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  • ☛ Theatertipp: Vier linke Hände

    ☛ Theatertipp: Vier linke Hände

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    Schnelle,e28646dbd12b4d9d9ad3e084d0c7c5c6 kurzweilige, stimmige Inszenierung dieser Beziehungskomödie von Pierre Chesnot in der Komödie im Marquardt in Stuttgart.

    Sophie tanzt beschwingt im Abendkleid durch ihre neue Wohnung. Aus gutem Grund, denn sie hat viel vor. Einerseits wird sie heute 40 Jahre alt, andererseits will sie exakt an diesem Tag ihrem Leben ein Ende setzen. Gut gelaunt stellt sie die Magnumflasche auf den Tisch, stopft einen entsprechend langen Trinkhalm hinein und füllt den Sekt mit bunten Pillen auf. Ausgerechnet jetzt ruft ihre Freundin Susanne an, die ihr zum Geburtstag gratuliert. Die Zuschauer erfahren, dass Sophie schon wieder einen Selbstmordversuch plant, weil sich immer noch kein Mann fürs Leben festnageln ließ. Allein lebt sie mit ihrem ererbten Vermögen seit Kurzem in Paris.
    Ihre Freundin nimmt ihr das Versprechen ab, mit dem Selbstmord noch drei Tage zu warten, bis sie aus dem Urlaub zurück sein wird. Damit es ihr nicht langweilig wird, soll Sophie in der Zwischenzeit einen Menschen glücklich machen, und zwar den erstbesten Mann, der ihr über den Weg läuft.

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    Das kommt schneller als gedacht, denn die Badewanne ist übergelaufen und hat ein Stockwerk tiefer Bertrands Wohnung überschwemmt. Als er – bekleidet mit einer ausgeleierten, gestreiften Pyjamahose älteren Modells – bei ihr klingelt, um sich zu beschweren, will Sophie sofort ihr Versprechen rückgängig machen. Zwar ist er exakt der Erste, aber leider rein optisch nicht der beste Mann. Bertrand, ein Junggeselle wider Willen – schrullig von den grauen Haaren bis zu den Schlappen – erforscht als Professor für alte Geschichte einen untergegangenen indischen Volksstamm. In seiner Freizeit näht er Stofftiere, teilweise so groß, dass sie als Sitzkissen zu gebrauchen sind.

    Die weltgewandte Sophie bemüht sich pflichteifrig, ihr Versprechen einzulösen. Sie lädt den miesepetrigen Bertrand erst zum Schränkeaufhängen (mit bleibender Erinnerung an beiden Daumen) und dann zum Essen ein. Leider trifft Sophie mit ihren internationalen Rezepturen nicht seinen Geschmack. Die Chili-Fleischbällchen verführen ihn zu einer feurigen Solotanzeinlage. Bertrand möchte nicht unhöflich erscheinen. In einem unbeobachteten Augenblick lässt er das Essen in einer Schublade verschwinden oder katapultiert es zum Fenster hinaus. Köstlich ist sein Bemühen, in Sophies luftmatratzenähnlicher Sitzgelegenheit in die Senkrechte zu kommen.
    Zwar kommen sie sich näher, aber immer wieder sieht es so aus, als wäre ihre Beziehung zu Ende. Sophie betrinkt sich allein, möchte ihrem Leben endlich ein Ende bereiten, springt aus dem Fenster und landet, statt im Himmel, auf Bertrands Balkon.

    Voller Situationskomik geht es weiter in dieser flotten Inszenierung von Christian H.Voss. Für zwei kurzweilige Stunden können Theaterbesucher abschalten – vergnügt und unbeschwert.
    Beide Akteure verkörpern überzeugend ihre unterschiedlichen Charaktere; starke Persönlichkeiten, die jede auf ihre Art sympathisch rüberkommen. Susanne Steidle als die kapriziöse, lebenslustige Sophie – trotz der pompösen Selbstmordinszenierungen. Sophie, die nie abschließt, weil sie immer ihre Schlüssel verliert. Andreas Klaue, der schrullige Bertrand, verschließt seine Türen und Fenster dreifach gesichert. Bis zum Happy End bleiben sie sich und ihren Idealen treu, tolerieren aber trotzdem den anderen.
    Auf der Bühne (Alexander Roy) sehen die Zuschauer zwei gegensätzliche Wohnzimmer nebeneinander – elegant nach Feng-Shui eingerichtet bei Sophie; vollgestopft und widerstandsfähig gegen Erneuerungen bei Bertrand: Sein Archiv, bestehend aus Aktenbergen, daneben ein Ohrensessel – mit gediegenem Gobelinstoff bezogen – vorn seine selbst genähten Stofftiere.
    Hervorragend passen die Kostüme von Sibylle Schulze. Bertrand, ein Mann, der keinen besonderen Wert auf sein Äußeres legt. Er wechselt kaum die Kleidung, genau wie seinen ausgeklügelten Wochenplan. Sophie wechselt ständig ihre eleganten Kleider und lebt planlos in den Tag hinein.

    Schnelle, kurzweilige, stimmige Inszenierung dieser Beziehungskomödie in der Komödie im Marquardt in Stuttgart.

    Junggeselle:
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    Vier linke Hände – Komödie von Pierre Chesnot
    Inszenierung: Christian H. Voss
    Bühnenbild: Alexander Roy
    Kostümbild: Sibylle Schulze

    Mit
    Susanne Steidle
    Andreas Klaue

  • ♫ Musicaltipp: „Kiss me, Kate“ im Alten Schauspielhaus in Stuttgart

    ♫ Musicaltipp: „Kiss me, Kate“ im Alten Schauspielhaus in Stuttgart

    Zurück2de68fe221014250acd3cc59ca9030c9 zu den Wurzeln – back to the roots. So oder ähnlich könnte das Musical „Kiss me, Kate“ in der Mitte des letzten Jahrhunderts aufgeführt worden sein. Mit einer Choreographie (Alexander Grünwald) wie in den alten Musikfilmen. Siehe -> ♫ Inhalt / Handlung: “Kiss me, Kate” mit Musik und Lietexten von Cole Porter

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    Bühne von Beate Zoff zeigt die Rückseite einer Theaterbühne, in der sich Fred (Adrian Becker) und Lilli (Antje Rietz) zoffen; in der der Inspizient (Axel Weidemann) und die Garderobiere (Amelie Sturm) arbeiten. Teilt sich die Bühne in der Mitte, entstehen zwei Tortenviertel, deren Seitenteile die Garderobenwände der beiden Hauptdarsteller bilden. Lillis Garderobe ist betont weiblich gehalten, selbst von der Farbauswahl – Seladongrün und Altrosa. Freds Garderobe dagegen zeigt sich trotz seines Pudertons männlich in Taubenblau.
    Die Bühne selbst, auf der das Stück „Der Widerspenstigen Zähmung“ von William Shakespeare spielt, stellt sich als ein heruntergelassener Vorhang dar. Perspektivisch aufgemalte Kulissen zeugen davon, dass diese Truppe nicht über übermäßige finanzielle Mittel, dafür aber Fantasie verfügt.
    Die Kostüme (Monika Seidl) der Schauspieler (im Shakespeare) sind im Stil der Theatermode der 50er-Jahre gehalten. Ebenso die privaten Kleider mit Petticoats.

