Schlagwort: Internationales Trickfilm Festival

  • ☛ Trickfilm-Tipps: Frauen in Notsituationen und ausweglosen Zwangslagen

    ☛ Trickfilm-Tipps: Frauen in Notsituationen und ausweglosen Zwangslagen

    bc1fcd0d06fb4882a23eccdfd076511bITFS 2012: Ernste Animationsfilme im internationalen Wettbewerb.
    Zwei Frauen durchleben ein Martyrium, ohne sich aus dem Teufelskreis befreien zu können. Ein kleines Mädchen träumt sich aus einer unerträglichen Zwangslage heraus in eine Märchenwelt. Die Sinnlosigkeit ihrer Arbeit erlebt eine Frau hinter der Theke eines Pubs.


    trickfilm.princessePrincesse von Fréderick Tremblay | Kanada 2011

    Eine Frau wird von einem sadistischen Mann geschlagen und verunstaltet. Eine Gesichtshälfte, ebenso Arme und Beine strotzen voller Narben. Sie ist gefangen in der Wohnung, denn draußen wachen Zähne fletschend bissige Hunde. Während sie im Hellen allein ist, schreibt sie ein Tagebuch. In den Nächten lässt sie sich von dem brutalen Mann mit dem Messer stechen und vergewaltigen.
    Eines Tages trägt der Mann durch die verrammelte Tür eine Fast-Leiche, die er auf dem Küchentisch ablegt. Er entlädt sich erst einmal in ihr.
    Tagsüber sind die beiden Frauen allein und freunden sich an. Auch die Zweitfrau wagt nicht, die Behausung zu verlassen. Bald sieht auch sie so narbig und verunstaltet aus wie die erste Frau, bloß in Blond. Irgendwann ist sie ganz allein und das Martyrium beginnt von vorn, wie bei der anderen Frau.
    Gewalt in der Ehe – ein ewiger Kreislauf von Abhängigkeit – eine ausweglose Situation für die Opfer.


    trickfilm.conteConte de Faits (Fairy Tailing) von Jumi Yoon | Frankreich 2011

    Ein kleines Mädchen lebt in einem Bordell in Korea. So lange sie allein sind, wiegt die Mutter sie, wie jede Mutter es mit ihrem kleinen Kind macht. Sobald die Freier – amerikanische GIs – kommen, versteckt ihre Mutter sie hinter einem Vorhang. Ist sie allein, spielt sie mit ihrem Fantasietier, einem Reh. Sie träumt sich in eine grüne Landschaft mit Bäumen und Hügeln hinein, die sie mit dem Reh zusammen erkundet.
    Immer wieder finden die betrunkenen Soldaten das Kind und zerren es aus seinem Versteck. Der Protest des kleinen Mädchens stört sie nicht. Sobald die Kleine sich befreien kann, verschwindet sie unter einem Frauenrock oder hinter einem Vorhang in ihr Fantasiereich zu ihrem Reh. Sie folgt ihm überall hin. Eines Tages springt das Reh aus dem geöffneten Fenster, hinaus in eine grüne Landschaft mit Bergen, Tälern, Bäumen, Blumen…
    Fantasie kann gefährlich sein in ausweglosen Situationen.

    trickfilm.pubThe Pub von Joseph Pierce | Großbritannien 2011

    Arbeitsalltag in einem Pub aus Sicht einer Frau hinter dem Tresen.
    Sie sieht die Schwaller, denen bei jedem Schluck Wurzeln aus den Ohren sprießen. Sie beobachtet besorgt den Trinker an der Bar, der mit zunehmendem Alkoholkonsum aggressiver wird. Erst nimmt er die Gestalt eines Gorillas, dann eines Löwen, dann eines Monsters an. Irgendwann schmeißt sie ihn zur Tür hinaus. Danach schaut sie erschöpft in den Spiegel und sieht eine alte Frau. Nach einem kräftigen Schluck aus der Flasche nimmt sie wieder ihre gewohnten Formen an.
    Am Ende sitzt sie hinter dem Fenster ihrer Wohnung, streichelt ihre Katze und schaut den Leuten nach. Unfähig, irgend etwas zu tun.

