Kunst am Bahnhof von Wendlingen: Eine kopflose Dame sorgt für Spekulationen und Rätselraten. Warum fehlt ihr der Kopf? Hat es historische Hintergründe oder steckt mehr dahinter? Ein Blick auf die faszinierende Installation „Die Reisende“ und die Fragen, die sie aufwirft.
Eine Frau ohne Kopf dreht ihre Runden – ganz gleichmäßig, einmal pro Minute. Um sie herum kreisen Ringe, als hätten sie einen eigenen Plan. Wer zu lange hinschaut, könnte ins Grübeln geraten. Oder einfach mitrotieren.
Sie dreht sich unaufhörlich, die Dame ohne Kopf. Ihr rotes Kleid strahlt weit über den Bahnhof von Wendlingen hinaus und zieht die Blicke der Reisenden magisch an. Jedes Mal, wenn ich sie sehe, frage ich mich, warum sie keinen Kopf hat.
Künstlerisches Mysterium: Die rätselhafte Figur ‚Die Reisende‘ in Wendlingen
Gab es in der Geschichte von Wendlingen einst eine kopflose Frau, ähnlich wie der legendäre Pirat Störtebeker? Der soll ja angeblich noch kopflos an 18 seiner Männer vorbeigelaufen sein und hat ihnen damit das Leben gerettet. Doch so sieht sie nicht aus!
Hat die Dame vielleicht ihren Kopf verloren, weil sie die endlosen Lautsprecher-Ansagen zu den verspäteten Zügen nicht mehr ertragen konnte? Das erscheint mir schon wahrscheinlicher. Das würde auch ihr ewiges Kreisen erklären.
Oder ist den Auftraggebern schlicht das Geld ausgegangen? Auch das ist denkbar, denn wenn irgendwo gespart wird, dann zuerst an der Kunst, dann an den Kindern und schließlich an den Alten.
Die kopflose Dame von Wendlingen: Ein Rätsel in Rot
Eine weitere Möglichkeit kommt mir in den Sinn: Hat die Künstlerin vielleicht ein zehnseitiges Pamphlet verfasst, in dem sie das Fehlen des Kopfes aus philosophischer, politischer und feministischer Sicht erläutert – nur um zu verschleiern, dass sie zwar Körper, aber keine Köpfe gestalten kann?
„Die Reisende“ selbst bleibt im schlichten roten Kleid: ohne Gesicht, ohne Gepäck, ohne Pose. Man möchte fast sagen: Sie ist unterwegs, auf ihre Art. Nicht hastig, nicht zielstrebig – aber stetig.
Vielleicht werde ich eines Tages das Geheimnis lüften.
Meine Beobachtung vor zwei Jahren:
Ein Hingucker ist diese Kunst am Bahnhof von Wendlingen. Fesselnd erweist sich meine kleine Pause zum Umsteigen. „Die Reisende“ wird gerade aufgestellt.
Blickfang für Reisende auf „Die Reisende“
Mit einem Hebebühnenkran hieven zwei Männer die überdimensionale Dame in die richtige Position. Sie wird sich Tag und Nacht drehen, wie ich von einem Beobachter erfahren habe.
Ich bin gespannt auf meine nächste Umsteigepause. Vermutlich hat die Dame dann schon einen Kopf.
RSS-Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/lebensstil/bild-des-tages/feed`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`
Es gab in Füssen eine Zeit, in der es verboten war, vor dem Haus Vorbauten oder etwas in die Straße Ragendes anzubringen. Verpönt sind Erker, Säulen, Klappläden.
Illusionsmalerei – Wunschbilder auf die Wand gemalt
Und was machen die pfiffigen Füssener, die ihren Reichtum nach außen zeigen wollen? Sie malen sich Erker, Stuck, Baldachine, Butzenscheiben, Wappen.
