Wetter am 19. Oktober: mit 23 Grad Celsius ist es warm, außergewöhnlich warm für Ende Oktober. Dabei sollte es nach der Wetterregel der 12 Rauhnächte nur regnen und regnen.
Das hat durchaus angenehme Seiten, besonders für die Obstbauern. Die meisten Apfelbäume sind schon abgeerntet. Die Äpfel liegen entweder im Keller, fein säuberlich nebeneinander, damit sie nicht faulen, oder in Kisten, bereit zum Verkauf.
Jetzt werden noch die Falläpfel aufgesammelt. Das macht an einem sonnigen Tag deutlich mehr Spass als bei Regen. Besonders dann, wenn die Wettervorhersage für Oktober 2012 etwas ganz anderes sagt.
Äpfel mit Druckstellen eignen sich nicht zum Lagern. Sie müssen möglichst schnell verbraucht werden, bevor sie faulen. In Säcken, Körben oder Anhängern kommen sie in die Mosterei, werden gepresst, in Flaschen gefüllt und stehen bald als „Kirchheimer Apfelsaft“ in den Regalen der Supermärkte. Bleibt dieser Apfelsaft noch etwas liegen, fängt er langsam an zu gären und liefert den beliebten Most (schwäbisch: Moscht), ein außerhalb Schwabens nur bei Diabetikern bekanntes, herbstliches Nationalgetränk. Hervorstechend sind dabei der Alkoholgehalt und die Säure. Beides zusammen macht echte Schwaben lustig, vor allen Dingen, weil der Most preisgünstig zu haben ist. Was übrig bleibt, wenn die Kohlensäure draußen ist und das Prickeln den Geschmack nicht mehr übertönt, wird im Reformhaus verkauft – als Apfelessig.
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So sieht ein realistisches Bild der Arbeit auf dem Bauernhof aus. Dieser Film begleitet vier Jugendliche, die mit ihrer Familie auf einem Hof aufwachsen, der von Generation zu Generation weitergegeben wurde.
Früher war es keine Frage, dass die Erbfolger den Hof übernehmen und weiter bewirtschaften. Heute ist es für die vier Jugendlichen durchaus nicht mehr selbstverständlich. Einer fährt gerne Quad, geht gern zur Schule, ist technikbegeistert. Mit sicheren und ruhigen Bewegungen hilft in den Weinbergen und Apfelwiesen mit, überwacht technische Geräte. Er kann sich vorstellen, etwas mit Landwirtschaft zu lernen, oder aber seine Kenntnisse in Australien oder in Amerika zu vervollkommnen.
Jeanine wächst auf einem Bauernhof mit Schafzucht auf.
Sie liebt es, ihre einzelnen Zehennägel in kunterbunten Farben zu lackieren. Im Geschäft probiert sie gern Lippenstifte und Parfüm aus. Sie kann sich vorstellen, einen anderen Beruf zu ergreifen als die Landwirtschaft, vielleicht Friseuse oder Gärtnerin. Auf dem Hof hilft sie, die Schafe ins Gatter zu bringen. Routiniert schleust sie die Tiere, stellt sich in den Weg, wenn sie ausbüxsen wollen. Wenn ein Schaf mal nicht schnell genug im Hänger ist, hilft sie mit einem Tritt nach. Wenn das nicht hilft, auch mit einem zweiten. Dem Vater fällt auf, dass es entscheidend nicht gesund ist. Er trägt das schwache Tier in den Hänger. Sie nimmt es als gegeben hin.
Das würde dem jungen tierliebenden Hofnachfolger nicht passieren.
Er sorgt sich um jedes Tier in seiner Umgebung. Er schmust mit dem Huhn, streichelt die Kühe, putzt die Schweine mit einem Besen ab, bis Sie zufrieden grunzen. Sofort nach der Schule schlüpft er in seinen Overall und erledigt die anfallenden Arbeiten auf dem Hof. Für ihn ist es klar, dass er sein Leben weiter auf diesem Hof verbringen wird. Der zirka 10jährige Junge ist froh, dass sich keiner seiner Geschwister für Landwirtschaft interessiert. So kann es nicht zu Konflikten kommen. Dessen ungeachtet leben die Viehbauern davon, die Hühner, Schweine, Kühe großzuziehen, um sie zu verkaufen. Die Schweine werden geholt. Sie quicken vor Angst. Eines wird mit einem Elektroschocker auf den richtigen Weg zum Hänger gebracht. Der Junge Hofnachfolger hilft mit, versucht, sie noch zu trösten. Als sie weg sind, macht er resigniert den Stall sauber, mit trauriger Stimme erzählt er, dass er loslassen muss, wenn er einmal den Hof übernehmen will. Er hofft, dass der Elektroschlag den Schweinen nicht allzu weh getan hat.
Probleme mit dem Schlachten der Tiere hat der 4. Hoferbe nicht.
Für ihn ist es selbstverständlich, seit er im Vorschulalter geschlachtet hat. Routiniert hält er einen Truthahn fest, den der Vater schlachtet. Er schneidet dem Tier den Kopf ab. Auch danach flattert es noch. Für die Bauernfamilie selbstverständlich, für die Zuschauer starker Tobak.
Aber nicht nur das Ende, auch den Anfang des Lebens erblickt er hautnah. Er hilft bei der Geburt eines Kälbchens. Zusammen mit seinen Eltern zieht er das Kälbchen an einem um die Füße gebunden Seil aus der Scheide der Kuh heraus. Danach begießt er es mit Wasser, während der Vater das Tier mit Stroh trocken reibt. Und schon ist die Mutterkuh zur Stelle, die alle weiteren Pflege arbeiten erledigt. Für ihn ist es selbstverständlich, einmal den Hof zu übernehmen.
Vier Jugendliche, vier Lebenswege, vier Zukunftsperspektiven.
Hoffen wir, dass sie genau den Weg finden, der sie glücklich und zufrieden macht. Für den jungen Tierliebhaber hoffen wir, dass er seine Liebe zu den Tieren und die Liebe zur Scholle vereinen kann. Dass er nicht an seinem Wollen und Müssen zerbricht.
„Ceres“ Dauer: 73 min Belgien 2018 Regie, Autor: Janet van den Brand Produktion: Majority Flemish, Antwerpen Kamera: Timothy Josha Wennekes Schnitt: Sam Sermon Ton: Tim Taeymans
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