     

     

    Mädchen:
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  • ☛ Trickfilm-Tipps für Kinder – lustig und lehrreich

    ☛ Trickfilm-Tipps für Kinder – lustig und lehrreich

    5b4f4374a4c444b48050edf7dc6a2b41
    Trickfilme vermitteln Werte ohne erhobenen Zeigefinger. Probleme wie Zahnlücken-Mobbing, Blindheit, und Alzheimer werden mit Humor dargestellt, mit einer  für Kinder verständlichen Art der Bilder.

    trickfilm.ernestoErnesto von Corinne Ladeinde | Großbritannien

    Ernesto wird gehänselt. Alle Kinder seines Alters können stolz ihre Zahnlücken zeigen samt ausgefallenen Zähnen, bloß Ernestos Milchzähne erweisen sich als hartnäckig. Als er mit der Zange herausholen will, reagieren seine Zähne gut gelaunt. Sie fangen an zu tanzen und singen dazu ein Lied in einem Rhythmus, der in die Beine geht. Sobald Ernesto den Mund aufmacht, ertönt die Jamaika-Tanz-Melodie. Erst swingen seine Eltern mit, dann der Zahnarzt und dann seine Mitschüler, die ihn vorher wegen seiner Zähne hänselten. Nach diesem Erfolg kann Ernesto erstmals wieder ruhig schlafen. Am nächsten Morgen sieht er im Spiegel eine gewaltige Zahnlücke und auf seinem Kissen vier Milchzähne. Schwierig wird es in der Schule, denn die Kinder stehen erwartungsvoll um ihn herum. Als kein Lied ertönt, wenden sie sich enttäuscht ab. Keiner möchte Ernestos Zähne sehen, auf die er so stolz ist. Aber Ernesto fällt etwas anderes ein. Er pfeift die Melodie durch seine Zahnlücke, und schon tanzen alle mit. Ernesto ist der Größte.

    Les Yeux noir (schwarze Augen) von Nicola Lemay | Canada

    Ein schwarzer Film – was die Farbe anbelangt. Ansonsten optimistisch und aufbauend.
    Wie auf eine schwarze Schiefertafel sind die Konturen mit weißer Kreide gezeichnet. Matthew sieht seine Welt in schwarz. Es macht ihm nicht viel aus, denn er hat Augen, wo kein anderer sie hat. Seine weißen Augen leuchten woanders auf als bei normalen Kindern, etwa an den Ohren. Er hört, wenn die Autos anhalten. Dann ist die Ampel grün und er kann über die Straße gehen. Mit seinen weißen Augen in den Nasenflügeln sieht er das Brot, wenn er beim Bäcker vorbeigeht. Seine Augen unter den zehn Fingerspitzen helfen ihm beim Lesen. Unter den zehn Zehen zeigen seine Augen ihm, was auf dem Boden liegt. Beim Gehen verlässt er sich auf das Auge seines Stockes.
    Matthew ist ein aufgeweckter, fröhlicher Junge. Zur Zeit ist er sehr aufgeregt, denn bald hat er Geburtstag, und er möchte nur zu gern wissen, was er für ein Geburtstagsgeschenk bekommt. Seine Eltern geben ihm den Tipp: weich und warm.
    Matthew geht auf Entdeckungstour und entdeckt vieles, was entweder warm oder weich ist wie ein stinkenden Socken oder die Ofenröhre – nichts weist beide Kriterien auf. Soviel sei verraten. Es ist ein kleiner Welpe auf einem Bauernhof.
    In diesem warmherzigen und humorvollen Film Kinder entdecken die Welt von Blinden.