Mich beschleicht beim ersten schnellen Anblick so ein diffuses Gefühl: „Irgendetwas stimmt hier nicht!“ Ecksteine und Erker wirken auf die Entfernung so echt, dass ich ihnen – erst bei näherem Hinsehen – als Malerei auf die Schliche komme.
Ein Hausbesitzer stellt sich sogar Säcke vor die Tür. Name, Strasse und Hausnummer als Beschriftung – praktisch und clever.
Illusionsmalerei – Paradebeispiel ist das Haus des Apothekers
Ein Apotheker gehörte schon immer zur geistigen Elite eines Ortes – zusammen mit dem Lehrer, dem Pfarrer, dem Arzt. Das muss sich selbstverständlich auch im Haus zeigen.
Stuckelemente mit allerlei Zierrat und Akanthusblättern stützen rechts und links das Apothekenschild.
Der/die Schutzpatron/in der Apotheker prangt zwischen Säulen, direkt unter einem Fensterbogen. In der Hand den Becher mit dem Genesungstrunk.
Stolz dürfen die Besitzer heute noch auf das Alter der Apotheken-Gründung sein – seit 1547 steht sie an ihrem Platz. Der opulente Sims mit den Engelsflügeln zeigt deutlich, dass hier zum Wohle der Mitbürger gearbeitet wird.
An der Spitze rundet der Baldachin diese Außenwerbung ab. Eine Inschrift, in Brokat eingebrannt, zeigt den Bildungsstand der Besitzer an. Noch heute verstehen es Lateinschüler, mit ihren Kenntnissen anzugeben, wenn sie diesen Text übersetzen.
Apotheke in Kaufbeuren mit solider Holzschnitzerei
In Kaufbeuren im Allgäu dagegen steht die Stadt-Apotheke klein aber fein standesgemäß auf der Hauptstraße. Wie es sich für eine Apotheke gehört, ist sie jedoch etwas exklusiver als die übrigen Häuser gestaltet. Holzschnitzereien umrunden den Eingang – alles echt.
RSS-Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/wandmalerei/feed`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`
Breathing Earth – atmende Erde: Der japanische Künstler Susumu Shingu fertigt kinetische Objekte, die durch den Wind lebendig werden. Sie drehen sich und schaukeln im Wind wie seine Vorbilder Wald und Reisfeld. Sein Traum ist ein Wind-Dorf.
Breathing Earth: Dialog mit der Natur
Breathing Earth – Susumu Shingus Kunstobjekt wird aufgebaut
Kinetische – sich bewegende – Kunstobjekte, die durch die Luft angetrieben werden, drehen sich ineinander, um die eigene Achse, mit anderen beweglichen Teilen. Susumu Shingus Objekte schwingen wie die Blätter am Baum, alle in verschiedenen Geschwindigkeiten und in unterschiedliche Richtungen. Die einzelnen Gelenke, Metallplatten Dreiecke, Rechtecke – glatt oder gebogen – sind verschiedenartig lang. Luftbewegungen werden nur sichtbar, wenn der Wind auf einen Gegenstand trifft. Fesselnd wirkt es als Spiel mit dem Wasser. Dann drehen sich die Metallscheiben, spiegeln sich im Teich und werfen das Licht zurück.
Wo Spiegel blinken
Faszinierend bewegen sich Spiegel zwischen Glasbausteinen zweier Hochhäuser. Irgendwo steckt das Gelenk, das die einzelnen Dreiecke, Rechtecke, Bögen zum Schwingen bringt. Sie drehen sich in sämtliche Richtungen – oben, unten rechts, links, schlagen Purzelbäume und tanzen Pirouetten. Das Licht reflektieren sie auf sich selbst oder auf die Glasbausteine der Hochhäuser. Von verschiedenen Seiten kommt es an anderer Stelle wieder zurück. Das Spiegelballett ist nicht vorhersehbar, sondern abhängig von den Luftbewegungen.