    Herrlich ausgearbeitete Szenen beleben diese Inszenierung von Ulf Dietrich. Wenn Fred und Katherina aus ihrem Schauspiel bitteren Ernst machen und Fred sie vermöbelt, greift der Inspizient ein und lässt den Vorhang schließen. Geistesgegenwärtig tanzt das übrig gebliebene Ensemble vor dem Vorhang einige Schritte aus ihrem Revueprogramm, während Lillis Gekreische und Freds Gebrüll sowie Schläge hinter dem Vorhang zu Hören sind. Diese Tanzschritte müssen noch einige male wiederholt werden. Herrlich ist dabei das Minenspiel der Tänzer – sowohl strahlend ins Publikum, als auch besorgt nach hinten. Außerdem müssen sie sich immer wieder neu formieren, solange hinter dem Vorhang noch keine Ruhe herrscht. Einzelne Tänzer machen schon Schluss, fangen aber mit irritierten Blicken von vorn an, reihen sich wieder ein, wenn auch mit Verspätung. Was einige Herrn im Publikum veranlasst, den Rhythmus der Schläge begeistert mitzuklatschen. Insofern scheint die Brücke zwischen Es-war-einmal-in-den-fernen-Fünfzigern und Jetztzeit geschlossen zu sein.

     

    kissmekate.kate .fred .altes .schauspielhausDer Star des Abends ist sowohl Kate, Miss Lilli als auch Antje Rietz in einer Person. Sie singt und spielt die Widerspenstige so realistisch, ohne überspitzt zu sein, dass ihr jeder die Figur abnimmt, Fred (Adrian Becker), der Manager der Schauspieltruppe, die endlich einmal die Gelegenheit bekommt, ein richtiges Theaterstück zu spielen, bringt die richtige Mischung von Machogehabe, Überheblichkeit und finanziellen Sorgen, Optimismus sowie Organisationstalent auf die Bühne. In seinem Trauerlied um KateAber treu bin ich nur dir Schatz (auf meine Weise)“ kann er aber auch melancholische Töne anschlagen.
    Maja Sikora als Bianca agiert (zu) sehr überkandidelt, selbst für die Fünfzigerjahre, als „Blond & Blöd“ noch als Schenkelklopfer für eine – schon damals aussterbende – Sorte Mann bestimmt war.
    William Danne als Bill Calhoun zeigt sich schon fast akrobatisch, wenn er vor Freude über seine weitergereichten Spielschulden aus einer Luke mit ausgebreiteten Armen und dem Kopf nach unten singt.
    Stimmgewaltig sind sie alle, so unüberhörbar, dass besonders der 2. Rang wegen der Akustik für Menschen mit Hörproblemen empfohlen werden kann.

     

     

     

    Kiss me, Kate von Cole Porter im Alten Schauspielhaus in Stuttgart
    Inszenierung: Ulf Dietrich
    Musikalische Leitung: Christoph Wohlleben
    Choreographie: Alexander Grünwald
    Bühnenbild: Beate Zoff
    Kostüme: Monika Seidl

    Darsteller:
    Michèle Fichtner
    Jessica Krüger
    Antje Rietz
    Maja Sikora
    Amelie Sturm
    Adrian Becker
    William Danne
    André Naujoks
    Reinhold Ohngemach
    Sebastian Römer
    Armin Schlagwein
    Axel Weidemann
    … als Ganovenpärchen Michael Gaedt und Michael Schulig von der „Kleinen Tierschau“

     

    Kiss me, Kate:
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  • Die Schneekönigin im Staatstheater Stuttgart – Madonna der kalten Welt

    Die Schneekönigin im Staatstheater Stuttgart – Madonna der kalten Welt

    82a392545e9d4f1bb964f1be77201ff3Weiß, eisig, böse – die Schneekönigin (Nadja Stübiger) glänzt wie ein Eiszapfen. Dicke Schneekristalle baumeln unter ihrem perfekt gestylten Bühnenoutfit hervor. Wem sie die Hand aufs Herz legt, erstarrt zu Eis. So ergeht es auch Kai (Michel Brandt), der vorher schon einen Glassplitter ins Auge bekommen hat. Dadurch sieht er alles in seiner Umgebung hässlich und böse. Eine Geschichte, in unsere Zeit versetzt und trotzdem märchenhaft.

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    Alles beginnt in einer stillgelegten Lagerhalle.

    Dort wohnt noch Frau Rose (Sabine Bräuning), die Witwe des ehemaligen Pförtners. Kai und Gerda spielen hier Basketball und pflegen die Rituale der einstigen Belegschaft. So kommt immer noch der alte Wachmann (Bernhard Baier), um sie bereits zum 175. Mal fest zu nehmen. Auch Gerdas Eltern ( Anja Lechle und Christian Schmidt ) schauen vorbei und spielen mit. Friede, Freude, Eierkuchen – bis mit einem fürchterlichen Krach ein Eiszapfen herunter und Kai ins Auge fällt. Von da an ist er nur noch kalt und böse.

    Er driftet ab ins Reich der bösen Schneekönigin, die ihm verspricht, dass aus ihm noch ein großer Schlagerstar wird – Kais Wunschtraum.

    Begleitet wird die Schneekönigin von ihrem Beilaufböbbele Toni (Sebastian Petrascu), dem großen Tänzer, der zwar nicht reden kann, aber alles in Bewegung umsetzt, und wie! Breakdancer Toni dreht seine Pirouetten um die Schneekönigin herum. Er tanzt nicht etwa, wie es beim Ballett üblich ist, „nur“ auf der (Fuß)Spitze, sondern auch auf Ellenbogen, Kopf, Knie, Schulter und was sich ihm sonst noch anbietet – einfach Spitze!

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    Währenddessen macht sich Gerda (Eléna Weiß) auf die Suche nach ihrem Freund.

    Die seltsamsten Typen begegnen ihr. Die Kanalratte Rolf hilft ihr weiter, ebenso wie die anderen skurrilen Gestalten, die sogar singen und tanzen. Sabine Bräuning zeigt sich wandlungsfähig als „Königin“ in einer psychiatrischen Klinik. Huldvoll grüßt sie ins Publikum. Mit ihrem Rollstuhl rast sie zwischen den Kampfhähnen umher, um danach freudig heraus zu springen, als Gerda die beiden in die Flucht schlägt. Anja Lechle und Christian Schmidt, das Erbschleicherpärchen, das die huldvoll grüßende Mutter Königin in der Psychiatrie besucht. Sie mit aufgedonnerter toupierter Frisur, einem voluminösen Busen und – als Gegenpol für das Gleichgewicht – ein ausgestopftes Hinterteil in einer engen Leopardenhose. Als verkannte Opernsängerin mit engem Rock und Paradejacke verwandelt sie sich in eine Zirkus/Hoteldirektorin. Christian Schmidt begleitet sie mal mit dicker Brille und Toupet, mal fällt ihm sein schiefes Gebiss fast heraus. Bernhard Baier mimt die Kanalratte Rolf mit lichten Haaren am Oberkörper, welche im Gegenlicht durchsichtig wirken; oder den russischen Taxifahrer Jascha, der Gerda zum Nordpol bringt, aber sie dann allein weitergehen lässt, weil er kurz davor die Frau fürs Leben findet.