    trickfilm.kahanikarKahanikar (Geschichtenerzähler) von Nandita Jain | Großbritannien

    Nirmala, die kleine Inderin, wundert sich, dass ihr geliebter Opa seltsame Sachen macht. Er fängt zwei Fische und versucht, sie mit dem Löffel zu zerlegen. Als sie ihm das Messer reicht, legt er Kopf und Schwanz in die Pfanne, die Fischkörper in die Abfalltonne. Zwar erzählt er ihre Lieblingsgeschichte, vergisst aber wichtige Details. Die Geschichte handelt von einem Jungen, der auf besondere Art Fische fängt. Er nimmt seinen Kopf ab, taucht ins Wasser und gebraucht seinen Körper als Reuse. Eines Tages ist sein abgelegter Kopf verschwunden. Bei dieser Szene geht der Opa ins Freie und sucht verzweifelt seinen Kopf. Jetzt spinnt Nirmala die Geschichte weiter. Sie bemalt eine Kokosnuss mit dem Portrait des Opas, der seinen Kopf findet. Sowohl das Märchen ist erfüllt als auch der Opa beruhigt.
    Ein Alzheimer-Problem auf einfache und verständliche Weise erzählt, mit einem Schuss Poesie und bunten Märchenbildern.

    Kinderfilm:
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  • ☛ Internationaler Trickfilm-Wettbewerb in Stuttgart – traurig und erschütternd

    ☛ Internationaler Trickfilm-Wettbewerb in Stuttgart – traurig und erschütternd

    640569d3931a4602bb22c8a9bd9a96bbWährend es vor einigen Jahres noch die humorigen Filme vorherrschten, bestimmen heute die nachhaltigen, traurigen, Erschütterung hervorrufenden Filme die erste Staffel.

     w.abuelasAbuelas (Grandmas) von Afarin Eghbal

    Eine Großmutter denkt zurück an die Zeit, in der ihre Tochter klein war. Sie schaut sich die alten Fotos an, und siehe da, ihre Tochter wird lebendig. Sie tanzt, lacht, freut sich ihres Lebens. Dann kommt der Abschied. Die Mutter gibt ihr mit auf den Weg, ja vorsichtig zu sein. Ihre Tochter beruhigt sie, wünscht ihr alles Gute, sendet ihr Luftküsse und verschwindet – auf Nimmerwiedersehen.
    Irgendwann bekommt die Mutter eine Nachricht, dass ihre Tochter verunglückt sei. Die Mutter schaut auf ihre Fotos – eines nach dem anderen – die ihre Tochter im Kreise der Familie zeigt. Strahlend und glücklich sehen alle aus, wenn sie lachend in die Kamera schauen. Die Tochter löst sich auf und hinterlässt eine schwarze Silhouette zwischen den übrigen Familienmitgliedern.
    Die Mutter  mag nicht glauben, dass ihre Tochter tot ist; sie forscht weiter. Durch einen Gentest findet sie zu ihrem Enkel, nach dreißig Jahren. Trotz aller Freude darüber macht sie sich jede Woche aufs Neue auf den Weg. Sie bindet ihr weißes Kopftuch um, gefertigt aus einer Babywindel. Zusammen mit anderen Müttern und Großmüttern, den Madres de la Plaza de Mayo, trifft sie sich, um gegen die Verschleppung ihrer Kinder und Enkel zu protestieren, die während der Militär-Diktatur  in Argentinien verschwunden sind.