Breathing Earth – Susumu Shingus Traum
Sein Traum ist ein Dorf, das allein durch den Wind lebt und Energie erzeugt. Atmende Erde mit reichlich Wind, seinem absoluten Lebenselixier. Enthalten sein muss unbedingt ein Theater, Café, Blumen und ein Gemüsegarten zur Selbstversorgung. In dieser Mission fliegt er um den ganzen Erdball, auf der Suche nach dem genialen Ort für sein Breathing-Earth-Projekt. Ideal scheint ihm eine Ruine in Italien, über die der Wind kräftig weht. Im Innenhof haben seine vier Windmühlen und ein Theater Platz. Freudig lässt er sich bei wehenden Distelsamen den Luftstrom um die Nase wehen. Wie immer stellt sich bei Gesprächen mit den Verantwortlichen heraus, dass die Kunstfachleute hell begeistert sind; die Entscheider haben Bedenken. Restaurant? Nein, keine Konkurrenz!
Breathing Earth – Susumu Shingu
Eine weitere Landschaft ist schwarz und platt vom Kohleabbau. Sie wirkt futuristisch wie eine Mondlandschaft. Hier fehlt der Platz für die Autos. Schottland hat viel Wind, aber auch viel Regen. Der Kunsthistoriker ist von der Idee und dem Dorf-Modell begeistert. 30 Meter Durchmesser misst das Restaurant in der Realität. Von Weitem wirkt es mit dem dicken Fuß wie ein überdimensionaler Pilz, dessen Schirm an den Seiten durchlöchert ist. Das sind die Fenster.
Breathing Earth – Susumu Shingus Modell
Bisher existiert das Dorf nur als Modell, das jedesmal Begeisterungsstürme hervorruft – leider nicht bei den Entscheidern. Hier in Schottland scheitert das Projekt an der fehlenden Ingenieurs-Handschrift. In Istanbul fährt er mit dem begeisterten Kurator im Boot zur „Löffelinsel“. Hier endet der Film. Ob Susumu Shingu diesmal seinen Traum verwirklichen kann?
Breathing Earth – Tage, Wochen, Monate im Leben eines Künstlers
Der Film zeigt einen Künstler, der seine Idee über Jahrzehnte beharrlich verfolgt. Er zeigt die Entstehung der Kunstwerke, vom Modell bis zur Überprüfung im Windkanal. Überall auf der Welt bewegen sich seine Kunstobjekte im Wind. Für Susumu Shingu versinnbildlichen sie seine Einstellung zum Leben. Sämtliche Empfindungen vergleicht er mit den Phänomenen der Natur – Wellen und Wind. Bilder und Objekte tragen poetische Titel. Er malt seine Träume auf Drachen und lässt sie im Wind steigen, denn solche Träume gehen in Erfüllung!
Breathing Earth – Susumu Shingus Zeichnung
Ähnlich wie der Künstler Christo verfolgt Susumu Shingu seinen Traum, dem er mit seinen Zeichnungen und Modellen konkrete Gestalt gibt. Ebenso arbeitet er mit seiner Frau zusammen, 24 Stunden am Tage. Der Film endet offen – vielleicht hat Susumu Shingu inzwischen auf einem windreichen Platz seinen Traum verwirklicht.
Deutschland 2012 – 93 min – Regie: Thomas Riedelsheimer – Sprache: Japanisch, Italienisch – Untertitel: Deutsch
„Immer wenn der Wind weht, dann atmet die Erde“: Der japanische Künstler Susumu Shingu verleiht dem Wind durch seine Skulpturen Gestalt – und er hat die Vision ein Dorf zu schaffen, das sich aus den natürlichen Energiequellen Wind und Sonne versorgt. Ein Künstlerporträt und ein meditativer Naturfilm, der im Zuschauer lange „nachweht“.