    Zwischendrin singen alle den Schlager: „Ich bin mutig, du bist mutig…“

    Schnell gelernt und einfach zum Mitsingen mit Musik von Murat Parlak, gespielt von der Dreimannband „The frozen Snow Dogs“. Theatralisch überspannte Kostüme (Hannes Hartmann und Mari-Liis Tigasson) und diese Gesangseinlagen erinnern an die Musikfilme der Sechziger Jahre, als bei verschiedenen Gelegenheiten plötzlich losgesungen wurde. Diese Schlager waren danach auf den Straßen in aller Munde.

    Alles traumhaft unwirklich, aber in die Realität passend. Ein modernes Märchen, das auch ältere Kinder begeistern könnte, sofern der Begriff „Märchen“ geändert wird – vielleicht in Fantasy?

    Wiederaufnahme am 25. November 2012 im Kammertheater in Stuttgart.

    November 2011: Von Hasko Weber neu inszeniertes Märchen nach Hans Christian Andersen.

    Die Schneekönigin im Stuttgarter Staatstheater
    Regie Hasko Weber
    Bühne und Kostüme  Hannes Hartmann
    Kostüme  Mari-Liis Tigasson
    Musik  Murat Parlak
    Dramaturgie  Anna Gubiani
    Regieassistentin  Isabel Aldag

    Besetzung:
    Kay: Michel Brandt
    Gerda: Eléna Weiß
    Schneekönigin: Nadja Stübiger
    Frau Rose / Hermine II. / Fischfrau:  Sabine Bräuning
    Andreas / Klaus Dieter / Claudius: Christian Schmidt
    Franziska / Ramona / Getrud: Anja Lechle
    Sherif der Wachmann / Rolf die Kanalratte / Jascha der Taxifahrer: Bernhard Baier
    Toni Gelato: Sebastian Petrascu, Roman Proskurin
    Band „The Frozen Snow Dogs“: David Schröter, Murat Parlak, Timm Schauen

    Märchen:

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  • ♫ Oper Stuttgart: „Don Giovanni“ gegen drei starke Frauen

    ♫ Oper Stuttgart: „Don Giovanni“ gegen drei starke Frauen

    Nicht Don Giovanni,c370bb8e98f64d25a420287c388c8a1f sondern die „Exgeliebte“ Donna Elvira, die „Zurückgewiesene“ Donna Anna und die neuste „Fasteroberung“ Zerlina stehen im Mittelpunkt der Inszenierung von Andrea Moses in der Stuttgarter Oper.

    elvira.12522 giovanni hpo ats1208Das kann durchaus amüsant sein. Wenn dann noch die Mitglieder des Opernchores dazukommen, die als Vertreter der „Unterschicht“ Menuett tanzen üben, erreichen die Mundwinkel fast die Ohren.

    Inhalt / Handlung: Don Giovanni


    Donna Elvira entdeckt ihre wahre Berufung – sie rächt. Sie rächt erst sich selbst und dann die Frauen, die auf Don Giovanni hereinfielen. Sophie Marilley, Komödiantin bis in die blonden Haarspitzen ihrer Perücke, mit der sie unerkannt Don Giovanni treffen möchte, raucht vor Tatendrang und Einsatzbereitschaft. Nichts lässt sie unversucht, um ihre Leidensgenossinnen zu warnen. Sie kriecht sogar unter die Hollywoodschaukel, um Zerlina von Don Giovanni loszueisen. Zwar geht sie vollkommen in ihren Rachegefühlen auf, aber als Don Giovanni sie ruft, schlägt ihre Stimmung sofort um. Da hilft auch nicht die Backpfeife, die sie sich selber gibt. Sophie Marilley spielt nicht nur flott ihre Rolle des von Missionsdrang beseelten Racheengels, sie singt dabei auch noch wie ein Rossin’scher Figaro in der Schnellsprecharie.
    Eigentlich mag Don Giovanni gar nicht erobern, aber die Frauen kletten sich an ihn – er kann gar nicht anders. Shigeo Ishino ist genau der richtige Typ für diese Rolle. Da hilft auch kein Mafiosoanzug (weiß mit schwarzem Hemd und Panamahut) oder der lange Mantel, der ihn nach Bordellbesitzer aussehen lässt. Shigeo Ishino ist und bleibt ein Charmeur, vom gegeelten Kopf bis zu den hellen Schuhspitzen – ein Frauenversteher. giovanni.3.frauen13026 don g. stuttgart wa mg 0465Donna Anna  (Catriona Smith) streicht ihm über den Rücken, steigt lasziv von ihrem Barhocker, verabschiedet sich mit einer Umarmung von ihrem Verlobten Don Ottavio (Atalla Ayan) und winkt ihm über dessen Schulter zu. Don Giovanni prostet gewohnheitsmäßig in ihre Richtung, geht auf ihr Zimmer, hat aber keine Lust auf ihre Avancen. In dieser schlechten Laune tötet er auch den Komtur – eher nebenbei. Cathriona Smith zeigt mit Donna Anna einmal mehr ihre Fähigkeit, unterschiedliche Rollen auszufüllen. Um ihren inaktiven Dauerverlobten Don Ottavio nicht zu sehr vor den Kopf zu stoßen, putzt sie in einer Ersatzhandlung mit dem Lappen seine Brille, Fenster und Treppengeländer, während sie bravourös ihre Koloraturen meistert.
    Zerlina (Eleonor Sohn) reagiert überkandidelt, weil sich ein feiner Herr für sie interessiert, ist ständig hin und hergerissen zwischen dem charmanten Don Giovanni und dem steifen Bräutigam Masetto (Adam Cioffari), der aber sehr überzeugend eifersüchtig sein kann.
    Eine Inszenierung voller Situationskomik. Drei starke Frauen, die Don Giovanni zwar die Kugel geben würden, trauern am Schluss um seine Leiche, jede wie seine Witwe. Zerlina nimmt den Pelzmantel als Erinnerung, Elvira den zerdrückten Hut, den ihr abwechselnd Anna und Zerlina abluchsen. Wutschnaubend und mit aufgestellten Nackenhaaren holt Elvira ihn immer wieder zurück.