    Dieser Film lässt in seiner Eindringlichkeit sprachlose Stille zurück. Bei mir auch noch Tränen in den Augen.

    w.zeinek.filmZeinek gehiago iraun (Who last’s longer? Wer hält länger aus?)  Von Gregorio Muro

    Es fängt an mit einem Kinderspiel. Vier Freunde stehen auf den Gleisen und spornen sich gegenseitig an. Wer springt zuletzt, wenn der Zug kommt? Anders Schuhband hat sich in den Gleisen verfangen. Der Zug erfasst ihn. Er wird zwar gerettet, bleibt aber für sein Leben behindert, körperlich und geistig. Er erkennt seine Freunde nicht mehr.
    Seine Eltern bringen ihn im Rollstuhl nach Hause. Sie freuen sich über die kleinsten Fortschritte. Ander erkennt das Akkordeon. Der Vater holt es hervor und spielt einen lustigen Tanz, zur Freude der ganzen Familie. Ander lernt, mit Krücken zu gehen, erkennt langsam seine Umgebung wieder. Jahrein und jahraus begleiten die Eltern ihn zur Therapie in die Klinik.
    Seine Freunde werden groß, sie verlieben sich, sie heiraten und bekommen Kinder. Auch Ander wird größer und immer unförmiger. Sein Verstand ist seit dem Unfall gleich geblieben. Seine Mutter begleitet ihn zu den Therapiesitzungen – alt, krank und mutlos. Da kommt der letzte Zug, der sich ebenfalls verhängnisvoll auswirkt.

    w.366tage366 Tage von Johannes Schiehsl

    Der autobiographisch gefärbte Film erzählt die Geschichte eines Zivildienstleistenden, der voller Elan seinen Dienst antritt. Er fährt in einem Krankenwagen mit dem stoischen Fahrer, der mit seinem dicken Bauch kaum hinter das Lenkrad passt und sofort den Radetzkymarsch auf volle Lautstärke stellt. Das Leid der Menschen lässt er nicht an sich heran. Er schlägt den angebotenen Kaffee genau so aus wie er jedes mal dem Beinamputierten Fußballzuschauer in den Rollstuhl hebt.
    Der junge Mann mag das nicht so hinnehmen, Er besucht die alte Dame in seiner Freizeit. Mit dem Fußballfan sitzt er zusammen vor dem Fernseher. Einem Schachspieler bildet er den Spielpartner. Er merkt, dass er gebraucht wird, kann aber nicht mehr abschalten. Als sie wieder zu der alten Dame gerufen werden und nur noch deren Tod feststellen können, droht er daran zu zerbrechen.
    Ausgerechnet hier hilft ihm der Fahrer, dem weder der junge Zivi noch die Zuschauer eine menschliche Regung zugetraut hätten.

    Großmutter:

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  • Trickfilmfestival – Internationaler Wettbewerb – 3D-Filme

    Trickfilmfestival – Internationaler Wettbewerb – 3D-Filme

    diekiste1eb6d3a715f94139bf2a0af8d0661616Dreidimensionale Animationsfilme bieten dem Zuschauer die Illusion räumlicher Tiefe. Es sieht alles so aus wie im richtigen Leben, aber doch ganz anders. Häufig sind die Hauptfiguren Tiere, die sich sehr menschlich benehmen. Angefangen von der Kleidung wie in „Die Kiste“ von Kyra Buschor, der menschlichen Schwächen wie „Preferably Blue“ von Alan Dickson, der Gefühle von Rache wie „The Mighty Hunter“ von Michael Ekblad oder der menschlichen Mimik und Gestik – obwohl die Darsteller stark abstrahiert sind – im Kinderfilm „Das Bild der Prinzessin“ von Klaus Morschheuser und Johannes Weiland.
    Die Kiste (The Box) von Kyra Buschor – mein persönlicher Lieblingsfilm!
    Drei Frösche, allesamt Aristokraten, treffen sich in einem hanseatischen Kontor um den runden Mahagonitisch.