Buch: Thomas Riedelsheimer Kamera: Thomas Riedelsheimer Schnitt: Thomas Riedelsheimer Sounddesign: Nico Krebs Ton: Shinya Kitamura Musik: Stephan Micus Produktion: Skyline Productions, Pforzheim Redaktion: Sabine Rollberg, WDR/ARTE; Erkki Astala, YLE Finland Geo Verfügbarkeit: Worldwide
RSS-Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/wind/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`
Land-Art heißt die Kunst, die sich mit Naturmaterialien beschäftigt und normalerweise in der freien Natur stattfindet. Für die Ausstellung installierte HAMA Lohrmann ein Kunstwerk in der Städtischen Galerie Kirchheim.
Land-Art: Von Kirchheims Umgebung ab ins Kornhaus
Eine Rollbahn führt schnurstracks durch das Obergeschoss des Kirchheimer Kornhauses, in dem früher die Vorräte für Notzeiten lagerten. Wer meint, eine Flugschneise von Außerirdischen vor sich zu haben, irrt.
Akkurat auf Linie gelegtes Totholz führt in zwei Streifen – Fließbändern gleich – geradewegs auf einen Halbkreis mit senkrecht gestellten Schieferplatten zu und darüber hinaus. Verstärkt werden die beiden Pfade am Ende durch einen Bollerweg aus weißen Kalksteinen. Sämtliche Materialien stammen aus der Umgebung von Kirchheim unter Teck. Die Schieferplatten holte HAMA Lohrmann in Holzmaden aus dem Steinbruch, in dem auch schon prähistorische Dinosaurier gefunden wurden. Die Kalksteine liegen auf Steinhaufen unterhalb der Alb. Sie werden aus Feldern gesammelt, damit diese besser beackert werden können.
Auslöser für diese Art von Kunst ist die Leidenschaft fürs Bergsteigen und Reisen.
Beim Klettern spürt er die Steine und kann sie fühlend, tastend erfassen. Auf seinen Reisen durch Wüsten und Gebirge dieser Welt beobachtet er die unterschiedliche Bodenbeschaffenheit, und vor allen Dingen die natürlichen Farben der Naturmaterialien, die sich darauf befinden. Seine Farbtabellen reichen von Weiß bis Ocker, Ziegelrot, alle möglichen Brauntöne und graue Nuancen. Wenn er einmal nicht die richtige Farbe für sein Objekt direkt in der Umgebung findet, greift er zu anderen Hilfsmittel. Für ein Bodenrelief in Afrika findet er weiße Sedimente, die er mahlen und mit seinem (Trink)Wasser zu einer weißen Paste anrühren kann. Damit bemalt er die Steine. Wichtig ist ihm dabei, dass er nicht zu viel von seinem kostbaren Trinkwasser verbraucht – das wäre fatal!.
Land-Art: Seine Plätze sucht HAMA Lohrmann intuitiv aus.
In der Wüste ist es einfach, einen Stock als Mittelpunkt in den Boden zu stecken und mit einer Schnur einen Kreis zu ziehen. Für gerade Linien langt es, zwischen zwei Stöcken eine Leine zu spannen. Auf einem Gebirgsplateau wird es schon schwieriger, als Mittelpunkt für seine Kreisform einen Nagel hineinzuschlagen. Doch irgendwann ruht auf diesem kahlen Plateau aus Steinen ein Kreis, das Grundmotiv des Künstlers. Würde er sich hineinlegen, könnte er mit gestreckten Armen und Beinen an die Kreislinie stoßen. Sein zweites Format ist das Viereck, wobei Länge und Breite variieren, vom Quadrat bis zur Linie. Immer sind es klare Formen, die mit den Materialien gefüllt werden, die in der unmittelbaren Umgebung herumliegen. Bis zu einem Umkreis von 200 Metern schleppt er die Steine herbei, ohne Hilfsmittel. Selbst dieser starke 1,95-Mann stiesse an seine Grenzen, wäre da nicht der Flow, der ihn traumwandlerisch genau die Steine aussuchen lässt, die von Farbe, Form und Größe passen.