    giovanni.leporello13002 don g. stuttgart wa ats0152Leporello (André Morsch) und Don Giovanni sind ein eingespieltes Team und könnten wohl auch nicht ohneeinander auskommen – trotz kleiner Zerwürfnisse mit vorgehaltener Pistole. Leporello wäre bei jedem anderen Arbeitgeber unterfordert. André Morsch, der genervte Leporello, hat seinen Liebhaberinnenkatalog im Handy gespeichert und auf eine Garagenwand projiziert – einschließlich Fotos.
    Don Ottavio (Atalla Ayan) hat seine schönsten Momente, wenn er allein seine gefühlvollen Arien singt. Er ist ein Theoretiker, der sich gern an seinem Cocktailglas festhält, Problemen entweder aus dem Weg geht, sie an Donna Anna weitergibt oder sie vor sich herschiebt. Ganz allein singt er seine Arien, in denen er Anna alles verspricht oder Don Giovanni in die Hölle wünscht. Keiner der Angesprochenen hört ihn, außer dem Publikum – und das ist äußerst angetan.
    Attila Jun singt mit seinem Bass den Komtur stoisch und fest, eher großväterlich, auf keinen Fall erschreckend.

    Bühnenbild und Kostüme von Christian Wiehle.
    Auf der Bühne steht ein Hotel mit einer Bar, vorn mit einer Glaswand abgeteilt. Darüber ein Schlafzimmer und ein kleiner Ruheraum mit einem Sessel. Hinter den Garagentoren auf der Rückseite der Drehbühne wird die Hochzeit gefeiert, mit Würstchengrill und Bierkästen.
    Kostüme: Donna Annas Trauerkleidung, Elviras elegante Lederkluft, Don Ottavios Businessanzug repräsentieren die klassische Oberschicht.
    Zerlina, Masetto und der Chor charakterisieren mit ihren Trainingsjacken Vertreter der Unterschicht. Leporello kleidet sich als typischer Dienstleister mit Jeans, Kappe und Sportschuhen – praktisch und für alles gerüstet.

    ♫ Inhalt / Handlung: Don Giovanni – Oper mit Musik von Wolfgang Amadeus Mozart
    ♫ Wilhelma Theater Stuttgart – „Don Giovanni“ von Mozart – engagierte und intonationssichere junge SängerInnen
    ♫ Oper Stuttgart: “Don Giovanni” gegen drei starke Frauen

    Don Giovanni von Wolfgang Amadeus Mozart in der Oper Stuttgart

    Musikalische Leitung: Willem Wentzel
    Regie: Andrea Moses
    Bühne und Kostüme: Christian Wiehle
    Choreografie: Jacqueline Davenport
    Chor: Johannes Knecht
    Dramaturgie: Moritz Lobeck, Hans-Georg Wegner

    Besetzung am 3. Oktober 2012
    Don Giovanni: Shigeo Ishino
    Donna Anna: Catriona Smith
    Don Ottavio: Atalla Ayan
    Komtur: Attila Jun
    Leporello: André Morsch
    Donna Elvira: Sophie Marilley
    Zerlina: Elinor Sohn
    Masetto: Adam Cioffari
    Staatsopernchor Stuttgart
    Staatsorchester Stuttgart

    Don Giovanni:
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  • ♫ Don Quijote im Stuttgarter Ballett: Opulente Kostüme – klares Bühnenbild

    ♫ Don Quijote im Stuttgarter Ballett: Opulente Kostüme – klares Bühnenbild

    Das Ballett Stuttgart tanzt den „Don Quijote“ nach der Romanvorlage von Cervantes.

    Unteref1ef2c5a50f496baa97082a59507149 spanischer Sonne kleidet Ramon B. Ivars die Landbevölkerung in goldene Herbstfarben – ziegelrot, sonnenblumengelb, olivgrün, libellenblau stufen sich die übereinander getragenen Röcke der Tänzerinnen ab. Jedoch nicht in gleichmäßigem Abstand, sondern leicht abgeschrägt, in unterschiedlich breiten Volants als Achterbahnen tanzende Farben.

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    Eine Wucht ist Tanz der Toreros. Tänzer in goldglitzernden engen Torerokostümen schleudern ihre zweifarbigen, innen blutroten Capes herum, in die sie sogar die feinen Damen einwickeln. Zum Abschluss vollführen sie einen Kreistanz, besser gesagt Kreisflug, in dem fast nur rote Fahnen zu sehen sind. Fliegende Toreros – fliegende Stiertücher.

    Camancho (Damiano Pettenella), der trottelige Galan, trägt ein weißes Kostüm – über und über mit glitzernden Steinen besetzt – als Zeichen seines Reichtums. Unter seinem ausladendem Hut mit schwungvoller Feder ist eine Lockenperücke befestigt, die meistens seinen spärlichen Haarwuchs verdeckt. Camancho benutzt sein Schnäuztüchlein als Waffe, mit dem er ungezogene Lümmel betupft. Sein tollpatschiges Zurückstolpern wird glücklicherweise von einem bereitstehenden Tänzer aufgefangen, der sich dafür, statt eines Dankes, einen verärgerten Stupfer mit dem Tüchlein einfängt. Camancho wollte ursprünglich Kitri (Elisa Badanes) heiraten, wird aber inzwischen von einer edel zerlumpten Zigeunerin mit Mutterkomplex getröstet, deren Hand er immer wieder tätschelt. Ein köstliches Paar.

    Prachtvolle Hochzeit mit Flamencotänzerinnen in taillierten, weinroten Samtkleidern. Die rosa Keile in den Nähten öffnen sich bei jeder Drehung zu tellerförmigen Diskusscheiben. Als Pendant stehen dahinter die Tänzer mit engen, weinroten Kostümen, mit goldenen Posamenten bestickte Boleros. Ihren temperamentvollen Flamenco tanzen sie mit Hackenschuhen, Augenaufschlag und Blick über die Schulter.

    Ein bisschen Kitsch darf/muss sein. Don Quijote (Nikolay Gudonov) und Sancho Panso (Arman Zazyan) wandern direkt in die immer heller (Licht Olli-Pekka Koivunen) werdende, strahlend aufgehende Sonne hinein, bis sie nur noch als schwarze Silhouetten zu sehen sind – hachch.

    Don Quijote träumt, seine Muse träumt mit. Elegant und feinfühlig, Dulcinea (Myriam Simon), gekleidet wie eine Bauchtänzerin aus 1001 Nacht. Klar und flexibel gestaltet Ramon B.Ivars die Bühne hinter dem erwachenden Dichter Cervantes (Nikolay Gudonov); als einen riesigen Holzkäfig, an dem außen Buchstaben kleben. Heraus kommen Tänzerinnen, andere öffnen die vier Seiten, stellen die Wände in verschiedenen Formationen auf. Sie drehen sie sogar auf der Bühne als Windmühlenflügel, die Don Quijotemit seiner Lanze bekämpft. Am Ende stehen die vier Käfigelemente nebeneinander. Die Buchstaben ergeben den Titel des Buches.

