul Youn Fafner: Ain Anger Alberich: Andrew Shore Mime: Wolfgang Schmidt Fricka: Michelle Breedt Freia: Edith Haller Erda: Christa Mayer, Mihoko Fujimura (27.7) Woglinde: Christiane Kohl Wellgunde: Ulrike Helzel Floßhilde: Simone Schröder
Werkstatt Bayreuth:
In der von Wolfgang Wagner eingeführten “Werkstatt Bayreuth” nutzen die meisten Regisseure, so auch Tankred Dorst und Ursula Ehler, die folgenden Spielzeiten, um ihre Inszenierung weiter zu entwickeln. Wie ändert sich in diesem “Rheingold” die Inszenierung und die beachtenswerte Ausstattung von Bühne und Kostümen von 2009 bis zum Ende 2010?
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