Großformatige Fotos an den Wänden zeigen in dieser Ausstellung HAMA Lohrmanns Kunst in den verschiedensten Gegenden der Erde. Auf seinen Bildern sieht es so aus, als liege jedes Objekt seit ewigen Zeiten auf dem Platz und gehöre genau da hinein. Manche Fotos seiner bisher mehr als 1.000 Objekte dienen allerdings nur zu seiner eigenen Erinnerung, denn die äußeren Umstände sind nicht immer ideal. Auch bei Fotos achtet HAMA Lohrmann auf Qualität.
Land-Art von HAMA Lohrmann
Die Ausstellung in der Städtischen Galerie im Kornhaus in Kirchheim/Teck ist geöffnet vom 29. März bis 3. Mai 2015
Kunstausstellung: Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/kunstausstellung/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`
Auf der, laut Veranstalter, größten Messe für Touristik und Caravan in Stuttgart nimmt die Kultur einen relativ kleinen Stellenwert ein. Wer speziell nach Kultur sucht, findet sie hauptsächlich an Ständen der einzelnen Länder in den Hallen 4, 6 und 8.
Nicht nur wegen der Zurückhaltung und der ausgesprochen höflichen Ansprache. Eine nette Geste sind die Fotos von Besuchern, die in koreanische Originaltracht schlüpfen – Röcke und Jacken, die mit Schleifen zusammen gebunden werden. Korea wirbt mit seiner hochstehenden Kultur im Bereich Architektur, Museen und besonders mit ihrer Esskultur. Ein eigenes Buch – umsonst zum Mitnehmen – beschäftigt sich nur mit der koreanischen Küche. Kein Wunder, denn Kimschi wurde sogar von der UNESCO als Weltkulturerbe eingetragen. Verschiedene Lebensmittel und daraus zubereitete Gerichte werden vorgestellt. Da die koreanische Tradition keine Essensreste toleriert, wird nur so viel pro Mahlzeit zubereitet, wie gegessen wird. Ein Kapitel beschäftigt sich mit den Tischmanieren, bei denen es auf Respekt für Ältere, Ruhe beim Essen (keine Schmatzgeräusche bitte) und der Sauberkeit als Priorität ankommt. Ebenso eine Einführung in die Technik des Stäbchenessens. Mit diesem Knigge können sich Touristen in die koreanische Öffentlichkeit wagen. 😉
Fürstentum Liechtenstein
Zwar besitzt Liechtenstein nur eine kleine Fläche, dafür aber mit großer Kultur – von 1342 bis zum heutigen Tage gepflegt. Das Fürstentum ist ungefähr so groß wie Cottbus oder Regensburg, wie beide Städte ebenfalls mit einer Universität. Es ist zweimal so lang wie breit (12 x 24 km). Überhaupt ist es ein Staat der Superlative. Auf 160 km² Fläche verzeichnet Liechtenstein einen Höhenunterschied von über 2000 Metern. Die 11 Ortschaften sind so groß, dass jeder jeden kennt. In der Hauptstadt Vaduz gibt es 12 verschiedene Museen, vom kleinen Postmuseum bis zum Museum „Schwarzer Würfel“ für moderne Kunst. Dieses Bauwerk bekommt ab Frühjahr 2015 ein Pendant, den „Weißen Würfel“, der die Kollektion der Hilti Art Foundation beherbergen wird. Diese Sammlungen werden ergänzt durch eine Skulpturenausstellung mit über 40 Werken internationaler Künstler. Für Kunstinteressierte Touristen bietet Liechtenstein viel Kultur auf überschaubarem Raum.
Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/museum/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`
Im Schlosspark, gegenüber dem Stuttgarter Schauspielhaus, steht ein Gebäude, das sich „Probegrube“ nennt.
Hell erleuchtet und bunt bemalt sind die Außenwände. Was mag sich darin verbergen?
Die Neugierde ist geweckt!
Um einen Blick in die Grube werfen zu können, müssen die Besucher erst Treppen hochsteigen.
Treppen, Stangen als Geländer, gemalte Streifen an den Wänden – ein Labyrinth, das nach unten führt.