    Wenn die Musik nicht schon 1869 entstanden wäre, könnte man sie als Filmmusik bezeichnen. Das hat den Vorteil, dass sich die Zuschauer total auf das Ballett konzentrieren können. Mit anderen Worten: Dieses Ballett ist ein Augenschmaus für Sehleute, mit seinen sonnigen Bildern sogar gut gegen Lichthunger in der dunklen Jahreszeit. Nicht zur ungesunden Höhensonne, nein, ab ins Ballett.

    <<- Zurück zum Anfang: ♫ Stuttgarter Ballett tanzt Don Quijote – schnell, jung, spritzig

    Handlungsballett:
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      Don Quijote – Der Träumer von La Mancha
    Ballett in einem Prolog und drei Akten nach dem Roman von Miguel de Cervantes
    Stuttgarter Ballett

    Choreographie und Inszenierung | Maximiliano Guerra
    Musik | Ludwig Minkus u.a.
    Bühnenbild und Kostüme | Ramon B. Ivars
    Lichtdesign | Olli-Pekka Koivunen
    Musikalische Leitung | James Tuggle
    Staatsorchester Stuttgart

    Besetzung
    Kitri | Elisa Badenes
    Basilio | Daniel Camargo

  • ♫ Wilhelma Theater Stuttgart – „Don Giovanni“ von Mozart – engagierte und intonationssichere junge SängerInnen

    ♫ Wilhelma Theater Stuttgart – „Don Giovanni“ von Mozart – engagierte und intonationssichere junge SängerInnen

    Diese Opern-Aufführungc370bb8e98f64d25a420287c388c8a1f im pompösen kleinen Hoftheater gestalten Studierende der Opernklasse der Stuttgarter Musikhochschule.

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    Für die meisten Rollen – junge Liebende, die gerade heiraten wollen – passt es vom Alter her hervorragend.

    Theaterblut fließt großzügig in Strömen in dieser Inszenierung von Waltraud Lehner.

    Der Komtur duelliert sich nicht mit dem Degen, sondern wird von Don Giovanni in einer Rangelei gegen die Tischkante geschleudert. Siehe -> Inhalt / Handlung: Don Giovanni  Er fällt um und bleibt blutend an Kopf und Körper auf dem Boden liegen. Zerlina kommt wieder ins Zimmer gerannt, aus dem sie vorher mit Don Giovanni verschwand. Blut läuft von ihren Beinen unter dem Miniröckchen herunter. Masetto wird von Don Giovanni verprügelt und stöhnt sich mit einer blutenden Wunde im Brustbereich durch die Versöhnungsszene mit Zerlina. Waltraud Lehner legt den Blickpunkt auf die Gewalt, die von Don Giovanni ausgeht.

    Intonationssichere Sänger in allen Partien

    Leporello (Patrick Zielke) ist mein Star des Abends, sowohl von der Stimme als auch von der Darstellung. Er spielt souverän den Diener, der seine Pflichten genau nimmt – das gehört zu seinem Berufsethos. Zwar zieht er Don Giovanni aus jedem Schlamassel, mag ihn aber nicht und stört sich an seinem Lebenswandel. Das zeigt er deutlich, aber Leporello ist ein Profi-Dienstleister.
    Don Giovanni (DaeHyun Ahn) füllt seine Rolle als skrupelloser, über Frauenleichen gehender Verführer aus, der seine erfolgreichen Vergewaltigungen als Sport ansieht. Einem derart jungen Don Giovanni nimmt man aber seine Taten nicht ganz ab. Schon für die „Eroberung“ von 1003 Spanierinnen bräuchte er etwas mehr Zeit. – irgendwann hat er wohl auch üben müssen 😉
    Donna Elvira (Gunta Cese mit schöner Stimme in der Mittellage) warnt, wo sie nur kann. Wie ein schwarzer Racheengel schreitet sie immer dann ein, wenn Don Giovanni sich über seine Erfolge bei gutgläubigen Damen freut.
    Sehr engagiert tritt auch Zerlina (Maria Pizzuto) auf, die ihren Masetto zum Teufel wünscht und dann doch unbedingt zurückerobern möchte. Donna Anna (Juliette Vargas) spielt die ernste, trauernde Tochter, der Lage angepasst.
    Masetto (Jongwook Jeon beherrscht durch die Rücknahme der Stimme auch die leisen Töne) und Don Ottavio (Ewandro Cruz Stenzowski, hell timbriert) agieren zwar zurückhaltend, überzeugen allerdings durch ihre Stimmen.

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    Die Handlung spielt in einer undifferenzierten Jetztzeit in Sevilla.

    Die Kostüme (Katherina Kopp) reichen von Minirock über biedere Anzüge bis hin zu mediterranen Trauerschleiern und Torerojäckchen.
    Die dreiteilige Drehbühne (Benno Brösicke) ermöglicht eine schnelle Umwandlung von Innen- und Außenräumen, die mit Türen und Fenstern miteinander verbunden sind. Action entsteht durch nächtliche Verfolgungsjagden durch Fenster und Türen. Jeder rennt hinter jedem her.

    Produktion Opernschule der Stuttgarter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in italienischer Sprache
    Fotos – Christoph Kalscheuer

    Schön renoviertes Theater mit Wandmalereien im wilhelminischen Stil mit bequemen Polstersitzen.

    Leider behindert auf vielen Plätzen die Anordnung der Stuhlreihen die Sicht. Von der Akustik her ist das Wilhelma Theater gut für Menschen mit Hörbehinderung geeignet.

    Don Giovanni  von Wolfgang Amadeus Mozart – Dramma giocoso in zwei Akten, Dichtung von Lorenzo Da Ponte

    Musikalische Leitung – Bernhard Epstein
    Inszenierung – Waltraud Lehner
    Bühne – Benno Brösicke
    Kostüme – Katherina Kopp


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    Besetzung am 11.Juni 2012
    Don Giovanni – DaeHyun Ahn
    Donna Anna – Juliette Vargas
    Don Ottavio – Ewandro Cruz Stenzowski
    Komtur – Yeun Ku Chu
    Donna Elvira – Gunta Cese
    Leporello – Patrick Zielke
    Masetto – Jongwook Jeon
    Zerlina – Maria Pizzuto
    Es spielt das Stuttgarter Kammerorchester und Studenten der Hochschule
    Ein Kammerchor aus Studenten der Hochschule

    Don Giovanni:

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  • ♫ Oper Stuttgart: „Wozzek“ von Alban Berg – Drama im Schützenhaus

    ♫ Oper Stuttgart: „Wozzek“ von Alban Berg – Drama im Schützenhaus

    Beeindruckend sind in dieser Opern44a020575f4448659dd58580d6e448ecaufführung die Hauptdarsteller, die nicht nur hervorragend singen, sondern auch als Schauspieler brillieren. Sie verleihen ihren Rollen die Charaktere, siehe -> ♫ Inhalt / Handlung: Wozzeck – Oper mit Musik von Alban Berg

    Allen voran Claudio Otelli als Wozzek, der Putzlumpen für alle und jeden. Er bemüht sich, Marie und seinem Sohn ein treusorgender Mann und Vater zu sein. Um an Geld zu kommen, mit dem er seine Familie versorgen kann, nimmt er einiges auf sich. Er lässt sich vom Hauptmann hin und her jagen und verspotten. Er lässt fragwürdige Experimente vom Doktor durchführen, obwohl er selbst merkt, dass er seiner Gesundheit schadet. Er legt sich mit dem Tambourmajor an und unterliegt. Er ersticht Marie in seinem Wahn, dreht durch, tanzt mit dem Narr. Er steigert sich immer mehr in den Wahnsinn hinein, bis er sich schließlich ertränkt – in der Regentonne neben dem Müllcontainer, in dem er Marie entsorgt hat.