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  • Trickfilmfestival: Mullewapp – Kinoabenteuer umsonst im Stuttgarter Schlossgarten

    Trickfilmfestival: Mullewapp – Kinoabenteuer umsonst im Stuttgarter Schlossgarten

    w.filmfestival.stuttgart 254aa45cfbd0d7ba64231a7cd072ab8fd81f8Auf der großen Leinwand im Schlossgarten präsentiert das Internationale Trickfilmfestival 2011 einen Animationsfilm für die ganze Familie. Das junge Publikum zeigt sich begeistert. Generationen von Kindern kennen die drei Freunde: den klugen Franz von Hahn, den gewitzten Jonny Mauser und den dicken Waldemar, das einfältige Schwein.
    Sie sind daheim in einem Ort namens Mullewapp. Auf dem Bauernhof leben mit ihnen noch die Hühner mit ihren Küken, eine Kuh mit ihren kleinen Kälbern, Wolke, das Lämmchen und der alte Hofhund. Er wird von allen geliebt, auch wenn die jungen Hennen aus Schabernack sein Gebiss verstecken.

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  • Trickfilmfestival 2011 – Frischluftkino – Open Air – Public Viewing

    Trickfilmfestival 2011 – Frischluftkino – Open Air – Public Viewing

    w.filmfestival.stuttgart 1959b3398edd21a4aa19cbaeff021f501d7
    Trickfilme auf einer Riesenleinwand anschauen – umsonst und draußen.
    Das 18. Internationale Trickfilm Festival lädt ein auf den Stuttgarter Schlossplatz zum Public Viewing,  und viele, viele kommen. Filme anschauen und das schöne Frühlingswetter genießen – was will man mehr? Ab 14 Uhr läuft das Programm. Beginnend  mit Kurzfilmen für die ganze Familie.

    Märchenhaftes aus Bulgarien, für Kinder als Zeichentrickfilm umgesetzt.

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  • Trickfilm-Tipp: „Dilili in Paris“  von Michel Ocelot

    Trickfilm-Tipp: „Dilili in Paris“ von Michel Ocelot

    Belle Époque, mittendrin Dilili in Paris, der Weltstadt der Künstler, Literaten, Wissenf804ba30511d4a85b75bffb4bd60823cschaftler. In Paris häufen sich mysteriöse Entführungsfälle. Mädchen werden entführt, aber es gibt wenig Anhaltspunkte. Die Spuren führen zu den selbsternannten „Herren der Welt“.

    Dilili und ihr Freund Orel setzen sich auf die Fährte der Entführer.

    Dilili springt Seil
    Dilili liebt Seilspringen

    Dilili ist ein aufgewecktes, abenteuerlustiges Mädchen mit französischen und kanakischen Wurzeln. Mit dem Schiff kam sie nach Frankreich. Unterwegs nahm sich eine Adlige ihrer an und ließ ihr die beste Erziehung angedeihen. Dilili zeigt überaus höfliche Manieren und beherrscht die französische Sprache in Wort und Schrift – besser als mancher Franzose. Sie möchte die Pariser kennenlernen.

    Dilili und ihr Freund Orel im Lastenfahrrad
    Dilili und Orel fahren mit dem Lastenfahrrad durch Paris

    Ihr Freund Orel, der Botenjunge mit dem Lastendreirad, kennt sämtliche Persönlichkeiten seiner Zeit – von Literaten, über Kunst und Musik bis hin zu Wissenschaftlern und Erfindern.

    Dilili und Orel setzen sich auf die Spuren der „Herren der Welt“.

    Die Maler Auguste Renoir und Clode Monet bringen sie auf die Spur. Marcel Proust und Eric Satie schildern ihre Beobachtungen.

    Im Schwanenboot auf der Seine
    Orel, Dilili und Emma Calvé im Schwanenboot

    Mit der Opernsängerin Emma Calvé ist Orel sogar befreundet. Mit ihr fahren sie auf dem Wasserweg zu einem Schlupfwinkel. Erst starten sie in der Kanalisation von Paris, dann geht’s weiter auf der Seine. Nicht etwa mit einem Kahn, nein, standesgemäß mit einem Schwanenboot aus der Oper Lohengrin.