Die beiden haben es geschafft. Als erste sind sie unten in der Grube angekommen. Dieser Triumph muss sofort mit einem Gruben-Selbstporträt dokumentiert werden.
RSS-Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/stuttgart/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`
Auf der Publikumsmesse in Stuttgart bieten Aussteller zu den Themen Garten, Slow Food, Holz und Bau ihre Neuigkeiten an. Traditionelles und fast vergessen geglaubtes lebt auf, Bewährtes findet seine Abnehmer.
Handwerker und Künstler präsentieren ihre Arbeiten.
Handwerkstechniken erleben eine Renaissance Wer ein Handwerk lernt, braucht einen langen Atem. Vor dem Können liegt eine lange Phase mit üben – üben – üben…
Kunst und Handwerk. Beides beherrscht Martin Wiese. Den Stein bearbeitet der Bildhauer auf einer Seite. Vorn meißelt er einen Kopf, drum herum belässt er den groben Stein, wie er aus dem Steinbruch gekommen ist.
Sorgfältig geschliffen, wirken die Gesichter glatt und zart – zum Streicheln. Der Rest des Steinbrockens bleibt im Originalzustand.
Die Köpfe sehen aus, als hätten sie sie wilde Frisuren oder einen verschwenderischen Kopfputz.
Handwerkstechnik der Holzbearbeiter: Zinken
Ecken an Kästen, Schränken, Möbeln – immer dann, wenn zwei Bretter fest zusammen halten müssen, muss die Verbindung stabil sein. Leim alleine genügt nicht. Noch stabiler und sicherer halten Schwalbenschwanzzinken, ungefähr wie Finger einer gefalteten Hand. Diese Technik stammt aus einer Zeit, als die Kunden noch Wert auf Haltbarkeit und Langlebigkeit legten.
Die alte Handwerkstechnik zeigt der Zimmerer von „holzwert“. Ein altes Handwerk für die Restaurierung alter Häuser, damit sie mindestens noch einmal Jahrzehnte halten.
Natur, Handwerk, Kreativität
Alles das verbindet der Beruf eines Landschaftsgärtners. Berufsschüler der Landwirtschaftlichen Schule Hohenheim meistern einen Schaugarten nach eigenen Ideen. Hier zeigen sie ihr Können.
Zur Gestaltung verwenden sie Natursteine, Pflanzen, Holz. Aus tadellos abgeschliffenen Baumstämmen formen sie Sitzgelegenheiten.
Herzerfrischend sind ihre Aussagen zu ihrer Motivation. Sie lieben ihren Beruf eines Landschaftsgärtners, weil …
Lebensstilblog beschäftigt sich mit den Menschen und ihren Gewohnheiten.
RSS-Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/messe-stuttgart/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`
„Coding da Vinci“ vernetzt kulturbegeisterte Webentwickler mit deutschen Museen. Die Kunstsammlungen liefern die digitalisierten Objekte – die Kreativen lassen ihrer Fantasie freien Lauf.
Aus drei historischen Gemälden mach eins.
Zu den ersten Projekten gehört Antlitz.Ninja. Drei zufällig ausgewählte Gesichter ergeben ein Einziges. Die Ausschnitte – oben, Mitte, unten – lassen sich vergrößern, verkleinern oder spiegeln – leider nicht drehen.
Passt absolut nichts zusammen, klicken die Anwender auf ein neues Bild, das die obere, mittlere oder untere Gesichtspartie anzeigt.
Museumsbesucher mit eingebautem Spieltrieb frohlocken.
Sie setzen ihre Lieblingsportraits berühmter Meister zusammen, wie es ihnen gerade gefällt. Da schaut der Landsknecht mit den Pausbäckchen eines Babys recht unschuldig drein.
Eine Nonne erhält die Halspartie eines Spielmannes mit abgeknicktem Lautenhals, während die untere Gesichtshälfte darüber nur genervt lächeln kann.