    Frances Pappas agiert als die ideale Besetzung für seine Fast-Ehefrau Marie. Nicht nur von ihrer Stimme her, sondern auch von ihrem Alter erweist sie sich als glaubwürdig. Sie wandelt sich von der liebenden Mutter zur reuevollen Ehebrecherin. Sie leidet, wenn Wozzek kommt, wirres Zeug redet und nicht einmal seinen Sohn beachtet. Deshalb fühlt sie sich geschmeichelt, dass ausgerechnet der von Frauen umschwärmte Tambourmajor sie auswählt. Zwar stößt sie die grobschlächtige Art seiner Werbung ab, aber sie fühlt sich jung, attraktiv, sexuellen Reizen aufgeschlossen und möchte geliebt werden. Ihren „Fehltritt“ bereut sie, ist fahrig und nervös ihrem Sohn gegenüber, aber ihre Sehnsucht nach Liebe und Anerkennung ihrer weiblichen Reize ist stärker als die Solidarität gegenüber Wozzek, dem Verlierer. Der Zwiespalt, in dem sie sich befindet, existiert greifbar für die Zuschauer.

    Gerhard Siegel als Hauptmann ist kein Phlegma, im Gegenteil – er ist ein Choleriker. Wie ein Rumpelstilzchen springt er herum, regt sich auf, dass alles so schnell geht. Er verkörpert den perfekten Hypochonder, wenn der Doktor ihm aufzählt, was ihm alles in den nächsten vier Wochen an Krankheiten widerfahren wird.

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    Beeindruckend wie immer der Sänger-Darsteller Heinz Görig – der Narr als Todesengel. Als Transvestit mit langem, schwarzen Kleid und schwarzer Schleppe treibt er sich in Wozzeks Nähe herum. Er beobachtet ihn genau, steckt ihm das Messer zu, mit dem Wozzek Marie ermordet. Wozzeks vom Wahnsinn gezeichneter Auftritt nach dem Mord an Marie begleitet der Narr als Spiegelbild. Später legt er auf der menschenleeren Bühne einen Freudentanz hin, ganz in sich versunken.

    Der stimmgewaltige Roland Bracht besticht als größenwahnsinniger  Doktor, der seine Experimente durchzieht, um einmal berühmt zu werden. Seine Versuchsreihen führt er wissenschaftlich durch als Gott in Weiß, dokumentiert alles und bezahlt Wozzek, um später gut dazustehen.

    Daniel Brenna als Tambourmajor gehört mit einer immensen Bierwampe zu den Kerlen, die in gewissen Kreisen als „gestandene Mannsbilder“ gut ankommen. Er verkörpert den brutalen Frauenheld, der jedes ihm über den Weg laufende weibliche Wesen demütiget. Sein Triumph Wozzek gegenüber gehört zu seinen gepflegten Männlichkeitsritualen.

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    Inszenierung, Bühnenbild und Kostüme

    Wozzek ist vom Inhalt her ein derbes Stück – von Andrea Moses derb inszeniert. Es spielt nicht in einer Kaserne vor 200 Jahren, sondern in einem Schützenhaus der Jetztzeit, in dem schießbegeisterte Männer ihren Heldenmut pflegen. Die Kette, die dem Hauptmann über die stolz geschwellte Brust hängt, betont seine wichtige Funktion. Wahrscheinlich war er einmal Schützenkönig. Wozzek versklavt sich als Hausmeister, vom Gewehr putzen bis zum Spind säubern. Marie jobbt hinter dem Ausschank.

    Als Drehbühne funktioniert das Bühnenbild von Christian Wiehle – Schützenhaus innen mit Schießstand; Einbauküche mit Ausschank; außen ein steriler Klinkerbau mit Kunststofffenstern und Baumarkt-Haustür. Hinter dem Haus ein Müllcontainer, in dem Wozzek Marie hineinschmeißt – die Beine schauen oben heraus. Er selbst ertränkt sich blubbernd in der Regentonne daneben – ordentlich, keinen Dreck hinterlassend.

    Wozzek von Alban Berg an der Oper Stuttgart

    Musikalische Leitung: Michael Schønwandt
    Regie: Andrea Moses
    Bühne und Kostüme: Christian Wiehle
    Licht: Reinhard Traub
    Chor: Johannes Knecht
    Dramaturgie: Thomas Wieck

    Fotos A.T. Schaefer

    Besetzung am 17.05.2012
    Wozzeck: Claudio Otelli
    Tambourmajor: Daniel Brenna
    Andres: Gergely Németi
    Hauptmann: Gerhard Siegel
    Doktor: Roland Bracht
    1. Handwerksbursche: Mark Munkittrick
    2. Handwerksbursche: Kai Preußker
    Narr: Heinz Göhrig
    Marie: Frances Pappas
    Margret: Tina Hörhold
    Maries Knabe: Jan-Christof Tomerl
    Mit: Kinderchor der Oper Stuttgart, Staatsopernchor Stuttgart, Staatsorchester Stuttgart

     Alban Berg:

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  • ♫ Ballett Stuttgart: Gaîté Parisienne – Arbeiten? Arbeiten? Arbeiten?

    ♫ Ballett Stuttgart: Gaîté Parisienne – Arbeiten? Arbeiten? Arbeiten?

    1fdd37f0d1f24c3692c4194a527cf844Im zweiten Teil des Ballettabends erlebt das Publikum ein „Postulat für die Liebe zum Tanz“. Altmeister Maurice Béjart choreographierte 1978 dieses autobiographisch inspirierte Handlungsballett.

    gaite.haydee.zaitsev.presse 9661Bevor die Musik einsetzt, zeigen Bims Freunde einer nach dem anderen ihr Können und legen es ihm als Mitgift in die Wiege. Der Schüler Bim wird in Madames (Marcia Haydeé) Obhut zu einem Tänzer hochgepäppelt. Sie erzieht ihn und seine Freunde zu Balletttänzern. Dabei geht sie mit eiserner Disziplin vor. Ihre Hauptaussagen lauten: „Arbeiten, Arbeiten, Arbeiten“. Damit macht sie alles zunichte, was Spaß macht. Kaum hat Bim (Alexander Zaitsev) sich mit einem jungen Mädchen (Elisabeth Mason) vergnügt, fährt Madame dazwischen und korrigiert die Haltung.