    Mit Toulouse-Lautrec im Lastendreirad auf den Straßen von Paris
    Dilili und Orel fahren mit Toulouse-Lautrec durch das nächtliche Paris

    Mit Hilfe des Malers Toulouse-Lautrec gelangen sie in das Cabaret Moulin Rouge, wo Dilili die Verschwörer belauscht. Die Freunde erhalten einen Hinweis auf ein Versteck.

    Dilili schiebt ihren kranken Freund
    Dilili schiebt ihren verwundeten Freund zuu Louis Pasteur


    Diese Information erweist sich als fatal, denn an diesem Ort wird Orel von einem tollwütigen Hund gebissen. Orel kann nicht mehr laufen, aber Dilili schiebt ihn zu Louis Pasteur, der bekanntlich gerade einen Impfstoff dagegen entwickelt hat.

    Die ganze Vorsicht nützt nichts, denn Dilili wird entführt.

    In einen schwarzen Umhang gehüllt wird sie mit den anderen Mädchen und Frauen festgehalten. Alle dürfen nicht mehr sprechen und müssen sich nur noch kniend bewegen. Diese „Vierfüßler“ dienen als Stühle für Männer, die sich auf ihnen ausruhen. Der dicke Anführer braucht sogar vier Frauen, die ein Brett tragen, auf dem er in seinem Thron residiert.

    Aufsehen erregende Befreiungsaktion.

    Orel und seine Freunde finden das Frauen-Gefängnis mit Hilfe des Schwanenbootes. Gerettet werden die Mädchen über eine Strickleiter durch den Schornstein. Oben wartet ein Luftschiff, gebaut von Graf von Zeppelin, einem Freund der Opernsängerin. Da der Gasantrieb noch nicht erfunden ist, müssen die Mädchen und ihre Helfer kräftig in die Pedale treten.

    Feine Pariser Gesellschaft um 1900
    Die feine Pariser Gesellschaft lauscht der Opernsängerin Emma Calvé

    Mit Unterstützung der Opernsängerin, die mit ihrer voluminösen Opernstimme den Takt angibt, werden sämtliche Pariser rund um den Eiffelturm auf sie aufmerksam.
    Alle Mädchen – außer Dilili – finden zu ihren Eltern zurück. Eine Szene, die bei den Zuschauern die Tränen in die Augen treibt. Aber auch Dilili findet sich behütet in den Armen der Opernsängerin, deren Chauffeur und ihrem Freund Orel.

    Sympathie für entrechtete Frauen treibt Michel Ocelot an.

    Michel Ocelot wollte ursprünglich einen Film über die Unterdrückung der Frauen schaffen. Er steht auf der Seite der Frauen, die im schwarzen Umhang als seelenlose Fußabstreifer für eine bestimmte Sorte Mann dienen. Er wollte einen Film über entrechtete Frauen drehen, die nur vor sich hinvegetieren und auf Befehle brutaler Männer reagieren müssen – ein Film über die Unterdrückung und Befreiung verschleierter Frauen.
    Als Rahmenhandlung wählte er die Pariser Belle Epoque, die Zeit um 1900 herum.

    Insgesamt sechs Jahre hat es gedauert, bis der Film fertig war.

    Nachdem er die Figuren ausgewählt hatte, stand die Handlung innerhalb einer Woche. Die Zuschauer schwelgen in romantischen Jugendstil-Interieurs. Auf den Straßen von Paris flanieren die Damen der feinen Gesellschaft in ihren langen Röcken (die Michel Ocelot besonders mag). Die Herren in Gehröcken und Zylinder steigen aus Pferdekutschen.
    Dieser Film könnte in Schule als Unterrichtsmaterial dienen. Maler, Bildhauer, Literaten, Musiker, Wissenschaftler kommen darin vor. Besonders berücksichtigt er die Frauen, die sich in dieser Zeit emanzipierten. Zugegeben, nicht unbedingt biographisch genau.