Vorsicht bei knapper Zeit!
Dieses Spielzeug verführt. Eh man sich versieht, ist die Zeit weit fortgeschritten, schneller als gedacht.
RSS-Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/portrait/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`
James Ensor und Léon Spilliaert mögen sich nicht besonders. Das und noch mehr haben sie gemeinsam. Beide Maler sind geboren und aufgewachsen in dem – zu ihren Zeiten – mondänen Kurbad Ostende an der belgischen Nordseeküste.
Léon Spilliaert: Weiße Gewänder (1912) im MuZee Ostende
Beide Eltern betreiben ein Geschäft, das ihren Söhnen ein Leben als Künstler finanziert. Ensors Mutter und Tanten verkaufen Souvenirs sowie Chinoiserien an die Badegäste, in der Faschingszeit Masken. Spiliaerts Vater betreibt einen Parfumladen. Beide Künstler plagen sich mit psychischen Problemen herum. Damit hören die Gemeinsamkeiten schon auf.
James Ensor: Tapisserie nach dem Gemälde „Der Einzug Christi in Brüssel“ (1889), gewebt von der Firma Gbau – 2010 | Colette Castermans führt durch die Ausstellung
James Ensor (1860 – 1949) malt viel. Am liebsten sich selbst. Das machen vor und nach ihm andere Maler auch, denn dieses Modell ist immer griffbereit. James Ensor malt sich aber auch in der Menschenmasse immer irgendwo dazu. Dabei wechselt er gern die Identität. Er sieht sich immer als der Größte. In diesem gewebten Teppich sieht er sich als Jesus. Dieser Wandbehang in Gobelinweberei ist etwas ganz Besonderes. Die Bilder sind weder gemalt noch gestickt. Sie sind mit Kette-und-Schuss gewebt. Eine handwerkliche Leistung, obwohl der Name des Webers nicht genannt ist. Mein Tipp: dicht rangehen und genau hinschauen.
Léon Spilliaert – Bilder, so dunkel wie die Nacht
Der 20 Jahre jüngere Léon Spilliaert (1881 – 1946) ist ein Nachtmensch mit chronischen Schmerzen und Phobien. Er wandert nächtelang am Meer entlang. Seine Einsamkeit und Ängste setzt er in Bilder um.
Léon Spilliaert: Seestück mit Kiel (1902) im MuZee Ostende
Obwohl er fast nur mit Buntstiften zeichnet, sehen seine Bilder aus wie Malerei. Es sind klare Formen und Linien, geometrisch, mit viel Licht und viel Schatten.
Léon Spilliaert: Schwindel (1908) im MuZee Ostende
Schwindel – klare Linien, ovale Rundungen, die terrassenförmig nach unten ins Nichts führen. Eine Person am Rande des Abgrunds. Jederzeit absturzbereit. Auf einem anderen Bild führt eine Straße ins Nirgendwo. Irgendwo in der Mitte kauert eine Person, die nicht als Mann oder Frau zu erkennen ist. Es könnte also Jedermann oder Jedefrau sein.
Léon Spilliaert: Der Windstoß (1904) im MuZee Ostende
Zeugen die Bilder von der Einsamkeit eines Malers?
Kunstausstellung: Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/kuenstler/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`
Carl Fredrik Reuterswärds Verknotungen haben ihn über die Kunstszene hinaus bekannt gemacht, jedoch auch seine Portraits von prominenten Zeitgenossen bezaubern.