    Selbst wenn der Rhythmus der Madame in die Beine fährt und sie eine flotte Charleston-Sohle aufs Parkett legen lässt: Sobald sie ihren Übermut bemerkt, setzt sie ihr strenges Gesicht auf, streicht ihren Rock glatt und verkündet ihr Allheilmittel gegen jegliche Versuchung: Arbeiten! Arbeiten! Arbeiten!

    Glücklicherweise kommt Offenbach (Filip Barankiewitz) dazwischen und korrigiert. Jaques Offenbach tanzt – aber wie! Voller sprühender Lebenslust. Er befindet sich mehr in der Luft als auf dem Boden.

    Die sechs Freunde (Alexander Jones, Roland Havlica, Jesse Fraser, Damiano Pettenella, Özkan Ayik, Roman Novitzky,) vollführen jeweils Solo-Kunststücke, so lange Madame ihnen den Tanz nicht madig macht. An ihrem Anflug von Muttergefühlen merkt nicht nur Bim, sondern auch das Publikum: Sie meint es ja nur gut! Am Schluss gibt sie kurz vor ihrem Tod das Zepter an Bim weiter. Der findet nach einigen Anläufen seinen eigenen Stil. Am Ende siegt die Lust am Tanzen.

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    Sowohl Bühne als auch Kostüme von Thierry Bosquet kann man ohne Umschweife als opulent und pompös bezeichnen, im Gegensatz zum ersten Stück des Abends, The Lady and the fool. Das ägyptisch angehauchte Jugendstil-Bühnenbild erinnert an Aida, Sphinx und goldene Salon-Atmosphäre. Bim erträumt sich die Personen und Melodien, die in Madames Fantasie nicht vorkommen – von der Antike über die Husaren bis zur klassischen Ballerina. Damen in bodenlangen Kleidern walzen/schweben füßelos über die Bühne. Offenbach mischt die Gesellschaft auf, wenn es zu langweilig wird. Kunterbunte Kostüme – mit verschiedenfarbigen Strümpfen wie bei Pippi Langstrumpf – bilden den Abschluss, passend zu schmissigen Melodien von Jacques Offenbach. Da geht dem Corps de ballett der Gaul durch. Irgendwann sieht man sie nur noch fliegen.

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    Nach dieser turbulenten Lektion haben die Zuschauer gelernt: Tanz besteht zur Hälfte aus Inspiration, Übermut, Freude an der Bewegung; zum gleichen Teil aus Arbeiten! Arbeiten! Arbeiten!

    Einakter vor der Pause ->>> ♫ Ballett Stuttgart: The Lady and the Fool – fast zu schön, um wahr zu sein

    Arbeit:
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    Gaîté Parisienne in der Stuttgarter Staatsoper
    CHOREOGRAPHIE | Maurice Béjart
    BÜHNENBILD UND KOSTÜME | Thierry Bosquet
    BELEUCHTUNG | John van der Heyden

    Besetzung am 25. April 2012
    BIM | Alexander Zaitsev
    MADAME | Marcia Haydée
    OFFENBACH | Filip Barankiewicz

  • ♫ Oper Stuttgart:  „Schicksal“  von Leoš Janáček – Oper ohne Ende

    ♫ Oper Stuttgart: „Schicksal“ von Leoš Janáček – Oper ohne Ende

    Janáček 517dd1a185914c7db750f26d48227dd7schrieb eine Oper über eine Frau, die von ihrem Liebhaber verlassen wurde. Jossi Wieler und Sergio Morabito stellen diesen Liebhaber in den Mittelpunkt – nicht so sehr als Mann, sondern als egozentrischen, suchenden Künstler in einer immer währenden Schaffenskrise.

    Siehe: ♫ Inhalt / Handlung: Schicksal – Oper von Leoš Janáček

    w.8959 stg schick hand ohp mg 9531In einem eleganten Kurbad wird Míla (bezaubernd: Rebecca von Lipinsky), eine schöne junge Frau, von drei Verehrern belagert. Der sportliche Dr. Suda (Heinz Göhrig) ist ihr dicht auf den Fersen. Konečný (Michael Ebbecke) schafft es gerade noch, ihr zu folgen. Lhotský (Karl Friedrich Dürr) bekommt fast einen Herzkasper – aber was tut ein Kurschatten nicht alles für seine Kursonne. Míla jedoch hat nur Augen für den Einen, der sie ablehnt.

    Bühnenbildner Bert Neumann installierte zwei Laufbänder, auf dem die Kurgäste entweder mit Laufrichtung, und damit schnell über die Bühne gehen. Oder sie gehen gegen die Laufrichtung, ganz langsam auf der Stelle, grüßen nach allen Seiten, wie es im Kurpark üblich ist.
    Nina von Mechow entwarf stilvolle Kostüme der Jahrhundertwende, mit großen, breitkrempigen Hüten. Eher die Bademode für ein elegantes Ostseebad.

    Vier Jahre später lebt die Familie in einer Einzimmerwohnung.

    Auf der einen Seite steht ein Klavier, auf dem Živný (John Graham-Hall singt mit ausdrucksvoller Stimme) versucht, die passende Musik für seine Oper zu finden. Míla liegt scheinbar entspannt auf einem Chaiselongue und liest ein Buch. Živný sucht den Schluss für die Oper, die ihre gegenseitige Liebe zum Inhalt hat. Sohn Doubek sitzt in einem vergitterten Laufstall. Selbst er gibt sich Mühe, so leise wie möglich zu sein, um den Vater nicht zu stören. Aus einem Regal holt er sich einen Comic und liest zusammengekauert in seinem Gittergehege. Vorn steht ein Wäscheständer. In einer solchen Umgebung ist geistig, kreative Arbeit unmöglich.

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    Dann kommt noch die Mutter (emotional Rosalind Plowright) mit wirrem Blick und aufgelösten Haaren. Míla bemüht sich pflichtbewusst um ihre Mutter, während sich Živný entnervt auf das Sofa legt, sich das Buch vor die Nase hält. Ab und an schaut er über den Buchrand, ob und wann die Szene endlich vorbei ist. Es sieht nach Wiederholung aus.
    Als sich erst seine Schwiegermutter – die ihre Geldkassette über den Balkon schmeißt und hinterher springt – dann die ihr helfen wollende Ehefrau über den Balkon in den Tod stürzen, wendet sich Živný ab und legt zerstreut die Wäsche zusammen – typisch für eine Ersatzhandlung eines unter Hochspannung stehenden Menschen.


    Zehn Jahre sind inzwischen vergangen.