    Wo sonst findet man so viele berühmte männliche und weibliche Charaktere in einem 89-Minuten-Film?


    Maler/Bildhauer:
    Auguste Renoir, Auguste Rodin, Camille Claudel, Claude Monet, Constantin Brancusi (Romania), Edgar Degas, Henri de Toulouse-Lautrec, Henri Matisse, Le Douanier Rousseau, Madeleine Lemaire, Pablo Picasso (Spain), Paul Poiret, Suzanne Valadon.
    Literaten:
    Anna de Noailles (Rumania), Colette, Ernest Renan, Marcel Proust.
    Komponisten:
    Claude Debussy, Emma Calvé, Erik Satie, Reynaldo Hahn (Venezuela).
    Persönlichkeiten:

    Clémenceau, Louise Michel, Prince de Galles (United Kingdom).
    Wissenschaftler:
    Alberto Santos-Dumont (Brazil), Gustave Eiffel, Louis Pasteur, Marie Curie (Poland).
    Sängerin/Tänzer:
    Sarah Bernhardt, La Goulue, Chocolat (Cuba).

    Regie Director: Michel Ocelot / Frankreich, Deutschland, Belgien / 2018 / 01:35:00 min.

    ITFS – Internationales Trickfilmfestival Stuttgart

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  • itfs 2019: Trickfilmfestival – umsonst auf dem Schlossplatz

    itfs 2019: Trickfilmfestival – umsonst auf dem Schlossplatz

    Kaum startet das Trickfilmfestival, schon scheint die Sonne. Bei schönstem Frühlingswetter sitzt ein gut gelauntes Publikum auf dem Schlossplatz in Stuttgart und schaut die Trickfilme auf der riesigen Leinwand – vollkommen umsonst.

    Der Schlossplatz platzt vor lauter Zuschauern.

    Zuschauer auf dem Schlossplatz beim trickfilmfestival

    Die Besucher kommen zu Fuß, mit der U-Bahn, mit dem Kinderwagen, mit dem Rad, mit Hund.

    An den Rändern blühen noch die Tulpen.

    Blühende Tulpen, Zuschauer , große Leinwand beim Trickfilmfestival

    Sie sitzen auf dem grünen Gras, auf mitgebrachten Kissen oder Campingstühlen, auf den vorhandenen Parkbänken. Damit der Rasen auch nach dem Festival noch gut aussieht, liegen Kunststoffplatten zum Schutz darauf. Die sind besonders begehrt, denn der Boden ist doch noch etwas kalt. Zumindest für diejenigen, die mehrere Filme über mehrere Stunden ausharren.

    Beliebtes Selfiemotiv ist die große Leinwand im Hintergrund.

    Open air Kino von der Rückseite

    Jedoch auch die Rückseite bietet wirkungsvolle Motive.

    Lebensstilblog beschäftigt sich mit den Menschen und ihren Gewohnheiten.

    ITFS – Internationales Trickfilmfestival Stuttgart

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  • ☛ itfs 2017: Trickfilm – Howard Lovecraft & The Frozen Kingdom – Fantasy

    ☛ itfs 2017: Trickfilm – Howard Lovecraft & The Frozen Kingdom – Fantasy

    Ein Film, der von der Sprache auf Kinder und Jugendliche zugeschnitten ist. Wenig Handlung, viele Kämpfe, böse Kreaturen, die besiegt werden müssen.

    Ein Junge liest ein verbotenes Buch und wird in die Fantasie-Welt hineingezogen.

    Filmszene "Howard Lovecraft & The Frozen Kingdom"

    Sie besteht aus einer eisigen Landschaft, in der er den unterschiedlichsten Lebewesen begegnet, die ihm feindlich gesinnt sind. Mit einem Ungeheuer freundet er sich an. Ein Mittelding zwischen Drachen und Krake, mit Schlitzaugen, die gefährlich funkeln. Ansonsten begegnen ihm auf seinem Weg Kreaturen, die Alpträume verursachen. Er besiegt sie und findet wieder in sein Bett zurück.