Selbst diejenigen, die mit dem Namen des Künstlers nicht viel anfangen können, kennen eins seiner Werke. Non Violence – „Der Knoten im Revolverlauf“ – machte Carl Frederik Reuterswärd weltberühmt. Dieses Bild entstand nach dem Tode John Lennons, mit dem er befreundet war. Der Beatle John Lennon wurde auf offener Straße erschossen – vollkommen sinnlos. Das Thema mit dem verknoteten Revolverlauf variierte er in den folgenden Jahren – er entwarf Skulpturen, Zeichnungen, Gouachen, Poster, Postkarten, Skulpturen in diversen Größen. Bei der Gelegenheit verknotet er noch Stifte, einen Dirigentenstab, eine Hand, dessen verknoteter Zeigefinger nach vorn zeigt, als wollte er jemanden erschießen…
Schon vorher hat er sich für die Friedensbewegung engagiert. 1976 zeichnete er einen Mann auf einem Hocker. Mit den Füßen ist er an ein Stuhlbein gefesselt, die wiederum an mit den anderen Stuhlbeinen verknotet ist. Um den Oberkörper ziehen sich Schlingen mit Knoten. Die Arme sind lediglich angedeutet. Der Schlips hängt unterm Hemdkragen und darüber – Leere – kein Kopf.
Carl Frederik Reuterswärd erweist sich als ein Meister des Pinsels Er malt mit Tusche auf einem aufsaugenden Hintergrund – geübt und gekonnt wie die Meister der Fayence. Er setzt die Pinselspitze auf, zieht die Härchen über das Papier, so dass eine dünne Linie entsteht. Dann lässt er den Pinsel auf das Papier fallen und erhält einen dicken Punkt. Hebt er den Pinsel wieder, mündet der Punkt in eine dünne Linie. Bögen, Kreise und Punkte entstehen auf ähnliche Weise. Mit einer Drehung des Pinselstiels malt er einen Bogen oder auch Halbbogen, und zwar exakt. Je nachdem, wie groß der Radius ist, wie schräg er den Pinsel hält, umso größer wird der Kreis. Fast senkrecht gehalten beschreibt der Pinsel einen kleinen Kreis – ein dicker Pinsel einen Punkt. Das Interessante daran ist, dass auf saugfähigem Papier die einzelnen Pinselhaare als Striche zu sehen sind. Jedes Zittern ist zu erkennen, wenn diese nicht vollkommen rund laufen. Wer diese Technik beherrscht, die langes Üben vorraussetzt, bekommt ein anerkennendes: „Der hat einen Strich“, und zwar einen Strich mit einem Anfang und einem Ende.
Portraits der prominenten Zeitgenossen mit wenigen Strichen gekonnt gemalt Beeindruckend sind seine Portraits, entstanden 1977 – 1999. Von Man Ray über Meret Oppenheimer, Salvator Dali, Jean Paul Sartre bis hin zu Francis Bacon sind viele Prominente vertreten, mit denen er befreundet war. Verschiedene Techniken wendet er an, mal graphisch, mal flächig oder auch gemischt. Das Charakteristische dieser Personen arbeitet er mit wenigen Strichen heraus. Die Gesichter sind sofort zu erkennen, obwohl sie teilweise nur aus wenigen Pinselstrichen bestehen. Außerordentlich lebendig. Eine Meisterleistung sind die Trabrennfahrer – mit dickem Pinsel gemalt. Lediglich durch Riesenpunkte, Kreise, Bögen angedeutet, manchmal gar nicht miteinander verbunden, sind die trabenden Pferde mit den Jockeys hinten dran deutlich erkennbar. Bewegung im Bild.
Nach einem Schlaganfall folgt die zweite Schaffensperiode 1989 lähmte ein Schlaganfall Carl Frederik Reuterswärds rechte Hand. Sofort lernte er um auf links, zeichnet weiter mit Kreide – ziemlich krackelig, dafür in der ersten Zeit sehr männlich – erotische Bilder. Den „Strich“ allerdings erreichte er nicht mehr.
Um dir ein optimales Erlebnis zu bieten, verwenden wir Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern und/oder darauf zuzugreifen. Wenn du diesen Technologien zustimmst, können wir Daten wie das Surfverhalten oder eindeutige IDs auf dieser Website verarbeiten. Wenn du deine Zustimmung nicht erteilst oder zurückziehst, können bestimmte Merkmale und Funktionen beeinträchtigt werden.
Funktional Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt.Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.