    Der Chor der Studenten tritt im dritten Akt mit schwarzen, engen Hosen und Pullis auf, alle mit einer gelben Partitur vor der Nase. In einem Saal studieren sie den Schluss seiner abrupt endenden Oper ein. Živný wirkt deutlich gealtert. Sein Sohn ist zu einem hochaufgeschossenen Halbwüchsigen ohne erkennbares Selbstbewusstsein herangewachsen. Živný redet mit Doubek nur im Befehlston, betrachtet ihn als Klotz am Bein und Wurzel allen Übels.
    Während Živný den Studenten seine Geschichte erzählt, befiehlt er seinem Sohn, ihm Wasser zu bringen. Als der mit einem Glas wiederkommt, trägt er das Kleid und den Hut seiner Mutter. Živný sinkt ohnmächtig zu Boden, als er seine Frau zu sehen glaubt, erhebt sich aber und bestimmt: „Den Schluss weiß Gott allein“ – Basta.

    Schicksal (Osud)  von Leoš Janáček in der Oper Stuttgart

    Die Inszenierung besticht mit sehr gut herausgearbeiteten Charakteren der ideal besetzten Sänger. Das Stuttgarter Staatsorchester unter der Leitung von Sylvain Cambreling spielt die hochkomplexen Partituren sehr klangschön und erstaunlich durchsichtig, so dass die schwierige Balance zwischen Bühne und dem Orchester inklusive Bühnenmusik immer gewahrt bleibt. Das gilt für beide Opern dieses Abends, sowohl für Schicksal, als auch für -> ♫  „Die glückliche Hand“ von Arnold Schönberg – Gefühlter Stummfilm

     

    Schicksal:

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  • ♫ Oper Stuttgart: Die glückliche Hand von Arnold Schönberg –

    ♫ Oper Stuttgart: Die glückliche Hand von Arnold Schönberg –

    Hatea215fb2f9b9431ca0723de77739fd00 Schönberg es so gewollt? Er hatte die Idee, dieses musikalische Drama im Film aufführen zu lassen, und 1913 kam nur der Stummfilm in Frage.

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    In den „Filmtheatern“ wurde auf einer großen Leinwand der Film abgespult, vorn saßen die Musiker – später nur noch ein Pianist – und spielten die Musik dazu.

    Genau so sah es das Stuttgarter Publikum im Staatstheater am 16. März 2012. Die Musik kommt aus dem Orchestergraben im Vordergrund, der Sänger singt von der Seite. Ausgelöst wurde es durch einem (Un)Glücksfall. Shigeo Ishino, „Ein Mann“ und gleichzeitig Hauptdarsteller, hat sich die Schulter verrenkt und konnte sich nicht bewegen, aber dafür sehr gut singen – und Shigeo Ishimo singt mit so deutlicher Aussprache, dass die Obertitel überflüssig werden.

    „Ein Mann“ träumt, dass ihm alles gelingt, und zwar mit links. Das Ziel seiner Sehnsucht ist „Ein Weib“. Aber er schafft es nicht, sie zu erobern. Zwölf Gestalten stehen um ihn herum und kommentieren sein Tun. Am Ende lachen sie ihn aus. Siehe → ♫ Inhalt / Handlung: „Die Glückliche Hand“ mit Musik und Libretto von Arnold

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    Das Bühnenbild besteht aus einem Vorhang mit goldenen Strähnen, der die Farbe je nach Licht wechselt. Zum Hintergrund passende, lange strähnige Hausmäntel, trägt der Chor der zwölf Personen. Strumpfmasken mit Schlitzen für Mund und Augen verdecken die Köpfe.

    Wenn „Ein Mann“ im ersten Bild den Vorhang zur Seite anhebt, sehen die Zuschauer ein überdimensionales Elefantenbein, Busen wie Kuppeln, Kopf gesichtslos – ist auch unnötig. Er merkt einfach nicht, dass „Ein Weib“ einerseits zu groß für ihn ist und andererseits nichts von ihm wissen will, denn sie ist nur eine aufblasbare Puppe. Allerdings ist sie nicht mit gleichnamigem Spielzeug aus dem Sexshop zu verwechseln. Sie ist riesig groß – nimmt die ganze Bühne ein – liegend ist sie mannshoch. Mit Hilfe „Eines Herrn“, seines Nebenbuhlers, schafft er es, auf sie drauf zu klettern.

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    Überdeutlich bewegt der eingesprungene Regieassistent Dirk Schmeding den Mund wie zum Singen, gepaart mit weit ausladenden Hand-, Kopf-, und Körperbewegungen, wie sie in einem Stummfilm üblich sind.
    „Ein Mann“ durchlebt einen Alptraum. Das Schlimmste, was einem Schwerenöter passieren kann. Er versucht, „Ein Weib“ zu erobern, aber das reagiert nicht – auf nichts! Teilweise beutelt der Mann die Riesenpuppe wie ein Hundewelpe sein Spielzeug. Nachdem er erkennen muss, dass er „Das Weib“ nicht erobern kann, schüttelt er seine Hände derart heftig, dass es so aussieht, als würde ein Film mit doppelter Geschwindigkeit ablaufen.

    Die zwölf Gestalten amüsieren sich über ihn. Am Schluss gehen sie um den erschöpften, aber erfolglosen „Mann“ herum. Während ihn die Umstehenden auslachen, krallt er sich an ihrem überdimensionalen Busen fest. Am Schluss liegt er völlig erschöpft auf ihrem luftleeren Kopf, neben dem lädierten Busen.

    Nachdem sie ihn noch tüchtig ausgelacht haben, gehen die zwölf Gestalten ab. Als Siegeszeichen streckt der Mann den Arm (war es der linke?) in die Höhe. Freudianer könnten in dieser Geste ein Phallus-Symbol erkennen. Mitleidsvoll bedecken die Gestalten die erhobene Hand mit einem Hausmantel. Wie im Traum, sowohl wirklich als auch unwirklich.

    Jossie Wieler und Sergio Morabito wählten für ihre Inszenierung den Konflikt zwischen Mann und Frau, den „Ein Mann“ im Alptraum verarbeitet – absolut stimmig. Der Stuttgarter Opernchor unter der Leitung von Winfried Maczewski gestaltet daraus ein packendes und bewegendes Musiktheater. Das gilt auch für „Schicksal“,  die zweite Kurzoper dieses Abends ->  „Schicksal“ von Leoš Janáček – Oper ohne Ende

    „Die glückliche Hand“  von Arnold Schönberg in der Oper Stuttgart

    Musikalische Leitung: Sylvain Cambreling
    Regie und Dramaturgie: Jossi Wieler, Sergio Morabito
    Bühne: Bert Neumann
    Kostüme: Nina von Mechow
    Licht: Lothar Baumgarte
    Chor: Winfried Maczewski

    Ein Mann: Shigeo Ishino

    Fotos: A.T. Schaefer

    Diese Aufführung „Die glückliche Hand“  von Arnold Schönberg fand am 16. März 2012 in der Staatsoper Stuttgart statt.

    Die glückliche Hand:

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