    Was am Ende des Films Hängen geblieben ist, sind die vielen Gewaltszenen.

    Howard trifft ständig auf irgendwelche Feinde, die er besiegen muss. Überall werden sofort die Waffen gezückt. Mit Speeren bewaffnet, in militärischen Kolonnen, ein Monster, dessen Mund aus Widerhaken besteht.
    Der junge Howard zeigt keinerlei emotionale Regungen. Weder Freude, noch Erstaunen, noch Schmerz noch Mitleid mit den Geschöpfen um ihn herum sind auf seinem Gesicht, Körpersprache oder Worten zu erkennen. Nicht nur die Umgebung ist kalt. Kalt ist auch die soziale Kompetenz des Hauptdarstellers.

     

    Dieser Film lässt mich mit Fragen zurück, für die ich keine Antwort gefunden habe.

    Wie viel Gewalt vertragen Kinder und Jugendliche?
    Gibt es keinen Ausweg mit Köpfchen, List und Tücke?
    Lassen sich friedfertige Szenen nicht effektvoll darstellen?
    Warum wird den Kindern kein anderer Weg angeboten als Gewalt?
    Warum, warum, warum?

    Howard Lovecraft & The Frozen Kingdom
    Regie: Sean Patrick O’Reilly / Kanada / 2016 / 01:23:00 min. / Produktion: Arcana Studio / Verleih: / Weltvertrieb: Arcana Studio

     

    Internationales Trickfilm-Festival:
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  • ☛ itfs 2017: Trickfilm – The Alan Dimension – hellsehen gratis

    ☛ itfs 2017: Trickfilm – The Alan Dimension – hellsehen gratis

    Schlimm trifft es Menschen, die in die Zukunft blicken können – das wusste schon Kassandra. Alan zeichnet etwas in sein dickes, leeres Buch, und schon passiert es!

    Trickfilm, Szene "The Alan Dimension"
    Kaum malt er einen Teller mit einer Brotstulle, in Scheiben geschnitten, schon kommt seine Frau herein und bringt ihm das Frühstück mit eben diesem Brot. So geht es fröhlich weiter, bis Wendy genug hat und im Garten die Rosen schneidet. Um ihn von seinem Buch abzulenken, klopft sie freundlich lächelnd ans Fenster. Genau in diesem Moment kleckst ein Vogel darauf. Alan blickt hoch, erschrickt und zeigt ihr genau den Fleck, den er gerade in seinem Buch skizziert hat.
    Das ist selbst für die geduldige Ehefrau zu viel. Sie packt ihren Koffer – den Alan schon ins Heft gezeichnet hat – und verschwindet wutentbrannt.
    Alan sitzt allein Zuhaus und starrt sehnsuchtsvoll auf das Hochzeitsfoto, auf dem seine Wendy ihn auf Händen über die Schwelle trägt.
    So eine Frau bekommt er nicht wieder. Er zeichnet sie, wie sie mit ausgebreiteten Armen auf ihn zufliegt, rennt ins Auto und sucht die Straßenränder ab.
    … und schon klebt Wendy an seiner Windschutzscheibe.
    Irgendwann wird auch Alan klar, dass es wichtigere Dinge gibt, als den Weltuntergang vorauszusagen.

    Dieser kleine Film erzählt eine Geschichte vollkommen unaufgeregt. Zum Schmunzeln, zum Innehalten. Ganz klassisch mit Zeichnungen, die Leben entwickeln. Es sieht fast so aus, als ob die Handlung vom Zeichenstift vorangetrieben wird.

    Trickfilm – The Alan Dimension / Regie: Jac Clinch / Großbritannien / 05/2016 / 00:08:47 min. /

     

     

    Internationales Trickfilm-Festival:
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